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Sächsische Volkszeitung : 22.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192807223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280722
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280722
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-07
- Tag 1928-07-22
-
Monat
1928-07
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.07.1928
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serks Ser gemeindlicheu wünschen übrig, erichtsj-ahr ans dem -teuer und Finanz, öelriebsführung im kssielle Luchsen des -sührung i,n Hand- >f dein Gebiete des nverkerbnugenossen serden. Der Stauö stellt sich uns 1089. Bauprogreinim die lt. Zur Erle ich- s sächsischen Hand- sel>e Hundiverk und zten Betriebe sckzaf- z die Probleme der »rkttage vreöden, 21. Juli. eobochtete rückläufige n Berichte des Ar men. I» der glci- csstaiid .r ArbckkS- >b der jetzige Sland , bleibt abzuwarlc». Marktlage kann trotz Beschäftigungsgrad >ten Zuganges gleich lnng für kurzfristige I der Vermittlungen schaft hielt !» -er lau markt machte n der Me tätl ich aus alle !» Vc- : r v c n i » d u st r i e g a r e t t c n i n d u - ! perfekten Packerin- e lies; zu wünschen ; die liiiisteigcfahr! nbahnlinicii 10. Ich nig. Die 12cr-Um- .islinic D nur gegen altestclle Lothringer mbalinlinie 18 wird in jeder Faliririch- achtwagenunilcitung hr früh: Linien 17. se landwärts über lerstrasze. : wird die Zinzcii- Bürgcrwicse. , Steirische Sirai'.r zwischen Geisina- s)a>!er der Arbeiten seit dem 25. Juni bachcr- und Hchke- eder frcigcgcben. — le Reick die Straße ) Otto-Mo dr eien zu Dresden geführt, das E!e- llir wird die ..Zng- liedcrgclasscn", uns mia sofort über sie Eines besonderen wbeizurufen, bedarf ügen dieses Baden zum Verlassen des ibates Mittel, man lecker» zu bringen. die Arena zurück iedcr mit Sand be- der Elefanten, die stechenden Jn'cktcn ndt: „Waldbrände se. ereins. ". Komisck>es 8e- agskonzertcs aus ipzig: ..Die spezi- ion Leipzig. Zn»i- imeisterschaft zwi- 'chliehend Konzert wn Berlin. ifunlikapelle. chen, „Sicherungs- Umgang mit dem -ipzig: „Technisch« ifunli-Orchcsters. ;iger Runüsunkl» v proiip. 187 kostenlos IresLv besokten.» Was sozial-emokrattsche Blätter in Sachsen zur Ermordung Obregons zu sagen haben Die Ermordung des zum zukünftigen Präsidenten Mexikos gewählten Generals Obregon gibt der linkssozialistischen Presse Sachsens willkommene Gelegenheit, die katholische Kirche zu verunglimpfen. So schreibt die „Leipziger Volkszei- tung" (Nr. 166 vom 18. Juli): Die katholische Kirche, die ihrer politisck)en und wirtsckiast- lichen Herrschaftsstellung durch die Gesetzgebung beraubt wor den ist, hat mit allen, auch den verbrecherischsten Mitteln, ver sucht, Calles zu stürzen. Von den Vereinigten Staaten aus wurden und werden noch Banden organisiert und finanziert, die einen regelrechten Krieg gegen die staatlichen Organe und die Bevölkerung zu führen haben. Unter der Leitung von katholi schen Priestern wurden Eisenbahnübersälle ausgeführt, denen schon Hunderte von Männern, Frauen und Kindern zum Opfer gefallen sind. Die Verbrechen der Gottesmänner dauern noch fort, doch gelingt es den Regierungstruppen, sie mit wachsen dem Erfolge zu bekämpfen. Das; die Festigung des gegenwärti gen Systems schon weit vorgeschritten ist, dafür waren die letz ten Präsidentenwahlen ein Beweis, die ohne jede ernsten Zwi schenfälle durchgesührt werden konnten und bei denen Obregon, dem kein