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Don der Schuhmacher-Fachschule Siebenlehn. 27. April. Die Deutsckfe Schuhmachersachschule Siebenlehn. deren Ausbau in de» letzten Jahren weiter vervollständigt wurde, hat jetzt durch die Angliederung einer kompletten Maschi- nenabtcilung eine wesentliche Erweiterung er fahren. Der Zweck der Erweiterung ist in erster Linie das Be streben. den Handwerksbetrieb gegenüber der maschinell arbei tende» Industrie Konkurrenz- und leistungsfähig zu erlialten. Die Masckinenlehrableilung ist in der ehemaligen Siebenlehner Schuhfabrik untcrgebracht. die kürzlich in den Besitz der Stadt überaegangen ist. In ihr sind zahlreiche neuzeitliche Maschinen ausgestellt. Auch wurde sür dieses Jach eine neue Lehrkrast gewannen, so daß der Lehrkörper der Schule nunmehr aus einen, Tireitor und süns Lehrern besteht. Der Besuch der Schuhmachersachschule ist nach wie vor gut. Tagun i der sächsischen Fleischer Meerane, 27. April. Der Bczirksvereiu Sachsen i», deutschen Fleischerver- ban/ tuen «am 23.- 25. April in Meerane seine» 56. Bezirks lag aa Aus diesem Anlass hatten sich hier ca. 11—1200 Teilnehmer ans alle» Tci'c» des Sachienlandcs ciiigesuiiden. Am Montag, dem eigen Tape, iai'd lediglich eine Vorstandssitzuiig statt. Kurz vor Bett»,, deisclve» ereignete sich ein tragischer Zwischenfall, indem der erst vor kurzen, hier eiugclrofsene Vertreter der Zwcnkauer Fleis'kreri»il»»a. Lbermeister Nertbol-d, im Empfangslokal .Wel lt».". Hoi" einem Scklagansall erlag. Am Dienstagnochmittag nmrde „ach ziKendigniig des F c st z u g e s durch die Stadt in Hiir'ets Hol«, di« Hauptversa IN INlung abgelialten, der II. a. der Amistwuptwan». Freiherr v. Wclck-Glauchau, die Vertreter der siäduick.e» 'Bclördc», der Vorsitzende des Bezirksvcrbandes, sowie V Ureier res 5'andcSa»s'chusscs und der Landtagsvcrtrctcr Syndi- tns «'d'ti-an n cr-Eilauckau beiwohntc». Nach verschiedenen Begrü- ßu» ezziiiprache» wurde in die geschäftlichen Verhandlungen rin ge, reten. Nack Ersiattung des Jahresberichts erfolgte eine Bespre chung über eie . ige des Oicwerbcs. Angenommen wurde ein An- >rn». auch eie sog. Hansschlächter zur staatlichen Schlachtvieh»er lich-'nag heianmzichcii. serner gelangte ein Antrag aus Beseitigung der haaliich ii Schlachlstcucr zur Annahme. Abgelehnt imirdc je doch z-c Heraiisoabe einer Kundenzcilung. Die Norstaudsnwlilcn cr-atcu die 2r'icdcrwahl des bisherigen Vorstandes. Als Ort der näck.ui WEre,, Bezirkstagung wurde Meitze» gewählt. Am Abend iaiw im Bcisciii der Spitzen der Behörden ein glänzender, von tunst.eriic! . u «Kcnüssen reicher Bcgrützungskommers im Fcstsaal von Hür ets Hole! statt. Der Mittwoch war Besichtigungen gewidmet. 'tz. Tödlicher Antounkall. Mittwoch mittag stießen in Zwickau in der Nähe des Gntcrbahnhofcs Gersdorf zwei L-'ü '.n:,vagen zuwmmcn. Der Grünnmrcnliändler Ranft aus Lu- e n, u-ol!:e auf die linke Stratzcnscile satimi, uni die mitfahrcnde Frau Hauke vor ihrer Mahnung abzusctzen. Dabei stictz Ranst mit .ui Bier,ragen der Firma Nothcnnmd aus OelSnitz zusammen. Frau Hanke Hel dabei durch die Windschuhschcibc vor das Auto und wurde üler'ahren. Während ein Beifahrer mit leichteren Ver legungen eavonkam, starb Frau Hanke nach kurzer Zeit. tz. Tagung der Einkaussgriiosscnschasten. Die Einkauss- geuvisenichait Deutscher Kolonialivarenhündler biclt am Mittwoch iu E bemn itz ibrc Sachscnkoiisercuz ab. Ter Bezirk Sachsen