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Sächsische Volkszeitung : 31.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192807319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280731
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280731
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-07
- Tag 1928-07-31
-
Monat
1928-07
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 31.07.1928
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geführten Einheit begann allmählich das Volk so fest zu- sammenguwachsen, paß es dem Sturm von 1918 und dem ..ckiviöis »t impera" der Gegner aus eigener Kraft stand hielt. Bismarcks dreitzioster Todestag erinnert uns daran, daß damals ein Grosser von uns genommen wurde. (Unser Bild stellt das Grabmal des Fürsten Bismarck in Jriebrichsruk, dar ) vrrrrlrn unä Umgebung Die Klage -er SPD. Antrag auf Landtags-Auslösung durch den Staatsgerichtshof. Dresden, 30. Juli. Am 25. Juli hat die Sozialdemokratische Partei Sachsens beim Staalsgerichishos Klage eingereicht, die darauf abzielt, einzelne Bestimmungen des sächsischen Wahlgesetzes als verfas sungswidrig zu erklären. Die Klageanträge haben folgenden Wortlaut: 1. h 14 Slbs. 8 des Landeswahlgesetzes für den Freistaat Sachsen in der Fassung vom 6. Oktober 1926 sowie 30 Abs. 2, 36 Abs. 1 Satz 2 der Landeswohlordnung vom 6. Oktober ver stoße» gegen Artikel 17 der Reichsverfassung. 2. Die am 31. Oktober 1926 stattgesundene Wahl des Säch sischen Landtags ist ungültig. Der Landtag besteht in seiner gegcnivärtigen Zusammensetzung zu Unrecht, er wird auf. gelost. Tie Regierung des Freistaates Sachsen ist verpflichtet, die Neuwahl des Sächsisciien Landtags auf Grund der Bestimmungen des Landeswahlgesetzes in der Fassung vom 6. Oktober 1926 unter Fortfall des § 14 Abs. 8 herbeizuführen. In der Begründung wird hervorgehoben, daß die Wahl vom 31. Oktober 1926 ein anderes Ergebnis gezeitigt halte, ivenn sie nicht unter dem zum Teil verfassungswidrigen Wahlrecht abgehalten worden iväre. » Entgegen den ersten Berichte» findet die SPD. in ihrer Klagegeschichtc also doch, daß der Slaatsgerichtshof den Land tag auflöst. Nach den Präzedenzfällen vom 17. Dezember 1927 darf angenommen werden, daß der Staatsgerichtshof diesen Antrag ablehnt. Daß es im übrigen höchst zweifelhaft ist. ob der Staatsgerichlshof der SPD. stberkaugt das Recht zuerken nen wird, in die Sach« als Klagepartci aufzutreten, haben wir bereits betont. Täflung der sächsischen Lebensmittelhün-ler Dresden, 30. Juli. Der Landesverband Sachsen im Reiclzs- vcrband Deutscher Kaufleute des Kolonialivaren-, Feinkost- und Lebcnsmilte'einzclhandels hielt im Italienischen Dörfchen am Eountagnachmitlag seine diesfährige Generalversammlung ab. Die Begrüßungsworte sprach Reichstagsabgeordneter Lauter bach, worauf Verbandsdirektor Thom-Berlin eine Rede über den Beruf des Lebensmittelhändlers im heutigen Wirtschafts leben hielt. Des weiteren erstattete Syndikus Hasselkus den Geschäftsbericht, in dem besonders interessant seine Aus führungen über das gemeinnützige Rabattwesen waren. Dieses wurde in klaren Gegensatz gestellt zum unlauteren und ver wilderten Rabatt- und Zugabewesen, wie es in Sachsen vielfach eingerissen ist. Es fand eine längere Aussprache statt. Zum Schlüsse besuchte man gemeinsam die Jahresschau Deutscher Arbeit. r Hausarbeiterverzeichnisse. Nach dem Hausarbeitsgesetz vom 27 Juni 1923 sind Gewerbetreibende, die außerhalb