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Der Feldzug in Ostasien Rückenstärkung aus Moskau? Wie aus London und Peking gemeldet wird, hat die äußer« Sowjet Mongolei dem chinesischen Vasallen- staate Barga den Krieg erklärt. Die Angelegen heit hätte keine größere internationale Bedeutung, wenn die Lage in Ostasien nicht so verworren wäre, und ein kleiner Fcuer- brand nicht ein allgemeines Flammenmeer Hervor rufen könnte. Biszum Jahre 1920 herrschte der lebende Vudha der Hutuktu mit unbeschränkter Gewalt in der Hauptstadt tlrga. Er wurde nicht nur verehrt, er wurde, wie sich das für einen „Gott" gebührt, angebetet. Tausend Wunder sollten sich an seinem Hofe für die Gläubigen voll ziehen. Der Hutuktu war von zahlreichen, fast unabhängigen mongolischen Feudalfürsten umgeben. Nach Schluß des Welt krieges besetzte General Baron Ungern Sternberg die Mongolei, befreite sie von der Scheinabhängigkeit von China und führte von dort aus einen unerbittliche» Krieg gegen die rus sischen Sowjettruppen. Ungern Sternberg, wurde von den Seini- gen verraten, und die Sowjettruppen besetzten die Mongolei. Der Hutuktu wurde entthront. Die Feudalsürstcn wurden ent eignet. und der große und der kleine Huroldan wurde ge schaffen. Die Verfassung der neuen Mongolei ist eine Kopie der Mos kauer Sowjetverfassung. Der Paragraph 1 besagt, die Mongolei ist eine unabhängige Volksrepublik, alle Macht befin det sich in den Händen des werktätigen Volkes. Das Volk übt seine Herrschaft durch die große Volksversammlung (Hurol- d a n) und durch das von der Versammlung gewählte Kabinett aus. Paragraph 2 bestimmt: ..Es ist die fundamentale Ausgabe der mongolischen Republik, mit den Ueberbleibseln des feudal- tcokratischen Regimes aufzu räumen. Ferner wurden fol gende große Linien in der Verfassung, verankert: Alles Land und die Bodenschätze sind zum Eigentum des Volkes erklärt und Privateigentum der Landcsreichtümer ist nicht zulässig. Alle internationalen Verträge und alle Verpflichtungen, die der Mon golei vor der Revolution 1921 aufgebürdet wurden, werden für nichtig erklärt. Obwohl die mongolische Verfassung dieselben Prinzipien wie die Moskauer Sowjetverfassung vertritt, ist sie dennoch niemals mit derselben Rücksichtslosigkeit und Schärfe Lurchgeführt worden wie in Sowjetruhland. Der Ein fluß der Feudalfürsten und der Lamas blieb nach wie vor ein recht bedeutender. Es dürfte mit Sicherheit angenommen werden, daß die Sow jetmongolei in ihrem Vorstoß gegen Barga nicht aus eigener Initiative gehandelt hat, sondern daß sie mit einer Rückenstärkung aus Moskau rechnet. Die mongolischen Truppen haben Teile der Ostchinesrschcn Eisenbahn östlich und westlich von Hailar besetzt und die Gleise aufgerisicn, so daß der Z u g v e r k e h r n a ch Si birien und somit auch nach Europa unterbrochen ist. Ein Angriff auf Barga muß deshalb als Bedrohung der Mandschurei aufgcfaßt werden. Japan wird sich niemals eine Unterbindung der Ostchinesischen Bahn gefallen lassen. Japa - nische Truppen stehen in Mulden bereit, und auch an der slldmandschurischen Bahn gibt es bedeutende japa nische Truppenansammlungen. Der Vorstoß gegen Barga gewinnt deshalb internationale Bedeutung. Schon einmal, 1901, hat ein furchtbarer Krieg in Ostasien und namentlich in der Mandschurei gewütet. Damals waren Rußland und Japan an einander geprallt. D'e Nachrichten lauten b->ute noch ein wenia verworren, so daß sich die Tragweite des Vorstoßes der Mongolen nicht mit Sicherheit bestimmen läßt. Immerhin darf die Gefahr der Lage nicht unterschützt werden. 11. 