ernsthafter Gegenkandidat gegenüberstand, gewählt wurde." Hier werden also im wesentlichen alte Lügen wiederholt. Interessant ist, daß dieses angeblich sozialdemokratische Blatt sich sür die letzten Präsidenischastsivahlen in Mexiko begeistert, die ein Beispiel übelsten Terrors waren. (Bekanntlich waren zwei Gegenkandidaten da, aber die wurden vorher erschossen!) Immerhin ist die „Leipziger Volkszeitung" vorsichtig genug zu- zugeüen, das; „Uber den Attentäter und seine Motive noch keine Klarheit" besteht. Anders die „Chemnitzer Volks stimme", die am gleichen Tage schrieb: „Obwohl Uber die Per son des Mördens noch keine Einzelheiten vorliegen, geht man doch nicht fehl, wenn man in der Tat den logischen Ausslus; jener jahrelangen Hetze erblickt, die die katholischen Psasfen gegen das neue Regime i» Mexiko getrieben haben." Zwei Tage später wusste es die „Volksstimme" noch besser: „Was hat die katholische Kirche im Bunde der Reaktion zu suchen? Ist der Glaube bedroht, haben die Mexikaner sich gegen die Priester verschworen und einen „Kulturkrieg" ent sacht? Richte von alledem! Nur eines hat die mexikanische Re gierung angekündigt: die Kirche soll keine Sonderrechte, keine Privilegien haben: sie soll keinen Staat im Staate bilden, son dern sich diesem unterordnen. Besonders soll es ihr versagt sein, ihre Ausplünderung des armen mexikanischen Volkes sortzu- setzcn. Darum bestimmt die mexikanische Verfassung, das; die Kirchengüter und vor allem der unermeßliche Grundbesitz der traihiilischcn Kirche in die Hände des Staates überzuleitcn sind. Dies und nichts anderes sind die „ewigen Rechte", die in Mexiko bedroht sind: es sollte dem Volke wiedergegeben werden, was ihm dis katholischen Psasfen unter dem Schutze der spanischen Kolonialberrschast genommen haben. Und um dies zu verhin dern. haben sich die Kuttcnträger in eine Reihe mit den Aus beutern gestellt, haben die Vertreter von Weihwasser und Petro leum. haben Rom und Washington einen verwerflichen Pakt ge schlossen, haben katholische Priester das Kreuz mit dem Schwert und die Bibel mit der Bombe vertauscht. Darum ziehen sie seit Jahren mi! Haßgesängen durchs Land und haben schließlich jene schwüle Atmosphäre geschaffen, in er blutige Attentate gegen die Führer des neuen Mexiko zu Selbstverständlichkeiten werden. Es ist höchste tragische Verkettung, daß gerade Obregon einem Neligionsfanatiker zum Opfer siel, denn nicht nur war dieser einarmig« General selbst Katholik, sondern seine ganze Politik war auf Aussöhnung mit der Kirche und mit Nordamerika ge richtet. Doch Fanatismus Hot seine eigene Logik: er weiß nicht mehr zu unterscheiden.. Wie dem aber auch sei: im Hintergrund des Mörders erhebt sich deutlich die Silhouette der Kircl>e. Sie ist der intellektuelle Urheber des Mordes, denn sie hat dem Karikaturcnzeichner mit dem Rosenkranz zugleich die Pistole in die Hand gedrückt, aus der die verhängnisvollen fünf Schüsse gefallen sind." In der Tat: „Fanatismus hat seine eigene Logik!" Zwar ist es gegen allen gesunden Menschenverstand, daß ein Katholik den General Obregon erschossen haben soll, gerade deshalb aber behauptet es die „Chemnitzer Volksstimme". Welch düster geheimnisvolles Bild, das die „Chemnitzer Volks stimme" zeichnet: Priester, die die Bibel mit der Bombe ver tauscht haben, mit Hahgesängen durchs Land ziehend. Hat die „Volksstimme" von der deutschfeindlichen Greuelpropaganda im Weltkriege gelernt? Warum hat man noch nicht berichtet, daß diese