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Der Elal reiseserkig Der Landtag kann in die Ferien gehen! . Dresden. 11. Juli. ^DI« Haushaltsausschllsse A und B des Landtages «rabschtedeten gestern In gemeinsamer Sitzung die Schlutz- kapitel des Etats und das Gesetz über den Staatshaushalt für 1SL8. Darnach belaufen sich die Gesamteinnahmen und Ausgaben des ordentlichen Etats aus 423 Millionen und die des außerordentlichen Etats aus 48 Millionen Mark. Der Rechen schaftsbericht und der Bericht des Staatsrechnungshoses für 1926 wurden anschlietzend behandelt und beschlossen, der Regierung die versassungsmätzige Entlastung zu erteilen. Heute mittag um 11 Uhr hat Sie letzte Landtagssitzung be gonnen. in der die Etalbcralung zu Ende geführt und dann das Etatgesetz angenommen werden dürfte. Ter Landtag hat damit zuletzt m sehr angestrengter Arbeit das vorgesehene Pensum er ledigt und darf danach in die Grotzen Ferien gehen, die sich bis in den September I,inziehen dürften. keine Unruhe in die höheren Schulen hineingetragen. — Hierauf werden die Einstellungen nach der Vorlage genehmigt und die ül'Ni'c» Aiisichußanlräae angenommen. Tann kam zur Beratung das Hochschullapitcl. Verbunden werden in der Beratung Kapitel 56. Bergakademie Frcibcrg. Kapitel 55. Forstliche Hochschule zu Tlmranvl, Kapitel 66, Technische Hochschule z» Dresden, Kapitel 64, Uni versität Leipzig, Kapitel 65, Pädagogisches Institut zu Lc vzig und ein sozialdemokratischer Antrag aus Schaffung eines ein heitlichen S i » d e n t e u r e ch l S. — Bei Kapitel 55 und 56 be antragt oer Berichterstatter Abgeordneter Flamminger (K.) Genehmigung der Einstellungen. — lieber Kapitel 66. Technische Hoch'chulc berichtet Abgeordneter Tr. Bl über lT. V.). Er be- ant-agt nameiis de? Ausschusses unter anderem Genehmigung der Eiiisiel>"i,ocn. Erböt-auig der TienstausnianoSentschädiguiig des Rek tors aus 3000 Mark. Bewilligung von 69 000 Mark für Errichtung eines Vureauhauies i'ür das Institut für Krailsahrmescn und von 300<oo Mark als erste Rate für Erweiterung des Pädagogischen Instituts der Technische» Hochschule, ferner Schaffung eines ein- beiliirden S'.udcnlenrcchis und Untersagung der Verwendung der ?iu.-irrenden der Technische» Hochschule zu Zwecken der Technischen Aethilse. Abgeordneter Wcckel lSoz.) fordert einen Lehrstuhl für niarristi'chc Gescll'chaslswisscnschast und eine außerordentliche Pro fessur sstr Zeichnen. Von der Negierung verlangt er, daß sie alle Bestrebungen unterbinde, die daraus hinanSgchcn, aus Dresden eine zweite Universität zu machen. — Abgeordneter Böttcher l.K.f behauptet, die Univcrsileiicn seien dazu da, das Standcsbewußt- iein einzelner zu stärken und den Korpsgeist zu pflegen. Wissenschaft iiiid Ecschichtssorschung stunden bei unseren Hochschulen im Dienste der taviialchi'chen Klassen Abgeordneter Sepsert lDciu.) weist den, Vorredner gegenüber daraus bin, daß zahlreiche Studenten an der Universität und an der Technischen Hochschule es für ihre Psliebt hielten, die Fühlung mit den unteren sozialen Schichten ansrccl-Izucrlialten. Ein Gegensatz zwischen Technischer Hochschule und Universität bestehe ohne Zweifel, aber nötig sei er nicht. Die akademische Lebrerbi-duiig stelle auch eine Ausgabe der Technischen Hech'cbule dar. Ter Zulauf zum akademische» Lchrerstiidium sei viel größer, als er in der bekannte» Dcnkschrist