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Sächsische Volkszeitung : 31.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192808310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280831
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280831
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-31
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 31.08.1928
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Sächsische Dolkszeitung ri. August i»r« luurungsfrage St«««er <98 ieltragen wiro, sie olitit zu rntjer»««. »atz er dem K«llo«g. wird dieser von de. ator Vorah wird treten. chen Kreisen einiges n Vertrag mir ihrer i Uebercinstimmnng Loolidge seine kürz- leils dem Argument Programm nur den ittel des Landes gemessene Höhe zu >wMn N!k x Prag, 29. August Blätter die lint.r- e teschechische tatle- in der Beurtelrng n den Tag. Tas klärt, daß die slawi- lediglich ihr eigener und phsysische Krast so zu erziehen, daß :n, wenn es notwcn« ;u verteidigen. Dir Nation sei Desaitis- ne größte Friedcns- hrer Eintracht, ihrer Nom, 23. August cesse zur Unterzeich- sie begonnen haben, »zufrieden mit f alle Staaten, dis Ausdehnung des verlieren, die ihm gewiß: der Kcllogg- ,g zwischen den Völkerbund. Nach n Staaten den Pakt nd ausspielen Varls l Keere :is, 29. August. >gg und der Präsi- haüen am Mittwoch rlassen, um sich auf bl iw zu begeben, französische» Außen- ihrend Frau Kellogg Kellogg gab der en Aufenthalt nach aatischen Gepäck des ext des am Montag Brauchs, auf Grün) Frankreich als dem in die Archive des zur Aufdewahnl' z Warum Tariferhöhung? Die Reichsbahn legt ihre Finanzen dar — 8,3k Milliarden Mark Einnahmeloll für 1929 Bon seiten der Reichsbahn gehen unS folgende Aus führungen zur bevorstehende,, Tariferhöhung zu, die wir der Oeffentlichkeit nickst vorcntlgilten möchten, weil sie zu einer gerechten Urteilöbildung wesentlich bcizutragen ver mögen. ES genügt darauf hinzuweiscn, daß diese Stellung nahme der Reichsbahn selbstverständlich unserem eigenen Ur teil in dieser wichtigen Frage in keiner Weise vorgrcift. Es soll nicht bestritten werden, daß sich die Einnahmen der Deutschen Reichsbahn in den erste» 7 Monaten des laufenden Geschäftsjahres günstig entwickelt haben. Um so mehr Berechtigung findet die Tariferhöhung in der Tatsache, daß die ersten 7 Monate trotz der günstigen Einnahmen in der Betriebsrechnung mit einem Fehlbetrag von rd. 41 Millionen NM- abgeschlossen haben. Die Betriebseinnahmen bis Ende Juli 1928 haben sich folgendermaßen gestaltet: 1. Personenverkehr 2. Güterverkehr 3- Sonstige Einnahmen 841 661 000 RM. 1855151000 „ 254 655 000 „ Diesen Einnahmen Ausgaben gegenüber: ' 1. Betrieb und Unterhaltung insgesamt standen im gleichen 4. 5. Erneuerung der Reiebscisenbahnanlagcn Dienst der Rcparationsfchuldverschrei- bnngen (Verzinsung und gesetzliche Til gung) Rückstellung für gesetzliche Ansgleichs- rücklage Rückstellung für Vorzngsdividende 2 911 467 000 RM. Zeitraum folgende 2 066 048 000 RM. 399618 000 „ 384 309 000 58229 000 44 200 000 Danach übersteigen 40 937 000 RM. die insgesamt Ausgaben die 2 952 404 000 RM. Einnahmen um Dieser Fehlbetrag muß aus dem Vortrag des vorigen Jahres gedeckt werde»: er hätte sich voraussichtlich am Ende des Geschäfts jahres 1928 erheblich erhöht. Denn wenn cs auch zutrefscn mag, daß das Jahr 1928 mit einer etwas höheren Einnahme abschließt als