Priester Kindern die Hände ablMcken und Säuglinge aus die Bajonette spießen? Das Bild der Wirklichkeit ist anders: Nicht die Kirche ist im Bunde mit der sozialen Reaktion, sondern der herr schende Klüngel, der in der Großstadt Mexiko den Arbeitermas- sen schmeichelt, führt eine brutale Politik der Unterdrückung und Erpressung gegen die ländliche Bevölkerung, die treu an dem Glauben ihrer Väter sesthält. Wollen die sozialistischen Blätter vielleicht ihre Leser glauben machen, Calles, Obregon, Morones und ihresgleichen seien proletarische Führer? Höchstens in dem Sinne, daß sie es oft genug verstanden haben, die Hefe der Bevölkerung, die Karl Marx als „Lumpenproleta riat" bezeichnet«, für ihre Zwecke auszunützen. Nicht die Ent eignung des Hausbesitzes, sondern der Raub und die Entheili gung der Kirchen, die Zwangspolitik gegenüber dem Klerus, die ganz den Maßnahmen des preußischen Kulturkampfes nach 1870 entspricht, aber mit viel brutaleren Mitteln durchgeführt wird, haben den Widerstand der mexikanischen Katholiken heraus gefordert, der durchweg passiver Natur ist. Lüge, Gewalt und Mord — das sind die Kennzeichen des Regimes Calles. Es ist eine S<i>ond«. daß in Deutschland sich Blätter finden, die ein solches System verteidigen. Und daß es gerade sozialistische Blätter sind, die sonst sür Wahrheit, Freiheit und Abschaffung der Todesstrafe schwärmen, das ist der Humor davon. Mexiko, das Land der Anruhen Dem Buche Walter Hagemanns „Zwischen La Plata und Hudson" (Germania-Verlag, Berlin) entnehmen wir die folgenden Ausführungen, die auch zum Verständnis der letzten Ereignisse in Mexiko dienen könne». D. Red. Keines der lateinischen Länder hat nach seiner Befreiung ein ähnlich bewegtes Schicksal gehabt wie Mexiko. Der .haupt sitz der spanischen Kolonialherrschaft, ist es von den Spaniern erst nach langen, blutigen Kämpfen endgültig aufgegeben wor den. Nos schwerer fiel es dem Lande, nach Zerbrechung der alten Ordnung eine neue zu schaffen. Währendstn den anderen lateinischen Staaten die Verfassungskämpfe, die sich meist um den Gegensatz der Föderalisten und Zentralisten drehten, nach einigen Jahren ihr Ende fanden und einer stetigen Staatsord nung Platz machten, hat in Mexiko zwei Menschenalter hindurch eine Revolution die andere abgelöst, und nach'einer dreißig jährigen Atempause ist dieser Kampf in unserem Jahrhundert aufs neue emporgelodert. Kaum einer unter der langen Reihe mexikanischer Präsidenten ist nach unseren Begriffen aus le galem Wege zur Macht gelangt, nur wenige von ihnen find eines natürlichen Todes gestorben. Die Herrschaft von Eist und Dolch, welche das Merkmal jedes langandauernden Bürger krieges ist, hat in Mexiko allmählich die Grundlagen der staat lichen Ordnung erschüttert. Eine Revolution in Permanenz. Kollekte Frauen - Frie-enskirche Am Sonntag, 22. Juli, findet zugunsten des Baues de« Fraucn-FriedensSkirchc in Franlfnrt a. M. Bocke,i>,ein, in alle» Kirchen der Diözese Meißen eine Sa»»n!»ng statt. ein Kampf aller gegen alle, erschüttert seit einem Jahrhundert das Land, und die Geschichte dieser Zeit ist mit Blui in die Erinnerung der Mitlebendcn geschrieben. Die Ursache sür diese Vorgänge liegt in der eigenartigen volklichen Struktur Mexikos, welche mit derjenige» keines der südamerikanischeu Staaten verglichen werden kann. Wie er- wähnt, sind die Kolonialmeihoden der spanischen und portu giesischen Eonquista grundlegend von denjenigen der späteren Kolonialvölker verschieden gewesen, und