ihrer Arbeitsstätte in Werkstätten gewerbliche Arbeit verrichten lassen, verpflichtet, ein Verzeichnis der Personen, welchen sie Hausarbeit übertragen oder durch welche außerhalb der Arbeits stätte des Gewerbetreibenden die llebertragung erfolgt, mit An- gaabe der Bctriebsstäite dieser Personen zu führen. Die Er- hebungen über Hausarbeit sind auf den 1. August festgesetzt worden. Zu diesem Zwecke sind die Verzeichnisse nach dem Stande vom 1 August bis zum 12. August im Gewerbeamt, Neues Rathaus, abschriftlich einzureichen. : Die Mietzinssteuer für August fällig. Die Mietzinssteuer für August 1928 ist — unerwartet der Entscheidung der noch) schwebenden Frage einer Gefetzesönderung und soweit nicht nach der Verordnung des Finanzinifterinius vom 30. März 1928 eine Teilstundung zu bewilligen ist — vom Hauseigentümer in der gleichen Höhe wie in den Vormonaten — 51 v. H. der monatlichen Fricdensmiete — an die für dos Grundstück zu ständige Steuerst«Ue bis zum v. August 1V28 abzuführen. Der Mieter hat den auf seine Räume entfallenden anteiligen Steuer betrug und außerdem die Miete für August 1928 in Höhe von 69 v. H. der Friedensmiele, insgesamt also 120 v. H. der monat- lich)en Friedensmiete, an den Vermieter so rechtzeitig zu zahlen, daß dieser in der Lage ist, den obigen Termin einzuhalten. Erfolgt Zahlung der Mietzinssteuer erst nach dem 6. August 1928, so sind außer der Steuerschuld auf die Zeit der Säumnis Verzugszinsen in Höhe von 10 v. H. jährlich zu entrichten. : Straßenbahn-Nachrichten. In der Nacht zum Dienstag, den 31. Juli von 1 bis 5 Uhr die Linien 7 und 12 zwischen Neustädter Markt und Albertplotz in beiden Richtungen über Heinrich-Hain- und Anton st ratze. In der Nacht zum Mittwoch, den 1. August von 1—4.30 Uhr Linie 11 nur zwischen Bühlau und Hauptbahnhos. In der Nacht zum Dienstag, den 31. Juli: Linie 10. 17. 19 und 22 in beiden Richtungen zwischen Fllrsteuplatz und Voglerstraße über Fürsten-, Dürer-, Wartburg-, Augsburger, Voglerstraße. Linie 2 zwischen Dürerstraße und Schillerplatz über Fürsten-, Blasewitzer und Residenzstraße. : Straßensperrungen. Wegen Kanalbaues wird die Breite Straße, zwischen Wallstraße und Marienstraße, wegen Ein legung einer Gasrvhrleilung werden die Bienertstraße, zwischen Chemnitzer- und Münchener Straße sowie die Kreuzung Chem nitzer-, Bienertstraße. und wegen Oberflächenbehandlung wird die Kohlenstraße zwischen Berg- und Cunnersdorfer Straße vom 30. Juli 1928 ab auf die Tauer der Arbeiten für den Fahr- »nd Reiwerkehr gesperrt. : Das SOsährige Gcschiistsjubiliiuin hat am Sonntag dl« A.-G. vorm. Seidel und Naumann, Dresden, gefeiert. Vergleicht man die ersten großen Erfolge des Gründers, des späteren Geheimen Kommerzienrats Naumann, Nähmaschinen in größerer Menge herzustcllen, mit dem heutigen aus gedehnten Werk in Dresden-Fricdrichstodt mit seinen nahezu 5000 Arbeitern und Beamten, seinen neuzeitliä)en Fabrikations- melhoden und seinen umfangreichen sanitären und sozialen Ein richtungen, so hat man das Bild der Entwicklung Deutschlands vor sich — einer Entwicklung, die sich zu einer führenden Stel lung auf dem Weltmarkt durchrang. Von den Erzeugnissen der A.