früher geschätzt worden ist, so kann doch nicht damit gerechnet wer den, daß gegenüber dieser Schätzung mehr eingenommen würde als die in den ersten 7 Monaten dieses Jahres schon erzielten etwa 60 Millionen RM. Unsere Schätzungen über die Güterverkehrsein- nahincn, ans die cs doch hauptsächlich ankonnnt, haben sich auch bis her als zutreffend erwiese»; die erwähnten Gcsamtmchreinnahmen sind lediglich auf den etwas lebhafteren Reiseverkehr dieses Jahres zurückzusührcn. Außerdem darf nicht vergessen werden, daß die Reichsbahn-Gesellschaft bei Ausstellung ihres Ausgabeprogramms im Interesse der deutschen Wirtschaft durch Einschränkung der Ausgaben auf allen Gebieten bis an die äußerste Grenze dessen gegangen ist, was sie im Hinblick ans die ihr obliegenden Verpflich tungen zur Erhaltung des ihr anvcrtrautcn Gutes, zur Führung eines sicheren Betriebes und zur geordneten Bedienung des Verkehrs verantworten kann. Jede heute irgend iu Rechnung zu stellende Er höhung ihrer Einnabmcn über die bisher angesetzten Beträge hin aus müßte verwendet werden, um das Unternehmen ans den bc- zcichncte» Gebieten auf der Höhe zu halten. Die erwähnte» Mehr einnahmen von etwa 60 Millionen NM. bringen in dieser Richtung keinerlei Entlastung, weil sie durch die inzwischen ein- gctrctcnc A n s g« b c st e i g c r u n g (in der Hauptsache Erhöhung der .stöhlen- und Eiscnprcisc) ausgcbraucht werden. Die nun vom Rcichsbahngsricht nach eingehender Prüfung durch hervorragende Männer der Wirtschaft als berechtigt anerkannte Tariscrlwhnng wird zwar noch einen Teil des iin Herbst gesteigerten Güterverkehrs »msasscn, im Personenverkehr wird sie sich da gegen nur mit einem geringeren Betrage auswirken, da die Hanpt- rcisezcft vorüber ist. Für 1928 wird daher nur mit einer Mchr-- cinnahuic ans Anlaß der Tariferhöhung von etwa 50 Millionen inwieweit sich durch dieses JahrcSschluß erreichen lassen Reichsmark zu rechnen sein. Ob und Mehr ein Ausgleich der Ausgaben ani wird, erscheint fraglich. Trotz der geringen Auswirkungen der Tariferhöhung in die sem Jahre ist doch bis zu einem gewissen Grade mit einer Ent- drosselung des Beschaffungsprogramms im Jahre 19 2 8 insofern zu rechnen, als die durch die im Gange befindlichen Arbeite» geräumten Vorratslager teilweise wieder aufgefüllt wer den. Auf welchen Gebieten etwa noch Beschaffungen notwendig und bis zum Jahresschluß noch erledigt werden können, wird zur Zeit geprüft. Voll wirksam wird die Tariferhöhung erst im Ge schäftsjahr 1929 werden, wo aus ihr eine Mehrclnnahme von 850 Millionen RM- erwartet wird. Unter Berücksichtigung dieser Mehrcinnahme infolge der Tariferhöhung und in der Annahme, daß der Verkehr sich im kom menden Jahr auf gleicher Höhe hält wie im laufenden Geschäftsjahr, wird für 1929 mit einer G e sa m t e i n n a h m e von etwa 5 3 6 0 M i l l i o n e n R M. zu rechnen sein. Es ist zu hoffen, daß damit für die Ausgaben der Betriebsrechnung ein Auskommen ge funden werden kann, wenn auch für eine große Reihe dringender technischer Anforderungen immer noch die Deckung fehlen wird. Bei der erwähnten Einnahmeschätzung »nd in der Annahme, daß für die in Aussicht genommene» Neuanlagen genügend Anleihe mittel ausgenommen werden können, könnten an Bauten und Lieferungen ansgeführt werden: I. Bauausführungen (Hochbau, Tiefbau, Eisenbau) II. Lieferungsausträge: 1. Baustoffe 2. Kohle und Koks 3. Werkstoffe, Ersahstücke, Oberbau- und Bau stoffe und sonstige Metalle 4. Maschinen und Apparate, Werkzeuge und Ge räte, Fahrzeuge Elektrische Anlagen, Maschinen und Apparate, elektrische Kabel und Drähte Anstrichmittel, Schmiermittel, flüssige Krast- nnd Heizstosfe Werkstoffe Leder- und Gummiwaren Papierindustrie Holzschnitt- und Formerwaren 5. 