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Sächsische Volkszeitung : 22.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192808224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280822
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280822
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-22
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.08.1928
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Thüringer Katholikentag 1928 am 8- September in Weimar. Zwei denkwürdige Tage der Pfarrgrmeinde. Mariä Himmelfahrt 1818. Ein kleines Häuflein Katholiken versammelt sich in hoher Festtagsstimmung in Weimar im Jäger. Haus, Morienstroße 7. Dieses umfangreiche Gebäude war ehedem eine Kaserne. Ein größerer Raum — man sagt, er sei zuvor Pserdestall gewesen — war unrgebaut worden in einen geräumigen Saal. Hftr war die kleine Gemeinde zusammengekommen. Ein Schimmer der Freude lag auf allen. Das war also die Stätte, wo künftig katho lischer Gottesdienst stattfindcn würde. Der Großhcrzog. so erzäbltcn sie sich voll Erregung, hat auf eigene Kosten das alles Herrichten lassen, ja sogar den Geistlichen Rat Oberthür in Würzbnrg an gegangen, die Einsegnung unserer Kapelle vorzunehmcn. Und noch mehr: Se. Königliche Hoheit beteiligt sich heute persönlich an der Feier. Dos war der erste denkwürdige Tag in der Geschichte der Pfarrgrmeinde. Noch aber war kein Geistlicher am Orte. Die Erfurter Geist lichkeit, die in jenen Tagen unsterbliche Verdienste um die tbürin- gische Diaspora sich erwarb, half von Zeit zu Zeit auch inWeimar aus. Da kam der zweite, ewig denkwürdige Tag für die Pfarrei Weimar — der 15. Ma i 181 9. An diesem Maientag zog der erste Priester nach dem religiösen Umsturz wieder in Weimar ein. Er hieß Johann Gerling und stammte aus Martinfelde im Eichs feld. Dankbaren und frohen Herzens versammelt« sich die Gemeinde zuirächst zur kirchlichen und hieraus zur weltlichen Feier. Unter ande ren Gemeindemitgliedern werden genannt: Coudrah, Grotzherzog- licher Oberbaudirekior. Hummel, der berühmte Hofmusikus und Kapellmeister, Miß Dillen, Erzieherin der Prinzessinnen, Leo Gonl- lon, Hosheamter, Graf von Edling, Großherzoglichcr Staatsminister, und der französische Gesandte. Eine wenn auch klein«, so doch sehr reputierliche Gemeind«. Alle diese Gcmcindemitglicder, auch die Aka demiker, standen treu für die katholischen Belange ein. Coudray >var Kirchcnvorstand, und dem katholischen Staatsminister Graf von Edling verdankt vor allem die Gemeinde die nachmalige Dotation des Gutes Mehreitthal durch Karl August. An ihn erinnert auch noch eine alte Mcßstistung. Nach den frohen Festen begann die saure Arbeit. Die Bezirke Weimar-Jena, Apolda-Jlmenau-Weida-Ncustadt und caritative »och das ganze übrige Thüringen, wo noch nirgends ein Geistlicher Un gezogen war, gehörte zum Arbeitsfeld des Wciniarischcn Geistlichen. Der gute Pfarrer Gerling wird sich vom Himmel aus freuen, wenn am 2. September die Nachkommen dieser ersten katholischen Generation in lichten Scharen mit Wimpeln und Bannern und Fah nen in Weimar ihm danken und ihn grüßen. vrerüen unel Umgebung Keine neue städtische Anleihe Dresden, 21. August. Zu den Blättcrmeldungen, nach denen die sächsischen Ministerien des Inneren und der Finanzen der Stadt Dresden die Genehmigung erteilt hätten, eine weitere Anleihe im Be trage von 15 Millionen RM. und zwar 11,37 Millionen als 8prozentige Schuldverschreibungen und die restlichen 3,63 Mil lionen RM. als siprozcntige Schaßanweisungen auszugeben, wird vom Städtischen Finanzamt Dresden mitgeteilt, daß es sich hier bei nicht um eine neue Anleihe, sondern um die Ge nehmigung der bereits im Mai d. I. zur Emission gelangten 15 Millionen-NM.