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Sächsische Volkszeitung : 15.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192807158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280715
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280715
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-07
- Tag 1928-07-15
-
Monat
1928-07
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.07.1928
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.1 - - ^ s .»»/> t- )( /> ! ? ss ,4 M ' ! »W i ^ - i ' dch. j- - r- ^tirmnitr, ^vicksu, ?Isurn tz, Waldschädlinge. In den Fichtenwäldern um Bteenstein tritt die F ich t e n b l a t I io e s pe massenhaft auf. Tte Tiere nähren sich von den neuesten Trieben der Bäume, so daß der betroffene Baum in seinem Wachstum um ein Jahr zurück- geworfen wird. tz, T>e neue Stadt (Söltzschlal. Zu der Meldung von der bevorstehenden Bereinigung der Gemeinden Auerbach i. B., Elle- seid und Fallieiistein und der Berteilung der Bürgermeister- ämter wird der „Auerbacher Zeitung" geschrieben: „Diese Presse- Mitteilungen eilen jedenfalls den etivaigen Möglichkeiten weit voraus, und das vcrössentlichle Vereinigungsorlsgesetz sieht viel mehr st^gar ausdrücklich vor, daß der „Oberbürgermeister" wie der „Bürgermeister" der neuen Stadt erst von deren Stadtver ordnete» nach der Stadtgründung ganz nach freiem Ermessen „gewählt" werden sollen. Auch ist die Vereinigung und Stadt gründung selbst noch keinesivegs sicher. Die Stadtverordneten von Auerbach insbesondere haben in ihrer Mehrheit noch am Dienstag erneut erklärt, das; sie die Vereinigung „grundsätzlich nicht" wünschen." tz. Bad Elster für kranke Kinder. Prof. Dr. Heubner, der berühmte Berliner Kinderarzt, hat des öfteren darauf hinge- wiesen, daß die Hilfsmittel der deutschen Badekurorte für die Kinde.ivelt seitens der Aerzte nicht in dem Matze ausgenutzt werden, wie sie es verdienen. Gerade Bad Elster vereinigt durch seine vielseitigen .Heilmittel und sein Mittelgebirgsklima eine Reihe von Vorzügen, die dem kranken Kind in genau so großem Umfange Nutzen bringen können, wie dem Erwachsenen, so das; von einer Elsterkur reichlicherer Gebrauch auch für Kin der gemocht werden sollte, als es im allgemeinen geschieht. In Frage kommen Kinder mit schwacher Konstitution, die körperlich zurückgeblieben sind, nervöse Kinder mit ihren monnigfack)en krankhaften Zuständen, Kinder mit chronischen Verdauungs störungen und dergl. Auch skrophulose Kinder werden durch Berwendung von Heilbädern aus Elsters Quellen sehr gebessert. Die Schmierigkeit der Begleitung und der dadurch bedingten hohen Kosten läßt sich aurch Unterbringung in den dafür zur Beriügung stehenden Kinderheimen umgehen, deren ärztliche Leitung ohnehin einen besonderen Erfolg der Kur gewähr leistet. l. Die Einwohnerzahl Baukens. Die Einwounerzahl Baut zens betrog nach dem Fortschreibnngsergcbnis Ende Juni dieses Jahres <10 826. Sächsischer Kunsloerein, Brühlsche Terrasse. Die zweite Ju biläumsausstellung „Sächsische Kunst unserer Zeit", die am näch sten Sonnabend, den 21. Juli, mittags 12 Uhr feierlich eröffnet werden wird, ist der künstlerischen Produktion der Gegenwart gewidmet unter Einschluß von Künstlern, deren Schaffen für die letzten dreißig Jahre von Bedeutung gewesen ist. Sie umfaßt Werke