6. 7. 8. 9. 10. 513 Mill. NM. 84 »» «, 290 .. 405 „ „ 305 „ „ 28 .. 48 „ „ 16 „ ,, 10 „ .. 20 „ „ Insgesamt 1720 Mill. RM. Bei den Erörterungen des Antrages auf Tariferhöhung in der Presse ist der Reichsbahn wiederholt der Vorwurf gemacht worden, sie häufe in unwirtschaftlicher Weise Reserven an. Demgegen. über muß immer wieder betont werden, daß Reserven nur in Form der gesetzlichen Ausgleichsrücklage vorhanden sind, und daß diese Rücklage an den R e pa ra t i o n s z w e ck gebunden ist und für Zwecke der Gesellschaft nicht verwendet werden kann. S'e dient nach der Reparationsgesetzgebung zur Deckung eines etwaigen Betriebs- fehlbctrages und zur Sicherstellung der rechtzeitigen Befriedigung des Zins- und Tilgungsdienstes der Neparationsfchuldvcrschreibnngen. Der Rücklage sind mindestens 2 v. H. der gesamten Betriebsein nahmen zu überweisen, bis sie den Betrag von 500 Million«« Gold mark erreicht hat. Zwei Seelen wohnen ach 44 * * * Das -eulschnattonale Parielgerichk zum Fall Lambach — Die monarchistische Gesinnung Lambachs wieberhergeslelll Berlin, 30. August. Gestern hat das deutschnationale Parteigericht getagt, um zum Falle Lambach in letzter Instanz Stellung zu nehmen. Den Vorsitz führte der Reichstagsabgeordnete Schultz-Bromberg. Der Landesverband Potsdam 17 hatte bekanntlich den Ausschluß Lambachs aus der Deutschnationalen Partei beschlossen. Das Parteigericht hat gestern diesen Beschluß vom 24. Juli 1928 aufgehoben und aus einen Verweis gegen Lambach erkannt. In der Begründung wird betont, daß die „monar chistische Gesinnung des Mgeordneten Lambach und sein öffent liches Eintreten dafür außer Zweifel steht. Den Aufsatz „Monar chismus", der den Sturm gegen Lambach entfacht hat, müsse auch das Parteigericht mißbilligen. Daher der Verweis. Ebenso wird die Auseinandersetzung mit dem Neichstagsabgeordneten Bang als grobe Taktlosigkeit bezeichnet. Die deutschnationals Presse gibt offen zu, daß für die Entscheidung des Parteigerichls ein sehr maßgeblicher Grund der gewesen sei, daß er sich zu der Auffassung bekannt hat, daß man das Gefüge der Partei er schüttert hätte, wenn man die „Entgleisungen" Lambachs, die dieser Mgeordnete ja selbst in der Oeffentlichkeit bedauert habe, mit dem schweren Strafmittel des Ausschlusses geahndet hätte. Formell ist der Fall Lambach mit dieser Entscheidung bei gelegt. Die Entscheidung ist erwartungsgemäß auch so aus gefallen, daß sie einen Mittelweg zwischen den beiden Flügeln der Deutschnationalen Volkspartei offen läßt. Den extremen Monarchisten um Hugenberg und Bang hat man die Genug tuung des Ausschlusses des Abg. Lambach nicht gelassen. Und den Anhängern Lambachs glaubt man wenigstens einen ernsten Verweis erteilen zu dürfen, weil sie sich nicht monarchistisch genug gebärdet haben. Dieses Urteil soll ein Beweis für den o o lk spa r te i l i ch e n Charakter der Deutschnationalen sein, „in der alle Teile des Volkes ihre Vertretung finden können". Wie es in dieser Hinsicht tatsächlich bestellt ist, beweist die Befürchtung der deutschnationalen