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Sächsische Volkszeitung : 30.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192808306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280830
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280830
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-30
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.08.1928
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zu Dresden ««den, 29. August. ische Heilmethode für >or allem durch Pro- logie, Pädagogik und Jahren grasten Ein- luf vielen Kongressen d sie behandelt, «in se ward zu Wien ge rn der Medizin, Psy- r Psychanalyse. Ter drei Sondertagungen r Behandlung der da ch Seelenlciden) be wirb im religiös- ibends 8 llhr, Grüne icllen Geistcsströnmng inkt der verschiedenen nschauung zur Psych- lleginncn sowie deren sem Vorträge fremü,- ^en-epunlrk Iresden, 29 August «findet sich an MM August noch eine N- in der Arbeiislojen- chnen war, ist seit 31. r Arbeitslosen» e bezieht sich wieder eringcm Umfange aus Wochen noch einmal der Entwicklung des den Haupttcil an der auch die Austcnberufe z beteiligt und nicht lf dem Arbeitsmarkte der tiefste Stand der Zulihälste erreicht ge» cch eine starke lftiein- « ging in der Land- Pferdeknechten und ach gelernten und un- crschlcsien angeworben eicheirder Zahl gestellt ft sich bei der Arma- adwerken eine Beffe- chincnindustrie hat bc- rige Gicstercien still- >er Textilindustrie be- und Trikotagcindustlie i. Im Nahrungs- und gcs Ansteigen des Be» emcrkbar. Das Schnei- ch immer ruhig. Da- gewcrbe und die Hol dem Baumarki ist eine Tiefbauarbeitern scst- Ortsvevbindungsweg ensteiner Straße und n Verkehr eingezoge» endungen gegen di« im Grundstiicksamte, Obergeschoß, Zimmer i wurde in einem hie ertappt uich festgenE n unter seinem Jackett abgcnommcn. Bei der Menge neuer Gegen- usw. zutage gefördert, in Widersprüche ver um Diebesgut. nd aus erneuert. Der ftd Lustig, welcher die rng bei den Nenovie- N- kam der Frühzug weil das Zugpersonal ause einlegte, die nicht auch der Direktion zu >r auf Revision. In S. >on dem guten Appetit ugen. Aber kaum war agen gekommen, da cr- z." Erstaunt wendet er c gerade in seiner Nähe ,wird denn heute nicht iindnisvoll zu und sagt Zuge.' gespielt, Herr Kapeli» n die Elfen im Walde ische Musik. Ganz zart m, das hat mir genug Orchester Pausieren und gestorben und begraben. > die Witwe, noch ein um neues Fleisch und her und meint: „Wat che zusammc bäte?' Weile mit dem Wurst- b' et dem Jakob gestern langweilig, 'gnädiges nach Hause gehen.' >ott, dieser Winter, jetzt nersprossenrrem« Deutschlands Wirtschaftslage Abschluß der Forftveretns-Tagung Dresden. 29. August. Auf -er Tagung des Deutschen Forstvereins wurden am Diens tag die Vorträge fortgesetzt. Als erster sprach Hochschulprofessor Dr. Friedrich Raab-Tharandt über Deutschlands wirtschaftliche Lage. Der Referent gab eine zusammenfassende Darstellung vom Stand punkt der dringenden nächsten Zukunstsaufgabcn aus. Die wichtigste Ausgabe der deutschen Volkswirtschaft bestehe gegenwärtig und für die nächste Zukunft darin, eine solche Ausgestaltung des Produktionsapparates der deutschen Wirtschaft »ach Art und Umsang zu bewirken. Last eine nachhaltige Befriedigung -er materiellen Bedürfnisse des deutschen Volkes mindestens in einem dem gegenwärtigen durchschnittlichen Stande der Lebenshaltung ent sprechenden