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Sächsische Volkszeitung : 08.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192808080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280808
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-08
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.08.1928
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I Olympia-Ergebnisse Amsterdam im Zeichen -er Schwimmer, Ruderer und Radfahrer -»Kiele. 18 bis ,8.8g »Iser-äusrue 42.5g ämekl 36.50 k!s zz - dis 22 (21 bis 22) 5.— dis 36.- (35- > ?ror. 36,50 dis zg 0 ?ror. 34.50 dis 3z ,!s 24.— (23 bis 24) 4 8. 6 8 -118',, ll5V5-l>5.- >-1207,, 120 — l23»/z-I2Z.50 05.25 Y.17Z 76.— 75',, 77',, 76'/. 38 8»'/. 41.75 41',, 43 42'/, 100 75 99.25-YgY, 10? «/, illi.rr 104.- 103'/, »2 0' >2.2! 12 37',, >2.41 12.37 >2.4! 1762'K 12 62.5» >4.1 5 '4.15 t3.6? Vs 13.62'/. <3 50 ll.ütj t4 6? I4.62.5t» 10.20 1040 t I 60 II.75 10 40 10.50 11.25 I I 5» lei- riesellsaliattsn. kucm'> 1.0 tzook' 0., l.kün?!""'' G'tztzggk 4 llrax. pl-mc-nscksr s. 4 0^? 'pb->4o Lg- llrn?. I.s 'ictz'mmmsr tmiclat uni er 72 0.. 5 Ocor, 4>k «3. rar. Orolts Iiwtr. - llskn 76 O, ., 5 llrnr. Ok«m. v. ? 0.. 5 Dmr. tzlniseli. tainor 04 0., 8 Dror. 0., 8 pro? ZVcttttio,. — o., 4«/, llrm.cmt 11-1NN -73 o.. 4'/2s>5k>r. tsctioknetz 72,— O., ^ieäersctztema— llr, i 76,25 0.. l.oipri^er llelsenleeller —,— 0 kuppist. ^ttoa 137 50 OnrinZtitcHvr — dis bis l 60.— 0.. Orescl- tterpmann 107 0., biiderl „. Zairer 36g näe sirireiiie Zerien 5. 16. 16. 23 8.2 dg. on —. Oroüenbninvr stob 25°/„ 6. 269.- ite-Diamsnt , 30.-. Triton >22,-, In6. Linnen 201,50, Riiscbevveyb —, ludsiilc —, ^ssmetri - unct llmailliervverk Lrenrel u. kein >rr»A 01,—, Stamm 4gnke u. Öo 28,—, IKorvaclc 46,—. PKH >Vei6tbs>er 123.—, 27,80, Oberl misitrer kckeiäenan — drik-/4ktien g. 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Von mn »verein gab man die besten Chancen Arne Borg, der sich aus diesen Wettkampf seit drei Jahren sorgfältig vorbereitet hat. nachdem er aus der letzten Olympiade in Paris von dem .Australier Charlton bezwungen worden >var. Seine Leistungen wären so hervorragend, daß er schlechthin keinen Konkurrenten wehr hat. In welch phänomenalem Tempo er die ersten 100 Meter bewältigte zeigt am besten die Zeit, er durchschwamm sie. in 1:02. obwohl er dann noch vierzchnmal 100 Meter zu schwimmen hatte. 400 Meter wurde in 4 :88. also 9 Sekunden hinter dem deutschen Rekord, erledigt und dieses Tempo behielt auch der Schwede bei, als er merkte, das; niemand ihm zu folgen in der Lage war. Er stellte mit 19 :81,8 einen neuen olympischen Rekord auf, das sind 18 Sekunden besser als Eharl- to» 1924 in Paris, der in diesem Wettkampf mit Arne Borg um 18 Meter geschlagen wurde: Grabbe (Amerika) kam 26 Se kunden nach dem Australier ein. Im 40 0 - M e t e r - I r e i st i 1 s ch w i m m e n der Domen stellte die Amerikanerin Martha Rorelius mit 8:42,8 eine neue Weltdestleisluug aus. De» zweiten Platz nahm nach hartem Kamps die Holländerin Braun mit 8:87,8 ein, die von ihren Landsleuten darob lebhaft gefeiert wurde. Die Vorlän s e i m B r u st schwi m m c n der Herren zeigte» allerseits beachtliche Leistungen. Meister Nademacher spielt in seinen: Borlaus gegen Blankenburg (Amerika) und Tatton (Frankreich) eine überlegene Rotte und gewann über legen in der neuen olympischen Rekordzeit von 2 :82. Dieser Sieg lässt für die Entscheidungskämpfe berechtigte Hoffnungen erstehen. Auch der Hamburger Sieta hielt sich in seinen Vorläuseu gut und belegte drei Meter hinter S