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Handwerkslehrlinae. Zunächst ergab diese Erhebung, dag die Jugendlichen trotz aller polizeilichen Vorschriften massenhaft regelmäßig ins Kino laufen. Bai den 1000 Jugendlichen waren die 14- und Ibjährign zu über 40 Prozent regelmäßige Kinobesucher. In den nun folgen den Jahrgängen der 16- und 17jührig«n wird bei den ungelernten Arbeitern die Zahl der Kinobesucher immer größer, bei den Handwerkslehrlingen und den gelernten immer kleiner; bei den ersteren gehen die 17jährigen zu 82 Proz., bei den letzteren zu 29 Proz. ins Kino. Bei den Handwerkslehrlingen halten sich nach der Erhebung am meisten vom Kino zurück die Schreiner- und Schmiedelehrlinge dann auch die Schlosser- und Elektriker lehrlinge. Am meisten besucht werden Sitten-, Aufklärungs-, Abenteurer- und Verbrecherfilme. Der Besuch dieser Filme ist Lei den 15- und 16jährigcn der ungelernten Arbeiter wie der Handwerkerlehrlinge ziemlich gleich, während er bei den 17jähri- ye-n der ersteren gewaltig zunimmt, der letzteren sehr stark abnimmt. Die über den regelmäßigen Besuch des Kinos angeführten Gründe werden Mangel an guter Kameradschaft. „Langeweile" im Elternhaus, Sucht nach interessanten Sensationen, „freies Vursckienleben", „flottes Verhältnis" genannt. Andere Jugend liche sind in ihren Urteilen zur Ablehnung des -Kinos gekom men; es verdumme und schaffe den Kinospielern einen dicken Geldbeutel. Diese Zustände und Feststellungen zeigen wieder die Auf gabe, vor die Elternhaus, Erzieher, Jugendführer, Schule in der sehr ernsten Angelegenheit Jugend und Kino gestellt sind. Darüber hinaus geben sie einen deutlichen Beweis, wie stark die Berufsarbeit und die straffe berufliche Ausbildung auch auf die geistige und sittlich« Entwicklung des jungen Menschen ein- virken. Kino auf Rädern. Die ^ndien, und zwar von der hne"" meldet, daß in North Western-Linie, ein Eisen- bnkino eingerichtet worden ist. Es ist wohl das erste Ei cn- , »n-Kino der Welt, sieht man von Filmvorführungen in Effen- bahnzügen ab, die lediglich für deren Passagiere veranstaltet werden. (Bei dieser Gelegenheit sei auch daran erinnerr, daß auch für Litauen in Kowno ein Ersesbuhn-Kino eingerichtet worden ist.) Aus Kalkutta wird nunmehr berichtet, daß das Eisenbahn-Kino der North Western-Linie seine erste große „Tournee" durch Indien hinter sich hat. In dreieinhalb Monaten wurden fast 5000 englische Meilen zurückgelegt und an seinen Vorführungen hat mindestens eine halbe Million Menschen teilgenommen. Es handelt sich -abei übrigen^ nicht um Spiel film-Darbietungen, sondern in erster Linie um populär wissenschaftliche Filme, um Filme, dft sich mit Eesuiw- heitspfle^, Hygiene, Landwirtschaft und Industrie befaßen Das Schicksal der jüngsten Zarentochter im Film, Das rätsel hafte Schicksal der Zarentochter Anastasia, das schon leit langem die Oosfentlichkeit bewegte und immer noch bewegt, wird jetzt von der National-Wurner -oersilmt. An Hand urkundlichen Bc- weismaterials und persönlicher Erinnerungen eines russischen Emigranten schildert der Film nicht willkürliche Erfindungen einer plötzlich auftaucheudcn Hochstaplerin sondern den Lebcns- roman der wirklichen Großfürstin Anaitasia Für die Rolle der Anastasia wurde Lee Parry verpflichtet. Die Regie liegt in Händen von Arthur Bergen. Originalmufik kür alle Kinos. Die Begleitmusik, heutzu- tage einer der wichtigsten Bestandteile jedes guten Kinopro gramms, ist in den kleinen Kinos bisher arg vernachlässigt worden, da die Kapellmeister in vielen Fällen gezwungen waren, entweder in zu kleiner Besetzung oder mit unzureichendem Noten material zu arbeiten. Um diesem Uebelstande abzuhelfen und alle