Umfang gesichert ist. An diesem Ziele gemessen, ergebe sich die Forderung einer jährlichen Kapitalneubildung von mindestens fünfzehn Milliarden Reichsmark. Im Jahre 1927 habe die gesamte Kapitalbil-ung in Deutschland etwa zwölf Milliarden Reichsmark betragen, davon knapp zwei Drittel aus inländischem Produktionsüberschnst, etwas mehr als ein Drittel aus ausländischen Krediten. Somit sei im Jahre 1927 — das wirt schaftlich das günstigste seit der Kricgszeit überhaupt war — doch nur etwa die Hälfte des dringend notwendigen Kapitalbedarfs auS eigener Kraft erspart worden und von dem fehlenden wiederum etwa nur die Hälfte durch Aufnahme ausländischer Kredite. Die gewaltige Spanne zwischen Kapitalbedarf und Kapital bildung sei weder durch einen die Vorkriegsvcrhältnisse übersteigen den Verbrauch noch durch eine gegenüber der Vorkriegszeit im gan zen geringere Produktionsleistung, sondern im wesentlichen durch eine aus de» -argclegtcn Gründen verständliche Steigerung des Kapitalbedarfs eingetretcn. Mit einer gegenüber dem Jahre 1927 günstigeren Entwicklung der nächsten Jahre sei nicht ohne weitere» zu rechnen: Die R epara ti o n s verpflich 1 u ng e n stei» gen bis zu dem Ende der Woche beginnenden ersten Normoljohre auf zweieinhalb Milliarden Goldmark jährlich, zuzüglich der im dar ausfolgenden Jahre beginnenden Auswirkung des sogenannten Wohlstandsindexes. Die wachsende Auslandsverschuldung bedinge höhere Zins- und Tilgungsverpslichtungcn. Ob es auch nur in dem bisherigen Ausmaße möglich sei, wenigstens einen Teil des sonst nicht zu deckenden Kapitalbedarfs durch Anslandskredite zu befrie digen, sei angesichts der Versteifung des amerikanischen Geldmarktes, der drei Viertel unserer Äuslandskrodite ermöglicht, mindestens zweifelhaft. Außerdem scheine die Grenze dafür annähernd erreicht zu sein, daß die bei dem starken inländischen Kapitalbedarf nur zu sehr hohen Zinssätzen erreichbaren Kredite im bisherigen Ausmaße rentabel verwertet werden können. In diesem Zusammenhänge sei die Tatsache bedeutsam, daß in der allerletzten Zeit die industrielle Produktion im allgemeinen, sowie Kohlcnerzcugung und -verbrauch, Eisenerzeugung und -verbrauch nachgelassen haben und auch die Er teilung von Bauerlaubnissen sowie die Verkehrsleistung der Reichs bahn zurückgcgangen sind. Zum Schluffe seiner Ausführungen glaubte der Referent sest- stellen zu können, daß die günstigere Gestaltung der Zukunst in fast jeder Hinsicht von Umständen abhänge, auf die weder die deutsche Politik noch die deutsche Wirtschaft allein entscheidenden Einfluß hätten. Lediglich die Vermeidung unproduktiver A»S- landskredite sowie die Herabsetzung der Produktionsunkosten durch rationellere Gestaltung der öffentlichen und privaten Wirt schaft stehe bei uns. Im übrige» wäre erforderlich: eine endgül tige Festsetzung und wesentliche Verminderung der R e - parations Verpflichtungen, «ine fortdauernde Geneigt heit des Auslandes zu langfristigen Krediten für produktive Zwecke bei nicht zu hohem Zinsfuß, die Erleichterung des Absatzes deutscher Waren auf dem Weltmärkte zu ausreichenden Preisen und nicht zu letzt die Vermeidung jeder außenpolitischen Erschütterung der deut schen Wirtschaft. Die Frau und das Keim Ein Vortragszyklus im Rahmen -er Leipziger Daumesfe Leipzig, 29. August. Im Nahmen der Baumesse veranstaltete das Meßamt einen Vortragszyklus für Frauen und Architekten