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veobachlungen eines Einheimischen < Ausstellung Heim und Technik. Ein großer Schwarm von älteren und jüngeren Damen strömt durch das Linlaßtor; eine Frauenoereinigung, für die ja di« Ausstellung übergemm des Interessanten bietet. Der Sprache nach mögen es wohl Mittel deutsche sein. Kaum ist die Pforte überschritten, klagt schon eine Dame älteren. Semesters, daß sie „fürchterlich transpiriere". Eine dienstbeflissene Katalogverkäuferin gibt ihr flugs den bestimm ten Rat, sich sofort in die Abteilung für Kühlanlagen zu be geben. wo sie sicherlich Kühlung finden werde. Das sieht die erhitzte Dame ohne weiteres ein, und sie läßt sich von einem Diener den Weg zu der gewünschten Abteilung weisen. Da stehen sie ja alle, diese messing- und nickelblitzenden und funkelnden Apparate' tipp topp sehen st« aus. zum Anbeißen rein und sauber, der „Frigidaire" und all die übrigen „Daire". Aber, aber — mit Ausnahme eines ganz kleinen Kühlschränk chens sind alle außer Betrieb. Nur ein paar Worte besagen bei jedem, wie er in Stand gesetzt wird. Und jenes kleine in Betrieb befindliche Lisschränkchen ist nur für die allerkleinsten Behausungen berechnet und kaum groß genug, auch nur das Ge sicht der transpirierenden Dame zu bedecken! So sräat sie denn. bitter enttäuscht, den Herrn, der inzwischen dienstbereit herbeigeeilt ist, nm nach ihrem Interesse zu fragen, wo sie sich etwas abkühlen könne. Er gibt ihr den wohlmeinenden Rat, sich zur Abteilung der Ventilatoren zu begeben, die sie nach langer Irrfahrt endlich entdeckt. Aber ach, die zahllosen, surren den Apparate, die schier militärisch in Reih und Glied dastehen, sind von Besuchern und Interessenten derart dicht umlagert, daß an ein vorschriftsmäßiges Durchkommen nicht zu denken ist. Auch sind di« Maschinen ausnahmslos mit ihrem blasen den Gesicht nach aufwärts gerichtet, so daß wohl der große Raum anventiliert wird, nicht aber das davorstehende Publi kum. Also wieder keine Abkühlung! Oh. oh. diese Aus stellungen! Schon ganz verzweifelt schießt sie neuerdings auf einen Ausstellungsdiener los. Ohne langes Besinnen gibt er ihr den eindringlichen Rat. sich zu den vielen Bädern zu begeben, wo sie sicherlich zu ihrem Ziel« gelangen werde. Nach einer weiteren längeren Irrfahrt sind die erlösenden Bäder gefunden. Wie sie putzig sind, diese lieblichen, kleinen Kabinchen, in denen jeder Winkel bis zur äußersten Grenze des Möglichen ausge nutzt ist! Aber auch wie luxuriös prangen die großen Bäder, mit Gas oder Elektrizität oder Kohlen anzufeuern! Und überall wirklicher und wahrhaftiger Wasseranschluß. Es ist nicht nur falsche Vortäuschung! Da und dort plätschert es verlockend, ja einige Wannen sind bereits zum Ueberlaufen mit dem herr lichen Naß angefüllt. Aber die Bäder haben, damit man sie recht bequem und eingehend betrachten kann, an drei Seiten große und breite Schaufenster. Auf ihrem geröteten Gesicht steht die hellichte Verzweif lung. was dem gutmütigen Aufseher nicht entgeht und sein goldenes Münchener Herz tiefst bewegt. Er schiebt ihr daher einen Stuhl heran, nötigt