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SSchfifche Dolkszettung 17. Juni ISA Iugendtagung aus der Rochsburg Bon kalholtfcher Iugendarbeik in Sachsen lieber das Psingsttreffen d-r katholischen Jung. Mannschaft Sachsens auf der Rochsburg geht uns ein Bericht zu, der von mehreren Teilnehmern der Tagung gemeinsam abgefaßt worden ist. Der Bericht gibt ein prächtiges Bild von dem frischen Geiste, der in unserer katholischen Jugend lebt. D. R. Eine Schar Getreuer, aus Leipzig, Chemnitz, Plauen, aus Mittwcida. Dresden. Radeberg und Bautzen, so waren wir in den Ptingsttagcn im Muldetale zusammengekommen. Es wurde am Pfingstsonnabend Mitternacht, bis alles Voll beisammen war. Aber was ivaren die Opfer und Mühen gegen die Freude, daß wir als ein Bund von Brüdern zusammengekommen waren. Das war unsere Borfreude, daß wir gegenseitig erfahren würden, wie weit wir in der Ausbreitung unseres Jugendreichcs gekommen sind. — Als wir zur Burg kamen, schritt uns der Heimvater P. Grubcr und Pater Nup pel aus München entgegen. Ihnen galt unser Gruß. — Wie wir Pfingsten erlebt und verbracht haben, davon soll das Folgende er zählen. Der Weckruf am Pfingstmorgen Ei» neuer, leuchtender Morgen. In allen Gemächern ist man schon beizeiten lebendig bis auf einige Leute, zu denen die Morgen röte nicht dringen konnte, da ihnen die Schlafdccke bis über die Ohren gezogen war. Da, hört ihr eS alle? Aus dem ersten Burg höfe klingt es hinauf zu den Fenstern der Burg: Erwacht, ihr Schläfer drinnen, der .Kuckuck hat geschricn. Oben drängten sich alte zum Fenster. Unten steht eine kleine Schar, die den Kanon singt. Immer lauter und stärker dringt es zur Burg hinaus, bis der letzte seinem Nachtversteck entschlüpft ist. Damit hat der Ruf seinen Zweck erfüllt. — Auf, Brüder, es ist Zeit . vom Schlafe auszuste^cn, den» heute müsse» wir bereit sein! Bereit zum Hören und Denken, bereit zum gegenseitigen Diene» und Helfen! Gemeinschaftsmesse! In der kleine», sonst so stillen Burgkapelle gemeinsames Beten und Bitten füreinander. Chor und Gegenchor, vereint und gegen seitig wechselnd beten wir, mit dem Priester innig verbunden, die Gemeinschastsmesse nach Guardini. — „Herr ziehe unser Herz zu Dir ...." Das ist ja doch unseres Treffens Sinn, daß wir wissen um einander, damit wir froh uns zu helfen vermögen im Ringen um die Gotteskindschaft, draußen im Alltag. Feine, kernige Worte des geistlichen Führers unseres Treffens sind cs, die uns zu diesem Helfe» rufen, die uns mahnen, besonders tn diesen Tagen zu beten um dieses Ersaßtwcrdcn „vom Heiligen Geist", um dieses Erkennen, um diese Treue gegen den Bruder. Heilige Begeisterung erfüllt unsere jungen Seelen, da die Mahnung uns wird, diesen Geist des Dienens und Helsens hinauSzntragen in daS Dunkel, damit cs den Bruder erfasse, der da fernstcht, und still versprechen wir uns, einer dem andere» Treue zu Hallen. lind da wir nun gemeinsam die Messe beten, fühlen wir, was es ist um dieses „Trcusein", um Gemeinschaft. Da wir vereint mit dem Priester unsere Schwachheit bekennen, vereint flehen zu dem Einen, dem Sieger, der auch uns Hilst, unsere Schwachheit zu über winden, fühlen wir. daß unser gemeinsames Beten und Opfern Ge meinschaft schafft. Da wir so gemeinsam beten, geht uns das rechte Trcusein und Sorgetragcn des einen für den anderen auf. Und wenn wir dann draußen von Gemeinschaft sprechen, dann soll uns die Haltung, die sich uns auftut, da wir die Messe beten, vor der Seele stehen und uns den Weg dahin ganz klar sehen lassen. Jte Missa est . . . Für uns eine