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Milten an den Zugbrunnen und lallen den Eimer an der Winde in die Tief« gleiten. Die Männer bleiben in den Bergen, pnd man weiß nicht, ob sie als Räuber hinter den Felsen dem Reisenden auflauern, oder ob sie friedliche Schafhirten sind. Auch in die Einsamkeit der Berge ist das Dandyfieber gedrungen, und die Menschen dort stehen ihm wehrlos gegenüber. Man hofft, daß, wenn endlich die un erträgliche Hitze des Sommers kühleren Tagen weichen muh, auch das Fieber ebenso plötzlich, wie es gekommen, wieder verschwinden wird. Heute ist Griechenland ein krankes Land im Fieber. ferne Skadk / Von A. SchrönghameoHelmdal Ich saß mit dem Ahnen am Hochrain bei den Haselstauden, nüsseknabbernd. Unter fleckenlosem Himmel lag das Herbstland, den Blick in fernste Fernen weithin erschlossen. Nur ein düste rer Dunstschleier lag ganz draußen regungslos wie ein brüten des Ungeheuer über der verdämmernden Ebene. „Was ist das?" fragte ich den Ahnen. „Das ist der Dunst und der Rauch über der großen Stadt, die einst das große Land fressen wird." „Das ganze Land fressen? Oh, wie kann das sein? Kennst du die Stadt?" „Za, ich kenne sie. Ich war dort Soldat im Regiment« des Königs. Aber damals war die Stadt noch klein. Die Leute kannten sich noch alle wie bei uns im Dorf. Damals war die Stadt selbst noch wie ein großes Bauerndorf. Sogar der König, der seinen Hof dort hielt, hatte noch Rosse und Kühe. Und die Bürger hatten vor den Mauern der Stadt ihre Felder und Wiesenbreiten." „Ist das jetzt nicht mehr so?" „Schon lange nicht mehr. Schon zu der Zeit, als dein Vater dort im Reiterregiment des Königs diente, gab es in der Stadt keine Kühe mehr. Sie war schon längst über die alten Mauern hinausgewachsen und hatte die Felder und Wiesen« breiten in sich hineingefressen, daß kein Grashälmchen mehr auf keimen mag,. Und wo sich etwa eins zum Lichte ringen mag, wird es von den Straßenwärtern sogleich ausgerupst, daß sich die Stadtleute nicht ärgern sollen." „O weh! Was sind das für Menschen, die ein Grashalm auf der Straße ärgert?" „Es ist wie ein Flug, ein Verhängniis, daß die große Stadt da draußen alles Leben mit blindwütigem Hasse vernichten muß. Mir erbarmen nur die Kinder, die dort zur Welt kommen. Sie haben keinen Frühling, keinen Anger, auf dem sie springen können. Sie kennen keine Lerche, keinen Hasen. Sie wissen nicht einmal, ob dieser Baum eine Buche oder eine Eiche kst, ob die Frucht aus diesem Felde Roggen oder Hafer ist." „O weh, o weh, das müssen arme Kinder sein!" „Za, obwohl sie sich reicher wähnen als Bauernkinder. Und denk dir, nicht einmal die Sterne sehen sie! Denn über der Stadt lagert ewig der Dunstschleier, der ihnen den Himmel verhüllt und den Sternenschein verbirgt. Aber das ist das Schlimmste noch lange nicht. Das Verderben ist, daß sich die Stadt immer weiter ins Land hineinfrißt wie ein steinernes Ungeheuer und daß sie das Mark des Volkes aussaugt wie ein Vampir der Vorzeit, Denk dir nur: zu meiner Zeit zählte die Stadt kaum zwanzigtausend Einwohner," „Zwanzigtausend? Gibt es denn soviel Menschen aus der Welt?!" „Wundere dich nur, Büblein! Heute hat die Stadt mehr denn sünfhundcrttausend Menschen, die unter dem Dunstschleier da draußen atmen und mit der Zeit ersticken, ohne daß sie es selber merken," „Fünfhunderttausend Menschen!" Das ist ja eine erschreck liche