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Nummer 'SK Sächsische Bolkszeilung 2S. August isrs Die Begründung -es Reichsbahngerichkes „Jenkrnmsinkrigen" Dresden, de» 28. August. Ein Recht zur Kritik hat in Deutschland offenbar nur die liberale Presse und die unbelehrbare Opposition einiger radikaler Parteien. Wehe aber, wenn sich ein Zentrums- blatt erlaubt, an der Amtsführung irgend eines liberalen Mini sters sachliche Kritik zu üben! Dann wird sofort von „Zentrums- iutrigen" gewettert, wie im neuesten Falle, da sich die „Germa nia" die Freiheit genommen hat. aus der Stagnation unserer Außenpolitik einige durchaus sachliche Folgerungen zu ziehen. Es besteht seit längerer Zeit die ziemlich einmütige Auffassung in allen Parteien, daß wir in den letzten Jahren in der Außenpolitik nicht mehr v o ra n g e k o m m e n, vielmehr sehr unangenehm kalt gestellt worben sind. Diese Feststellung ist längst nicht mehr neu. D r. S t r e se ma n n persönlich sind daraus auch in der Zentrums- prcsse keinerlei Vorwürfe gemacht worden. Wenn aber jetzt rein sachlich sestgestcllt wird, daß die Krankheit des Neichsaußenministers den wichtigen Aufgaben dieses Ministeriums nicht besonders förder lich sei» dürfte, so wird das als „Intrigenspiel" abgetan. So von den »Dresdner Neuesten Nachrichten". Selbst die „Dresd ner Nachrichten" wissen nicht recht, ob sie in diesem Falle auf das Zentrum schimpfen sollen oder auf Dr. Stresemann. Der Zeitpunkt dieser Zcntrumsäußcrung wird als nicht taktvoll bezeichnet. Als ob die dieser Tage erfolgte Absage der Genfer Reise eine sachliche Aeußerung dieser Art nicht geradezu notwendig erscheinen ließ! Auf die sonstigen Kombinationen der Dresdner Neuesten Nachrichten, die weder Höflichkeits- noch politisches Gefühl ver raten, einzugehcn, können wir uns leicht versagen. Wir betonen nur das eine, daß uns die R ä u m u n g s f ra g e doch zu be deutsam erscheint, als daß wir mit den Dr. N- N. auf den Ge danken kommen könnten, sie von wahlstrategischcn Gesichtspunkten ans anznfassen. Das Zentrum hat auch so seinen Anteil und seine Verdienste an dcx bisherigen Rheinlandräumung und der Befrie dung Europas und der Welt und hat jahrelang, geschmäht von den anderen, schon auf dieses hohe Ziel hingearbeitet, ehe man sich in der Deutschen Volkspartci zur Koalition und Mitarbeit bereit fand. Die Verdienste von damals werden einst von der Geschichte höher gewertet werden, als eine eventuelle gute Ernte derer, die nicht gesät haben. Vorläufig aber würde die liberale Presse besser daran tun, die Wege und Mittel suchen zu helfen die die erstarrte Räu- »nings- und Befriedungspolitik wieder in Fluß bringen. vr«5<1en und Umgebung Norgcmeinschask -er alleren Angestellten Dresden. 28. August. Unter der Erwerbslosigkeit leiden in ganz besonderem Maße die älteren Angehörigen der kaufmännischen, technischen und akademischen Berufe. Ihnen ist heute kaum noch eine Mög lichkeit gegeben, eine Stellung zu finden. Wohl haben die Ge werkschaften und Berufsorganisationen versucht, Wandlung zu schaffen, doch vergeblich. Vor einem Jahre hat man daher in Berlin eine N o t w e n d i g k e i t de r älteren Angestell- ten, Kausleute und Arbeiter geistiger Berufe gegründet. In zwischen sind in allen Teilen Deutschlands Ortsgruppen dieser Organisation entstanden. Auch in Dresden besteht nunmehr eine solche lokale Vereinigung, die am Sonnabend im Anschluß an eine Versammlung der erwerbslosen älteren Angestellten ins Leben gerufen wurde. Der Gründung ging das Referat des ersten Vorsitzenden des Zentralverbandes der Notgemeinschaft, Max Kannenberg, Berlin, voraus, der die Notlage der älteren Angestellten schilderte und Maßnahmen zu ihrer Be seitigung