Presse, daß die sehr weit gehende Milderung des ersten Spruches gegen den Abgeordneten Lambach in weiten Kreisen derPartekWiderspruch und Kritik auslösen werden. Es heißt den Fall Lambach keineswegs überschätzen, wenn man ihn für den offenen Ausbruch einer sehr grundsätzlichen Auseinandersetzung innerhalb der Deutschnationalen Partei ansieht Tie (.Dresdner Nachrichten" bringen das mit folgen den Worten sehr treffend zum Ausdruck: „An der Tatsache wird man nicht Vorbeigehen können, bah sich in der monarchischen Frage zwei Richtungen kreuzen, die in dem Gegensatz zwischen alter und junger Gene ration begründet sind. Die Aelteren, die bewußt das kaiser liche Deutschland in seiner politischen Macht und wirtschaft lichen Große erlebt haben, sind natürlich gefühlsmäßig noch immer mit dem Gedanken der Monarchie eng verbunden. Bei den Jüngeren dagegen macht sich in steigendem Maße der Drang geltend, sich an dem neuen Staate aktiv zu betei ligen und ihm auch innerlich näher zu kommen. Für beide Gruppen aber muß in der Deutschnationalen Volkspartei Raum zum gemeinschaftlichen Wirken sein, da beide von der gleichen Liebe zum Vaterlande, zu Volk und Staat beseelt sind und auf dem Boden der gleichen politischen und wirt schaftlich-sozialen Anschauungen stehen. Die einheitliche Grund lage für beide Richtungen in der Partei ist der konservative Gedanke . . . Mit einer solchen ausgleichenden und zusam menfassenden Tendenz wird der Partei sowohl wie dem öffentlichen Interesse sicherlich mehr genützt werden, als mit einem Radikalismus, der sich nicht entschließen kann, die monarchische Frage zurzeit aus der fortgesetzten öffentlichen Betonung verschwinden zu lassen, ohne daß ihm auch nur das allergeringste sacrificio dell' intelletto, die kleinste Verleug nung einer grundsätzlichen Ueberzeugung, zngemutet wird." Und man fühlt doch aus diesen Zeilen einen sehr ernsten Zwiespalt heraus. Es ist .eine sehr unangenehme Sache um dis grundsätzliche Ueberzeugung, die man zugunsten der Mitarbeit am neuen Staate zurückstellen soll. Das haben deutschnatio nale Minister im vorletzten Kabinett wohl ganz gut fertig- Paris, 29. August. Liihlereien unter den e wie auf ein gege- r, und nur die kom- r berichtete — jeden- cbundene Möglichkeit zu verhindern —, ist ch die schweren Meu- der „HumanitL" ein er Dinge viel ernster Her den Reservisten > 168. Regimentes an weigerten, gegen die die etwa 500 Mann es zugetragen, indem > Militärlagern und ts anderem als Ge« , Die Liste erscheint us!" .Kriegsplan" vorhin- ertä", und sie fordert zu sehen, wenn nicht Verteidigung" zerstört ,as sich in der fran- die den Kellogg-Pakt teressant. itärbehörden fast gar efervisten, noch gegen ceien organisiert. Es ausende ins Militär- die Militärbehörden mnlreich jeder neunte Mann Sozialist oder Sie 0rienl«l1iste«lagu»g in Sonn Als das Ausland in der Kriegspschose die Deutschen von dem internationalen Verkehr auf den wissenschaftlichen Kon- gressen ausschloß, gingen die deutschen Orientalisten tatkräftig und entschlossen dazu über, eigene Kongresse ihres Gebietes zu veranstalten. Die Notwendigkeit der Abhaltung solcher Kon gresse liegt auch in rein wissenschaftlicher Beziehung auf der Hand. Wichtige Entdeckungen in der Erschließung des Orients hänfen sich von Tag zu Tag, und jeder Spezialist möchte von denen seines Nachüargebietes Kunde erhalten. Das mutige Vorgehen der