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längt, von ihrem Cefchrei wiedcrhailt: „Der Grotzvezir ist . . . vnnn folgt cms Pavageiciiwort. Ein Wunder." Der Vezir schlug sich aus die Stirn und ries: „Ich weile, oas sind die Scherze Sadraj-,. Der Schuft lehrt die Bügel im Walde dies» Gemeinheiten. Nun gut, jetzt weih ich, was ich mit ihm machen werde!" Und er >ch!ckle jojort cui ganzes Regiment, um den Wald zu umzingeln, Sadraj gesangenzunehmen und herzubringen. Der Wald erdröhnte vom Kcachen der stürzenden Stämme, und die erschreckten Papageien flogen von Ast zu Ast und schrien aus voller Kehle: „Der Grotzvezir ist ein Dieb!", was die Wut der kämpfenden Krieger »och vergrößerte. Versehentlich wurden dreihundertfünsundsiebenzig Asse» verhaftet und in Ketten ge worfen, weil man sie für Sadraj hielt. Endlich wurde auch Sadraj selbst gefangengenommen, an Händen und Fritzen in Ketten gelegt und mit grotzer Freude und Musik vor den Eroh- vezir gebracht. „Schuft", sagte der Grotzvezir. „Cs war dir zu wenig, die Menschen zu verführen, muhtest du auch die Vögel belehren? Ich werde dir den Mund stopfen!" Und er befahl, ihn auf einen Pfahl zu setzen.. „Ein merkwürdiges Mittel, um gerade den Mund zu stopfen", bemerkte Sadraj. Am selben Tage setzte man ihn aus dem grotzen Marktplatz auf den eisernen Pfahl. Die Menschen lieben Schaustellungen, und wenn es keine guten gibt, so schauen sie sich schlechte an. Ganz Teheran kam, um die Hinrichtung zu sehen. Sadraj sah auf dem Pfahl und schrie. Die vernünftigen Menschen bedauerten Sadraj: „Wozu hast du das gelehrt?" Und mitten im Schreien, Seufzen. Stöhnen antwortete Sadraj: „Was sollte ich denn anderes sagen, wenn es wahr ist? Ich lernte selbst in der Jugend und lehrte dann andere, datz man die Wahrheit sagen müsse. Wenn ich aber etwas anderes über ihn gesagt hätte, so würde mir doch niemand geglaubt haben, veil alles andere Lüge wäre." Und als die Menge sah, wie Sadraj sich quälte und starb, entschied sie: „Also ist cs wahr. Wenn ein Mensch selbst auf dem Pfahl dasselbe sagt, dann tan» man von dem Grotzvezir nichts anderes sagen." Und.jo erfuhr und glaubte ganz Teheran, datz der Erotz- vezir ein Dieb sei. Jetzt sagten schon alle, Greise, Kinder, Frauen, Soldaten, Reiche und Arme, Weise und Dumme ein stimmig: „Der Grotzvezir ist ein Dieb!" Ja, sie kürzten es ab und sagten einfach: „der grotze Dieb", und jeder wutzte, von wem die Rede war. Als der Grotzvezir sah, datz das Uebel solchen Umfang an genommen hatte, wurde er verwirrt und sagte: „Der Brand ist so grotz, Latz ich ihn mit meiner Weisheit allein nicht mehr löschen kann. Was soll ich tun?" Und er berief die weisesten Männer des ganzen Landes nach Teheran. „Ich halte es nicht für nötig, euch zu verheimlichen, wes halb ich euch herbeiriej". eröffnet«: der Vezir die Versammlung: „Ihr könnt es auf jeder Stratzenecke, auf jedem Marktplatz hören: „Der Grotzvezir ist ein Dieb." Das darf nicht länger sein. Wenn man so von dem Grotzvezir spricht, was können dann die einfachen Gouverneure oder irgendwelche Provinz- Holter erwarten? Ueberlegt und sagt mir. wie man di^se ge meine