vorschlug. Was der Sozialpolitische Ausschuß des Reichstages in dem Kündigungsschutzparagraphen geschaffen, habe die Hoffnungen der älteren Angestellten unbefriedigt ge lassen. Die Notgemeinschaft gebe heute schon den Bedürftigsten vorübergehend Unterstützung, gewähre freie Beratung in Rechts-, Unterstützungs- und Wohlfahrtsangelegenheiten und suche vor allem durch S e l b sth i l f e ma ß n a h m e n, denen die Behör den fördernd gegenüberstehen, Stellungen für die älteren An gestellten ausfindig zu machen. Der Regierung und dem Reichs tage lägen bereits zwei dahingehende Gesetzentwürfe vor. Nach dem in einer längeren Aussprache die Zweckmäßigkeit der Not- gemeinschaft erörtert worden war, entschied die Versammlung sich doch für die Gründung einer Ortsgruppe und beauftragte den gewählten Vorstand, alles Erforderlich in die Wege zu leiten. Berlin, 23. August. Die Reichsbahn hatte sich in der Frage der Tariferhöhung an das Neichsbahngericht gewandt. Dieses hat numnehr fol gende Entscheidung getrosten: „Die Deutsche Reichsbahngesellschaft ist berechtigt, zu einem von dem Reichsverkehrsminister zu bestimmenden, mög lichst nahen Zeitpunkt eine Tariferhöhung für den Güterverkehr und den Personenverkehr in einem VcrIMnis von etwa 4 : 1 zueinander und in einem Ausmaß vorzunehmen, daß sie eine Mehreinnahme von 250 Mllioncn Mark jährlich er zielen kann." In der Begründung wird zunächst betont, daß die vom Gericht bei dem jetzigen Tarifstand errechnet«: Abschreibung von 934,1 Millionen Mark im Jahr unzulänglich sei. Sie betrage nur 3,6 v. H. der Anlagcwerte. Handelsrechtlich sei die Reichsbahn verpflichtet, aus dem Reingewinn einen Reservefonds zu bilden, der der Größe des Unternehmens entspricht. Das Jahr 1928 habe zwar bisher eine Einnahmestcigerung gebracht, doch würde trotzdem durch die gesetzlichen Verpflichtungen noch ein Fehlbetrag von 74 Millionen Mark für 1928 entstehen. Mit der vom Gericht als zweckmäßig erachteten Abschreibung würde sich für das Jahr 1928 ein ungedeckter Bedarf von 489 Millionen Mark er geben. Weiter wird betont, daß sich wirtschaftlich eine Unrentabili tät der Deutschen - Reichsbahn entschieden ungünstiger auswirken würde als eine Tariferhöhung. Verlustwirtschaft bilde das größte Hemmnis für einen zukünftigen Tarifabbau. Das Gericht empfiehlt individuelle Behandlung einzelner Güter und Verkehrskomplexe, die dem Interesse der Wirtschaft dienen, sowie eine Schonung des Be rufsverkehrs. Auch befürwortet das Gericht die Einführung des Z w e ikla s s e n s y st e m s, da hierbei lediglich die prakti schen Folgen aus der Benutzung der Wagenklassen gezogen werden. Das Gericht habe die Ucbcrzeugung gewonnen, daß bei der Reichsbahn zu keiner Zeit seit ihrer Begründung diejenige finan zielle Bewegungsfreiheit vorhanden gewesen sei, die ein Unterneh men von dieser Größe und von dieser Bedeutung für die deutsche Gesamtwirtschaft besitzen müßte. Die finanzielle Lage der Reichs bahn zwinge daher der Rcichsregicrung die dringende Aufgabe auf, den für die Reichsbahn unumgänglich notwendigen Liquiden-Be- tricbsmittelstand zu schaffen. 1. Sächsischer Schreberkag Die Spitzcnorganisation der sächsischen Schrebervereine, der Landesverband Sachsen der Schieber- und Gartenvereine e. V., Sitz Leipzig, veranstaltete am Sonntag in allen angoschlossencn Kreisvcrbänden und Vereinen, die insgesamt 70 OVO Mitglieder umfassen, den 1. Sächsischen Schrebertag. Der Cehrcbcr- tag sollte dazu dienen, einmal der breiten Ocffeiitlichkcit die ge meinnützige Licbcstätigkeit der Schrebergärtner vor Augen zu führen, zum andern sollte durch Umzüge auf die Gefahr, die der Schrcber- bcwegung an allen Orten durch die Ausbreitung der Städte