um- se.i.l z Z. Genosse,ückwile» mit rund klüOO Mitgliedern. Unter den erschicucnen Ehrengästen bemerkte man Geheimrat Dr. Oeriel als Verirr,er der Kreisbauptmannschast und Stadtrat Schmalholz sür die Stasi Ebcninitz, seiner Vertreter der Handels- und Gc- werhckaiiimern niw. Im Juni wird in Kiel der deutsche Vcrbands- tag ahgetalten werde». h. Teilung des Schul« nfsichtSbezirkes Schwarzenberg. Laut c'iicr Miiiisterialvcrorduuiig tvird der Schulaussichtsbczirk Schivar- zeubcrg ab I. Mai geteilt werden. Die Landgemeinden werden zu einem Bezirk mit dem Sitz Schwarzenberg, die Stadtge- n »indeii zu einem Bezirk mit dein Sitz Aue zusannncngeschlossen iverven. Zn letzterem Bezirk gebären die Städte Aue, Schneeberg, NcustlOtel, E'.beustock. Schivarrenberg. Löbsnitz. Zum Bezirksschul rat » it dem Sitz in Aue ist Lehrer Laube aus Chemnitz ernannt worden tz. Mcil»e des Stadions in Aue. Am 1. Psingstseiertag soll das neue Stadion in Aue, dessen Herstellungskosten 1-10 000 Mark betragen und das als das schönste Stadion Sachsens angesprochen werden kan», seiner Bestimmung übergeben. Wetterbericht -er Dresdner Wetterwarte Witterunqsaussichien. Zunächst wolkig, örtlich geringer Niederschlag nicht ausgeschlossen. Im späteren Verlauf zeit weilig wieder ziemlich heiter. Temperatnrverhältnisse nicht durchgreifend geändert. Mäßige, freie Gebirgslagen vorüber gehend kriseln: Winde aus östlichen Richtungen. Kur «Irr I.suLitr Iubttäumsfeier -er katholischen Oberschule Bautzen Bautzen. 27. April. Am Donnerstag, den 26. April, gedachte die l,acholische Oberschule mit Ausbauklassen in einer schlichten Feier der 25. Wiederkehr der Einweihung des neuen, schmucken Schui- gebänües in der Stislsstratze. Der Aktus begann mit einer Dar bietung des Schülerorchesters, das unter Leitung des Herrn Ttndienrats En gier in wirkungsvoller Weise Edmund Kretschmers „Eriksgang und Krönungsmarsch" wiedergab. Darauf brachte der gemischte Chor unter Führung des Herrn Musikdirektors Pischel den 23. Psalm von Beruh. Klein ein drucksvoll zu Gehör. In seiner Anspraclw gedachte Herr Ober- studiendircktor Lob m ann der Entstehungsgeschichte des neuen Gebäudes und sprach der Staatsregiernng, dem Domstift St. Petri, dem Londbauamt und seinen Mitarbeitern den Dank der Schule ans. Tann beglückwünschte Rektor Löbmann mit herz lichen Worten der Anerkennung für alle geleistete segensreiche Arbeit die Herren Studienräte Semank, Engler und Skenzel zu ihrem 25jährigen Seminarlehrerjubiläum, die Herren Studienräte Dr. Klein schmidt und Dr. Richter zu ihrer 25jährigen Lehrcrivirksamkeit. Zum Schlutz gaben die Unterprimaner Just und MahnKe durch den Klaviervortrag des ersten Satzes aus Beethovens E-Dnr-Sinfonie Proben schönen Könnens. I. Hk. l. D>e Einwohnerzahl Bautzens. Bon der Stalistisclzen Abteilung des Slädtischen Polizeiamtes wird mitgeteilt, das; die Einwohnerzahl Bautzens Ende März d. I. 40 705 betrug. l. Eine wertvolle Ausstellung im Bautzner Kunstverein. „Alte Kunst aus den Sammlungen der Grafen von Riesch", Neschwitz. aus dem Besitz vom Landesältesteu a. D. Kammer- Herrn Freiherren v. Vietinghoff-Riesch wird ivährend der Künst lerhilfswoche in Bautzen zum ersten Male in grötzerem Um fange öffentlich gezeigt. Die Ausstellung, di« Gemälde, Skulp turen und Graphik alter Meister und altes Kunstgewerbe um fasst. wird durch den Kunstoerein Bautzen in seinen Räumen im Bautzner Stadtmuseum veranstaltet. l. Der