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Sächsische Volkszeitung : 07.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192807077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280707
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280707
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-07
- Tag 1928-07-07
-
Monat
1928-07
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.07.1928
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IS Stunden Landtagssiyung Fortsetzung -er Elalsberalung: Sraaksbekriebe. öffentliche Wafferwirtfchaft, Aufwertungsfragen Dresden, 0. Juli. Der Landtag behandelte in seiner gestrigen Vollsitzung, die bereits um 11 Uhr begann, zunächst das Etaikapitel Hüt ten- und B la u fa r b e n w e r k e. Der Ausschutz schlug im Einvernehmen mit der Regierung vor, die zwecks Betriebsver- besserung bei den Muldenhiitten eingesetzten 250 ONO Mark so lange zu streichen, bis ein Gutachten über die wirtschastlichen Möglichkeiten der Werke vorliege. F > n a n z m i n i st e r Weber erklärte namens der Regierung das Einverständnis mit dem Vorschläge. Hierauf wurde die Streichung gegen die Stimmen der Linken beschlossen. Im übrigen fand das Kapitel Annahme. Es solgte in gemeinsamer Beratung die zweite Verhand lung über Kapitel 11, Einnahmen der allgemeinen Kas- sen Verwaltung ausschließlich der 21400000 Mark aus dem beweglichen Staatsoermögen zur Deckung des Fehlbetrags, ferner über die dritte Einzahlung auf 80 Mill. Mark der Aktien- ges.-!lschast Sächsische Werke und über die Regierungsvorlage wegen Uebernahme einer weiteren Staatsbürgschaft für die A S. W. In die Beratung einbezogen wurde noch der Antrag Arzt sSoz.j auf Einsetzung eines Gcsamtbetriebsrats für die A. S. W. Den Ausfchutzbericht erstattete Vizepräsident Dr. Eckaröt. Finanzminlster Weber erklärte zu den Angriffen auf den Aufsichtsrat der A. S. W. u a.: An den Sächsischen Werken sei die gesamte Wirt schaft, Sie Gemeinden uns Sie Wissenschaft interessiert. Darum sei es nichts Außergewöhnliches, wenn der Aussichtsrat 65 Mit - gl jeder zähle. Er werde aber versuchen, die Zahl der Ne- gierungsvenreter zu beschränken. Er sei mit den Tirekroren wegen ihrer Bezüge in Verhandlung getreten und habe dabei Entgegenkommen gesunden, bitte aber, den Antrag Arzt abzulehnen. Die Verträge mit den Angestellten und Vorstands mitgliedern seien wie in jedem Privatbetriebe vertraulich. Die Bezüge der Direktoren seien ledcnsalls nicht unangemessen hoch. Abg. Hentichel sWirtsch. P.) setzte sich dafür ein, Satz bei Uebernahme der Staatsbüraschaft Sorge getragen werde, Latz die Mittel nicht dazu verwandt würden, um dem gewerblichen M Lettland die Arbeilsmöglichkeit zu schmälern. — Abg. Lippe <Tn Vn.l äußerte sich in ähnlichem Sinne F i n a n z in i n i st e r Weber erwiderte u. a.: Die Regie rung wisse sehr wohl, daß die Staaisbürgschast zur Sicherung der A. S W. nlchr notwendig sei. Sie müsse aber übernommen werden, weil sonst die Bedingungen des Geldgebers ungünstiger sein würden, das Geld also zu leuer würde Die günstige Lage der A. S. W. sei darauf zurückzuführen, datz die Werke nach sachlichen uns kaufmännischen, nicht aber nach poli tischen Grundsätzen geleilet würden. In der Abstimmung wurde zunächst Kap. 11 ang- : nmen. Sämtliche Minderhejtsanträge wurden abgelehnt mit Ausnahme des Antrags Lippe, aus die NSW. in