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en und G«» l»pr»z»k M. 2. Juki, rozetz nahmen diger Towen- oon Jugostal Mitglied der gadstieber ge- elder für die matowski. be argen die Naschkin habe Maschinen itz des Liefe st. Was die öadstieber ge denken. wie es i erst fetzt klar engstem Rah- Stelle man egenüber, der uf Meier. :n. Die Be- usammenhang olgt habe, sei zu dem Ver beiseite lassen, leberbringung issen Aussage, indenvertigen verübt habe, sich liege eine Zogelsang vor, Auf die Be- und dem Hut Kein Zwiespalt mehr im Zentrum in 1v Jahren n Atlantik i» »Wen ,en. 1. Juli. sLurg zuriick- chtet der hicsi- schen Sach- ilntergang des leiter Amnnd« nsen, hat die eund den fische Flugzeug nur etwa zwei l haben. Falts sicherlich damit n habe, de» er e italienischen ganze Strecke -lisch abgcsucht ifchen Mugzrug 20 Seehund« eingehend ab- zwei Kilometer «für eine vor- »by" wird am en Marineoffi- inü«r-Flugzeug, «n eingetrofse» isuuden. >slo i. Juli, nes der fchwe- ernammen, das Atzte jedoch in- unverrichteter n haben, «er haben stch nicht »sserknppE ,nuten Raketen kuppe stattfand, mit dem Flug- Rossitten-Eesell- recken von über mehr als einer Das Flugzeug annte Flugzeug- auf der Wasser- iene» laufenden Woche im Eisen- Wagen ist nahe is der Avus ge ben Boden. Die Rhen vorgrnom- icht. das; sich alle lasse» werben, aupisächlich Lei- Nach -er Krise Don l»>-. ko,«k Ut«^»»>. W d.«. Dr. Wirth verössenilicht in der „Germania" und der .Kölnischen Bolkszeitung" einen Artikel, in dem er sich mit den üoroangen de, oer Regierungsbildung beschäftigt und die Ver- muiung zurückweist, als habe eine Intrigue Siegerwalds seine Beteiligung an der Regierung unmöglich gemacht. Wirth stellt vielmehr fest: ' „Wir beide halten in den letzten Wochen und Monaten manche ernste Unterhaltung. Wir schenkten uns nichts und sprachen auch letzte Ziele und Motive politischen Handelns durch, eine Uebung, oie leider recht wenig bei den politischen Parteien jeglicher Richtung geübt wird. Sonst käme es wohl seltener zu den -Führerstreiligkeiten, wie man beschwichtigend zu sagen pflegt. Slcgerivald und ich unterhielten uns auch über Nieder, gang uns Aufstieg des Zeulrums, dem wir beide seit Eintritt in das polit:sä)e Leben angehören. Di« Lage der lflartei ist ernst. Sie teilt aas Schicksal aller bürgerlichen Parteien. Moderner, rem wirtschaftlich eingestellter Klassen- und Kastenegoismus greift tief in die politischen bürgerlichen Gruppe» ein. Auch das wellanscliaulich bisher so gut geborgene Zentrum wird davon nicht verschollt. Das Zentrum empfindet seine Wahlniederlage furchtbar tief und ernst. Wir wurden uns klar, datz neue Zwiste und Entzweiungen die bisherige Stellung des Zentrums zer stören mutzte». Dann lieber ehrliche Trennung als Fortführung lähmender Polemik. Alle diese Erkenntnisse schufen bei uns letzte Klärungen. Ueber zwei Dinge bestanden deshalb keine Zweifel mehr. Das Zentrum steht zur Neuordnung des deutschen Staates. Wir sind nicht nur Bürger im neuen Staate, sondern mit anderen dessen treue Bürgen. Auf offener Tribüne des Reichstages hat sich Stegerwald zu dieser im Inner sten verpflichtenden Einstellung bekannt. Ich vertraue darauf, menschlich und politisch. Ernster war die zweite politische Vor frage nach der loyalen Zusammenarbeit mit der Sozialdemokratie in der neuen Regierung. Auch darüber sprachen wir offen. Koalitionen kommen und gehen. Die Sozialisten sollen wissen, datz wir uns besonders darüber absprachen, ihnen eine loyale Chance zu geben. Ohne Vorbehalt luklijcher Ausnützung der gegebenen Lage im Sinne eines vor weggenommenen bürgerlichen Blockes wollten wir in die Regie, rung hinein. Meine eigene Beteiligung sollte