deutschen Orientalisten ist von Erfolg gekrönt worden, und zum fünften „Deutschen Orienta listen tag", der vom 21. bis 25. August in Bonn stattfand, sind auch vom Auslände manche Forscher erschienen, die damit dem deutschen Vorgehen ihre Zustimmung zu erkennen geben. Die große Aufgabe der Orientforschung, nicht nur die Sprachen des Orientes nach ihrer materiell-mechanischen Seite, sondern auch die Kulturen des Ostens unserem Verständnisse zu erschließen, wurde in vorzüglicher Weise in Angriff genommen. Vielleicht ließe sich diese Einteilung nach Sprachen und Kulturen bei späteren Kongressen in Anordnung der Vorträge und Auf bau der Tagung noch deutlicher hervorkehren. Es würde zur Klärung des Ganzen sicherlich beitragen. Die Gruppe des Alten Testamentes bildete das Zentrum des Kongresses. Sie führte am Dienstag gleich mit vem ersten Vorträge in die Mitte ihrer Fragen hinein: Ist der Deka log aus der Zeit des Exils oder o o r p r o p h e t i s ch? Die Gründe schienen in der Diskussion nach der konservativen Seite hin anszuschlagcn. Dazu stimmten auch die Ausführungen von Obbink, Utrecht, daß nicht ein Vild I hves im Bildervcrbot gemeint sei, sondern die Ein stellung fremder Götterbilder in den Iahvekultns. Schulz, Breslau, erklärte in überraschend einfacher und überzeugender Weise Psalm 22, 17b: „Meine Hände und Füße sind wie dis Klauen eines Löwen". Ins Praktische griff sein zweiter Vor trag über Stil und Bibelübersetzung. An dem Psalm 110: „Es sprach der Herr zu meinem Herrn . . ." versuchten sich mit großem Erfolge H erkenne und Dürr. Elfterer konstruierte seine Textverbesserungen, in- >»m er die althebräische .Estlrilt Luarunde leate und Laul- verwechflungen aus cyr wahrscheinlich machte, wahrend letzterer die Kenntnis babylonischer Kultur zu Hilfe nahm. Nur dadurch, daß die biblischen Texte in die sich immer deutlicher unseren Blicken zeigende altorientalische Kultur hineingestellt werden, wird sich uns ihr voller und reicher Inhalt erschließen. rvon veyerrichenoer Wichtigkeit war sodann die Adteilung für den christlichen Orient. Baumstark, der Herausgeber des „Oriens Christians", entwickelte Fragen des koptischen Ritus und ferner die Abhängigkeit Muyammeds von den bildlichen Darstellungen der Heilsgcschtchte in den christlichen Kirchen, die ihm in den an Arabien grenzenden Ländern der christlichen Welt zu Gesicht gekommen waren. Jrrtllmer des Koran er klären sich ungezwungen auf diese Weise. Die noch fast un bekannte Liturgie Georgiens beleuchtete Peradze, ein Georgier. Graf, Donaualtheim, der durch seine Arbeiten über die christlich-arabische Welt bekannt ist, enthüllte eine christlich arabische Polemik, deren Niederschlag in einem Heidelberger Papyrus enthalten ist. Fragen des armenischen, mandäischen und manichüischen Christentums wurden ebenfalls behandelt. Der diesjährige fünfte Orientalistentag stand recht eigentlich unter dem großen Leitgedanken der weitesten Kulturübertragung zwischen den Völkern und selbst de» entferntesten Kulturkreisen. In früheren Zeiten der Ahnungslosigkeit hatte man sogar ge wagt, die Einströmungen aus Indien auf den so nahen Islam zu leugnen! Jetzt ergibt sich, wie Veuß zeigte, daß die spanische Vuchillustration des Mittelalters ägyptische, sassandische und sogar chinesische Motive aufwcist, die vielleicht der Islam, als die alle diese Kreise umspannende Weltkultur nach Spanien