ernst« Mahnung! Früh- lingsglaubc durchflutet uns, der Glaube an ein neues Menschentum, um das wir gemeinsam flehten und um dos wir ringen wolle» drau ßen im Alllag. Im Burghof erklingen froh Fiedeln und jungsrische Stim men . . . „Der Winter ist vergangen." Von der Aussprache des FesttlMqs Unter guten Freunden ist cs Brauch, daß man sich allez Wich tige gegenseitig mittcilt. So haben auch wir uns im Anfang alles erzählt, was wichtig für die Bergangenhcit und Entwicklung, aber auch das weitere Leben der Gruppe war. denn wir müsscu ja unter einander wissen, wie es um uns steht. Nur so können wir in etwa unsere Verhältnisse beurteilen und uns gegenseitig helfen. Wir wurden uns dann darüber klar, daß die Dinge, wie sie jetzt noch in unseren Jngendvereincn liegen, geändert werden müssen. Es geht nicht an, daß wir mit unseren Idealen noch weiterhin Thcaterspiel treiben. Wir dürfen uns nicht immer in zwei Schat tierungen zeigen, so, wie wir gestriegelt aussehen und wie in Wirklich, keit, die man ossiziell oder weniger sieht. Es wird wieder eine Jugend kommen müssen, die bewußt katholisch ist, die sich ganz hineinstellt in die Gemeinde und als Pfarrjugend fühlt, de sich auch nach außen hin ohne jede Duckmäuserei als katholische Jugend ausgibt. Schon die Jüngsten müssen eine in sich geschlossene Gruppe vorsindcn, denen die Aelteren ganz Vorbild und Kamerad sind. Wir können nicht länger zusehen, wie viele, und oft mit die Besten, in ander« Lager gehen. Der Hauptgrund liegt hier gewiß nicht darin, weil wir katholisch sind, sondern darin, daß wir alz junge katholische Menschen nicht das gcstaltungskräftig genug verlebendigen können, was uns in unserem Innersten bewegen sollte und das sich auch nach außen hin Ausdruck schafft. wollen zu Land ausfahren . . . Wir wollen zu Land ausfahren über die Fluren weit. auswärts zu den klaren Gipfeln der Einsamkeit. lauschen, woher der Sturmwind braust, schauen, was hinter den Bergen haust, und wie die Welt so weit. Fremde Wasser dort springen, sie soll'n unser Weiser sein, froh wir wandern und singen Lieder ins Land hinein. Und brennt unser Feuer an gastlicher Statt, so sind wir geborgen und schmausen uns satt, und die Flammen leuchten darein. Und wandelt aus tiefem Tale heimlich und still die Nacht. sind von dem Mondenstrahle Gnomen und Elfen erwacht, dämpfet die Stimmen, die Schritte im Wald. so seht ihr und hört ihr manch' Zaubergestalt, die wallt mit uns durch die Nacht. Es blüht im Walde tief drinnen die blaue Blume fein, die Blume zu gewinnen, wir zieh'n in das Land hinein. Es rauschen die Bäume, es murmelt der Fluh, und wer die Pinn e finden will, mutz ein Wandervogel sein! Unsere Kritik wäre negativ, wenn wir nicht zugleich die Ver antwortung in uns spürten, den anderen zu helfen, unsere frische, neue Jugcndart hinanszutragcn ins Land. Während der Opser- mcssc babc» wir wohl das Wehen des Heiligen Geistes gespürt. So glauben und hoffen wir auf eine frohe, srischlebendige Jungenschast und eine starke, verantwortungsbewußte Jungmann- scbaft. Di« Aelteren werden den Jüngeren Führer und Kamerad sein. Jungenschaft wird stolz und unentwegt, fast sorglos und un- bewußt ihre Wege gehen, sie geht noch froh daher, weil sie die barte Wirklichkeit noch nicht so kennt. Aber um so mehr wird die Jung- mannschast ringen mit dem Kampf im Leben, im Staat, in der Wirt schaft, sie wird ringen um die Gemeinschaft der Kirche, um ihre Liturgie. So entwickelt sich allmählich der inneren Form und Gestaltung nach ein Bund. Wenn wir bisher von Verband sprachen, haben die meisten