über das Thema „Die Frau und das Heim". Den ersten Vortrag hielt Frau Clara Men de über Frau und Architekt in der Gegenwart. Einleitend ging die Vortragende davon aus, daß leider auch im Wohnungswesen gespart werden müsse. Die neuen Häuser müßten kleiner sein als früher, aber in dem Stre ben nach Verbilligung sei man in der Naumbeschränkung oft zu weit gegangen. Der Architekt gerate leicht in Extreme. Man sei in einer Revolution auch auf dem Gebiete der Wohnungs- Herstellung begriffen. Unverkennbar seien kommunistische Ideen im Unterbewußtscin des Architekten vorhanden. Die neue Wohnung mit ihrer ganzen Sachlichkeit laufe mehr oder weniger auf die Auflösung der Familie hinaus. Alle Häuser sehen außen und innen gleich ausgestattet, alles genormt, die Wohnungen sehr klein, so daß Kinder zu hoben kaum möglich, sie zu erziehen ganz unmöglich wäre. Darum werde mit der Siedelung gleich der Kindergarten, vielleicht sogar mit den gieichenSpielsachen geliefert, damit sich nur keine Individualität entwickeln könne. Hier setze die verantwortliche Aufgabe der Hausfrau ein. Der Architekt wolle das Haus, die Frau das Heim. Ein Unterschied sei auch zwischen der Hausfrau und der berufstätigen Frau. Mzulehnen sei die Idee, Wohn-, Etz-, Arbeits- und Kinderzimmer in einem Raum zu vereinigen. Hier müsse auf andere Weise eine Verbilligung der Wohnung erreicht werden. Die Vortragende richtete die ernste Mahnung an die Frauenwelt, hier ihre abweichende Meinung zum Aus druck zu bringen, anstatt aus Besorgnis altmodisch zu erscheinen oder aus Respekt vor der Ueberlegenheit des Mannes zu schweigen. Es müßten unter stärkerer Mitarbeit der Frau ver schiedene Haustypen erarbeitet werden. Die Lage der einzelnen Räume, ihre Grötzenverhältnisse, Heizung und Be leuchtung, feien Fragen, die nicht mehr einseitig von Handwer kern oder Bauleitern bearbeitet werden dürften, ebenso die An lage und Größe der Fenster. Die Frage Einzelhaus oder Reihen haus, Flachbau oder Hochbau hänge von der Zweckmäßigkeit ab »nd sei wesentlich von den finanziellen Verhältnissen bedingt. Sie hänge auch sehr von der Einzelpersönlichkeit ab und lasse sich durch keine Norm entscheiden. Anschließend sprach der Direktor der Baumesse, Regie rungsrat Staegemann über gesundes Bauen und ge- sunbes Wohnen. Die gesündeste Wohnsorm erblickte er in der Siedlungs- und Gartenstadt, da nur diese durch ihre Verbindung mit dem Garten die für die Frischerhaltung der Haut erforderlichen Lebensreize gewährleistet. Licht und Lust seien die ganzen Voraussetzungen für eine gesunde Wohnung. Große Glasflächen bedeuteten vom wärmetechnischen Stand punkte ans eine große Gefahr, ebenso das flache Dach unter Verringerung der Bodenräume. Die Lösung des Grund und Aufrisses des Hauses unter dem Gesichtswinkel wärmetech nischer Erkenntnisse sei nicht nur vorn Standpunkt der Wirt schaftlichkeit, sondern auch vom Standpunkte des Wohlbefindens der Bewohner notivendig. Dies beziehe sich sowohl auf die Schaffung von Wärme isolierenden Zellen wie auf die Auswahl der Baustoffe. An Stelle des veralteten Holzfußbodens mit seinen großen als Schmutz und Bazillen fangenden Spalten habe nach Möglichkeit Steinholzfußboden zu treten unter Verwendung von Linoleum. Der Unterschied der Herstel lungskosten sei gering, während die Unterhaltungskosten billiger seien. In der Vortragsreihe „Die Frau und das Heim' sprachen am Dienstag Frau Elisabeth von Stefan!