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Sächsische Volkszeitung : 04.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192808042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280804
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280804
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-04
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.08.1928
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: gewesen sein, dich Blaues vom Hin,. eben Freunde und Analphabeten der Diese Erkenntnis chen zu haben, So matcuraufnahmen und Bekannten in n. Krampfhafte lltag für einige lich" und „einzig- iebenen mit super- vom Tische einer i Tochter fielen, f ihre Photos von d verschweigen die chulter. Sie schil- nicht aber ihre tosten, schönen Ge ier Angst gepackt, eldcr nachzählen, ' Uebertreibnngen schattet ins Büro, Hause. Alldieweil tsamer Phantastik Fabelwesen, bald heitern annehmen, Herden schwerfälli- ledlmg »au Am Sonnabend, den rohes Parkkostnnmsi, :inen soll, Gewünscht >cn und Herren, Ei«» >d schönsten Kostüme vird in der HcrkulcZ- « 2t,30 Uhr zeigt auf gfmai« n-P r» hsch >pe, die ebenso wie cdcr zur Laute singen 30 Uhr findet in der Biedermeier Kapelle :d der Beschluß des lcchtcm Wetter sähe». Ausstellungspalast, In der Sitzung des len am Freitag stellt tz der 6 Volle-ichulc, ing, Weiler ioll über ehen zur Einrichtung oerdc». irb in Dressen sie züa Schlender, tbül same Schriftstellerin monistische» Studdn i ihres Wissens ihr« n Studien war ihr 1 über „Germanisair r Germanen umsasst.' e Vortragsreisen in lekannl gemacht und ie nordischen Länder sie der Tod über, en 5, August, nachm. ", lustiges Bild von percltc von llicn- öchickctain, Eiulrilt Ps,, Kinder 30 Pf. ,uli gesperrte Teil der llllcc wird vom Sonn, wieder sreigcgcbc», iird ö.ie Krastpastliuie bis NeinSberg eilstrecke Siebenlcbn— rbindung Freiberg zum 4, August von tz und Hauptbohnhos Straße; Linie 26: «ahnhds über Iahn-s ger Straste. t zugelassenen Fracht- s 31, März 1T29 ver- «28 dürfen jedoch nur -stellt werden, die den' 'etenden neuen Eisen« sprechen, e Arbeiten erfordern i—8.30 Uhr früh die t: Bautzner Str, 27b« zer, Sebnitzer, Hohn« gofgosse, Löwenstraste t durch Fernsprecher Stadtgebiet treibt ein nitte von Postschecks» schäftsräiimc» sucht er «er Anweinma, daran äcklcgcn. Er verspricht t inzwischen durch die erscheint er auch wie- ZablunnKabschnilt vor, r Kanssnmme enthält, scheu und zur Herans- at der Betrüger ledig- insbesondere z»r Er« jigczablt und gann den inzablungSsinnmc ge- re alt. ausfallend groß laltnua, glatt roüerles ie Kleidung wird von oler wird dringend ge- ine Festnahme zu ver> Schadenfeuer in den MMel-eukfchen Skahlwerken Lauchhammer, 8. August. Ein heftiges Schadenfeuer brach kürzlich in dem Holzimprägnierwerk der Mitteldeutsch,««! Stahl- merke aus. Dabei wurden ein Karbolineumlager und eine Werkstatt zerstört. Trotz des dem Feuer günstigen Windes, konnte die Feuerwehr das Feuer löschen. Wahrscheinlich liegt Sie Ursache des Brandes in der Ueberhitzung des Karbolineums. d. Tödlicher Unfall. Beim Bau der Ueberland-Hockspan- nungsleitung Niederwartha-Etzdorf kurz hinter Kleinschön. berg waren Arbeiter mit der Befestigung von Traversen auf Sen Mosten