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f«n,r»»cl^»H70La vor ssksimnirvolls Orssnktus kugsnäkrsl! — Xinösr untor >4lakrsn nsokm. bslbs Preis« ««wp:4, V4?.'/,»»>». :: dmbp:'/,»,'.,!. '/,S Au. ArauMtzrung im Funkhaus Die „Tri-Ergon", die Eesellschaft, die sich die Durch arbeitung des Tonbildfilms zum Ziel gesetzt hat, lud am Freitag zu einer Vorführung des ersten deutschen Tonsilms „Deutscher Rundfunk" ins Funkhaus ein. Die Arbeiten am sprechenden Film sind schon vor etwa zehn Jahren begonnen worden. Während man zu Anfang dieses Jahrhunderts Versuche mit Schallplatten anstcllte, um durch den Grammophon die zur bildlich dargestellten Handlung gehörigen akustischen Vorgänge wiedergeben zu können, begann man gegen Ende des Krieges mit den Arbeiten an dem Verfahren, das heute als eine vorläufige Lösung des Problems „sprechender Film" anzusehen ist. Es ist klar, daß der Schallplattenapparat keine befriedigende Wiedergabe bedeuten konnte. Mit ihm ließ sich der Gleichlauf von Ton und Bild, der erste und wichtigste Voraussetzung ist, nicht erzielen. Die Versuche wurden auf eine neue Basis gestellt, als die Elektrodenröhre erfunden war. Damals bildete sich eine deutsche Gesellschaft, die „Tri-Ergon", die drei Männer umfaßte, Hans Vogt, Dr. Jo Engel und Joseph Massolle. Ihnen gelang es in jahrelanger Arbeit, eine befriedigende Lösung des Problems zu finden. Schon im Jahre 1922 hatte die Eesellschaft zu einer Vorführung des sprechenden Films in die „Alhambra" eingeladen und dann anschließend eine Tournee durch ganz Deutschland veranstaltet. Heute tritt sie mit einem neuen Film „Deutscher Rundfunk" an die Öffentlichkeit. Wir sind an diese Art Darstellung noch nicht gewöhnt. Wenn B. der Bahnsteigschaffner auf der Leinwand den Zug nach München ausruft, und wir sehen nicht nur, wie er ^spricht, sondern hören es auch deutlich und klar, als ob wir gleich daneben ständen, so wirkt das vorerst noch ein wenig komisch. Wenn der Zug einläuft, so sieht man nicht nur das Zischen des Dampfes, sondern hört es auch. Der im Funkhaus vorgeführte Film „Deutscher Rundfunk" will wohl nicht als Musterbeispiel des Tonbildfilms angesehen und angehört werden. Vielmehr sollten hier wahrscheinlich nur erst mal die verschiedenen Möglich keiten, die dem Tonbildfilm gegeben sind, angedeutet werden. Die eine ist, daß der Film das vom Darsteller gesprochene Wort nicht mehr im Zwischentiiel zu zeigen braucht, sondern durch das Gehör vermittelt. Und die Wiedergabe ist so exakt, daß man tatsächlich einer Täuschung erliegt. Man beobachtete das am besten bei den Ansagern am Radiomikrophon. Hier konnte man die vollkommene Uebereinstimmung der Lippenbewegung und des wiedergegebenen Wortes kontrollieren. Eine zweite Möglichkeit bietet der sprechende Film: die musikalische Untermalung der Geschehnisse. Um jedoch darüber ein abschließendes Urteil fällen zu können, muß man erst die Vervollkommnung der Lautwiedergabe-Technik abwarten. Auf diesem Gebiete wird der Tonfilm wohl mit der Entwicklung des Radios gleichen Schritt halten. Der Lautsprecher stellt auch hier noch keine endgültige Lösung dar. Etwas anderes ist es um die Wiedergabe der mit der Handlung verbundenen Geräusche. Es ist die Frage, ob z. B. das Räderrasseln des Zuges wichtig genug ist, um es mit dem Film wiederzugeben, ob man, wenn auf der Leinwand ein Glas zu Boden fällt, auch das Scherbenklirren hören muß. Eine Zeitlang hat man im Kino die Erzeugung solcher Nebengeräusche von der Musikkapelle verlangt. Und man hat sie in der neueren Zeit endgültig verbannt — nicht nur aus dem Grunde, weil die