sie mit wohltuender Gemütlichkeit zum Platznehmen, dreht einen nahen Schalter um und setzt da durch einen Ventilator in Gang, der der Aermsten direkte Küh lung zufächelt und alles gut macht. Das lange nutzlose Herum- irrcn aber hat sie derart mitgenommen, daß sie zu weiteren Entdeckungsreisen nicht mehr fähig ist und sich, statt die übrigen Herrlichkeiten noch zu betrachten, ins Theaterkaffee setzt und mehrere Portionen Eis schluckt. Die Veleuchtungsabteilung ist besonders interessant. Welche überströmende Fülle von Beleuchtungskörpern und Be lichtungsmöglichkeiten! Und welch raffinierte Lichteffekt« damit in den gezeigten Versuchsräumen erzielt werden. „Fabel- Haft, fabelhaft" flötet in einem fort die Fra» Finanzrat und operiert mit ihrem Lorgnon wie mit einem Dirigentenstab. Vor einem Raum bleibt sie fast fasziniert stehen, und indem sie ihre Freundin, die Frau Regierungsrat, mit dem Ellenbogen anstößt, bekennt sie mit erregter Stimme: ::Sieh mal, Martha, sieh mal, genau so habe ich auch das neue Zimmer meiner Julie mit Beleuchtungskörpern ausgcstattet. Genau so! Die selben Birnen, dieselben Fassungen, dieselben Abblendungen, sogar die gleiche Anbringungshöhe. Freut mich dies, daß ich von selbst auf diese fabelhafte Idee gekommen bin! Na ja, wir Frauen verstehen doch auch etwas und sind nicht immer auf fremde Beispiele angewiesen. Man merkt eben doch, die Praxis ist die beste Lehrmeistcrin . . ." „Entschuldigen Sie, Madame" grunzt ein bierseliger Münchner Dreiquartlprivatier, der hinter ihr steht und sie breit angrinst, ,/entschuldigen Sie, Madame, lesen 'S doch a wengerl (— ein bißchen) dös Plakat do!" Da steht ein blütenweißer Karton, auf dem gedruckt zu lesen Ist: „Unrichtige Beleuchtung!" „Äch so, meint sie klenilaut und ablenkend und schwebt weg. ttoronr blooclsrl-blünetisn. Landstraßen mit Zentralheizung. Man hat nun ernstlich beschlossen, den Nistory Highway, einen über die Sierra Nevada bei Larson City (USA.) führenden sechs Monate im Jahr völlig verschneiten Postweg Heizen zu lassen. Das klingt fürs erste hinauffllhren will, um den Boden derart warm zu halten, dah der Schnee schmilzt und die Straße ständig fahrbar bleibt Zwei Millionen Dollar soll die Anlage tosten, aber die Amerikaner Habens ja dazu. Diese geheizte Landstraße wäre übrigens nich, die erste der Welt, denn droben in Kanada in der Nähe von Lalgary hat man einen Patzweg dadurch „heizbar" gemacht dah man mit riesenhaften Kesseln große Röhren ständig warm er hält, die längs der Straße herlaufen. Die Kessel werden mit Holz befeuert, das ja nirgends so billig ist wie in Kanadas unendlichen Wäldern. Gsegn's Gott mit. Man hatte mich zu einer Landpartie geladen. Man hatte angedeutet, lithographisch angedeutet: Nur erles'ne Geister wären dort zu treffen. Man hatte nicht zu viel versprochen. Auch in Hinsicht auf die Frauen der Erles'nen. Nicht als ob's von lauter Weisheit nun getroffen hätte. Man hatte sich verschworen: Alles, nur nicht geistreich oder gar bedeutend. Man war einfach fröhlich. Man war fröhlich einfach. Auf dem Heimweg durch den Wald erfaßte alle Dankbar keit für den