-G. vorm, Seidel und Naumann sind ». a. bekannt die Nau mann-Nähmaschine, die jetzt nach dem modernsten Verfahren in Fließarbeit hergcstellt wind und in weit über 3 000 000 Exemplaren in der ganzen Welt verbreitet ist, das Naumann- Germania-Fahrrad, die Ideal-Schreibmaschine usw. Ausbau -er öffenklichen Berufsberatung Dresden, 27- Juli. Das LaudcSarbcitsamt Sachsen veröffentlicht eine Anleitung des Ausbaues der öffentlichen Berufsberatung in Sachsen, in der cs heißt: Mit der Eingliederung der öffentlichen Arbeitsnachweise in die Rcichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenfürsorge ist die nach Sem Gesetz vom 16. Juli 1927 unerläßliche Aufgabe ver bunden, die öffentliche Berufsberatung im Rahmen der Reichsanstalt auszubauen und so leistungsfähig zu gestalten, daß ste den berechtig ten Ansprüchen der Ratsuchenden und der Wirtschaft an eine öffent lich« Reichseinrichtung in jeder Beziehung gewachsen ist. Oeffent- liche Berufsberatung ist nach 8 1 des Gesetzes Pflichtaufgabe der Rcichsanstalt. Alle Ratsuchenden können deshalb erwarten, daß ihnen die Reichsanstalt einwandfreie, leistungsfähige Einrichtungen für Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung bereitstellt, daß solche Einrichtungen jeder Gemeinde in sämtlichen Arbeitsamtsbezirken ohne übermäßige Schwierigkeit ereichbar sind, und daß sie auf der Grundlage wissenschaftlicher Forschung und praktischer Erfahrung ersolgsieher beraten und vermitteln, sowie nach einheitlichen Grund sätzen und Verfahren arbeiten. Die öffentliche Berufsberatung hat ihre Versuchs- und Entwicklungsjahre hinter sich, sie erfreute sich in den letzten Jahren schon bei manchem öffentlichen Arbeitsnachweis des restlosen Vertrauens und stetig wachsenden Anspruches aller in Frage kommenden Kreise. Die Arbeitsämter der Rcichsanstalt müsse» deshalb alles daransehen, dieses Vertrauen zu erhalten und zu ver tiefen, noch bestehende Lücken auszufüllen und offensichtliche Män gel zu beseitigen und durch Weitcrausbau ihrer Einrichtungen für öffentliche Berufsberatung diejenige LcistungShöhe zu erreichen, die bei den Aemtcrn einer Rcichsanstalt als selbstverständlich voraus gesetzt wird. Die Erfahrung lehrt, daß einwandfreie Berufsberatung und Lehrstellenvcrmittluug nur geleistet werden kann, wenn die Abtei lung Berufsberatung des Arbeitsamtes entweder voll auSgebaut ist, das heißt, über ausreichendes, geschultes Personal und lückenlose Einrichtungen verfügt, oder wenn ste sich bei beschränkterem Ausbau im Bedarfsfall auf eine solche nicht allzuweit entfernte Einrichtung stützen kann. Die verfügbaren Mittel der Neichsanstalt Exerzitien Hoheneiche«, «osierwttzr Lehrer: 6. bis 1V. August, Herren: 14. bls 18. August. Priester: 8. bis 7. September. Kloster Marienihal bei Zittau: Frauen: 2«. bis 24. August, Jungfrauen: 25. bis 29. August. Jungfrauen: 10. bis 14. September, Frauen: 15. bis 19. September. Lodenbach - Krvglitz: A ug.: 11. bis 15. für Herren; 19. bis 25. für Priester (5 Tage): 27. bis 31. für Priester. NB. Die Kurse beginnen immer um 7 Uhr abends des erst genannten Tages und enden am letztgenannten Tage um 7 Uhr früh. Anmeldungen wolle man richten an die Leitung des Exer. zitienhauses in Bodenbach-Kröglitz. Die Ausnahme gilt als ge- sichert, wenn von der Leitung des Exerzitienhauses die schrist. liche Verständigung erfolgt. lassen es vorläufig nicht zu, daß bei jedem Arbeitsamt voll auS- gebaute Berufsberatungsabteilungcn errichtet werden. Die Ausbau- anweisungen der Hauptstelle der Reichsanstalt an die LandesarbeitS- ömter sehen deshalb mit Recht vor, daß die verfügbaren Mittel zu einem vollen Ausbau von Berussberatungsabteilungen nur bei sol chen Arbeitsämtern aufgewcndet werden sollen, wo eine