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Sächsische Volkszeitung : 24.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192807245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280724
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280724
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-07
- Tag 1928-07-24
-
Monat
1928-07
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.07.1928
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g « r Hygiene vollbracht * Alle Erscheinungen, dl« sich nicht mehr aus dem menschlichen Seelenleben erklären lassen, bezeich net Seih als „Gaukeleien, orientalische Magie, spiritistische Tricks und ausgelegten Betrug". Geistererscheinungen aus dem Jenseits dagegen gibt er als möglich zu. Aber „nur mit Gotte, Zulassung und nach Gottes weisem Na,schlug, zu wichtigen, nicht nichtigen Zwecken" erfolgen solche. Man könnt« dem Verfasser vielleicht erwidern, alles Böse in der Welt geschieht bekanntlich auch mit Gottes Zulassung, also könnte man auch bei den okkultistischen Phänomenen von dieser Zulassung reden. Allein dieser Einwurf widerlegt sich selbst. Seit, fuhrt für seine Auffassung die Ausführungen des englischen Schriftstellers Podmore in seinem Buch..dloilern Kpiritiikilwm" vom Jahre 1802 an: „Mit einigen zweifelhaften Ausnahmen, die ivoder zahlreich noch wichtig genug sind, kön nen die physikalischen Phänomene des Spiritismus auf der einen Seite durch Taschenspielerei und automatisch« Bewegungen der Muskeln und aus der anderen Seit« durch Illusionen und Be obachtungsfehler geklärt werden." Demgegenüber machen die Anhänger des Okkultismus geltend, neuer« Beobachtungen und Forschungen von namhaften Gelehrten führten doch zu anderen Ergebnissen. Zum mindesten sei die Zahl derjenigen Fälle die nuHer aus der BetrugShypotehse, noch aus der animistischen Theorie heraus erklärt werden können, erhbltch gewachsen. Ob di« Beweise, die sie für dies« Behauptung vorlegen, stichhaltig sind, ist eine andere Frage. Der Kernpunkt des ganzen Problems ftegt wohl in folgen den Frage«: 1. Gibt es außettörperliche Wesen, di« von sich aus den Drang und di« Möglichkeit haben, auf Menjchenschiclfale vnter gewissen Voraussetzungen Einfluß auszuüben und sich mit Menschen zu verständigen? 2. Falls di« erst« Frage mit Ja zu beantworten ist, haben auch di« Menschen ihrerseits die Mög lichkeit. diese geistigen Wesen unter gewissen Voraussetglngen herbeizurufeil und sich mit ihnen zu verständigen?, 3- Welcher Art sind diese geistigen Wesen? Sind es gute Geister, find es böse Geister? Sind cs sogenannte Dämonen oder sind es ab geschiedene Menschcnseelen? 4. Wie bat sich der Mensch und der Katholik zu diesen außerirdischen Wesen und Erscheinungen zu verhalten? Auf diese Fragen gibt der Verfasser des dritten Buches, das noch erwähnt werden muß, Nr. H Malfatti. ein. ^rofcgor der medizinischen Chemie an der Universität Innsbruck,, in seiner biologischen Studie „Menschenseel« und Okkultismus" eine ausführliche Antwort, die von tiefer katholischer Gläubig keit Zeugnis ablegt. Ihm-ist aller Okkultismus Tätig keit der Menschcnseele. die aber nicht nach Art eines Gespenstes im Körper haust und einen Perisprit oder ähnliches braucht, um auf die Materie wirken zu können. Malfatti be trachtet die Seele als das der toten Natur entgegenrmikende Es set, der Aktivität, als di« Lebenskraft, die