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Sächsische Volkszeitung : 30.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192808306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280830
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280830
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-30
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.08.1928
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Neuerungen begrenzen, sind doch überall, soweit das durchführ bar war. wertvolle Verbesserungen erzielt worden. Für Ball spiele werden Fußball« und Wasserbälle aus erstklassigem Material in unerreichter Werkinannsarbeit angeboten, die mit Patentventilen versehen sind. Namentlich interessieren Medi zin-Balle. die überall weiter vervollkommnet sind und als ideales Mittel zur Durchbildung des Körpers größere Nach frage finden werden. Für das Speerwerfen kommen Speere zur Ausstellung, die einst vorwiegend aus Eschenholz hergestellt, jetzt meist aus finnischer Birke fabriziert werden. — Für das Boxtraining ist ein vollkommen neuer Boxwander apparat ausgestellt. Das Gerät ist verstellbar und umleg bar. Tan> Hai dieses Gerät jetzt eine ganz einwandfrei arbei tende Ballaufhängung. Win vollkommen neuartiger Kopfschutz verzichtet auf den bisher vorteilhaften Schutz des Ohres durch Lederpolsterung. Bemerkenswert sind noch verbesserte Kontroll uhren und Punkttzühler für Boxkämpfe. — Für Hürdenlauf waren bisher Hürden in Anwendung, die unbequem zu trans portieren und leicht der Bruchgcsahr ausgesetzt waren. Jetzt wird ein Hürdenmatcrial angeboten, das umlegbare Füße hat und so zusammenlegbar ist, daß es auf kleinstem Raume zu ben>eg«n und aufzubewahren ist. Sehr ausgedehnt sind Ver besserungen bezw. Neukonstruktionen auf dem Gebiete der Gnmnastik. Dos Angebot an Tennisschlägern ist sehr groß, namentlich in hochwertigen Erzeugnissen, bei denen man den Rahmen besonders verstärkt hat. In der Gruppe Turngeräte, in der überall ganz ausgezeichnete Leistungen zur Ausstellung kommen, fällt besonders ein neuer Barren auf. Man hat die A^arrenholme mit Stohleinlagen versehen, die mit den Gelenken fest verbunden sind. Die Sicherheit des Barrens wird dadurch vollkommen gemacht. — Für den Schwimmsport werden Schwimmböche ausgestellt, die in sehr sinnreicher Konstruktion der Jugend das Schwimmenlernen erleichtern werden. Nichkmewung eines Mankos lfl Amlsunkerschlagung Leipzig, 29. August. Es ist berichte! worben, baß am 21 des laufenden Monats der Fericnstrafscnat des Reichsgerichts sich mit dem Fall Nau- Plauen beschäftig hat und daß die reichsgcrichtliche Entscheidung über diese Angelegenheit, bei der es sich um Am t s u n t e r s chla- gnng, Betrug und Urkundenfälschung sowie um Untreue eines Eiseiibaknbcamten in Planen handelt, am 28 August gefällt werde. Diese Entscheidung geht nun dahin: DaS Urteil des Landgerichts Plauen, durch das Rau wegen den erwähnten Delikten am 9. Fe bruar dieses Fahrcs zu acht Monaten Gefängnis verurteilt worden war, wir- aufgehoben: die Sache wird zu neuer Verhand lung nach Plauen znrnckverwiescn. Dabei wurde nur der durch den Staatsanwalt eingereichten Revision stattgegeben, der die Verurtei lung deshalb bemängelte, weil sie nicht wegen Untreue erfolgt war. Die Revision des 'Angeklagten wurde als unbegründet verworfen. Für ikn Hab« die dienstliche Verpflichtung bestanden, ein entstande nes Kasscnmanko zu melden; diese Dienstpflicht habe Rau außer Acht gelassen Es liege auch, entgegen der Behauptung des Rau, eine Vermogensbeschädigung vor, denn er selbst