die deutliche Garantie dafür sein. Jahrelange Kampsgenossensä-aft mit der Linken um das Leben der deutschen Demokratie sollte bewußt politisch eingesetzt werden, um der Sozialdemokratie „fair play" zu sichern. Ziel und Wege unserer Politik waren geklärt und abgesproä-en. Illoyalität hätte die Zentrumspartei zerrissen. Wir dachten nicht mehr an wohlwollende Neutralität, sondern an aktive treue Mitarbeit. Aber die Wirkungen des Wahlkampfes waren noch nicht genügend eingerechnet worden. Die Aussprachen im Reichs parteivorstand des Zentrums wie in der Fraktion zeigten leider eine gewisse Müdigkeit, ja sogar, wie Siegerwald und ich mit Bedauern konstatierten, eine Art Scheu vor der Uebernahme wichtiger besonders verantwortungsvoller Posten in der Reichs- regierung. Es trat eine fast unpolitische, ob der Wirkungen des Wahlkampfes mutlose Stimmung ein, die von mir schon oft als die Flucht aus dem Politischen bezeichnet worden ist. Trotz allem wollte die Zentrumsleiiung die Frage der Beteiligung — auch die Besetzung des Arbeiisministeriums inbegriffen — zu positivem Abschluß bringen. Allerdings unter einer politischen Ergänzung. Wie heute die Sozialdemokratie, im Besitze des Finanz- und Arbeiisministeriums, sich mit der Absteckung der Grenzen des wirtschaftlich Möglichen verantwortlich abmühen mutz, um fern von den nur klassenegoistischen Anforderungen, auch wenn sie sozial berechtigt sind, den Gesamtausgleich im Staate zu vollziehen, und wie sie auch politisch gleichzeitig durch Führung des Kanzleramtes wie des Reichsinnenministeriums berechtigterweise zu decken sucht, hat auch das Zentrum ein politisches Aequivalenr erstrebt. Und das mit vollem Recht. Darin waren sich Vorstand wie Fraktion wohl einig. Meine Person spielte in dieser Erwägung keine Rolle. Es ging um eine große politische Sache. Wir wollten das durch sie Last der Verantwortung von vielen Jahren etwas müde gewordene Zentrum durch eine politische Belebung erneut stärken. Darin waren sich Stegerivald und die Fraktion völlig einig. Und mir das Ansinnen zuzuschieben — entgegen der fast einmütigen An sicht der Fraktion —, in den Wagen der Regierung sofort ein zusteigen, auch, wie mir ein Kollege von links sagte, unter dem Risiko eines Beinbruches, ist völlig unpolitisch gedacht. Ent weder bleibt das Zentrum bei der Frage der Hervorhebung seiner politischen Stellung im Kabinett einig, und ich ging mit. oder wir verzichteten auf die politische Einheit und damit auf neuen politischen Aufstieg. Die uns auf den Weg geworfenen Hindernisse gewinnen aber ebenso politische Bedeutung. Besonders auch der Schutz aus der Buhler Höh« bei Baden-Baden. Er ging durch das Büro des Pailais in der Wilhelmstrahe und tras — den großen sozial politischen Führer Deutschlands, Herrn Minister Dr. Brauns. Als deshalb die Fraktion des Zentrums den Beschluß faßte, ein politisches Ministerium zu verlangen, war die D i sta n z i e - rung von der Regierungsbildung gegeben, klar, deutlich und für jeden verständlich unterstrich meine Rede in der Fraktion die distanzierende Wirkung dieses Beschlusses. Das mar keine Kampfansage gegen Severing, sondern der deutliche Wink: Schafft die Sache ohne das Zentrum. Deshalb wunder ten wir uns nicht, datz noch am Mittwoch in später Abendstunde im Vorzimmer des Zentrums sich ein prominenter Führer der Sozialdemokratie einsand, um mit uns die Möglichkeit zu be sprechen, doch noch in letzter Stunde das Werk zu retten und eine Notlösung vorzubereiten. Der Brückenschlag entsprang unserer Initiative. Die Notlösung ist Befreiung der Sozial demokratie aus drohender Unfruchtbarkeit. Dazu regle ich die Einbeziehung eines Ministers aus dem Zentrum an, und dann