nicht allgemein, son dern nur in abgeschlossenen Stofsmassen, den Organismen, eben als „Seele", sei cs als Pflanzen-. Tier- oder Menschenseele, wirkt. Das ,.U n t e r b e w u ß t f« i n" hält er für einen Ee- hirnzustand, der jedem Menschen zukommt. Die sogenannte Telepathie, das Fernempfinden, spielt sich nach ihm im unterbewußten Zustande ab, während physikalische F e r n w i r k u n g e n spukartiger Naim nicht auf das Unter bewußtsein zuriickqemhrt weiden können. Die telekine- tischen und teleplastischen Erscheinungen — hierher gehören Totcnanmcldung, Spukerscheinungen (gutartige und bösartige), an lebende Personen gebundener Spuk, spiritistischer (durch ein Medium hervorgerusener) Spuk und endlich das Tisch- rückcn spielen sich nach seiner Meinung außerhalb des Kör pers und unabhängig von ihm ab. Die Biologie hat. wie Malfatti des näheren ansführt. allen Grund, diese Erscheinun gen als Tätigkeit der Seelen verstorbener Menschen zu betrachten. Di« menschliche Seele, die im Gegensatz zur Tier- secl« als geistige Einheit nicht aus Teilen besteht und deshalb nicht aufgelöst werden, also nicht sterben kann, hat die Fähig keit, sich zu hetätigen, zu erkennen, sich zu erinnern und darum auch physisch zu leiden und endlich die Fähigkeit, sich einst mit dem Leibe wieder zu vereinigen. Es liegt deshalb, wie er glaubt, auch kein Grund vor. dieser „armen Seele" im christ lichen Sinne die Fähigkeit, physikalische Leistungen (Bewe gung von Gegenständen. Materialisation) zu vollbringen, abzu sprechen. (? Di« Schriftleitung.) Die harmloseste Form eines Berichtes aus dem Jenseits ist di« „Totenanmeldung", die als mahnende Betätigung der Seelen schon verstorbener Freunde oder Verwandten aufzu fassen ist. Der gutartige „Spuk" ist die Bitte hilfsbedürf tiger und hilfefähiger armer Seelen, die ihre Wünsche in deut lichster Form aussprechen und zum Beweis des Gesagten auch dauernde physikalische Wirkungen Hervorrufen. Der bösar tige Spuk ist sinnloses Zerstören und Schädigen von Sachen, Quälen und Erschrecken von Menschen und Tieren und wird, auch nach der Volksmeinung, mit Recht den verdammten „armen Seelen" aiiacschricben. Der spiritistische Svuk oder Mcdiumismüs.' d. h der experimentell hervor gerufen« Spuk ist 'äsartiger Ncnnr. Die ihm gegenüber angewandte animistische Erklärung widerspricht sicher festgestellten zchyfikalifchen uitt» biologischen Erfahrungen, so daß nur die spiritistische Erklä rung übrig bleibt. Auch das Ti sch rücken ist telepathisch nicht erklärbar. Führt es doch gewöhnlich zum Psychographen und artet in spiritistische Expeiimentierring (ohne eigentliches Medium) aus. Diese Form des Spiritismus ist die primitivste und deshalb auch die gefährlichste, weis ihr gegenüber eine wirk same Kontrolle sehr schwierig ist. Daher auch das strikte Ver bot der Kirche. Trotzdem braucht aber die geistige Einstellung des Katholiken zu den okkulten Erscheinungen nicht durchaus unfreundlich zu sein: denn diese Erscheinungen haben, wie Malfatti am Schlüsse seiner Ausführungen hervorhebt, vor allem den Zweck, „die Erkenntnis unserer eigenen geistigen Seele nicht etwa zu ermöglichen, sondern zu erleichtern und zu festigen." Auszuweichen braucht man als Katholik den okkulten Erscheinungen nicht. Man kann und mag sich wissenschaftlich mit dem Problem beschäftigen, aber die Teilnahme an spiritisti schen Sitzungen