vorhergcsagt wor den sei. Vvlkshildnngsmiiiistc,- Tr. Kaiser verteidigte die Studenlemehast gegen die Angriffe der Linken. Es gebe unter o«r Stiidenlewcbaft soviel Gutes und Tüchtiges daß man sich buten solle, e§ zu zertrümmern. Dahin rechne er auch die ver langte Be-chrg»kimg der akademischen Freiheit der Studenten. Es handele sich doch hier um Menschen, die das zwanzigste Lcbensiabr vollendet habeii und die böck-nc» staatsbürgerlichen Rechte genießen. Tie Studenten seien beseelt von Stolz aus ihr Vaterland, Der Streit Leipzig-Dressen mute nachgerade etwas humoristisch an. Die Leipziger Universität sei von der Regie rung »och nie vernachlässigt worden. Die Wisscn- selms« dürfe nicht den Parleiprinzipic» untergeordnet werden. Wi dersprechen müsse er der Behauptung, daß „wcre Universitäten nicht mcbr ans der Höhe ständen Es sei das Eigenartige des sächsischen Landtages, daß er an dem Schönen und Hervorragenden, was Sach sen vor anderen Ländern voraus habe, immer und immer wieder Kritik übe. Scho» die Ruse »ach auswärts bewiese», daß unsere Universität nicht z» den schlechteste» gehöre. Abgeordneter Dr. H ick mann lD. V) erklärt, bei der Be rechnung des Anfnmndes für die beiden Hochschulen werde von einer falsche» Grundlage auSgegangcn. Die kommunistischen An träge würden seine Freunde ablehncn, weil sie nicht glaubten, daß ihre Aniiabmc unseren Koch'chiile» zum Segen gereichen würde. Mit dem Minister lehnten auch seine Freunde eine Beschränkung der aka demischen Freiheit ab — Abgeordnete Frau Schilling (Soz) vertritt den Antrag.k r Partei auf Beseitigung der Pslichtarbeit in oc» Frauenkliniken. — Abgeordneter Tiegcrt (D. N.) erklärt, wen» seine Freunde der Erweiterung des Pädagogischen Instituts in Dresden ziistimmten, so wünschten sie doch eine sachliche Nachprüfung. Tie akademische Freiheit dürfe nicht beschränkt werden. Damit schließt die Aussprache. Sämtliche Kapitel werden ent sprechend de» Anträgen des Ausschusses erledigt, die Minderheits- auiräge abgclehnt. Schluß der Sitzung 19 Uhr. Nächste Sitzung Mittwoch vormittag 11 Uhr. vrerelen unel Umgebung Ferien! Heute ist F e r i e n b e g i n n! Die Schultore werden aus lange Wochen geschlossen — wenigstens erscheinen die Wochen heute noch laug — und der Ranzen init den lieben Schulbüchern bekommt „Schonzeit" in irgendeiner beschaulichen Ecke. Leicht wie nie ist das Herz, das sonst doch schon Schulsorgen beengten. Die Natur tut sich in ihrer einladenden Pracht auf und lockt den einen in weite Fernen, den anderen in di« traute Schönheit der näheren Heimat. Die Zeit ist da, wo auch der moderne Grotzstadtmensch aus Wochen wieder einmal zurückcilcn darf an die Brüste d«r Natur, um sich eiuigerniaßen für die gefährliche Einseitigkeit des heutigen Lebens zu entschädigen. Dieser F-rienbeginn ist wohl der Tag im SchuUeben, der am stärksten ans das Gesamtleben znrückwirkt- Von den Schulhäusern verbreitet sich die Fcrienstimmung hinaus auch in die Fabrik- und Burcauräume. in das gewerbliche und geschäftliche Leben. Nur daß es hier keinen Stillstand gibt. Der Betrieb geht weiter, während sich nacheinander Mann für Mann frohen Blickes seitwärts i» die Nerze oder in die Seen schlägt, um dann mit neuen Kräften und mit neuem Mut wieder pflichtgemäß an seinen alten Platz zurück- zuircten. In diesen Fcrientagen darf auch er, der Mensch der Ma schine oder der