ausreichende Entwicklung der öffentlichen Berufsberatung zu erwarten ist, und daß diese Stellen dann benachbarten, weniger beaiisoruchten Arbeit», ämtern als Stützpunkte zu dienen haben. Der VcrwaltungSauI. schuß des Landesarbeitsamtes Sachsen hat vorläufig als Stützpunkte die Beriissberatimgsabteilung bei den Arbeitsämtern Aue, Bautzen, Chemnitz, Döbeln, Dresden, Frcibcrg, Leipzig. Pirna, Plauen, Riesa, Zittau, Zwickau bestimm!. Der volle Ausbau von Ne- rufsbcratungsabicilungcii bei den übrigen Arbeitsämtern ist bis ans weiteres nicht durchführbar. Jedem Stützpunkt soll ein entsprechend vorgebildeier erfahrener Leiter vorstehe», dem die schwierigeren Verwoltungsgeschüste der Abteilung Berufsberatung neben seiner eigentlichen Beratungstälig- keit obliegen. Neben dem Leiter soll jeder Siützpunkt mindestens noch eine Berufsberaterin und einen psychologisch erfahrenen Eig nungsprüfer dann zur Verfügung haben, wenn die Berater (innen) di« Eignungsprüfungen nicht selbst durchführen dürfen. Die Vor nahme von Eignungsprüfungen ist nur Personen gestattet, die der Präsident des Landesarbeitsämtes hierzu ausdrücklich zugelassen hat. : Zwischenfall in einem Dresdner Biertunnel. Im Viktaria- kcller in der Waisenhausstraße schoß am Sonnabendabend der dort als Kunstschütze auftretende Anton Kazawa feiner Braut, einem zivanzigjährigen Mädchen aus Freital, eine KugelindenKopi Der Schütze hatte dem Mädchen allabendlich kleine Bälle 'und andere Gegenstände vom Kopfe herabgeschossen. Diesmal ging ein Schuß fehl Das verunglückte Mädchen wurde »ach dem Krankenhaus ge bracht, doch soll ihr Befinden zu keinerlei Besorgnisse» Anlaß gebe». Von den anwesenden Gästen erlitten fünf Ohn- machtsansälle. : Freispruch einer Naturheilkundigen. Am 7, Mai war die Tchuhmachcrsehesrou Gleinig in Dresden nach schwerem Leiden gestorben. Die gerichtliche Sektion der Leiche ergab, daß der Tod auf eine eitrige Bauchfellentzündung zurückzuführen »var. In Ver bindung mit dem Tode der Frau Gleinig wurde die 52jährige Natur heilkundige Friedericke Amalie Neihke, die die Verstorbene be handelt batte, verhaftet. Desgleichen der Heilkundige und Schrift steller Friedrich Karl Friese. Am Sonnabend batte sich vor dem Dresdner gemeinsamen Schöffengericht Frau Neihke wegen fahr lässiger Tötung und mit Friese zusammen wegen Ilebertretung nach j? 7 des Gesetzes vom 18- Februar 1920 zu verantworten, weil sic als Nichtärztin Erkrankungen der Genitalien bebandelt haben sollte Frau Neihke, die eine gute Schulbildung genoffen hat, übte seit 1922 gemeinsam mit Friese Geheimpraris aus. Nach eingehender Vc: nehmung der Angeklagten wurden zahlreiche Zeugen vernommen sowie drei ärztliche Sachverständige gehört. Die Staatsanwaltschalt beantragte eine achtmonatige Gefängnisstrafe wegen fahrlässiger Tötung. Das Gericht verurteilte Frau Neihke wegen einer Ileber- tretung nach tz 7 des Gesetzes vom 18 Februar 1920 zu 500 Mark Geldstrafe, sprach sie aber von der Anklage der fahrlässigen Tötung frei.. Auch der Mitangeklagte wurde sreigelvrochen. regt, alle vollkommen an ihrem Platze. Im Obergeschoß sind nur drei Räume der Besichtigung sreigegeben, darunter das un verändert erhaltene Schlafzimmer des Lord Iveagh und dos Badezimmer. Bon hier genießt man einen herrlichen Ausblick auf das weite stivrkgebiet, daß nun Dolksibesitz ist. Unwill kürlich drängt sich die Frage auf, wclcli« Sickwrheitsmaßnah- men ergriffen worden sind, um diese unersetzlichen