u. ä. ist und bleibt aus guten Gründen den Katholiken verboten. vi^5«irn unck Umgebung Amerikanischer Besuch in Dresden Dresden, 23. Juli. Aus einer Rundreise durch Deutschland weilte am Sonn- abend eine Studiengesellschaft von Dozenten der deutschen Sprache an amerikanischen Mittelschulen in Dresden. Im Neuen Ratliaus« fand eine Begrüßung durch Not und Stadt verordnete statt. Stadtrat Koppen wies in seiner Begrüßungs ansprache u. a. darauf hin, daß die Stadtverwaltung den Plan liege, das Lingner-Schloß zu einer Sommer-Universität für amerikanische Studenten auszugestalten. Von Dresden reiste die Studiengesellschaft nach Leipzig iveiter. Vorsicht beim Baden! Zur Sommerzeit häufen sich die Todes- und Unglückssälle beim Baden in einer geradezu erschreckenden Weise. Abgesehen von sträflichem Leichtsinn oder einer die eigenen Kräfte überschätzenden Rekordsucht ist an den meisten Unfällen die Außerachtlassung der wichtigsten Vorsichtsmaßregeln schuld. Kranke, insbesondere Herzkranke oder Epileptiker sollten überhaupt nicht ohne ausdrück liche ärztliche Erlaubnis baden, und auch dann nur da, wo sie im Bedarfsfälle leicht Hilfe bekommen können. Vor dem Bade kühle man besonders den erhitzten Körper ausreichend ab. Niemals gehe man mit vollem Magen ins Wasser. Auch ein plötzlicher Schreck, wie ihn z. B der Nichtschwimmer dadurch erleidet, daß er an einem unbekannten Badeplahe plötzlich den Grund verliert, kann zu plötz licher Ohnmacht, ja zum Tode führen. Ganz besondere Vorsicht ist geboten für alle diejenigen, die je mals eine Ohrenkrankheit durchgemacht haben. Häufig bleibt im Anschluß an eine im Gefolge von Masern, Scharlach oder sonstigen Erkrankungen entstandene Mittelohrentzündung ein Loch im Trommelfell zurück. Dringt durch diese Oeffnung beim Bade» oder Tauchen auch nur ein Tröpfchen Wasser ins innere Ohr und den darin verborgenen Glcichgewichtsapparat ein, so können die Fol gen unabsehbar sein. Der kleine Wasscrtropfen reizt das Gleich gewichtsorgan, eS tritt Schwindel, Unsicherheit und Ohnmacht auf, wodurch nicht selten der Tod herbeigeführt wird. Das gleiche gilt für das Erbrechen unter Wasser, das stets einen tödlichen Ausgang nimmt. Darum muß jeder Ohrenkranke einen Schutz tragen, der beim Baden das Eindringen von Wasser mit Sicherheit verhütet. Einen solchen Scbuh gewährt Verstopfen des Ohres mit etwatz. fetthaltiger Watte oder mit einem kleinen Wachskügelchen. Durch strengste Jnneholtung dieser kleinen, leicht für jedermann er füllbaren Vorschrift wird es leicht gelingen, die Zahl der Unglücks fälle erhebliche zu vermindern und die Freude am Baden und Schwimmen ungetrübt zu erhalten. : Die Ozcanflieger Köhl und v. Hünrfrld wurden Sonnabend vormittag im Kuppelsaal des Ausstellungspalostcs von der Ausstel- lungsleitung empfangen und dann durch die wichtigsten Teile der Ausstellung die „Technische Stadt" geleitet. An de» Nundgang schloß sich ein Frühstück im Konzertsoal an. Hauptman» Köhl flog bereits am Sonnobendnachmittag um 3 Uhr mit der „Eu ropa" von Dresden noch Warnemünde, während Baron v. Hünefeld am Sonntagvormittag 10 Uhr mit dem Flicgeringenieur Rose in dessen Klemm-Daimler den Flug nach Tempclhof antrat. : Der S'oß:'' :anget. Zn den Gemeinden mit über 5000 Einwohnern Kommen auf je 100 Wohnungen 8,S Hans. Haltungen und Familien ohne selbständige Wohnung. Der Fehl bedarf an Wohnungen wird