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««««er 17L Sächsische Dvlkszeilung «. n«>« >«r» ,'legenheit wird wahr, begehren zwar „ich, ,« Erfüllung gedrängt dementsprechend nicht rteil des französischen n bleiben, aber „ich, Freude begrüben, ich in dieser pei„- »er Versöhnlichkeit ^ Zeichen dafür, dah Öuai d'Orsay auch Regime zu weichen nde Verständigung der Tat eine Probe »en 27. August nach Doch sollte man in erwägen, daß jede, >« Ueberraschungen dort noch Militär, s die Lehre ziehen, Kaufpreis di« der internationale,» eform rutschen Länder» wie iberlassen sein soll, Sas Mindestmaß len drei Grup« rer Verfassung rsten Gruppen wird tet, sodah es sich bei Staatsbehörden ver« ine Verstärkung ndern der zweiten ere Verschwel« >ehörden fortent« ilnen schon seht ent« itung sei verhältiiis« chzeitige unabsehbare terentwicklung bei der r Auftragsvcr« lerwaltung Reichsge- cndtag,sonder» Urch sie dem' Dadurch soll das iehörden abgestoppt geschaffen werden. ;, einheitliche Gesetze , muß unbedingt er« sschritt gehen und die Gesetzgebung ersetze» her die Möglichkeit n politischen Rcali- ch ans. Ministerin!« daß seine Vorschläge catungen dienen soll« h seiner Ansicht nur hen. Kowno, 28. Juli, kommende» Montag Internationale Ar« Empfang für Bcla and auch militärische dem gegenwärtig ta- iternationale teilneh« her seine Tätigkeit in ! einen Geheimbericht tischen International« v. Allna hat der Fruu Oberin Tätigkeit als Hilfs» i dem 31. Juli d. Js. l,linis:r von Kcudell Warschau iarschau, 27. Juli. —Warschau stießen in zusammen, wobei ci»«i chwcr verletzt wurde« Zuge entgleisten die »wagen, von dem ans Zuge ebenfalls di« Die Streike war a« eichspriisideuten. Der Deutschen Botschafter Der Mainzer Dom Das lrmrstgefchichlliche Ergebnis der Miederhersrellungsarbetten Einer der schönsten Dome am Rhein, ein Monumentalwerk deutscher Baukunst des Mittelalters und Paradigma aus acht Jahrhunderten deutscher Vaugeschichte, ist wie durch ein techni sches Wunder der Nachwelt erhalten worden. Jetzt, da die Rettung des Domes in der Stunde höchster Gefahr durchgcfiihrt ist, kann man von der schweren Sorge sprechen, die Monate lang die Wissenschaftler und Techniker erfüllte, nämlich die. ob es weiter zu verantworten sei, den Dom auf unterhöhltem Fun dament und in dem Zustand der Einsturzgefahr stehen zu lassen. Man trug sich ernstlich mit dem Gedanken, große Teile des Domes niederzulegen. Im vorigen Jahrhundert hatte man schon in der Ost- und Westpartie Mauerrisse beobachtet, den wahren Grund dieser ge fährlichen Erscheinungen aber nicht erkannt. Die in den letzten Jahren immer stärker in Erscheinung tretenden Risse und Sprünge, besonders gefährlich in den Gewölbezwickeln, und die Senkung der Stützen bis zu 20 Zentimeter, machte eine genaue Untersuchung der statischen Verhältnisse ersorderlich. Man ging den Fundamenten nach und erkannte, daß nicht nur die Fun damente nachgegeben hatten, sondern vor allem, daß das riesige Bauwerk aus einer Länge von etwa 70 Meter hohl stand. Das Fundament des Domes ruhte aus weiten Strecken auf Holzpsahlen. Diese waren abgefanlt. Es galt zu allernächst, dem Dom einen neuen tragfähigen Unterbau zu schaffen. In einem etwa drei Meter unter dem alten Fundament liegenden Slollenbetrieb wurde der schwankende Dom unterfangen, 10 000 Kubikmeter Betonwerk in die Hohlräume hineingegossen. Ein und einhalbes Jahr dauerte es, bis das Fundament ge sichert war. Nun konnte man an die Ausbesserung des Oberbaues gehen. Das Nnchgeben der Fundamente hatte ein Ausweichen der Pfeiler aus der Senkrechten und einem starken Eewölbeschub der Mittel- und