-Hahn über „Frau, Kultur und Wohnung'. Sie ging davon aus, daß das Persön- lichkcitsmoment in der Wohnungskultur mehr Beachtung sin- Das Grab von Jovana Noman. Von Hans Schmidt-Peschell. (3. Fortsetzung) Juffo und Huffa wurde es anfangs unheimlich zumute, «nd die Angst vor der Strafe für diese Sünde zeigte sich ln den schwarzen Gesichtern. Schuckmann bemerkte es, und Ihm wars, als ob eben jemand geflüstert hätte: „Eine höhere Macht hat ihre Hand im Spiele". Und die ge spannte Erwartung des Forschers verwandelte sich zu der Erkenntnis, Eindringling und Schatzräuber zu sein, Grab schänder — denn die Ruhe der Toten soll von Ewigkeit sein. Jedoch der Gedanke an die Bereicherung der Geschichte durch seinen Schritt und letzten Endes — unverhohlen zu gegeben — die Lust des Schatzgräbers drängten ihn vor wärts, erstickten die verwirrenden Sinne und fast ein wenig das feierliche Gefühl. Auch in Juffo und Huffa war eine Wandlung vor gegangen. Die Last der Angst schien von ihrem Herzen gewichen zu sein, und sie taten, wie ihr Herr ihnen be- fahl. Am Abend dieses Tages hatte der Forscher einen großen Fortschritt zu verzeichnen, der ihn zu der Fort führung seiner Arbeiten bedeutend ermutigte, ja. ihn so weit in seinem Strebersinn entführte, daß er sich damit einverstanden erklärt hatte, in der kommenden Nacht Jvonne allein auf Wache gehen zu lassen. Der Abend kam. Langsam versank die Sonne, und ein grauer Schleier legte sich vor das Blau des Himmels, vor dem sich die Palmen der Oase wie das Gekritzel eines Kindes ungleichmäßig und rissig abzeichneten. Im Zelt des Forschers brannte ein kleines Lämp chen, das sein verschämtes Licht kaum bis zum Eingang trug. Jvonne war gerade von ihrem Lager aufgestanden «nd erfrischte sich nach einem ruhigen Schlaf. ^ ^ „Noch einige solche Tage wie der heutige", sagte sie, »und du bist am Gipfel deiner Arbeit^. „Ich habe frohen Mut, mein Kind," erwiderte Schuckmann. „Wollte Gott, daß dir nichts Böses ge schieht." „Mache dir doch darum keine Sorgen, Vater. Ich habe ebenfalls frohen Mut, der sich mit einem Gefühl von Neugier bindet." „Neugier, mein Kind?" fragte Schuckmann etwas verwirrt. „Weißt du, Neugier dürft ich eigentlich gar nicht sagen, denn ich meine so etwas wie Forschersinn, Drang des Ausgräbers." „Ich verstehe immer noch nicht recht, mein Kind." „Du verstehst mich nicht? Ich meine, man kann doch auch verschlossene Geheimnisse ausgraben. Und das Ist es, was mich noch schneller zu meinem Entschluß kommen ließ. Die Lüftung eines schauerlichen Geheimnisses, das in Wirk lichkeit gar nicht mal eines sein wird. Und stelle dir vor, Vater, daß ich dann allein Anspruch auf den Ruhm des Erforschers habe." Schuckmann trat zu ihr, legte seine Arme um ihren Rücken und küßte leise ihre Stirn. Dann drückte er Ihr die Hand, ohne auch nur ein Wort zu sagen, denn die Freude an seinem Kinde preßte schier Tränen aus den strengen Augen hervor, und ein Würgen legte sich lästig um seine Kehle. Und wieder wölbte sich blauschwarz das endlose Himmelszelt über das graugrüne Geröll der nächtlichen Wüste. Und wieder ahnte man nur noch am fernen Hori zont die zackigen Umrisse der Oase in ihrem tiefen Schwarz. Ein leiser Tau hatte sich herabgeschlichen, und die kühle Temperatur senkte ein Frösteln in alle, welche die Glut des sonnigen Tages eben noch spürten. Vor dem Hügel, der den Ausblick über