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Sächsische Volkszeitung : 09.09.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192809090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280909
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280909
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-09
- Tag 1928-09-09
-
Monat
1928-09
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.09.1928
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Sachsen sperrt die Lnstfa-rlgel-er weiler! Leipzig, 8. September. Die Verhandlungen im Reichs- verkehrsministerlum haben zu keinem Ergebnis geführt in der Richtung, daß die Monopolstellung der Lufthansa auch nur im geringsten erschüttert worden wäre. Auch die Zubringerlinie Mockau—Berlin ist nicht genehmigt worden. Praktisch bleibt alles beim alten. Als Ergebnis kann lediglich die theoretische Erklärung angesehen werden, daß das Retchsverkehrsministerium grundsätzlich eine Monopolisierung des Luftverkehrs bei der Luft hansa nicht anstrebe. Unter diesen Umständen ist es natürlich und selbstverständ lich. daß die sächsische Regierung weiter davon absieht, Lustbei«, Hilfen »ach Berlin abzuführen. Wie die Regierung auch kate gorisch erklärt hat. geschieht eine solche Beitragsleistung Sachsen/ nicht mehr. Im übrigen Ist zu erwarten, datz der Luftstreit demnächst nicht nur den Sächsischen Landtag, sondern auch den R ei ch s- tag beschäftigen wird, zumal die deutschen Schiffahrtsgesell schaften sich ebenfalls mit dem Reichsverkehrsministerium über Luftverkehrssragen auseinandersetzen müssen. Hier handelt es sich »m den S e e f l u g v e r k eh r, den das Reichsverkehrs ministerium unter Umgehung der Schiffahrtsgesellschaften gleich von vornherein zu monopolisieren gedenkt, eine Absicht, die von den deutschen Schiffahrtsgesellschaften nicht stillschweigend hin genommen werden kann. Die Iahresschau-Festwoche Das Wetter ist den Veranstaltungen der Jahrcsschau-Festwoche auch weiterhin in hervoragendem Matze günstig. So ' konnte auch das reichhaltige Programm des Freitag unter reger Anteilnahme der Besucher durchgefühlt werden. Während man den Vergnü gungspark in eine verträumte Kleinstadt zur Jahrmarkts- zcit — Wahrsager, Bänkelsänger, Brezelmänner, Karussell, Reit schule und alles was zu einem Jahrmarktsleben vor 5V Jahren ge hörte — verwandelt hatte, regierte im großen Saal des Haupt- rcstaurauts zum Jahresschau-Festball die Neuzeit, die durch moderne Festdckorationen Adolf Mahnkes besonders gekennzeichnet war. Das gesamte Jahresschaugelände mit Kugclhaus, Herkules-Allee und den Wahrzeichen der früheren Jahresschouen, wie Grüner Dom, Presse turm u. a. hat der Künstler in stimmungsvollen Farben und förm lich ungemein reizvoll in den großen Raum gezaubert. Die zahl reiche,, Besucher kargten nicht mit Anerkennungen und bewegten sich im übrigen nach den neuzeitlichen Tanzmclodien, die von der« Fcicreis-Kapclle flott geboten wurden. Gegen 10 Uhr beanspruchte eine nächtliche Feuer wehrübung berechtigtes Interesse. DaS Kugelhaus, dem wie immer der Angriff galt, wurde von allen Seiten von Wachs- oder Magncsiumfackeln, Handscheinwersern und einem lOOOOkerzigcn Niescnschcinwerfer mit Licht übergossen, so daß die Brandstelle tag hell erleuchtet war. Besonders fesselnd wirkten dann noch die Vor führungen des sich selbst beregnenden Feuerwehrmannes zwischen brennenden Holzstößen, das Ablöschen des Benzintroges mit Koblen- säurc-Schnee und mit Löschschaum und das AuSbrcnncn des Ben- zinkcssels Die riesigen