Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192808116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280811
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280811
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-11
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
KKD.- GedSchlniskirche Wie wir soeben erfahren, hat der Kongreh der Katholischen Kaufmännischen Vereine in Karlsruhe beschlossen, das mit dem dritten Preis a»sg«stattete Projekt der KKB.-Krieger- Gedächiniskirche in Leipzig-Connewitz zur «ussiihrung zu bringen, das von Dipl.-Ing. Ih. Nur läge, dem Sohne des verstorbenen Reichsgerichtsrats Burlag« in Leipzig, geschaffen worden ist. am 26. Mai aus: Wir haben im vorigen Jahre den uns nahestehen den Parteien gesagt, daß es uns bei der Einstellung der Parteien schwer falle, den Leuten aus unseren Reihen klar zu machen, daß wirtichasts- und sozialpolitische Forderungen, von uns aus be trachtet. in erster Linie aus dem Gesichtswinkel der Weltanschau ung heraus angesehen werden müssen. Wir haben jetzt die Ge nugtuung, daß auch Arbritsminister a. D. Brauns, mit dem wir in den letzten Jahren mehrfach übercinslinmiten, in einer Berliner Versammlung gesagt hat, ihre größten Männer habe die Partei hervorgcbrael i in einer Zeit, in der jedes Mitglied eines katholi schen Skmdcsvcreins es als eure Selbstverständlichkeit betrachtet habe. Zentrum zu wählen. Darin liegt das Bekenntnis, daß Wirtschastsintercssen in erster Linie vom weltanschaulichen Stand punkt aus vertreten werden müssen. Wir werden diesen Grund satz energisch weiterhin zur Geltung bringen. Bon 65 uns vor liegenden Anträgen zeigen uns 38 die Sorge um den selb ständigen Mittelstand. Gerade in der heutigen Zeit ist ein gesunder und starker Mittelstand notwendig als Ausgleich zwischen den, Großkapilalismus und den Arbeitnehmern. So gern wir es sehen, daß auch unsere Mitglieder führende Stellungen auch in Crvßuntcrnehwungen einnehmen, müssen >vir es doch als nnscr Hauptziel arischen, die selbständigen Existenzen zu erhalten und den Angestellten die Möglichkeit zu geben, sich selbständig zu machen. Ten schärfsten Kampf um seine Existenz führt heute der Einzelhandel Ihm dabei zu helfen ist unsere erste Ausgabe. Eine Reihe von Entschließungen des Verbands« tagcs dici» diesem Zweck. Gefordert wird unter anderen:, daß si'i! die öffentliche Hand jeder wirtschaftlichen Betätigung enthält '»weit cs sich nicht uni die Versorgung der Bevölkerung mit Gis, Wasser und Elektrizität handelt, daß insbesondere die Gemein den nicht als Mitglieder in Warenbezugs- und Absatzgenoffenschof- len einlrelcn. Verlangt Werder weiter langfristige Kredite für den kaus»'ä»»i''chen und gewerblichen Mittelstand. Eine lange Reihe von Forderungen betrifft die Erleichterung des Steuerdrucks. In erster Linie tritt der Verband für ein Gewerbe- und Berufs- stcucrgcsetz ein. Eine andere Entschließung betont die Pflicht der Beamten der Allgemeinheit gegenüber, daß sic -em Handelsgewerbc keine Konkurrenz wachen, indem sie in einem Nebenberuf Handel treiben. Die Wünsche sllr eine moderne und kaufmännisch eingestellte Berkch rspolitik such in einer besonderen Entschließung »icdcrgelegt, ebenso Richtlinien für eine gerechte Steuerveranlagung und gegen willknrl'chc Schätzung. Fragen der Sozialpolitik u»d des ArbeitSrechts bebuiöeltc Geschäftsführer Peter Horn (Berlin). Er stellte fest, daß, von Kleinigkeiten abgesehen, die Gesamtlgge aus diesem Gebiete gegenüber dem Vorjahre unveränbert geblieben ist. In einer Reihe von Entschließungen wurde» besonders akiuclle Einzclsragcn hcrausgcsicll!. Sie betreffen unter anderem die Erhöhung der Versicherungsqrcuze für die Krankenkassen, d!