die weite Wüste verdeckte, stand wieder der Kaktus in der Gestalt eines gebückten Ge spenstes. Aus dem Zelt des Forschers stahl sich ein dünner Schein der Lampe, der sein Licht nur einige Meter über den Boden malte «nd sich dann völlig verwischte. Da traten Schuckmann «nd Jvonne heraus. Einen Äugen den müsse, wenn auch der eiserne Besen unsere» Zeitgeister da» Gut/ gehabt habe, alles Urberflüfsige aus den Wohnungen auszukchren. Die Grundlagen jeder WohnungSkultur seien Sauberkeit, Ordnung und Geschmack. Vorbedingungen hierzu seien genügende Raumver- HAtnifse, genügend Nasser, genügend Lust und Licht. Die Lösung der Raumprobleme sei die wichtigste Aufgabe dieser Wohnungs kultur. Werde dieses Problem allerdings nicht anders gelöst atz in den so oft vorgefühlten vorbildlichen Wohnungen, so komme man über NotstandSwohnungcn nicht hinaus. Sie zu stabilisieren, bedeut« Gefahr für unsere deutsche Familie. Weiter führte die Vortragende sehr praktische Vorschläge zur Raumgewinnung an. Sehr wichtig sei die Unterbringung von Wirtschafts- und Gebrauchsgcgenständc», Kleidung und Wäsche in solchen Wandschränken, die Raumsrciheit geben, große Möbelersparnis bringen »»»««durch auch den Woh nungswechsel erleichtern. Die wenigen Möbel, die eine Wohnung mit eingebauten „Wnnderland'-Schränken noch gebrauche, will die Redner!» in schönere», behaglicheren und edleren Formen sehen. In den modernen Kastenmöbcln dagegen sieht sie keinen Kultursort schritt. Den zweiten Vortrag über „Technisierung des Haushalts' hielt Frau Dr. Ma r g i s - Berlin. Die Rednerin trat zur Er reichung der günstigsten Arbeitsbedingungen im Haushalte für eine systematische Technisierung ein, um Verschwendung zu vermeiden. Vorbedingung sei die Verwendung rentabler Maschinen, Apparate und Gerät«. An moderne Hausbaltmaschinen seien die Forderungen der Schnelligkeit »nd der Zuverlässigkeit zu stellen, außerdem müß ten sie leicht zu reinigen und zu behandeln sein. Die Vortragende wandte sich sodann gegen die hohen Stromtarife in manchen Städ ten. Es sei unverständlich, daß in Berlin di« Kilolvattstunde 16 Pfennig koste, während man in L e i p z i g 4 5 P f. und inAachcn sogar 55 Pf. bezahlen müsse. Eine derartige indirekte Besteuerung sei im Interesse der Entwicklung der Geibrauchslechnik unhaltbar und man müsse die Elektrizitätswerke dahin bringe», daß sie trotz ihrer Monopolstellung die Preise herab setzen, die sie aus schwierigsten wirtschaftlichen Zeiten übernommen hätten. I»«is>rig unrl Umgebung Der Messe-Dienstag Leipzig, 29. August. Auch der Messedienstag zeitigte keinesfalls Merkmale für eine entscheidende Beurteilung des Messeschäfts. Die Aussteller sowohl als die Einkäufer, sind in ihren Mitteilungene merk würdig zurückhaltend. Im allgemeinen aber ist es so, daß mit großer Vorsicht der dringende Bedarf an traditionell gewordenen Meßartikeln gedeckt wird und daß dabei die quali tativ höherstehenden und deshalb kostbaren Stücke weniger Beachtung finden, als Ware für glatten Verkauf. In ersterj Linie erfolgen Käufe im Hinblick auf Weihnachten. Man setzt aus die geldlösende Wirkung der Festesstimmung sehr große Hoffnungen. Geklagt wird von der P o r ze l la n i n d u st r i e. Der Handel beteiligt sich hier nicht einmal durch den Glauben an den Erfolg an den von der Industrie eingeleiteten groß zügigen Propagandamaßnahmen. Gefragt ivaren nur einige neue Dekors: aber