dem Sinne cinzuivirksn. datz dwch ihre Einrichtungen die Eristenzniöglichkeit des gewerb lichen Mittelstandes nicht geschmälert werde. D>e Vorlage wegen Uebernahme der Staaisbürgschast fand gleichfalls Annahme. Es solgte ein dentschnationaler Antrag, der die Vorlegung eines Gesetzentwurfes verlangt, welcher die Ablösung gewisser Markanleihen neu regelt. Abg. Dr. Dehne jDem.) erklärte, der durch die Antra steiler verlangie Gesetzentwurf habe das Ziel, datz dis Aliswcrtting der Schuldschein-Darlehen nach den gleichen gesetz lichen Bestimmungen erfolge wie die Aufwertung der Hypothe ken Am Ansivertunossatze falle jedoch keine Aenöerung ein- tr.. ^n. so datz es gegenüber der Hypothekenauswertung von 25 Prozent für die Schuldscheinüarlehen bei einer Aufwertung von 12-<- Prozent verbleiben solle Die Abg. Tr Eberle sTriat.) und Dr Wilhelm (Wirlsch.-Py setzten sich warm für den Gesetzentwurf ein, um die der Auswertung noch immer anhaftenden Ungerechtigkeiten endlich zu beseitigen Abg. Nebrig <Soz.) warf den Teutscknationalen vor. daß sie die miserable Aufwertung auf dem Gewissen hätten. Hierauf entstand ein allgemeiner Lärm, wobei einige Ordnungsrufe erteilt wurden. Nebrig wandte sich scharf gegen den Abgeordneten Kretzschmar und Dr Dehne und bezcichnete es als die Schuld der Regierungsparteien, datz sie Frage der Auswertung der Kreditbriefe nicht gesetzlich geregelt sei. — Abg. Renner (Komm.) griff die Wirtscbastsportci an, die sich im Ausschutz gegen die Auswertung ausgesprochen hätte. — Abg. Enterlein <Wirtsch-P.) erwiderte erregt: seine Partei tSnne dem Gesetze nicht eher zusiimmmen, als bis die Regelung zwischen Sachsen und dem Reiche erfolgt sei. — Abg. Dr. Eberle (Dnat.) meinte, datz man erst das Gesetz machen müsse, bevor man Ansprüche an gas Reich anmelde. Der deutsch,rationale Antrag wurde schließlich angenommen; die Minderheitsantrkge verfielen der Ablehnung. Hierauf wurden in gemeinsame Beratung genommen das Ka pitel des ordentlichen Etats „Wasserwirtschaftliche Betriebe" und folgende Einzeltitel des autzerordentliche» Etats: Vau einer Tal sperre an der Wilzsch bei Weiterswiese, Dorlchn an die für den Bau der .Kobertalsperre errichtete Aktiengesellschaft. Bau von Talsperren bei Kriebstei» »nd Lehn mühle, Er werb der der W e i tz e r i tz - Talsperrenqenossenschaft gehörenden Talsperren, endlich die Denkschrift der Regierung über die technischen Mittel zur Bekämpfung der Hochwasserkatastrophe». Der AuSschutz, Berichterstatter Abg. Härtel sBolksr), be antragt Genehmigung der Einstellungen, baldig« Vollendung der R e- gulierung der Spree und zustiminende Kenntnisnahme zu der Denkschrift. Weiter wird die Regierung ersucht, baldigst eine Vorlage über den Bau von Talsperren einzubrinqen in der Erwartung, datz von den Interessenten eine angemessene Bei tragszahlung gewährleistet wiid und vom Reiche nachbrücklichst eine Beteiligung an der .Kostentragung zu fordern. — Nach kurzer Aus sprache beschließt das Haus, entsprechend den Anträgen des Aus schuss-?. Zur ersten Beratung gelangt sodann eine Vorlage über die Einstellung eines neue» Titels in Höhe von 2 500 000 Marl des außerordentliche» Staa!sha»shaltplanes zur Durchführung eines S o n d «r b a u p r o g ra in m s von I n d u st r i e w o h n n n ge n. Dieser Betrag soll in Verbindung mit einem Betrage va» etwa 1,5 Millionen Mark aus dem Wobiiiiiigsbanstock als Ersatz für die sonst beim Wohnungsbau zu gewährende» Mittel ans der Mietzinssteuer Dresden. 