Zahl!" „Za, so hat sich die Stadt in den paar Jahrzehnten er weitert und ihre Menschen vermehrt. Wenn das so weitergeht, kannst du dir selber ausrechnen, wohin das führt. Und es wird so weitergehen. In zwei, drei Jahrzehnten — du kannst es erleben, Büblein, wird die Menschenzahl der großen Stadt nahe Vater Zenz aber genoß hinfort das größte Ansehen bei seiner Herrin. War wieder einmal davon die Rede, daß die Kugclbäume zu Tierbildern verschnitten werden sollten, machte der Gärtner nur ein ernstes Gesicht und prophezeite den bal digen Eingang der Bäume, Und promptest unterblieb das Be schneiden —, „denn der Gärtner mußte das ja wissen!" Nur der Gutsherr, der am Althergebrachten hing, nunmehr die Flitterwochen hinter sich hatte, uiäd dem all die Neuerungen seiner Frau nie eine Freude gewesen waren, merkt« ein wenig von dem Braten. Er freute sich aber über den prächtigen Alten, auf dessen Knien er schon als Kind geritten war, und traf ihn ge legentlich allein im Park, kniff er wohl das eine Auge zu und sagte: ,Zch hätte doch nie geglaubt, daß die Mäuse so toll nach Pappeln sind", Vater Zenz aber wurde auch nicht die Spur verlegen, sondern antwortete flugs, „das haben wir ja nun wohl alle mit durchgemacht, das mit den Mäusen und den Pappeln, nicht, und es stimmt", dabei aber kniff auch er ein Auge zu, wie das nun mal seine Gewohnheit war. Zritungslrsehalle aus der Straße. Es gibt vielleicht kein Land in Europa, das mehr Zeitungen und Zeitschriften hervor brächte als Karpatho-Rußland. der äußerste östliche Zipfel der Tschechoslowakei. Dort, wo sich Nationen, Sprachen und Kon fessionen in bunter Menge vermischen und bekämpfen, hat jede Gruppe, oft unter sich nochmals vielgeteilt, wenigstens ein Presseorgan, Um so verwunderlicher ist es. daß es in diesem Lande so gut wie keine Zeitungsabonncnten gibt. Es ist näm lich dort allgemein üblich, daß man die Zeitungen gleich auf der Straße am Zeitungsstand liest. Der Leser braucht zu diesem Zweck nicht erst das Blatt käuflich erwerben sondern die Zei- tungsverkänfer erheben für eine kurze Ucberlassuna eines Blattes eine bestimmte, meist recht niedrige Gebühr, die nur einen Bruchteil des Preises der Zeitung beträgt. Hat der Entleiher das Blatt durchstudiert, so wandert es zurück zum Zeitungs verläufer und der ganze Vorgang wiederholt sich so noch mehrere Male. Freilich ist es denn kein Wunder, wenn beim Verkauf der Zeitungen kein Absatz erzielt wird. Doch die Zeitungsver- täufer wissen sich zu helfen: Sie schicken das zerlesene Blatt an die Expedition als „Nemittende" zurück und haben also dafür keinerlei Zahlungen zu machen. Sie aber erhalten von den Dutzenden von Zeitungslesern, die sich im Laufe des Tages an ihrem Straßenstand einsinden, regelmäßig eine kleine Gebühr. Davon können die Zeitungsverkäufer in Karpatho-Rußland nach dortigen Begriffen recht gut leben. Für uns ist es aber unverständlich, wie sich bei solchem Zeitungsabsatz die Unmenge großer und kleiner Blätter in jener Gegend erhalten kann. bei der Million sein. Und der Dunstschleier darüber wird wie «ine ewige Wolke über dem Steinmeer lagern." „Aber dann muß Schluß sein. Ahne! Weiter darf mir die Ltadt nicht wachsen! Sie frißt ja sonst das ganze Land!" „Wer mag das Wachsen der Stadt aufhalten? Ich nicht und du nicht. Sieh nur zu, daß dich dereinst die große Stadt nicht in ihren Rachen schlingt!" „Wenn aber die Stadt bis