p e u c e den Zweiten Platz. Lediglich der Kölner Budig versagte, schwamm taktisch völlig saisch und gab sich gleich zu Anfang völlig aus, so das; er Letzter wurde. Im vierten Vorlauf erbrachte der Japaner Lsnräta einen ausgezeichneten Beweis seines Könnens: er beendete seinen Lauf als Erster in 2 :80 und dürste somit für Rademacher der gegebene Rivale sein. Das W a s s e r b a l l s p i e l Deutschland gegen Bel gien. das die deutschen Spieler nach Spielverlängerung 8:8 gewannen, hat trotz des erfreulichen Resultats einen unangeneh men Beigeschmack: denn es war kein sportlich einwandfreier Kamps. Als Schiedsrichter fungierte der Kanadier Hodgson, dessen Entscheidungen stets .zugunsten der Belgier ausfieleu, so das; das Publikum schließlich einen großen Spektakel begann. Zum Beginn spielte die deutsche Mannschaft sehr zerfahren und Belgien nihrte auch bald 2 :0. In der zweiten Spielhälste wurden die Belgier vollkommen überspielt und Deutschland gewann »ach einer Verlängerung non drei Minute» 8 :3. Mit diesem Resultat hat sich Deutschland für die dritte Runde qnali- siziert. — Das Wasserballspiel der zweiten Runde geivann gegen Amerika 8 :0: England gegen Holland 5 :3: Deutschlands nächster Gegner ist also nun England, mährend Ungarn gegen Frankreich anznlreten hat. Die Kämpfe im Radfahren, die fünf Wettbewerbe. »Insassen, wurden am gestrigen Montag bis auf das Straßen rennen ausgetragen. Die Eutscheiduugskämpse lockten im Sta dion eine große Zuschauermenge an. Im Verfolgungsrennen über 400 Meier schieden die deutschen Vertreter bereits im Zwi schenlauf aus. Im t00 Meter-Malsahreir konnte der deutsche Meister Bernhardt nur den vierten Platz belegen. Lediglich im Zirieisitzerrennen errangen sich deutsche Vertreter eine olympische Medaille: Einsiedel-Köthcr schlugen sich bis znm dritten Platz durch. Den Entscheidungskamvf im 1000-Meter-Malfahren geivann überlegen der Franzose Veaufrand. Die Ergebnisse: 1000-Meter-Schlußrunde: 1. Veaufrand, Frankreich; 2. Macairac, Holland, 1 Länge. — Endlauf im Verfolgungsrennen: 1. Italien 8:06,2; 2. Holland. — Endlauf der Unterlegenen: 1. England. 8:02.8; 2. Frankreich. Ergebnis: 1. Italien: 2. Holland; 3. England: 4. Frankreich. — Zwcisitzerfahre»: Endlauf der Ersten: 1. Holland: 2. England. — Endlaus der Zweiten: 1. Deutschland (Einsiedel-Köther); 2. Italien, eine halbe Länge. Ergebnis: 1. Holland; 2. England; 3. Deutschland; 4. Italien. Die acht erfolgreichsten Nationen Deutschland und Finnland punktgleich. Die Montagskänipse haben die Punktzahl Deutschlands wieder so erhöht, daß der finnische Vorsprung wieder eingeholt ist und Deutschland und Finnland punktgleich stehen. Amerika 01, Finnland 47. Deutschland 47, Frankreich 34, Schweden 30, Holland 24, Kanada 22, England 22 Gesamt punkte. Die Ruderkämpfe Das umfangreiche rudersportliche Programm wurde am Montag mit den Hossnungsläusen zum Einer, Werer mit Steuermann, und Achter» und mit der zweiten Serie der Aus- scheidungskümpse der Zweier ohne Steuermann, Doppelzweier, Ziveier mit und Vierer ohne Steuermann fortgesetzt. Im Vierer ohne Steuermann startete für Deutsch land der Dresdner Nuderverein und England. Die Mannschaft des Dresdner Rudervereins lag bei 1900 Meter Höhe bereits mit einer Dreiviertellänge in Führung und hatte den Sieg schon sicher, als der Schlagmann einen Krebs fing und England noch zu einem längst nicht mehr erwarteten Sieg ver heilst England siegte in 6 : 44,2 Minuten. Der deutsche Vierer mit Steuermann (Sturm vogel Berlin) hielt die Ungarn stets in Ccliach und gewann