genoss'nen glockenhellen Tag. Dankbarkeit, die sich nicht Luft macht, drückt. Saß dort nicht am Waldesrand ein altes Weiblein? Hatte sie nicht Lum pen an? Hob sie bittend nicht die Hände — nein, die Augen? Betreten gingen wir vorbei. „Erlesenheit" verpflichtet, das, was alle tun, zu meiden. Erlesene verteilen keine Scheide münzen. Plötzlich machte die Gemahlin des Gelehrten kehrt und leerte, was sie hatte, in den Schurz des Weibleins. Eilig, wie als schäme sie sich. Flugs ging die Gattin des berühmten Malers auch zurück und gab. Es gab die Dichtersfrau, es gab die Frau des großen Sängers — alle, alle gaben. Bei der ersten Gabe lächelte die Alte. „Dankschön", lag's ihr auf der Zunge. Die zweite Gabe wischte ihr das Dank schön fort. Ein „Vergelt's Gott" wollte aus der Tiefe. Be- vor's ans Licht kam, hing ihm eine neue Gabe unterwegs ei» „tausendmal" an das Gefieder. Aber wie es nun von allen Seiten auf sie niederregnete von Gaben, ward die Alte schier bestürzt. Weit offen stand ihr Mund, wie von einem Raben kam ein Krächzen. Aber wie's die Schwingen breitete und den Kopf h-j war's ein Adler: „Gsegn's Gott mit einer Stubn voll klH, Kinder!" Die Schenkenden wollten lächeln. Lachen wollten ihre Män ner. Aber keine lächelte und keiner lachte. Der Adler aus dm Volke hatte seine Augen in die ihrigen getaucht, kein Entrin nen gab es vor dem letzten Wunsch auf dieser harten Erde, vor dem größten Wunsch, aus welchem alles Leben steigt und aller Sinn und alles Elll: „Gsegn's Gott mit einer Stuben voll kleine Kinder!" „I alloa hent elfe ghätt und mei' Muatter siewezehne, und wenn's au diamal hart is gwe' — i kennt nix besser's winsche, liebe schöne Fraue: „Gsegn's Gott mit einer Stubn voll kleine Kinder!" Das Adlerauge aber schaute tiefer, schaute in die Herzen, und machte eine Rechnung, eine grauenvolle Addition: Der Frauen elfe und der Kinder drei . . . Wie eine Wolke, die ein Sturmwind packte, hatte es die Spenderinnen sortgeweht. Erschrocken sah die Alte nach: „Wo i ihne do das schönst', was 's geit, hänt gwunsche . . . !" Crit/. IVlüIIsr-k'artsnleirc'itt'n. vor Erkenntnisse« An sich ist nichts! Der Baum braucht die Landschaft! Die Landschaft braucht den Horizont und des Himmels Weite! An sich ist nichts! Nur die Verbindung schafft das Schöne und das Erhabene. Was wäre der Mensch ohne Gott? Der alte Gärtner schneidet — Der alte Gärtner schneidet die Bäume am meisten zurück, die viele Blüten und Früchte tragen sollen! — So verfährt das Schicksal mit den Menschen, die es zu starken Taten fordert. Wildlinge. Im Frühling des Lebens treiben die wilden Schößlinge hoch empor, trügerische Freude für den Unwissenden, denn sie ent ziehen dem eigenen Dasein die Wurzelkraft! Okulieren. Nichts Kläglicheres, als ein okuliertes Reis! Wenn es aber die Kraft hat. neues Leben aus der Wunde zu treiben, nennt man es „veredelt". — Die Wunden der Erfahrungen, aus denen heilend neues Wachstum schlägt, sind die Male der großen Wandlungen unseres Seins! — Im Heilen liegt Heil und Heiligendes! Ueberfiille. Zwei Kamelienbäumchen. Das eine ist über und über mit Blüten bedeckt und zieht alle