6. Juli. Rat und Stadtverordnete hielten gestern wieder eine ge meinsame Sitzung ab, um sich über verschiedene bedeut same Gegenstände zu einigen. Darunter ivar vor allen Dingen der städtische Zuschlag zur Gewerbe- und Grund steuer. Der Rat fordert 150 Prozent, Stv. Paul lHausbes.i stellt den Antrag, den Zuschlag auf 125 Prozent festzusetzen, da das Aufkommen der Grund- und Gewerbesteuer iu Höhe von 150 Prozent den Bedarf des Haushaltplanes übersteige. Der Antrag Paul findet aber keine Mehrheit. Der Einigungs- beschlutz wird angenommen, damit ist der Zuschlag zur Grund- und Gewerbesteuer auch für das lausende Jahr auf 150 Prozent festgesetzt. Mit 05 gegen 34 Stimmen der Linke» werden die Beitrüge zu den Kosten der Orünungspolizei und für die Staats theater bewilligt. Für autzerordentliche und unvorhergesehene Ausgaben werden auf kommunistischen Antrag hin 2 Millionen Mark eingesetzt. Bezeichnend war ein Einigungsbeschlutz aus Position 17 fverschiedene andere Ausgaben» nichts für die römisch-katholische Seelsorge in städtischen Kran ken- und Wohltätigkeilsanstalten zu entnehmen, und in der dazugehörigen Erläuterungsspalte die entsprechende Bemerkung zu streichen. Für die sachlichen Aufwendungen der protestan tischen Anstaltsseelsorge werden künftig insgesamt 2000 Mark bewilligt Die bisherigen Gehälter für Anstaltsgeistliche lind Sa nnt auch hier gestrichen worden. Es wäre mehr als billig, wenn hier in Zukunft eine paritätische Behandlung der beiden Konfessionen durckzgesetzt würde, da man schließlich bei dienen. Es wird angenommen, datz ans diesem Wege »numchr 1 008 I » v u st r i e« r b e i t e r m o h » u » g e » ecsteltt weide» können« Nach kurzer Aussprache geht die Vorlage an den Haus«wlta»Ä»! schütz A Bei Kapitel 47, La » d w i r > j ch a s t im allgemeine» kenn« tragt der Ausschutz, Berichicrsiattcr Abg. Schladebach (Tnal), Genehmigung der Einstellungen und in Verbindung dann! Annahme eines deutschvolkspartcilichen Antrages in folgender Fassung: Dle Regierung zu ersuche», zur Förderung der Bodcninlttir und zum Zwecke der Beschäftigung Erwerbsloser Zuschüsse ans Mitteln der produktiven E r we r b sl o se n s ii r s o r g e zu vermitteln und diese Kulturarbeiten aus Staatsmitteln stärker, als ii» Haus- hallplan für 1028 vorgesehen, zu fördern, namentlich dnrch Banbei hilfen. Ferner beanlragt der Ausschutz Annahme der Vorlage beir. H i l fs i»a tz na h m c n für die sächsische Landwirt, schaft. Endlich wird beantragt, die für die Förderung des Ab, jähes landwirtschaftlicher Erzeugnisse, für Förderung aus Prodiik- tionsverbilligiing hinzielendcr Maßnahmen nnd für VerbreittwA kaufmännischer Betriebsweise, zur rationellen Bewirtschaftung an- gcfordcrten Mittel im Einvernehmen mit der Landwirtschafista n- mer zu verwenden. Ein deutschvolksparteilicher Antrag auf Acnde- rnng des Jagdgesetzes, der gleichzeitig zur Beratung gelaugt, wird a» den Rechtsausschutz verwiesen Ilm 20 Uhr beschließt das Haus, noch heute die Beratung über di« gesamle» Gegenstände zu beenden, die Abstimmung aber i» dek nächsten Sitzung, die Dienstag, den 10. Juli, nachmittags 1 Uhr staltfindet. vorzunehnicn. lieber die stark umstrittene» staatlichen La n v w i r t schas t s, betriebe erstattete Abg. Hentschcl <Wirtsch.