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Nummer 127 — 27. Jahrgang -r>»eti» «mal wiche»«, mit den illnstr. Gratisbeilage» .Di« «e»' und .Für „liiere kleinen Leute', iowie den Terliellagei, 8, Lenno-Blati'. .Unterhaltung und Wissen'. .Die Weil der kn-'»' .»ierztlicher Ratgeber'. .Da» gute Buch". .Filmrund. Iwan'. Monatlicher «e,u,»pr«t< S Ml. einschi. Bestellgeld, »lujklnummer 10 1 Sonnabend- u. Sountagnummer »« Hariptlchrlftleiter: Lr. G. Teiczyk. Dresden. SachMe MtNwoch. -en «. Funk 1S2S VerlagSort, Dresden «nzeigenpretier Die Igeipaltene Pe«t,eiie N<» Familien, m,«eigen ».Stellengesuche »«»1. Die Petittellamejeile. S8mm breit. 1 -e Mr Anzeigen außerhalb de» BerbreiinngSgebiete» 4« 1. di» Petitrellamezeile I.»nur. Ofser1engeb.2<».s. Im Hall« höherer Gewail erlischt ,ede «ervllichinng aus Liesen»,« >owi« ^rsllllnng v. Anzeigen-Ansllägen u. Leistung v. Schadenersatz. «eschMicher Teil, Artur Len,. Dresden. Halkssenuna tNeschüstSstelle. Truck u. Verlag - Germania. it.^». ,Itr Berlag und Dnukerei, Filiale Dresden, DreSden-A. l. Polierstraße 17. Femnis2l0l2. Postscheckkonto Dresden ^kas. Bankkonto «tadtbant DreSdrn Nr 0l7lS Für chriskliche Politik und Kullur Redaktion der SSchflschen iv»lk»,«tt«na DreSden-Mtsiadt 1. Polierstraße 17. Fernem 207k> und rillt2. Beginn -er Genfer Tagung Sie fünfzigste «akssthnng Genf, 1. Juni. Der Völkerbund trat heute vormittag kurz nach 11 Uhr zu seiner SD. Tagung zusammen. Den Vorsitz hielt der Berliner kubanische Gesandte Bethancourt. Man sieht wiederum Lhamberlain als englische» Delegierten, statt Briand Paul - V o n c o u r, statt Stresemann Staatssekretär von Schubert, ferner den polnischen Außenminister Zaleski, de» holländischen Außenminister Velaert, für Japan den Pariser Botschafter Adatschi, für China den Pariser Ge sandten Tschenlo und Rumänien de» ständigen Völkerbund- delegicrten Antoniade. Wie üblich findet zunächst eine Geheimst tzung statt, die unter anderem die Ernennung des bisherigen Leiters der Marokko-Abteilung im spanischen Außenministerium, Aguirre de Carcen zum Direktor der Minderheiten- Abteilung des Vülkerbundssekretariats vornimmt. An die Eeheimsitzung schließt sich eine öffentliche Sitzung an, die aber nur Fragen von geringer Bedeutung besprechen wird. In den Gängen des Völkerbundspalais sieht man wieder zahlreiche Diplomaten und Pressevertreter. Ministerpräsident Wolde- maras u>rd heute in Begleitung des Berliner Gesandten Sidzikaukas in Genf eintreffen. Der gegenwärtige Präsident des Völkerbundsrates, der kubanische Gesandte in Berlin, Bethancourt, eröfsnete die Tagung mit einer Ansprache, in der er darauf hinwies, daß diese Iubiliiumstagung alle Hoffnungen bei weitem übertrof fen habe. Bethancourt widmete dann ehrende Eedenkworte dem Verstorbenen und den nicht mehr im Rat sitzenden Mit gliedern. Besonders gedachte er des früheren spanischen Rats mitgliedes QuinonesdeLeon. Er sprach dabei die Hoff nung aus, ihn recht bald wieder im Rat begrüßen zu können, denn Spanien habe seine Rückkehr in den Völkerbund bereits angezeigt. Wie stark die Tätigkeit des Völkerbundsrates ange schwollen sei, zeige der Vergleich zwischen der ersten Rats tagung von 1)4 Stunden und den jüngsten Ratstagungen von einer Woche Dauer. Der rumänische Delegierte Antiniade, beantragte nach Eintritt in die Tagesordnung, auf der Septembcrtagung des