während die Nieder länder und Angelsachsen grundsätzlich auf eine kulturelle Beein flussung der unterworfenen Völker verzichteten und sich ans mili tärische Beherrschung und wirtschaftliche Ausbeutung beschränk ten, wollte Spanien seine neuen Untertanen nicht allein mit dem Schwerte bezwingen, sondern sie zugleich zu Bürgern des Kelches erziehen. Hat daher die Vorherrschaft der Weißen in Indien und Nordamerika in der Ueterwersung bzw. Ausrottung der unterworfenen Völker ihren letzten Ausdruck gesunden, so wurde in der spanischen Kolonialwelt eine lateinisch-indianische Mischkultur geschaffen, die sogar in Sprache und Kultursorme» ihren befonderen Ausdruck fand. Ein wichtiger Faktor der Radikalisierung Mexikos ist im angestammten Abenteurertum zu suchen. Mexiko hat sich in den letzten hundert Jahren den zweifelhaften Ruf erworben, das klassische Land der Revolverromantik zu sein. Nirgendwo in der Welt gibt es so viele Verbrechen. Auf eine Million Mexi kaner schätzt man jährlich tausend Morde, während in Italien -uf die gleiche Zahl 97, in Deutschland drei kommen. Im Aus rauben von Eisenbahnzügen und Farmen, im Martern und Töten von Menschen sind in den mexikanischen Bürgerkriegen und selbst in den sogenannten ruhigen Zeiten traurige Rekorde geleistet worden. „Pancho" Villa, der in allen diesen Dingen glänzte, ist geradezu der Volksheld der mexikanischen Nation, und seine Taten werden in unzähligen Chansons gefeiert. Alle Helden der Revolution, meist Indianer und Halbindianer, haben sich durch Grausamkeit und blutige Energie aus den untersten Volksschichten zum General und Präsidenten aufgeschwungen. Das Hazardspiel, das schon der friedliche Mexikaner in zahl losen Formen der Lotterien leidcnschailich liebt, treibt der Revolutionsheld !m groeßn und mit Menschen und Schicksalen. Nur so ist es zu erklären, daß die Revolutionen sich in blutiger Kette ablösen, und daß fast unaufhörlich in irgendeinem Winkel des Reiches, das die vierfache Größe Deutschlands besitzt, ein Aufstand lodert. Einem solchen Volke eine Verfassung zu schenken, die wirklich aus dem Willen des Volkes geboren ist, stellt ein schier übermenschliches Werk dar. Bisher hat jeder der Gewalthaber nur mit diktatorischen Mitteln, nicht aber mit der Volkszustimmung, regiert. Lcipz!g-Go. (St. Georg). Sonntag: 7 llhr heilige Messe mi Marrede, 9 Uhr Ami und Predigt. (Kindcrgoitcsöicnst fällt wah rend der Schulferien aus.) 15 Uhr Tauft». 18 Uhr Andacht. — Wochentags: 7.15 Uhr heilige Messe, Freitag 19 80 Uhr Andacht. —lüiss ist logsß? — Togal-Tabletten sind ein hervorragendes Mittel gegen ILKeums, Viekt, Irekisv, Lrippe, Nerven- une» Xopkrekimse», kieleriliungrIiesnIlksN«»' Schädigen Sie sich nicht durch minderwertige Mittel! iiber 5000 Arzte anerkennen die hervorragende Wirkung des Togal. Fragen Sie Ihren Arzt. In allen Apotheken. Preis Mk. 1.40. ^ 0,4- Ckin. 12,k l-itk. 74,3 74c:i6. acel. 8«U a«Z 100 - Aus -er katholischen Well Ein kirchlicher Monumentalbau in Bamberg. Am Feste des Kaisers Heinrich, des Gründers des Bistums Bamberg wurde durch Erzbischof Hauck in Gegenwart des Münchener Nuntius und der Bischöfe von Würzburg und Speyer der stattliche Heinrichbau eingeweiht, der fortan die Bambcrger Priesterbildungsanstalten, ein Klerikal- und Knabenscminar aufnimmt. Wie das alte Seminar am Maxplatz einer der schönsten alten Bauten der Stadt war, so ist auch der Neubau ein hervorragendes Werk der modernen Baukunst. Einer der Festredner sagte mit Recht: „Der