entschlossen wir uns, den rettenden Brückenschlag in der Frak tion durchzubiegen. Die Sozialdemokratie möge aus dieser Erklärung ersehen, datz es uns um eine loyale Mitarbeit mit ihr zu tun war. Stegerwald und ich, wir ivaren uns darin einig. Sie mögen diese Erklärung bei ihren künftigen politischen Hand lungen und Absichten nicht unberücksichtigt lassen. Besonders dann nicht, wenn sie nicht Gefahr lausen will, dos Spiel ge- wisser liberaler Kreise mitzumachen, denen es darauf ankommt, die politische Arbeitsgemeinschaft zwischen Zentrum und Sozial demokratie in Zukunft auszuschaiten. Ich denke da insbeson- dere an einen Artikel in der Kölnischen Zeitung, der unter Miß brauch streng vertraulicher und durchaus loyal gemeinter Er örterungen beim Zentrum den Gcdankengang ausgelöst hat, als ob Sozialdemokraten und Liberale uns nur die Rolle des Zu schauers zugedacht hätten. Sollte heute der Gedanke de» Grotzblockes schon m der Theorie gepflegt werden, dann allerdings gewänne das politische Bild ein anderes Gesicht. Die kommende Regierungserklärung wird uns darüber Klarheit geben müssen. Worum es ging! Don ttcksm Slegerwslck, M. d. R. In den letzten Tagen war über das Verhalten der Zentrumspartei in der Frage der Regierungsbildung ein seltsames Spiel zu beobachten. Die gegnerische Presse glaubte, erneut Unstimmigkeiten unter der Führung im Zentrumslager feststellen zu sollen. Dabei hat sie sich selbst in die größten Widersprüche verwickelt. Auf der einen Seite hieß es, Wirth sei „ein Opfer Steger- walds" geworden, mährend auf der anderen Seite sich „Stegerwald zum Gefangenen Wirths" hergegeben haben soll und dadurch selbst in eine „unvermeidbare Sackgasse" geraten sei. Es scheint daher notwendig, einmal zusammen fassend festzustellen, was war und was ist: 1. Die fraktionsgebundene Große Koalition ist nicht an der Zentrumspartei, sondern an der Deut schen Volkspartei gescheitert. Bei den Verhandlun gen um die Große Koalition stand die Sache bei keiner Partei glatter und klarer, als wie bei der Zentrumspartei; sie hat praktisch die Grundlage für das Regierungs programm geschaffen. 2. In der Frage der Besetzung des Ernährungs mini st eriums durch die Zentrumspartei war die Mehrheit der Fraktion anderer Meinung wie der Vorstand. Das ist nichts Weltbewegendes; solche Dinge kommen i» jeder Partei vor. 3. Die Zentrumspartei war die einzige Partei, von der Herr Reichskanzler Müller im Stadium der Ver handlungen über die Große Koalition Vorschläge über die Vergebung und Besetzung der Mini sterien erbat. Diese Vorschläge wurden gemacht, kurz bevor die Große Koalition scheiterte. Als nun das Kabinett der Persönlichkeiten auftauchte, stand die Zen trumspartei vor der Frage: sollen wir in diesem Kabinett lediglich Ressortministerien übernehmen, die politische Vorhofsarbeit zu leisten haben, oder sollen wir uns auch Einblick und Einfluß verschaffen auf den Werdegang und den Wachstumsprozeß der Politik überhaupt. Man entschied sich für das Letztere. War das viel leicht etwas unbilliges für die zweitstärkste der Parteien, die dieses Kabinett stützen sollen? Der einfachste Weg zu diesem Ziel schien die Schaffung der Vizekanzler stelle, die im vorausgegangenen Stadium der fraktions gebundenen Großen Koalition Herr Reichskanzler Müller der Zentrumspartei angeboten hatte. Die Zentrums partei einschließlich des Herrn Dr. Wirth wollte die Vize kanzlerstelle im Kabinett Müller genau so gehandhabt wissen, wie sie in dem vorausgegangenen Kabinett Marx gehandhabt worden war: der Staatssekretär der Reichs kanzlei hatte Herrn Vizekanzler Hergt Uber alle größeren Vorkommnisse und Geschehnisse summarisch auf dem Laufen den gehalten, ohne daß