von Malern und Bildhauern, die in Sachsen gelebt haben und leben oder von Sachsen ihren Ausgang genommen haben. Ter Bogen spannt sich von Kuehl und Klinger bis Otto Dix, Dieses Material von großer Mannigfaltigkeit harmonisch zu ordnen, ivar die Ausgabe des Hängeausschusses während der arbeitsreicl)en letzten Wochen. Bühnenvolksbund. Für Residenztheater und Komödie sind täglich Karte» zu ermäßigten Preisen in den Geschäftsstellen zu haben. Desgleichen sür Iahresschau, Zoologischen Garten und Planetarium. Es wird gebeten, den Jahresbeitrag von 2,50 M. einzusenden. Anmeldungen werden jederzeit entgegengenommen. Der Aufruf erfolgt wieder ab 1. September. Di« Geschäftsstellen sind in den Monaten Juli und August wie folgt geöffnet: Hauptgeschäftsstelle Marschallstraße 1 von 10 Uhr vorm, bis 2 Uhr nachm., Bautzner Straße 1 von 3 Uhr vorm, bis 7 Uhr nachm. sZigarrenhandlung Staab Nachflg.). Wetterbericht -er Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten: Vorerst Fortbestand des warmen Wetters: späterhin Gewitterstörung. schönen Är MS Tote Freunde Von Dr. Nusolf Grillitsch. 1. Nervös sein ist ein Zeichen der heutigen Zeit. Man soll diesen Zustand nicht übcrhandnehmen lassen, sonst wird er eine Krankheit, die man dann behandeln muß. Es gibt nicht viele, die sich das allerbeste Gegenmittel, die Ruhe. leisten können. Ich selbst bin als vielbeschäftigter Arzt auch nervös geworden, und auch ich konnte mir die Ruhe nicht verordnen, viele, viele Jahre lang nicht, bis die Sache dann schon sehr ernst wurde. Daher wollte ich einen Nervenspezialisten befrage», und «eines Tages schlich ich still und betrübt durch Graz und wollte zur Glacis- straste, wo ich einen ebenso guten als liebenswürdigen Nervenarzt wußte. Ich hatte Zeit, denn ich konnte doch erst um zwei Uhr vor- sprcchen, und so vertrieb ich mir die Stunden mit dem Ansehen von Auslagen. In einer Seitengasse kam ich an einer Altwarcnbandlung vor über, und da geschah etwas Seltsames. Mir kam es vor, als ob mich jemand anmeltc oder ob fremde Blicke intensiv auf mir hasteten. Ausschauend sah ich vor mir im Schaufenster eine alte Taschen uhr hängen Es war ein echtes und rechtes „Nürnberger Eyerlein", groß uns dick, zwei massige Zeiger am altersgclben Zifferblatt, um ihre Achse berum wand sich ein seingemaltes Roscnkräuzchen, und darüber befanden sich dis beiden Löcher sür de» Uhrschlüssel wie große, leere, stille Augen. Ich wußte nicht warum, aber mein Blick hing wie gebannt an dieser Uhr, und mich befiel ein heftiges Verlan ge», sie zu erwerben. Ter Preis war zwar ein recht hoher, aber trotzdem erstand ich die Uhr. Der Verkäufer zog sie mit dem Schlüssel auf, der noch an einem alten verblaßten Scidenschnürchcn hing, und gleich erwachte das Leben in der alten Ubr mit traulichem, alten Ticken. Bei Druck auf den Bügel schlug die Uhr; cs war ein leiser, nahezu ver zagter Ton, wie aus dem Jenseits kommend. Zufrieden barg ich mein neues Eigentum in der Westentasche und ging. Im Stadlpark setzte ich mich auf eine Bank, nahm die Uhr und besah sie nochmals. Und merkwürdigerweise kam hirrb«! ein seltsames, beruhigendes Wohlgefühl über mich. irk > Wie schnell fuhren die Wikingerschifse? Wie winzig nehmen sie sich gegen die Ozeanriesen unserer Zeit aus, die Schiffe der alten Wikinger! Spielzeug