habe seine Rcgrcß- pfücht ja anerkannt und daraus folge, daß er auch die vorliegend« Vermogensbeschädigung erkannt habe. Eine geplante Trabrennbahn in Leipzig Leipzig, 29. August. Wie berichtet, plant der Trabrennbahn-Klub in Leipzig in der Nähe von Panitzsch sine Trabrennbahn zu bauen. Ein zweites Projekt sieht die Errichtung der Trabrennbahn in En ge ! sd o r f bei Leipzig vor, und zwar unmittelbar an der Leip ziger Sladtgrenze in der Nähe des Bahnhofes Engelsdorf neben dem Fortuna-Sportplatz. Ta hier zwei Straßenbahnlinien vor- beisühren und sich in unmittelbarer Nähe bereits eine Gleis- schleisc befindet, ferner auch für die an- und abfahrenden Auto mobile vcrkehrstechnisch eine einwandfreie Leitung möglich ist, bildet die Anlage auf diesem Areal, das eine Fläche von etwa 230 000 Quadratmeter umfasst, die günstigsten Vorbedingungen für eine Rentabilität der Bahn. Die Rennbahn soll eine Länge von 1200 Meter erhalten. Die Ställe sollen nach den neuesten Erfahrungen auf das Modernste ausgestattet werden. Es sind 7 massive Ställe zu je 20 Boxen vorgesehen, so daß also 140 Pferde ständig untergebracht werden können. Außerdem sollen zwei provisorische Holzstallungen mit je 20 Boxen errichtet werden. Es ist beabsichtigt, hier eine große mitteldeutsche Traber- Trainingszentrale zu schaffen. Die großen norddeutschen und banrischen Gestüte haben, wie von interessierter Seite mit geteilt wird, ihre Beteiligung dem Trabrennklub Leipzig- Engelsdorf bereits in Aussicht gestellt. Für di« Bestickter des ersten Platzes ist eine Tribüne mit Plätzen für 1250 Personen geplant, für Besucher des zweiten Platzes eine solche von 900 Personen. Beide Tribünen sollen große Wetthollen erhalten. Kretsausschutz - Sitzung Leipzig, 2S. August. Unter deni Vorsitz des Kreishauptmannes Dr. Marcus hielt derKreisausschußam Montag eine Sitzung ab. Genehmigt wurde die Aufnahme eines Darlehens von 800 000 Mark durch den Zweckverband für das Stadt- und Bezirkskrankenhaus zu Zwenkau zur Erweiterung des Krankenhauses von 80 auf 150 verfügbare Betten. Pro neues Bett betragen die Anlagekosten etwa 11000 Mark. Leider soll der tägliche Verpslegsatz von 6,20 Mark auf 6,40 Mark erhöht werden, um Verzinsung und Amortisation zu garantieren. Ferner wurden genehmigt, zwei Anleihen der Stadt Döbeln. Die eine Anleihe in Höhe von 190 000 Mark dient zur Errichtung eines Arbeitsamtsgebüu- des, di" andere Anleihe in Höhe von 600 000 dient zum Bau einer Hilfsschule und zur Förderung des Wohnungsbaues. Es wurde mitgeteilt, daß Döbeln 11000 Wohnungssuchende, davon 450 vor dringlich berechtigte austveist. Ebenfalls zu Wohnbauzwecken wurde dem Stadtrat Waldheim die Aufnahme eines Hypotheken darlehens von 129 000 Mark bewilligt. Ebenso stimmte der Kreisausschuß der Aufnahme eines Zusatzdarlehens aus der werteschaffenden Arbeitslvsenfürsorge in Höhe von 180 000 Mark durch den Bczirksverband der Amtshauptmannschafr Rochlitz zur Durchführung der Beschleusung der Brauselachbach- gemeinden zu. Grundsätzlich genehmigt wurde die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 210 000 Mark, das die Stadt Hai nichen benötigt, damit ein Finanzamt gebaut werden kann. Dem Ortsgeseh der Stadt Leipzig über die Unterstützungssätze in der öffentlichen Unterstützungsfürsorge wurde die vorgeschriebene Genehmigung erteilt. ) Landesunlversitiit. Der ordentliche Professor an der Technischen Hochschule Berlin, Dr. Karl Hermann Scheu - mann, ist vom 1. Oktober 1928 ab zum ordentlichen Professor der Mineralogie und Petrographie in der Philosophischen Fakul tät der Universität Leipzig ernannt worden. ) Eine ErnShrunftsinisstcllung in Leipzig. Wie der Telunion- Sachsendienst hört, plant der Rat der Stadt Leipzig, in der Zeit vom 29. September bis zum 4. November eine Ernährungs ausstellung in Leipzig zu veranstalten. Okrmnilr, Ivicstsu, ?!suen Freiballon- Wettfahrt Schwarzenberg. 