daraus irgendwelche Komplikationen sich herausgebildet hätten. Und was geschah gegenüber dieser Forderung der Zentrumspartei? Es war ein ge schlossener und stets steigender Wider stand auf der ganzen Linie zu beobachten. Herr Reichs kanzler Müller hat sich von seinem ehedem selbst gemachten Vorschlag immer weiter entfernt. Den Unterhändlern der Zentrumspartei wurde berichtet, daß Reichsaußenminister Dr. Stresemann beim Büro des Herrn Reichspräsidenten die Drohung ausgesprochen habe, datz bei Schaffung der Vtze- kanzlerstelle die Deutsche Volkspartei an der Regierungs koalition nicht teilnebme. 2» einkw amtliche«. Bericht aus dem Büro des Herrn Reichspräsidenten wurden der Zentrumspartei große Unfreundlichkeiten ge sagt. Wenn der Reichsautzenminister nach den uns ge wordenen Mitteilungen bei dem Büro des Herrn Reichs präsidenten sich nachdrücklichst gegen die Errichtung einer Vizekanzlerschaft ausspricht, dann soll das keine Einmischung in die Kompetenzen des Herrn Reichspräsidenten sein; wenn aber die Vertreter der Zentrumspartei mit dem von dem Herrn Reichspräsidenten beauftragten Kanzlerkandidaten Herrn Müller im umgekehrten Sinne verhandeln, dann wird daraus ein Eingriff in die Rechte des Herrn Reichs präsidenten konstruiert. Nachrtäglich suchen Dr. Stresemann und das Büro des Herrn Reichspräsidenten den bei den Verhandlungen mitgeteilten Vorstoß des Herrn Dr. Strese mann abzuschwächen. Die Streitfrage war also: ob das Kabinett Müller-Stresemann, oder Mütter - W i r t h - Stresemann firmiert werden sollte. Als die Gegnerschaft gegen die Schaffung der Vizekanzlerstelle sich immer mehr versteifte, suchte die Zentrumspartei das umschriebene Ziel auf anderem Wege zu erreichen. So richtete sich der Blick auf das Innenministerium, wobei kein Mensch daran gedacht hat, sich persönlich etwa gegen Herrn Seve ring zu wenden. Der in letzter Stunde der Zentrumspartei gemachte Vorschlag, neben dem Arbeitsmini st erium das politisch bedeutsame Finanzministerium zu übernehmen, mag gut gemeint gewesen sein. Disku tabel war dieser Vorschlag für die Zentrumspartei nicht. Damit wäre ja dem Wahlergebnis jedweder poli tische Sinn genommen, dieser vielmehr in sein Gegenteil verkehrt worden. Die Sozialdemokratie ist mit einem gro ßen Vertrauensvotum aus dem Wahlkampf hervorgegan gen. Arbeitsministerium und Finanzministerium sind jene Ministerien, an die besonders die sozialistischen Wähler die größten Anforderungen /teilen. Die Zentrumspartei kann den sozialistischen Maßen nicht mit Erfolg ausein andersetzen, was politisch, wirtschaftlich und sozial möglich und nicht möglich ist. Das muß. wenn der Wahlkampf einen Sinn haben soll, von versiegenden Partei selb st geschehen. Was wollte die Zentrumspartei nach den letzten Wah len? Sie wollte eine Regierung geschaffen wissen auf einer Basis, die die denkbar größte Gewähr für einen möglichst langen Bestand bot. Sonst hätte ihre weitgehende sachliche Vorarbeit für die Regierungs bildung keinen Sinn gehabt. Sie wollte natürlich in einem solchen Kabinett auch entsprechend zur Geltung kommen. Die Zentrumspartei war bereit, das ihr angetrageue Arbeitsministerium zu übernehmen und hat damit zum Ausdruck gebracht, datz sie auch nach den Neuwahlen vor starker Verantwortung nicht zurückschreckt. Sie stand auf dem Standpunkt, datz. wie mau einen Dampfkessel nicht überheizen darf, man im Interesse einer steten und organi schen inneren Entwicklung auch die Verantwortungslast der Sozialdemokratie, die seit ihrem Bestehen meist von der Agitation gelebt hat, plötzlich nicht überspannen dürfe. Einen wesentlichen Teil der Verantwortung war die Zen trumspartei willens, der Sozialdemokratie durch die