vom Neichsarbeitsmimsterium noch immer auf mindestens 600 000 Mark geschätzt, dazu kommt ein jährlicher Zuwachsbedarf von etwa 200 000 Wohnungen Tie Zunahme der Wohnungssuchenden in Berlin stieg im verflossenen Jahre um 33S50 auf 271 027. Die Zunahme hat 11,5 Prozent gegenüber 8Z Prozent >m Vorjahre, 7ZL im Jahre 1925, 6 Pro zent im Jahre 1024 und 8 Prozent im Jahre 1023 belragen. Von 100 Arbeiterfamilien wohnten 1020 in eigenem Hause auf eigener Scholle in Deutschland 5 (1024: 9), in Frankreich 10 (8), in Bes, gien 15 (20) und in den Vereinigten Staaten 40 (65). : Verkehrsunsall. Am Sonnabend wurde auf der Nöth- nitzer Straße im Stadtteil Dresden-Plauen ein zehnjähriger Knabe, der beim Ballspiel aus der Straße in ein Auto hincinlief, von diesem überfahren und so schwer verletzt, daß der Tod sofort einlrät : Familientragödie. In der vergangenen Nacht spielte sich in der Hübnerstraße eine Fam'lientragödie ab. Dort wohnt h, der 3. Etagr eine schwerkranke Witwe mit ihren zwei Töch tern. Heute früh, als die Tochter erwachte, »ahm sie Gasgeruch wahr, der aus dem verschlossenen gemeinsamen Schlafzimmer ihrer Mutter und Schwester kam. Sie alarmierte sofort dir Hausbewohner. Als man die Türe öffnete, fanden sie die beiden Frauen in ihren Betten liegend vor. Der Gashahn mar ge- öffnet. Während die Mutter bereits tot war, gab die Tochter noch Lebenszeichen von sich. Sie wurde nach dem Kranken haus überführt. Aus hinterlassenen Briefen geht hervor, daß beide gemeinsam den Tod gesucht haben. : Unbekanntes schwachsinniges Rädchen. Am 14. 7. 192H wurde auf der Bautzener Landstraße in Weiher Hirsch ein unbe kanntes Mädchen in vollständig verwahrlostem Zustande ange- trofsen und der Städt. Heil- und Pslegeanstalt zugesührk. Das Mädchen ist schwachsinnig und kan» weder seinen Namen noch letzten Aufenthalt angeben. Es ist etwa 1,60 Meter groß, schlank, Hot blondes in 2 Zöpfen geflochtenes Haar und ist bekleidet mit groufarbigem, rot und schwarz kariertem Kleide, grauem Unterrock, grauen Segeltuchschuhen, weißem Hemd mit Streifen. Im Kleide eingenäht befindet sich die Nr. 451, weshalb ange nommen wird, daß das Mädchen aus einer Anstalt entwichen ist. Mitteilung an Landeskriminalamt, Personenfeststellung, zu Erk.-Reg. II 721/28 erbeten. Reklame auf Briefumschlägen . Die Deutsche Neichspost macht erneut darauf aufmerksam, daß nach den Bestimmungen der Postordnung die Abjender- angaben, sowie die Reklamen des Absenders nur aus der Rückseite und dem linken Drittel der Vorderseite der Brief umschläge, deren Rückseite zu Aufdrucke» benutzt wird, am oberen Rande der Rückseite einen mindestens 2)4 Zeutimeier breiten freien Raum haben, der zur Niederschrift poslöienstlichcr Vermerke benötigt wird. Für den Aufbrauch non Umschlägen, die über das zulässige Maß mit Aufdrucken aus der Vorderseile oder Rückseite versehen sind, ist eine Frist von 2ltl Jahren ge währt worden. Diese Frist läuft am 30. September 1028 ab Mit einer Verlängerung der Ausbrauchfrist über diesen Zeiipuuk! hinaus ist nicht zu rechnen. Die Versender werde» daher gut iun, sich »ur auf de» Aufbrauch vorhandener Bestände an unzulässigen Umschlägen zu beschränken und nicht, wie von den Postonstalten vielfach wahrgenommen worden ist, Neu drucke Herstellen zu lassen, die bis zum 30. September s. nicht aufgebraucht werden können. Nach diesem I.Upunkr müssen Briefumschläge, die