in unser Dorf, bis auf den Hoch- rain hier am Haselbühl herwächst?" ,Aa mag Gott davor sein! Aber wenn es so käme, dann wüßte es der Herr des Lebens, der dem Menschen Stätte und dem Getier eine Heimat gibt, den Wahnwitz der Riesenstadt zu wenden. Es wäre nicht das erstemal, daß eine Weltstadt in ihren Freveln erstickt!" Wie ein Prophet reckte sich der Ahne am Hochrain: „Ewig ist das Land! So ist des Herren Wille! Und der steht so hoch über dem Zehrer in der Großstadt wie die Sonne über der Dunstwolke. Wisse das, du wachsende Stadt, die du uns die Wälder fällst, die Tiere ausrottest, die Ström« mil deinen Abwässern bis in unsere Waldbäch« herein verseuchest daß die Rotkrebse verrecken und di« Forellen in die Wiesen- graben flüchten — wisse das, du Stadt des Verderbens: Wenn du einmal alles Land gefressen, wird der Herr über dich kom- men und dich vom Boden vertilgen, daß kein Stein mehr aus dem andern bleibt. Und Staub wird über dich fliegen, bis deine Schande zugedeckt ist, und Samen wird über dich fliegen, dag Wildgras wächst, und der ewige Wald wird dich beschreiten, dag du sein wirst wie unser Gau, eh' ihn die Vorväter rodete». Und aus einem fernen Gebirge wird ein Mensch kommen, »aal oder in Tierfellen, und wird in der Urwaldsstille reuten, so wi, es Adam getan. Seine Söhne aber werden einen Brunnen graben und auf Steine stoßen und fragen: „Was sind das sin Steine? Aha, das sind ja die Steine der großen Stadt, die Gottes spotten und das Land fressen wollte. Wo bist du nur, du große Stadt? Wo ist dein Dunstschleier, der dich erstickte?" Und sie werden den Stein aufbewahren für ihre Kinder und Kindeskinder und werden sagen: Kinder, bauet keine Stadt mehr, die das Land fressen will. Sonst wird euch Gott austilge» von der Erde, wie er denen vor uns getan. Denn ewig ist das Land und der Boden, den Menschenkindern Herberg und Heimat, Lebensbereich für Tier und Baum. Für eine Stadt, die im eigenen Dunst erstickt, sei keine Stätte mehr." Gespenstisch gloste die graue Wolke über der großen unsich- baren Stadt in der verdämmernden Ebene. Der Ahne nah», mich an seine sicher leitende Hand und führte mich den Hoch rain hinunter ins Dorf, mich noch einmal gemahnend: „Biib- lein, trau der großen Stadt nicht, wenn du einmal groß bist. Sie frißt Land und Volk, Menschen und Seelen." Bei den fliegenden Fischen Von Walter von Rummel Unser kleines Segel schmiegt sich den tiefen Atemzügen und der wogenden Brust der See an wie eine weiße Motte, die vom Winde ihr auf den Leib geklatscht wurde. Wir sehen nichts als Himmel und Meer, und vom Meere wiederum nichts als zwei Wellen, eine schnell enteilende, eine uns hoch und stark- busig entgegenschwellende. In den gleichmäßig rauschenden, schweren Wellenschlag knistert plötzlich ein leichterer, schmaler Ton hinein. Lebhaft hastig und eilig schwirrt es über blaue Wogen und weiße Kämme daher. Zwanzig, dreißig glitzernde Fische, die großen Brustflossen als starr ausgestreckte Flügel der Luft, dem frischen Meereswind entgegengebreitet. Nach länge rem. immer schnurgerade vorwärtsgehenden Fluge müde ge worden. fallen die Fische wieder in ihr Element zurück. Aber meist nur für eine halbe, eine Viertelstunde, nur für so lange, um sich in der hilfreichen Welle neue Kraft, neuen Abstoß und Flugauftrieb für die federnde Schwanzflosse zu holen. Schon stiebt die ganze Schar wie ein aufgegangenes