Kinos mit guter Musik zu versorgen, hat die National mir der Filmmusik-Union G. m, b. H. ein großzügiges Abkommen getroffen. Jeder Theaterbesitzer erhält letzt rechtzeitig, vor der Aufführung eines National-Werner-Films gratis eine Mustk- auMelluna. die von erstklassigen Künltlern bearbeitet ist und Niedergang -es Spielfilms Es hat fast den Anschein, als arbeite man systematisch darauf hin, das anspruchsvollere und intellektuelle Publikum aus dem Kino zu verbannen, um durch oberflächliche, gehalt lose und zweideutige Darbietungen den Instinkten jener Kreise entgegenzukommen, die nur an geist- und geschmacklosen Dingen Gefallen finden. Leider ist die Zahl primitiver Gemüter in einer Zeit, wo der Jazz die Musik, das Magazin die Literatur ist, eine beträchtlich große. Der Kitsch, das Unwahrscheinliche, die Verlogenheit, die aufdringliche und häßliche Erotik domi nieren im heutigen Film und bedeuten angeblich für den Produzenten das beste Geschäft. Nach ihrer Meinung ist das Platteste, Alltäglichste, das am meisten Dagewesene und das dümmst Erprobte das einzig Richtige. Nur keine Kompli kationen, heißt es immer wieder für den Autor, der sich oft mit Händen und Füßen dagegen sträuben möchte, in alten und ausgefahrenen Gleisen weiterzufahren. Was das Drehbuch, das Filmmanuskript enthalten soll, ist immer und immer wieder das Gleiche: Uebermotivierung auf der ganzen Linie der schon an und für sich primitiven Handlung; Menschen gestalten, die entweder ganz oben oder ganz unten stehen. Nur keine normalen Durchschnittsmenschen, wie sie im tatsächlichen Leben Vorkommen; entweder bewohnen sie einzeln schloßartige Paläste mit zahlreichen, luxusüberladenen, saalartigen Räu men, oder sie Hausen zu Dutzenden in einem muffigen, dunklen Kellerloch. Alles muß faustdick und übertrieben vorgesührt werden, und niemals darf die Erotik fehlen. Entkleidungs szenen, halbnackte Frauen, Ehebruch und zweideutige Situatio nen gehören heute zur Selbstverständlichkeit. Hin und wieder werden die Darstellerinnen noch gezwungen, in Sentimentali tät zu machen und Elyzerintränen von sich zu geben, um das glückliche Ende, das auf alle Fälle kommen muß, zunächst noch einige hundert Meter in Frage zu stellen. Grade in erotischen Filmen ist in letzter Zeit Hausse ge wesen. Erotik ist heute für den Film nicht mehr nur Würze oder Beigabe, Erotik ist der Kernpunkt geworden. Würde sie sich in vergeistigter Form auf Andeutungen, Atmosphäre, De tail oder Nüance beschränken, so würde man dieses noch gelten lassen, denn alle künstlerischen Kundgebungen des Geistes, Plastik, Malerei, Literatur, Musik, Tanz und Mode haben von jeher eine bestimmte Note mehr oder minder stark ausgeprägter Erotik getragen. Der Film aber, der sich gern als „Kunst der großen Massen" bezeichnet, unterstreicht mit Vorliebe das Erotische in derber und nicht mißzuverstehender Weise, um damit auf die niedrigsten Instinkte der Menschheit zu speku lieren und — als Jndustrieprodukt — gute Geschäfte zu machen. Da der Titel eines Films, wenn er „schlagkräftig" ist, ein gutes Lockmittel bedeutet, gibt man ihm mit besou- derer Vorliebe einen zweideutigen Rainen. „Liebe", „Sünde" und „Leidenschaft" sind Worte, die in bestimmten Zusammen- setzungen immer in Titeln wiederkehren. Selbst eine noch im vergangenen Jahre für gute Filme bekannte Firma scheut sich heute nicht, der Konjunktur folgend, einen neuen Film anzu kündigen. der den Titel „Nuttchen" führt. Wahrscheinlich vor- spricht sie sich einen großen Erfolg bei solchen Zuschauern, di« in den Kreisen jener Mädchen heimisch sind, welche für em Seidenfähnchen oder ein paar Mark bares Geld sich verkaufen. Man sucht also sein Geschäft dort zu