« Einführung von Kau sma n n ska m m e r» bei den Ar- bcftsgerichleii, die Ersetzung der Berufsrichter durch gewählte Bei sitzer, die Anerkennung des Verbandes als Bcrwfsvereinigung und seine Zulassung bei sozialen Wahle», den gesetzlichen Schuh der ällcren Angcstclttcn und den Ausbau des Berufsschulwesens. A» die Arbeitgebcrschasi sowohl wie an die Angestellten wird die Mah nung gerichtet, sich bei Tarifstreitigkeiten möglichst zu versündigen und nicht von vornherein auf einen Schiedsspruch hin- zuarbciic». Protest wird erhoben gegen die Errichtung von Zwerg- krankcnkaffen durch Innungen oder Betriebe. Ter neue geistliche Beirat und Gcncrvlpräses des Jugcnd- bnndes des Verbandes, Nlbrod, sprach über die Notwendigkeit, die ganze Arbeit im Verband immer mehr unter die Idee des Rei ches Gottes zu stellen und zu dem Zweck noch stärker als bisher die Einrichtung von Exerzitien, Eiukchrtagen, religiösen Kaufmanns- mochcn zu Pflegen. Recht erfreulich waren die Mitteilungen des Redners über die Entwicklung des JugendbundcS des Verbandes. Auf dem Vundcslag des Jugeudbundes zu Breslau wurde versucht, den Vcrufsgcdanlen in diesen Bund besonders hin- etnzutlxigcn. Daraus ergibt sich von selbst richtiges Streben nach Ncrnsstüchligleil; nur wer die Eigenschaften eines Qualilätsmen- sche» erstrebt, gewinnt die feste Aussicht, sich Im Leben zu behaup- Erkcnntnissc in packender Form bietet, Vioem, dessen letzte Romane uns wenig gefallen wollten, hat hier endlich wieder ein Werk von echtem Wert geschaffen. Auch dies ist -as „Neisetagebuch eines Phi losophen" — aber es ist lesbarer als jene berühmte Schrift, die die sen Titel trögt. Neben das optimistische Bild, Las Bloem zeichnet, stellen wir mit Bedacht ein pessimistisches. Ein Auslandsdeuischer, Walter Doch n> er, veröffentlicht ein« „pietätlose Schilderung selibslerlebler Tatsachen aus dem Woltwirtschaftskricg 1919—1627" „Mis Gott für Trust und Dividende". (Viktoria-Verlag Wien; geh. 3,66 M ) Bochmcr hat im Krieg in Wcstafriöa gekämpft und durch den Friedensschluss sein Besitztum verloren. I» den Jahren 1919 bis 1924 hat er sich dann bemüht, das Projekt eines „Jriedens- kanals lRhein—Main—Donau) zu verwirklichen. Aber dieses Pro jekt ist durch die Arbeit japanischer Gruppen zu Fall gebracht wor den. Aus der doppelten Enttäuschung heraus hat Bochmer sein Buch geschrieben. Diese Schrift ist eine einzige Anklage, ein« Anklage in schärf ster Form. Oft wird sehr treffend die Entartung unserer wirtschaft lichen und gesellschaftlichen Verhältnisse gegeißelt. Immer und Immer wieder aber schießt der Verfasser weit über das Ziel hinaus. Zu de» Angriffen gegen Wirtschaft » Staat kommen Angriffe gegen die Kir chen, Angriffe höclrst gehässiger Art, für die kam» ein Grund zu fin den ist als die allgemeine Verbitterung des Verfassers. Schließlich ffloubi man nur noch ei» ununierbrocbencs hysterisches Geschrei zu vernehmen, wenn man dieses Buch liest. Nur ein einziger positiver Vorschlag wird gcmachl: ein Appell an den Reichspräsidenten, Aber wird damit die Not unserer Zeit aus der Welt geschasst? Nein, so geht cs nicht. Der konsequente Pessimismus, mag er sich auf »och so bittere Erfahrungen stützen, ist immer unfruchtbar. « Nach solcher Lektüre ist es eine wahr« Befreiung, wenn man zu einem Buche greisen kann wie der Sammlung „Führende Frauen Eur o pa 8", die soeben, von Elga Kern zusammcn- »eslclll, erschienen