droht, hingewiesen und für die möglichste Erhaltung der bestehenden Schrcberanlagcu sowie die Notwendigkeit der Schaffung von Schre- bcrgarten-Daueranlagen geworben werden. Der Schrebertag be gann am Morgen durch Weckrufe. Am Nachmittag wurden Fcst- züge veranstaltet. Auf den öffentlichen Spiel- und Schmuckplähen sowie auf den Schreberspielplätzen wurden Jugendspicle vorgesührt. In den Krankenhäusern, Fürsorge- und Altersheimen kamen Blu men- und Obstfpenden zur Verteilung. Durch die Gesangsabtei lungen der einzelnen Schröbervercine wurden Gcsangsvortrüge dar- gcboben. Der 1 Sächsische Schrebertag nahm im ganzen Land« einen guten Verlauf und hat seinen Zweck, ein weiterer Schritt auf dem Wege der Entwicklung der Schrebcrbcwegung zu sein, voll erfüllt. ; Die Spartätigkeit im Monat Juli 1928. Nach Fest stellung des Statistischen Landesamtes sind bei den 351 säch sischen Sparkassen im Monat Juli d. I. in 199 268 Fällen 28 311617 RM. eingezahlt und in 62 047 Fällen 15 591693 RM. zurückgezahlt worden. Es ergibt sich somit ein Einzahlungs überschuß von 12 719 924 3iM. Das Einlegerguthaben einschließ lich der bisher berechneten Zinsen war Ende Juli aus 398 798 647 NM. angewachsen. Wie hierzu weiter gemeldet wird, hat die deutsche In-, dustrie bereits durch Dr. Silo erb erg, der Beisitzer iich im Neichsbahngericht ist, Einwendungen gegen diese, neue Belastung erhoben. Man betont insbesondere, daß, die Konsumenten, sowie auch die Exportindustrie die Folgen der neuen Tariferhöhung zu spüren bekommen werden. Der KKV. zur Sozialversicherung Der Verband kath. kauf in. Vereinigungen Deutschlands E. V. hat an der Sozialpolitik seit jeher lebhaf testen Anteil genommen und deren Entwicklung in seinem Geiste zu beeinflussen versucht. So haben sich insbesondere auch die Verbandstage der letzten Jahre mit diesen Problemen aus da» Eingehendste beschäftigt und Wege und Ziele christlicher Sozial politik gewiesen Auch der kürzlich stattgesundene 48. Verbands tag ist an diesen Fragen nicht vorbeigegangen. Zur Sozial versicherung faßte er folgende Entschließung: ,.Die moderne Entwicklung unserer wirtschastliä>en Ver hältnisse macht einen fühlbaren Schutz der Arbeitnehmersäiast in den Tagen der Krankheit, vor den Gefahren der Arbeits losigkeit und des Alters mehr denn je unentbehrlich. Der Ver band KKB. bekennt sich erneut zu dem Gedanken einer berufs- ständisch aufgebauten Sozialversicherung. Soziale Unlust und verwerfliche, mißbräuchliche Ausnutzung der Versicherungs leistungen müssen durch Hebung des Selbstverantwortungsgefühls überwunden werden. Die Üeberführung der einzelnen Ver sicherungen m die völlige Selbstverwaltung der Beteiligten ist mit allen Mitteln anzustreben. Reich und Länder sollten sich dabei auf die Ausübung des Aufsichtsrechtes beschränken. Die geforderte Vermaltungsreform ist auch aus die Sozialversicherung auszudehnen mil dem Ziel möglichst großer Vereinfachung der Verwaltung. Dahingehende Maßnahmen dürfen jedoch nicht zur Verschmelzung der verschiedenen Versicherungen sichren. Regierung und Parlament haben dem weiteren Ausbau der einzelnen Versicherungsleistungen auch in der Zukunft ihre be sondere Auinierkfamkeit zu widmen. Dabei ist jedoch zu berück! sichtigen, daß die Höhe der Beiträge so wohl kür die Versicherten alsauch deren Arbeit geber im allgemeinen die Grenze des zur Zeit Tragbaren rrreicht habe n." : Deutscher Esperanto-Bund E. B-, Zweigvcrcin Dresden. In der Monatsversammluug Freitag, den 31 August, im Kasino Arichold, Diktoriastraße 16, werden Berichte über den 20. Inter nationalen Kongreß in Antwerpen August 1923 gegeben. Außer dem werben die Veranstaltungen der Sächsischen Esperanto-Woche vom 2. bis 9. September