schwarzen Wolken, die mitunter von riesigen Flammen umlodert wurden, gaben der Hebung das Gepräge schauer licher Wirklichkeit. Doch lxild regierte wieder die Heiterkeit im Ballsaal, wo Georg Wkrtge, Susanne Dombois und andere Künstler für Stimmung und Abwechslung sorgten Die Krönung saud die Veranstaltung ln der Schönheitskoukurrcuz, aus der Fräulein Lilli Gockel aus Coswig als schönste Dresdnerin hervorging. Dieses junge Mädchen wird in kurzer Zeit bei den, in Berlin stattfindcnden „Deutschen Schön heitswettbewerb" <!), bei dem die „schönste Frau Deutschlands" (!) gewählt wird, als Abgesandte und schönste Frau Dresdens teil- nchmcn. Der achte Tag Der heutige vorletzte Tag der Iahresschaufestwoche ist vor allem der Kinderwelt gewidmet. Um 16 Uhr beginnt im Ver gnügungspark ein japanisches Kinderfest, zu dem kostümierte Kinder jeder Art freien Eintritt haben. Auch -er „Zaunkönig" richtet sich auf dieses Kinderfest mit einem „Sätzen Nachmittag" ein. Um 18 Uhr findet auf dem Festplatz, damit auch die großen Kinder ihre Freude haben, ein großes japa nisches Tagesfeuerwerk statt. Außer dem Konzert des Aus stellungsorchesters veranstaltet von 19 bis 22 Uhr der Dresdner Lehrergssangverein ein Konzert. Der letzte Tag der Iahresschaufestwoche, der Sonntag, bringt dann vor allem im Vergnügungspark um 16 Uhr und 19 Uhr noch allerhand Ueberraschungen durch das Auftreten des orientalischen Wanderzirkusses Ali Baba. Außer den so rasch bekannt gewordenen Luftseilkünstlern bringen die Vergnügungs stätte» anläßlich des Schlußtagcs der Iahresschaufestwoche eben falls besondere Ueberraschungen. Die Sensation des Tages aber wird das große S ch l u ß f e u e r w e r k der Iahresschaufestwoche auf dem Festplatz sein, das nach Eintritt der Dunkelheit ab gebrannt wird. Pädagogik «Ni» hl. Meßopfer Eine Neuerscheinung von Paul Bergmann „Das heilige Meßopfer mit seinen Weftanschauungs- und Sebciiswerteii" scclencrziehcrisch behandelt von Paul Berg mann. Kevelaer 1928 von Butzon und Bercker, 80 S-, broschiert 2,50 M., in Leinen gebunden 3,50 M. Direktor Paul Bergmann, unbestritten einer unserer an erkanntesten Rcligionspädagogen der Gegenivart, hat in seinem neuesten Buche niedergelcgt, was er jahrelang erprobt und in vielen Orte» der Diözese Münster, sodann in Köln. Neuß, Essen, Bremen, Kiel, Lübeck, Hamburg, Wien mit Oberklaffenschülern öffentlich weltlichen und geistlichen Erziehern unter großem Beifall vorge- sührt hat. Was will Bergmann mit seinem neuesten Buche? Hauptziel ist es: Facherziehern sowie Gläubigen eine Stutze an die Hand zu geben, um ihnen 1. dasWesen des Leib-Jesu-Opfcrs und die überschwengliche Liebe des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zur Men- schcnnatur zu erschließen, 2. den tiefen und beglückenden Gebetsgeist, der aus den uralten tiefsinnigen Gebeten der Kyrie, Gloria, Credo, Präfation mit Dinktus, PÄer noster, AgnuS dei und Kommuniongebeten her ausstrahlt, zu enthüllen und zur Nachahmung hinzustellen, 3. Verlangen und Sehnsucht nach Christi Srelenspeise, die er für seine Lieblinge, die Menschen, herabgebracht hat, zu erwecken, 4. Augen und Seele zu öffnen für das ergreifende Drama des Lcib-Jpsu-Opfers und seinen Opfergeist, damit sich Zögling und Lehrer an diesem Opsergeist Immerwährend übe» und darin im Leben betätigen. 