-Anleihe handelt. Bekanntlich erfolgt die for melle Bestätigung von Anleihegenehmigungen immer erst zu einem späteren Zeitpunkt. Dresdner Kunstflugkag am 2. September Dresden, 21. August. Nachdem vor einiger Zeit Dr. Gullmaun, Ingenieur Hempel und andere Kunstslicgcr von Rang ausgezeichnete Leistungen auf dem Flugplatz Dresden-Heller dargeboten haben, wird zu der in Aussicht genommenen Flugvcranstaltung am 2. September auch der berühmte Kunstflieger Ficsel«r nach Dresden kommen und seine ganz hervorragenden Künste zeigen, bevor er seine große Reise durch Europa und Amerika antritt. Der Dresdner Flugtag am 2. Sep tember verspricht durch seine Mitwirkung eine fesselnde Veranstal tung ersten Ranges zu werden. : Ein Dresdner in der Ostsee ertrunken. Wie dle Dr N. aus Rügen erfahren, wurde an der nordwestlichen Küste der Jnlel die Leiche eines jungen Mannes angeschwcnunt. Nach den bisherigen Feststellungen handelt es sich »m den 17 Jahre alten, aus Dresden stammenden Drogistcnlehrling Fritz Findeiscn, dessen Boot bei einer allein ausgcsiihrtcn Bootsfahrt durch Stürme zum Kentern gebracht worden sein dürfte. Regierungskrise in Thüringen Sie Demokraten scheiden aus Weimar, IS. August. Die Demokratische Partei des Freistaate, Thüringen hatte für heute eine» außerordentlichen Parteitag einberufe», der das Ergebnis hatte, daß di« beiden demokratischen Minister aufge» fordert wurden» aus der Regierung auszuscheiden. Der Beschluß des Parteitages hat folgenden Wortlaut: „Der sehr stark besuchte außerordentliche Parteitag des Lan desverbandes Thüringen der Deutschen Demokratischen Partei am Sonntag, den IS. August 1928 in Weimar, muß nach ein gehender Aussprache mit Bedauern feststellen, daß sich die Thü ringer Politik während der letzten Monate nach einer Richtung entwickelt hat, die die Demokratische Partei als verderblich für die Zukunft unseres Thüringer Landes ansieht. Insbesondere hat sie wahrnehmen müssen, daß unter dem Einfluß von Land bund und Wirtschaftspakte! die Gesetzgebung und Verwaltung immer einseitiger gestaltet wurde. Unter voller Anerkennung der Bestrebungen der Demokraten in Regierung und Landtag hält sie es nach einer Anzahl schwerer Vrüskierungen für not wendig, der Partei ihre volle Handlungsfreiheit zuriickzu- geben. Die Demokratische Partei richtet daher an ihre Partei freunde in der Regierung die Bitte, aus der jetzigen Regierung auszuscheiden. Der Parteitag steht dabei auf dem Standpunkt, daß gerade nach den Erfahrungen der letzten Monate eine Regierung auf der Grundlage der Großen Koalition, wie sie jetzt im Reich verwirklicht worden ist. auch für Thüringen das Gegebene ist. Unter allen Umständen ist eine Aenderung der jetzigen Regierung notwendig." ? ' Der Beschluß des demokratischen Parteitages bedeutet, da die demokratischen Minister der an sie gerichteten Auf forderung selbstverständlich Nachkommen werden, die Sprengung der thüringischen Regierung. Den Anstoß zu dieser Entwicklung hat in erster Linie die Haltung der Negierung gegenüber dem Mehrheitsbeschluß des Landtages in der