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Sächsische Volkszeitung : 10.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192808108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280810
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280810
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-10
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.08.1928
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Thüringer Katholikentag 1928 Katholische Jungen und Inngmnnner! „Wir wollen katholisch sein", so tonte es im Jahre 1924 am Grabe des hl. Bonifatius aus Tausenden von Kehlen der katholi schen Jungen und Iungmänner des ganzen deutschen Vaterlandes. Wir sind stolz auf dieses unser „Fuldaer Bekenntnis" und mühen uns, es in der Tat zu zeigen. Wir müssen bewußt katholisch werden! Darum ein Katholikentag, der die zerstreuten Schäflein'sammelt, da mit alle einmal sehen, wie stark wir sind. Darum auch der Katholikentag in Weimar, mitten in der thü ringischen Diaspora. Er soll von neuem das katholische Be wußtsein stärken. Und gerade wir Jungen und Iung männer haben eine solche Stärkung nötig, damit wir mutig die Stirn bieten können allen Feinden, die unsere Jugend bedrohen. „Wir katholischen Jungen und Iungmänner wollen katholisch sein bis ins Mar!" Drum auf zur katholischen Tat: „Tap er und treu!" Kommt mit Wimpeln und Fah nen in Hellen Scharen! Kommt zum Katholikentag in Weimar am 2. September! Kur «ter I,nu5i1i Derkehrszunahme in -er Oberlausitz Bautzen, g. August. Der Regierungsbezirk Bautzen als das Gebiet der säch. fischen Oberlausitz hatte im ersten Halbjahr 1928 eine erhebliche Zunahme des Berkehrs zu verzeichnen. Die Steigerung erstreckt sich namentlich auf den Fremdenverkehr, der durch die Initiative des Bautzner Verkchrsvereins einen starke» Impuls erfuhr. Im Zusammenwirken mit dem Iittaucr Bsrkehrsverein veranstaltete der Bautzner Berkehrsverein im Februar d. I. einen ersten Lausitzer Verkehrstag, der einmal die Gründung weiterer Verkehrsvereine in der Lausitz zur Folge hatte und zum andern die Aufmerksamkeit der gesamten Oesfentlichkeit auf die sächsische Oberlausitz als lohnendes gleise- und Wander ziel lenkte. Am sichtbarsten trat die Steigerung des Berkehrs zunächst bei der alten Bautzner Sitte des Eierschiebens auf deinProitschenbergeaml. Osterseiertag in Erschei. nung War dieser für ganz Sachsen einzigartige Brauch bisher vorwiegend ein örtliches Unternehmen, so hatten sich diesmal tausende von Besuchern auch von auswärts eingefunden. Die Frequenz der Reichsbahn mar weit stärker als sonst. Dazu gesellten si-n Hunderte von Kraftwagen aus ganz Sachsen, aus den preußischen Provinzen Schlesien lind Brandenburg und aus Nordböhmen. Weiterhin gelang es, zahlreiche Tagungen nach Bautzen und der übrigen Lausitz zu bringen. Ebenso wurden mit Eisenbahn und Omnibus zahlreiche Gesellschafts sah r t o n nach Bautzen und dem gesamten Lausitzer Gebiet unternommen, die tausende neuer Besucher brachten. Eine unverkennbare Zunahme des Verkehrs wird auch aus Löbau, Kamenz, Zittau und Bischofswerda berichtet. Allem Anschein nach darf die Oberlausitz dank ihrer sehenswerten altertüm lichen Städte und ihrer noch viel zu wenig gewürdigten land schaftlichen Schönheiten damit rechnen, eines der am stärksten besuchten Verkehrsgcbiete zu werden. Auch die Lausitzer Som. mersrischen. namentlich diejenigen des Zittauer Bezirkes, hatten eine Zunahme des Verkehrs zu verzeichnen. Die Besucherzahl überstieg diejenige der Vorjahre um ein erhebliches. Indessen ist eine Verkürzung der Aufenthaltsdauer in den Kurorten zu beobachten, was auf die Ungunst der wirtschaftlichen Verhält nisse zurückzuführen ist. Die Besuchsziffer würde auch durch die Einrichtung Lausitzer Städteruiz.