8t. Zlalienisch - sklmzWche Gehelmbesprechungen Mailand, 18. August. In den letzten zehn Tagen haben nicht weniger als vic. Besprechungen des französischen Botschafters aus de, Consulta (Auswärtiges Amt) stattgefunden, teils ma Erandi, teils m«t Mussolini selber. In den nächsten Tage» dürfte eine Berösfentlichung erfolgen, die sich auch auf «ine gemeinsame Politik in China bezieht. Als ob es sich um die größte Selbstverständlichkeit handle, läßt sich die faschistische Presse aus Budapest melden, daß iu der Hauptstadt Ungarns ein A n t i - T r i a n on - D e n k m a I errichtet werden soll. Die Einweihung steht in provisorischer Form unmittelbar bevor. Man hat für diese Kundgebung gegen den Friedensvertrag von Trianon den Freiheits-Platz gewählt. Zunächst werden zwei große Gedenktafeln enthüllt. Auf der einen ist der bekannte Ausspruch Mussolinis wieder- gegeben, in der es heißt: „Kein Friedensvertrag kann ein Grab sein!", während die andere eine Aeußc- rung des britischen Magyarophilen Lord Rothermere aus weist. Die „ewige. Kampfansage" an den Friedensvertrag von Trianon, der ganz gewiß nichts anderes ist als der Friedens vertrag von Versailles, erregt in Italien nicht den ge ringsten Widerspruch. In der französischen Presse war bis jetzt Uber den ungarischen Vorstoß noch nicht eine Zeile zu lesen. Die Anwesenheit des Königs, des Kronprinzen, anderer Prinzen des Hauses Savoyen, Mussolinis, des Kriegsministers, des Großen Generalstabs bei den Manövern im Pie mont gibt ihnen ein besonderes Gepräge. Eine Anzahl Neue rungen taktischer Art werden zum ersten Male erprobt. Die Nähe der französischen Grenze läßt das den Manövern zu grundeliegende Motiv leicht erkennen. AwUlbettlandiing Marlens Paris, 18. August. Der deutsche Flieger Arthur Martens, der mit einem Leicht flugzeug einen Propagandaflug für die Ila durch Europa unternimmt und heute früh 9.40 Uhr von Köln nach dem Flug platz Le Bourgct abgcflogcn ist, wo er 12.45 Uhr eintrcffen sollte, hat unweit der Ortschaft Rovin, 20 Kilometer von MLziüres entfernt, eine Zwischenlandung vornehmen müssen. Bei der Landung wurde das Flugzeug leicht beschädigt. Mar tens ist unverletzt geblieben und hofft, heute nachmittag seinen Flug fortsetzen zu können. Znkerualionaler Zurlslenlongretz Warschau, 17. August. Vom 9. bis zum IS. August tagte in Warschau der 35. Kon greß der „International Law Association". Di« Tagung versammelte gegen 300 Delegierte der verschiedenen Staaten. Am stärksten waren Polen und England vertreten. Deutschland hatte über 30 Delegierte unter der Führung des Hamburger Scnatspräsidenten Prof. Hinrichsen entsandt. Die Eröffnung des Kongresses erfolgte in Gegenwart des pol nischen Staatspräsidenten und in Anwesenheit der verschiedenen Minister, Diplomaten und Vertreter der Behörden. Den Vor sitz übernahm Prof. Cybichowski von der Warschauer Universität. Am Eröffnungstage fand «in Empfang beim Staatspräsidenten im Schlosse statt. Ein Teil der für die fol genden Tage angcsagten Feierlichkeiten wurde infolge des plötz lichen Todes des Leiters der englischen Delegation, Dr. Bel la t, der am 12. August einem Herzschlage erlag, abgesagt. Die Beratungen wurden in den einzelnen Sektionen geführt. So behandelte die Sektion für Meeres- und Handels recht die Kodifizierung und internationale Angleichung des Meereshandels im Sinne einer einheitlichen Rege lung. Eine weitere Sektion beschäftigte sich mit einem Ab kommensprojekt über das Auslieferungsverfahren. Hierbei wurde der Beschluß gefaßt, daß auch Flüchtlinge, die eines Verbrechen aus politischen Gründen angeklagt sind, d« -Auslieferung unterliegen, wenn sie durch ihre Tat Menschen leben bedroht oder schweren persönlichen Schaden zugefügt haben. Im Zusammenhang damit wurde beschlossen, die Zeit -.er P r ä k l u s i on s h a ft für die Auszuliefernden auf zwei Monate festzusetzen. Ferner soll bei Auslieferungsverhand lungen ein Staat dem anderen den Charakter des Verbrechens in Form eines formalen Dokumentenaustausches mitteilen. Im Verlaufe