der Seitenschiffe zur Folge. Ferner machte man die Feststellung, daß die Gewölbe des westlichen Bierungs- turmes durch den Aufbau von drei neuen Geschossen im 18. Jahrhundert stark überlastet waren. Die Gurte konnten das schwere Turmmasstv nicht mehr tragen. Sie waren erheb lich aus ihrer Normaüage ausgewichen. Die Tragbögen hatten nachgegeben und die überbelasteten Zwickel in der Vierung wiesen bedenkliche Bruchstellen auf. Der Wcstturm hatte seine Standsicherheit völlig verloren Die Sicherheit dieses Bauteiles stellte man mit größter Eile und Vorsicht da durch wieder her, daß man die Einsturzgefahr durch das Um legen eines schweren Betonringankers um den Turinkern behob und neue Zwickel einsetzte. Die Sichernngsarbeiten sind nun soweit durchgeführt, daß der Dom in seinen sämtlichen Teilen als gesichert anzusprechen ist. Mit den modernsten Mitteln der Technik, vor allem dem Zemcntmörtel-Einspritzverfahren, hat man den Kaiserdom am Rhein, eins der wichtigsten Baudenkmäler des Mittelalters, der Nachwelt erhalten können. Der Verlauf der Arbeiten, die den Bau an vielen Stellen, im Fundament und im Oberbau ossenlegten, hat der Wissen schaft zum TUl neue Fragestellungen ansgezwnngen. Die Wiheilschaftler ließen die Möglichkeit, in die Eingeweide des Baiikörpers hineinschauen zu können, nicht ungenutzt, unge klärte Fragen zu lösen. Das l cnstgcschichtliche Problem des Mainzer Domes dürste in den Teilen, in denen die Unter suchungen abgeschlossen wurden, als gelöst zu betrachten sein. Der Erzbischof Willigis von Mainz hat ungefähr 975 mit dem Vau des Domes beginnen lassen. 1009 brannte der Dom am Tage vor seiner Einweihung nieder. Auf den Fundamenten des Willigisbaues wurde der Neubau errichtet, der 1036 ge weiht werden konnte. Bisher bestand keine Möglichkeit einer scharfen Abgrenzung des Willigisbanes von dem Neubau unter Bischof Arib. Die jetzigen Ausgrabungsarbeiten ließen das Bild der beiden Bauten erst klar erstehen. 1081 wurde der Dom zum zweiten Male durch eine Vrandkatastrophe heimgesucht. Doch er brannte nicht völlig nieder. Unter Kaiser Heinrich IV. wer den die Aufbauarbeiten begonnen und bis 1239, dem Jahr der zweiten Weihe, abgeschlossen. Durch die Nachforschungen bei den Sicherungsarbeiten wurde festgestellt, daß die drei Schiffe des romanischen Baues auf den Fundamenten des Willigisdomes stehen. Eine Streitfrage erster Ordnung bil dete der Wettckor. Man glaubt jetzt in der Annabme iicber zu gehen, daß der heutige Westchor nicht schon zu Willigis Mt angelegt war, sondern erst 1036 erbaut wurde, daß aber der Willigisbau ebenfalls schon einen Westbau mit einem Westchor besaß. Die Untersuchungen am Ostchor haben eine Korrektur der bisherigen Ausfassungen ergeben. Danach war ein im " 'zu dem heutigen Bau viel schmälerer und stark sun- RU-i vierter Ostbau vorhanden. Aeußerst aufschlußreiche Rückschlüsse haben sich durch verschiedene Funde hinsichtlich des Westlettners ergeben. Die von dem späteren Erbauer der jetzt wieder ver schwundenen varocken Ehorbühne benutzten Bildwerke des Wr't- lettners lassen den Zusammenhang mit dem Naumburgei Lettner als bewiesen erscheinen. Teile eines jüngsten Gerichtes, Bruchstücke eines Vierpasses, Laubsriese und Kapitelle verraten die Verwandtschaft. Verschiedene Bruchstücke weisen auch aus Gelnhausen hin. Eine Frage, die unbedingt einer Lösung zngesiihrt werden muß, ist, ob nicht über den Ostbau hinaus dem Dom ein Atrium vorgelagert war, ähnlich dem Straßburger Münster. Ebenso harrt noch das Problem, ob nicht zu Aribos Zeiten eine Oltaokis vorbanden war. keiner Löiuna. Schon jetzt ergibt sich