29. August. Am Montag waren hier fünf Freiballone zu einer Wett fahrt aufgcsttegen. Sie mußten nach kurzer Fahrt durch das Erzgebirge größtenteils in der Tschechoslmvakei infolge Ge witters niedergehen. Der Ballon Hacketau landete bei Teplitz, Glückab bei Brüx, Hindenburg bei Aussig und Schivarzenberg bei Saaz. Nur dem Ballon Sachsen glückte es, diesseits der Neichsgrenz« zu bleiben. Er landete glatt bei Heidau in Schlesien. h. Die deutschen Skatmeister. Nach wochenkanger Sichtung und Wertung der Ergebnisse der Skatwettkämpfe in Altenburg konn ten jetzt die würdigsten und glücklichsten Skater festgestellt und ge bührend ausgezeichnet werden. Als beste Spieler wurden mit dem Titel Skatmeister und der silbernen Skatmeisterschaftsmedaille 1928 die Herren Gastwirt A. Kuhn-Ältenburg, Direktor Pohlers-Remse (Mulde) und Lokomotivführer S. Klietmann-Frankfurt a. O. aus gezeichnet. Den höchsten Geldpreis in Höhe von 1000 Mark'und die große Ehrenmedaille der Skatstadt Altenburg erfkatete sich Herr Funke-Nltcnburg. ti. Schadenfeuer aus einem GutShof. Am Montagnachmittag entstand wahrscheinlich durch Kurzschluß an einem Motor Feuer im Anwesen des Besitzers Rau in Hartenstein. Wohnhaus un- Scheune mit großen Erntevorräten, landwirtschaftlichen Maschinen und Einrichtungsgegenständen brannten vollständig nieder. Der Schaden ist groß und nur teilweise durch Versicherung gedeckt. 6u5 «Zer I-surilr l. Verfassungsfeier der domstiftl. kath. Oberschule zu Bautzen. Am 27. August fand, wie in allen Schulen Sachsens, auch an der domstiftl. kath. Oberschule zu Bautzen eine Verfassungsseier statt. Eröffnet wurde der Aktus durch zwei musikalische Darbietungen, die Herr Stud.-Mat En gl er leitete. Auf Fr. Schuberts Marsch Opus 63, dargeboten vom Schülerorchcstcr, folgte Ncichavdts Lied „Des Deutschen Vaterland", das der gemischt« Chor sang. Ilhl- manns Gedicht „Nächtliche Fahrt", vorgetragen von Wanda Die nert (11 III O), leitete über zur Vcrfassungsrcde, Herr Stud -Nat Herkner sprach über Völkerversöhnung, ihre beiden wichtigsten Aufgaben, die deutsch-französische und die deutsch-polnische Verstän digung, und Wer die katholische Weltfriedensbewegung. Der Ge sang des Deutschlandliedes beschloß die Feier. Hk. l. Auflösung der Rakeler Feuerwehr. Dem Barchener Tage blatt zufolge hat die Rackeler Freiw. Feuerwehr, die bekanntlich Gegen ein landläufiges Vorurteil Die Entwicklung der Margarine Dis Butter bestand bekanntlich vor der Margarine. Bor fünfzig Jahren wurde aber das Milcherzeugiris so knapp und teuer, daß viele es nicht mehr kaufen konnten. Auch ärgerte man sich darüber, daß die Butter auf den Schiffen schnell' ranzig wurde. Man beauftragte also einen tüchtigen Chemiker, eine Butter l-erzustcllen, ohne für den Rohstoff ausschließlich die Kühe in Anspruch zu nehmen. Der Forscher beschritt den besten Weg zum Ziele, er folgt« den Wegen der Natur. Er fragte: „Wie ist die Butter beschaffen, die ich aus der Milch einer hungernden Kuh erhalte? Auch diese Milch ließ sich buttern oder „kirnen", wie man auch sagt. Sie enthielt atio Fett. Dieses Fett stammte unter den obwal tenden Umständen aus keiner anderen Quelle als aus dem Kör>oer der Kuh. So wurde hierdurch nahe gelegt, unter die Rohstoffe der