den Postordnuugsbestimmiingen nichl genügen, von der Postbefökderung ausgeschlossen werden. d. Der Hungerstein in der Elbs wird sichtbar. Der Hunger stein unterhalb der Tetschener E l b b r ü ck e ist soweit sicht bar, daß nur noch 5 Zentimeter fehlen bis zum Wasserstande des Jahres 1904 Täglich besichtigen zahlreiche Besuck-er das alte Wahrzeichen trockener Jahre, auf das jedesmal die Jahreszahl seines Hcrvortrelens eingegrabcn wird. d. Ein rabiater Ehemann. In Neustadt i. Sa. wurde de- Arbeiter K. in Haft genommen, als er von seiner Arbeitsstätte noch Hause zurückkchrte. Den Grund hierzu gab. daß er seine Fra» be droht und versucht hatte, sie totzuschlagen. Er wurde ins hiesige Amtsgericht eingeliesert. K. war bereits einmal in Schutzhaft ge nommen worden, da er seine Frau zu vergiften versuchte. Wieder holt hat er sie mißhandelt, so daß sie polizeiliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. ehemaligen Kunstgewerbemuseums, ist zwar eine der jüngsten aber auch gewähltesten Sammlungen ostasiatischer Kunstwerke dw^es gibt. Ihre Bibliothek ist von einzigartiger Lollständig- In dem Berbindungsbau zwischen ostasiatischer Kunstsamm lung in den indischen Sammlungen des Museums für Bölker- kunde sind die 1902 bis 1914 aus den Tempelruinen und Höhlen in Chlnesisch-Turkestan geretteten Turfan-Wandgemälde unter gebracht, buddhistische Bindeglieder zwischen Hellas und China. . Die afrikanisch-ozeanischen und amerikani schen Sammlungen des Museums für Völkerkunde, Proben der Kultus-, Kriegs-, Jagd-, Fischerei-, Ackerbaugeräte, Kleidung, Schmuck usw. Dieser Abteilung liegt insonderheit auch der Aufbau eines die allgemein« Völkerkunde umfassenden ethnologischen Ior- schungs- und Lehrinstitutes ob, dieses wird in Dah lem in unmittelbarer Verbindung mit den Lehrsammlungen und Magazinbeständen des Museums für Völkerkunde unter gebracht. Organisatorisch mit der Prähistorischen Abteilung ver bunden, ist die erwähnte Sammlung für deutsche Volks kunde in de» Klöstern.-aße. Sie enthalt deutsche Volkstrachten, Möbel-, Haus- und Wirtschaftsgerät, sowie Erzeugnisse des Hausgewerbes. Zu den wissenschaftlichen Hilfsinstituten der Staatlichen Museen gehören: Das chemische Laboratorium auf der Museumsinsel, das allen Abteilungen zur Verfügung steht und darüber hinaus Ar beiten und Untersuchungen im Interesse der Staatlichen Denk malpflege unternimmt. Die Eipsformerei in Charlottenburg, Sophie Char- lottcn-Straße, mit ihrer Verkaufsstelle im Sockelgeschoß des Alten Museums. — Ihre Aufgabe ist, für die eigenen Bedürf nisse der Museen und für wissenschaftliche Anstalten, sowie für das Publikum preiswerte Nachbildungen plastischer Kunstwerke aus unseren Museen herzustellen. Georg Kaiser und Alfred Brust ans der Freilichtbühne. — Die Leitung des Naturtheaters Belvedere in Weimar hat das Wagnis unternommen, Werke von so ausgesprochenem Zeit charakter. wie es die von Georg Kaiser und Alfred O-> ut in-d für die Aufführung auf der Freilichtbühne vorzubereiten. In »en nächsten Tagen werden Kaisers „Jüans", das im Jahre 1918 während Kaisers Weimarer Aufenthalts geschrieben wurde. And Brusts „Frühlingslied" erweisen, ob eine geschickte Regie sie dem Rahmen von Goethes Naturtheater anzupassen ver mochte. Äiineseld als Bühnendichter „Die Furcht vor dem Glück" in der Dresdner Komödie. Ta soll mal einer sagen, unser« modernen