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Sächsische Volkszeitung : 21.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192806215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280621
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280621
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-06
- Tag 1928-06-21
-
Monat
1928-06
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.06.1928
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forderlich, und zwar 1928 37 Millionen, 1929 29 Millionen und 1!B0 19 Millionen. Hinzu trete» noch 8 Millionen Mark, die aus früheren Bauvorhaben durch die bislang bewilligten Mittel nicht ge. deckt werden konnten. Die Frage der Rentabilität der ASW. ist auf das ge naueste überprüft worden, sie darf als völlig sicher gelten. Selbst verständlich muß berücksichtigt werden, daß das Werk gegenwärtig sich im Ausbau befindet und noch nicht seine völlige Leistungsfähig keit erreicht hat. Die Amerika-Anleihen werden aus den Geschästs- erträgnisse» verzinst und amortisiert. Auf das Aktienkapital wird ein« jährliche Dividende verteilt, die im Durchschnitt 5 bis 6 Prozent beträgt, sie belief sich 1926 aus 2 Millionen und 1927 auf 3 Millionen Mark. Eine höhere Dividende auszuwerfen, scheint bei einem ge meinnützigen Unternehmen, wie es die Landesstromversorgung sein soll, nicht angebracht, der übrige Reingewinn soll zur Senkung der Strompreise verwandt werden. Eine Kv-Millionen-Anleihe für Sachsen Dresden, 2V. Juni. Dem Landtag ist der angekllndigte Entwurf eines Anleihe- geietzes zugegangen. Das Finanzministerium verlangt darin die Ermächtigung, zur Deckung außerordentlicher Staatsbedürfnisse eine oder mehrere verzinsliche Anleihen bis zum Ge sa mlerlöse von 60 Millionen RM. aufzunehmen. Die Anleihe ist spätestens vom Jahre 1933 ab jährlich zu einem vom Finanzministerium bei der Ausgabe der Anleihe vorzusehenden Mindestsätze zu tilgen. In der Begründung der Vorlage heißt es: Zur Deckung der außerordentlichen Staatsbedürfnisse ist das Finanz ministerium bisher ermächtigt worden. 100 Millionen RM. Anleiheschulden aufzunehmen, wovon 40 Millionen RM. als schwebende Schatzanweisungsschuld ausgenommen werden könne» Von dieser Ermächtigung hat das Finanzministerium in, Jahre 1927 Gebrauch gemacht. lieber den bewilligten 100- Miilionen-Kredit hinaus sind rund 10 776 000 RM. mehr aus genommen worden. Diese Mehrausnahme ist indes gedeckt durch die Zustimmung des Landtages zur Aufnahme eines Be- triebskrcdits. An außerordentlichen ungedeckten Staatsbedürf- nislen kommen für dos Rechnungsjahr 1928 in Betracht 13 700 000 RM. Hochwasserschäden. 10 300 000 Ausgaben vorbehalte aus dem außerordentliä-en Haushaltsplan 1927 und srühcren Houshaltplänen, 29 Millionen RM. Bedarf des außer ordentlichen Haushaltplanes 1928, nach Abzug von 16 Millionen NM. sür Erhöhung des Kapitals der A.-G. Sächsischen Werke, die durch offene Kredite noch gedeckt sind, sowie 7 Millionen NM für den Wohnungsbau, zusammen 60 Millionen RM. Die Regierung schlägt dem Landtag vor, das Finanzministerium zu ermächtigen, einen weiteren Kredit insgesamt bis zu 60 Mil lionen NM effektiv aufzunehmen, wobei es dem Finanzministe rium überlassen werden muß, nach der jeweiligen Lage des Geldmarktes günstigsten Bedingungen die Verzinsung und Tilgung festzusehen. vrercken un<j Umgebung Zum Mord bei Rottwerndorf Dresden, 20. Juni. Dos