ü führten durch die Oberpostdirektion Dresden gesteigert. Die Erleichte rung der Grenzübertrittsbestimmungen hatte auf der anderen Seite auch eine ganz beträchtliche Zunahme des Ansreiseverkehrs zur Folge Die Poststellen hatten wochen lang erhebliche Uebcrarbeit zu leisten. l. Vorsicki beim Ucbcrholcn. Ein Autounsall ereignet« sich am Freitagabend gegen 6 Ubr in einer Kurve in Tautewalde. Der von Nenkirch kommende Lastwagen eines Kohlenhändlers aus Callen berg wollte ein Geschirr überholen, als in demselben Augenblick in entgegengesetzter Richtung ein Personenauto rechts «ngesahrcn kam. Die drei Fahrzeuge waren zu gleicher Zeit auf gleicher Höhe, so daß der Personenwagen in den Straßengraben rutschte, wobei ein Zaun umgerissen wurde. Der Wagen mußte abgcschleppt werden. Men schen sind dabei nicht zu Schaden gekommen. l. Eisenbahnunfall. In der Nacht zum Donnerstag ent. gleisten in Bautzen bei der Ausfahrt zum Bahnhof Seitschen vier Wagen eines Gllterzuges. Drei der Wagen stürzten um, wodurch die beiden Hauptgleise der Linie Dresden—Görlitz ge- sperrt wurden. Mensck^nleben sind nicht zu Schaden gekommen. Der Verkehr wurde durch Umsteigen bezw. Umleiten der Züge aufrecht erhalten. Bereits um drei Uhr war das erste Gleis Görlitz—Dresden wieder frei, während das zweite Gleis Dres den-Görlitz gegen acht Uhr dem Verkehr wieder übergeben werden konnte. l. Mit dem Kraftwagen tödlich verunglückt. An der Kreuzung der Staatsstraßen bei Ebersbach verlor am Dienstagabend ein Landwirt aus Leutersdorf die Gewalt über seinen Kraftwagen. Die ser übcrschlug sich und beglich den Fahrer unter sich. An den erlit tenen schweren Verletzungen-siarb der Landwirt nach kurzer Zeit. l. 40 Hühner und 2V Tanbrn verbrannt Am Dienstagabend in der 10. Stunde entstand in Bautzen in einem laubcnarlig ge bauten Hühnerstall, der sich in einem Schrebergarten hinter dem Heizhaus der Reichsbahn befindet, Feuer, dem 40 Hühner und Aß-Tauben zum Opfer sielen. Die Entstehungsursache ist »och nicht bekannt. Die Feuerwehrleute mußten sich darauf beschränken, die umliegenden Gärten zu schütze». Nochmals -er „böhmische For-" Das Reich kann nicht cingreifeu. Die preußische Landtagsfraktion der WirtschaflSpartei wies in einer kleinen Anfrage ans die Notlage hin, in der sich das Schuh- macherhandwerk, Klein- wie Großbetrieb, in Schlesien an der gan zen Front der tschechoslowakischen Grenze befinde. Diese Notlage komme daher, daß die Bewohner der Grenzstriche ihren Schuhbcdarf vorwiegend in der Tschcchoslotvakei decken, wo durch den Valuta- stand Preise beständen, die in Deutschland nicht möglich seien. Das Slaalsministerium wurde gefragt, ob die Möglichkeit bestehe, diesem Uebelstand abzuhelfen. Wie der amlliche Preußische Pressedienst auf Grund der Ant wort des preußischen HandclsminislcrS milleilt, sieht die preußische Slaatsregicrung zur Zeit keine Möglichkeit, durch staat lich« Maßnahmen die Einfuhr von Schuhen auS der Tschechoslowakei zu verhindern oder zu be schränken. Die Zollsätze für