immer nur unser Verbandshaus mit Leitung gesehen, aber nicht das gesamte Volk unseres großen Verbandes. Beim Hin bewegen zum Bund handelt es sich um die innere Haltung, die wir entscheidenden Dinge» gegenüber zeigen. Wir werden uns auch in einem Bund nicht alle persönlich kennen, sondern es geht um unser» Ausdruck als große Gemeinschaft, als Bund von Brüdern. Alle Glieder an einem großen Leibe- Wenn ein Glied krankt, fehlt dem andern etwas, als ob es nicht ohne das andere sortlcben könnte. Wie Pflegen wir in unscrm Land das hündische Leben? Die Wandersleute werden alljährlich zu einem großen Treffen zuiam- inenkonunen, eventuell Lager mit Zelten. Wir sollen in möglichst regem Verkehr untereinander stehen, und die einzelnen Gruppen sollen sich auch öfter treffen. Unsere Stellung als Minderer im Verein, in der Gruppe soll gleichberechtigt mit den anderen sein, nicht mehr und nicht weniger. Wo immer neue, srisch« Jungenart hervorsprießt, da soll man sie ungehindert mit Freude wachsen lassen. Wir behaupten nicht, daß wir in geistiger, religiöser oder sittlicher Hinsicht besser sind, sondern daß durch eine lebendige Ge meinschaft eine gegenseitige Verpflichtung und Verantwortung ge*, tragen wird. . . . und der Sängerkrieg? Ja, das zeigte uns erst die richtige Arbeit, wie es in den ein- zclnen Gruppen um dos alte Volkslied steht — daß es vorangeht und daß einige Gruppen schon über die ersten Anfänge hinaus sind, wird wohl den übrigen Gruppen einen Ansporn zu fleißiger Arbeit geben. Wer sollte aber singen, wenn auch wir schon Grillen fingen, in des jungen Frühlings herrlichster Zeit? So und nicht anders sin gen Buben, wenn etliche beieinander sind. Frische, zackige Lieder, mit voller Freude und Begeisterung. Sie singen, weil man sie nicht fesseln kann an dumpfe Stuben und Straßen. Draußen aber, im, Wald, im Feld, da kann er seine Stimme klingen lassen. Und dann! erst recht beim Sängerkrieg! Wo sich jeder mit der Gruppe in Ehren i schlagen will. Wo jede Gruppe die beste sein möchte. Da ist erj gebunden, und er singt mit: Im grünen Wald sing, daß es schallt, mein Herz, bleib frei und munter! Ein frisches Lied vorweg. Das hohe Preisrichterkollegium seht eine Amtsmiene auf. Die .„zahmen Löwen" von Dresden-A. singen Frühlingslieder. Die Leipziger Kreuzfahrer Huben an ein tücht'ges Landsknechtstoben. Chemnitz St. Johann kam mit seine«» Liedern etwas ins Schwanken. Diese drei Gruppen lagen im Grup« penwcttstreit, den das hohe Kollegium für die „zahmen Löwen" ent- schied. Die Leipziger könnten sie aber bis zum nächsten Mal einholenl Selbst die St.-Johanner bekamen Ansporn. Dann gab es noch Lie der von Heldentenören und Brummbässen zu hören. „Auf d« schwäbsche Eisebohnc", „Du dalkata Schrcibcrsbua", „Als ich eil» Junggeselle war" und noch manches lustige Lied verhallte draußen im Hain. Wir hatten uns schon hungrig gelungen, alz es zum Nach. Mittagskaffee ginn Die Nitter vom runden Tisch Als cs dämmerte, setzten «vir uns im Burghof ini Kreis M sanuuen. Es wird im Ckor von einigen die Psingstscgucnz gespro chen. Dan setzen sie sich, die Ritter vom runden Ti'ch. Einer liest die Parzival-Sagc vor bei Fackelschein. Sonst ist es im Hofe dun. kel. Nur oben ain Himmelszelt leuchten uns die Sterne. Laßt uns auszichcn. den heiligen Gral mit einer Unruhe im Herzen zu suchen, bis wir ihn gefunden haben. — Ein kurzes Nachtgebet war da- Ende des ersten Psingsttagcs. Auszug von der Burg Das Tressen war beendet. Zum ersten Male waren die Wan derer allein zusammen. ES sollte keine Sonderung sein, denn jeder war