Angelegenheit Frieders gegeben. Ob es dem jetzigen Landtag möglich sein wird, eine neue Regierung zu vnven, «nv ov er insbesondere kn der rage sein wird, die von den Demokraten erstrebte Große Koa lition zu verwirklichen, ist bei den in Thüringen herrschen den scharfen parteipolitischen Gegensätzen mehr als zweifelhaft. Die Rechte und die Linke halten sich seil den Wahlen vom 31. Januar 1927 mit je 28 Mandaten die Wage und die jetzt zusammengebrochene Rcchtsregierung konnte nur dank der demokratischen Beteiligung eine Mehrheit erzielen. Bei diesen eigenartigen Mehrheitsver- hältnissen bedürfte die Große Koalition der Mitarbeit oder Unterstützung der Wirtschaftspartei, um zu einer^ tragfähigen Mehrheit zu aelanaen. Im übrigen ist bekannt-! llch der Landtag bereits zu einer außerordentlichen Tagiu^ einberufen worden, um sich mit dem sozialdemokratischen Auflösungsantrag zu befassen. Es ist also nicht ausgeschlossen, daß der Weg zur neuen thüringischen Re. aierung über neue Landtagswahlen führen wird. Zahttausenvseier ix SiukelsbW Dinkelvbühl. 19. Anguß Am Samstag nachmittag nahmen die Feierlichkeiten »v läßlich des tausendjährigen Bestehens der Stadt DinkelsbW ihren Anfang. Zn der Jahrtausendfeier sind ungefähr 12—15W Gäste aus allen Teilen Deutschlands und aus dem Ausland ein, getroffen. Nach einer Aufführung des historischen Festspieles „Die Kinderzcche fand am Abend in der Eeorgskirche ein grozes Kirchenkonzert statt. Am Sonnabend abend und auch am Sonntag früh trafen Abordnungen von München, Nürnberg, Würzburg, Augsburg und Ansbach zur Teilnahme an den Fest, lichkeiten ein. Die Veranstaltungen vom Sonntag wurden mit einem großen Kinderreigen eingeleitet. Mittags wurde der Akt de, Uebergabe der freien Reichsstadt Dinkelsbühl an Bayern wiedergegeben. Hierauf fand der historische Festzug statt, der in 25 Gruppen eine Darstellung der ganzen Geschichte der Stadt gab. Nach Beendigung des Fest«rges trafen sich EinbeiimAu und Fremde beim großen Stadtfest auf dem Marktplatz. Am Abend wurden die schönsten Partien der Stadt bengalisch und von Scheinwerfern beleuchtet. : Der ungarisch« Nationalfeiertag ln Dresden. Anläßlich des ungarischen Nationalfeiertages, des St. Stephaniages, fand am Montag vormittag um 10 Uhr in der Katholischen Hoskirche zu Dresden ein Festgottesdienst statt, an dem die in Dresden weilenden Ungarn, an der Spitze der ungarische Konsul in Dres den, teilnahmen. : Ortsausschuß der deutschen JugendvrrbSnde. In der Ge schäftsstelle, Elbberg 8, befindet sich ein außerordentlich reichhaltiges Archiv von Verbands- und Bundeszeitschriften der Jugend. Die Lckiürc ist jedermann obnc Gegenverpflichtung in der Sprechstunde (Dienstags von 17 bis 19 Uhr) freigestcllt. : Die Bücherei des LandesgcsundhcitSamtcs und die der Ge sellschaft für Natur- und Heilkunde im Gemeinschaftlichen Ministe rialgebäude, Drcsben-N., Königsufer 2, bleiben vom 18. August bis mit 15. September geschlossen. : Die Deutsche Gesellschaft für Gewerbe-Hygiene hält vom 10. bis 12. September im Künstlerhause ihre fünfte Jahreshauptver sammlung ab. Auf der Tagesordnung steht am ersten Tage das Thema Frauenarbeit, worüber der sächsische Landcsgewerbearzt Dr. Thiele das Hauplrcferat erstattet. Es sprechen ferner RegicrungS- Gewerbcrat Dr. Elisabeth Krüger-Dresden über Frauenarbeit und Gewerbcaufsicht und Geh. Rat Dr. S e l l h c i m - Leipzig, Direktor