Ledcrschuhnlcrk sind in der gegen wärtigen Höhe gebunden, ein Einfuhrverbot kommt nicht in Frage. Dieselben Verhältnisse gelten natürlich auch für Sachsen und haben, wie wir in Nr 175 unserer Zeitung schon einmal ausführtcn, besondere Bedeutung für die sächsiscl^lschcchijche Grenze in der Lausitz. Schwerhörige Kinder Die Fürsorgematznahmen -es Slaales — Die Arbeit -es Kilfsvereinr» für Schwerhörige Wenn wir auf der Straße beobachten, wie ein Blinder geführt wird, oder wie er sich, begleitet von seinem treuen Führcrhund, allein sortzusinden trachtet, so greift das Mitleid Platz. Mit Recht. Schiller Preist ja auch das Augenlicht als eine edle Himmelsgabe. Gleiches Mitleid beanspruchen aber auch die Taubstummen, die Ertaubten, aber der Sprach« noch mächtigen, und die Schwerhörigen. Aber ihnen gegenüber wird leider viel ge sündigt. In ländlichen Orten und kleinen Städten ist ein Taub stummer, zumal wenn er an seinem Wohnorte und in dessen Um gebung keinen Schicksalsgenossen bat. ein einsamer »nd oft dem Ge spött unverständiger Kinder und leider auch Erwachsener auSgcsctzter Mensch. Vertreter der Wissenschaft, die das Lebe» der Fehlsinnigcn studiert haben, erklären nun, daß der Mangel des Gehörs schwerer z» erlragen sei wie derjenige des Gesichts. Die staatliche Fürsorge für Blinde und Taubstumme im Freistaat Sachse» äußerst sich in den entsprechenden musterhaft eingerichteten Erzielmngsanstalten in Chemnitz und Leipzig. In ihrem Leiden verwandt sind den Taub stummen, also denjenigen Mitmenschen, die weder zu hören und zu sprechen vermögen, die Schwerhörigen. Dein Fehlstchiigen steht zum Ausgleich seines Mangels ein treffliches Mittel zur Verfügung: die Brille. Viel schlimmer ist der Schwerhörige daran, denn alle ihm angebolenen Hilfsmittel erweisen sich keineswegs als so zweckmäßig und wirkungsvoll wie jene für den Kurz- oder Weitsichtigen das passende Augenglas. Hat der eine Brille tragende Fehlsichtige kaum Schwierigkeiten, im Berufs- und Wirtschaftsleben vorwärts zu kom men, so ist dies leider beim Schwerhörigen der Fall. Aber auch sei ner Hot sich die staatliche Fürsorge angenommen. Ein Kapitel für sich ist das schwerhörige Kind, für die bekümmerten Eltern im wahrsten Sinne des Wortes ein rechtes Sor genkind. Zuweilen ist die Schwerhörigkeit angeboren, vielfach wurde sie aber auch erst nach einigen Jahren erworben, d. h. sie trat als Folgeerscheinung einer scheinbar gut überstandenen Krankheit auf. Welch ein Schatten breitet sich über einen bisher glücklichen Fami lienkreis. wenn das sonst so fröhliche und aufgeweckte Kind den Eltern zuruft: „Redet doch lauter, ich höre euch kaum!" Und immer stiller wird cs um das kleine Mädchen oder den Knaben, Musik, Ge sang und das Zwitschern der Vögel hören die Armen nicht mehr. Wenn dann die Zeit der Einschulung kommt, geht für solche be dauernswerten Kinder erst recht das Elend an. Sie, die sonst durch aus normal sind, könne» dem Unterricht auch von der vordersten Bank aus nicht folgen. In Unlust und Trübsinn geht ihre Kindheit dahin und eine neue Sorge tritt an di« Eltern heran. Was soll mit dem Jungen oder dem Mädchen werden? Wie soll der wirtschaft liche Kampf, der heute lftirter denn je ist, bestanden werden? Auch de» besähigsten Schwerhörigen will man höchstens — und angeblich aus Mitleid — nur untergeordnete Stellungen anbicten. Umschließt das Bekenntnis einer Ertaubten „Was ich tränenlos gelitten, weiß nur Gott allein!" nicht eine Welt voll Schmerz und Entsagung? Wie schon erwähnt, hat sich der Staat auch der ertaubten und schwerhörigen Kinder angenommen und im Jahre 1915 in Dresden eine staatliche Sonderschule für Schwerhörige und Ertaubte (nicht Taubstummme) errichtet. Man hatte erkannt, daß die Er ziehung und der Unterricht der ,choch noch etwas sprechenden und hörenden", aber bildungsfähigen Kinder zweckmäßig nicht in der Tanbstiimmenanstalt, sonder» in einem besonderen Heim statt finden müsse. In dieser vorbildlich eingerichteten Anstalt, an der ca. 30 Lehrkräfte wirken, empfangen etwa 200 Kinder in 24 Schulklassen aus dem ganzen Lande Unterricht und über 100 werden in dem mit der Schule verbundenen Internat gut verpflegt. Die Schule selbst verfolgt die Ziele der Volksschule und bereitet die Kin der soweit vor, daß sie nach ihrer Entlassung in die Berufslehrc ein- irctcn können. Der Unterricht ist ganz dem Einzelnen angepaßt und lehrt besonders das Ablesen vom Munde. Eltern eines schwerhörigen oder ertaubten Kindes kann nur geraten werden, sich bei der Leitung der genannten staatlichen Anstalt (Drcsden-A., Chemnitzer Straße 4) zu melden und dort dos cinzuschulcndc Kind vorzustcllcn. Der monatliche Verpslegungs- und UnterrichiLbeitrag (einschl. Kleidung, Wäsche und Bücher) ist auf nur 48 Mark be messen. Wer das nicht aufzubringen vermag, wendet sich an seine Ortsbehördc. Nun besteht leider noch in weiten Kreisen unseres Volkes eine oft schwer zu bekämpfende Abneigung gegen den Be griff „Anstalt". Diese Abneigung richtet sich nicht nur gegen das Krankenhaus, gegen andere Heil- und Pslegeanstalten, sondern auch gegen Erziehungsheime jeder Art. Hier müßten alle Klügeren auf klärend wirken und das Bestreben der Slaatsregicrung, an der Gesundung unseres Volkskörpers zu wirken, tatkräftig unterstützen. Gerade der Freistaat Sachsen verfügt über eine große Anzahl bestens eingerichteter Anstalten aller Art, um die uns das Ausland beneidet. Hierzu gehöre» mit in erster Linie die Leipziger Tanbstummcn-An- stalt und die Dresdner Staatliche Schule für Schwerhörige und Er taubte. Das große Wohlsahrtswcrk für die Letztgenannten erfährt noch besondere Förderung durch den Hilssvcrcin für Schwerhörige und Erlaubte im Freistaat Sachse». Er hat den Zweck, zunächst für die Schüler der staatlichen Schule für Schwerhörige und Erlaubt« im Freistaat Sachsen auf sittlichem, geistigem und wirtschaftlichem Gebiete zu sorgen und die hierfür erforderlichen Kapitalien anzu sammeln. Seit seiner oin 30. Oktober 1925 erfolgten Gründung hat der Verein auch eine vielumfassende Tätigkeit entfaltet und im gan zen Lande einen ansehnlichen Mitglieder- und Freundeskreis ge wonnen. Seine humanitäre Wirksamkeit gilt den Schwerhörigen jeden Alters, jede» Geschlechts und jeder Konfession. Mit dem Schwcrhörigen-Bund Sachsen als der Spitzcnorganisalion der mei sten sächsischen Schwerhörigcn-Vcreinigungen arbeitet der Hilfsver ein in engster Fühlung. Nun sei noch eines Werkes gedacht, das die jüngste unt> schönste Tat des Hilfsvereins darstellt. Es ist das Landheim der Staatlichen Schule für Schwerhörige unl I Ertaubte in Röthenbach bei Frauen st ein i. E. I» hoch anznerkennendem Idealismus hatte ein Teil der Lehrer« schast der Staatlichen Schwerhörigen-Schule im Jahre 1924 i« genanntem Orte ein Grundstück unter großen