Kriminalamt Dresden teilt mit: Die fortgesetzten gemeinschaftlichen Erörterungen der Mord kommission des Kriminalamts Dresden, der Pirnaer Kriminal polizei und der zuständigen Gendarmeriebeamten haben leider noch zu keinem bestimmten Anhalt zur Ermittelung des Täters geführt. Erfreulicherweise ist das Interesse des Publikums sehr rege, so daß viele Hinweise bei dem Kriminalamt eingehen. Alle diese Angaben werden eingehend nachgeprüft. Mit größter Wahrscheinlichkeit muß angenommen werden, daß der Täter selbst aus der Gegend des Tatortes stammt und den Weg seines Opfers genau gekannt hat. Tie gerichtsärztlichc Untersuchung der Ermordeten, die am vergangenen Dienstag in der Halle des P'rnaer Friedhofs stattsand, hat ergeben, daß das Kind vom Täter erdrosselt worden ist. GeseUschasi für Mechanik und Optik Dresden, 20. Juni. Tie Deutsche Gesellschaft sür Mechanik und Optik tagt gegenwärtig in Dresden. Die geschäftlichen Be ratungen finden in der Kaufmannschaft statt. Nach den Wah len zum Präsidium wurden Kassenbericht und Etat besprochen. Dabei beschäftigte sich die Versammlung haunlsächlich mit wirt- schasllichen Fragen. Obwohl ein erheblicher Aufstieg der Pro duktion und des Absatzes sestgestellt werden konnte, wurde das materielle Ergebnis des Geschäfts als recht unbefriedigend be zeichnet Dies werde hauptsächlich dadurch bewirkt, daß das Die katholische Aka-emikertagung 1S28 in Konstanz Die Herbsttagung des Katholischen Akademi- kerverbandes findet vom 5. bis 12. August 1928 in Kon stanz am Bodensee statt. Das Thema, das sich die diesjährige Ta gung gesetzt hat, lautet: „Die katholische Kirche und die Einheit des Abendlandes". Der hochwürdigste Herr Erzbischof Dr. KarlFritz, Freiburg i. Br., wird die Tagung in der Abendversammlung am 5. August im Kolpingssaal eröffnen. An Borträgen werden gehalten werden: Universttätsprofcssor Dr. Karl Adam aus Tübingen: Christus und der Geist des Abendlandes; Univer sitätsprofessor Dr. Konrad Beperle aus München: Die Einheit und Schönheit der Kirche im Lichte der Gedankenwelt Walafrids; Privatdozent Dr. Alois Demps aus Bonn: Die christliche Staats philosophie vor den politischen Aufgaben der Gegenwart; Dom kapitular Monsignore Dr. Konrad Gröber aus Freiburg i. Br.: Muttergottcskult und kirchlich« Einheit; Universitätsprofessor Dr. Engelbert Krebs aus Freiburg i. Br.: Das innere Baugesetz der Kirche als Corpus Christi mhsticum, Die einigende Macht der Kirche und ihre Grenzen; Universitätsprofessor Dr. Jacques Marita in aus Poris: Der heilige Thomas von Aquino und die Einheit der christlichen Kultur; Universitätsprofessor Dr. Josef Nadler aus Königsberg: Kirche, Staat, Literatur; Universitätsprofessor Dr. Graf de Reynold aus Bern: Die geistige Zusammenarbeit der katholischen Intellektuellen; Universitätsprofessor Dr. Gustav Schnürer aus Freiburg (Schweiz): Kirche und abendländische Kultur; Universitätsprofessor Dr. Schönenbcrger aus Frei burg (Schweiz): Das römische Recht und die Kultur des Abend landes; Universitätsprofessor Dr. Wladislaus Switalski aus Braunsberg: Der Primat der Objektswelt und sein Einfluß aus die philosophische Problematik der Gegenwart. Ferner werden die folgenden Gemeinschaften abgehalten: Universitätsprofessor Dr. Engelbert Krebs aus Frei- bnrg i. Br.: Recht und Liebe in der kirchlichen Gemeinschaft; Pro fessor Dr. Heinrich von Meurers aus Trier: Die katholische