Mensch der Feder, für Wochen ein anderer sein; er darf sich statt mit Schreibmaschinen mit den Vögeln des Waldes unterhalten, statt der Schwitzkur an der Maschine in echten Sonnen strahlen baden. Die ganze Welt scheint in diesen Tagen verändert, aus de» Kopf gestellt. Alles-, was sonst unsere Dienste fordert und »ns oft zu Sklaven zu machen scheint, ist uns in diese» Tagen dienst bar. Die Schwerkraft des Lebens schiene aufgehoben, wenn diese Dienstbereitschaft der Welt nicht doch noch von der Größe des Geld beutel? abbängig wäre. So bleibt denn auch in der goldenen Ferienzeit der Bruder Mensch durch sein Portemonnaie und sein Bangen um die Gunst des Wetters den, irdischen Leben verbunden. Und dieser Maßstab der irdischen Unzulänglichkeit soll und darf uns auch in dieser Zeit der Entspannung niemals fehlen. Denn die Ferien sollen nicht in erster Linie nur ein Labsal des Körpers, sondern vor allen e i n Labsal der Seele sein. Machen wir „Ferien vom Ich" im Kcllcrschcn Sinne. Ziehe» wir den kleinlichen Alltagsmenschen aus und ncbmcn wir die Grillen und Launen der Arbeitsstätte ja nicht mit hinaus in die Fericnnatur! Lasse» wir dafür aber um so mehr Licht und Freude in unsere Herzen einziehen und so Gesundheit und Lebensmut vom innersten Menschen aus Pflegen; dann werden wir den Segen der Ferienzeit in vollen Zügen genieße». Gute Fahrt allerwegen! : Der D-Zug Leipzig—Dresden beschossen. Am 5. Juli ist der D-Zug Leipzig—Dresden in der Nähe des Blockhauses Knateivitz von bisher unbekannten Tätern beschossen morden. Zwei Fenster eines Gepäckwagens wurden durchschlagen. Glück licherweise sind Personen nicht zu Schoden gekommen. : Werbeschrift für Dresden- Der Dresdener Vcrkehrsvcrciii hat eine neue, reich mit Bildern versehene und den neuzeitlichen An- svrüchc» gerecht werdende Werbeschrift in einer Auflage von 50 OM Stück, deutsch, englisch, spanisch, hcrausgegcben. : Ein Glückwunschtelegramm. Oberbürgermeister Dr. Blü he r ixtt anläßlich der Taufe des L Z 127 heute folgendes Tele gramm an den Zcppelin-Lustschisfbau, Friedrichshafen, gesandt: ..Die sächsische Landeshauptstadt entbietet zur Taufe des L Z 127 herzlichen Glückwunsch und hofft auf einen Besuch des neuen Luftkreuzers bei den kommenden Probefahrten Möge durch ihn der Name „Graf Zeppelin" glückhaft in alle Welt getragen werden zur Ehre Deutschlands." ; Generaldirektor Nonneseld gestorben. Am Montag ist in Wiessee der Vorstand und Leiter der Hotel-Bellevue-Äktien- gesellschast in Dresden. Generaldirektor Richard Ronnefeld. im Aller von 72 Jahren einem Herzschlag erlegen. Ronnefeld gehörte zu den bekanntesten Hotelfachleuten in Deutschland. : Arbcttnehmerzählung. Wie bereits angckündigt, findet am 1. August d. I. eine Arbeitnehmerzählung einschließlich Hcimarbcitcrzählung statt. Bei den Betrieben, die an diesen Ta gen vorübergehend ruhen sollten, sind die Arbeitnehmerzahlen vom Vortage, gegebenenfalls von der Vorwoche anzugeben. Erhöhung -es Dresdner Waflerprelfes Dresden, 11. Juli- Der Dresdener Wasserpreis für den Hauswirt, schaftlichcn und gewerblichen Verbrauch beträgt seit Juli 1925 17 Reichspsennig je Kubikmeter. Dieser Preis konnte nur solange ge halten werden, als nicht wesentliche Erweiterungen der Wasscrver- sorgungsanlagen notwendig waren. Nachdem indessen in den letz ten Jahren der Wasserverbrauch ganz bedeutend gestiegen ist — in den