-P.) sür den Hausiialtausschntz B Bericht Der Ausschuß beantragt, die Einstel lungen nach der Vorlage zu gcnelnnigcn. Die Vorlage über die künf tige Verwendung der Staatsgüter solle erst dann weiterbehandelt werde», wenn die Abschlntzzahlen ans dem Betriebsjalire 1027/23 vorlicgcn. Ministerialdirektor Dr, Klie» nahm die Regierung gegenüber den kommunistische» Anglisten in Schuh und verivahrie sich gegen den Vorwurf, das-, in oer Denkschrift über die zukünftige Verwendung der Staatsgüter Achten verschwiegen worden seien odic ein Täuschungsmanöver beabsichtigt sei. Ein sozialistischer Redner trat sür die ungeschmälerte Erhaltung der Staatsgüter als Regiebetriebe ein. Nach mehr als zehnstündiger Dauer wurde die Sitzung 2l 20 Uhr geschlossen. Am Dienslag 13 Uhr wird die nächste Sitzung siait- findcn, und in einer letzten Sitzung am Mittwoch bossi man, den Gcsamtctat n»ler Dach uns Fach zu bringen. Das Haus dürfte dann in die großen Ferien gehen. der Steuererhebung auch keinen Unterschied zwischen Katholiken und Prolestanien macht! Wegen der Erhebung der Feuerschutz steuer 1028 ist ein Einigungsvorschlag nicht zustande gekommen, » In der anschlietzcnden 2 ta d t v e r o rd n e t e » s i tz u n g, die gegen X-0 Uhr begann, wurden die Mittel sür einige bedeu tende Projekte bewilligt. So der Neubau eines Berufs- s ch u l g e b ä u ü e s, das in der Gerokstratze geschaffen werden soll, und dessen Vaukostcn aus rund 3 Millionen Mark veran schlag! sind. Weiter soll der städtische Speicher durch einen Erweiterungsbau vergrvtzert werden: dafür werden 2), Millionen Mark ansgemorsen. Genehmigt wurde seiner der Bau eines Volksoaöes nnd einer städtischen Bücherei an der Wurzener Stratze, sowie die geplante Erweiterung des König Georg-Gymnasiums: letzteres stell! ein Projekt von 350 000 Mark dar. Endlich wird die Errichtung eines Heiz werkes für das Krankenhaus und verschiedene andere An stalten der Iohannsladt beschlosten. An dieses Ostheizwerk, das an der Ecke Tatzderg und Fürstenstratze errichtet werden soll, werden u. a das Bürqcr-Hospiial, das Städtische Säuglings, heim, das König Georg-Gymnasstim und die daneben stehende Volksschule, sowie die Akademie der bildenden Künste an geschlossen. Diese großen Projekte werden sämtlich ohne Bericht und ohne Aussprache verabschiedet. Dafür wurde anschlietzend uni Nichtigkeiten stundenlang geredet. Von einiger Bedeutung mar zunächst noch die Ratsvorlaq« eines Vertrages mit dem Albertoerein. wonach dieser den Betrieb des Carola« Neue Dresdner Bauprojekte Wieösr eine Einigungssitzung von Rak und Siadlparlamenl 150 Prozent Grund- und Gewerbesteuerzuschläge p. Expevttus Schmidt Zu seinem 80. Geburtstage Im Kloster Dettelbach bei Würzburg hat am 3. Juli P. Er- peditus Schmidt O. F. M- in aller Stille seinen sechzigsten Gebrtstag gefeiert. Das katholische Deutschland verebrt in die, sem Manne einen Kenner des Theaters und der Theatergcschicbte. einen Vorkämpfer für die Durchdringung des modernen Theaters mit christlichem Geist. Das katholische Sachsen dar! P. Erpeditus Sci-.nidt zu den wenigen katbolischen Gelehrten von Weltruf zählen, die in Sen letzten Jahrzehnten ans Sachsen hervorgegangen sind. .Kirche und Theater" — viele unserer Leser werden sich an die ausgezeichneten Vorträge erinnern, di« P. Erpeditus über dieses Thema gelw'ten bat. Es ist das große Thema, das er in seiner