der Univcrsitätssraucnklinik, sowie Privatdozcnt Dr. K ü st n e r - Leipzig über Frauenarbeit und Schwangerschaft. Am zweiten Tage steht das Thema Arbeit und Sport zur Verhandlung. : Wiederaufnahme des Betriebes der B-Linie. Am Mittwoch, den 22. August, wird der Betrieb der Kraftomnibuslinie B Coschütz —Gitters« wieder ausgenommen. : Tie Flucht ans dem Leben. In Flur Vrockwitz wurde dieser Tage die Leiche eines jungen Mädchens aus der Elbe gezogen und nach Feststellung der Personalien nach dem Friedhof in Dresden- Briesnitz überführt. Es handelt sich um eine zwanzigjährige, erst seit wenigen Tagen vermißt« Werkmeisterstochter aus der Warthaer Straße. — Auf der Eisenbahnstrecke Dresden—Elsterwerda—Berlin wurde am Sonnabend ein Dresdner Kontorist tot aufgesunde». Es liegt Selbstmord vor. — In Altcndorfer Flur, im sogenannten Goldgründel wurde der am 13. Juni 1902 zu Wien geborene, seit 8. April aus Dresden vermißte Kaufmann Walter Klapp vergislet und stark verwest ausgefundcn. Der junge Mann, der mit einer Nück- gratsverkrümmung behaftet war, hatte seinem Leben freiwillig ein Ende gemacht. — In Flur Fischboch wurde in einem Jagdhausi ein Dresdner Kaufmann Hans Schmidt erschossen aufgcfunden. Finan zielle Schwierigkeiten sollen Schmidt zum Selbstmord getrieben haben. : Die Hygiene in der „Technischen Stadt". Bekanntlich finden auf Veranlassung des Aerzilichen Bezirksvereins jeden Mittwoch und Sonnabend durch verschiedene Damen und Herren des Aerztlicken Bczirksvercins ärztliche Führungen durch die Jahresschau statt mür dem Titel „Die Htzllttne in der technischen Stadt". eDrsammluurs- ort ist jeweils der Südcingang der Halle 28 (Hygiene). Für den kommenden Mittwoch und für Sonnabend, den 25. August, hgbcn die Führungen übernommen Dr. Kruspc und Dr. Müller. Die Ich rungen finden an den genannten Tagen von 16 bis 13 Uhr staü. Wohltatigkcitsfest der Philharmoniker in der JahrcSschau Ä Donnerstag, den 23. August, findet aus dem Konzertplatz der Jalud schau von 19 bis 22 Uhr ein Wohltätigkcitskonzcrt des Ausstellimtt- orchestcrs der Dresdner Philharmonie statt zugunsten ihrer Al!:rs> versorgungs-, Invaliden-, Witwen- und Waisenkassen. Die Leitung hat Kapellmeister Feiereis, das ausgcwähtte Programm bring: a die 5. Bcethoven-Svinphoni«. Da das Ausstellungsorchcster sicl' »ist Recht durch seine künstlerischen Leistungen einen großen Frcuudcs- krcis erworben bat, dürfte der Ruf zu diesem Wohliätigkeitsfolizcr! nicht ungestört ergehen. Der Slbendeintrittspreis bclräctt au die'cm Tage ab 18 Uhr 1 M., ab 22 Uhr, wie immer, 50 Pf. Dauerkarten, und Vereinskarten-Jnhaber zahlen keine Erhöhung. >>U! ^ jene krankhafte Vorliebe für das Seichte hätte, alles Leben nur für Scherz hielte. Die Art aber, wie dieser Film nicht gespielt, sondern vorgelebt wird, macht den Russen so leicht niemand nach. Eine schöne Ergänzung dieses Films waren die Tanz- und Gesangsvorführungen der russischen „Arlokintruppe". die auf gleicher künstlerischer Höhe stehen wie der Film. Zentrum-Lichtspiele: „Zwei rote Rosen ein Film nach einem Schlager. Wieder einmal muß man erleben, daß ein populäres Lied noch lange keinen populären Film abgibt. Liane Haid ist ein kleines Blumenmädchen, natürlich ohne Fehl und Tadel, die ihren armen Komponisten nach manchem Wirrwarr doch noch z»m Gatten bekommt. Das belanglose Geschehen «wird mir durch die charmante Liane Haid