Uebernahme des Arbeitsministeriums abzunehmen. Es ist anders gekommen, weil die der Zentrums. Partei zuaedachte Rolle eine unwürdige war. Jetzt stellt die Sozialdemokratie den Reichskanzler, den Finanzminister, den Arbeitsminister und den Innen minister. Daneben bat ste eine starke Stelluna im Wirt« jchaftsmtnisterium. Nun sind auf jeden Fall klare Ver antwortungen geschaffen. Agitatorische Zweideutig keiten, die in den letzten Jahren eine so große Rolle gespielt haben, haben jetzt aufgehört. Wenn die Zentrumspartei nach der ihr gewordenen Behandlung nicht, wie andere Par teien es in der Vergangenheit zu tun pflegten, zum Schluß die Sache auf die Spitze getrieben und auch von dem par lamentarisch zulässigen Mittel, ein etwaiges Minderheits- kabinett in offener Feldschlacht zu werfen, keinen Gebrauch gemacht hat, so lediglich aus außenpolitischen Gründen. Innenpolitisch war Mr sie das Schlagwort vom „Zusammenbruch des parlamentarischen Regierungssystems" und die Vorstellung, daß eine weitere Verzögerung der Re gierungsbildung um einige Tage gleichsam den „Welt untergang" bedeute, nicht entscheidend. Außenpolitische Gründe haben also für die Schlußentscheidung des Zen trums, durch einen Vertrauensmann lose Fühlung zu dem Kaibnett herzustellen, den Ausschlag gegeben. Verbaut ist damit für die Zentrumspartei nichts. Sie kann im Herbst Herrn von Euörard zurückziehen oder einen entsprechenden Umbau des Kabinetts fordern. Im letzten Grunde drehte sich das Spiel der letzten Tage, wie mehrere Zeitungen andeuteten, in der Tat weit gehend um Dr. Wirth. Er hat mit der Zentrumspartei seinen Frieden gemacht,- er bringt den ehrlichen Willen mit, nach den "Wirren der letzten Jahre — im Zeitalter des parlamentarischen Regierungssystems — an dem Ausbau der Zentrumspartei zu einer wahren christlichen Volks- und Staatspartei, die Wirth mit mir nach eingehenden Aus sprachen als eine deutsche Lebensfrage ansieht, mitzuwirken. Die Zentrumspartei sott, wie ich Ende März im Reichstage ausführte, und worauf Dr. Wirth in seinem Aufsatz vom letzten Samstag in der „Germania" (Nr. 298) Bezug nimmt, dem Staate nicht bloß treue Bürger stellen, sie soll auch in allen ihren Bestandteilen, also in ihrer Ge samtheit, ein Garant, ein Bürge des Staates sein. (Als Symbol dafür sollte Dr. Wirth in dem neuen Kabinett herausgestellt werden.) Wie es scheint, haben manche linksgerichteten Kreise diesen bedeutsamen Vorgang noch nicht begriffen. Ihr Interesse an Dr. Wirth scheint von dem Zeitpunkt ab beendet zu sein, als Wirth und Stegerwald nicht mehr gegeneinander aus gespielt werden können, Wirth also nicht mehr gegen eine starke Zentrumspartei zu gebrauchen ist. Gegenwärtig stehen mir jedenfalls vor der tragischen Komik, daß die Linke jahrelang Herrn Dr. Wirth als den „einzigen poli tischen Kopf" in der Zentrumspartei hingestellt hat. und jetzt, wo sich ein „Kabinett der Köpfe" unter sozialistischer Führung bildet, dieser angeblich einzige politische^Kapf des Zentrums unter Mitwirkung der Linken von der Teilnahme an dem Kabinett ausgeschaltet worden ist. Die Vorgänge der letzten Jahre sind nur zu verstehen im Hinblick darauf, daß wir uns in einem politischen Uebergangszustand befinden. Fünf Parteien mit total uneinheitlicher Einstellung zu den Fundameutalfragen unseres öffentlichen Lebens, lallen sich in einer Stunde, in der das Volks-, Staats- und Wirtschaftsleben sich in einem ungeordneten und unfertigen Zustande befindet und nach Neuordnung schreit, sachlich und personell nur unter den allergrößten Schwierigkeiten zu einer halbwegs brauchbaren Arbeitsgemeinschaft verbinden. Die Vorgänge bei der Re gierungsbildung der letzten Tage waren eine Episode.