sicher mit -X Länge. Ganz überlegen gewannen Müller—Moeschter im Zweier ohne Steuermann und Voigt—Hoeck im Doppelzweier ihre Rennen, letzteres sogar gegen die Favoriten Wrigth—Guest aus Kanada, womit die Aussichten für einen deutschen Endsieg merk lich gestiegen sind. Die Olympia-Schachkurniere Die Olvmpischen Schachturnicrc sind beendet worden. In dem Turnier »m die Awatciirwcisterschaft des Wcltschachbundcs siegte Dr. Eiiwe, Holland. Der Schlußstaud des Turniers ist folgender: Dr. Eiiwc. Holland, 12 Punkte; Przepiorka, Polen, 11 Punkte, Matli- sou, Lettland, 10 Punkte: Golmayo, Ssxmic»; Dr. Trehbal, Tsche choslowakei; Whitckacr, Vereinigte Staaten, je 9st- Punkte; Varls, Deutschland, 9 Punkte; Becker, Oesterreich, 7 Punkte; Nttsson, Schweden; Rosclti. Italien: Chero», Frankreich, je 6 Punkte; Araiza, Mexiko; Tschepurnoff, Finnland; Steiner, Ungarn, je 5X- Piinkte; Tyrolcr, Rumänien, 5 Punkte; Henncberger, Schweiz, 3 Punkte. Im Mannschaftsturnier der Nationen siegte ernmrtuugsgcmäß Ungarn. Die fünf Preisträger des Turniers sind Ungarn mit 44 Punkten, Vereinigte Staaten 39 Punkte, Pole» 37 Punkte, Oester reich 36 Punkte und Dänemark 34 Punkte. Zwar Haben auch die Schweiz und die Tschechoslowakei 34 Punkte erreicht, doch wurde Dänemark der fünfte Preis znerkaiuit, weil es die größere Anzahl von Gcivinnparlic» zu verzeichnen hatte. Vs folge,, Argentinien 33, Deutschland und Holland je 311-, Frankreich, Belgien und Schweden je 31, Lettland 30, Italien 26, Rumänien 28, Spanien 132- Punkte. Sportfest Ser Jnsankeriefchule Dresden, 7. August. Nachdem vor kurzem die leichtathletischen, Schwimm- und mili tärische» Wettkämpfe der Jiisantcricschnle im Rahmen eines Sport festes ausgetragen worden waren, hatte man am Sonntag Gelegen heit, d-ie Bilanz der militärischen Rcitaiisbildung der Jnsantcrie- sehüler zu sehen. Die Leistungen, die mau in den Dressurprüfungen und Springkonkurrenzcn sab, bewiesen, Laß der Leiter der Rcit- anstält, Major Merz, ein Reitlehrer ist, dem nick! nur eigenes Kön nen als Reiter, sondern auch eine gründliche theoretische reiterliche Durchbildung eigen ist — Vigenschastcn, die für einen Reitlehrer unerläßliche Vorbedingungen sind. Die Ncitausbikdung bei der Reichswehr beruht auf der Erkennt nis, daß, wenn man die Kräfte des Pferdes ausnntzen will, man sie auch beherrsche» muß. Bei den Dressurprüfungen erkannte Das Fräulein v. Scrrderi Erzählung aus dein Zeitalter Ludwigs des Bierzehnten. Von E. T A. Hoffman n. «5. Fortsetzung.» Die Senden gab ibr das geöffnete Kästchen, und die Marguise konnte sich, als sic das köstliche Vleschincide erblickte, deS lauten Ans- ruf.'S der Verwunderung nicht erwehren. Sic nahm den Halsschmuck, die Armbänder heraus und trat damit an das Fenster, wo sie bald die Juwelen an der Sonne spielen ließ, bald die zierliche Goldarbeit ganz nahe vor die Augen hielt, »ui nur recht zu erschauen, mit wel cher iviindervollcii Kunst jedes kleine Häkchen der verschlungenen Ketten gearbeitet »vor. Auf einmal wandte sich die Marguise rasch um nach dem Fräu lein und ries: Wißt Ihr wohl, Fräulein, daß diese Armbänder, diese» Halsschmuck niemand anders gearbeitet haben kann als Rene Vardillac? Ren« Vardillac war damals der geschickteste Goldarbcitcr in Paris, einer der kunstreichsten »nd zugleich sonderbarsten Menschen seiner Zeit. Eher klein als groß, aber breitschultrig und von starkem, iiuiskulöscm Körperbau hatte Vardillac, hoch in die fünfziger Jahre vorgerückt, noch die Kraft, die Beweglichkeit des Jünglings. Von dieser Kraft, die nngcwöbnlich zu