ist (Verlag Ernst Reinhardt, München; geh- 7,50 Mark), Welch eine Fülle des Lebens, der Kainpffroudigkeit, der Au- kunstsbeiakung tut sich hier aus! Dabei sind die Menschen, die hier schreiben, niesst auch durch schwere Schicksale hindurch gegangen. ten. Ist auch in de» wenigen Jahren des Bestchen» des Jugend- bundes viel Schönes geschehen, so wollen wir doch die Arbeit für die Jug«ch noch kraftvoll fortführen. MS sein« große Sportovgoni- sation besitzt das katholische Deutschland di« Deutsche Ju- gendkrast, der auch der Verband KKV. angehört. Llber die Pflege der Leibesübungen muß im KKV- noch mehr gefördert werden, weil sonst Abwanderung in Sporioerbände eofoilgt, die nicht auf unserer Weltanschauung stehen und nicht selten in über triebenem Maße Körperkultur betreiben. In einem achttägigen LchrkursuS soll zu Münster im September aus jcLeni Gau ein geeig neter junger Mann in die Ideen der Deutschen Jugendkrast einge- schult werden. In der Jugendbewegung des Verbandes KKV, gibt es zwei Gruppen, erstens die der Jugendbcwegten, unter denen sich nicht die schlechtesten Kräfte befinden, zweitens die übrigen Ju gendlichen, die ihr gutes Ziel auf andern Wegen suchen. In langer Auseinandersetzung zwischen beiden Gruppen ist man zu dem Ent schluß gelangt, die Jugendbewegten in den Jugendbund des Ver bandes richtig einzubouen. Die Arbeit der einzelnen Vereine muß nun dahin gehen, daß die beiden Arten von KKV.-Jugend sich verstehen lernen im echten katholischen, umfassenden Geist. Der je weilige Generalpräses des Jugendbuches ist zugleich der Vor sitzende der Gesamtheit jener Jugendbewegung; man bringe dieser jegliches Verständnis entgegen, und dann wird man aus ihr recht tüchtige BunideSbrüder bekommen. In allen Gauen sollen demnächst Führcrknrse eingerichtet werden. Bei Pflege der Einigkeit mit allen katholischen Jugendorganisationen muß die KKV.-Jugendarbeit innere Geschlossenheit besitzen. Der Weg zur Jugend gcht nur durch das Herz, das Opfer, das Selbstvergessen. Ms Tagungsort der Jahreshauptversammlung 1929 wurde Magdeburg bestimmt. vrrr«!«n unä Umgebung Die Kraftfahrzeuge in Sachsen Dresden, 10. August. Am 1. Juli wurden in Sachsen 104 976 Kraftfahrzeuge (ohne Sic der Reichs post und Reichswehr) gezählt, dos sind 28 300 oder 36,9 v. H. mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Vom 1. Juli 1926 bis zum 1- Juli 1927 war der Bestand nur um 17 593 ge stiegen. Unter den Mitte 1928 vorhandenen Kraftfahrzeugen be fanden sich 41779 (Mitte 1927 34 546) Großkroftrüder. 37 351 (27 737) Kraftwagen, die vorzugsweise der Personen beförderung dienen, und 13 543 (10 226) Kraftwagen, die hauptsächlich für die Lastenbesörderung bestimmt sind. . Die Kleinkrafträder haben sich von 3049 ans 10 708 vermehrt. Dazu konimen noch 144 (133) Kraftwagen für Feuerlösch zwecke, 80 (53) selbstsahrend« Straßenreinigungsma- schinen und 1371 (932) Zugmaschinen ohne Güterladeraum. Auf die einzelnen Kreishauptmannschosten und die fünf größten Städte »erteilen sich die Kraftfahrzeuge, wobei der VorjahrSbestond ein geklammert ist, in folgender Weis«: Kreis Haupt Mannschaft Bautzen 10 305 ( 7466), Kreishauptmannschaft Chem nitz 23 653 (16035), Stadt Chemnitz 8954 (6212), Kreis hau p t ma n nschast Dresden 30 745 (22 996), Stadt Dresden 15159 (11775), Kreishauptmanns ch oft Leipzig 25597 (19530), Stadt Leipzig 13201 (10301), Kreis hau pt Mannschaft Zwickau 14676 (10 649), Stadt Plauen 1981 (1588), Stadt Zwickau 1906 (1468). In diesem Jahre ist erstmalig das Herstellungsland der Krafträder, Personen- und