beschäftigt und unten stand in einiger Entfernung Ser siebenjährige Sohn des Steinbrucharbeiters Richter. Der selbe wurde von einer heruntergefallenen Traverse an den Kopf getroffen und erlitt so schwere Verletzungen, datz er starb. d. Waldbrand. Am Mittwochabend entstand im Forstrevier Kiepern am Coswigcr Weg ein Waldbrand. durch den etwa 10 000 Quadratmeter zwanzigjährigen Waldbestandes vernichtet wurden. Nack, mcbrstündiger angestrengter Arbeit ge lang cs den vereinten Bemübungcn mcbrerer Feuerwebren der Um gebung. die weitere Ausdehnung des Feuers zu verhindern. Die Eiitstcbungsiirsache des Brandes ist noch unbekannt. d Als Leiche aufgcfnnden. Der frühere Kantinenwirt Bern hard Trommer in Königsbrück, der einst in sehr guten Verhältnissen lebte, wurde vorgestern in den Abendstunden in der Nähe einer Sandgrube in Laußnitz-Anbau neben seinem Handwagen, auf dem er trockenes Holz geladen hatte, als Leiche ausgefunden. Der herbei- gcrnfene Arzt stellte Tod infolge Schlaganfalls fest. T. hinterlästt eine Witwe und 5 unversorgte Kinder. i.riprig und Umgebung Das künstlerische Festprogramm -er Herbstmesse Während der Leipziger Herbstmesse, vom 26. August bis 1. Sep tember, wird in Leipzig eine Reihe hochwertiger Musik- und Thcateraufführungen stottfindcii. Das Leipziger Meßamt veranstaltet am Dienstag, den 28- August, 19.30 Uhr, ein Gewand- haussonderkonzert, für dessen Leitung der Dirigent der Vahreuther Festspiele von 1927, Generalmusikdirektor Franz von Hoeßlin, ver pflichtet ist. Das Programm sieht u. a. Schubert (Gesänge des Harfners 1. 2, 3) und Beethoven (5. Symphonie) vor. In gleicher Weise wie das letzte Messe-Gewandhaus-Sonderkonzert dürste auch dieses Konzert ein Ereignis auf künstlerischem Gebiete werden- Im Völkcrschlachtdenkmol findet am 26. Anglist. 16.30 Uhr, eine Ge- iangsaufführnng des Tnrmchorcs unter Leitung von Prof. Gustav Wohlgemut statt. Die Leipziger Theater und Varietees haben für die Messe einen ausgesuchten Spielplan zusammengestclli. Das Neue Tbc,Her bringt „Die Meistersinger", „Carmen", „Die Fledermaus", „Der Nosenkavalicr", „Frühlings Erwachen", „Ionnp spielt ans". D«s Alte Theater und das Schauspielhaus bieten Lustspiele und Sck'wänke, das Neue Operettentheater Hai „Zarewitsch", „Walzer- tranm" und „Paganini" ans den Spielplan gesetzt. Besuch amerikanischer Bibliothekare Zu einem zweitägigen Besuch ist in der Büchcrstadt Leipzig eine Studiengcscllschast amerikanischer Bibliothekare eingetroffen, die von den Vertretern des Leipziger Buchhandels empfangen wurde. Am Tonnabend will die Studiengescllschast die Deutsche Bücherei eingehend besichtigen und danach einer Einladung des Börsenver- cnis Deutscher Buchhändler zu einem Abendessen in den Räumen der Dcnischen Bücherei folgen. ) Ein Moschinensendcr für Leipzig. Durch die Fortschritte der Technik sind die bisher gebräuchlichen Röhrensender ini Rundfunk überholt. Die Post verwendet für die Telcgraphiesendung schon viel fach Maschinensender, die wirtschaftlicher arbeiten. Jetzt soll auch der Mitteldeutsche Sender in Leipzig einen solchen Maschinen sender erhalten, der in einigen Monaten in Betrieb genommen wer den wird. Zunächst wird man aus dem Ausstellungsgelände die vor