Völkerbundes, das Ergebnis des Sicherheitsaus schusses beraten zu lassen. Der japanische Delegierte Adat schi stimmte diesem Antrag zu, der auch ohne Debatte ange nommen wurde. Der italienische Delegierte Scialoja be antragte nach der Berichterstattung über die Kodifizierung des internationalen Rechts die Berichte des betressenden Sachver- ständigen-KomitSes auf der Septemberversammlung vorlegen zu lassen. Die Abschrift der vom polnischen Außenminister Zaleski an die litauische Regierung gerichtete Note, die die litauische Verfassung hinsichtlich der Bezeichnung Wilnas als Hauptstadt kritisiert, ist im Völkerbundssekretariat eingetroffen. » Im Versauf der heute beginnenden Tagung des Rates wird, wie vorgesehen, eine Konferenz der Juristen der vier Großmächte England, Deutschland, Frankreich und Italien statt- finden, auf der die Kellogg-Vorschläge zunächst vom juristisch- technischen Standpunkte aus gemeinsam geprüft werden sollen. Es scheint die Absicht zu bestehen, zunächst eine Uebereinftim- mung Uber die grundsätzlichen Vorbehalte der verschiedenen Mächte zu dem amerikanischen Vorschläge herbeizuführen, um so- dany der amerikanischen Regierung den Vorschlag zu machen, auf der Basis der bisherigen Verhairdlungen eine neue Formu lierung für den allgemeinen Paktvorschlag auszuarbeiten. Auf der Iuristen-Konferenz soll insbesondere geprüft werden, in welcher Weise die Verpflichtungen der Großmächte aus dem Locarnopakt und dem Völkerbundspakt mit dem amerikanischen Paktvorschlag in Uöbereinftimmung gebracht werden könnten. Die Variier Vorbesprechungen (Drahtbericht unseres Vertreters.) ?t. Paris, S. Juni. Im Laufe des gestrigen Tages, welcher den englischen Außen minister Lhamberlain bei seiner Reife nach Genf mit dem französischen Außenminister Briandzu einer fast zweistündigen Beratung zufammensührte, dürften die wesentlichen Richtlinien festgelegt worden sein, welche dt« Großmächte auf der Montag beginnenden Tagung gegenüber den diesmal zur Debatte steheni- den Problemen befolgen werden. Der Begegnung zwischen dem englischen und französischen Außenminister waren Unterredungen mit dem deutschen Botschafter von Hoesch und dem rumäni- schen Gesandten vorausgegangen, so daß Briand in voller Kennt nis des Standpunktes dieser beiden Länder seine Aussprache mit Lhamberlain führen konnte. Dei Angaben, welche Briand gestern abend der Presse gegenüber gemacht hat, find wenig auf schlußreich über den Inhalt der gehabten Besprechungen, mit Ausnahme des auffallenden Optimismus, mit welchem Briand dem weiteren Verlauf der Verhandlungen über den Abschluß des von den Vereinigten Staaten vorgeschlagenen Antik riegspaktes entgegensieht. Aus wohlinformierten Kreisen erführt man ergänzend, daß infolge der diesmaligen Abwesenheit von Briand und Strese mann weder in der rumänischen Optantenfrage noch in dem litauisch-polnischen Streit wesentlich entscheidende Entschlüsse in Gens gefaßt werden. Die Frage der russischen Optanten dürfte eine gleiche Vertagung erleben, und auch der wohl zur Aussprache gelangende polnisch-litauische Konflikt scheint keines wegs reif für eine Entscheidung, trotzdem sich Lhamberlain sehr erregt über die litauische Verfassungsänderung ausgesprochen haben soll, welche nunmehr das umstrittene Wilna im Wege eNies Staatsgesetzes zur Hauptstadt Litauens machen >oli. Da man jedoch geneigt ist, den