gerade das billigere Gebrauchsporzellan sanü betriibend geringe Beachtung. Kunstgewerbliche Porzellan artikel, auch Gebrauchskeramik und Steingut, fanden bessere Beachtung. Die Stahlwarenindustrie hat ebensalls die Hoffnung auf Geschäftsbelebung aufgeben müssen. Bessere Stimmung herrschte dagegen bei Spielwaren, von denen auch teuerere Stücke, wenngleich nicht in großen Sortimenten und nament lich auch vom Auslande genommen wurden. An der Karton- nagenmesse herrscht Stille und auf der technischen und Baumcsse sind mehr geschäftsvorbereitende Verhandlungen als Abschlüsse zu vermerken: allerdings ist hier anzufügen, daß die für die Banmesse vorgesehenen besonderen Veranstaltungen noch eine wesentliche Verkehrsbelcbung bringen werden. Alles in allem: Der stille Charakter, der der .Herbstmesse eigen ist, ist dieses Jahr wohl iiber das hergebrachte hinaus betont: besonders sen sationelle Geschästsbewegungen machen sich nirgends geltend. Der Sport auf -er Leipziger Messe Leipzig. 29. August. Ganz bedeutend sind wiederum die Ausstellungen von Sportortikeln. Offenbar hat das glänzende Abschneiden deutscher Leichtathletik usw. in Amsterdam auf die Verbreitung des Sportgedankens und damit auf das Kaufinteresse für Sport- artikel verschiedenster Art fördernd gewirkt. Einen ganz be achtlichen Rahmen innerhalb der Ausstellung nehmen infolge dessen Geräte, Ausrüstungen usw. für die Leichtathletik ein. Wenn auch hier internationale Bestimmungen die Freiheit in der Produktion cinschränken, also auch die Möglichkeiten für blick blieben sie stehen, um ihre Augen an die Finsternis zu gewöhnen. Dann schritten sie dem Eingang des Grabes zu. Als sie aber in die Nähe des Steines kamen, von dem man am Morgen die Leichen Kassos und Belas herab gehoben hatte,-da war ihnen, als ob sich plötzlich zwei menschliche Gestalten hinter ihm zu verbergen suchten. Schuckmann blieb stehen und legte den linken Arm schützend um Jvonne. mit der rechten griff er nach der Waffe, hielt sie schußbereit vor sich und rief: „Wer da!" Als er aber keine Antwort bekam, glaube er, daß man ihn bei seiner schnellen Aussprache nicht verstanden haben konnte und darum rief er noch einmal: „Wer seid ihr?" Langsam wuchsen die Gestalten, reckten sich förmlich in ihrer ganzen Länge empor und sahen auf die beiden. Indem Schuckmann das Gruseln ein wenig nahe kam, steigerte sich in Jvonne die Lust an der Lüftung dieses Ge heimnisses zu einem wahren Heldenmut. „Wollt ihr nicht sagen, wer ihr seid, so schieße ich!" Und sie hätte gern einen Schritt voran gesetzt, wenn Schuck mann sie nicht daran gehindert hätte. „Der Juffo und der Huffa , Fräulein!" klang cs plötz lich durch die Finsternis. Da schwand das Gruseln, und der Heldenmut erlahmte beschämt. „Was macht ihr denn noch hier", fragte Schuckmann die beiden, indem er ihnen mit Jvonne entgegen ging. „Wir wollten einmal Nachsehen, ob sich nichts mensch liches ergreifen läßt, und gerade, als wir glaubten, ihnen einen Gehängten bringen zu können, da waren Sie selber der, den wir zu hängen gedachten. " Und dann schallte ein herzhaftes Gelächter durch die Dunkelheit. Schuckmann aber fand seinen Eunst schnell wieder. "Trotzdem bin ich der Gehängte." Juffo und Huffa schienen ihn nicht gleich zu verstehen und schwiegen nachdenklich. Und Schuckmann erklärte sich deutlicher. (Fortsetzung folgt)
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