Kunstfchätze in dem recht einsam gelegenen Hause vor Einbrechern zu sickern. Dock) auch hier haben schon frühere Jahrhunderte vor- geforgt: in jedem Fenster befinden sich alte Glocken, die mit einer Art Hemmschuh aus Haar versehen sind: bei der leisesten Berührung schlagen diese Glocken, deren Alter auf 200 Jahre geschätzt wird, an und wirken ebenso wie unsere modernen elektrischen Alormopparate. " Veröffentlichungen der «utenverg^irsellschaft «n «-in,. — Diese internationale Vereinigung, die das Eutenbeia-Museum in ihrer Obhut hat und sich, wie bekannt, der Forschung üper die Entwicklung des Buchdruckes widmet, hat im abgelaufenen Jahr ihre Mitglieder durch zwei kleine Drucke erfreut. Es find ein Vortrag Carl Ernst Poelchels „Deutscher Buchdruck gestern, heute und morgen" und eine mit Abbildungen versehene Be schreibung der Handpresse von Eutrnberg bis heute. Die Ge sellschaft wird ihr „Jahrbuch", nach einer Meldung der Lit. Welt, jetzt regelmäßig kurz nach dem Johannistag, dem großen Feiertag der Buchdruckergilde, erscheinen laßen. Es wird der erste Druck aus der von der Gesellschaft gegründeten „Mainzer Presse", die Lhr. H. Kleukens leitet, werden. Neben Arbeiten über frühe Druckwerke und die Anfänge der verschiedenen Druck- techniken dürste besonders ein Aussatz über die sowjetrusfische Buchkunst interessieren, die aus der Leipziger Ausstellung im vorigen Jahr in so starkem Maß die Auffnerksänikeit auf sich lenkt». ^ Ein „Rationales Amt de» frangöstsche« Buche»-. -- In Frankreich ist man der Ansicht, daß das französisch« Buch im Aus land nicht die ihm zukommende Verbreitung habe und daß seitens der Verleger keine richtige und ausreichende Propa ganda getrieben werde. Man hat daher die Schaffung eines „Nationalen Amtes des französischen Baches" angeregt und eine noch nicht abgeschlossene Umfrage veranstaltet, über Heren Ergebnis das „Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel" be richtet. Das Amt soll unter der Kontrolle von Verlegern und Autoren stehen, unter der Leitung des Unterrichtsministeriums arbeiten, vom Staat fioanziell unterstützt werden und dem gan zen Volk gegenüber verantwortlich sein. Die hauptsächliche Auf gabe dieses Amts wäre die Verbreitung des französischen Buckes im Ausland, wobei allen französischen Verlagen ein gemein sames Borgehen aufgezwungen und gegen schädigende Erschei nungen vorgegangen werden soll. Wiederwahl des Rektors der Handelshochschule Berlin. Der Geograph Professor Dr. Ernst Tiessen, der das Rektoramt jetzt innehat. ist von dem Akademischen Senat für die Amtzeit 1929/30 zum Rektor der Handels-Hochschule wiedergewählt und vom Minister für Handel und Gewerbe bestätigt worden. Renaissance-Theater — Lavedan: Das Bett. — Die 25 Auf führung der Revue Lavedans — eine etwas öde Soziologie des Bettes — ist genau so langweilig, grob und indezent wie die erste. Wenn man schon einmal ein solches Niveau für nötig hält, könnte man doch ein wenig mehr die indirekte Methode der Darstellung bevorzugen. Die Provinzonkel kamen aber so auf die Kosten. Ihr Lachen bewies es. Ein Mensch von Ge schmack und sittlichem Empfinden wendet sich mit Grausen, Deutsche Beteiligung an der Gcschichtsforschertagung in Oslo. An der . Internationalen Eeschichtsforschertaguna. die vom 12. bis 18. August hier tagt, werden etwa 1000 Gelehrte teil nehmen. u. a. die deutschen Professoren Hermann Oncken und Kulischer aus Berlin, Brandis aus Güttingen und