der weiteren Sektionsverhandlungen wurde noch eine Resolution angenommen, die die Grundsätze der „Souveränität der Luft", die im internationalen Flugzeugabkommen enthalten sind, auch auf jedes internatio nale Radioabkommen erstreckt. Die gleiche Sektion nahm auch oie Grundsätze der römischen „Copyright Convention" vom Juni 1928, die das Autorenrecht im Rundfunk wahrt, an-. In der Schlußsitzung wurden die Berichte ange nommen der Auslieserungssektion, der Sektion für C. I. F- Abkommen, der Sektion für Kriegsrecht, für Rechtskonflikte, für verbotenen Handel, für Handelsarbitrage, der Kodifizie- rungsscktion, der Sektion für Schutzmarken, für Flugrccht, für Handelstrusts und für Bankrotte. Die nächste Konferenz der I. L. A. ist für das Jahr 1930 in Neuyork geplant. Unabhängig davon überreichte die spanische Delegation der Konferenz eine Einladung zur Abhaltung ihrer nächsten Tagung in Madrid. Slresemann in Berlin Der Außenminister Dr. Stresemann ihr Sonntag abend von Oberhos wieder in Berlin eingetroffen. Ein be sonderer Empfang auf dem Bahnhof hat nicht stattgefunden. Für Dienstag oder Mittwoch rechnet man mit einer Kabi- nettssitzung zur Besprechung der außenpolitischen Lage und der in Genf zu befolgenden Politik. BeramworlUch Mr de» uouiuchen leU -n. «Äerhard DeSczUt, Dresden, :i!r de» sächsischen Teil »nd daS FeuMewa: 0r. Max Dom ichie Dresden nr ?ln,einen: Artur i!» n, Dresden. v-e^en 6e8ck?1lt8verleklun4 Infolge Abdruck 6r»8 ttau8«8 aUSLS d 20 so suk alle 6sl«i- o.Mri'iittni» Jumsttvr LeNolrv I)rs8Üen-/i , ScbloüstrsLe Sb 6 Isgv vrtsss unci «ockseefskrt nsvl, Osnemsrlr Unsere Sonäerrüge erfreuen sieb allgemeiner ksiiebtbeit. Viellscben Wünscben enlspreeken vir ciurck cten letrten äiesjSkrlgen vervilbgsten 5one>errus sm 2S. Qugurt -Xbkabrt Orescien-klsuptbsbnboi 21.1" (1t>r Ober beip- ' ri». klslle, dfgxcleburj;. kinstsigsgslegenbsit aut allen grövsrsn Ltationsn. Uückkebr run 31. August abei-cls. Vorzcseksn ist viecker ein 5tSgiger ^ulentkalt, clies- ms> in äon OslseebZäern arssl»0itrtt» Uku»»e»« Ling»» naek V/skl ciss Teilnebmers und AoeUMSsksUr» n it Lanäung in 0Sn«insrU okne Lalirvang Ureis ilir kiin- unci Uücklabrt, volle, erstklassige Verpllegung. Vlobnung, DSnemarklakrt unci ancieie vampkerislirien, sSm',liebe Veranstallunsen unci kwst- licbkeiten obne irpenävelebe dlscbrablung rusamwon nur KN. 76.80 Lelegenkeil ru lüngenem Hukenrkalt. Lequeme Leise — Mur Sitrplstxe. ^uskunit, Liospelcte, ^nmelciungen beim VvrNoNrrvvrvin „kireNIsnet", s. V. u. Vrsrilvn llosebiiktsslelle: Lrescksn-^, Xmmvnstr. 10, Lrckg. Uuk 18570, diodenstelle. t vrnor: kioräckvntsckor I-Ioxck, vrosckon-4.., Lraxvr Stravs 48 am Uauptdabiibo», an«! Lxpockitloa «Uvsos Mattes b Lk. Versteuert xu Engrospreis 100 Stück 4.20 k^srk 10 k»k, . , , 100 Stück 7.— . IS k>k. , , , 100 Stück 10.50 . 20 k>k. , , » 100 Stück 14— , kein Dberses mit flavsnna-künlaxe in eleganten 50er Kisten Versand per k4acimabms von SO Stück an xu oben angegebenen Lngrospreisen ttopps, p ZSULN 1° V. «smms,» 7« Diciess« '.eiprig, vom 11. äug. bi8 9.8epi. 1926 * Lrsts unci grökts ^acdausslsllimg suf ciisssm Lsbists * /Vlsssnscbaft unck locbnlk cisr Sastronomis unci cisr mit clissom Esvsrbo in Vsrbinciung stsbonclsri lnclustrisn unci ctss tiancisis, sovio allsr Ssruksgruppon erdolunazbclMrllM kamilienmiitler kinlien ireunälichr knsnalimc unter mäßigen veMngungen. Naramhlchwcslcrn, Soppeln-Vrczücn 20 wsr küessr WbÄsn «i» 8^1 (äport- ocker VerkebrsNieger) »U» /4uskükrlicke f^uskunkt erteilt IW Zok. Lrkukrv, 0srrsuH.2 »8^ postlscb 83 Echle Zrmii-Mkk sind immer das Schönste aui >eden§iut und kostet setzt nur z M. ein voller NM bet Dresden. Schestelslr. 12 Allerer Herr mit sich. Ein kommen (eig. Wohnung) wünscht Fräul. od. 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