übermittelte. Wenn die Zeit in Indien als Schicksalsmacht galt, wie ein anderer Vortrag aufzeigte, so beweist dies wiederum die Gleichheit indischen und islamischen Denkens. Für dieses gilt die „ewige Zeit" als weltbewegende Schicksals macht. Eine schöne Bestätigung dieser weltweiten, iibervölkischen und zmischenvölkischen Beziehungen brachte der Vortrag über: „Neue Materialien zur indisch-islamischen Kulturgeschichte". Die Indologie und Sinologie sollten die wesent lichen Probleme ihrer Forschungsgebiete, die Weltanschauungen ihrer Völker herzhaft an, und die Islamkunde sollte sich darin an ihnen ein Beispiel nehmen. Walleser wies auf die Wichtig keit der japanischen buddhistischen Ueberlieferung hin, den Aus gleich zwischen Buddhismus und Brahmanismus in der nach christlichen Periode unk «te LinktrSmunoen vieler Gedanken in Me islamische Mystik Persiens. Die von ihm gegründete „Ge sellschaft für Buddhismuskunde" hat sich die Klärung dieser wichtigen Fragen in regelmäßig erscheinenden Jahrbüchern zur Aufgabe geinacht. Rüben wies auf die eigenartige Geistes einstellung hin. nach der die verschiedenen Lehren als berechtigte Stufen de: Erkenntnis nebeneinander gelten konnten. Wer ^ine Intuition erlebt hatte, war von ihrer Richtigkeit über zeugt und fand auch bet anderen Suchern und Forschern An erkennung. Die gleiche Geistesverfassung sinden wir auch bet den islamischen Mystikern Den Kulminationspunkt erreichte der Kongreß durch die Berichte über neueste Ausgrabungen in den östlichen Län dern. Herzfeld zeigte die Ergebnisse seiner Forschungen in Persien, die eine Steinzeit dort ausdeckten, die mit der jüngst gefundenen ägyptischen Steinzeit zu vergleichen ist und ein« überaus reiche Keramik ausweist, daneben auch sakrale Bauten, z. V. eine Tempelaiilage. die «us einem Stufcnaufball von Frei terassen bestand. Eine Götterkammer wird auf der höchsten wohl nicht zu erwarten sein. Dann ist diese mit der chinesischen in Peking zusammenzuordnen, auf der der Kaiser das große jähr liche Opfer dem Himmel darbrachtc. Ebenso bedeutsam sind die Ergebnisse, über die Junker, Wien, und BorciMirdt, Kcnro, die zahlreichen Zuhörer unterhielten. Vorgeschichtliche Siedlungen befanden sich in Aegypten am westlichen Rande des Deltas. Neue Bilder uralten Lebens erstanden vor unseren Augen und ließen den schnellen Fortschritt der Wissenschaft erkennen, deren Aufgaben für Palästina Alt, Leipzig, klar umriß. Die Ausgravungsfunde im Megiddo legte Watzka- ger. Tübingen vor. Einige Organisationsfehler machten sich störend geltend. Besonders die Alttestamentler, aber auch andere, beklagten sich über Mangel an Diskussionszeit. Doß sie einmal ihren Hörsaal räumen und den Aegyptologcn Platz machen mußten und ähn liches, hätte durch Bereitstellung einer größeren Anzahl von Hör sälen vermieden werden können. Der Schlußvortrag entwickelte die Entstehung des orienta lischen Gotteshauses aus der Schilfmattenhiitte der Sumpf bewohner der Länder des Zwcistromlandcs, wobei wesentlich neue Gesichtspunkte zum Vorschein kamen. In Resolutionen wurde sodann die Wimtigkcheit der orientalischen Studien unterstrichen, die die Erschließung der ältesten östlichen Weltkulturcn und ihrer Auswirkungen nach dem Westen, unter diesen der buddhistisch- rahmanisch-islamischen, zum Gegenstände habe. 7>rok. IA. Horton. Sonn.
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