bk« Tatsache, daß die Bedeutung des Milliglsbaues ntcyr yoey genug eingeschätzt werden kann. Es ist sickerlich einer der größten ottonischen Dome gewesen, der das Allererste und Aller größte seiner Zeit in sich vereinigt hat. vr. Otto ?otvr». Ein Dombauverein in Münster Der herrliche alte Dom in Münster i. W.. der im wcscnt« lichen ein Werk des Usbergangsstiles ist, hat im Lause des letz ten Jahrhunderts nach Säkularisation seines bedeutenden Ver mögens nicht in dom Zustande erhalten werden tonnen, der seiner kunst-geschichtlichen Bedeutung entspricht. Infolgedessen zeigen sich namentlich Schäden, die das größte Bauwerk der Diözese Münster gefährden, wenn sie nicht bald abgestellt werden. Um hier end lich Wandel zu schaffen, ist ein Dombauverein gegründet worden. Er will unbeschadet der Rechte des Domkapitels Mitwirken an der Erneuerung und Erhaltung der Domkirche zu Münster und ihrer Nebengebäude, sowie an der Pflege der mit ihr verknüpf ten Kunstwerte. Erster Vorsitzender des Vereins ist Oberpräsi dent Gronowfti, zweiter Vorsitzender Dompropst Prälat Professor Dr. Mausbach. Die Aufbringung der Mittel soll geschehen durch Lotterie und Spenden aus öffentlichen Mitteln. Die Dauer der Wiederherstellung wird auf sechs Jahre veranschaltg. Auch di« herrliche astronomische Kunstuhr des Domes, ein prächtiges Monnmentalwerk der Tafelmalerei aus der Zeit von 1540—4S, soll in technischer Beziehung wieder instand gesetzt werden. Bismarcks Todestag KM»-. " ^ -M A MW >'M.- Am 30. Juli 1898 meldete die Presse der ganzen Welt, daß Fürst Bismarck „unter den Händen Schweningers Punkt 11 Uhr, eine halbe Stunde nach dessen Ankunft, sanft und ohne Kampf entschlafen sei." Ein Mann hatte die Augen geschlossen, der seiner Zeit epoche den Stempel seines Willens und seiner Persönlichkeit ausgeprägt hat. Die Nachwelt spricht vom „Zeitalter Bismarcks". Geniale Begabung, starker Wille. Mut zur Verantwortung. Entschlossenheit im Handeln und Glück hatten sich vereint, um den preußischen Junker v. Bismarck zu dem unvergeßlichen Führer des deutschen Volkes zu machen, als der er fort lebt. Auch wir, die wir mit ihm auf innerpolitischem Ge biet einen der schwersten Kämpfe siegreich durchgefochten haben, erkennen Werk und Größe von dem, was er auf den Fundamenten seiner Zeit und der geltenden Verhältnisse geschaffen hat, an. Seine Außenpolitik wurde er leichtert durch drei glückliche Kriege. Wenn die Heutigen und dabei doch Unentwegten immer wieder auf den glück lichen Zustand Hinweisen, in dem sich das deutsche Volk da mals befunden hat, und zu dem Jetzt Parallelen ziehen» dann vergessen sie, oder wollen absichtlich daran vergessen, daß die äußeren Umstände von damals und heute sich wie Tag und Nacht verhalten. Selbst ein so starker Mann wie Bismarck würde nach dem Niederbruch von 1918 nicht mehr vermocht haben, als daß er sich selbst aufrieb. Die außenpolitische Kunst Bismarcks ist unbestritten, und nur Epigonen konnten das Bertragsgebäude durch dis Aufkündigung der klugen Rückversicherung, aus der die Annäherung Rußland-Frankreich resultiert, so entwerten, daß im Ernstfall, wie wir es erlebt haben, nur ein Torso übrig blieb, dafür aber eine feindliche Welt geschlossen um uns stand, Die Siaatskunst der andern war ohne Bis marck großer. Innenpolitisch liegt auf Bismarcks Weg mancher Stein, an dem er selbst gestrauchelt ist. Sozialistengesetz und Kulturkampf waren Fehler. Sie ver mochten zu zeigen, daß Bismarck trotz seiner Genialität ge wisser politischer Instinkte entbehrte. So hat er wobt das gleiche, geheime und direkte Wahlrecht für das Reich ein geführt. Seine