Lastkraftwagen erfragt worden. Es er gibt sich, daß 1742 oder 3,3 v. H. der insgesamt ermittelten Kraft räder, 6308 oder 16,9 v, H. der Personen- und 1445 oder 10,7 v. H. der Lastkraftwagen nicht aus deutsche»' Fabriken stammen. Bezieht man die Zahl der Kraftfahrzeuge ans die Bevölke rungszahl. so ergibt sich, daß bei der letzten Bestandsaufnahme ans 48 Personen 1 Kraftfahrzeug entfiel gegen 65 Personen Mitte 1927 und 85 im Jahre 1926. Auf 1 Quadratkilometer Grund fläche kamen in Sachsen Mitte dieses Jahres 7 Kraftfahrzeuge, 1921 aber noch nicht 1, während im ganzen Reichsgebiete Mitte 1927 es sogar noch nicht 2 waren. Siebenbürgische GSste in Dresden Auf einer Studienreise durch das Deutsche Reich weilten vom 5. bis 7, August 40 siebenbürgische Lehrer und Lehrerinnen in unse rer Stabt. Die siebcnbürgischeu Gäste haben nach ihren eigenen Worten im ganzen Reiche eine herzliche Aufnahme gesunden. Am ersten Abend wurde ihnen vom Dresdner Lehrervercin im eigenen Vereinshanse auf der Königsbrücker Straß« eine besondere Begrü ßung zuteil. Führungen durch die Schenswürdiykeiten der Stadt und eine Stadtrundfahrt gaben den Gästen am nächsten Tage Ge legenheit, Dresdens Schönheiten in Kürze kennen zu lernen. Am Abend war die Gesellschaft zu einem zwanglosen Beisam menfein nach dem Italienischen Dörfchen geladen, wo die Gäste namens der Stadt durch Herrn Stadtschulrat Dr. Hartnacke begrüßt wurden. Ncichsminister a. D. Dr. Külz vertrat den Ver ein für das Deutschtum tm Auslaich und sprach an beiden Abenden zu den Gästen in herzlichen Worten, die in dem Dank für das treue Aushalten gipfelten. Geistige Schienenstränge, die nicht abgebaut, sondern ausgcbaut werden müßten, verbänden uns mit diesen Aus- landspostcn. Wir hier im Reiche wüßten, daß wir uns auf die Ver treter des deutschen Volkstumsgcidankens fern der Heimat verlassen könnten. Lehrer Will, der Reiseleiter der Siebcn'bürger, dankte für den überaus herzlichen Empfang und versicherte, daß der Siebe», bürger immer Treue halten werbe. „Deutsch bis auss Mark" sei dir Losung des Siebenbürgers. Am Nachmittage des 7. August ver ließen die Gäste Dresden, nachdem ihnen zu Ehren von der Scnse- stelle des Kugclhauses in der Jahresschau in den Mittagsstunden ein Konzert mit Werken siebenbürgischer Komponisten geboten worbe» war. Die Schlachtungen im Freistaat Sachsen Dresden, 10. August. Nach einer vom Statistischen Lun, descimt bearbeiteten Statistik der Schlachtvieh- und Fleisch beschau wurden im Freistaat Sachsen im zweiten Vierteljahr 1928 der Fleischbeschau unterzogen 2415 Pferde, 5588 Ochsen, 14 867 Bullen. 38 835 Kühe. 4278 Iungrinder. 128 821 Kälber, 364 212 Schweine, 35 132 Schafe und 10 659 Ziegen. Die Veränderung gegenüber dem gleichen Zeitabschnitt des Vor jahres betrug in Hundertteilen bei Pferden minus 5,74, Ochsen plus 4,49; Bullen plus 24,73; Kühen plus 5,07; Jungrinder plus 6,36; Kälbern plus 5,26; Schweinen plus 13,71; Schafen plus 9,32; Ziegen plus 1,10. Gegenüber dem Vierleijahrsdurchschnitt der Jahre 1912 und 1913 betrug die Zu- oder Abnahme bei Pfer den minus 35,10; Ochsen minus 32,49; Bullen plus 4261; Kühen minus 0,79; Iungrinder minus 25,21; Kälbern plus 20.56; Schweinen minus 0,34; Schafen minus 35,93 und Ziegen minus 38,78. : Das Arbeitsamt ist am Verfassnngstag geöffnet. In An passung an die Verhältnisse in Industrie, Handel und Gewerbe ist das Arbeitsamt Dresden und seine Nebenstellen an, Vcrsassungslage in der Zeit von 7 Uhr vorm, bis 7 Uhr abends geöffnet. Anruf 24 101. : Güntzbad. Am Vcrsassungstage (11. August) bleiben sämt liche Abteilungen des Bades geschlossen. : Krastpostverkehr Dresden—Mariaschein. Am 1. August ist zwischen Mar lasch ein. Graupen, Mückenberg, Boiisdorf und Sächsisch M ü g l i tz eine tschechoslowakische Krastwagen- linie mit Anschluß an die Kraftpost-Sommerlinie Lauenstcin— Sächsisch-Müglitz eingerichtet und dadurch eine unmittelbare Krastpostverbindung von Dresden über Lauenstein—Müglitz nach Mariaschein geschaffen worden. Bei Benutzung des ersten Wagens der Kraftpost Dresden—Zinnwald. 