nennen, zeugte auch das dicke, krause, rötliche Haupthaar und das gedrungene, gleißende Antlitz. Wäre Vardillac nicht in ganz Paris als der rechtlichste Ehrenmann, uneigennützig, offen, ohne Hinterhalt, stets zu helfe» bereit, bekannt gewesen, sein ganz besonderer Blick aus kleinen, tiefliegenden grün funkelnden Auge» hätten ihn in den Verdacht heimlicher Tücke und Noshcil bringe» können. Wie gesagt, Vardillac war in seiner Kunst der Geschickteste nickt sowohl in Paris als vielleicht überhaupt seiner Zeit. Innig vertraut mit der Natur der Edelsteine, wußte er sie auf eine Art zu belumdeln und zu fassen, daß der Schmuck, der erst für unscheinbar gegolten, aus Eardillacs Werkstatt hcrvorging in glänzen der Pracht. Jede» Auftrag übernahm er mit brennender Begierde und machte einen Preis, der, so geringe war er, mit der Arbeit in keinem Verhältnis z» stehen schien. Dann ließ ihm das Werk keine Ruhe, Tag und Nacht hörte man ihn in seiner Werkstatt hämmern, und ost, war die Arbeit beinahe vollendet, mißfiel ihm plötzlich die Form, er zweifelte an der Zierlichkeit irgendeiner Fassung der Ju welen, irgendeines Häkchens — Anlaß genug, die ganze Arbeit wie der in den Schmelztiegel zu werfen und von neuem anzusangen. So wurde jcdc Arbeit ein reines, unübertreffliches Meisterwerk, das den Besteller in Erstaunen setzte. Aber nun war cs kaum möglich, die fer tige Arbeit von ihm zu erhalten, linker tausend Vorwänden hielt er den Besteller hin von Woche z„ Woche, von Monat zu Monat. Vergebens bot man ihm das Doppelte für die Arbeit, nicht einen Louis mehr als den bedungenen Preis wollte er nehme». Mußte er daun endlich dein Andringen des Bestellers weichen und de» Schmuck hcraiisgebeu, so konnte er sich aller Zeichen des tiefsten Verdrusses, ja einer inneren Wut, die in ihm kochte, nicht erwehren. Hatte er ein bedeutenderes, vorzüglich reiches Werk, vielleicht viele Tausende a» Wert bei der Kostbarkeit der Juwelen, bei der übcrzierlichcn Gold arbeit, abttefern iniissen, so tvar er imstande, wie »»sinnig umbcr- ziilauscii, sich, seine Arbeit, alles um sich her verwünschend. Aber sowie einer hinter ihm hcrramite und laut schrie: Rene Vardillac, möchtet Ihr nicht einen schönen Halsschmuck machen für meine Braut — Armbänder für mein Mädchen ustv., dann stand er plötz lich still, blitzte den a» mit seinen kleinen Augen und fragte, die Hände reibend: Was habt Ihr denn? Der zieht mi» ein Schächtelchen hervor und spricht: Hier sind Juwele», viel Sonderliches ist cs nicht, gemeines Zeug, doch unter Euren Händen — Vardillac läßt ihn nicht ausreden, reißt ihm das Schächtelchen ans den Händen, nimmt die Juwelen heran?, die wirklich nicht viel wert sind, hält sie gegen das Licht und rMt voll Entzücken: Ho ho — gemeines Zeug? Mitnichte»! Hübsche Steine — herrliche Steine, laßt mich nur machen! Und wenn es Euch auf eine Hand voll Louis nicht ankoimnt, so will ich noch ein paar Steinchen hitt- ciubriiigen. die Euch in die Augen funkeln sollen wie die liebe Sonne selbst. Der spricht: Ich überlasse Euch alles. Meister Rene, und zahle, »ras Ihr »vollt! Ohne Unterschied, mag er nun ein reicher Bürgersmann oder ein vorucbmcr Herr vom Hofe sein, wirft sich Cardillac ungestüm an seinen Hals und drückt und küßt ihn und spricht, nun sei er wieder ganz glücklich, und i» acht Tage» werde die Arbeit fertig sein. Er rennt über Hals und Kopf nach Hans«, hinein in die Werkstatt, hämmert darauf los, und in acht Tage» ist ein Meisterwerk zustande gebracht. Aber sowie der. der es bestellte, kommt, mit Freuden die geforderte