für Niesen! Der neue Dampfer, den eine englische Schiffahrts gesellschaft auf Stapel gelegt hat, wird 62 000 Brutto-Register- Tonnen haben und eine Geschwindigkeit von 25 bis 26 Knoten oder mehr als 45 Kilometer in der Stunde entwickeln können. Eine ganze Flottille von Wikingerfahrzeugen könnte in diesem Riesenschiff der Neuzeit untergebracht werden. Wie schnell fuhren eigentlich die Schiffe der Wikinger? Das ist heute im Zeichen der Ozeanflüge und der drahtlosen Wellen eine fast ist. Der Kopf ist vreieaig u»v yar an ver Spitze des Schädel - .K ' «in drittes Äuge. Alle Zähne sind noch in den Kiefern. Die Länge des Skeletts beträgt 16 Fuß. Der Plesiosaurus gehört zu der Echsenfamilie und lebte wie ein Fisch. Er hatte einen langen Hals, kurzen Schwanz und vier Flossen. Das Fossil muß zu einer Zeit gelebt haben, als England »och vom Meer über flutet war oder als vielleicht sein Mittelpunkt eine Küste bildete, auf die das Reptil hinauskroch, um zu sterben. Das Warenhaus des armen Mannes. orunoiage «einer «erecpnungen oience ktion der Wikingerfahrzeuge, bei de« Bretter nicht an den Rippen festgenagelt, sondern mit Weiden ruten fcstgebunden waren, was dem Rumpf große Elastizität gegen die Gewalt der Wogen gab. Die Berechnungen des schwedischen Gelehrten wurden durch den Umstand, daß im Jahre 1893 ein den Wikingerschiffen genau nachgemachtes Fahr zeug über den Atlantischen Ozean zur Ausstellung nach Chikago fuhr, erleichtert. Der Archäologe hat ausgerechnet, daß die Schiffe der Wikinger eine Eeschindigkeit von mindestens elf Knoten hatten! Die imitierten Wikinaerschisfe brauchten zu einer Fahrt von Dänemark nach Englano nicht mehr als drei mal vierundzwainig Stunden. Für die damalige Zeit gewiß eine beachtliche Leistung. Und heute? So gewaltig ist der Unterschied doch nicht. Das größte Schiff der Welt, der in Bau befindliche 62000-Tonnen-Dnmpfer, wird 26 Knoten schaffen können, also nur etwas mehr als das Doppelte der Wikinger schifse. Riesenhaft sind dagegen die Raumunterschiede. Das neue Schiff wird eine Länge von dreihundert Meter haben und mehr als dreißig Meter breit sein. Und die Kosten? hier gewaltige Unterschiede! Der neue Bau erfordert weniger als 140 Millionen Mark. Auch nicht Ein dreiiingiges Vorwelt-Ungeheuer. Das Skelett eines dreiäugigen Plesiosaurus, eines vor geschichtlichen Ungeheuers, das vor einer oder zwei Millionen Jahre lebte, ist vor einiger Zeit in einem Steinbruch zu Harbur» gefunden worden Das Skelett, das jetzt im Londoner Natur geschichtlichen Museum ausgestellt ist, wurde von Professor W. R. Swinton wissenschaftlich untersucht. Die besondere Seltenheit dieses Fossils liegt darin, daß der Kopf noch erhalten In einigen deutschen Städten sind in letzter Zeit Kauf häuser eingerichtet worden, die nach amerikanischem Vorbito nur Gegenstände zum Preis von 25 und 50 Pfennigeil verkaufe». In den Vereinigten Staten haben solche Geschäfte, die nur Waren tm Werte von 10 Cent führen, einen großen Erfolg gehabt, der dem Europäer zunächst sehr erstaunlich scheint. Die große Masse des amerikanischen Volkes ist gar nicht so überaus reich. Wie F, W, Parsons mitteilt, haken in den Vereinigten Staaten von 27,3 Millionen Familien 27 v. H. ein Einkommen non 3400 Mark jährlich oder weniger, 57 v. H. verdienen bis zu 6000 Mark, 10 