Volk Feldhühner flüchtig davon. Sind wir so einmal mitten in den fliegenden Fischen darin, wird sich das Bild häufig wiederholen. Man freut sich immer wieder, sieht stets von neuem gern diese libellenhaft zarten und durchsichtigen, meist silbrigen, manchmal auch rosigen Flügel. Wie ein frohes, vergnüglichies, nur zur Kurzweil des Lebens ge triebenes Spiel schaut sich das für das unerfahrene Auge an. Für den Neugekommenen ist das nur ein Lust-, Licht- und Son nenbad, das die munteren Wellenkinder über ihre blanken, glatten Leiber hinweg rieseln lassen. In Wirklichkeit ist aber dieser ganze Flug nichts anderes als ein atemloser Flucht-, Ret- tungs- und Verzweiflungsritt durch die Lüfte. Denn dicht hinter den Davonschwirrenden, in ihrer Angst und Seelennot zu halben Vögeln gewordenen Wässerbürgern preschen an der Oberfläche in sausender Fahrt die dunklen und schweren Schatten großer Raubfische daher. Hart an den großen Schwanz flossen der Fliegenden bleiben sie. Wenn diese abgemattet ins Wasser zurücksinken müssen, packen die Räuber zu. Schon vor her, der falsche Vogel hat noch nicht den Meeresspiegel erreicht, fangen sie den oder jenen mit eigenem scharfen, steil aufbäumen den Sprung noch in den Lüften ab und morden ihn hin, rasen wie der Satan, um die Spur nicht zu verlieren, hinter dem entsetzt weiterfliehenden Schwarme einher. Wenn die hoch mögenden, mächtigen Thunfische in irgendeinem ihrer wohl besetzten Reviere Treibjagd abhalten, dann sprühen allenthalben die Fliegenden verzweifelt in die Höhe, versuchen nach allen Seiten hin die verderbliche Kette der Jäger und Treiber zu durchbrechen. Befindet man sich im Fischerboote zufällig selbst in einer solchen Meeresgegend, so kann man garnichts Besseres tun, als selbst an seinen Haken einen der Seefliegenden zu be festigen und damit auf die großen, starken und rauflustigen Ge sellen zu kreuzen. Kommt man einem in die Nähe, so ist der Gierige unserer Leine verfallen. Der Versuch ist der Mühe wert. Denn meist wird es sich um einen Fisch von zwei bis drei Zent nern handeln. Aber nicht nur die großen Räuber des Meeres, auch die Menschen stellen den fliegenden Fischen» wegen ihres zarten und wohlschmeckenden Fleisches nach. Ja, auf der und jener Insel des Stillen Ozeans hat sich der Fang des fliegenden Fisches IVlelrr kreurle Mehr Freude sollst du in dir tragen, Nicht trauernd deine Straße gehn. Das Leben niemals hart verklagen, -Es läßt doch oft auch Sonne sehn. In deiner Seele soll erklingen Ein freier, fröhlicher Gesang. Dann hebcne Saiten an zu schwingen, Und leicht und munter ist dein Gang. Wenn Freude weilt in den Gedanken, Dann heben Saiten an zu schwingen, Dein Wollen wird nicht immer schwanken» Du schreitest fort, von Ziel zu Ziel. kraar Vivgta. zu einem ganzen Kult entwickelt und ausgebildet. Da muß dei braune, arme Kanake monatelang abgeschieden von seinen an deren Dorfgenossen, völlig abgeschieden einsam dahinleben, mutz fasten und sich kasteien, sich aller möglichen verlockenden Speisen und guten Gerichte enthalten. Erst dann, nach gründlichster Vorbereitung, ist die Ausfahrt gestattet. In dunklen Nächten, wenn der Mond keine unlautere Konkurrenz macht, gleiten die Hochseekanus durch die schmale Riffausfahrt auf das freie Meer hinaus, das sich in endloser Schwärze breitet. Jedes Kanu hat am Bug einen Mann stehen, der eine schwelende, grell leuchtende