Aktion; Universitätsprofessor Dr. Paul Simon aus Tübingen: Die Wiedervereinigung und die Einheit des Abendlandes; Dr. Leo Mergentheim aus Wipperfürth: Die Mssion als neuzeitliches religiöses Problem. Die kirchliche Tonkunst wird durch folgende Darbie tungen gepflegt: Außer dem gregorianischen Choral die Messe in D-Dur für Soli, Chor und Orchester von Otto Nicolai; Ave Maria sür 7stimmig«n Chor von Anton Bruckner; Tantum ergo sür bstimmigen Chor von Anton Bruckner; Ave verum von W. A. Mozart; „Tu es Petrus" von Franz Liszt; Teile aus der Schöpfung von Josef Haydn; Marienlieder von Franz Philipp. Anschließend an die Tagung findet vom 10. bis 12. August eine Wall- und Wanderfahrt zu den kirchlichen Heilig, tümern des Bodensees statt: Es ist der Besuch von S1. Gallen, der Reichenau, Stein, Schafshausen, Ucberlingen, Birnau, Salem, Weingarten, Weisenau und Ravensburg vorgesehen. Di« Führung hat Stadtarchivar Dr. Joses Clauß aus Konstanz über nommen. Die Teilnahme an der Tagung steht jedem frei. Die Teil nehmerkarte für Mitglieder des Verbandes kostet 10 Mark, sür Nicht mitglieder 15 Mark. Die Kanzlei des Katholischen Akademikerver bandes in Köln, Altenberger <Araße 14, erteilt auf jede Anfrage bereitwilligst Auskunft. Die Tagesordnung wird in einem Pro grammheft veröffentlicht, das in Konstanz kurz vor der Tagung aus- gegeben wird. Vom 5. bis 9. August befindet sich die Kanzlei des Katholischen Akadcmikerverbandcs im Hotel Halm zu Konstanz. Der Ev.-Luth. Lan-esschulverein zum Lan-eslehrplan Dresden, den 20. Juni. Die kritischen Stimmen zum neuen sächsischen Landcslchrplan mehren sich. Der Ev -lulh. Landesschulvercin faßt seine Stellungnahme zum neuen Landeslehrplan in folgender Erklä rung zusammen: Durch den neuen Landcslchrplan mit seinen kla ren Richtlinien wird erfreulicherweise die bestehende Willkür beseitigt. Wir erkennen auch an, daß der Lehrplan durch Wiedereinführung der Bibel und des Gesangbuches im Religionsunterricht als Lehrmittel, durch Vermehrung der Stundenzahl für den Gesangsunterricht, durch Beibehaltung des Lesebuches, durch Betonung des deutschen Volks, lumes Verbesserungen gegenüber dem Entwürfe bringt. Der Verfasser des Landeslehrplancs nimmt die Umsturzvcrord- nung vom 2. Dezember 1918 und das Uebcrgangsschulgesetz zur recht lichen Grundlage. Von diesem Standpunkte aus sind seine Vorschläge verständlich. Doch sprechen wir dem Staate das Recht ab, ohne Füh lungnahme mit der Kirche den Inhalt des Religionsunterrichtes von sich aus festzulegen und uns den Katechismus als Lehrbuch zu neh men. (Artikel 149 der Reichsverfassung.) Wenngleich wir im Nahinen der bestehenden Gesetze unser Schul ideal nicht verwirklichen können, so sind wir doch bereit, an der rcli. giöscn Erziehung unserer Kinder in der Schule mitzuarbeiten. Da bei halten wir fest an der Forderung einer christlichen Bekennt nisschule mit Bibel, Katechismus und Gesangbuch und werden nicht Nachlassen, uns wie bisher mit allen gesetzlichen Mitteln für Er« rcichnng dieses Zieles einznsetzcn. Ausland bis jetzt sich durch außerordentlich hohe Zollmouern abgeschlossen habe und infolgedessen der Auslandsabsatz zurückgegangen sei. Daneben hätten innerdeutsche Maß nahmen, insbesondere hohe Steuerbelastungen usw. das materielle Ergebnis ungünstig beeinflußt. Neben diesen Wirt- schastssragen wurden Fragen allgemeiner Technik der speziel len Industrien erörtert. Die