sehcnswürdig. Sic besitzt Tempera ment und Änmyt, und man würde sie lieber in dankbareren Rollen sehen. Zu erwähnen ist noch die sehr gute Inszenierung, die durch bas schwache Manuskript leider an Wert verlieren muß. Kammer-Lichtspiele. Maurih Stillerbat den Film „Qua len der Ehe" gedreht, der Pola Negers groß« Darstellungs kunst in wirkungsvoller Weife zur Geltung bringt. Man steht sie vor den (Schranken des Gerichts und man glaubt ihr die Qualen, die sie an der Seite eines ungeliebten Mannes, als Mutter des Kindes, um bas sie kämpft und als aufopferungsvolle Freundin eines stechen Malers zu ertragen bat. Wenn auch einige Wendungen in der Hand lung an sich unmotiviert erscheinen, so besonders der gewaltsam glückliche Schluß, so ist doch der Film, der durch Pola Negri zum Erlebnis wird, sebenSwert. Fürstenhof-Lichlspiele. Ab Dienstag, den 21. August, sehen die Fürstcnhof-Lichtspicle den sensationellen Ufafilm „Panik" ein, in dem .Harry Piel in drei ganz besonders spannenden Rollen zur Gel tung kommt. Ferner sind In dem Film vertreten Darry Holm, Erich Kaiser-Tietz, Henry Bender, Albert Paulig. . Der Steinklee Der Steinklee, auch Hokig-Schotcn und Melilotenklee genannt, findet sich jetzt gelbbliihend häufig an Wegrändern und macht sich durch dem Waldmeister ähnlichen Geruch bemerkbar. Er ist em vorzügliches Bienenfutter. Wegen des feinen Geruches legen Ihn sorgsame Hausfrauen gleich dem Wald meister auch in die Kleiderkästen, um Motten durch ihn abzu halten Man wendet ihn an als sogenanntes Mclilotenpflaster bei horten Geschwülsten, als Tee bei Wassersucht und bei Leber verhärtung Man kann das getrocknete Kräutlein auch als Pul ver zerreiben und unter die Speisen mischen Schon die Alten kannten die Heilkräfte des Melilotenklees. Die Kirchenmusik in Ser Press« Im Rahmen der katholischen Sonderschau der internationalen Prcsseausstellnng durfte die katholische Kirchenmusik nicht fehlen. In der altchrwürdigcn Abtcikirchc der Benediktiner in Deutz hat sic eine prächtige und würdige Heimstätte gefunden. Auf 15 Gruppen verteilt, bietet sich hier dem Besucher eine fast lückenlose Ucbersicht über die katholische Kirchenmusik. Die Fülle an Werken und Schriften erforderte eine stichfeste Auswahl. In Vitrinen an den Wänden und in den Seitenschiffen ist das reiche, sehr wert volle Material geschickt zur Schau gestellt. Einen großen Raum nimmt die Gruppe „Das katholische deutsche Kirchen lied" ein. Seltene, teils gar nicht oder wenig bekannte Stücke von -er ältesten Zeit an sind hier zur Schau gesteckt. Der „Allgemeine Cäcilienverein für Deutsch land, Oesterreich und die Schweiz" zeigt die Bilder sei. ner Generalpräsidcs und verdienter Kirchcnmustkcr. Weiter in einer Vitrine einige seiner Veröffentlichungen, von denen die „Fliegende» Blätter für katholische Kirchenmusik" die erste war. Ein anderer Schaukasten enthält Werke in der Handschrift her vorragender katholischer Kirchenmustkcr, wie Proske, Witt, Haberl, Haller, Kocnen und Nckes. Die nächste Gruppe zeigt wertvolle Kir chenmusik in kostbaren Fakstmileausgaben. Daran schließt sich eine Sammlung von NcuauSgaben der Werke alter Meister würdig an. Palestrina, dem Meister der klassischen Polyphonie ist eine besondere Gruppe gewidmet. Seine bekannte „Missa Papae Marcelli" findet sich hier in den verschiedensten Ausgaben und Bearbeitungen. Sein Bild, wie auch Literatur fehlt nicht- Kirchenmusik