künstlichen Butter mich tierisches Fett aufzuneh men. Der Forscher löste also seine Aufgabe. Das von ihm an gegebene Verfahren und die spätere Fortentwicklung verwenden nur solche Stoffe, die jeder für sich, längst in der Küche gebraucht werden und durch Aussehen, Duft und Geschmack unsere Sinne für sich einnehmen. Fett, pflanzliches Oel, aus der Salatberei- tung bekannt, etwas Eigelb, das die Margarine beim Braten schäumen und sich bräunen läßt wie Butter, etwas Salz, dann aber vor allein Milch. Aus sachlicher Notwendigkeit und nach den gesetzlichen Bestimmungen enthält Margarine genau wie gute Kuhbutter 86 Huudertteile Fett. Die Verarbeitung bleibt auch darin natürlich, daß die im menschlichen Ernährungshaus halt längst bekannten Fette und Oele nur schlicht erwärmt werden, um die für die Margarine geeigneten Bestandteile her zugeben. Das Verfahren verleiht der Margarine sogar wert volle Eigenschaften, die der Kuhbutter oft fehlen, vor allem die Fähigkeit, ihren frischen Geschmack lange zu behalten. Der wesentliche Teil der Herstellung vollzieht sich in Anlagen, die in ihrer Wirkungsiveise Butterfässern, Kirnen, ähneln und auch so heißen. Worin weicht eigentlich der Vorgang des Kirnens von dem des Butterns am meisten ab? In seinem Umfang. Freilich ist es etwas anderes, ob man wie beim Bauern alle paar Tage einige Pfund, wie in der Molkerei einige hun dert Pfund oder wie in einem großen Margarinewerk Tag für , Tag ein« halbe Million Pfund herstellt. Die große Menge setzt entsprechend umfangreiche Herstellungseinrichtungen voraus. Selbstverständlich genügt die Technik den hygienischen Anforde rungen der Zeit und richtet einen solchen Betrieb so ein, daß die Mensckienhond den Rohstoffen fernbleibt. Von dem Augenblick an, In dem sie dem Betrieb Angeführt werden, bis zu dem, in dem sie als Fertigware verpackt hinausgehen, kommen sie nur mit sauberen Maschinenteilen in Berührung. Der Anblick eines solchen Werkes bietet jenes reinl!ck>e Bild, das der Besucher meist mit den Worten: „Nicht ein Stäubchen!" oder „wie geleckt" bewundert. Ohne es auszusprechcn, hatten wir soeben einen Betrieb wie die Blauband-Werkc im Auge. Der bekannte Zusatz „frisch gekirnt" trifft deshalb zu, weil die große Erzeugring mit den zeitgemäß schnellen Beförderungsmitteln täglich frisch in alle Himmelsrichtungen geschafft wird. Und doch stellt man hier grundsätzlich immer nur so viel her, wie gerade gebraucht wird. Auch das ist ein Vorzug der Margarinc-Großerzeugung gegen über vielen Stätten der Buttergewinnung. Gesunde Herden der neuen Welt und sonnenbeschienene Pflanzen der Tropen liefern die Grundstoffe der Margarine. Wenn ein Betrieb täglich über eine halbe Million Pfund erzeugt, wird er gezwungen, aus der ganzen Welt Rohstoffe heranzu ziehen und, auch ivenn er den Preis möglickfft niedrig hält, darf er eS sich leisten, nur das Beste zu verwenden. Wer „Blauband" oder das neue Erzeugnis „Alma", die Margarine für Alle, nicht kennt, der höre und glaube, was unzählige Verbraucher bezeu gen: Ihr Wohlgeschmack befriedigt den Verwöhnten. An Aus sehen, Duft und Bekömmlichkeit nimmt sie es mit feinster But ter auf. Wer noch zweifelt, sei auf die verbürgt« Feststellung hingcmiesen, daß gute Margarine genau so viel Nährwert wie Butter hat. Wer jetzt überlegt, ob die Margarine schuld sei und ver diene. als Ersatzstoff angesehen zu werden, wird um die Ent scheidung nicht verlegen sein. Entstanden, um an die Stelle von Butter zu treten, gewann st« in der ausgedehnten Zu Dte erhöhte Versichert«,gspfttchkgrerize für Angestellte Dresden, 29. August. Die Rcichsversicherungsanstalt für Angestellte teilt mit: Durch Verordnung des Neichsarbcitsministers vom 10. 