6.45 ab Hauptbahn» hos, erreicht man bereits 9.45 Mariaschein. : 81000 Laienbeisitzer bet den Arbeitsgerichten. Am 1 Juli was das Arbeitsgerichtsgesetz ein Jahr in Kraft. Errichtet wurden im Reiche 80 Landesarbeitsgerichte und 527 Arbeits gerichte, bei denen 21000 Laienbeisitzer tätig sind. Obgleich die letztere Zahl gewaltig hoch erscheint, wird doch zum Teil in Gewerkschastsblättern darüber geklagt, daß die Zahl der Beisitzer bei den Arbeitsgerichten und den Landesarbeits gerichten im allgemeinen zu klein ist, daß deswegen oft ein unfreundlicher Ton bei den überlasteten Gerichten obwalte, wenn sich die Parteien den Vergleichsvorschlägen verschließen. Be sonders aus Bayern sollen derartige Klagen kommen. Dem steht andererseits die Tatsache gegenüber, daß namentlich in Bayern eine Aizahl von Arbeitsgerichten so geringe Eingänge haben, daß sie lebensunfähig erscheinen. In der Deutschen Richter-Zeitung wird es für eine „verhängnisvolle Gefährdung der höchftrichterlichen Rechtsprechung" erklärt, daß im Rcichs- arbeitsgericht Laien als Richter Mitwirken, : Bierstundenslug eines Dresdners in der Rhön. Bei dem gestrigen Iungfliegertag vollsührte Pomnitz (Dresden) einen Flug von über vier Stunden. : Preisrätsel der städtischen Gaswerke. Wie uns von der Direktion der städtischen Gaswerke mitgeteilt wird, hat die Aus losung der Gewinne für das ausgeschriebene Preisrätsel in dem Iahreskalender 1928 „Licht, Wärme, Kraft" am 26, Juli unter amtlicher Kontrolle stattgefunden. Von den eingegangenen 7019 Lösungen waren 3611 als richtig anerkannt worden. Die Ge winner der ausgesetzten 200 Preise sind durch besonderes Schrei den benachrichtigt worden, : Ein Unverbesserlicher. Von einem Beamten des 19. Poii- zeibezirks ist gestern der 37 Jahre alte Kutscher Karl Hafer von hier sestgenommen worden. Höfer ist ein der Kriminal polizei bekannter und erheblich vorbestrafter Betrüger. Zuletzt war er wegen Rücksallsbetrug mit 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus bestraft. In der letzten Zeit hat er sich wiederum als Krcdit- schwindler betätigt. Außerdem kommen aus sein Konto auch noch mehrere Fahrraddiebstähle Frauen aus allen geistigen Berufen, deren Lcfftungcn weitbekannt und anerkannt sind, schildern hiersclbst ihr Erleben und ihre Arbeit. Wir nennen ein paar Namen: di« Dichterin Selma Lagerlöf, die Berliner Professorin Rhoda Erdmann, die Kommandanten der Lon doner Frauenpoffzei Mary S. Allen, die Sowjet-Diplomatin Alexandra Kollontay und viele andere sprechen mit kurzen, wohl überlegten Worten zu uns. Dieses Buch ist interessonler als zehn Roman«, Es enthält in seiner Auszählung von Tatsachen mehr Zeit kritik als manches Spezialwerk für dieses undankbare Thema — aber auch ebensoviel Zeitbejahung. Zukunftsfreudiglvit, Hoffnung und Vertrauen auf den Sinn der Welt, Theater und Kunst : Der neue technische Direktor der StaatSoper. Me die Ver waltung der Sächsischen Äaotslhoater mittelst, ist die durch die Pen sionierung des technischen Direktors Max Hafait sreigewordene Lei