des Barock, des Wiener Klassizismus (Mozart, Beethoven, Schubert) und der Ncudeutschcn birgt die nächste Gruppe, der sich eine solche neuerer deutscher Kirchenmusik würdig binzufügt. A-cappclla, Orchester- und Orgelmcffcn, eine Gruppe, die Kantaten, Motetten und Oratorien zeigt, folgen. August von Othegraven, der rheinische Meister, ist mit der Orgclpartitur seines „Martcn- lebcns" und der Druckausgabe desselben, neben einer solchen von Walter Braunfels, in einer besonderen Vitrine vertreten. Eine andere Vitrine ist Anton Bruckner, dem Wiener Meister des 19. Jahrhunderts, gewidmet. Hier zeigt sich ein guter Uebcrblick über rein kirchcnmustkalischcs Schaffen, Literatur und sich auf ihn beziehen des Bildwerk. Dem folgt ein Abschnitt über neuere Kirchenmusik des Auslandes. Man sieht, daß dieses die Musica Sacra nicht vernach lässigt hat. Was allein schon einen Besuch der Schau hier lohnt, sind die in der Gruppe 7 gezeigten Seltenheiten aus der Kölner Dom- bibltothek, die durchgängig überlzaupt zum ersten Male össc»!- lich ausgestellt sind. Prachtstücke, wie das Graduate des Johannes von Neichcnstcin, haben neben ihrem bedeutenden mnsilalischcn Wert einen fast unschätzbaren künstlerischen Buchwert. Die schöne Samm. lnng von Messen des 18. und 19. Jahrhunderts in seltenen Orimnal- aus gaben stammt ebenfalls ans den reichen Mnstkschätzen der Tom« bibliothck. Die Kölner Kirchenmusik« dieser Zeit (Röster, Schmitt- baucr, Göhscher, Leibl u. a.) sind in der 8. Gruppe mit seltenen Wer. ken im Autograph vertreten. Es folgen Sondergruvpen „Zur Entwicklung de? Re quiems", „Zur Entwicklung der Notenschrift und des Noten druckes", „Neuere Kirchenmusik für Männerchor", das gcgenwörlig auch wieder mehr gepflegte „Geistliche Sololicd". Auch der sehr rei>b> haltigen Reihe der „FranziskuS-Komposition" ist ein besonderer Teil gewidmet. Ferner der Orgelkomposition für den kirchlichen Gebrauch. Das kirchcnmusikalische Schrifttum bat ebenfalls eine geichmnA volle Auswahl gefunden. Der Kirchenmustkcr wird eine glücklich u»!> mit Sachkenntnis zusammcngcstellte Handbibliothek finde». Die an sehnliche Reihe der in- und ausländischen kirchenmusikalischen Zeit, schriften liegt auf Lesebänkcn mittelalterlicher Bauart lose zur Ae- Nutzung für die Besucher auf. Ob sich das in sie gesetzte Vertrauen rechtfertigen wird? Hier ist gleichfalls die treffliche Sammlung moderner Kirchen musik, »Musik« Orans", untergebvacht, sowie weiter zahlreiche Kompositionen für verschiedene Zwecke und Gelegenheiten. Den K> is des Ganzen schließt, damit auch die mechanische Kirchenmusik n cht fehle, eine Gruppe „Kirchenmusik der Schallplatte* in gewäblier Form. Der Freund der Musik, insbesondere Kirchenmusik, darf diese Sonderschau nicht verfehlen. Eine Fülle von Anregungen gebt von ihr aus, abgesehen davon, daß sich hier die Bedeutung eindcuiig offenbart, welche die Musica Sacra innerhalb der katholischen Lnnr- gie einnimmt. — Uvbrigcns finden in der Kirche alle 11 Tage Kir chenkonzerte statt. Prof. Dr. Heinrich Lemacher, dem die Gcsamtlcittmg dtt Arbeiten oblag, hat im Verein mit einer Reihe bekannter Miiarbciicr, wie Professor W. Braunscls, Prof. J»h. MölderS, Prof. Hans Bachem, Dr. W. Kurthcn, Dr. Paul Mies, Dr. I. Götzen ». a ci- folgrcichc Arbeit geleistet, der die Anerkennung nicht versagt werde» darf.
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