v, H. bis zu 8000 Mark, nicht ganz 5 v. H. bis zu 12 000 Mark, und nur 121 700 Familien, etwa )1 v. H., über 40 000 Mark: dabei ist in Amerika die Kaufkraft des Geldes viel geringer als in Europa. Es ist daher nicht erstaunlich, daß selbst in der besten Gegend Nenyorks, in der 5. Avenue, ein Geschäft eröffnet werden konnte, das schon am Tag der Er öffnung von 45 000 Leuten besucht wurde. Das Prinzip der 10 Cent verkaufen, kann man aus der Angabe von Parsons eines Massenbedarfs durch Masseneinkauf unerhört niedrige Preise zu erzielen: cs ist merkwürdig, daß das größte amerika nische Unternehmen dieser Art, mit über 1000 Läden und einem Umsatz, der in acht Jahren von 50 ans 100 Millionen Dollar stieg, kein« eigenen Fabriken besitzt. Um welche Warenmenge» es sich bei diesen Geschäften handelt, die nur Gegenstände für 1» Zent verkaufen, kann man aus der Angabe von Parsons entnehmen, daß in einem Jahr 90 Millionen Pfund Bonbons abgesetzt wurden. Es wurden ferner verkauft: 9 Millionen Pards Vorhänge, Emaillevxiren, die einen 7)4 Merlen langen Lastzug füllen könnten, und 54 Millionen Taschentücher: der überwiegende Teil dieser Dinge ist in Amerika selbst erzeug: worden Freilich gehören die Angestellten solcher Läden zu dc-n am schlechtesten bezahlten Leuten in Amerika, denn die Ver käuferinnen bekommen nur 10 bis 12 Dollar wöchentlich. Leipziger Sender Sonntag, den 15. Juli: 8.30— 9,30 Uhr: Orgelkonzert aus der Leipziger Universitäts kirche. 9,00 Uhr: Morgenfeier. 11,00—12.00 Uhr: Uebertragung des Kurkonzertes aus Bad Schandau, 12,00—12.30 Uhr: Professor Dr. Schaxel, Jena: 12 30—13.00 Uhr: Frau Dr. Nürnberg, Erfurt: „Deutsches Kolo nistenleben in Paraguay," 13.00—13,30 Uhr: C, W. Rodemann, Leipzig: „Torsstreu und Torimull in der Landwirtschaft." 13.30— 14,00 Uhr: Oberförster Ä, Weißker, Forstliche Hochschule Tharandt: „Das Flugzeug im Dienste der Forstwirtschaft." 14,00—14.15 Uhr: Stimmen der Auslandspresse. 14,15—14.30 Uhr: Sprachecke des Deutschen Sprachvereins. 15,00—16,00 Uhr: Uebertragung des Entscheidungslaufes um den Großen Preis von Deutschland für Sport-Wagen vom Nürburg-Ring Köln a. Rh, 16 00—17,00 Uhr: Der Großkophta von Sachsen, sWunderliche Lebensläufe und Charaktere von Valeria Tormus.) Vortrag: Josef Krahä. 17,00—18.00 Uhr, Chorkonzert. 18,30—19,00 Uhr: Dr. Arno Schirokaner. Leipzig: »Deutsckp: Dichtersommer," sDeutsche Welle, Berlin.) 19,00—19.30 Uhr: Professor Dr. Erich Marx, Leipzig: „Die ft>e- zifische Strahlung in Therapie und Biologie." 19 30 Uhr: Bunter Abend. 22,00 Uhr: Sportfunk. 22,30 Uhr: Tanzmusik, u») Montag, den 18. Juli: 14.30—15,30 Uhr: Konzert, 15,30 Uhr: Wirtschastsnachrichten. 16 30—17,55 Uhr: Nachmittagskonzert. 17.15 Uhr (zwischen dem Konzert): Funkiverbenachrichten. 17,55 Uhr: Wirtsck/vstsnachrichten, Letzte Notierungen. 18.15— 18,30 Uhr: Rundfunk-Kundgebung der Völkerschau Kurzwellenfunk, 18 50—19.20 Uhr: Prof, Dr. Ludwig Weickmann, Leipzig: „A- bensbedingungen im Polargebiet," 19,20—19,45 Uhr: Obering. Flodrich: „Was geht in der Seele eines Autos vor? (Deutsche Welle, Berlin.) 19.45—20.15 Uhr: Der Dichter spricht. 