Konflikt mit Litauen ci>. ^ endgültigen Lösung zuzuführen, hält man die Vertagung dieses Problems bis zum Herbst für gefahrlos. Einen breiten Raum hat bei den Vriand-Chambeclinschen Besprechungen der Breicht eingenommen, weichen das Dreier- Aufgefangene Äilferufe Berlin, 5. Juni. Wie ein amtlicher rusfisclzer Funkfpruch aus Moskau meldet, hat laut Mitteilung des Vorsitzenden der Gesellschaft der Freunde der Luftfahrt. Unschlicht, die russische Funkstation in Wosnessenie am Onegasee SOS-Rufe Nobiles von der „Italic," aus Franz-Iosess-Land empfangen. Die Mitteilung über den Aufenthaltsort Nobiles wäre jedoch nicht zu entziffern gewesen, da die Empfänger die Sprache der Sendenden nicht völlig verstanden hätten. Der Funkspruch sei auch von einer Reihe von Radioamateuren ausgesangen worden. Wir aus Moskau gemeldet wird, hat der italienische Ge- sästiktsträger die Sowjetregierung um Einzelheiten über den ausgefangenen Funkspruch, der angeblich von der „Italic," stammen soll, ersucht. Die Leningrader Funkstation versucht forlgesetzt, mit Nobile Verbindung zu erhalten. Wenn die „Italic," tatsächlich auf dein Franz-Joses-Land niedergegangen seii. sollte, könnten jederzeit Eisbreckjer entsandt werde», um Hilfe zu bringen. Die Sowjetregierung hat die italienische Botschaft davon benachrichtigt, daß Dienstag drei große Eisbrecher mit Flugzeugen an die Westküste von Nowaja Semlja aus lausen. um Nobile zu suchen. Die italienische Botschaft sprach der Sowjetregierung für die getroffenen Maßnahmen zur Aufstndung der „Italic," ihren Dank aus. voslon-London London, 1. Juni. Ein dreimotoriges Fokkerflugzeug mit Schwimmvorrich tungen versehen, verlief, am Sonntag Boston unter Führung des Piloten Wilmur Stnltz. Man nimmt an, daß die Flieger einen Ozeanflug über Neufundland planten. Nach einer späteren Meldung ist das Flugzeug nach vier stündige« Flug in Halifax aus Neuschottland gelandet. Der Führer Stultz gab zu, daß London fein Ziel gewesen sei. Das Bostoner Fokker-Flugzeug „Freundschaft" mit Wilner Stultz und der bekannten Fliegerin Amelia Ear- heart an Bord, das nach vierstündigem Fluge in Halifax auf Neuschottland gelandet ist. will, sobald das neblige Wetter über Ozean verschwindet, noch einmal zum Fluge nach London aufsteigen. Die dreimotorige Maschine war früher Eigentum des Ozeanfliegers Byrd. Sie ist mit allen erdenklichen Ret- tungsmaßnahmen für den Fall einer Notlandung auf dem Meere versehen. Die Flieger hoffen sogar noch heut« wieder auffteigen zu können. komitee in der Frag« der ungarischen Mitrailleusen av- gefatzt hat. Selten haben die französischen Kreise einen im Auf trag des Völkerbundes hergestellten Bericht so heftig kritisiert, wie den vorliegenden. Es ist anzunehmen, daß der französische Vertreter in Genf, Paul Boncour, seiner Mienung über den Bericht der Mitrailleusen-Angelegenheit rechtdeutlich Aus druck geben wird. In hiesigen offiziellen Kreisen wird der Be- richt des Dreierkomitees als das Ungenaueste und zugleich Un bestimmteste bezeichnet, was jemals in Genf gestaltet worden sei. Nus Furcht, irgendeine Macht zu verletzen, hat sich das Komitee bemüht, den Tatbestand in vollem Dunkel zu lassen, und es ist kaum anzunehmen, daß der Bölkerbundsrat sich die Vorschläge des Dreierkomitees zu eigen machen wird. Der „Temps" berichtet von dem ausgezeichneten Ein druck, welchen die Sprache