8 28 ist die Versicherungspslichtgrciize mit Wirkung vom 1. September 1928 von jährlich 6000 NM- auf jährlich 8400 NM. erhöht worden. Es gilt vom 1. September 1928 an die bisherige Gehalts klasse F (Beitrag 20 NM.) bei einem monatlichen Arbeitsverdienst von mehr als 400 RM. bis zu 500 RM., die Gehaltsklasse G (Bei trag 25 NM.) bei einem Arbeitsverdienst von mehr als 500 RM. bis zu 600 NM., die Gehaltsklasse H (Beitrag 30 RM.) bei einem Arbeitsverdienst von mehr als 600 RM. Jeder Pflichtversicherte kann jederzeit in einer höheren, als der seinem Einkommen ent sprechenden Gehaltsklasse Beiträge zahlen. Pflicht- »nd freiwillig Versicherte können sich auch in den Beitragsllasscn I inil einem Monatsbcitrag von 10 RM. und K mit einem Monatsbeilrag von 50 8tM freiwillig höher versichern. Alle Anwartschaften i» der Angestelllenversichcrnng gelten bis zum 31. Dezember 1925 als a u fr ech l e r h a l t e n. Die zur Aufrechterhaltung der Anwartschaft etwa noch erforderlichen Beiträge für 1926 können bis zum Schluffe des Jahres 1928, die für 1927 bis znm Schluffe des Jahres 1929 nachentrichtet werde». durch die letzten Brandstiftungsprozesse sehr bloßgestcllt worden wir. mit 20 gegen eine Stimme ihre Auflösung beschlossen. W zum 30. September wird sie noch ihren Dienst verrichten. Dann soll an ihre Stelle eine Pflichtscuerwehr treten. l. Weite Reise eines Ballons. Eine» Luftballon anfqefmiäm hat am Montagmorgen der auf den Feldern arbeitende Schmied Schrumpf aus Bellwitz bei Löbau. Der Ballon w-ar vor gestern anläßlich eines Wohltätigkeitsfestes zum Besten der ü» Kriege gefallenen Offiziere in Spa« (Belgien) abgegange», wie aus einer daran befestigten Karte zu ersehen ivar. Leipziger Aben-rennen Zu dem Messe-Abendrennen am Dienstag war die Leip ziger Radrennbahn ausverkaust. Die Besetzung der Flieger- sowohl wie der Steher-Renne» war glänzend. Walter Sawall stellte sich zum ersten Male als Weltmeister der Leipziger Nadsportgemeinde vor, und neben ihm waren die auf der Leipziger Bahn beliebtesten Fahrer Lewanow, Thollembcck und Leddy verpflichtet, denen sich Grassin und der Schweizer Suter zugesclltcn. Der Abend begann mit einer Ehrung des Wettmcistcrs Sa wall, des Leipziger Starters Walter Engelman», der vor 25 Jahren, am 20. August 1903, als erster Deutscher in Kopcnliage» die Flieger-Weltmeisterschaft errang, sowie des Zweiten der dies jährigen Stratzepiveltmeisterschast, Herbert Weber-Leipzig. Das sportliche Programm begann mit dem Waltc^Engelmaiin- Preis über 1000 Meter. Für den Endlaus qualifizierten sich nach erbitterten Vor- und Zwischenläufen Knappe, Fricke, Oszmella und Frankenstcin. Fricke, der bereits in den Vorläufen gefiel, vermochte einen eindrucksvollen Sieg gegen Oszmella, Knappe und Frankcn- stein herauszufahren, der wegen Reifenschadens i» den Endkawps nicht eingreisen konnte. Das Steher-Rennen um den Großen Messeprcis wurde in zwei Läusen zu je 50 Kilometer ansgcfahren. Im ersten Laus wurde Suter bereits in den ersten 10 Runden vom ersten auf den letzten Platz verwiesen. Er machte im Verlauf des Rennens einen sehr müde» Eindruck. Der Lauf war zunächst arm an spannenden Mo menten. Der Weltmeister Saivall büßte durch Reifenschaden Boden ein, den er bei der Stärke der Spitzenfahrer nur schwer wieder gut machen konnte. Er brachte jedoch Leddy nach erbittertem Kampf vom Motor ab, so daß er sich »och den vierten Platz sichern konnte. Ergebnis des 1. Laufs: 