Opfern erworben. Aus dem einstigen strohgedeckten Bauernhäuschcn ist inzwischen ein prächtiges Anwesen heimatlichen Stils geworden. Der Landheimgedanke, bekanntlich eine pädagogische Bewegung, hat hier prachtvolle Verwirklichung gefunden. Fernab des großen Verkehrs, erhebt sich im unteren Teile des Gcbirgsdorfe» Röthenbach das schmucke Heim mit seinem freundlichen Vor garten. Und überaus anheimelnd ist's drinnen in der behag lichen Stube und dem großen Schiilerraum unter der geräumigen Veranda. Praktisch und gefällig ist die Anlage der Wirtschafts räume und der Schlafzimmer für die hier unterzudringenden Kinder. Die Vorteile der Schullandheime brauchen hier gewiß nicht erst ins Feld geführt werden; doppelt zweckmäßig erweist sich aber gewiß ein solches Heim, wenn es für bildnngs- sähige, aber körperlich benachteiligte Kinder bestimmt ist. Klossenweise werden die Jungen und Mädel in» Gebirge heraufgedracht und empfangen hier den gleichen Unter richt wie in der Dresdner Anstalt. Die freie Zeil aber gehört dem Spiel in frisck)er Luft, auf der Wiese und im nahen Wald. Hier erholen sich Körper und Geist der Plleaebcfohlencn unter Lebensbcdinqungen, wie sie vielfach das Elternhaus nicht zu bieten vermag. So ist dos „L i n d n e rha u s" lbenannt nach dem um das Schwerhörigenbilöungswesen Sachsens hoetzverdien- ten Leiter der Schwerhörigenschulc) eine kulturelle unk», menschenfreundliche Tat. die wohl verdient, daß si» in weitesten Kreisen bekannt wird. In rechter Erkenntnis der großen Bedeutung der Schwer» Hörige-Fürsorge hat das Arbeits- und Wohlfahrtsministerium dem Hilssveretn für Schwerhörige und Ertaubte im Freistaat Sachsen für dieses Jahr eine Landessammlung genehmigt und in allen Orten werden die beglaubigten Sammel. Loten vorsprechen. Es ist für den SckMerhörigen und Ertaub ten noch sehr viel zu tun und der Staat vermag nicht alles zu übernehmen. Das Schullandheim bedarf lausender Mittel, für Berufsberatung und Beschaffung von Werkzeugen und Hörgerä ten wird Geld und wieder Geld gebraucht und endlich ist Schwer hörigen, die unverschuldet in Not gerieten, mit der Tat zu helfen. Immer noch ist die allgemeine Wirtschaftslage schwierig und manche äußern sich unwillig, wenn schon wieder ein Sammel- bate das Haus betritt. Aber hier handelt es sich doch vorwie gend um arme Kinder, die körperlich nicht so glücklich besä-affen sind wie ihre Altersgenossen und ihnen mit einer Spende ein wenig Sonne auf ihren Lebensweg gegeben zu haben, ist doch auch ein beglückender Gedanke. Alfred Pröhl Die tschechischen Katholiken marschieren Prag, 8. August. Die am Sonntag abgehaltenen Feierlichkeiten der katholi schen Turnervereinigung Orel standen im Zeichen großer Kundgebungen für den Zusammenschluß der Katholiken in der ganzen Tschechsolowakei. Abgeordneter Hlinka betonte in einer Ansprache, daß gegen die Einheitsfront der Gegner eine Einheitsfront der Katholiken notwendig sei. Zn der Tschechoslowakei gebühre den Katholiken dank ihrer 80proz. Mehrheit und ihrer hohen Kulturstufe die erste Stelle. Die Gröber -er Prager Dombaumeister gesunden Aus Nordböhmen wird uns geschrieben, daß der Architekt K. Hilbert, der Leiter der Umbauarbeiten am Prager Vcitsdome, diese Woche die mit Steinplatten zugedcckten Gräber der Erbauer des Veitsdomes entdeckte, Matthias von Arras und Peter Parier. Die Deckplatten tragen die Bilder der Baumeister