Blicke auf sich, — das andere hat nur drei zur Entfaltung gebracht. Beim näheren Hinschauen sind die Blüten der Ueberfiille angekränkelt, viele Ansätze ver kümmerten bereits in der Knospe; keine einzige ist vollkommen entwickelt. Die drei Blüten des Nnchbarbäumchens aber sind groß u id edel gestaltet! Sie schweben in glutvoller Farbe und untadeliger Schönheit zwischen den glänzenden Laubblättern: gesammelte Kraft der Vollendung neben der Zerspaltung hem mungsloser Ueberfiille! Farben. Es ist selten, daß man Menschen, die einem in verschiedener Weise nahcstehen, zu einer erfreulichen Gemeinsamkeit ver einigen kann. Denn es geht dabei wie mit den Farben: jede ist für sich allein am klarsten und schönsten! Zwei Farben bilden zu weilen einen neuen leuchtenden Ton, aber schon die dritte Farbe trübt! Und viele Farben, die sich mischen, gehen in einem toten Grau unter: menschliche Geselligkeit! Ausgewichtet. Alles Leben erscheint in sich ausgewichtet! Mitteilung > gute Zeiten bringen überall das Mittelmäßige hervor. Sänne Zeiten bilden das Dunkle und das Helle im Gegensatz aus! es haben nie stärkere und lichtvollere Menschen gelebt, als in.lo gen, schattentrüben Zeiten, in denen sie. von Tnnkelhen v.»S Wirrnis umdroht, die Licht-Energien ihres Seins eutt o« und wie eine Fackel hochgehoben vor sich hertrugen' hlnrgot ttoso r, Verantwortlich: Igna Maria Illnemann, Berlin r-WSS»--«' 7!L „500 Dollar, meinetwegen." Der Gefängniswärter schüttelte den Kopf. — Gut! Tausend Dollar." „5000, keinen Cent weniger. Wollt Ihr oder nicht?" Mr. Cravcl seufte und nahm sein Scheckbuch. „Ich werde Euch einen Scheck schreiben." „No Sir. In guten Dollarschcincn. anders nicht. Ein Scheck kann storniert werden., „Ich habe keine fünftausend Dollar zu Hause." „Dann komme ich morgen wieder." Der Gefängniswärter erhob sich. „Satan!" knirschte Cravcl und wandte sich der Stahlkasse zu. Er holte ein Bündel Hundertdollarnoten hervor, und warf es auf den Tisch. „Da zählt Euer Geld, und heraus mit Eurer Nachricht." Der Gefängniswärter zählte sorgfältig die fünfzig Noten und barg sie in seiner Vrusttasche. Dann nickte er: „Schränker bill sagte, teilen Sie Carvel mit, unter dom Ofen in des Herrn Arbeitszimmer. Ich habe den Ofen in einer Nacht abgetragen und wieder aufgesetzt." Er sah Crawel neugierig an, der fuhr hoch. „Das erfahre ich jetzt. Um 11 Uhr wird das Haus versteigert." ' Er schob den Gefängniswärter vor sich her auf den Korridor, sperrte sein Büro ab und sauste mit dem nächsten Lift hinunter. Der Gefängniswärter sah ihm nachdenklich nach. „Wenn ich jetzt wüßte welches Haus cs ist, könnte ich noch leicht 5000 Dollar verdienen. Zur selben Zeit saß der Rechtsanwalt Burton in seinem Büro und las das Vcrsteigerungsodikt über das Landhaus Woodrow Clarkes. Er schüttelte den Kopf. Woodrow Clarke, der Vater seiner Angebeteten. Die Sache mußte schlimm stehen. Ein Zwangsvcrkauf. Er hob den Hörer vom Fernsprecher ab und ließ sich mit dem Rechtsbüro, das die Versteigerung durch- fiihrte, verbinden. Seine Anfragen wurden beantwortet. „Hallo! Hier Doktor Dick Kaystone. Gewiß, Woodrow Clarkes Land baus.