1. Dhollcmbeck 41:28, 2. Lewa- now 49,950 Km., 3. Grassin 49,750 Km.. 4- Sawall 48,820 K»i., 5. Leddy 48,450 Km-, 6. Suter 41,780 Km. Im zweiten Lauf belebte der Exweltmeistcr Grasfln das Feld. An der Spitze liegend, versuchte er, Lewanow mehrfach die erste Runde abzunchmen. Jedoch wurden sämtliche Angriffe von dem Berliner abgswiescn, bis schließlich Saivall dem Franzosen die Führung abnahm. Lewanow war abgekämpft und mußte schließlich das Rad wechseln. Thollembcck hängte sich an Saivall an, so daß ihm schließlich im Gcsamiklassement der Sieg sicher war. Ergebnis des 2. Laufs: 1. Sawall 42:54,1, 2. Thollem- beck 49,975 Km.. 3. Grassin 49,920 Km., 4. Leddy 47,560 Kw.. 5. Lewanow 46,750 Km., 6. Suter 46,350 Km. Gesamtergebnis: 1. Thollcmbeck 90,975 Km., 2. Gras sin 99,670 Km-, 3. Sawall 98,820 Km., 4. Lewanow 96,700 Km., 5. Leddy 96,010 Km., 6. Suter 88,130 Km. Zwcisitzerhauptsahrcn über 2000 Meter: 1. Gcbr. Schambcrg- Krefcld, 2. Kirbach—Steinbach, Leipzig, 3. Lorenz—Knappe. Witterungsaussichten. Schöne Wetterlage. Meist heiter und trocken, tagsüber warm, nachts kalt. Schwache Winde aus westlichen Richtungen, örtlich Gewitterneigung. rüstung zu ihrer Herstellung, die nur der» Bedarf folgt, durch aus eigenen Wert. Sie steht neben der Butter, ohne sie ver drängen zu wollen. Wie alles Tüchtige, will sie vielmehr sozu sagen als Persönlichkeit für sich gewürdigt werden. Vielleicht wäre die Anerkennung der Margarine heute allgemein und selbstverständlich, trüge sie nur nicht ihren Namen, der ihr in einer Zeit verliehen wurde, in der sie von der heute erreichten Vollkommenheit noch sehr weit entfernt war. Die um ihre Gel tung besorgt« Butter erreichte ein Gesetz, daß, was Margarine ist, mit diesem Namen gekennzeichnet sei und bleibe. Es ist. als ob man ein durch das allgemeine Urteil längst erledigtes Vor urteil verewigen wollte. An den gerechten Verbrauchern ist es, es nicht hierzu kommen zu lassen und mit dem Begriff Marga rine die den Tatsachen entsprechende besondere, und zwar günstige Vorstellung immer fester zu verbinden. Ein neues Museum in Paris. — Auf Grund der der Stadt Paris gemachten Stiftung Cognacq wird im Herbst in der Rue des Lapucines ein neues Museum eröffnet. Die Sammlungen, deren Wert aus 58 Millionen Franken geschätzt wird, umsaffen meist Kunstwerke des 18. Jahrhunderts: Möbel von Carlin, Topine, Laclos, Saumir, Weisweiller u. a., Teppiche aus Aubusson und Beauvais, Skulpturen von Lemoyne uno Houdon. Neben Gemälden des 18. Jahrhunderts enthält das Museuin auch einiges von Rembrandt, Rubens, Cuyp und Tiepolo. Neue Observatorien. — Eine Sternwarte größten Stils soll beim Grand Canon des Colorado in Arizona errichtet wer den. Der Plan stammt von dem amerikanischen Astronomen Prof. George W. Ritchey, der diesen Ort für astronomisch be sonders geeignet hält. Ritchey. der auch an der Herstellung der Riesentelcskope deZ Mount Wilson maßgebend beteiligt war, kam vor fünf Jahren nach Paris, und zwar im Zusammenhang mit dem Plan des reichen Inders Assan Dina, ein großes Obser vatorium auf dem MontEalävebei Genf zu erbauen, lieber die Aussichten dieses Projektes ist, nachdem Dina vor kurzem ge storben ist, noch nichts Sicheres bekannt geworden, doch heißt es, Dinas Witwe wolle es weitersühren. In Paris hat Ritchey zu letzt mit dem Leiter der Spiegelglaswerke von Satnt-Eovain, Delloye, und dem Optiker Pros. Henri Lhrötien znsammengear- beitet. Das Teleskop für die Sternwarte am Grand Laiwn soll einen ganz neuen Typus darstellen.
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