Palmenstrohfackel dicht an den Wasserspiegel niederhält. Wie ein Schwarm verwehter umher suchender und durcheinander tanzender Leuchtkäfer schauen die Fahrzeuge aus der Ferne sich an. Ist man aber selbst bei der Reise dabei, wird man bald die fliegenden Fische, diesmal, ohne daß sie freßgierige Seeräuber hinter der Schwanzflosse hätten heranschwirren hören. Sie haben es eilig, können nicht rasch genug die so plötzlich auf das Meer heruntergefallenen Sonnen und Sterne begrüßen. Aber das vermeintliche Himmelst ist teils Blendwerk, das keine andere Bestimmung hat, als sie in Tod und Verderben zu locken. Mit dem Handnetz werden die armen Toren herausgefangen. Anderes Getier, das in den südlichen Meeren, den Heimatsregionen des fliegenden Fisches, lebt, wird von den Fackelhaltern weniger willkommen geheißen. So mancher Insulaner, den ich bei meinen Wanderungen sah, hatte tiefe und schwere Narben am Leibe, herrührend von einem hechtähnlichen Fisch, der auch nach der Fackel springt, einem Fische, dessen länglicher Kopf sich zu einem scharfen, spitzen Dolch, verjüngt, der so ein Kanakenfell schon tüchtig beschädigen kann. Diese Fangart mit dem Lichte erklärt auch zur Genüge die Tatsache, warum nicht selten in der Nacht — nie am Tage - fliegende Fische aus das Deck der in den Tropenmeeren fahren den Segelschiffe fallen. Sie schwirren den blendenden Schisss- laternen zu und bleiben, nicht mehr fähig, sich mit dem Schweife wieder von den Planken abzuschnellen, hilflos aus den Brettern liegen. Thalatta. Das Meer. Es wogt und braust. Der Thun jagt, die fliegenden Fische fliehen. Der Große frißt den Kleinen. Oberstes Gesetz ist das des Mordes. Totschlag und Frevel, wohin wir sehen. Da unten in der unheimlichen Tiefe, ist schier eine noch schlimmere Welt, als unsere geMesene in der Sonne ist. Und dennoch, auch über dem Meere steht versöhnend der Regen bogen, die im Glanze des scheidenden Tagesgestirns «schim mernde und zitternde See ist ein Sinnbild des Friedens, wie es schöner nicht gesehen werden kann. Der Silberflug der flie genden Fische wird dem Unkundigen immer wieder ein holdes Spiel des Lebens sein. Ueber Raub, Mord, Totschlag und fin stere Gewalttat zieht Urmutter Meer den schwarzen Vorhanz, die schweren Schleier des Schweigens. Mhendes vrachfeld iflug ist seit vielen Iah gen, keine Sense ist über ihm gewest Kein ..... , ren durch dieses Land gegen- ense ist über ihm gewesen. Und doch blüht das Feld. Unkraut ist, was hier gedeiht: Wegwart«, Disteln, Lein kraut, Rainfarn. Ein buntes Paradies erschließt sich alljährlich zur Sommerszeit dem, der hier vorübergeht. Tausendfältig blüht und wuchert cs. Tausendsältig, sind die Formen der Blätter, die hier ein grünendes Meer bilden. Nutzlos scheint das Feld. Es bringt nicht Kartoffeln, noch Rüben, noch Korn, noch Hafer. Es ist wie eine bunt« Fahne, die schwingt im Sommerwind. Es ist wie Kindcrsehnsucht ungeordnet und voll unendlicher Fülle. Die Distelfinken mit ihrem bunten Gefieder fallen in es ein, und dann und wann kommt eine Kräuterfrau und hält hier Umschau nach heilbringenden Pflanzen. Der Sommer singt, der Sommer mit feiner Füll« und Buntheit. Und Gottes Sonn«, so will mir scheinen, streicht mit gol dener Haird besonders liebevoll über die Disteln, Wegwarten und Unkräuter, di« der Mensch nutzlos nennt und die doch offenbaren die Schönheit der Welt, die Güte des Himmels. Loatus.