wisseii'chastlichen Arbeit, in seinen Vorträgen und in seiner drama turgischen Täligkeit immer aufs neue abgcwandelt hat. Dem Theater gegenüber, mit dem die Kirche jahrhundertelang in fruchtbarer Wechselwirkung gestanden hat, ist auch heute nickt einsacke Ableh nung am Platze, die Kirche muß positiv an der Gestaltung des Theaters Mitarbeiten. Für diesen Gedanken hat P. Erpeditus bahn brechend gewirkt. Heute ist diese Grunöeinstellung weitesten Kreisen des deutsche» Katholizismus selbstverständlich geworden, heute hat man auch erkannt, daß die gleiche Wahrheit auch sür den Film uns das Radio gilt. Damals aber, als der „Thcaterzxrter" aus den Plan trat, als er nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch das Theater studierte, als er sich nicht nur für katholische oder aber min destens verstorbene Dramatiker interessierte, sondern sogar die Werke Henrik Ibsens in den Kreis seiner Betrachtungen zog. da galt das vielen schier als Ketzerei. Es erwuchsen ihm Gegner, die auch vor übergebend erreichten, daß ihm der Theaterbesuch und das Halten von Vorträgen untersagt wurde. P. Erpeditus aber lxit sich durch zusetzen gewußt. In der wissenschaftlichen Forschung uns in der praktischen Arbeit. Die Sensation, die sein erstes Auftreten in der nichtkaiholischen Presse erregte, ist längst verklungen, wie alle Sen sationen. Geblieben ist Sie Leistung eines dreitzigjährigen Schaffens im Dienste von Kirche und Kunst Die erste w i s s e n s cka s t i ich e Arbeit. Sie P. Erpeditus vecösfentlichte. behandelte di- Bühnenverhältnisse und da- Schul- draina des 16 Jahrhundert» <19031 Sie bildete di- Lösung einer Preisausgabe, die die philosophische Fakultät der Universität Mün chen gestellt lxitte, und brachte dem jungen Gelehrten den Doktor hut Eine Untersuchung über ein Spiel vom verlorenen Saline <10061 solgte, Tie nächsten Jahre waren ausgefüllt mit einer reiche» Tätigkeit als Redner und Herausgeber. Ein Teil der Vorträge ist in dem Bändchen „Anregungen" <1900) in grundlegenden Gedanken wicdergegeben. 1007 1908 leitete P. Erpeditus die Halbmonats schrift „lieber den Wassern". 1010 brachie er eine sorgfältig gearbei tete Sammlung der Komödien Franz Poccis beraus. Nach dem Kriege veröffentlichte P. Erpeditus die Ergebnisse seiner jahrzehnte langen Faust-Studien: dieser Kommentar ist in der Sammlung Kö'el erschienen. Gegenwärtia arbeitet P. Erveditns a» einem um fassenden Werk über die klassische Zeit des spanischen Theaters, zu den: er dos Material im Lame mehrerer ausgedehnten Reisen durch Spanien gesammelt bat. Dies Werk wird in einzigartiger Weise eine Lücke in der Tbeatergc'ch-chte ausiüllen, sind dock die Ouellen für diese Zeit zumeist in Klosterbibliotbeksn verstreut und dem Laien nur ickwer zuoänglich oder überhaupt unaunindbar. Daß ein Gelehrter auch ein ausgezeichneter Praktiker sein kann, hat P. ErveSüns durch die Inszenierung des Passionsspiels in Erl <seit 10121 und des Marieinc-'i'vielcs in Vilsbiburg <seit 10231 bewiesen. P. Erpeditus bat in beiden Fällen den eriokireichen Verweb gemuckt, die Eigenart dieser ländl-cken Festspiele klar her- ausziiarbeitcn und von modischen Entstellungen, wie sie anaerort-Z üblick geworden waren, zur alten Tradition zuriickziikehrsn. — Alick seine auikHirenden wissemchastlicken Vorträge bar P Ervedi- tus nach dem Kriege wieder ausgenommen. Sonar im Radio — noch vor