handene Holzbaracke durch ein neues Sendehaus ersetzen, nach dessen Fertigstellung ner neue Sender eingerichtet werden wird. In der ersten Zeit nach seiner Inbetriebnahme soll noch mit beiden Sendern gearbeitet werden, um den Maschinensender restlos auszuprobiercn. Seine Leistung und Wellenlänge sind dieselben wie bei dem alten Sender. ) Lcvinc und Coste in Schkeuditz. Donnerstag nachmitiag lan deten auf dem Flugplatz Schkeuditz in dem fahrplanmäßig von Feuergesecht mit Einbrechern? St« Vorschlag zur Vermeidung von Menschenopfern Polizei-Feuerkämpfe mit Verbrechern sollte es eigentlich nicht mehr geben! Leicht gesagt, wird mancher meinen, und ein fach nicht durchführbar. Die Polizeien Deutschlands werden diese Praxis noch solange durchführen, bis weiter« Kriminale, Blaue und Grüne zur Strecke gebracht sind durch die todesver- achtende Schießerei der gehetzten Verbrecher, wie Hein einer war, und der entsprungene Zuchthäusler Flattau. der aus dem Bran denburger Zuchthaus ausgebrochen war und nun am Dienstag dieser Woche eine kleine, aber folgenschwere Schießerei in dem Hause Sickingerstraße 78 veranstaltete: Erfolg ein Toter, dies mal einer vom helfenden Zivil. Berliner Zeitungen schildern den Vorgang mit ebenso riesiger Aufmachung, wie die Polizei auch mit großem Aufgebot anrückte, um mit dem Ausbrecher ein frischfröhliches Nachtgefechts-Schießen aufzunehmen, der sich auf dem Dachboden verschanzt hatte. Der Raubmörder Hein wurde am 19. Juli in Coburg dreimal zum Tode verurteilt wegen drei erschossenen Polizisten — zwei sind zeitlebens armselige Krüp pel —, und die Urteilsbegründung enthält schwere Anwürse mit vollem Recht gegen die örtliche Planener Polizeileitung, die die zwei Kriminalbeamten schutzlos dem verwegenen und gehetz ten Mann vor die Pistole lieferte. Da wird denn in Berlin und in allen Großstädten Deutschlands mit Polizei-Ausstellungen ge arbeitet, man führt dem steuerzahlenden Bürger, weiß Gott, die schönsten Theorien und Polizeipraktiken in Wort und Bild und Film vor und täuscht ihm angcnehmst vor, wie sicher er ist und wie gewandt die Polizei den Verbrechern zuleibe geht. Und wenns draufankommt, wird, wie in Plauen, gegen den schweren Jungen Hein, sage und schreibe die Feuerwehr mobil gemacht, und das Ueberfallkommando rückt an, nachdem er längst über alle vogtländischen Berge ist. Auf dem Plauener Pflaster lagen zwei Beamte, einer tot! Anstatt die notwendigsten Höchstalarm-Dor- kehrungen tagelang vorher zu treffen, denn der Mörder war in der Gegend avisiert, wo Hölz einst seine Abenteuer ausführte — also die Bevölkerung zu unterrichten: wenn der Hein in einem Hause gestellt ist. dann räumen di« Bewohner von selber di« Be hausungen, die Landespolizeihundertschaft aber sperrt den Häu serblock und dle Stadtausgänge ab und geht gegen den ver schanzten Verbrecher mit allen möglichen schweren Polizeiwaffen an. Am besten aber lasse man die Feuerwehr — wie in Plauen 1928 geschehen — zu Hause, was soll sie? Etwa svritzen? — Ich wüßte ein famoses Pokizetkamps- und -Wehrmittel: das Reiz gas. den Tränenerreoer. den heut« bereits große Iustizverwal» tunaen lKesänanisweienI Mitteldeutschlands anerkennen als wirksames Dekämpfungsmittel bei Eefängnisaufständeir, die