EleichzcitigLrit nie gelingen wollte, sondern weil wir als Zuschauer nicht naiv genug sind, um an die Echtheit solcher Geräusche zu glauben. Ja, wir empfanden es mehr und mehr als eine Unart der Kapelle, wenn sie — und das hat sich bis heute immer noch erhalten — einen Revolverschuß mit einem donnernden Paukenschlag begleitete. So viel man auch nach diesem ersten Versuch sieht, wird auch der Tonbildfilm zukünftig auf diese Geräusche verzichten müssen. Damit soll nichts gegen den vorgeführten Film gesagt sein. Er stellt ja nur einen Versuch dar und will als solcher gewertet werden. Es handelt sich für den neuen Regisseur darum, zu sondieren, was wichtig genug ist, um es auch akustisch wiederzugeben. Es mag in diesem Zusammenhang interessant sein, etwas über die Technik des Tonbildoerfahrens zu hören. Die Aufnahme und Wiedergabe des optischen Bildes ist die gleiche wie beim stummen Film. Das Neue und Schwierige an dem System ist das gleichzeitige Aufnehmen des Schalles. Durch das Mikrophon werden die Schallschwingungen zunächst in elektrische Schwingun gen umgesetzt, ähnlich wie beim Radio. Die elektrischen Schwingungen gehen durch einen Nöhrenverstiirker, werden verstärkt und dann mittels einer llltrafrequenzlampe in Licht schwankungen umgesetzt. Diese Lichtschwankungen nun kann man photographieren. Und zwar werden sie durch ein besonderes Beleuchtungssystem auf einen besonders lichtempfindlichen Film projiziert, her mit genau bemessener Geschwindigkeit gedreht wird. Auf dem Film zeichnen sich nun die ursprünglichen Schall schwingungen in einem schmalen Streifen als hellere und dunklere Flecken auf. Danach wird der Film genau wie ein Bildfilm entwickelt und kopiert. Die Wiederumwandlung der auf dem Film festgehaltenen Lichtschwankungen in Schallschwingungen geschieht in um gekehrter Weise. Ein Lichtstrahl beleuchtet den Filmstreifen und erzeugt — da sich ja hellere und dunklere Flecken abgezeichnet haben — entsprechende Schwankungen der Helligkeit. In der Photozelle, die auf feinste Lichtschwankungen mit größerem oder geringerem elektrischen Widerstand reagiert, sehen sich nun die Lichtschwankungen wieder in elektrische Schwingungen um, und diese gibt der Lautsprecher, nachdem sie verstärkt worden find, als Laute wieder. Es handelt sich jetzt nur noch darum, die Gleichzeitigkeit zwischen Bildfilm und Schallfilm herzustellen. Bei der Aufnahme sind beide Filme in ihren Antrieben verkuppelt, so daß sich ein zwangsläufiger Gleichlauf ergibt. Bei der Wiedergabe erreicht man die Gleichzeitigkeit dadurch, daß man den Rand des gewöhnlichen Films einseitig um einige Millimeter vergrößert und den Lautfilm auf den gewonnenen schmalen Streifen über trägt. Ist diese Arbeit exakt gemacht, so müssen Schall und Bild vollkommen übereinstimmen. Es ist heute schon sicher, daß dem Tonbildfilm die Zukunst gehört. Er birgt die Möglichkeit zur Entwicklung in sich, wenn auch im Augenblick noch keine vollkommene Lösung vorliegt. I-. Bücherttsch G. K. Chestert 0 n , Der Held von Notting Hill, Noman- Verlag Grethleiii u. Eo., Leipzig, 236 Seilen. Der Roman ist eigenartig in seinem Ausbau und in seiner Durchführung. Er erinnert stark an Eulenspiegel, sucht die Narretei zu ironisieren und den Nachweis zu erbringen, daß Narren auch heute noch die eigentlichen Herren der Welt sind. Die Lektüre läßt aber kalt und ist auch ohne rechten Humor. Es gehört viel Geduld dazu, sich durch diesen Schwulst hindurchzulesen. G. Wer sich aus unsere Inserate bezieht» wirbt siir »ie Presse! Ein deutscher Roma» im Auslände. Der KolmnlmSromon „Die spanische Insel" von Johannes Muron, erschienen im Bühnen volksbundverlag, Berlin, der in Deutschland eine ausgezeichnete Kritik gefunden hat und seinerzeit auch in unserem Matt uuserer Leserschaft angelegentlichst empfohlen wurde, ist von der Firma Mcssrs. Martin Scckcr Ltd. in London zur Drucklegung in englischer Sprache erworben worden. Erich Was mann, S. I., Eins in Gott, Gedanken eines christlichen Naturforschers, Verlag Herder, Freiburg i. Br., 3. vcr. mehrte Aussage, brosch. 