Beschimpfung der Obrigkeit ausrotten kann." Alle versuchten einander in Weisheit zu übcrireffen, aber nach längerer Ueberlegung erwiesen sich alle Ratschläge als un tauglich. Ein Statthalter einer grötzeren Provinz empfahl, jedem den Kopf abzuhauen, der spricht, datz der Grotzvezir ein Dieb sei. Der Grotzvezir schüttelte den Kopf: „Dann wird das Land in eine Wüste verwandelt. Es werden nur du und ich bleiben, und auch dir wird man den Kopf abschneiden müssen, weil du es eben ausgesprochen hast. Ein anderer verdienter Mann riet, zu verbieten, überhaupt etwas zu sagen. Dann würde man auch „das" nicht sagen. Aber der Grotzvezir schüttelte verzweifelt den Kops: „Das wird man nicht durchführen können." Rach vielen mißlungenen Versuchen schwieg endlich die Weisheit still. „Was ist denn das?" rief entsetzt der Grotzvezir. „Kann denn niemand etwas empfehlen? Weiß denn niemand ein Mittel?" Da erhob sich aus den Hinteren Reihen der weise alte Nuedsin, der Abgeordnete des gemeinen Volkes, verneigte sich linkisch und sagte: -Ich!" „Sprich!" rief der Grotzvezier erfreut. „Du willst, datz man aufhört, zu sprechen: „Der Grotzvezier ist rin Dieb!?"" -Ja." ' „Ich kenne ein Mittel. Totsicher." „Wirklich?" „Und außerdem das einzige." „Und zwar?" frohlockte der Grotzvezier. „Höre auf, zu stehlen!" Der Grotzvezier befahl sofort, auf der Stelle, ihm den Kops abzuhauen. „Von den beiden Missetätern", sagte er, „war Sadraj der weniger gefährliche. Er wollte mich nur des guten Namens beraube» — vieler aber auch der Einnahmen." (Uebertragen von M. Chnrol.) Einen Augenblick Jüngst fuhr Ich mit dem Auto durch stille Dörfer. Die Hupe eines Auros ward dort nur selten gehört. Langsam war das Tempo der Fahrt. Eine Kurve kam. An deren Außenseite stand ein etwa vier jähriges Mädchen neben einem Kinderwagen. Die Straße war schmal. Das Auto schien direkt auf den Kinderwagen zuzusteuern. Ein Augenblick nur war, was folgt! Das Mädchen neben dem Kinderwagen legte sein kleines Aermchen breit auf den Wagen, um das darin ruhend« Kind lein, mochts Bruderlein oder Schwesterchen sein, voller Liebe, und Hingabe mit dem eigenen Leibe -»^schützen. Den Kopf hielt es dabei erhoben. Die Eesichtszüge waren starr. Einen Augenblick traf mich aus seinem großen, weit geöffneten, tiefdunklen Augcnpaar, aus dem die Angst der Seele leuchtete, aber auch so etwas wie Hatz daraus glühte und die Frage: warum stört ihr bei uns die friedliche Ruh'? . . . Des Autos Steuer ruhte in sicherer Hand. In kurzem Augenblick war das Auto am Kinderwagen vorüber. Ich schaute mich nach dein Mädchen um. Da stand es wieder voll aufgerichtet. Es lächelte mir fröh lich zu, und seine Augen leuchtete» nun voll innigen Glückes und Freude. Es war nur ein Augenblick! Aber der Augen-Blick, der mich vorher getrojfen, war so voller Liebe und Sorge, voller Angst und Hatz, daß ich ihn nimmer vergesse. ^lois Wagner. Kupfer gegen Blutarmut. — Berechtigtes Aufsehen erregt es in der medizinischen Welt Amerikas, datz Dr. E. B. Hart soeben über ein neues und ossenbar erfolgreiches Mittel zur Bekämpfung der Blutarmut berichtet. Dr. Hart teilt der amerikanischen Gesellschaft