- Versteigerung heut« um 11 Uhr. Wenn Sie die Sache interessiert, besuchen Eie uns sofort." Purtan interessierte die Sache sehr. Er fuhr mit der Hoch bahn nach Jersey-City und ließ sich bei Doktor Dick Kaystone melden. Der Doktor war ein freundlicher älterer Herr. Er e'nofing Burton lächelnd. „Sie sind schon der zweite Inter essent für dos Landhaus. Da war kurz vorher «in Mr. Cravel da. der fragte, ob wir nicht die Versteigerung inhibieren und das Haus freihändig an ihn verkaufen würden. So ein Narr, raren Sie, was er wißen wollte? Sie werden es nicht er- raien." Dokior Kaystone freute sich. Ob auch Oefen im Hause wären, wollte er wissen. Ich konnte ihm wahrheitsgemäß sagen, daß nur ein Ofen da sei, ein alter deutscher Kachelofen, ein Museumsstück in Clarkes Arbeitszimmer, der nie geheizt werde, weil das Haus Zentralheizung habe. Darauf machte er mir das ringebot. das Haus zum Schätzungswert zu kaufen. Ich lehnte ab. Ich boffe bei einer Versteigerung doch noch einen lleber- schuß uir Woodrow Clarke zu erzielen. „Wie hoch ist das Haus belastet." fragte Burton. „Mit 5000 Dollar. Das ist auch der Ausrusungsprcis. Der Schätzwert beträgt 6000 Dollar. Natürlich ist es mehr wert. Für Liebhaber sogar viel mehr. Es birgt einen Schatz." Doktor Kaystone lachte wieder. Jack Burton mißverstand ihn und sagte begeistert. „Ja, Miß Susann Clarke ist wirklich ein Schatz." Doktor Kaystone blickte ihn einen Augenblick verwundert an. „O, Sie sind ein Liebhaber dieses Schatzes. Nein, die kleine Susann meinte ich nicht. Ich dachte an Lady Calvilles Schmuck, den William Crocker, der Schränkerbill, im Hause versteckt haben soll." Das war das zweitemal, daß Burton von Lady Calvilles Schmuck hörte. Doktor Kaystonc sah nach her Uhr. „Es ist Zeit, tzas wir uns auf den Weg machen. Die Versteigerung beginnt Punkt 11 Uhr. Wenn Sie mitbicten wollen, trachten Sie, den Preis so hoch als möglich zu steigern. Jeder Dollar ist für Woodrow ein Gewinn." Burton räusperte sich. „Wie kam es nur, daß Mr. Clarke derart zugrunde ging." Doktor Kaystone zuckte di« Achseln. „Woodrow ist der ehr lichste Mensch unter der Sonne. Ich bin sein langjähriger Freund und Anwalt. Das Verschwinden von Lady Ealcillcs Schmuck hat ihn verstört und geschäftsuntiichtig gemacht. Er ist nur eine Ruine seines früheren Selbst." Sie hatten das Dersteigerungslokal erreicht. Doktor Kaystone sah in erster Reihe Mr. Cravel stehen, der sich bereits mit dem Auktionator verständigt hatte. Mit blecherner Stimme sprach der die Einleitungsformeln." Ein Landhaus. Schätzungs wert 6000 Dollar. Ausrufungspreis 5000 Dollar, wer bietet mehr." 5100, sagte Mr. Cravel und sah sich um. ob jemand sein Angebot überbieten werde. „6000", rief Burton ohne Ueberlegung. Der Auktionator zuckte zusammen. Er warf einen scheuen Blick auf Cravel. „6000 Dollar zum ersten —" „Und 500". rief Cravel eilig. „6500 Dollar zum ersten, zum zweiten „7000", sagt« Burton. „Etwas langsamer mit dem Zuschlag. Man kommt ja nicht mit." „7000, zum ersten — „Und 500," Lmvcl maß Burton mit wütendem Blick. „10 000," sagte Burton, um der Sache mehr Schwung zu