2 M. — Wer sollte Wasmann nicht kennen! Ihn, dem die Forschung so aufschlußreiche Ergebnisse verdankt! In dem vorliegenden Büchlein, das als Gegenschrist zum Monismus gedacht ist, faßt er seine Einstellung zu Gott dem Schöpfer und Er halter der Welt zusammen. Keine Polemik im gewöhnlichen Sinne, sondern ein« geistreiche Apologie des Christentums überhaupt. Schö ner und klarer, aber auch gemütvoller kann ein moderner Naturfor scher kaum Zeugnis ablegcn für den Glauben, für Gott, sür den christ lichen Gedanken. Den Monismus geißelt der sachkundige Verfasser als widerspruchsvoll und — welch seine Ironie — als Abklatsch der christlichen Gedanken, die nur nicht bis zum Ende weitergcführt sind. Wie packend w«iß Wasmann zu reden von Gottes Allmacht und Un endlichkeit, von der Menschwerdung, von der Gotteskindschaft und unserer Gottähnlichkcit! Dabei vermeidet er rein wissenschaftliche Darstellung und spricht ln einem leichtfahliche», edlen, ticjinnigen und manchmal hochpoetischcn Stil von dem, ivas ihn bewegt. Es ist ein seltener Genuß, sich von Wasmann hiucinführen zu lassen in die Geheimnisse, die uns bewegen und die nach Aufklärung suchen. Solch feinsinnige Micher sind selten, eine angenehme Lektüre, gleich wert voll zur BelebrunL wt« ,ur Erbauung. F. G. Henriette Brey, A,mi es in der Seele dunkelt. Ein Buch sür die Mühseligen und Beladenen, Verlag Herder u. Co., Freiburg i. Br., 225 Seiten, Ganzleinen 3,40 Mk. — Ein Buch sür die Mühseligen und Beladenen. Wer könnte auf ein solches verzichten? Haben wir nicht alle Trost und Hilfe in schweren Stunden nötig? Henriette Brey, die selbst soviel Leid tragen muß, ist die gegebene Schreiberin eines solchen Buches. Mit tiefem Erfassen und feinem Einfühlen in die Seele der Trost, suchenden, sormte sie in seiner Sprache von hohem poetischen Schwung ein Meisterwerk, das schon Tausenden Trost und Stärke brachte und nun in 6. und 6. Auslage vorliegi. An Hand von Ereignissen aus dem Leben Jesu, die sie wundervoll dar- stellt und ausdeuiet, schrieb sie ein Buch, das sich nur mit Kopp lers „Leidensschule" vergleichen läßt. Niemand wird es ohne Erbauung und innerem Gewinn aus der Hand legen. Eine ge nußreiche Lektüre sür besinnliche Leute, für Kranke und Lei- dende, sür Trostbeürftige. Einzelne Geschichten lassen sich recht gut verwenden für den Vortrag im Religionsunterricht. Eignet sich auch sehr gut sür Geschenkzwecke. F. G. Georges Duhamel, Freude» und Spiele, Roiapselvcr- lag, Leipzig, Königstraß«, 202 Seiten, gebunden 6,30 M. — Du. hamel weist Wege sür eine neue Erziehung, die den: Kinde seine Eigenheiten läßt. Er verfolgt das Werden und Wachsen von den ersten Tagen an und weiß viel interessante Seiten abzulausche». Mit feiner Ironie zeichnet er die Nöte so mancher Eltern, die das Kind gängeln wollen und daun hilflos sind, wen» eS gelegentlich ,MS- bricht". In enlzückender Art überzeugt er seine Leser, daß jedes Kind in seinen Anlagen und Fähigkeiten verschieden ist vom ande ren, daß cs also eine Normalcrziehung nicht gibt. Man kann aus dem aufschlußreichen Buche manches lerne», wenn man vielleicht auch besser« Weg« zu gehen glaubt. F. G.