für biologische Chemie an der Uni versität Wisconsin mit, datz er die Blutarmut von Natten durch Behandlung mit Kupfer heilen konnte. Er ist dabei von Ver suchen mit gewissen Kupferlösungcn ausgegnngen, die in ge eigneten Mengen in Mach und anderen Nahrungsmitteln ge reicht wurden und wahrscheinlich auch für menschliche He l. zwecke geeigncr sein konnten. Diese Entdeckung ist besondere deshalb wichtig, weil sie die Beobachtungen ergänzt, die mau über die Heilung von Blutkrankheiten mit Hilfe von Metallen gesammelt hat. Bis jetzt kannte man nämlich besonders di« Heilkraft des Eisens,' nun jand Dr. Hart, wie sein Bericht mitteilt, datz die Eisenpräparate, die in de» chemischen Fabriken hergestellt werden, bei blutarmen Ratten wirkungslos blieben Dagegen erzielte er Erfolge mit Mischungen, in denen sich natürliches, unreines Eisen fand. Dieser Umstund brachre oeu Forscher in seinen Untersuchungen schnell vorwärts. Ein., Tages bemerkte er nämlich, als er eine solche Lösung ansertiglc, datz das gebrauchte Eisen eine fahle bläuliche Farbe zeig:, eine Farbe, die gewisse Legierungen anvzeichnet, in denen Kupfer enthalten ist. Er fand nun, datz nicht das Eisen a»j die Ratten wirkte, sondern die unreine Beimischung, dis Kupfers ohne Kupfer war eine Heilung der blutarme» Ratten unmöglich. Die Rolle des Kupfers ist nun noch nick» ganz geklärt, aber es steht schon jetzt fest, datz es bei einigen Lebewesen mindestens so nützlich wie Eisen wirkt. Hart schlag! nun vor, das Kupfer — natürlich mit der genügenden Vor sicht — auch beim Menschen zu erproben, da man vermuten kann, datz es auch für den menschlichen Organismus bei der Bekämpfung der Blutarmut nützlich sein wird. Arrr/WArrrErr Rösselsprung. I bei - E n n/nFk benl LkL" tu« 1 oleK auf «tefr §«'ck ! 1«e.» e»-- .-n V I cl«»* V LS«» Le- oi?-« 5rkli'e/^ ei- veina do »nf ihm me-stS 5,S Lick em- U-e -ten-t Li- ot'N Füllet tv. ne Kon- de»' pop. Linci Kreuzworträtsel. 7 2 ) - 5 L 7 S 4 70 7L 7? ?5 7<b " 7S 7S 20 -r 2L LL 25 Wagcrecht: 1 Bergrücken in Hannover, 4 arabisches Segelschiff, 5 Trugbild, 9 Tierlaut, lO italienische Tonsilbe, 11 Nebenfluß der Rhone, 13 Nebenslutz der Donau, Iti Fluß vom Himalaya zum Ganges, 17 Artikel, 18 Raubvogel, 19 italienische Tonsilbe, LO handelsübliche Abkürzung, 21 Zwischenhandlung, Li nnglo-indifches Gewicht, 25 Gattung. Senkrecht: 1 weiblicher Vorname, 2 Oper von Wagner. 3 Kopfbedeckung, 5 VNiss erfahr,zeug, 6 Flächen maß abgck, 7 rätselhafte Naturkraft, 8 Aufstellung von Maschinen, II arabischer Titel, 12 Bcrgsestnng in Messenien, bck. d. alte griech, Geschichte, 14 Papagei, 15 Vergnügungs stätte, 22 weiblicher Vorname, 23 kleiner Flecken. -4. Klose. Magisches Geoicrträtsel. a a a a a Kanton der Nordwestschweiz bc e eh Eeigenmachersamilie aus Cremona hi i l l deutscher Dichter des 15./16. Jahrhunderts mo s s s das sittliche Gepräge des Menschen s s s t t polnische Stadt in Posen Die gefundenen Wörter lauten wage- und senkrecht gleich, Or. Vier-Orsscieo. Fvllrätsel. Kreuzworträtsel. Wagerccht: 3 ausgeiührter Gedanke, 4 Gebirge in Syrien, 6 weiblicher Vor»ame, 7 Marktplatz tm allen Athen, 8 italienische Note. 19 Farbstoff, 12 Stadt in Italien, 13 nordisckie Gottheit, 14 Flächenmaß. Senkrecht: 1 moderner Schriftsteller, 2 altgri«hisch,- Philosophenschule, 3 Verpackung, 4 kirchliche lleberliestr»»,!. 