Referate über die wirtschaftlichen Interessen der Feinmechanik und Optik erstatteten der Syndi kus Dr. Reich und Dr. Max Fischer von den Karl-Zeiß- Werken in Jena. Zur Frage der Beteiligung an den Weltaus stellungen in Barzelona und Lüttich sowie an der Ausstellung gelegentlich des Naturforschertages wurde mjt Rücksicht aus das schlechte wirtschaftliche Ergebnis und auf die Taffache, daß Spa nien und Belgien sich durch hohe Zollmauern abgeschlossen haben, einstimmig beschlossen, von einer Beteiligung an den Ausstellun gen Abstand zu nehnren. Als Ort der nächsten Hauptversamm lung wurde Nürnberg gewählt. Ablösung von Markanleihen in den Gemeinden Dresden, 20. Juni. Die Deutschnationale Volkspartei und die VolksrechtchKirtei haben im Landtag einen gemeinsamen Antrag auf Schaffung eines Gesetzes über die Ab lösung gewisser Markanleihen der Gemeinden und Gemeinde verbände eingebracht. Der Entwurf verfolgt das Ziel, daß die Aufwertung der Schuldscheindarlehen noch den gleichen gesetz lichen Bestimmungen erfolgt, wie die Aufwertung der Hypothe ken. Am Aufwcrtungssatze als solchen soll jedoch keine Aende- rung eintreten,- so daß es gegenüber der Hypothekenaufwertung von 21, Prozent für die Schuldscheindarlehen bei einer Auswer tung von 12^ Prozent verbleibt, wie sie für die Aufwertung von Irhaberschuldverschreibungen der großen Städte im An- Icihe-Äblösungsgesetz vorgeschrieben ist. Das entsprechende Ge setz soll rückwirkend am 1. Januar 1927 in Kraft treten und auch auf die Religionsgesellschaften, die Gemeinden und Ge- meindevcrbände von Religionsgesellschaften sowie die Kirchen- und Pfründestiftungen, Schulgemeinden und Fürsorgeoerbände Anwendung finden. : Ein Vormünderabend des Caritasverbandes Dresden fand am 13- Juni im Kolpinghause statt. In einem äußerst lehrreichen, ganz auf die Praxis eingestellten Vortrage besprach Rechtsanwalt Joeckel nach kurzem Eingehen auf die Geschichte des Vormund, schaftsrechts die grundlegenden Bestimmungen des Bürgerlichen Ge setzbuches- Genaue Kenntnis desselben ist für den Vormund durch aus notwendig. Die größte Gruppe der zu bevormundenden Min derjährigen bilden bekanntlich die unehelichen Kinder. Sckon bei ihrer Geburt tritt krast Gesetzes die Amtsvormundschast deS Jugendamtes ein. Diese Vestimmilng ist zur Geltendmachung der Unterhaltsansprüche des Kindes dem unehelichen Vater gegenüber zu begrüßen. Andererseits kann kein Zweifel darüber bestellen, daß eine gut geführte Einzelvormundschaft der Amtsvormuiid- schaft stets vorzuziehen ist. Keine amtliche Stelle mit ihren nach Tausenden zählenden Mündeln ist ja imstande, sich des leiblichen und geistigen Wohles des Kindes in so persönlicher Weise anznnehmcn wie ein guter Einzelvorniuiid, der wirkllich Vaterstelle an ihm ver tritt. Die Jugendämter sind daher gern bereit, im Interesse des » Libsiakk rii kiabei» ^ Erfüllung ihres Daseinszweckes. Allerdings, was sollte das Blumengewand denn auch? Tau und Regen, die den Blumen- slaub verderben könnten, brauchen nicht besonders abgehalten zu werden, da sich die Kolben der Staubgefäße einfach herme tisch schließen, den Pollenstaub also sorgsam einkapseln, sobald Gesahr im Anzug, also Regen zu erwarten ist: und dafür haben die Blüten «ine feine. „Witterung": zum andern könnte ein verhüllendes Vrautgcwand nur nachteilig sein, da es dem nich: in allziigroßcn Mengen vorhandenen Blütenftaub ein Hemmnis aus