dieses Jahres, insbesondere die große Esperanto-Ausstellung im Lichthofe des Neuen Rathauses, deren Eröffnung am Sonntag, den 2. September, vormittags 11 Uhr statt findet, besprochen werden. : Geprellte Kraftdroschkcnsührcr. In letzter Zeit ist cs wieder holt vorgekommen, daß Dresdner Krasidroschkensührer von unbe kannten Personen, die sich meist »ach auswärtigen Orten Huben fahren lassen, um den Fahrpreis geprellt worden sind. So ließen sich u. a. zwei männliche und eine weibliche Person am 20. August in der zehnten Abendstunde vom Altmarkt aus nach Postelwitz in der Sächsischen Schweiz fahren. Dort angekommen, entfernte sich einer der Fahrgäste mit der Frauensperson unter einem Vorwand, während der andere einen nahen Eiasthos aufsuchte. Als sich der Kraftwagenführcr bald darauf nach seinem letzten Fabrgast iimsah, hatte sich auch dieser, ohne das Fahrgeld und die gemachte Zeche zu bezahlen, aus dem Staube gemacht. : Scharfe Munition. Am Sonnabend verloren auf der Flucht vor einem streifenden Polizeibeamten am Macstallweg zwei an ihrer Bekleidung bzw. Mühe als rote Frontkämpfer kenntliche Radfahrer ein Päckchen mit scharfer Infanterie- und Pistolenmunition. Die Munition war in der kommunistischen Betriebszeitung „Der Schein werfer" eingcwickelt. Die Erörterungen nach der Person des Ver lierers werden vom Polizeipräsidium fortgesetzt. Nicht ohne Be deutung ist die Tatsache, daß allein im Juli von Badenden, Spa ziergängern usw. in der Elbe sowie au den Elbusern 743 scharfe Geschosse der vcrschiebcnsten Art ausgcfundeii wurde». Richard Länder im Residenzkhealer Dresden. 28. August. Zwischen Herrn Direktor Karl Witt und der Deut- scheu Schauspiel-Betrie.be-A.-G. Berlin ist be züglich des Residenz-Theaters eine Fusion zustande gekommen. Den Spielplan des Residenz-Theaters, das auch weiterhin von Herrn Direktor Karl Witt geleitet wird, um faßt in der ersten Hälfte der Spielzeit folgende Werke. Auf „Unter G e s chä ft sa u ffich t" mit Oskar Aigner als Gast folgt „Die schöne Helena" von Offenbach in Ludwig Ful das und Fritz Rätters neuer Uebersetzung und Bühnenbearbei- ttmg mit den Originaldekorationen und Kostümen von Pro fessor Ludwig Kaincr. — Kammersänger Adolf Luß- m a n n beginnt als Paris sein Gastspiel im Residcnztheater. Es gelangt sodann gleichzeitig mit der Berliner Premiere Franz Lehars mit Spannung erwartete Goetheoperette „Frie derike" zur Erstaufführung. Lehar wird auch in Dresden eine Woche lang persönlich sein Werk dirigieren. Fritz Schulz und Uschi Elliot werden im Resi denz-Theater austreten. Von den bewährten Kräften des Residenz-Theaters werden vor allem Magdelena Witt, Georg Wörtge, Karl SukfüII, Rudolf Ieß und Willy Karl gleich zu Beginn der Spielzeit in führenden Auf gaben tätig sein. Neben Willy Karl und Karl Suckfüll wird der Oberregisseur Karl Fischer vom Berliner Metro- pol-Theater und Adolf Witt für die Regie zeichnen. Als Direktionsstellvertreter werden die Herren Direktor Lippschütz und Herr Kurt Lerch fungieren. Richard Tauber wird in Neueinstudierungen von Lehars „Paganini" und Za re- witsch", ferner als Goethe in „Friederike" im Restdenz- kheatcr im November gastieren. Staatöoper- Am Sonntag brachte Kurt Str regier mit der glänzenden Unterstützung unserer Staats kapelle eine musika lisch prachtvoll abgetönte Ausführung der „Undine" heraus. In erstklassiger Verfassung auf der Bühne waren Angelia Kolniak (Undine), Ludwig Ermold (Kellermeister) und Hans Lange (Knappe). Nebenbei hatte man aber auch den Eindruck einer „Un dine" in Sonntagsausgabe. Julia. Röhl er sang erstmalig die „Berihalda". So schätzenswert die Künstlerin in vetschiedcnen Rol len ist, Partien mit dramatischem Einschlag liegen ihr