ur-preußische Einstellung aber hat ihn daran gehindert, das Klassenwahlrecht, in dem die Herr schaft seiner Schicht gipfelte, zu beseitigen. Der preußische Königsthron stand ihm vor dem Sessel des Kaisers, und feine zweifellos geniale Reichsgründung war aber doch in erster Linie die Begründung der preußischen Normacht. Daß er ein treuer Diener des Königs war, ist selbst verständlich und ehrt den Mann, obwohl es genügend An zeichen dafür gibt, daß seine staatspolitischen Auffassungen von einer guten Dosis Opportunität getragen waren. Daß er uns das Reich in der damals einzig möglichen Form gegeben hat. ist die ungeheure Leistung seines Lebens. Denn selbst aus dieser rein vertraalick berbei- Gang durch den Waldpark Von Rudolf Meißner. Meine Frau trug das elfenbeinweiße Seidenkleid. Der breite Helle Hut streifte, indem sie unter den Bäumen dahin ging, die jungen Blätter. Sie sprach von den Diabolo-Spielen ihrer Mädchenjahre. Unsere Blicke schwammen durch wechselnde Bilder des arka dischen Grüns. Neue und neue Formen von gotischen Bogen, von reich aufgeteilten Kuppeln überwölbten unseren Weg. Die Blätter türmten sich oder schmolzen hernieder, wurden zu einer Girlande, zu einem Sturz, zu einem Rieseln. Dann fragte mich Vera: „Sahst du je zwei Bäume, di« sich vollkommen gleichen? Solange du nicht zwei Menschen fandest, die du als Zwillinge erkennen würdest in den kleinsten Regun gen des Daseins, findest du auch unter den Bäumen nur Ver wandte." Und wir schwiegen in Verwunderung über die Viel falt, die unendlich ist wie die Zeit und der Raum. Nun schritten wir an einem Gewässer entlang, das erst jüngst hier hergesührt worden war in das künstliche Bett. Die größere Weite von Weg und Master löste das Ineinander der Buchen. Birken, Eschen, Akazien, sodaß die Baumart noch mehr ihr eigenes Wesen dartun konnte. «k Die Buche hat keinerlei außergewöhnlichen Ehrgeiz. Sie leidet nicht an seelischen Konflikten. Sie ist ein häufiger Baum und ein zufriedener Baum. Wenn Liebende die Blätter der Akazie pflücken, um sie zu befragen: von Herzen? mit Schmerzen? Ueber all« Maßen? , dann sieht der beraubte Baum ganz unparteiisch und gelangweilt zu. Man könnte die Fragen ebenso gut an den Wcstenknöpfen eines Beamten abzählen, der vorüber geht. Aber diese Nachbarin der Akazie, die junge Eiche, ist ein „hochbeseeltes" Geschöpf. Durch das Grün ihrer Blätter geht «in Klang, sonor, wie von Gelb und von Rot herriihrend, schwe- bend, fast nur hörbar dem Künstler. Dl« Birke ist Poet. Himmelhoch jauchzend, zu Tode be» rruvt. Sie machtet die Buche und die Akazie und hat Mitleid mit ihnen. Wie eine Tänzerin wirbt sie für ihre Schönheit. Noch in die neigende Bewegung ihrer großen Betrübnis fließt der Nachglanz des Glücks. Sie weint so oft wie die Weide. « Wir bogen in einen Hauptweg. Auf diesem begegneten uns die heimkehrenden Spaziergänger, die die Gespüche der Garten-Restaurants nach Hause trugen. Ihre Bewegungen litten unter dieser Last. Denn sie nahm ihnen jede Grazie. Daß ich unfreiwillig die ungesiebten Sätze des Alltags und die Phra sen auffangen mußte, daß sich meine Blicke in den abwehrenden Blicken sangloser Menschen verfingen, zerstörte die Klarheit meines Hingegebenseins. Die Veränderung meiner Stirn wahrnehmend, sagte Vera: „Die Freude des einfachen Menschen am Schönen und an der Natur ist so groß wie deine Freude. Er findet gewiß nicht die Worte, die Formen der Natur zu benennen. Und seine Ge- danken sind nicht zart genug, um vernommen zu werden von den Pflanzen. Aber er liebt pietätvoll die Tradition dieser sonn täglichen Wanderung. Er bricht sich einen grünen