machen, wo diese In- stinkte und Anspruchslosigkeit dominieren, und es ist anzu nehmen, daß man sein Publikum für derartige Darbietung mit der Zeit „erzogen" hat. Lebemänner, Dirnen, Kupplern neu und Zuhälter erscheinen bestimmten Produzenten offen sichtlich als besonders interessante Menschen mit bevorzugten Berufen! Betrachtet man heute das. was an Dingen vorbeschriebener Art hergestellt wird, dann darf man sich nicht wundern, wenn die Zahl der Kinogegner ständig wächst. Man gedenkt zugleich mit Wehmut der Zeiten, in denen der deutsche Film mit Meisterwerken wie „Nibelungen", „Der müde Tod", „Caligari", „Walzertraum" usw. einen Aufschwung nahm, wie man ihn kaum jemals erwartet hatte. Damals zeigte man die Wege, die zum künstlerisch wertvollen Film führen, und es wurde gern anerkannt, daß auch der Film Berechtigung hat, eine neue Art Kunst darzustellen. Seit mehr als einem Jahre dagegen begnügt man sich mit Wiederholungen risikoloscr, tausendfach dagewesener, immer unechter Klischecgestaltungen und kindlicher Trivialisierungen, ohne der seelischen Vertiestmg in originell-produktiver Art Raum zu lassen, den Film vom rein Menschlichen anzufassen und lebensechte, der Wirklichkeit entsprechende Erlebnisse wiederzugeben. An Stelle den Geschmack des Publikums zum guten, künst lerisch wertvollen Film zu erziehen, hat man den Wünschen jener Kreise nachgegeben, die zahlenmäßig vielleicht in der Ueberzahl, noch niemals aber für die Richtung, die eine neue Art Kunst einzuschlagen hat. maßgebend gewesen sind. Erst dann, wenn der Film aufhört, die heutigen Bahnen einer falschen Entwicklung weiterzubeschreiten. vielmehr, seinem eigentlichen Wesen entsprechend, das tatsächliche Geschehen des Alltags zum Vorwurf seiner Handlungen nimmt, wird die Zeit kommen, wo nur innerlich wahrste Eesllhlsempsindungen mit ureigensten Mitteln den Weg zum Wiedererlebnis, zum Herzen einer verstehenden großen Masse finden. Otto Hokrene. allen Anforderungen genügt. Zu dieser Musikaufftellung liefert die neugegrilndete Filmmusik-Union E. m. b. H. auf Grund ver traglicher Abmachungen mit der National dem Theaterbcsitzer auf Wunsch das komplette Original-Noten-Material genau in der Bearbeitung, die den Bedürfnissen feiner Kapelle entspricht. Die Filmmusik-Union hat sich die Aufgabe gestellt, eine aufbau fähige. künstlerische Einheitslinie in der Filmmusik zu schaffen. Ton-Bild-Syndikat. Die inzwischen weitergeführten Ver- Handlungen zur Vorbereitung des Ton-Bild^yndikats (Tobis) haben entschiedene Fortschritt« zu verzeichnen. Di« fünf in Be tracht kommenden. Verjähren, nämlich Tri-Ergon, M«istertone (Küchenmeister), Lignolc-Breusina, Petersen u. Poulson, Köne- mann, haben dem Arbeits-Ausschuß bereits einmeheirde Vor schläge unterbreitet, welche ein« aussichtsreiche Grundlage für d« Verständigung «rgeben- Dte Vorbereitungen für die Schaffung einer einheitlichen Wiedergabe-Apparatur lausen parallel, und cs kann schon jetzt gesagt werden, daß hier nennenswert« Schwierigkeiten nicht bestehen. Ruth Slder »or der Kamera. Die berühmte Ozeanfliegerin Ruth Lkder, di« in einem Paramount-Film mit Richard Diz die weibliche Hauptrolle spielen sollte, eine Frau, die bewiesen hat, daß sie die stärksten Nerven besitzt, — ist vor dem Kurbel kasten nervös geworden. Sie bekam Ateliersieber, begann zu zittern, zu weinen — kurz, es war mit ihr nichts anzufangen. Da kam man auf die Idee, sie allmählich an die Filmntmo- sphäre zu gewöhnen ließ sie tagelang in den Studios herum spazieren, anderen Aufnahmen beiwohnen, versuchte cs dann nochmals mit einer Szene, und es ging ganz ausgezeichnet. Die Frau, die den Tod verlacht hatte, überwand dann auch di« Schrecken der Kamera.