letzten vier Jahren um rund 60 Prozent — und mit einer wei teren Steigerung des Verbrauches gerechnet werden muß. die Werke aber bis zur Grenze ihrer Leistungsfähigkeit bereits jetzt in An spruch genommen werden, müssen die zur Erschließung weiterer Was. sermengen notwendigen Erweiterungsbauten nunmehr ansgesührt werden. Wenn auch ein großer Teil der hierzu erforderlichen Mittel aus Anlcihcmittcln gedeckt werden soll, so läßt sich doch eine Er höhung des jetzt geltenden Wasserpreiscs nicht mehr anfhalten. Ob wohl zur Durchführung des Bauprogramms eine sofortig« Er höhung des Wasserpreiscs auf 25 Reichspfennig je Ku bikmeter angezcigt wäre, wird der Preis für 1 Kubikmeter Was ser mit den am 13. August dieses Jahres (Verbraucher mit vier wöchiger Ablesung) und mit den am 24. September dieses Jahres Verbraucher mit zehnwöchiger Ablesung) beginnenden Ablesungen der Wasscrmesser zunächst nurauf 2 2 ReichsPfennig und erst mit den am 1. Juli 1929 beginnenden Ablesungen der Wasscrmesser auf 25 Reichspfennig erhöht. Ein Preis von 25 Reichspsennig für 1 Kubikmeter Wasser entspricht den von anderen deutschen Städten schon seit längerer Zeit erhobenen Preisen. So beträgt zum Beispiel der Wasserpreis in Zwickau 25 Reichspsennig je Ku bikmeter, Altona 25, Alagdeburg 25, Stuttgart 25, Stettin 25, Charlottenburg 29, Chemnitz 30 Reichspsennig je Kubikmeter. Der Arbeilsnrarkt in Sachsen Dresden, 11. Juli. Die Rückgangsbewegung der unterstützten Arbeitslosen zeigt in der Zeit vom 15. bis 30. Juni ein weiteres Abebben, so daß der Tiefstand der Arbeitslosigkeit nunmehr bald erreicht sein dürste. Die Zahl der männlichen Hauptunterstützungs- «mpfänger Hot in der Arbeitslosenversicherung um 2084. in der Krisenunterstützung um 279 abgenommen, während die weib. lichen Hauptunterstützungsempfänger in der Arbeitslosenver sicherung wieder um 1093 zugenommen haben. In der Krisen unterstützung ist dagegen ein leichter Rückgang der Frauen um 41 eingetreten, der jedoch zur Beurteilung der Arbeitsmarktlage nicht herangezogen werden kann. Die Gesamtobnahme der Hauptunterstützungsempfänger beträgt nur 1311. Derkehrslagung Dresden, 11. Juli. Die Sächsische Verkehrswacht hatte die örtlichen Berkehrswachlen zu einer Versammlung nach Dresden einbe- rusen, um über verschiedene wichtige Verkehrsfragen gemein sam zu beraten. Gegenstand der Erörterungen waren die Ver kehrszeichen und Warnungstafeln. Wegweiser und Ortstafeln, die Beleuchtung der Fuhrwerke und die Einrichtung von Rad- fahrstreifen auf den Straßen. Die Sächsische Verkehrswacht fordert die Einrichtung von Spezialabteilungen für Berkehrssachen bei den Gerichten und erblickt eine Hauptaufgabe darin, die Kinder zum richtigen Verhalten im Großstadtverkehr zu erziehen durch verkehrskundlichcn Unter richt in den Schulen. : Die städtischen Kinderheime (Kinderbewahranstaltem Darkehmer Str. 1, Kattowitzer Str. 3, Kronprinzenstr. 18 wer den während der großen Schulferien vom 16. Juli bis mit 18. August 1928 geschlossen; alle übrigen städtisch» Krippen und Kinderheime bleiben geöffnet. Die Kinder der geschlossenen Heime werden während dieser Zeit in benachbarten Heimen ausgenommen. — Die städtischen Hilfsschulhorte Chemnitzer Straße 2, Grenzstr. 13, Louisenstr. 