sich immer wiederholen werden, sodaß das in solchen Retzgas-Poli- zeiapparaten einmal angelegte Geld niemals umsonst vertan ist. Die Gekängnisoerwaltungen haben eben solche Tränenwerfer, etwa wie Zerstäuber irgendwelcher Fertigung, in Verwahr und liefern sie, solange die Polizeien sie noch nicht haben, der Polizei zu Einsatzzwecken aus. Also eine Hundertschaft, die gegen ein solches Fort Chabrol eingHetzt wird, hat eo ipso demnächst rund io „Polizeimaxe", sperrt den Häuserblock ab und schießt mit einem Tränengaswerfer oder Tränenbombenwerfer, gegen den die Entente gar nichts haben kann, in das Stockwerk diese Reizgeschosse, statt sich mit einem Halunken wie Flattau, der auch dranglauben wird, stundenlang herumzuschießen. Es mutet ein fach wildwestlich an. wie die Schießpraxis heute noch in Groß städten vor sich geht. Gegen Tränengas kann der gerissenste Bruder nichts machen, er weint innerhalb eines Bruchteils einer Minute und erhebt die Hände zur Fesselung. Warum man sich die „guten" Erfahrungen des Weltkrieges nicht zur Verbrecher- bekämpsuna zunutze macht? Nicht, als ob man Eiftgastechniken fördern will. nein, indem man an 1918 sich erinnert, wie heillos die ersten Tränengeschosse wirkten, durchaus ungefährlich bei sofortiger Reinigung der Schleimhäute der Augen, muß man sich bald bei allen deutschen Polizeiverwaltungen darüber klar wer den, daß die Zeiten der „törichten Kugel" — wie Dragomirof sagte — und der polizeiwidrigen Handgranate vorbei sind im gesamten Polizeidienst und Eesängniswescn. Wir sind im Mo nat Juli gezwungen, an die Toten von Wien zu denken, gleich gültig in diesem Falle, ob Beamte oder Neugierige oder Ver brecher, sie wären alle am Leben durch Anwendung von Tränen gasen, und die Verbrecher könnte man in solchen Fällen stets lebend der ausgleichcnden Gerechtigkeit zuführen, statt Tote auf dem Pflaster zu haben, die nichts mehr aussagen können in Mord- oder sonstigen Verbrechensfällen. Also fort mit der Her- «m-Schießerei zwischen Polizei und Verbrechern, die ihr arm seliges Leben zu teuer verkaufen und her im Interesse der Be amten und Passanten — einer wurde auch verwundet durch eine abirrende Kugel — mit dem Tränenwerfer. der reizenden Poli zeibombe. die sich die Entente sofort nach deutschem Muster zu legt, dankbar, Hand in Hand mit der deutschen Polizei die in ternationalen Verbrecher ausräuchern zu können, ohne einen der tüchtigen und tapferen Beamten anfs SBel zu setzen lAajor a. O. Ltsciiait Köln kommenden Flugzeug der Deutschen Lufthansa der amerika nische Ozeoiiflieger Levine und der Wcltflieger Coste. Sie beabsich- ligen sich von hier aus in einer Juukersmaschine nach Dessau zu begeben. ) Eine ncrvcukranke Hausbesitzerin als Brandstifterin. In L.