5. AnS dem kunstvollen Aufbau der Märe, dem Schmuck der Gewänder und Opfergeräte und dem reichen Kranz der Zeremonien, die das heilige Opfer umgeben, in den empfänglichen Herzen der Jugend Ehrfurcht und Liebe zu Jesu entzünden. Wer Bergmanns Buch liest, wird unbedingt ergriffen von dem liefe» Glauben seines Verfassers, von der Glut feines religiösen Innenlebens, von dem brennenden Eifer des Lehrers zum Kinde, dem er das Tiefste und Höchste zu unverlierbarem Eigentum ein- Präge» möchte. Wer die ewigen Wahrheiten so an das Kind heran Die Christlichen Gewerkschaften Eine Tagung der Arbeitnehmer öffentlicher Betriebe und Verwaltungen in Leipzig >. Leipzig, 8. Scpteniber. Der Zentral verband der Arbeitnehmer öffent licher Betriebe und Verwaltungen hielt in den Tagen vom 2- bis 5- September in Leipzig seinen vierten Ver ba n d s t a g ab. Es Ist das der erst« Verbandstag, den eine christ lich« Berufsorganisation im Freistaat? Sachsen abhielt, um damit zum Ausdruck zu bringen, daß die Christlichen Gewerkschaften nun mehr auch in Mitteldeutschland sich eine beachtenswerte Position erkämpft haben. Der Verband ist eines der jüngste» Glieder im Gesamtverband der Christlichen Gewerkschaften. Dem schriftlich vorliegenden Tätigkeitsbericht ist zu entnehmen, daß di« Miiglieder- zahl am 31. Dezember 1927 28 930 betrug und nunmehr 30000 überschritte» sind- In der Berichtszeit 1924/27 war eine Zunahme von 7980 Mitgliedern oder 37,7 Prozent zu verzeichnen. Der Kassenbericht zeigte im letzten Jahre eine Einnahme von 948 918 M. Das Verbandsvermögen hat eine halbe Million überschritten. In der Verichtszeit sind 4lH Lohn- und Tarifbewegungen zu verzeich nen. Beteiligt als Vertragskontrahent ist der Verband an 84 Orts oder Bezirksabkommen, außerdem an 3 Reichsmanteltarifverträgen, von denen über 95 Prozent der Arbeitgeber (öffentliche Körper schaften) und die von ihnen beschäftigten Arbeiter erfaßt tverden. Außer der Erledigung der inneren Verbandsangclegenheiten (Neuordnung der Satzungen usw.) beschäftigte sich der Verbandstag in der Hauptsache mit der Stellung der Arbeitnehmer im neuen Volksstaate. Das Referat hierüber hatte Herr Re. dakteur Jansen- Berlin übernommen. „Arbeltsrrcht und Arbeit? streitigketten in der Praxis" lautete ein weiteres Thema, über das Herr Hir sche l - Düsseldorf, Lehrer an der staailichen Wirtschaftsschule, referierte. In mehreren Entschließungen nahm der Verbandstag Stellung zu einer Reihe von Fragen, die die öffentlichen Betriebe und die darin beschäftigten Arbeitnehmer sehr stark berühren. Unter anderem zu den Angriffen, die gegen die Gemeinwirtschast in letzter Zeit in verstärktem Umsange erhoben werden, ferner zur technischen Nothilf«, zum Entwurf eines Arbeiterschuhgesetzes, zu den Lohn- und Dienstverhältnissen der Staats- und Neichsarbeitcr und zu den Fragen des Arbeitsrechtcs. Der bisherige Zentralvorstand wurde in seiner Gesamtheit wiedergewählt. Der Verbandstog, tnsbesondere die damit verbundene öffent liche Kundgebung am Sonntag, den 2- September, in der Herr Generalsekretär Otte-Verlin die Festrede hielt, die von über 1000 Personen besucht war, gestaltete sich zu einer großen Kundgebung für die Idee der christlich-nationalen Arbeitnehmerbewegung tn Mitteldeutschland. Von den Entschließungen, die vom Verbandstage gefaßt wur den, heben wir die zwei folgenden des allgemeinen Interesses wegen hervor: Zum Entwurf eines ArbeitSschuhgesrhe«: Der Verbandstag begrüßt eS, datz eine systematisch« Neu. sassung und Ausgestaltung des gesamten Arbeitsschutzes durch den Entwurf eines Arbeitsschutzgesetzes in Angriff genommen worden ist. Dem Verlangen nach angemessener, gesetzlicher Höchstbegrcn- zung der 'Arbeitszeit kommt der Entwurf aber nur zum