Beztrlisverein „Slldlausitz" des Katholischen Lehrer verbandes im Freistaat Sachsen hielt am 25. April aus dem „Weinberg" Hirschfelde seine Monatsversammlung ab. Kollege Günther, Leutersdors, referierte über: „Neues Md. Schrifttum". Seine klaren und tiefgründigen Ausführungen gaben wertvolle Gesichtspunkte, für die Auswahl päd. Literatur. Anschließende Aussprache und verschiedene Mitteilungen ge schäftlicher Natur beschlossen die Versammlung. Muer Theaterintendant sür Görlitz. Der Magistrat zu Görlitz hat zum Intendanten des Stodttheaters vorbehaltlich vertraglicher Vereinbarungen den Intendanten des Stadt- theacers in Frankfurt a. d. Oder. Hern: Walter O. Stahl, mit Dienstantritt zum 1. Juli 1929 gewählt. Herr Intendant Stahl ist geboren am 3. Juni 1884: neben Iura studierte er Kunstgeschichte. Literatur und Musik in Genf, Freiburg. Mün chen und Berlin. Nach bestandenem Neferendarexammen ging er zur Bühne. Seine Laufbahn führte ihn über das Geraer an das Meininger Hosthcater, wo ihn der Herzog Georg H.. der bekannte Theoterhcrzog. nach drei Jahren auf weitere vier als Regisseur. Darsteller und musikalisck)en Beirat verpflichtete. Ge heimrat Grube, -er bekannte Meininger Schauspieler und Ober- Spielleiter berief ihn dann nach Hamburg, wo Herr Stahl zwölf Jahre nach Grabes Abgehen als Ober-Regisseur. Charak- torspieler, musikalischer Beirat am Thalia-Theater tätig war Im Mai 1925 wurde er zum Intendanten des Stadttheaters Frankfurt a. d. Oder gewählt, das er seitdem mit sehr gutem Erfolg geleitet hat. Leipziger Sender Sonnabend, 28. April. 11.00 Uhr: Ministerialdirektor Dr. Schulze: Ansprack>e zur Er öffnung der Sächsischen Künstlerhilfswoche 1928. 11.30 Uhr: Anläßlich der Zentenarfeier des Kunstvereins Ueber- tragung des Festaktes und Auftakt der künstlerischen Hilss- woche 1928 vom Staatlichen SchauspiellMis. Dresden. Daraus: Mittagsmusik auf einer Sprech- und Schallplatten maschine. 16.30— 18.00 Uhr: Konzert. Das Leipziger Rundfunk-Orchester. Dirigent: Hilmar Weber. 18.00—18.30 Uhr: Deutsche Welle. Berlin. Robert Groetzsch: „Martin Andersen Nexö. der Arbeiterdichter." 18.30— 18.55 Uhr: Dr. Herbert Roth. Dresden: „Kunst in Sach sen innerhalb der letzten 100 Jahre." 19 00 Uhr: Usbertragiing aus dem Neuen Theater in Leipzig: Tannhäuser. Oper in 3 Akten von Richard Wagner. 22.30 Uhr: Pressebericht und Sportfunk. 22.45—24.00 Uhr: Tanzmusik. Ein neuer -eulscher Bischof in Amerika Von Neuyork kommt dir Nachricht, daß der bisherig Stadtpfarrer an der westlichen St. Josef-Kirche in Neuyork Josts Rummel, vom Heiligen Vater zum Bischof von Omaha in, Staate Nebraska ernannt worden ist. Der Vater des „e„- ernauiitcn Bischofs, Gustav Rummel, ist ein geborener Etlimger kBaden). seine Mutter, Therese geb. Klein stammt aus Trcin- mauern. Hier in Steinmauern, wo der Vater das Schuhmacher, Handwerk betrieb, ist der nunmehr zum Bischof ernannte ge- koren. Als er viereinhalb Jahre alt war, ging sein Vater mit der Familie nach Amerika, wo mehrere seiner Schwäger als Bierbrauer tätig waren. Jg Neuyork besucht« Josef die talho. lisch« Schule. Nach Absolvierung des Gymnasiums studierte er in Nom Theaiogie. In den Ferien kam er nach Ettlingen und be teiligte sich dort auch an den Feldarbeiten in seinem ocoz. väterlichen Hause. 