-Kleinzschocher brannte es vor kurzem zweimal an einem Tage. Man nahm sofort Brandstiftung an; cs konnte aber nicht ermittelt werden, wer das Feuer angelegt haben könnte. In der Nacht zum 31. Juli brannte es abermals in demselben Hause. Jetzt stellte sich heraus, datz die Hausbesitzerin selbst als Brandstifterin in Frage kam. Bereits in der Nacht daraus brach wiederum Feuer aus, und wieder hatte die Hausbesitzerin es angcstcckt. In allen Fällen konnte dos Feuer schnell gelöscht werden, neniicnswerier Schaden wurde nicht angerichtet. Die Frau wurde aber nun wegen ihrer Gcmein- gesährlichkeit einer Nervenheilanstalt zugesührt. ) Doppcleinbruch. Mittwoch abend statteten Einbrecher der in der Südstraße gelegenen Wohnung und dem damit verbundenen Schokoladen- und Modewarengeschäft der Schwestern I. einen Be such ab. Die Diebe durchwühlten alle Behältnisse nach Wertsachen und erbeuteten einen größeren Geldbetrag sowie eine goldene Damcn- Armbanduhr. woraus sie sich entfernten. Vorläufig fehlt noch jede Spur von den Dieben. Grohraumför-erung in -er Braunkohlen-In-ustrie Borna, 3. August. Aus dem im benachbarten Deutzen gelegenen Braunkohlen- wertze, Kraft H, der Niederlausitzer Kohlenwerke fand in diesen Tagen eine Bunkerweihe statt, die einen ebenso tiefen, wie interessanten Einblick in die Probleme der Bergbautechnik im allgemeinen und der sogenannten Grostraumförde rung im besonderen gewährte. Die gebieterische Forderung des Ueberganges zur Grostraumförderung, die sich heute wohl allenthalben im Tageboubetriebe moderner Braunkohlenmerke geltend macht, ließ sich bei Kraft II aus bestimmten Gründen mit gewöhnlichen Mitteln nicht lösen. Die Werksleitung mit Direktor Gothmann an der Spitze ersann darauf einen Plan, der von sachverständiger Seite als kühn und geradezu genial bezeichnet wird. Zugrunde liegt ihm der Vorwurf, die bisher bestehende schiefe Ebene, die bei der Ablösung durch Grost raumförderung noch ganz andere Ausmaße und Raumbedarf erfordern würde, wegsallen zu lassen und die ganze Fördereinrichtung unter Tage zu legen, und zwar an einen Stollen, der wegen der darüberliegendei« Fabrik anlagen für den Abbau der Kohle sowieso verloren ist. Die Förderung erfolgt auf der Togebausohle mit anschliest. Schachtdecherwerksförderung nach der Brikett fahrt k. Dabei fahren die Grostraumzüge mit elektrischen Lokomotiven und Wagen von 38 Kubikmeter Inhalt vom Tagebau durch einen großen Stollen über einen Tiefbunker, in dem die Großraum wagen entleert werden. Der Tiefbunker liegt 30 Meter unter dem Brikettfabrikgebäude. Es waren enorme Schwierigkeiten zu überwinden, um diese Anlage bis zu einem gewissen Stande der Vollendung zu bringen. Zur Weihe, die unter Tage in mitten des neuen Werkes abgehalten wurde, waren u. «. auch der Generaldirektor der Niederlausitzer Kohlenwerke, Dr. Gabelmann, der Vertreter des Bergamts Leipzig, Negierungs rat Dachselt und Diplom-Ingenieur Wilhelm Petsck>ek erschie nen. ) Schweres Autounglück. Gestern nacht gegen 1 llhr stieß aus der Landstraße Hohent» rm —Halle ein Lastauto mit einem nnt vier Personen besetzten Personenwagen zusammen. Da das Per sonenauto sofort Feuer sing, konnte der Chauffeur nickt mehr ge rettet werden. Die übrigen Insassen konnten sich durch Hcrausivrin- gen aus dem Wagen retten, doch auch sie wurden zum Teil schwer verletzt. Der Wagen ist vollständig verbrannt. Das Fräulein v. Scu-eri Erzählung aus dem Zeitalter Ludwigs des Vierzehnten Von E- T- A Hoffman n. k2. Iortietzung.