und die Jahreszahl ihres Todes, bei Arras eine deutliche 52 (die Jahres zahl ist verwischt), das von Parker 1399. Die Platten wurden pho tographiert, die Gräber werden von einer Kommission geöffnet >v«r. den. P. Parier hat bekanntlich als sein Meisterwerk auch di« Bar barakirche in Kuttenberg i. B-, der einst so reichen und heule kleinen Bergstadt, ein Meisterwerk der Gotik, erbaut. Tr. Eckener 6V Jahre alt. Dr. Hugo Eckcner, der als Leiter der Zeppclin-Lustschiffbau-Gesellschost das Erbe des Grafen Zep pelin verwaltet und ausbaut, vollendet am 10. August sein 60. Lebensjahr. » Botschafter vo« Prittwitz in Hamburg. Der deutsche Botschafter in Washington, von Prittwitz und Gasfron, ist mit seiner Gemahlin Dienstag abend, von Neuyork kommend, in Hamburg eingetrofsen und hat im Hotel Atlantik Wohnung genommen. Die Weiterreise nach Berlin wird Mittwoch nachmittag erfolgen. * Der britisch« Oberkommifiar für Aegypten in Lands». Lord Lloyd, der Oberkommissar für Aegypten, ist gestern abend in London eingetrofsen. Lord Lloyd wird wahrend keines Aufenthalts in. England zusammeu mit dem ägyptischen Minister für öffentliche Arbeiten und Vertretern bei e-uvan- Rcgierung und des britischen Außenamtes über Fragen ver handeln, die sich auf die Ni Ist an werke und Bewässerungs anlagen beziehen. * „Monte Cervantes" Sonnabend in Hamburg. Das Motor schiff „Monte Cervantes", das am Montag vo» Hammersest seine Rückreise fortgesetzt hat, wird norwegische Häfen nicht nichr an- laufen, sondern direkt nach Hamburg zurückkehren, wo die An kunft nach einer Meldung des Kapitäns am Sonnabend vor mittag zu erwarten ist. ' Reichsarbeitsminister Wissel in Ostsricsland. Der Reichs« arbeitsminister Wissel bereiste in den letzten Tagen in Beglei tung von Beamten seines Ministeriums die Moorgebicre Ost frieslands. Er besichtigte die in den letzten Jahren dort urbar gemachten Moorländereien. Besonderes Interesse widmete er den dort neuentstandenen Siedlungen der in der Forstwirtschaft tätigen Landarbeiter, sowie den Gemüse- und Saattulturanlage«. Brieskaslen Balzac-Leser. Ihr scharfes Urteil über den Roman „Del Landpsarrer" ist durchaus berechtigt. Balzac ist i» diesen, Roman dem Fehler verfallen, einen Einzelsall so darzustellcn, daß er als typisch erscheint. So ivirkt das Buch — vielleicht gegen den Willen des Autors — kirchenfcindlich. Geschäftliches L. sächsische Bühnen-Lottcrie der G. D. V. A. Erfreulicher» iveise kann sestgcstellt iverden, daß die von der Genossenschaft Deutscher Bühncn-Angehörigen veranstaltete Wohlsahrls-Lolierie sich beim Publikum, wie im Vorjahre auch, größter Beliebtheit erfreut. Es ist dies auch nicht weiter verwunderlich, zieht man in Betracht, daß jeder einzelne der knnsllie'ocnde» sächsischen Bevölkerung gern die wenigen Pfennige für ein Los dieser Lotterie opfert, um die Pcnsionsanstalt der G. D. B. A. zu unter stützen, zu deren Besten die Veranstallung statlsindel. sich aus der anderen Seite aber auch die großen Chancen eröffnet, um glück licher Gewinner eines der 6000 werivollen Gewinne zu sein. Die Ziehung findet am 3. September 1928 unter behördlicher Aus sicht in Dresden statt. Wetterbericht -er Dres-ner Wetterwarte Witterungsaussichten. Meist heiler, leichte Temperatur- Zunahme, schwache Winde aus iveckkelnden Richtungen, vorerst noch westlickzer Strömung.
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