tung des technischen Betriebes im Opernhaus, dem technischen Direk tor des Schauspielhauses, Georg Brandt, mit übertragen worden. Staatliches Kupcrstichkabinrtt. Ab Sonnabend, den 11. August konimen im mittleren Oberlichtsaole neuerworbene deutsche Haud- zeichnungen des 18. und 19. Jahrhunderts zur Ausstellung, darunter Arbeiten von C. D. Friedrich, I. v, Führich, C. v. Kügelchen, P. Mohn, F. v. Olivier, Fr, Overbeck, Fr. und H. Reinhold, M. v. Schwind, K. Spitzweg, H. v. Stetnle u. o. s Fritz Stahl gestorben. Der allbekannte Kunstkritiker Fritz Stahl, dessen wirklicher Name Siegfried Lilienthal ivor, ist am Mittwochabend im Freundeskreis beim Skatspiel plötzlich einem Schlogansall erlegen. Der im Alter von 64 Iah. ren Verstorbene, ein hochgeschätztes Mitglied der Redaktion des Berliner Tageblattes, hatte bereits vor dreißig Jahren seinen Ruf als Kunstschriftsteller begründet und sich neben seiner kriti schen Tätigkeit als Verfasser von Werken über Israels, Goethe, Bismarck. Reinbrandt,- in letzter Zeit auch durch die Bücher „eWege zur Kunst" und Paris besondere Verdienste erworben. Sein letztes Werk, das über die Kunstschätze Roms handelt, soll in kurzem erscheinen. Bücherkisch Felix Graf von Luckner, Seeteufel erobert Amerika. Verlag Koehlrr u. Amelang, Leipzig. Preis in Leinen geh. 6 M. — Graf Luckner ist dem deutschen Volke kein Fremder. Seine Kreuzer, fahrten mit dem „Seeteufel" sind noch in Erinnerung. Später faßte er den Entschluß zu einer Weltumsegelung auf eigenem Viermaster, der „Vaterland". Er blieb aber in Amerika „hängen" und entwickelte dort eine ausgedehnte Vortragstätigkeit. Und mit welchem Erfolge! St. Franziska ernannte ihn sogar zum Ehrenbürger! Manchmal voll urwüchsigem Humor, reich an Erlebnissen aus der Vor- uns Nachkriegszeit, immer aber voll Ernst und Würde, nur bestreb!, dem Vaterlande zu dienen, immer bereit zur Versöhnung, zum Frieden, zur Verständigung, so sicht Luckner auch in diesem Buche vor uns und fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Die einzigartigen wunderhübschen Bilder statten das Buch vortrefflich aus- F, G- Unser Kind. Ein Wegweiser für Eltern und Erzieher in hundert Bildern aus der Kinderstube. Von Dr. Rudolf Peerz. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn. (Brosch. 1,80.) — Las empfehlenswerte Buch ist geschrieben worden, um den Eltern einen Weg zu zeigen, wie sie jede leise Regung der Seele ihres Kindes richtig deuten können, um so aus seinem geistigen und körperlichen Wachstum höchstes Glück zu schöpfen. Die hundert Kapitel, jedes einzeln für sich abgeschlossen und mit wertvollen Richtlinien versehen, verfolgen das Kind von seinem ersten Lebensjahr bis zum Eintritt in die Schule. Den geistigen Ent. wicklungsgang kann man deshalb rückblickend mit seltener Klarheit überschauen und aus diesem Grunde die Ueoerzeugung des Verfassers teilen, dass dieFührungeinesTagebuches durch die Eltern sür sie — und später auch für das Kind selbst — von unschätzbarem Wert ist. Wir wünschen das schlichte Buch In die Hände recht vieler Eltern. Kurt Matzner, Der Ruf zur wahren Siedelung, Ver- log Volkssiedelung, Dresden-A., Nodener Straße 24. Die Haupt- Ursache der sozialen Not liegt in dem Mangel an Wohnungen begründet. Matzner sucht diesem Uebel abzuhelfen und macht brauchbare Vorschläge, indem er kleine aber billige und dabei praktische Eigenheime empfiehlt und recht gute Pläne vorlegt. Es verlohnt sich auf seben Fall, sich mit diesen Anregungen auseinanderzusetzen. G.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)