wenigen Wochen konnte man das Bild, das ihn vor dem Mikro phon zeigt, in den kommunistischen Zeitungen -'eben, mit Ser wüten den Unterschrift: „Tie KutlenbrüSer bedienen sich der modernsten Mittel!" Einem Manne, der mit io 'rischer Initiative in der Gegenwart kämpft, wagt man eigentlich kaum zum 60. Geburtstag zu gratulie ren. 60 Jahre — das ist nach der Meinung der meisten Menschen das pensionsfähige Alter. Jeder Men-'ch ist ober nicht io alt, wie es auf seinem Taufschein stebt. sondern so alt. wie er sich iühlt. Und der Frische und Tatkraft nach kann «s P Erpeditus mit manchem weit Jüngeren aumehmen. Sa wollen wir lieber dem Katholizis mus gratulieren, daß er solche Männer in seinen Reihen zählt. Um so mehr, als P. Expeditus Schmidt ja aus eigener Kraft den Weg zur Kirche gefunden hat. Er stammt au» einem seit Jahrhunderten in Zittau eingesessenen protestantischen Handwerkergescklech! Die Geschichte seiner Konversion — wie er just im erzprotestantischen Hamburg den Weg zur katholischen Kircke fand — hat er selbst in seinen Erinnerungen „Vom Lutheraner zum Franziskaner" <10121 erzählt. Wie lies die>e Erlebnisse in ihm nachgcwirkt haben, zeigt auch das Werk „Maonolia Dei" <1026). in dem er Wesen »nd Wert der Kirche gerade für Nichtkatholiken in einleuchtender und über zeugender Weise daroelegt hat Nach seiner Konversion ist der Neunzehnjährige in Bayern in gen Franziskaner-Orden eingetreten. Seeliorgeri-'cke und wissen- schaftlick- Arbeit hat ikn weit herumgenchrk, in Mucken Ingol stadt, Freistng, aus dem .Kreuzberg, in Füssen und jetzt in Dettelbach haben er und seine von Station zu Station wachsende Bibliothek Ouartier gesunden. Während des Kriege? wirkt« er als Feldgeist licher im Westen, vor »ns nach dem Kriege führten ilm Borkrags reisen durch das oanze Reick. Payern aber ist Em zur zweiten Hei mat geworden Wer dielen humorvollen, energischen und unheimlich viel missenden Ordensmann einmal kennen gelernt bat. wird ihn nickt io leicht wieder vergessen Mögen !bm noch viele Fahre erfolg reicher Arbeit in ungeminderter Kraft beichieden 'ein! O/le. Bühiienfeßspiele Bayreuth 1028. Da Ennnv Krüger ans ärzt liches Gedeih Sie Sommermonate zu einer Kur benützen must, wirb Frau Nannn Larwn-Todien außer Brünln de auch noch die Dar stellung der Isolde übernehmen. Es werden lick die Rollen nun fol gendermaßen verteilen: Nanny Larü'-n-Tod'en J'olde »nd Brün- bilde, Frieda Leider Kundrp und Brünbilde, He,in» Trundt Sieg- linde i nd Kundrv. — Tie P-oben haben am 15 Juni begonnen. Am 10 Juli ist die erste Aii'snbniiig 'Tristan und Fwldel — ^e- 'ckästsnelle iür Dresden: Konzertdirekt-on F -Ries. Seestraße 21. Daselbst Kart-envormerkungen. Die Teilnehmer am 10- Deutschen Sängerbundessest in Wien werde» zweifellos auch die vielen Sehenswürdigkeiten der Sladt be- sichtigen, so vor allem den herrlichen Slepbansdom Nm die Großartigkeit desselben um so besser genießen zu können, ist es gut. wen» man vorher einiges darüber gesehen uns gelesen bat. Es sei an dieser Stelle auf das prächtige Heft 61-62 der Kunst dem Volke „Der St. Stephansdom in Wien" hingewiesen, das in 107 Abbil dungen mit reichem Tert ein guter Führer durch diesen Vracklbau sein kann. Für 1,65 Mark ist es von der Allgemeinen Vereinigung für christliche Kunst in München 10, Renatastraße 60, zu beziehen.
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