Neubau ist ein mit Bewußt sein moderner Bau. Auch unser Klerus muß modern werden. Er muß wurzeln in der Vergangenheit, im Glauben eines hei ligen Heinrich und in den alten Traditionen. Aber er darf nicht verknöchern und versauern. Er muß auch in der neuen Zeit gerecht werden." Für die Zimmereinrichtungen brachte eine Sammlung in der Diözese 200 000 Mark. Der Vau zeigt zwei von einem wuchtigen Mittelstück ausgehende Flügel. Ein gewaltiger Eckturm überragt das Ganze. Hervorragende Pla stiken schmücken die Front. Das Hauptportal ist eine wunder volle Bronzearbeit von Prof. Poehlmann (Nürnberg), den Licht hof schmückt ein Kolossalgemälde (Kreuzigung) von Prof. Fais- tuer (Salzburg). Der Heilige Vater hat aus Anlaß der Cin- weihungsseier den Seminar-Regens Dr. Johann Dietz, den Dom- vfarrer Theodor Geiger und Domkapitular Joseph Nagengast zu Päpstlichen Hausprälaten ernannt. Eine katholische Prozession mit Elefanten. Einem Briefe des Missionärs ?. Ludwig 8. ck. zu Palni auf Madora (Vrit. Indien) zufolge bestehen dort sehr gute Be ziehungen zu den eingeborenen Hindus. Diese lassen sich nicht nehmen, zur Erhöhung der katholischen Feierlichkeiten, an denen sie viel Gefallen finden, nach Möglichkeit ihr Bestes beizutragen. Co stellten sie anläßlich des letzten Kirchcnsestes drei Elefanten für die Prozession zur Verfügung, die ihren Hindutempeln ge hören. Unter den Heiden, welche in der 17 000 Einwohner zählenden Stadt weitaus die Mehrzahl ausmachen, ist ein wah rer Wettlauf, um sich dem katholischen Missionar gesällia zu erweisen; die einen wollen die Katholiken bei ihrer Prozession mit ihren Sonnenschirmen schützen, andere besorgen freiwillig den Polizeidienst, wieder andere schenken Palmen usw. Dabei ist dem Katholiken nicht leicht, alle Angebote, auch wenn sie sich zur kirchlichen Feierlichkeit etwas sonderbar ausnehmen, abzu- «eisen, um nicht zu gewärtigen, daß eine Ablehnung als Be leidigung aufgefaßt wirk Das Lebensopfer des Priesters. Im Wertheimer Krankenhaus verstarb als fünftes Opfer des Haslocher Explosionsunglücks der schivcrvcrletzie katholische Pfarrer Lotz aus Schollbruch. Pfarrer Lotz'ist bei der Katastrophe vor zwei Jahren nur wie durch ein Wunder der Gefahr entronnen. Damals befand er sich gerade auf der Landstraße, als die Explosion erfolgte und der Lnitdrnck ihn zu Boden warf. Um helfend bei der jetzigen Katastrophe mitzu arbeiten, hatte er sich mit seinem Rade an die Unsallstelle be geben, stürzte aber vor Erreichung seines Zieles derart, daß er mit einer schweren Schädelverletzung bewußtlos liegen blieb und bis zu seinem Ableben das Bewußtsein nicht miedererlangte. 75-Jahr-Fe!er des Katholischen Eesellenverrins Elogau. Unter lebhafter Anteilnahme der Bevölkerung konnte der Katholische Eescllenvcrein Glogau am letzten Sonntag sein 75 jähriges Jubiläum feiern. Es fand ein Festzug statt, in dem über 60 Vereine mit ihren Fahnen vertreten waren, u. a. die Vereine aus München, Stuttgart, Berlin, Charlottenburg. Im großen Schützenhausgarten fand anschließend ein Gartenfest statt, bei dem Pater Bernhard eine Festrede hielt, die wiederum ein Loblied auf die Lebensarbeit Vater Kolvings war, und in der er auf die großen Gefahren hinwies, welche der christlichen Welt anschauung durch die übersozialistische Regierung drohen. Eine ganze Anzahl von auswärtigen Vereinen überreichten dem Jubelvercin an Stelle der sonst üblichen Fahnennägel Geld beträge die zur Ausbildung bedürftiger und würdiger Gesellen