Helden seien nicht in allen Sätteln gerecht: Am Vormittag feiert man den Amerika flieger höchst offiziell in der Ausstellung, am Abend im Theater. Und nicht bloß als Helden, sondern sogar als Dichter. Freilich tvar die Tatsache, daß der Held und Dichter in «ins zerfließen, dem Dich ter sehr zum Vorteil. So mancher ivar allerdings skeptisch, als er sich — wohl in der trügerischen Hoffnung, die versprochene Kühlanlage sei wirklich schon in Betrieb — in Frack oder Smoking warf und man erivortete von vornherein nicht allzuviel van dem als Dichter Namenlosen. Auch das war dem Herrn v. Hüncfeld günstig. Denn er konnte dadurch immerhin noch angenehm enttäuschen. So man ches, was er im Zirkus Sarrasani gesagt hat und was er im Stück vorbringt, mag ja kluge Politik sein, aber im Grunde berührt der Versuch, Brücken zu schlagen von Partei zu Partei, von Volk zu Volk immer sympathisch. Und den Zwecken eines solchen Brückenbaues dient auch das Schauspiel „Die Furcht vordem Glück", dessen Uraufführung die Komödieam Sonnabend unter Leitung des Direktors Fritz Fischer herausbrachte. Ganz kurz: Zwei BourbSnen-Frcunde sind von der Negierung des Bürgerkünigs Louis Philippe geächtet. Ein gutmütiger Pfarrer hat sie auf das Schloß des Barons v. Chouard gebracht, wo sie verborgen werden. Der eine Flüchtling entpuppt sich als der Sohn eines Jugendfreundes des Schloßherrn, des Cheva liers von Maupi», der andere ist bürgerlicher Abstammung und ehe maliger Napoleonischer Kapitän. Dazu lzat der alte Baron eine modern denkende Tochter, Marie, die fabelhafte Romane schreiben kann. Die Kontraste sind gegeben. Der Baron sieht in jedem Bür gerlichen die Kanaille, Kapitän Dupont ist der Vertreter des derben „dritten" Standes, der junge Chevalier ein verträumter Künstler, schwächlich und ohne Initiative, Marie der Typ der modernen Frau. ES gibt Reibungen und es wird endlich gezeigt, daß man diesen be gegnen kann, wenn man nur gute» Willens ist. Zum Schluß gibt's Verlobung, Rührung, Versöhnung. Die wenig gcivandte Szene,isührung, der mitunter schleifende Dialog, die Gartcnlauben-Charakiere lassen den Dilettanten erken- nen. Aber Hüncfeld ist immerhin ei» Dilettant, der sich genmndt aus den Fährnissen zu ziehen versteht und dessen kraftvollste Szenen, wie z. B. die große Auseinandersetzung der beiden Extremisten Ehouard und Dupont und di« Liebesszene am Schluß, recht bühnen wirksam sind. Viag dazwischen manches reichlich Schwache und be sonders im Technischen Unausgeglichene liegen: man war ja ge kommen, um beide Augen zuzudrücken und konute sich mit dem einen begnügen. Vielleicht wird sogar aus dem Dilettanten ei» wirklicher Künstler, wenn er sich aufs Lustspiel wirft. Denn die ses „Schauspiel" ist natürlich nur ein Lustspiel . . . Herr v. Hüncfeld bedankte sich in überaus liebenswürdiger Weise bei Fritz Fischer und den Darstellern. Und dies war recht. Den» die haben ihm herausgcholt, was möglich war. So besonders Hanns Fischer als Gast und Martin Costa. Prachtvoller konnte der auf seinen allen Grundsätzen beharrende und gegen die Zeit anrenncnde alte Trutzkümpe kaum charakterisiert werde» als das Hans Fischer tat. Und Costa konnte sich wieder einmal »ach Herzenslust gehen lassen. In ihm verliert die Komödie sehr viei. Lore Schubert mußte den Beweis antrete», daß sie nicht »ur grotesk sein kann. Sie tat's mit Glück. Johannes Steiner gab den