41 sind während der dies, jährigen großen Schulferien ebenfalls nicht offen. : Durch elektrischen Strom getötet. Am Sonntagvormitlag wurde ein am Speicheranlagenbau in Oberwartha beschäftigter Arbeiter tot aufgefunden. Die Hand umschloß einen Steckkon takt mit anhängendem Kabett Eine Brandstelle am Daumen- ballen läßt auf Tod durch elektrischen Strom schließen. Ter Tote hat am Sonnabendabend wahrscheinlich das elektrische Licht zur Nachtschicht einschalten wollen. : Städtische Bücherei und Lesehalle. Es wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß die Haupt stelle der Städ tischen Bücherei und Lesehalle tTheaterstraße 11) vom 16. Jwi bis 12. August wegen Durchsicht der Bestände und gleich,ze.tige!- Reinigungs-arbeiten geschlossen ist. Während der Lchiie ßungszeit können Leser der Hanptstelle in den Zweigstellen Neustadt, Plauen. Striesen und Löbtau Bücher entleihen, wenn sie die in der Hanptstelle zuletzt entliehenen Bücher bis zum 14. Juli abgeben und sich die Rückgabe im Leserheft bescheinigen lassen. Die Lesesäle der Horwistelle lind vom 16. Juli bis 22. Juli geschlossen. Schleifen in den Stadtsarbei, wurde am Denkmal niedergeleg! Ebenso legten die Burschenschaftler des Vogtlandes einen Kran-, nieder mit schwarz-rol-güldenei, Schleifen, den Farben der Bur schen schattier. die die Farben des »eu»n Reiches geworden sind. Einen Kranz legte nieder die Burschenschaft Germania-Jena einen die Schlaraffia — castriim Plaviense — Planen. So wei! wir orientiert sind, fanden Feiern am Denkmal, das in lichter Soinnicrsoiine einsam stand, nicht statt. Zeiitralthcater. Die Sommcrnionote sind die Schmerzenskin der dcr Tlicatcr. Eine leichte Kost ist nötig. Und die findet sich auch in der drciaktigcn Opercttcnpossc von Kvrdcs-Milo und Her mann Hallcr „Ter Juxbaron". Schon kurz vor dem Kriege körte man im Zentraltheoler die Episode von dem Landstreicher Blaiilclilchc». dcr einem jungen Ehepaar aus einer Notlüge helfe» muß lind dadurch allerlei Verwirrung anrnitct. Schon damals zündeten .Wenn ein Mädel einkn Herrn hat" und ...Kleine Mäd chen müsscn schlafen gehn" Aber die limonadcnsnße Sentimen talität dieses Schlagers ist mit den Jabren doch recht kobleniäure- arm geworden, und der Possenulk wirkt wie Pfefferminztee mit altbackener Semmel. Aber unsere heutige» Theaterbesucher sind auch anspruchsloser und snobbistischer geworden in Geschmack und Empfinden. Selbst die fadesten Witze reizen sic zum kreischenden Lachen. Eine Tbcaterdircküon bat dadurch leichte Arbeit. Trotz dem soll man in dcr Waisenbausstraße aber nicht der Ansicht sein, daß Dresden etwa Bcrlin-JWD. ist. das heißt, „sanz weit drau ßen". Mi! geringen Ausnahmen ist die Besetzung durchaus nick» erste E^arnitur, obwohl Curl von Moellendorfs Spiellei tung alle? flott und straff ziisammcnznbalten sucht und Werner Goebel de» musikalischen Rhntln»»s auch äußerlich lcbcuLig ge stattet. Was in de» Zwischenaktsmusiken im Lichtkegel besonders beleuchtet wird. Gesanglich werden »ick! einmal die bescheidensten Wünsche erfüllt, und auch darstellerisch ist viele? ans Berliner Voc- stadtgcschmack eingestellt. Selbst Curt von Moettcndorf hält sich von der Tragik nicht frei. Grete Schulz, Gisela Zidcck Hugo Claims. Georg Ocrtz. Richard B c n d c. sowie die übrigen Darsteller suchten nach Charattcristik und Komik, aber eine» An stug von Fasson und Schick fand man nur bei Mara Jakiscb. Das Tbcalcr war gut besetzt, und die Besucher waren im Beifall sehr freigebig —Ist— Reisen und Abenleuer Hcnrn Hock, Aus Bolivios Bergen. Mit 22 Abbildungen und 3 Karten. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig (gebunden 2,80 Mark). — Ein Wunderland taucht hier vor unseren Augen auf, eins der herrlichsten Gebirge der Erde in seiner wildromantischen Schön heit, wo sich Tropenwcll und ewige Eislandschastcn die Hand rei chen. Besonders seien die Berichte der Besteigungen der Gipfel in Ouinzacruz. des Berges Jllimoni, ereignisreiche Wanderungen auf Gebirgspässen, die gefahrvolle Bezwingung des Cerro Tunori er wähnt. Befreiender Humor durchzieht das ganze Buch und glühende Liebe zu den Bergen. Das Werk eines echten Alpinisten, der sich nur von einem Grundsatz leiten läßt: Freude an dcr Natur und ihrer Schönheit. Georg Wilhelm Steller, Bon Kamtschatka nach Amerika. Bearbeitet von Dr. M. Hehdrich. Mit 18 Abbildungen und 2 .Karlen. Verlag F. A. Brvckhaus, Leipzig (gebunden 2,80 Mark). — Bon Peter dem Großen verschwenderisch mit einem riesi gen Stab von Mitarbeitern ausgerüstet, verließ 1733 die „große wisscnschattlichc Expedition" unter dem Kapitän-Kommandeur Be ring Petersburg zu der denkwürdigen Erforschung Ser „nordwest lichen Durchfahrt" Der unermüdliche, bescheicdene deutsche Ge lehrte G W. Steller bat einen bedeutsamen Anteil an dem glück lichen Ausgang des llntcrnehmens; um so schmerzlicher berühr! sein tragisches persönliches Schicksal John I c w i t I, Ma'winnas Gefangener, Verlag F. A Brockhans. Leipzig (gebunden 2.80 Mark).— Am 12. Mürz 1803 landet da? Schiss „Boston" im Nntka-Snnd an der Nordwcstküste Amerikas An Bord 26 Mann einschließlich John Jcwilt, Ze»g- schmicd, Waffenmeister und acbi'öetstcr Mann auf Schiff. M.rk- winna, Häuptling dcr Indianer von, Nulka-Sund, dcr vom Kapitän bc-chimps; wird, metzelt ans Rachsucht die Mannsclxrft nieder, außer Jcwilt und Tlwmpiou. Segelmac!,er und SchissSmeisicrborer. Diese beiden „nützlichen" Mensche,, werden Sklave» der Rolbäuie. Es beginnt für sic ein entbehrungsreiches Lebe». Jewitt beschreibt es in seinen, Tagebuch — jür den ordentlichen Seemann versteht sich das von selbst —, aas Ansang vorigen Jahrhunderts in England als Buch erschiene» und jetzt bei Brockhaus in der Sammlung „Alte Reise» und Abenteuer" in deutscher Ausgabe (bearbeitet von Pro fessor Tr. A. Jäcobi, Dirckior des Museums sür Völkerkunde in Dresden) erschienen ist. Die beiden Gefangenen befinden sich immer in Gefahr, gemartert und aufgcsressen zu werden. Manche Jndioinr demütigen sie, wo sie können. Sie müssen hart arbeite», aber im allgemeinen ist die Behandlung gar »ich! so schlecht. Ter objektivere Jewitt nimmt es den Wilden nicht weiter übel, daß sic ihn gesan. gen halten und sucht seine Wächter durch Freundlichkeit zu betören, während der unbesonnene und überhebliche Thompson seinen glü henden Haß möglichst offen a» de» Tag legt: Die Indianer lerne» seine Boxkunst kennen, und eines Tages schlägt er einem Spötter kurzerhand den Kopf ab. Groteskcrweise Passiert darauf nichts, der großzügige Makwinna bestellt die beiden vielmehr, die Leistung an- erkennend, zu Hütern seines eigenen teuren Lebens. Nach langen Monaten endlich gelingt es Jewitt, Häuptling Makwinna aus ein europäisches Schiss zu locken, ihn dort gefangen zu sehen und so den Austausch und das happy end sür sich und Thompson zu erzwingen. Damit ist sür die beiden Braven das große Abenteuer ihres Lebens