geladen. — In diesen Tagen ist so manches geklärt worden, und Brücken sind geschlagen worden. Wir haben in feierlichen Augenblicken gemeinsam gefühlt und die Verantwortung gespürt, die wir in uns trage» sollen. Sagt, brannte nicht unser Herz, als der geistliche Führer sprach: „Wenn ihr dicken Berg wieder lnnuntcr- stcigt in das Tal, in das Dunkel der Welt, dann soll jeder van euch wie ein Lichtträger in der Finsternis wandeln. Jeder von euch ein Licht, und es wird hell, wo >hr seid. Tragt die Verantwortung für den Nächsten, für den Bruder." Am Schlüsse versprachen wir 40 Jungens uns die Treue. So sind wir ausgezogcn, angetan mit den Wafien des Lichtes. Jeder hat seine Aufgabe geschaut, und jede Gruppe die ihre. Die Auf gaben verschieden, und doch dasselbe Ziel. Vielleicht hat manchem ein Idealbild in diesen Tage» vor seiner Seele gestanden: von sei., »er Gruppe, von der Gemeinschaft katholischer Jugend. Laßt es uns immer lebendig in uns tragen mit dem Willen zur Tal. Daran wollen wir denken, wenn wir unser Kampflied äugen: Hcil'gcm Kampf sind wir geweiht. Gott verbrennt in Zornesfcuern eine Welt Sie zu erneuern wollen kraftvoll wir beteuern: Christus. Herr der neuen Zeit? » Zum Schluß ein Wort des Dankes. Wir danken Herrn Pater Noppcl, München, daß er zu uns Sacb'en kam und uns io tatkräftig geholfen hat. Dem Hcimvater der Rochsburg, Herrn Vater Gruber danken wir für sein Walten. Ein herzliches .Vergelt's Gott" aber auch den beiden lieben Schwestern für die Mühen und Arbeit um uiner leibllcheS Wohlergehen während der Tage! S« Jahre Auguflinusoerein Zur Feier des goldenen Jubiläums am 17. Juni 1928. Von Obcrarchivrat Dr. Kisky (Köln). Am 15. Mai 1878 versammelten sich in Düsseldorf im Saale Ke? Eiskellerbergcs unter de,,, Vorsitze des Kaplans Dr- Hermann Joseph Schmitz achtzehn Vertreter der katholische» Presse und hoben einen Verein aus der Taufe, der den Namen „Verein zur Pflege der katholischen Presse" haben und unter dem Patrozinium des heiligen Augustinus stehen sollte. Die treibende Kraft bei dieser Vcreins- gründung nwr der Kaplan Dr. Schmitz, der zuerst auf der Katho- likenverscuninlung in Würzburg im Jahre vorher einen Antrag auf Gründung eines solchen Vereins eingebracht hatte. Der von ihm auSgcarbeitete Statutencntwurf wurde in dem Ausschuß für Wissen schaft und Presse berate» und dank der warmen Befürwortung durch de» Vorsitzende», den Mainzer Domkapitular Professor Dr. Haff, ner angenommen. Der Statutcnentwurf wurde einer besonderen Kommissio» zur Uebcrprüsung überwiese», von dieser ergänzt und verbessert und in der Versammlung vom 15. Mai 1878 erneut durch- beratcn und schließlich einstimmig angenommen. Damit war der Angustinusverein gegründet. Es ist nicht ohne Bedeutung, daß an seiner Wiege zwei Geistliche standen, die später die Mitra tragen sollten: Domkapitular Professor Dr. Hafsner war von 1886 bis 1899 Bischof von Mainz, und Kaplan Dr. Heim. Jos. Schmitz von 1893 bis 1899 Weihbischos von Köln. Zum provisorische» Vorsitzenden des Augustinusvcreins wurde der Trierer Kaplan Friedrich Dasbach, der Gründer der Pau linusdruckerei und vieler Zeitungen, gewählt. Er wurde nach der definitiven Wahl nach sieben Monaten von Dr. Schmitz abgelöst, der schon die Vorarbeiten geleitet hatte. Dr- Schmitz bekleidete das Amt des Vorsitzenden drei Jahre. Sein Nachfolger wurde Kaplan Adolf Joseph Bongartz, der sich als Redakteur der christlich-sozi alen Blätter einen Namen gemacht und auch sonst um die katholische Presse Verdienste erworben hatte. Er starb bereits nach einem Jahre, sein