1902 wurde er zum Priester geweiht. Nach dem er zunächst in seiner Heimakdiözese am oberen Hudsonslrsj tätig gewci-n war, bringt ihn sein Erzbischof nach Neuyort als Psarrer vr, St. Anton im Siadteil Broux. In, letzten Jahr: feierte er sei» silbernes Priesterjubiläum. Damals lebte roch der inzwiichcn verstarb n-e Prälat Schlatt er. sein badistlm Landsmann, mit dem Rummel innig befreundet war. Schüttler l'ätte nie seine große» Erfolg« errungen ohne Rummel. Mir damals an Gaben durch Schlntters Hände nach Deutschland, ins besondere auch Baden floß und z. B. dem Erzbischof non Frei, burg die Ausrechterhaltung der kirchlichen Anstalten überhaupt erst ermöglichte, kam guten Teils auch von Rummel und 'einer Tätigkeit. Es ist deshalb kein Zufall, daß Rummel auch der Vorsitzende jenes Komitees wurde, das es sich zur Aufgabe ge stellt Hirt. 100 000 Dollars zu sammeln und dem deutschen Von!- iatiusverein als Schlattergedächtnisstistung zur TKrfiigung z» stellen. So dürfen mir uns auch als Deutsche mitfreuen, wenn einem Landsmann im fremden Lande eine so hohe Auszeich nung zuteil wurde. Omaha, der Bischofssitz Rummels, liegt 3000 Kilonieier iveiter westlich von N.uyork am Missouri-Flusse. Die Stadt mag so groß sein wie Karlsruhe; die ganze Diözese zählte aber 1905 erst 175 Kirchen, 145 3>Zel!priester und etwa 65 000 Ka.ho- liken. Inzwischen sind Dakota und Nebraska stärker besi-we/ worden, besonders auch von Deutsche»; große Strecken sind noch Missionsgebict; der neue Bischof wird also Gelegenheit genug finden, sein bewährtes Organisationstalent zu zeigen. Semeinele- uncl Vrrrin5ve5rn 8 Kath. Arbeiterverein DreSde„-A. Die Mcmatsversammlimg am 6. Mai 1923 fällt a»S. Die Mitglieder werden gebeten, sich an der Wallfahrt nach Rosenthal zu beteiligen. Cäcilienvereine. Vor einiger Zeit schlossen sich mehrere Kirche», chöre Westsachsens in Zwickau zu einem neuen Bezirksvcrcine zusammen. Somit ist die Teilung des großen Bezirkes Wcstsachsen vollendet. Der neue Bezirksvecein heißt nach dem Archipresbylcrate: Bezirksverein Zwickau des Diözesanverbandes der Kirchen« chöre im Bistum Meißen. Ihm gehören folgende Kirchenchöre an: Aue, Erimiuitschaii, Lengcnfcld i. V.. Reichenbach, Schwarzenberg und Zwickau. Di« Verwaltung des Bezirkes liegt in den Händen der Herren Al brecht, Zwickau (1. Vors.), Pfarrer Kirsch, Rcichcnbach (2. Vors.) und Prokurist Hanl s ch in a n n, Lengenielz (Schriftführer und Kassierer). Die diesjährige Bczirkstagung smdei am 26. August in Lcugcnscld statt. Tie einzelnen Vereine sotten zum Hochamte liturgische Gesänge und am Nachmittage weltliche Lieder bieten. Ei» herzliches „Glückauf!" —l. Furchennachrichken Nachtrag zum St. Benno Blatt Zittau. Jeden Sonn- und Feiertag 6 Ilhr hl. Messe. 73g Uhr Singmcssc mit Predigt, 9.15 Uhr Hoclpmtt mit Predigt, >1 M Schulgoltcsdieiist mit Erhörte, abends 7.50 Uhr Andacht. Wochen tags lil. Messe um 6 und 8 Uhr. Hl. Beichte jeden Sonnabend nachm. 5—8.15 und Sonntaos früh 6—8.:'0 Mir. sowie wocl-enta ? vor den bl. Messen. — Im Monat Mai sind Mai-Audachten je en Sonntag, Dienstag nnd Freitag abends 7.30 Uhr. Großschönan. 8-45 Uhr M-. Pr, S. S., abend? 7 Uhr Mai. andacht. Di. und Do. aliendz 8 Uhr Maiandacht. W. M. 7.15 ist'!'. Mi., Do. und S. 6.15 Uhr. Dres-ner SchlachlviehmarkI vom 2K. Avril Austrieb: 3 Ochsen. 12 Bullen. 1 Kuh, 772 Kälber. 14 Schaie. 430 Schweine. Ueberstand: 4 Rinder (davon 3 Ochsen. 1 Bullet. 