Lhamberlains in französischen Krei sen hinterlassen habe. Das Blatt benutzt die Gelegenheit zu der erneuten Feststellung, daß ein geeintes England und Frankreich immer noch einen Machtblock darsielle, dem keine europäische Koalition Widerstand leisten werde. So bedrohlich auch Krisen sein können, immer gelang es, einen Ausweg zu finden, so lange sich England und Frankreich über die Mittel einig waren. Niemals wären die Versuche von Erfolg gekrönt gewesen, die englisch-französische Entente zu unterhöhlen. Denn die gefährliche Unruhe, welche auch nur ein scheinbares Miß verständnis zwischen Paris und London hervorgerufcn hat, genügt, um jedermann die Gefahr für den Frieden er kennen zu lassen, welche jede eventuelle Uneinigkeit zwischen England und Frankreich zur Folge habe. Auch aus anderen Kommentaren gewinnt man den Eindruck, daß die Beziehungen »ischen Lhamberlain und Frankreich ungetrübter sind denn je. Neuyork, 1. Juni. Die Lranspazifikflieger find nach den Meldungen aus Honolulu mit ihrem Großflugzeug „Kreuz des Südens" am Sonntag vormittag um 5.20 Uhr von Barkin Sand» aus Honolulu zu ihrer zweite», schwierigsten und längste» Etappe, »ach Suva aus der Fidschi-Insel Viti« Leon, gestartet. Am Sonnabend war das Flugzeug in Be gleitung eines Armeesliegers von de,-., Flugplatz in Honcluiu nach Barkill Sands geflogen und dort »m K Uhr abends ein« getroffen. Die Flieger trafen sofort alle Vorbereitungen zum Start für de» zweiten Abschnitt. Kapitän Kingsfsrd Smith erllärte, daß die Flieger Suva am Montag mittag zu crrrcichcn hoffen. Leutnant Lyon, der den Kurs bestimmte, hat jedoch die Möglichlcit einer Notlandung auf der Insel Ca non etwa zwei Drittel des W?ges von Honolulu nach Suva, vor gesehen, wenn irgendein dringender Grnnd die Fortsetzung vc» Fluges direkt nach Suva unmöglich machen sollte. In einem Funkspruch, der abends 11 Uhr 30 Minuten aus genommen wurde, teilt die „Southern Croß" mit, daß sie auf ihren« Fluge nach Suva annähernd 310 Meilen in direkte'' Rich tung zuriickgelegt habe. Die Geschwindigkeit betrage 90 Knoten. Es herrsche Rückenwind von etwa 10 Knoten Geschwindig keit. Es befinde sich alles wohl an Bord. Um 12 Uhr 80 Minuten, als die Flieger 130 Meilen zurückgelegt halten, funkten sie: „Wir stellen soeben eine Störung fest." Di!» scheint auf einen Defekt in der Radioanlage Bezug zu nehmen, von dem die Flieger in einer von der Kabelstation auf Fanning- Jsland früher aufgcnommenen Nachricht folgenden Inhalts Mitteilung machten: „Höhe 500. Alles wohl und in guter Laune. Ein Generator liefert jedoch keinen Strom Wir wer den später untersuchen." Die Flieger sind nach den letzten Meldungen aus Hona« lulu auf dem Wege »ach Australien in einen Ne gen sturm geraten, der ihnen aber einstweilen noch keine besondere» Schwierigkeiten bereitet. Thea Rasches vorberelMgen Poris, 1. Juni. Nach einer im „New York Hcrald" veröffentlichten Agentur- Meldung au Neuyork wird das von der deutschen Fliegerin Thea Rasche angekaufte Bcllanca-Flngzeug dieser Tage nach Curtisfield geschasst werden, wo die Fliegerin einige Probe- flüge machen wird. Sie hofft, bald n a ck, d ein I 0. Juni zu ihrem Ozeanfluge starten zu können. Die Wahl des Piloten ist noch nicht entschieden. Die Kosten des Fluges werden in der Meldung auf 50 000 Dollar geschätzt. Nobile aus Franz-Iosess-Lan- ? Den WW'Znseln entgegen