der Hochzeitsreise wäre. Lange Zeit hat man geglaubt, daß lediglich der Wind die Ueberführung des Samens auf die Narbe besorge. O. Kirch ner und vor ihm Dalpino, Rathay u. a. haben jedoch mit Recht gegen diese Annahme eingewenüet, daß bei der Rebe viel zu iveniy Pollenstaub erzeugt werde und die kleine Narbe viel zu einfach und oberflächlich ausgerüstet sei, um einer Wino- bestäubung allein den Erfolg zu sichern. Komme auch die Farbe der Blüte sür die Anlockung nicht in Betracht, folgten die In sekten doch dem starken resedenartigen Duft, und schließlich gibc es auch Traubcnblüten, die selbst das Universallockmittel der Natur, den Honig, ausbieten! In der neueren Zeit hat man rund ein halbes Hundert verschiedener Arten von Insekten beobachicl, die den duftigen Rebenblüten ihren Besuch obstacten. Aber auch die dritte Möglichkeit der Befruchtung, die oft mit raffinierte» Mitteln vereitelt wird, dürfen wir bei der Rebe, wenn es not nit, annehmen: die Selbstbefruchtung. Nach der Bestäubung, die bei allen diesen Arten in der Regel erfolgreich ist, setzt die Entwickelung der Beeren ein. Zur Zeit des Ausreifens enthalten sie neben Wasser und einigen mineralischen Salze» nur noch verschiedene Säuren. — Erst wenn die Sonne die Trauben kocht (im „Kochmonat" August), verschwinden die Säuren, die den unreifen Früchten den herben und bitteren Geschmack geben. Sie werden mehr oder weniger umgcwandelt. Dos Stärkemehl, das in den chemischen Labora torien der Blätter sommers über erarbeitet wurde — Stärke ist das erste unter Ausnahme von Kohlensäure gebildete Assimila tionsprodukt der Gewächse — wandert im Herbst in die Beeren, nachdem es unter der Zauberkraft der gefangenen Sonnen strahlen in Zucker verwandelt worden ist Das Blattgrün spiel: dabei eine wichtige Rolle. In chcmisck,«r Beziehung ist das Blattgrün (Chlorophyll) dem tierischen Blutsarbstoff, dem Hämoglobin, nahe verwandt. Wie Hämoglobin aber durch seine Fähigkeit, Sauerstoff auf. zunehmen und durch den Organismus zu leiten, ausgezeichnet ist, was ein wesentlicher Faktor für die Zuckerverbrennung ist, so scheint das Chlorophyll durch Vermittelung der Sauerstoff- abgabe au die Atmosphäre den der Verbrennung entgegen gesetzten Vorgang des Zuckeraufbaues (der Zuckersynthesa) zu unterstützen Nun eine kleine Exkursion ins magische Gebiet der Chemie! Alle Zuckerarten gehören zu den Kohlehydraten, genau wie die Stärke. Du weißt es noch, liebe Leserin, daß dein« Kartoffeln, die dir erfroren waren, vor lauter Süße nicht mehr zu genießen waren, weil sich eben unter der Einwirkung des Frostes eine chemische Veränderung der Stärke der Kartoffel vollzogen Haffe, weil sie zu Zucker geworden war. Zucker nun entsteht äußerst leicht aus einer simplen Verbindung, die der Chemiker CH-O schreibt und Formaldehyd nennt, sobald sich nur zu gewissen Formen mehrere Formaldehydmolekllle zusam- menschließen. Nehmen wir z. B. die einfache Zusammensetzung CH-O nur 6mal, so erhalten wir 6 (CHO) — C-Hi-Oo — Frucht ucker oder Traubenzucker! Das ist gewiß keine Hexerei und ei einigem Vertrauen auf die Nichtigkeit der Formaldehyd formel selbst dem Nichtchemiker verständlich. Und ich würbe es gern noch plaustbeler machen und hier ein Kapitel über allerlei Znckerorlen, von den chemisch einfachsten bis zu den kompliziertesten, von den Biosen, Triosen. Tetvaofen, Pentosen, Hexosen und darüber hinaus einflechten, von