5 Berg in der Schweiz, 5 a römischer Feldherr, 9 chinesisch,: Gottheit. ?reu8Mer, Silbenrätsel. a — au — ar — che — den — den — di —dy — ei» horu — teil — kel — lar — las — lau — 1i — lich — li! — lol — mir — nes — no — oh — vn — ou — rauch r - — sa — sche — sel — si — sicht — so — so — sucht - ter — ti — tod — tu — tu — tung — un — un — ur — weih — wet — wich — wla — wool. Aus vorstehenden Silben sind Wörter zu bilden, deren erste und dritte Buchstaben reihenweise von olnn noch unten ge lesen einen Spruch von Rückert ergeben. Die Wörter bedeuten: 1. Vorstadt von London, 2 weib licher Vorname, 3. fabelhaftes Tier, 4. schlechte Eugensckch!, 5. männlicher Vorname, ti. Bad am Taunus. 7. Beweg gund, 8 Nebenslutz der Oder, 9. Lcderriemeu mit Schlinge, 10. schwarze Farbe, 11. Verwandter, 12. Fluß in Italic». 13. Hautkrankheit, 14. Getränk, 15. Staturkatastrophe. 16. Meinung, 17. Erklärung, 18. Harzkörncr, 19. Lrt iu Oberhessen, 20. Sachlage. X Wort-Umwandlungs-Rätsel. ' ' ' ck F * » § s * Di« Punkte sind durch Buchstaben so zu ersetzen, das; die wagerechten Reihen be,zeichnen: 1 Hülsenfrucht, 2 Hiimnnels- kövper, 3 Edelsten», 4 Eszgeräl, 5 Haustier, 6 Raubvogel!. Die mittelste senkrechte Reihe neimt einen deutschen Dichter. kotiert Llascb. Durch Aenderung des ersten und des letzten Buchstabens ist jedes der Wörter in ein anderes umzuwandelnj die neu gebildeten LVörter haben folgende Bedeutung: 1. russische Münze, 2. männlicher Vorname, 3 Hund, 4. Stadt im Reg.-Bez. Hildesheim, 5. Pflanzenteil, 6. Be> leuchiungskörper, 7. Nebenfluß der Douau in Württemberg, 8. Spielrequisit. Die Anfangsbuchstaben der neugedildeten Wörter bezeichnen ein« Staatsfovm. Rre»tw»rtrSts«l. Wagerecht. 1. Nelke, 1. Stiefel. 8. Apen. 9. Vug, 11. Zi«. 1». Art. ft. Atz, IS Ith, 17. Alt. 18. Urion. 21 Pfennig, 22. 5'irje. — Senkrecht: 2. Elias, S. Icuse. ü. Tag. S. Einstein, 7. En.» 10. Ud:t, 12. Igel. 13 Ai. 1«. Hufs 17. Ani. ib. Reni, 20. Anis. «re»,wortejitjrl. Wagerecht: 1. Hai. -t. Edda. 7. Real. 9. Net, 11. Idiot. IS. Es. 17. Eis, 19. ii-aker«, 21. Nil, 23. Berlin. 2!> Ede». 29. Eilen, 28. Ilse, 29. Serenade. »9. Lot. 31. Ennelon. 32. Lia, 33. La. — S e » k I e ch i: 2. Iberien, 3. Ode, S. Dan. 9. Aloe. 8. Idee, 19. Tiber, 12. Icddo. 13. Pies,, 11. Ten. i«. Sie. 1«. S-ir-gal, 19. Eild«. 29. Anselm. 22. List. 21. Liane. 27. Seil. 31 «, «»sang »»» Ende. Einstrllnng. «o» jeher. Verjähren — Vorjahren. Nenn» »Ir den Romxoniste». Hane entnommen Ist L. Marne «ninomucc» Ist O, Ti«»« entnommen ist N, Rate entnommen ist T. Art entnommen ist Z, Ster entnommen ist I, Mari« entnommen ist N. Schere entnommen ist E. - L-rtzing. Magisches Quadrat. 1. Melde, 2. Email, 3. Lakai, 1. Diana. S. Elior. Rösselsprung. Wandern. Im Sonnenscheine mandrc ich. — Die linde Lust umjäuselt mich. Und lausend Voglein singen: — Wie sollt ich da wohl traurig sein, — Wenn Sommerlnst m« Sonnenschein — Mir jubelnd Ihr« Eriche bringen?