14 Schweine. Gesästistsgang: Kälber schlecht. Schweine lang sam. Preise: Rinder und Sckiafe Geschäft belanalos. daher ist eine amtliclp: Preisnotierung nicht erfolgt. Kälber: at —> b) 72—77 l120). c) 64—70 (112). d) 50-60 (100). Schweine: a) 50—52 (64), b) 52—54 (68). c) 48—49 (65). Ausnahmeoreise über Notiz. Salzschlirser Impressionen Von N A. 2 teuer 8. Was die Impressionen betrifft, tut man gut, solche zu haben, wenn einem die Ausdrücke fehlen. Ich könnte also ganz einfach sagen: „Es war sehr schön, es hat mich gefreut" und allen, denen diese schlichte Kürze und genmßelte Knappheit des Ausdrucks un zureichend erscheint, empfehlen, Salzschlirf persönlich zu besuchen, um den Eindruck zu gewinnen, den meine Aeußerung auf sie gemacht hat. Man könnte es freilich, da Impression und Erpression ver sagen, mit der „Neuen Sachlichkeit" versuchen. Das sähe dann etwa so aus: „Vad Salzschlirf, unweit Fuldas (nicht Ludwig Fuldas, sondcru Fuldas schlechthin) gelegen, ist das prominente deutsche Heilbad sür Gicht- und Siofswrchselkraiikc. Der Salzschlirser Boni- saiiushrunneu, so benannt nach dem heiligen Bonisatius, der auch in diese Gegend kam und hier das Christentum predigte, besitz! eine so erstaunliche Heilkraft, daß man gerade zu vo» einer Wirkung von Sluiidc zu Sluiio« spreche» kann. An die wunderkräitige Quelle knüpft sich eine Sage: Doppelpunkt,' Ge dankenstrich — —. Aber nein, das wollen wir doch lieber dem Fremdcusübrer überlasten, den cs in Salzschlirf Golk sei Dank nicht gib!. Es wäre auch feist am Orte, da sich jeder dort so heimisch sähst., «aß er die Bezeichnung „Fremder" mit Entrüstung zurück- weiicu würde. Und in der Tat sind die meisten Kurgäste alte, lrcuc Salzscstluscr geworden, die jedes Jahr an den Ort zurückkchren, der ibiicu nickst nur Linderung ihrer Leiden bieiet, sondern auch Sonn, auf Vorrat und Ncrvcnkiast und Lebensfreude für mehr als ein Jahr. Um ans die Impressionen znrnckzukommeii: Wenn ich von andere» aus mich schließe» darf, so lmbe ich den Eindruck, daß cs hier nur vergnügte Menschen gibt. Um diese Behauptung zu In gründen, müßte ich »unmchr zu Nalurschildcruiigcn übergehe» »»d etwa dartuii. wie „die idyllische Loge des Oricz am Fuß« der LPZ-Bergcs und im Tale des ANE-Baches überaus wohllucud aus die mcinchliche Psyche einwirki". Aber das wäre wiederum Bacdcckcr-Stil. und außerdem möchle ich diejenigen Leser ärgern, die. durch den sauste» Titel „Impressionen" verleitet, auf „leichte" Lektüre gefaßt waren. Führen wir unseren Beweis philosophisch- Der Wein erstem »ekaunttich des Menschen Herz. Die Salzschlirser Kurgäste hingegen müssen einen verhältnismäßig abscheulich schmeckenden „Brunnen" aus nüchternen Magen und bei den Klängen der Knrmuiik mehr mals täglich zu sich nehmen. Wenn sic das getan haben, können sie sich wieder eine Zcitlang einem „ausschweifenden" Lebenswandel hingcben, zum Beispiel ihr Herz niit Wein ersrcuen und im Kur haus Eßarlesion oder Walzer oder sonst etwas tanzen. Je weniger ihnen der Brunnen schmeckt, um so mehr freuen sich die Gäste auf den Tag, an dem sie ... . Und da einerseits die Vorfreude die beste ist (womit ich nichts gegen den hier vcrschäukleu Wein sagen will) und andererseits der Mensch der Mittelpunkt der Welt, färbt die intensive Vorfreude der Kenner ebensosehr auf die Landschaft wie auf di« Neulinge ab, und ans diesem Grunde gibt cs in Salz schlirf nur vergnügte Leute. — Dieser Beweis ist zweifellos sehr einleuchtend und hal außer dem den Vorzug, unrichtig zu sein, denn der Brunne» schmcckl zwar nicht gerade wie NüLcsheimcr, aber keineswegs so