20.15 Uhr: Selten gehörte Klavierwerke des 19, Jahrhunderts, 21,00—22.00 Uhr: Die deutsche Landsckwft im Lied. 22.00 Uhr: Pressebericht und Sportfttdk, 22.15— 24,00 Uhr: Unterhaltungskonzert, V/anfterungen und äas ^ocftenencls unerläülicst Lkiorociont-2aknpaste unä ftis ä32ugestörig6 cklorociont-^stindürste mit geraftntem Vorsten- scstnilt 2ur IZeseitigunZ fguIiZer, übelrieämnfter Speisereste in cien ^sftnrv-i- scstenräumen unä rum^eiDput^en äer ^üftne. Oie ges. gesell. Lftiorociont- ^Akndürste von bester Qualität, kür kdevaeftsene 1.25 (Vlk., kür Kinäer70pk., ist in blau-vveilj-grüner OriZinLt-LiiloroäonIpZckung überall erbältlicb. 281 MM Waren es die beiden Schlüssellöcher, sie wie freundliche Augen nach mir blickten, oder war es das mir ungewohnte Fehlen des Sekundenzeigers, der in seiner immergleichen Bahn ans andere» Uhren herumhastci? Kurz und gut, ich wollte die verspürte beruhigende Wirkung dieser alten Uhr weiter erproben, ging nicht zum Arzt und kehrt» heim. Tatsächlich besaß ich nun einen guten Freund und ein zuver lässiges Bcruhigungsmittcl, das stets bei mir nmr, Ich trug die Uhr bei alle» meinen Bcrussgängen, sie lag aus meinem Arbeits tisch, und unter ihrem Ticken ging ich zur Ruhe. Wenn Unrast „nd Unmut über mich kamen, so genügte ein Blick noch der alten Uhr und ihre dunklen Augen sprachen mahnend: Ruhe, Ruhe, Ruhe! Und unlängst widerfuhr mir etwas Seltsames- Ich saß spm abends nach arbcttsschwcrem Tage am Schreibtisch. Wie immer lag die alte Uhr vor mir- Ich nahm sie und össnctc spielend den Deckel. Da entdeckte ich »tz». in altersmatiem Silber eingcritzt winzige, zierliche Schriftzeichcn, Mit der Lupe entzifferte ich: Mg F. A., 1741, darunter weitere Jahreszahlen-. 1752, 1754, 1778 und 1779. Als ich die Ziffern sinnend betrachtete, kam es mir vor, als ob jemand ins Zimmer getreten wäre. Ich blickte ans, und zu mci- nein großen Erstaunen sab ich einen kleinen alten Herrn vor mir stehen. Die zierliche Gestalt trug einen braunen Rock, hohen Hals kragen mit Jabot und Ziermanschetten. Das ernste, doch freundlich» Gesicht war bartlos, und gütige, blaue Augen blickten durch die ge waltige Hornbrille, In der einen Hand hielt er eine» grauen steifen Hut, in der anderen einen Bambnsstock mit schöner Krücke Wortlos starrte ich den unheimliche» Besucher an. Er kam noch einige Schritte näher und sagte: „Ich bin der Magister der Chirurgie Friedrich Adlpoller. Wi» kommen Sie zu meiner Uhr?" „Ich habe üe »nlöngst bei einem Trödler gekauft," „So, so! Sic transit gloria mnndi! Die Uhr bekam ich 1741 rwp meinem Vater, und sie ist mir stets sehr wert gewesen, Sie Mir mein treuer Begleiter durchs ganze Leben. 1752 habe ich ge heiratet, 1754 wurde mir ein Sohn geboren. 1778 fiel er im prc». ßisch-österrcichischcn Kriege, 1779 starb meine Frau, Zweimal in Freude, zweimal i» Uescr Trauer habe ich der Uhr diese Zeichen eiugcritzt. Ich kontrollierte mi( der Lupe die Ziffern, „nd sie stimmten ganz genau, ,LLic oft habe ich bei Kinder», um sie zutraulich zu machen, die Uhr schlagen lassen, und ich denke »och mit Frcuoe daran, wie di» Kleinen erstaunte Augen machten, wenn ich die Uhr an ihre Ohren legte und sie das Licke», und dann das Schlage» hörte», Wi« ge, sagt, ich hing mit ganzer Seele an diesem Stück, und solche Gegen stände, die einem im Leben von hohem Werte waren, bilden so ein, Art tertium comparationis zwischen Diesseits und Jenseits, und wenn die Uhr nicht da wäre, hatte ich schwerlich mit Ihnen in V«r, biildnng