Zweig ab, und die greifbare Fülle seiner Beute genügt ihm, — in die Vase gestellt, wird sie die ermutigende Kette sein, di« über die Werk zeit hin Sonntag mit Sonntag verbindet." — Das Dämmernetz des Abends legte seine Maschen vor un sere Füße und hängte sie auch an den Stämmen aus. Wir sahen, wie sich leuchtende Staubkörnchcn darin singen. Enger schlossen sich die Bäume aneinander, und die offenen Durchblicke waren nicht mehr als Lichtinseln zu fühlen. Die Wescnskontraste der Pflanzengattungen bewegten sich aufeinander zu. Größer wurde der Heimwärtsstrom der Menschen. Ich war den Gesichtern nun freundlicher gesinnt und empfing darum auch von ihnen freundliche Erwiderung. Die frohen Farben der Gewänder glitten langsam in die rötliche Bläste des Licht» nach Sonnenuntergang. Die Pausen von hundert verschiedenen Schicksalen und tausend verschiedenen Ritten hatten sich in einem einzigen Wald zusammengefunden, die Pause« klangen harmo nisch aus auf «ine« einzigen groß««, Heimgang. Nur wir schritten den anderen entgegen, tiefer in den Wald. Die elfenbeinweiße Seide drang in das werdende Dunkel. Veras leuchtendes Antlitz grüßte zu den ersten Sternschnuppen hinaus. Eine neue englische Kunftgalerie. — London ist soeben um eine herrliche Kunstgalerie bereichert worden: Ken Wood Hause, der schöne Landsitz des jüngst verstorbenen Lords Jveagh hat nach dem Willen seines letzten Besitzers seine Pforten der Allgemeinheit geöffnet, die hier, in diesem idealen Rahmen, den tiefsten und remsten Eindruck von den unver gleichlichen Kunstschähen gewinnen wird. Von der wunder vollen Einheit, zu der hier das Schloß und die Schätze, die es birgt, zusammenklingt, entwirft H. V. Morton im „Dailv Ex preß'' ein anschauliches Bild. „Wie viele andere, die im letzten Winter die 600 000 Pfund kostbaren Eemäldeschätze Jocaghs im Burlington Hause bewundert haben, war ich unwillig ver wundert, was wohl diesen Millionär zu der letztwilligen Ver fügung der Isolierung seiner Gemäldesammlung aus den ent legenen Höhen von Hampstead bewogen haben mochte. Aber der Lord Jveagk hatte recht, Ken Wood House ist die ideale Gemäldegalerie. Es ist der letzte und feinste Hauch der Ro mantik in der Geschichte der Zveagh-Sammlung, daß der tote Lord, der seine Bilder mit so heißer Leidenschaft geliebt hat. sie für immer dort bewahrt wissen wollte, wo sie gleich einem köst lichen Juwel in einer vollkommenen Fassung wirken." Wenn man durch den cremefarbigen Portikus in die hohe Vorhalle, eintritt, fühlt man sich sogleich vom Geiste des 18. Jahrhunderts umfangen. Das Haus ist die Stein gewordene Verkörperung eines Zeitalters, jenes Zeitalters, da Reichtum und Kultur sich zu ihrer höchsten Blüte in den Landsitzen des englischen Wels entfalteten. Das Schloß in seiner jetzigen Gestalt ist «ine Schöpfung Robert Adams, der es nach den Wünschen Lord Mansfields umgebaut hat. Besonders die 1797 erichteie Bib liothek mit ihren runden, den viereckigen Raum erweiternden, die Bücherregale bergenden Abschlüssen ist eines der glänzend sten Dentmäler jener Zeitepoche. Viel von der ursprünglichen auserlesenen Einrichtung ist hier und im ganzen Schlosse er» halten geblieben, da Lord Jveagh die Atmosphäre eines adlige» Landsitzes des 18. Jahrhunderts und nicht die einer Gemälde» aalerie hier zu bewahren gewünscht hat. Don den creme» farbenen. neutralen Wänden dieser repräsentativen Räume blicken die hecheitsvollen Gestalten der Ladys des 18. Jahr hunderts herab, von Romneys, Reynolds, Gainsborough»^ Hoppners, Reaburn» Hand ««sterblich geworden, und scheinen ht«. »o nicht» moderne» ein Runzeln ihrer Augenbrauen