abscheulich, wie ich zwecks Irreführung der Ocfscnttichkcit oben behauptet habe. Außer der erbaulichen Tätigkeit des Brunnentriiikens, Spru del-, Moor- und Lustbadciis oder SchwefelbruiinengurgclnS kann mau sich hier, je nach Veranlagung, bcschäistigen: mit Langeweile oder mit Unterhaltung. Kompromißlerische Naturen können beides miteinander vereinigen. Ich allerdings propagiere die nackie Lange- weile. Rezept: Man entferne jegliche Uhr aus seinem Gesichis- krcis. denke an gar nichts und lasse sich von der Sonne bcichciiicn. Sollte der Tag hiermit nicht völlig ansgcsüllt sei», kann man auch größere Mahlzeiten einschieben. Wer Unterhaltung liebt, gehe ins Kurtbcater, ins Kino zum Tanz ins Kurliaus oder ins Kolonna- dcn-Cafe. 26er an unerfüllter Scbnsiicht nach einen Auio bisher gelitten hat, kann sie liier niit Leichtigkeit stillen und sür billiges Exerz tien im Mai In Hoheneichen: 28. April bis 2. Mai: Gesellen, Jungmänner. 7.-11. Mai: Priester. ^ 16. 20. Mai: Junginäiinrr, Geselle», Arbeiter. 25.-29. Mai und 29. Mai bis 3. Juni: Bertrauensmitgliedrr des ttattz. Volksverrins. Geld Ausslüge i» dir Rhön, ins Schwätmcr Läudchcn machen o)cr psanlos die wundervolle Uiiigcbuiig Salzschlirfs diirchfabre». Für billiges Geld! — Das ist überhaupt das Erstaunliche: Was gibt cs hier alles für wenige Mark! Der alle Hercnmcislcr Hacscler, der den Schlüssel zu dem Geheimnis besitz!, verrät mir Mar nicht, wie er seine Billigkeitsivundcr zustande bringt. Und wenn jemand a» Gicht oder . . oder auch nur an schlechter L.mne leidet, kan» er gar nichts Belscrcs tun. als »ach Salzschlirf zu reisen. Es lohnt sich! Es lohnt sich! Das sind in erster Linie meüir Salzschlirser Endrückc. Um -le katholische Bekennlnisschuie Der Kampf um das Re-chsschulgesetz Hot ein schnelles lenze gefunden. Nicht veralten werden die Grundsätze. Darum inus man der katholischen Schulorganisatio» danken für die Heraus gabe von Schriften grundsätzlichen Charakters. In Hest 29 der „Zeitfragen" sind unter dem Titel „Hat sich die hollän dische S ch u l l ö s u n g b e «v ä h r t" von einem Holländer die dortigen Schulverhältnisse zusammengestellt. Er kommt frei lich zu einem ganz auderen Ergebnisse als verschiedene frei sinnige Schulpolitiker und liberale Zeitschriften. Man ist in unseren Landen soweit, daß man de» Eltern und ollen Lcnten. die sich sür die Schule interessieren, mit der holländischen S.dnle das Gruseln lerne» will. Dieser Holländer belehrt »ns aber eines anderen. Man sollte sich dieser Broschüre rech! oit er innern. Sie leistet im Abwehrkam>,'se außeraröenilich wert volle Dienste (15 Seiten. Preis 70 Pfg.). In Heft 2 der .Shnl- politisckcn Flugschriften" macht Schulrat W. Langenberg um Keudcllschen Entwürfe für ein Rcichsvolksschulgesetz be ner- kensiverte Ausführungen. Großartig ist die Art. wie er manche Blüten und Mätzchen aus dem jüngsten Cchuikamvse zer pflückt und mit zwingender Verstandesschärfe obtttt. Beipillch- ten muß man ihm. wie er den tyrannischen Standpunkt des Deutsck)en Lehrervereins verurteilt und den Nachweis führt, daß man keinen gerechteren Entwurf denken kann als den. der der Gewissensfreiheit sreie Bahn schafft. Für kommende Kämpfe behält das Buch seinen Werk. (24 Seiten, Preis 60 Pfg.). Tie Schriften sind zu beziehen durch die Katholische Schulorganst'otion Düsseldorf. Reichsstroße 20. Sie seien besonders den lltt-rii- raten und berufsmäßigen Erziehern empfohlen. F G.