geben. „15 000," Cravel war in Hitze geraten. „20 000," sagte Burton kalt. Er hatte sein ganzes Vermögen eingesetzt. Doktor Kaystone rieb sich die Hände. Leise flüsterte er Burton zu: „Nur weiter. Der Mann läßt nicht locker." „25 000," krähte'Cravel, rot vor Aufregung. „Bieten Sie weiter," flüsterte Doktor Kaystone." Ich helfe Ihnen aus. Der Mann hat etwas von Lady Lalvilles Schmuck gehört." Burton zögerte noch. „25 000 Dollar, zum ersten, zum zweiten, zum " „30 000" Burton lauschte angstvoll auf das Angebot des Gegners. Ihm war Angst geworden. „35 000!" Cravcl hatte sich verbissen. Er wollte seinen Kon kurrenten um jeden Preis loswerden. „Fünfunddreißigtausend Dollar. Zum ersten, znm zweiten, zum dritten." Der Hammer fiel. „Genug, genug." lachte Doktor Kaystone. „Da bleiben dreißigtausend sür Woodrow und die kleine Susann. Komme» Sie, Vurfon. Wir wollen hinaus, Woodrow sein gutes G!üt verkünden. Ich hätte nie gedacht, daß ihm das Landhaus einbringen würde." — So kam Mr. Burton zum erstenmal in das Haus " m Clarkes, die bei seinem Anblick mehr unwillig als mi.m aussah. Doktor Kaystone gab Aufklärung, worauf ein Lächeln ülxu ihr Gesicht huschte, das Burton eine Glücksverheißung schie. Beide Besucher mußten zum Diner bleiben, das Susan» Clarke schnell zu improvisieren wußte. — Man sprach über den Verlauf der Versteigerung, was nm n den hartnäckigen Käufer veranlaßt haben mochte, für einen ein fach überbotenen Preis zu kaufen." Ich wette," sagte Kanßane, „der Mann will hier Lady Calvilles Schmuck suchen. Echrän'er- bill soll ihn hier versteckt haben." Woodrow Clarke schüttelte den Kopf. „Er war nie M'i Wenn er der Täter war, muß der Schmuck in meinem früheren Büro liegen, und dort wurde alles durchsucht." Doktor Kan- stone blieb hartnäckig. „Ich habe heute als Anwalt in de»> Fall von Lady Lalvills Schmuck von der Eefängnisv rwall"»' in Sing--Sing ein Notizbuch des Schränkerbills zu Ge sich b kommen, das man bei ihm versteckt vorgesunden. Die leche Sri- trägt eine merkwürdige Zeichnung. Wenn ich nicht irre, is! ihr Ofen." Kaystone zog ein defektes, nicht sehr reinlich» Taschenbuch hervor und blätterte mit spitzen Fingern darin. „Hier Woodrow. Die Zeichnung des Ofens, die 2!» merkung „unter dem Ofen". Dann ein Datum. 1-1. Mai." Woodrow Clarke besah die Zeichnung, er zitterte vor Am regung und sagte stockend: „Der Tag des Verschwindens von Lady Calvilles Schmuck. Mein deutscher Kachelofen. Die A» merkung „unter dem Ofen". Ich glaube Kaystone, wir werde» dort Lady Calvilles Schmuck finden." „Laß uns sofort nachfuchen." Kaystone sprang auf. Woodro» Clarke wehrte ab. „Nicht hier, der Ofen stand damals > Zimmer in der Bank. Dort müssen wir suchen. Hierher w»r er erst später übertragen." Lady Calvilles Schmuck fand sich an der angegebenen Siel: unter dem Parkettfußboden versteckt. Gegen Rückzahlung d Entschädigungssumme bekam st« ihren Schmuck. Woodrow Elan, war rehabilitiert. » Wie Mr. Cravel sich mit der Enttäuschung abfand, als ' unter dem Ösen keine Spur des Schmuckes vorfand, blieb und- kannt. Zur Hochzeit Jack Burtons mit Susann Clarke wurde e nicht geladen.