Nachfolger wurde der Kaplan Karl Baeddinghaus in Münster, der Besitzer und Verleger des Westfälischen Merkurs ein Mann, der in der Hochzeit des Kulturkampfes mit seinem Blatts eine tvahre Leidenszcit durchgemacht hatte. Als er nach sechs Jahren den Vorsitz niederlegte, wurde zum ersten Male ein Laie in der Perlon des Krcfelder Redakteurs Heinrich Otto zum Vorsitzenden gewählt. Otto führte den Verein 20 Jahre lang und brachte ihn aus eine vorher ungeahnte Höbe und zu großem Ansehen. Im Januar 1969 wurde Dr. Ed. H üsge n sein Nachfolger, und nach dessen To§e wurde am 11. November 1912 das Amt des Vorsitzen de» dem Verleger Lambert Le »sing übertragen, der heute »och an der Spitze des Vereins steht. « ?lls der Verein gegründet wurde, hatte die Zahl der katho lischen Blätter und der katholischen Journalisten bereits eine Höhe erreicht, die einen Zusammenschluß zur besseren Verfolgung der ge meinsamen Ziele dringend wünschenswert erscheinen ließ. Durch die Gründung der ZcntrumSpartei hatten die Zeitungen, die bis dahin für die Rechte der katholischen Kirche eingetrctcn waren und die kirchcnseindliche,, Tendenzen bekämpft hatten, einen Krislalli- satiouspunkt und ei» Programm bekommen, die Fahne, unter der sie gemeinsam kämpfen konnten. Die katholische Presse war in den siebenziger Jahren überhaupt erst entstanden. Vorher gab es zwar katholische Blätter, aber keine katholische Presse. Infolge des Kul turkampfes nmr dann die Zahl der katholischen Zeitungen außer, ordentlich gestiegen. Die katholisch« Presse »mir in der Tat in kurzer Zeit zu einem achtunggebietenden Faktor im öffentlichen Leben ge worden. Eine Organisation aber fehlte ibr noch, und da? lwtie eine Reibe von beklagcnswerie» Mißnänden zur Folg«. Diese Mängel zu heben, war die Absicht der Gründer des Augustin»». Vereins, und Schritt für Schritt gelang es dem jungen Verein, oieiem Ziele näher zu kommen. Eines der ersten Unternehmen war die Gründung einer ge meinsamen Berichterstattung über die Parlamentsverband- lungcn in Berlin durch sie ZeutrumS-Parlameuts-Korrespondenz C. P. C-), die bereits kurz nach der Gründung beschlossen wurde. Vielleicht das wichtigste Bindemittel jedoch für die katholische Presse schuf der Augustinusvccein in seinen Generalversammlun gen. Hier wurden von Anfang an nicht nur die Angelegenheiten des Vereins, sondern jeweils auch und vor allen Dingen die poli tische Lage besprochen. Referenten darüber waren durchweg die Parteiführer, und alle namhafte» Politiker der Zentrums,,artA und im Laufe der Jahre als Redner aus den Versammlungen des Auni- stinusvereins aufgetreten. Solange es keine einheitliche Organi sation der ZentrumSvartei gab, waren die Vcrmmmtungcn des AugustinuSvereinS fast die einzige Gelegenheit zur Aussprache unter den ZcntrumSpolitikern, äe haben dadurch geradezu die erst später geschaffenen Parteitage ersetzt. Die Vereinsgeschäste wuchsen allmählich zu einem solchen Um fang an, daß die Anstellung eines hauptamtlichen Geschäftsführers notwendig wurde. Am 1. Januar 1894 wurde das General, sckretariat errichtet. Der erste Generalsekretär wurde der Re dakteur Hubert Jmmeten, der aber schon »ach zwei Monaten wieder ausschied, weil er in Aachen die Herausgabe eines neuen Blattes übernahm Sein Nachfolger wurde der Schriftsteller Hermann Jor dan, der bis zum 1. Juni 1897 Generalsekretär blieb und dann durch den Redakteur Joseph Matter» ersetzt wurde. Nach dessen Uebertritt in einen anderen Wirkungskreis wurde der Chefredakteur des Westfälischen Merkurs, Dr. Paul Weilbächer zum Genera!sekre»