trete» können," Nach einer kleinen Pause begann er wieder: „Ich war auch Arzt, »nd mit den Zahle» habe ich Ihne» beiläufig gesagt, wie cs mir ergangen ist. Nach dem Tode mein!» Fra» bin ich ein einsamer Mensch gewesen, der nur dem Wohltini lebte. Die anderen nannte» mich einen Sonderling, Zurückgezogen wie ich lebte, bin ich gestorben, mein Eigentum kam in srcms» Hände, Was mag meine liebe Uhr alles erlebt babcn! Sie sind auch Arzt, wie ich sehe. Darf ich mich ein wenig nmschancn?" „Bitte sehr' „Sehr schön! Mlcs in Weiß! Hat seine» Wert! Aber mir war das Braune lieber; das ist eine so ruhige, ausgeglichene Farbe und paßt für alles. Und die vielen Avparate?! Was ist denn das?" „Eine Quarzlampe" „Und das?" „Ein Pantostat," „Nun, da war cs bei mir einfacher. Lieber Herr Kollege, ein» Gewissensfrage: Halten Sie diese Apparate mir, um den .Kranken zu helfen oder mehr z» Vcrdienstzwccken?" „Natürlich will ich damit etwas verdienen," „Ich arbeitete mit weniger Instrumenten und mehr Nächsten liebe. Ich beobachte euch Aerzte schon lange und muß ehrlich sagen: Ich habe keinen Respekt vor euch" „Ich bin auch nicht von meinem Berns erbaut und werde immer nnznsricdencr," „Kein Wunder! Di« Aerzte sind ja fast lauter Geschäfts leute geworden. Alles dreht sich nms liebe Geld! Damit der eine mehr verdient, hält er sich Apparate, der andere kaust sich »och bessere, und das nennt ihr Konkurrenz, Ihr raust euch um die besse ren Straßen und Häuser, das nennt ihr gute Posten Der eine rasiert sich glatt, weil er den Weibern besser gefällt, der andere wie der trägt einen Prophetenbart, damit die Dummköpse Respekt be kommen: alles, alles Geschäftsgeist!" „Ja, wir können doch nicht von der Lust leben!" (Fortsetzung folgt.) Das Jahr donischen Freihe im Vertrag von Nationalgebiele darauffolgenden osmanischen Nei 1912 galt. Dies gliedern: dem t „Propaganda de der 1896 zu „Vi arbeit Oesterrei, men ihre Weihe dieser Pakt „Ber den beiden riv, europäischen La« Illinden-Aufstai' grenzten lcdiglic aus den Boden i Bestand der tin Schützenhilsc sür ten „Reformen" Refarme donier, die nach trotz Großmacht: Türkei uni Pas, gebendste Bedeut oberste Rat" fcssvr Michailow gründet worden der Berliner Ke einschlägigen Bes Die Mittel zur desüblich: es wc den, Wallachen Selbständigkeit Behörden und gi zu Diensten wo Sache Mazcdoni weder neu noch schließlich der B angenommen ha hofften auch die werden, wenn di gleiierscheinung Kampfe gilt ken präsentierten am sahen sie hierbei der Großmächte Freundschaft,.w sowie den Umst Nation in de überhaupt nicht Sgzchen und Dul eines dritte» slo sächlich beherberg nationales Star» was z. B. gcrad torm-Paiiizzas i krae- A-rnizzas 3 bald bulgarisch 1 kaum ein Zweifel griechischen Nam Dieses Nam« Wortes wahrster verursachte bereit tischen Differenz- wegung die N witterte. In die > mazedonische rc Imro) vom „Ol verurteilte dessen zum Tode. Ein 1 lcgüng der „Ger und Auslosung v tmdijew vollzöge später in die veft her den Tod der während des Wcl femIM Oresll en - Z. ^ « empfikhlk 6M- unä tt if» in Z täglich von 5 im > Lm Berlage W sind mit ob« ,1 Druckschriften ^ beke bei Epe Jedes der bei brauche für sich bei achts vierseitiger au durch die hock fehlen. Auf Verfügung. Germania Z Dresl
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