guten, alten Pfarrer (dessen Charakteristik nur durch ihn, nicht durch den Autor gerettet wurde), Marianne Fritz sehe die Mama mit Anstand. Lediglich Wolf Kersten versagte wie zu meist als Liebhaber. Man bereitete Herrn v. Hüne selb, der mit bemerkenswer tem Takt sich bis zu den demonstrativen Hervorrufen unsichtbar zu machen verstand, einen großen Erfolg, feierte aber auch Fischer orkanartig. Zum Schluß wollte der Beifall kein Ende nehme». Franz Zickler. Zwanzig Jahre Tittmanns Vortragsabende. In diesen Tagen sind gerade zwanzig Jahre verflossen, daß Oskar Engler, der jetzige Inhaber der Karl Tittmannschen Buchhandlung in der Prager Straße in Dresden, seine erste gedruckte Ankündigung verschickte, aus deren Seiten die damalige Vortragsreihe seiner „Literarischen Abend« 1008/09" angckündigt siand. Damit setzte er zwar zunächst die schon in den 90er Jahren vom „Verein Dresdner Presse" veranstalteten „Dichter-Abende" fort, die später die Firma Ries übernahm und die in den Vortrags- zyklen der inzwischen eingegangenen Dresdner „Literarischen Gefellscl>aft" später eine empfindliche Konkurrenz bekamen. Eng- ler, der aus einer alten angesehenen Leipziger Kaufmanns familie stammt, verstand es, aber den literarischen Abenden der Tittmannschen Buchhandlung durch Steigerung von Form uns Inhalt eine derartige Bedeutung zu verleihen, daß sie in weni gen Jahren ein nicht mehr ivegzudenkender Teil des ganze» Dresdner Kulturlebens wurden. Eine stolze Reihe ^on Dick lern, Gelehrten, Erfindern, Forschern, Kritikern, Vortrags- meistern und auch Vertretern der singenden und tanzenden Kunll sind auf dieses Weise dem Dresdner Publikum vorgestellt wor den: Gerhart und Karl Hauptmann, Schönhcrr, Bahr, Heinrich und Thomas Mann. Bari«. Bonseis u. a. m. >.eip Rekkorwa Bei der « tors für die U 1028 bis 30. L Heilkunde und dent. Oskar R Das 1 Auf dem k Sängerbundessi nächsten Bunde terstiitzung dich an den Deutsch lassen, das nach > «in z«! Leipzig. Der 9 vom Freitag 12 tunnels unter > läge ist die Zus ) Ein 72ji 75 Jahre alte unter eigener L des Ertrinkens ) Tödliche radsahrer Gäb Berlin—Kairo- Sonntagabend g er eine Radfahr wollte. Beide k SchäSelbruch, ar kenhaus starb, eischütterung dai reichsten Motorr- Okrm Pro!esk -< Bekanntlich Nodewisch gegcr l u b e r ki>! ö s e vom Miuisteriur einer großen E wurde am Freit steriums >u dies Anliörung ihrer zu begründen. 2 ordneten der vc Zwischenausichu säuverdcausschuß Abgeordneten di Verschiebung de sprachen hat. tz- El,, gu Straße in P I packker junger dem Oberen L ausmcrksam ge auf. Bei der l daß man es mi Karl Albrechr wurden eine g schuhe, Wurstwi die, wie der V geucn Nach! a tz. Ein hi Kirchen gerne Möckel angeste! beide um fang re herigen Ermitt handeln. Die ! auf die Erzgeb aulgedeckt. tz. Schlägl Pauftelle in > Stroit, in Sesse Im Icnse Baum, und das schildern: Wie (! zu üben glaubte Treue und Hin, Weibe hastet uni Es braucht Er braucht auf bot des Heiland Das beinhaltet ruht auf einem Gebot. Dein N Tier, Pflanze, d Und nun h aus der ich nicht bleibe ich mit Z denken Sie an m „Mir fällt ich danke Ihnen „Und noch per» in Verbind! wenn man einm meinenden Geist es eine Unzahl! freundeten und werksbcsiher Voi immer Gutes ti» Auch er ist der N Menschen herrsch! teilen. Ich wer ToS ist da»» ne endgültig Schluß Ich sah »oö immer.
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