Aldosen und Ke tose» erzählen, von den Reaktionen der Monosen schlechthin berichten und über die biologisch wichtigen Oxydations- und Spaltungsvargänge einen Vers machen, die die höheren Zucker arten wieder in einfachere zerlegen, Hexosen in Triosen. in Gly kolaldehyd und Formaldehyd, aber dabei käme ich auch aus die Umwandlung der Aldehydgruppen in alkoholische Grup pen, aus den Pentosen zu den Pentiten, aus den Hexosen zu den Hexiten, kurz aus der chemiyfchen Hexenküche gar nicht mehr heraus. Die Umwandlung der Stärke in Zucker und das Schwin- den der Säure fällt zeitlich zusammen mit dem Verfärben, dem Notwerden der Früchte, mit dem Reifen. Je heißer der Som mer, je kochender der Herbst, desto größer die Mengen des Zuckers, desto geringer das Maß der Säuren. Schließlich ent« hält der Beerensaft Frucht- und Traubenzucker, Kali-, Kalk- und Bittererde. Schwefel-, Phosphor- und Traubenfäure, Ei. weiß, ätherisches Oel, Schleim usw., also eine ganze Reihe von Substanzen, die in den Laboratorien der Beerenzellen und in den Kammern der grünen Blätter aus dem einfachsten Roh. material, aus ein paar Salzen, Kohlensäure (N) und Wasser (H-O) in verhältnismäßig kurzer Zeit erzeugt wurden. Doch jetzt kommt die Kehrseite der Medaille. So sehr sonst eine günstige Blütezeit, die wir alle unseren deutschen Reben wünschen, die Verheißung einer reichen Ernte bedeutet, sc wenig ist das beim Weinftock der Fall. Die letzten Jahrzehnte haben die Garantien einer glatt verlaufenen Blüte auf einen angemessenen Herbst zwar wieder gehoben, indem man Mittel und Wege fand, die Widerfacher der Rebe, die oft genug noch nach der herrlichsten Blüte den ganzen Ertrag in Frage stellten, zu vernichten oder — vorsichtig gesagt — wenigstens mit er sichtlichem Erfolge zu bekämpfen. Aus dem großen Heere der Widersacher seien hier nur zwei erwähnt: der echte und der falsche Meltau, zwei Schimmelpilze, die, wie männiglich bekannt, ungeheueren Schaden anzurichten vermögen und dies durch die Wunden, die sie dem nationalen Wohlstand ganzer Länder be reits schlugen, zur Genüge bewiesen haben. Im Juni—Juli künden sich die Zeichen, die der erfahrene Winzer sorgenvoll kommen sieht. Doch hoffen wir, daß auch in diesem Jahre die Rebenblüte unter Schutz und Segen steht, damit der Herbst uns offenbart, was in der Minnezeit der Rebe das duftige Blütenwerk uns ahnen läßt. Und ist die Blüte gut vorüber, dann nährt der Winzer, der den harten Stein zu Frondienst zwingt, wohl eine Hoffnung mehr im stillen Herzen, doch — ehe er die Trauben in der Blüte hat — sagt er dir nichts davon. SesckSttttekes Operattonslose Bruchhettung. Die orthopädische Bruch behandlung durch das „Hermes-Institut", Hamburg 36, Espla nade 6, hat in allen Städten Deutschlands Erfolge aufzuweisen. Was mit einer exakten, gewissenhaften orthopädischen Be handlung der Brüche erreicht werden kann, hat das Institut durch jahrelange intensive Arbeit an Tausenden von Bruch leiden bewiesen. Die vom „Hermes"-Jnstitute angewandte Methode hat vor allen anderen den Borteil, daß die Bruch kranken ohne Unterbrechung olle Arbeiten, selbst die schwersten, während der Behandlung verrichten können. Die Behandlung findet nur statt durch approbierte, speziell ausgebildete Aerzte und zwar regelmäßig in fast allen deutschen Städten. Nähere Auskunft gibt das Institut kostenlos.
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