zu Ende. Ei» glänzendes Erlebnisbuch, abenteuerlicher als man cher Roman, aber mit dem Vorzüge der Wabrbeit. Bautzen. Die alte Houplstadi der sächsisckien Oberlausitz ist trotz ihrer fast unvergleichbaren historischen, städtebaulichen und landschaftlichen Reize nie stolz gewesen. Das beweist die eigent lich sehr geringe Literatur über diese Stadt. Unrso dankbarer wird man es begrüßen, daß jetzt die sächsische Landes bildstelle als Spitze einer Sammlung „Sächsische Bil der" einen Band Bautzen herousgebracht hat. (Verlag von Wolfgang Ieß in Dresden.) Darauf darf die alte Bndissa nun gewiß einmal stolz sein, daß sie dazu auserwählt wurde, eine solche Sammlung „Sächsischer Bilder" zu eröffnen, von der man zweifellos noch sehr vieles Schöne aus sächsischen Landen wird erhoffen dürfen. Die Sammlung setzt sich die dankbare Aufgabe, in kurzen monographischen Darstellungen sächsische Kulturstätten und Landschaften zu beschreiben und diese zugleich in sachlich-einivandsreisn und künstlerischen Bildern zur Dar stellung zu bringen. Z» dem Erfolg dieses ersten Bandes darf man die Herausgeber zweifellos beglückwünschen. In Oskar Kaubisch findet die Geschichte und Kunst der Stadt Bautzen einen geivandten und feinfühlenden Interpreten. Die sechzig Lichtdrncktafeln geben in künstlerischer Ausführung meist sehr originelle Ansichten der alten Stadt wieder, greifen aber auch weit in die kulturgeschichtlich sehr ausgezeichnete Umgebung für mS Die Erfahr, Wohlfahrtspflege!, tasverbandej füge, daß sich die 1928 eine» zwei Derselbe wird be 1. Oktober 1928 l liebe» Abscbttißpri weitere Auskünfte russschule sür Merttzmannplatz 4. In Gcgenw« suchen Gemeindete gung dcr kleineren sitz des Bürgcrniei ab. Dcr Vereinig -inammen 770000 berichles hielt de, Tr. Naumann rechtes. Es wurd die Bereitstellung slre.ßc» und ein m Erh an Vom Sächsii Durch die Presse i werde, das Sclnilg sei! 1919 besteht § sogar für deren gc jcbnllcbrer den u, sollen Aus Bis auch ans die hkhei gcnverein hat vor Zabtnngssälngkeit sonst zur Schule ü aus dein Volke os »ms; mit allem 2 E c b ö h u n g de - : Eine An.c „> .du.in-.z.'s wurde z-.z, Dresden - Bo E-.ntiu-L aus Waid möß.rer G«idbclra über 50M Dollar, Ncuvoik: 1 Idem Schecks zu 50. 20 > obige-,> N-.mcu u, eutlmllcnd 220 T Franken einschließ werkle den Dickste »clnnbar ba! in«,» lu-1. Be>m Aufia batte Personen du nciuächiig machen, richlignng. : Ttodtbibl, Blbtto'hek und d «dieses Jahres ver schule Dresden M Schisfsoer Am 12. Juli seil langem vorbcr- Fmcble» zwischen ' Pernmenschisfe best Gliraclit bestimmt chunittch zwei Schi tag, zurück Tiensta deö Vcrkelrs zwisc täglich einige Mal werde». Ab 25. I Schisse sür den bei kreischen ergänzt. der Sechsstadt hin des wertvollen E Ein alter und en lierung. Man da dazu beitragen mc rcn: darüber hin wertvolle Gabe bi lieh willkommen s diesem verheißunz Die Ferien s ihnen tritt der Re rer werden heuttz gestellt. Er muß s — das ist der Maß „Tempo haben", i modernen Mensch« in der sachlichsten dige Kartenmateri ein anderer Reise Man mag über di chenmethodc lächcl er darf beruhigt ! tümlichkeit ganz n Ter Bacdekc neben dem Bacde Führersammlnng < nnrd sich freuen, d dieses Baedekerba weiterte Ausgestatt erschienenen Reis usiv." 26 Karten Werl des Führers ter nach Salzburg Lodensee. Wer ni hat einen Führer, nichts zu wünschen gewiß zum Gewin ausgibt, machen sn zohlt.