Teil ent-, gegen. Die Wiedererringung des gesetzliche» achtstündigen Arbeils-, tages hält der Verbandstag angesichts der durch den Fortschritt der^ Nationalisierung bedingten veränderten WirtschaftSverhältnisse für berechtigt und notwendig. Durch die Herausstellung eines abwei-, chenden sogenannten Sondcrschutzes für die Hauswirtschaft, für das Pflege- und hauSwirtschastliche Personal in Kranken- und Pflege anstalten und einer Sonderregelung für das Vcrkehrsgewerbe, die Bahnen des öffentlichen Verkehrs, das Gärtuereigcwerbc usw. wird" die im Entwurf niedergelegte grundsätzliche Anerkennung des Acht stundentages in der Praxis weitgehendst durchlöchert, wen» nicht aufgehoben. Demgegenüber erwartet der Verbaudstag, daß die künf tige Arbeitszeitgesetzgcbung nicht nur theoretisch, sondern auch prak tisch den Achtstundentag zum Ziele habe. Die Sonderregelungen" sind im Gesetz auf ein Mindestmaß hcrabzusetzen. Entsprechend der klaren Bestimmung des Washingtoner Arbeitszeitabkommens muß der Zuschlag für Mehrarbeit mindestens 25 v. H. betragen. ! Zur „Allgemeinen Sozialpolitik". Gegenüber den Bestrebungen, einen „Abbau" der Sozialpolitik, auf Grund der „Sozialen Lasten" das Wort zu reden, vertritt der' Verbandstag den Standpunkt, daß ein vernünftiger „AuS. bau" zu erfolgen hat. Die moderne Sozialpolitik muß von dem Gedanken ansgehe», daß der Schwächere und der Werte schaffende Mensch ein inneres und moralisches Anrecht auf Hilfeleistung und auf den Schutz feiner Persönlichkeit erheben kann. Da der wirt schaftlich Abhängige nur bedingt frei ist und eine größere Freiheit für den wirtschaftlich Stärkeren nur die Ausnutzung dieser Mehr-i Freiheit zum Nachteil der Schwachen bedeuten würde, darf auch der Staat in sozialpolitischen Fragen nicht desinteressiert bleiben. Der Schuh des menschlichen Lebens ist wichtiger als der Schutz des fach«, lichen Eigentums. In der Sozialpolitik muß die Anerkennung der Persönlichkeit Ausgangspunkt sein, Taichristcntum sich wider- spicgeln und die sittliche Pflicht gegen den Schwachen fühlbar wer den, um so das Gemeinschaftsleben des Volkes zu heben. Die Bestrebungen auf Vereinfachung, Vereinheitlichung und Entbürokratisierung der Sozialpolitik werden von dem Verbandstag im Interesse einer organischen sozialpoliti schen Entwicklung begrüßt und jederzeit stärkste Unterstützung fin den. Trotz aller Betonung staatlicher Sozialpolitik ist die Selbst hilfe der Arbeitnehmerschaft anszubaucn und wciterzuführcn. Sir soll sich nicht entlastend, sondern anregend auf die staatlichen Maß nahmen auswirkcn. Der Kunstdienst, Dresden, WalpurgiSstraße 15, zeigt zur Zeit eine Querschnittausstellung (Werke aus allen Gebieten kirchlicher und religiöser Kunst) mit Arbeiten von Otto Bartnig (Modell der Stahlkirche in Köln), Rudolf Koch (Antependien, kul tische Geräte n. a.), Thorn-Prikker (Glas und Mosaik), Schmidt- Rottluff, Forseth, BaumlMer, Hesse, Sinkwitz u. a. Geöffnet werk tags von 9 bis 18 Uhr. — Am 15. d. M. wird eine Ausstellung von kostbaren Bibelhandschristcn und Drucken aus dem Besitz der Säch sischen Landesbibliothek eröffnet- : Esperanto-Unterricht. Ein neuer Lehrgang wird vom Deutschen Esperanto-Bund e. V., Zweigverein Dresden, Diens - tag, den 11. September 19.30 Uhr im Cafä Cen tral, Altmarkt, eröffnet. Anmeldung daselbst, sonst durch die Geschäftsstelle, Königsbrücker Straße 93, Fernsprecher 54022. Sächsischer Kunstvcrein, Brühlsche Terrasse- Die zweite Ju biläumsausstellung „Sächsische Kunst unserer Zeit", die den inter essanten