Summe bezahlen und den fertigen Schmuck nntnchmcn will, wird Vardillac verdrießlich, grob, trotzig. Aber Meister Cardillac, bedenkt, morgen ist meine Hochzeit. Was schert mich Eure Hochzeit, fragt in vierzehn Tagen wieder nach. Der Schmuck ist fertig, hier liegt das Geld, ich muß ihn haben. man an der Frische, dem Zunehmen an Kraft und Fülle des Mate rials, daß richtig gearbeitet worden ist, und daß dauernd im Vorder, glimd der Ausbildung die Verbesserung des Sitzes steht. Ueberau» befriedigend waren auch die Leistungen bei den Springkon- kurrenzen: inan stellte dabei ein weiteres Dorwärtskommen zum einheitlichen Stil fest, freute sich über den u»gczwu»gc:ieu Sitz und den Schwung der Pferde — bei diesen das Bestrebe::, über den Sprung sieh mächtig zu strecken. Keines der Hindernisse stellte über triebene Anforderungen, aber sie waren mit Bedacht so gebaut, daß jedes einzelne die volle Ausincrksamkcit und Leistungsfähigkeit von Pferd und Reiter erforderte. In: übrigen erkannte man aus der Anlage der Sprünge das Bestreben, die Anforderungen von Jahr zu Jahr zu steigern, die Leistungen zu erhöhen und damit wirklich guten Sport zu bieten. Man sah viele, gut cingesprungene Pferde, die reell gearbeitet und vorbereitet waren; man sah weiter viele sachgemäß durchgcbildete Reiter, die alle einen prachtvollen Durchschnitt dar- stclltcn. Die Technik des Springens zeigte sich in diesem Jahre vcr- vollkvttimncter, der Stil einheitlicher und gefestigter. Auf Einzelheiten kann natürlich hier nicht eingcgaugeir werden, doch soll die Dressurprüfung sür Schulpferde, die unter dem Kommando von Major Merz erfolgte, besonders erwähnt werden. Gerade diese Prüfung war ein Höhepunkt voll befriedigter Leistlingen: Es ist nicht uninteressant, zu wissen, daß der Schimmel, der in dieser Prüfung noch den spanischen Tritt und die Passagen zeigte, bereits das ehrwürdige Atter von 28 Jahren hat. Alles in allem: Man erhielt von der reiterlichen Ausbildung der Jnfanteric- schüler den dentlmr günstigsten Eindruck, und man hätte nur ge wünscht, daß dieses Sportfest sich vor einer größeren Ocffcnttichkcit abgespielt hätte. DJK. West 1. gegen Tv. Plauen 2- 2:0 (0:0). Beide Mannschaften trafen sich am Montag in einem Gesell, schastsspicl. Bis zur Halbzeit war das Spiel ausgeglichen und es gelang keiner Mannschaft, einen Erfolg zu buchen. Nach dem Seiten wechsel war das Spiel zum größten Teil vor dem Tor von Plaue», trotzdem West gegen den Wind spielte. In der 40. Mumie gelang es West, nach hartem Kampf den ersten Treffer des Tages zu erzielen. Kurz vor Schluß konnte der Mittelstürmer von West den zweiten Treffer durch einen wöhlgezielten Eckenschuß buche». Tv. Plauen trat in stärkster Ausstellung an. konnte jedoch das verdiente Ehren tor nicht erzielen. Als Schiedsrichter war Höllig, Tsckt. 1877, tätig. * Handballergcbnijse: DA§. gegen VfL. Polizei 4:4, Dresdcusiq gegen Südwest 13:4, Rasensport gegen Spiclvcrenugung 11:2, Fuß ballring gegen Falkenhause» 3:1; Fnßballring gegen FrcibcrgerSV. 8:3, 1893 gegen Postsportvcreiniguiig 8:3, Dresdens!« Res. gegen Dresdner BE. 18:1, Sportlnst gegen Weinböhla 6:1, Strehlener BE. gegen Trcsdensia 3. 8:5. SpellSWülsok »ekbrmül Frantsurt a. M., 8. August. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Oestrich: Das Rennboot „Opel IV", ein Bremer Neubau der Drciliterklasse, ist bei der ersten Versuchsfahrt auf dem Rhein heute abend oberhalb des Binger Lochs in Brand geraten und mußte von der Besatzung verlassen werden. Fritz von Opel und seinen Mitfahrern gelang es, trotz des stürmischen Wetters und ihrer schweren Ledcrkleidnng schwimmend das Ufer zu erreichen. Das Boot explodierte mit einer hohen Stich flamme und sank in wenigen Minuten. UnM emes Vsttrhrsslugzeuses Amsterdam, 5. August. Das Flugzeug 489 der Lufthansa, welches mit Fracht, haupt sächlich mit Rosen, von Amsterdam nach Hannover unterwegs war, wurde Sonnabend nachmittag vom Wind nach der Zuider- sec abgetrieben; ans noch nnbekannten Gründen versagte der Motor und beim Versuch, im Eleitslug zn landen, siel der Apparat 50 Meter von der Küste entfernt ins Wasser. Der Rumpf blieb jedoch über Wasser, so daß der Pilot, der sich auf das Flugzeug gerettet hatte, bald aus seiner unangenehmen Lage befreit werden konnte. P Kirschen und saure Milch bringen de» Tod- Nach einer Mel dung aus Preraun starb im dortigen Kraukcnhause eine 29jäh- rigc Arbeiterin, die aus Kirschen saure Milch getrunken hatte, unter gräßlichen Qualen. Und ich sage Erich, daß ich noch manches an dem Schmink ändern muß und ihn heute nicht hcrausgcbcn werde. Und ich sage Euch, daß, wem: Ihr nur den Schmuck, de» ich Euch allenfalls doppelt bezahlen will, nicht hcrausgebt im guten, Ihr mich gleich mit Argensons dienstbaren Trabanten aurückeu ickcn sollt. Nu», sa guäle Euch der Satan mit buudcrt glühenden Kueip- zangen und hänge drei Zentner an den Halsschmuck, damit er Eure Braut crdroßle! Und damit steckt Vardillac dem Bräutigam den Schmuck in nie Buscntaschc, ergreift ihn beim Ar:», wirft ihn zur Stubcuiür hinaus, daß er die ganze Treppe hinabpoltert, und lacht wie der Teuiel z»m Fcu.ster hinaus, wenn er sieht, wie der arme sunge Mensch, das Schnupftuch vor der blutigen Nase, aus dem Hause hiuaushinkt. Gar nicht zu erklären war cs auch, daß Vardillac os:. wenn er, mit Enthusiasmus eine Arbeit übernahm, plötzlich den Besteller null allen Zeichen des im Innersten aufgeregten Gemütes, mit den er schütterndsten Beteuerungen, sa unter Schluchzen und Träne», bei der Jungfrau und' allen Heiligen beschwor, ihm das unternommene' Werk zu erlasse». Manche der von dem Könige, von dem Volke hocbcieacht Osten Personen hatten vergebens große Smumcn geboieu. um nur das kleinste Werk von Vardillac zu erbattem Er war: nck den: .Könige zn Füßen und siebte um die Hutd. nichts für ib» arbeite» ZN dürfen. Ebenso vcrweiacrte er der Maiittciwn jede Bestellung, ia mit dem Ausdruck des AbscheneS und Entsetzens verwarf er den Antrag der selben, einen kleinen, mit Emblemen der Kunst verzierten Rim; zu fertigen, den Racine von ibr crbalten sollte. Ich wette, sprach daher die Maintcuo». ich wette, daß Var«, dillac, schicke ich auch hin zu ihm, um wenigstens zu erfahren, sür^ wen er diesen Schmuck fertigte, sich weigert herzukomiiieii, weil er vielleicht eine Bestellung fürchtet und dock durchaus nickt sür mich arbeiten will. Wiewohl er seit einiger Zeit abzulassen scheint von seinem starren Eigensinn: den» wie ich höre, arbeite! er sei:! fleißiger als je und liefert seine Arbeit ab ans der Stelle, jedoch »och immer mit tiefem Verdruß und wcggcwandt.m: Gesicht Die Senden, der auch viel daran gelegen, daß, sei es »och möglich, der Schmuck bald in die Hände des rechtiiiäßigcu Eigen tümers komme, meinte, daß man dem Meister Sondcrtiiig ja gleich, sagen lasse» könne, wie man keine Arbeit, sondern nur sei» Urteil' über Juwelen verlange. Das billigte die Marquise. Es w»rd» nach Cardillac geschickt, und als sei er schon aus dem Wege gewesen, trat er nach Verlauf weniger Zeit in das Zimmer. (Fortsetzung folgt.)
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