weniger. So blieb sie auch als „Berthalda" zu unpersönlich. Eine Berthalda, die der liebreizenden Undine den Rang Mausen und den angetranten Gemahl, zumal wenn er ritterlichen Geschlechtes ist, entführen will, muß schon über stärkere Mittel verfügen, als Julia Röhler sie in die ser Aufführung ins Tressen führte. Auch zum ersten Male als „ibühleborn" Waldemar Staegemanu. Darstellerisch eine sehr interessante Leistung. Schade, daß sie gesanglich nicht die Wage hielt. Als Ritter Hugo hatte man Heinrich Kupp inger, der früher unsrer Oper angehörte, gastweise gewonnen. Die Hemmun gen, die früher seiner Tongebung anhastetcn, sind auch jetzt noch nicht restlos beseitigt. Darstellerisch wurde eine mittlere Linie nicht überschritten. Der Besuch ließ auch zu wünschen übrig, aber der Beifall war sehr zustimmend für die Darsteller. Besonders Ermold und Lange wurden damit sehr reichlich bedacht. —lst— Sendestelle Kugelhaus. Wenn man eine Würdigung de? Dresdner Komponisten Felix Gotthelf geben will, dann darf man sich als Vermittlungsstelle seiner Konipositionen nicht gerade die Sendcstelle Kugelhaus, die immer noch unter technischen Hem mungen leitet, aussuchen. Wir wollen aber anerkennen, daß auch von dieser Stelle aus dazu bctgetragen worden ist, einige Werke 'Gotlhelfs der Ocfsentlichkeit zu vermitteln. Freilich müßte das Publikum noch in ganz anderer Weise herangezogen werden, als dies bis jetzt der Fall ist, denn am Sonnabend ivar der Zuhörcr- kreis auch nur klein. Die feinfühligen Stimmungen, die in Golt- hclfs Werken ruhen, kann der Lautsprecher nicht wiedergcben, we nigstens nicht in der technischen Beschaffenheit, in der er sich zur Zeit noch befindet. Und so wollen wir unser Urteil aussetzcn, bis wir die Möglichkeit haben, die Werke an geeigneterem Orte wieder zu hören. Lydia Vurger-Seinmler, Else Liebe-Zipfel und Robert Brüll setzten ihre Kunst in den Dienst des Kompo nisten. Am Flügel faß als Begleiter der Komponi st. —lst— Als neuer Oberspielleitrr am Albrrttheatrr wurde, wie ge meldet wird, der Wiener Bonvivant,R- ». Valberg verpflichtet. Die Fnrstcnhof-Lichtspicle haben den Film ^Freiwild" nach dem Vühnenwerk von Arthur «Schnitzler nnt Evekyn Holt, Bruno Kästner, Fred Louis Lerch in den Hauptrollen bis mit Dounersiag, den 30. August, verlängert. Et» neues Klangerlebnis! Professor Maurice Martonot ist der erste wirkliche Künstler auf dem Gebiete der Aether- wellenmusik. Seine Erstaufführung in der Pariser Oper und im Saal Pleyel mar eine Revolution. Die Pariser Presse erhebt sich in den höchsten Lobpreisungen und schreibt von übermensck>. sicher Reinheit und göttlicher Musik. Martenot spielt Bach, Beethoven, Lato. Rimfky-Korsakoff, Skriabin. Debussy, Schu bert und anderes. Der Donkosaken-Chor singt in feinen nächsten drei Dresd ner Konzerten, am 13., 14. und 15. September eine große Reihe neuer Lieder. Fanja Schwenke gibt in Gemeinsckiaft mit Prof. Walther Petzet am 26. September im Palmengarten ein Konzert auf zwei Klavieren. — Karten für alle Veranstaltungen Lei Ries. See» straße 21. Leipziger Sen-er Mittwoch, 29. August: 16.00 Uhr: Konzert aus der Iahresschau, Dresden. 16.30 Uhr: Für die Jugend. 18.30 Uhr: Lektor Claude Grander und Gertrud van Eyseren: Französisch für Fortgeschrittene. (Deutsche Weile, Berlin.) 18.55—19.20 Uhr: Min.-Rat Dr. Flaioni: Technischer Lehrgang für Facharbeiter und Werkmeister: „Arbeitsrccht". (Deutsche Welle, Berlin.) 19.25—19.66 Uhr: Georg Müller, Berlin: „Vom Commis voyo- geur zum Wlrtschoftsmenschen". 20,00 Uhr: Wettervoraussage, Zeitangabe und Arbeitsmarkt bericht des Landesarbeitsamts Sachsen. 20.16 Uhr: Operettenfchlager. 22.00 Uhr: Pressebericht und Dportfunst. 22.15—24.00 Uhr: Tanzmusik.