Nachweis liefert, welchen entscheidenden Einfluß die von Sachsen ausgegangenen und in Sachsen wirkenden Künstler auf die Entwicklung der deutschen Kunst während der letzten dreißig Jahre gehabt haben, ist werktags von 9 bis 6 Uhr, Sonntags von ^11 bis 2 Uhr geöffnet. d. Riesa und der Bürgermeistertag. Der Vorsitzende des Sächsischen Bllrgermeistertags, Bürgermeister Krug-Annaberg, hatte an die Stadt Niesa ein Sei)reiben gerichtet mir dem Aus druck des Bedauerns, daß Riesa als einzige Mittelstadt Sach sens der Vereinigung fern bleibe. Daraufhin beschloß der Rat gegen drei Stimmen den Beitritt. Die Stadtverordneten haben jedoch einen dahingehenden Antrag mit Stimmengleichheit ab gelehnt bringt, wie Bergmann es in seinem Buche wiedergibt, der muß sicherlich die Seelen seiner Zöglinge religiös befruchten. Wirkungs voll unterstützt wird das Wort durch 8 einfache Anschauungstafeln, die alle das Feuer vieljährlger praktischer Erprobung durchlaufen haben. Deutsche und außerdcutsche Bischöfe spenden dem Buch unge teilte Zustimmung. Der Hochwürdigste Bischof von Osna brück schreibt: „Direktor Bergmann hat auf einer Reihe von katc- chetischcn Kursen mit bestem Erfolg versucht, den Kindern an der .Hand von bildlichen Darstellungen den Aufbau und Wahrheitsgehalt der Liturgie des heiligen Meßopfers nahe zu bringen. Die Kinder erfaßten, wie die Erfahrung zeigte, leicht den Zusammenhang der großen Wahrheiten, nahmen mit Freude an den Darbietungen Anteil und wurden zur innigen Liebe zum Heiland angceifert. Was durch lange praktische Erfahrung als gut erprobt wurde, hat der Verfasser im vorliegenden Büchlein »iedergelegt. Allen Katecheten sei daS Büchlein aufs wärmste empfohlen." Der H. H. Erzblschos von Prag schreibt: „ ... Ich habe mich gefreut, die gelungene Arbeit Ihrer langjährigen Erfahrung zu lesen. Zumal erzieherisch ist dieses Thema über das größte christliche Geheimnis ebenso schwierig «ls wichtig. Ihnen ist es gelungen, beide Ausgaben zu meistern. Des halb wünsche ich im Interesse der Sache, cs möge das Lehrbuch die gebührende Verbreitungen finden..." Im Auftrag des H. H. Bischofs von Straßburg schreibt dessen Geheimsekretär: „Ihr Werk ist vom pädagogischen Standpunkt auS betrachtet, hervor ragend. Selten sind wohl die tiefsten Werte des heiligen Meßopfers in so populärer und allgemcinverständlicher Weise auseinander, gesetzt worden. Revcrcndissinius, der sich, wie Sie vielleicht wissen, ganz speziell mit der heiligen Eucharistie und dem heiligen Meßopfer befaßt, hat Ihr Werk mit ganz besonderem Interesse durchgelesen und spricht Ihnen seine volle Anerkennung aus für diesen prächtig elungenen Versuch, unseren Kleinen und gewiß auch manchen Gro- en einen tieserrn Einblick tn die Geheimnisse unserer Liturgie zu eröffnen . . Eine besser, Empfehlung, als sie in diesen Bischöflichen Schrei ben (bis jetzt liegen deren 26 vor) zum Ausdruck kommt, kann dein neuesten Buche unseres Bergmann wohl schwerlich zuteil werden. Trotzdem möchte ich noch das Urteil «ines langjährigen Rcligions- lehrers «»fügen. Er schreibt: „Man muß dem Büchlein gut sein, das so viel innige Glaubensliebe ausstrahlt. . ." Mag es darum viele Freunde finden unter geistlichen und weltlichen Erziehern, unter allen Verchrern des Leib-Jc-su-Opfer». Richard Wittig. l.eiprig unel Umgebung Die Kaftbefchwer-e -es -ünischen Kapitäns Lembourn DaS Reichsgericht lehnt ab. Leipzig, 8. September. ^ Der Ferienstrafscnat des Reichsgerichts beschäftigte sich gestern in nichtöffentlicher Sitzung mit der