verwendet werden sollen. Ordensschwester« aus Regerstämmen. Aus Lindi (Ostafrika) wird berichtet: Hier ist der Ein tritt in den Ordensstand für Mädchen keine leichte Sache. Denn die Tochter ist für den Vater ein Stück Einkommen. Wenn sic sich verehelicht, erhält der Vater bis zu 200 Schilling vom Ehe- galten. Als die Benediktinerinnen von Tutzing in den Kreisen der Eingeborenen das katholische Ordensideal be kanntmachten und für einheimischen Schwesternnachwuchs warben, erregten sie heftige Unzufriedenheit bei manchen Familien vätern. Die ersten drei Kandidatinnen der Benediktinerinnen wurden zu Hause geschlagen, der Nahrung und selbst des Wassers beraubt und mit Ausstoßung aus der Familie bedroht. Heute sehen diese Familien es als Ehre an, eine Tochter im Ordens stande zu besitzen. Bisher haben die deutschen Schwestern Erso'r . mit ihrem Werbeunternehmen. 50 eingeborene Postulantim,. > e und Novizen wollen Benediktinerinnen weiden. Man bereitet sie mit großer Sorgfalt vor, um aus ihnen wirksame Seelsvrgs- helser und Krankenpflegerinnen zu machen. Das Vermächtnis des „Apostels der Freude". -Professor Dr. Reumann, der Mitbegründer des Heim- gnrtens und Führer der Jugend, der er den „Spielmann" schenkte, wurde in Ncissc unter großer Beteiligung zur letzten Ruhe bestattet. Am Grabe wurde ans dem Testament des Ver storbenen mitgeteilt, daß sämtlicher Gewinn, der seinen Erben aus dem Vertrieb des „Spielmanns" zusieht, so wie er ihn im Leben ausschließlich zum Wohle der Jugend verwandte, auch nach seinem Tode der Jugend zusließen soll. In dem Testament schreibt der Verstorbene: „Ich danke Dir, o Gott, daß D» mir so viele frohe Fahrten gegeben hast und die liebe, schöne Musika, und daß ich Priester werden durfte. Das ist die grüßte Gnade meines Lebens, und die andere, daß ich so viel mit froher Jugend zusammen sein konnte? Kardinal Bertram gab in einem Schreiben seinem tiefen Schmerz über den Tod Professor Neumanns Ausdruck. Seinem Wirken im Heimgartcn und in der Förderung der Iugendführung zolle er sowohl vom seelsorg lichen als auch kulturellen Standpunkt aus die höchste An erkennung. Er hoffe, daß das hochbedeuisame Werk, das der Verstorbene gesördert habe, in seiner schönen Blüte erhalten bleiben möge. Ein Paritätsstrclt entschieden. In Ruhrort wurde als Direktor am Städtischen Ober- lyzeum der bisherige katholische Religionslehrcr der Anstalt, Oberstudienrat Dr. Eulen, cingeführt. Der Vertreter des Pro vinzialschulkollegiums, Dr. Sattmann, sprach den Wunsch au», daß der neue Direttor eine seiner Hauptaufgaben in dem Aus gleich der konfessionellen und politischen Gegensätze sehen möge. Cs gäbe keine schönere Aufgabe für einen deutschen Schulmann, als die Zöglinge zu religiöser Duldsamkeit zu erziehen. Ober bürgermeister Dr. Zaires streifte in seiner Ansprache die Schwie rigkeiten, die der Wahl des neuen Direktors im Wege standen, die jedoch nicht an seiner Persönlichkeit gelegen hätten. Dr. Eulen möge, die in evangelischen Elternkreisen noch bestehenden Be denken beseitigen, nicht als Priester des Bekenntnisses, dessen Ehrenkleid er trage, sondern als Priester der christlich deutschen Schule mit ihren hohen ausgleichendcn Aufgaben. Obersttidien« direttor Dr. Eulen bezeichnet« als Ziel seiner Erziehungsarbeit, das Bekenntnis zu Gott und Vaterland in der ilim onuertrau» ten Jugenb zu fördern. Sein Motto sei der atte Ruhro-tter Schljfekspruch.' »In Gottes Namen!"
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