Dobsch aus Wien. Friedrich Wilhelms-Tag an der Berliner U«i«rsttiit. — Die Berliner Universität begeht am Freitag, den 9. August, mittags 12 Uhr. den Festakt zur Erinnerung an ihren kömglichen Strister Friedrich Wilhelm M. in ihrer neuen Aula. Die Festrede hält der Rektor Geh. Rat Eduard Norden. Daran schließt sich die Verkündung des Ergebnisses der letztjährigen Preisaufgaben. Johann Strauß ln Dresden. Meister Johann Strauß, der vormalige K. u. K. Hosballmustköireklor in Wien, spielt mit seinem Wiener Konzertorchester am Sonntag, den 5. August, nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr und am Montag, den 6. August abends 8 Uhr im Linckeschen Bad. Verschiedene Programme! Karten im Vorverkauf 1.35 bei F. Ries, Dres- den-A., Seestraße 21. An den Abendkassen 1,65 Mk. „Gräfin Mariza", Emmerich Kalmans Meisteroperette ge langt am Moniag, den 30. Juli, abends 8 Uhr zum 250. Riale im Nesidcnztheater zur Aufführung. Hauptdarsteller: Johanna Schubert, Otto Marie, Viktor Litzeck als Gäste, sowie Grete Brill, Ida Kattner, Gretel Eckart, Willy Karl, Nicco Langer, Ignaz Janda, Martin Kleber. Musikalische Leitung: Hein rich Kunz-Krause. Spielleitung: Willy Karl. — Die Operette „Gräfin Mariza" kann trotz des überaus großen Erfolge» nur noch einige Abende gegeben werden. Das Jagen des Wilden Mannes in Schlucken««. Am 29. Juli findet in der nordböhmischeli Grenzstadt Schlucken«» das große Volksschauspiel „Das Jagen des Wilde» Mannes" nach der histori- scheu Ueberlicferung mit großem Aufwand an kostsimlicher Ausstat tung statt. Es sind mehrere Sonderzüge aut den »ordböhmischeu Strecken eingelegt worden. Auch aus Deutschland ist ein Masscn- zuzug zu erwarten. Kumor Einseitig. Kurtchen will am Mittagstisch Platz nehmen. „Erst zeig' mal dein« Hände her!" fordert die Mutter „Junge. Junge, sind die aber schmutzig — geh sofort und wasch sie dir!" „Hab' ich ja schon, Mutti! Du kuckst dir ja bloß die ver kehrte Seite an!" Die Voraussetzung. Er: „Schatz!, hier ist eine interessante Notiz in der Zei tung: Der Wert des Porzellans im Besitz der Königin von England soll an zwei Millionen Mark betragen." — Sie: „Hm, die muh keine Dienstmädchen haben." Frühes Leid. Lottchen kommt am ersten Schultag heim. „Nun. mein Kleines." fragt der Vater, „was hast du gelernt?" „Gar nichts," seufzt das Müdelchen ganz unglücklich, „morgen muß ich nochmal hin." Auch das ist möglich. Gottfried Denn, der bekannte Dichter und Arzt, sagte za einem Patienten, der sich selbst behandelte und die Weisungen unmittelbar medizinischen Schriften entnahm: „Seien Sie vor sichtig, sonst sterben Sie noch an einem Drucksehler." ^ Einseitig. Gast: „Herr Ober, in der Rechnung, die Sie mir über reichten, sind zwei Fehler!" — „Nicht möglich, mein Herr!" — Gast: „Doch! Einer zu Ihren Gunsten und einer zu meinen Gunsten!" — „Darf ich fragen, wo ich mich zu Ihren Gunsten verrechnet habe?" Monogamie. Es ist sehr heiß, aber der Geschichtsprosessor verhandelt dennoch mit seinen Schülern über die alten Griechen. „Halten die Griechen zur Zeit Homers eine oder mehrere Ehe flaue»? fragt er. „Eine," antwortet Karl. — „Und wie nennt man die Ghe mit einer Frau?" fragt der Professor weiter. Karl schweigt. Der Professor will ihm Helsen: „Nun, das ist sock) auch ei» Wort, das aus dem Griechischen kommt, — Mono . . Mono. . Die Mono . . „Die Monotonie," erklärt Karl freudig und triumphierend.
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