Hastbeschwerde des dä nischen Kapitäns Lembourn aus Toudcrn, der im Juni d. I. wegen Verdachts der fortgesetzten Spionage in Flensburg verhaftet und nach Berlin übcrgefiihrt worden >var. Lembourn soll bekanntlich im Interesse einer fremden Macht versucht haben, sich Nachrichten über die Reichswehr zu verschaffen und zu diesem Zweck mit einer Stenotypistin des Neichswehrmiuifleriums in Verbindung getreten zu sein. Namentlich soll er versucht haben, Nachrichten über das Hecresflugwesen zu erhalten. Das Landgericht II Berlin halte bereits eine Haftbeschwcrde Lembonrns abgclchnt. Auch das Reichsgericht kam nach einstündiger Beratung zu dem Entschluß, die Haftentlassung wegen Verdunkelungsgefahr und Fluchtverdachts ab- zulchnen. Lembourn wird sich demnächst vor dem 5- Strafsenat des Reichsgerichts wegen Spionage zu verantworten haben. ) Ein Dieb im D-Zug fcstgenommcn. Beim Aufenthalt eines D-Zuges im Leipziger Hauptbahnhof ist ein Kellner ans Hamburg sestgenommen worden, als er einen Mantel gestohlen halte. Er behauptete, daß dies der erste Diebstahl dieser Art gewesen sei, den er begangen habe, die polizeilichen Ermittlungen werden aber die Wahrheit dieser Behauptung noch zu erweisen haben. Theater und Musik Alberttheater. Die Lustspiel-Premiere hatte diesmal nicht nur einen sehr freundlichen Publikumserfolg, sie vermittelte auch die Bekanntschaft mit einem sehr gefälligen und liebenswürdi gen Stück, dem auch der ominöse Titel „Die Fahrt nach Sorrent" und die Tatsache, daß zwei Autoren, nämlich Hans Adler und Paul Frank, sich darum bemühten, nichts anhaben konnte. Bisweilen blitzen sogar Geist und Scharm auf. bis weilen machen sich freilich auch, damit das Zeitbild gewahrt bleibe, Frivolität und Frechheit breit. Im Ganzen aber ein sehr liebenswürdiges, anmutiges Spiel von Leidenschaft, Johannis- trieb und einem süßen, kleinen, dumm-gescheiten Frauchen. Der Komponist Tardini, der sich der Bequemlichkeit der fünfziger Jahre mit ganzer Seele in die Arme geworfen hat und statt zu schaffen, jagt, fischt und schwimmt, hat keine Küsse der Muse mehr zu erwarten. Wenn man seine Leidenschaft aufstachelte, meint sein Freund Scotti, der sein Kritiker und Biograph ist. wenn man ihn verliebt machte, werde die Muse sich wieder nähern. Und so wird die reizende Gräfin Angiolina auscrwählt. den Genius zu wecken. Prompt verliebt sich der Maestro auch, ober zum Schaffen kommt er nicht. Er tändelt. Der gerissene Thcaler- direktor Fosco weih indessen besser Bescheid: Nur Leid und Schmerz können die Schaffensstimmnng heroorzaubern. Scotti entführt dem Freund also die Götterbotin wieder, spielt eine wilde Eifersuchtsszene. Schon während die zwei abreisen erfüllt sich Foscos Prophetie: Die Muse küßt den Meister und sein reifstes Werk entsteht. Mitunter klingen sentimentale Töne an, aber das vorgeschriebene Allegretto läßt sie nicht anskom- men. Gespielt wurde unter Leitung des neuen Oberregisleurs Rob. Valberg, -er den Scotti scharf ausmeißelte, prächtig. Steiner als Tardini stellte beinahe einen Charakter hin ssoweit es das erwähnte Alegrctto gestattet) und Susanne Hein strahlte ln Anmut und kultivierter Koketterie. Daneben fungierten noch Reiß als Theaierdirektor und Elisabeth Huch als aufgeregte Dame des Hauses sehr ergötzlich. Zck. Konservatorium zu Dresden. Der Konservatorist Riä)ard Surek (aus der Gesangsklaffe Paul Scheüer) wurde vom 15. September 1928 ab als Baritonist an das Stadttheatcr Lieg- nih verpflichtet.
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