« Samte Croix, sein Gehilfe la Caussce, die Brinvillier wußten lange Zeit hindurch ihre gräßlichen Untaten in undurchdringliche Schleier zu hüllen; doch welche verruchte List vcrworiener Menschen vernmg zu bestehen, hat die ewige Macht des Himmels beschlossen, schon hier auf Erden die Frevler z» richten. Die Gifte, die Samte Eroix bereitete, waren so sein, daß, lag das Pulver bei der Bereitung offen, ein einziger Attmzug hin- reicklc. sich augenblicklich den Tod zu geben. Samte Croix trug des halb bei seinen Operationen eine Maske von seinem Glase. Dies« siel eines Tages, als er eben ein fertiges Giftpulver in eine Phiole schütten wollte, herab, und er sank, den seinen Staub des Giftes ein- almcnd. augenblicklich tot nieder. Da er ohne Erben verstocben, eil:e» die Gerichte herbei, um den Nachlaß unter Siegel zu nehmen. Ta fand sich, in einer Kiste verschlossen, das ganze höllische Arsenal des Giftmordes, das dem verruchten Saint« Croix zu Gebote gestan den, aber auch die Briese der Brinvillier wurden oufgcftmden, -ie über ihre Untaten keinen Zweifel ließen. Sie floh nach Lüttich in ein Kloster. Tesgrais. ein Beamter der Marechaussee, wurde ihr iiachge'endct. Als Geistlicher verkleidet, erschien er in dem Kloster, wo sie sich verborgen Es gelang ihm. mit dem entsetzlichen Weibe einen Liebeshandcl anzuknüpfcn und sie zu einer heimlichen Zusam menkunft in einem einsamen Garten vor der Stadt zu verlocken. Kaum dort angc'ommcn, wurde sie aber von Desgrais' Häschern umringt, der geistliche Liebhaber vernmudelte sich plötzlich in den Beamten der Marechaussee und nötigte sie, in den Wagen zu stei ge». der vor den, Garten bereit stand und. von den Häschern um ringt, gcradeswegs nach Paris absuhr. La Chaussee war schon früher enthauptet worden, die Brinvillier litt denselben Tod. ihr Körper wurde nach der Hinrichtimg verbrannt und die Asche in die Lüfte zerstreut. Die Pariser atmeten ans, als das Ungeheuer von der Welt war, da? die heimliche mörderische Waffe ungestraft richten konnte gegen Feind und Freund. Doch bald tat es sich kund, daß des ver ruchten La Croix entsetzliche Kunst sich fortvererbt hatte. Wie «in unsichtbares tückisches Gespenst schlich der Mord sich ein in die eng sten Kreise, wie sie Vcrivandtschast — Liede — Fremckschaft nur bilden könne», und erfaßte sicher und schnell die unglücklichen Opfer. Der, den man heute in blühender Gesundheit gesehen, wankte morgen krank und siech umher, und keine Kunst der Äerzte konnte ihn vor dem Tode retten. Reichtum — ein einträgliches Amt — ein schönes, vielleicht zu jugendliches Weib — das genügte zur Ver folgung auf den Tod. Der Gatte zitterte vor der Gattin — der Vater vor dem Sohn — die Schwester vor dem Bruder. Unberührt blieben die Speisen, blieb der Wein bei dem Mahl, das der Freund den Freunden gab. und wo sonst Lust und Scherz gewaltet, spähten verwilderte Blicke nach dem verkappten Mörder. Man sab Familienväter ängstlich in entfernten Gegenden Lebens mittel einkausen und in dieser, jener schmutzigen Garküche selbst bereiten, in ihrem eigenen Haus« teuflischen Verrat fürchtend. Und doch war manchmal die größte, bedachteste Vorsicht vergebens. Der König, dem Unwesen, das immer mehr überhand nahm, zu steuern, ernannte einen eigenen Gerichtshof, dem er ausschließlich die Untersuchung und Bestrafung dieser heimlichen Verbrechen über trug- DaS war die sogenannte Chambre Ardente, die ihre Sitzun gen unfern der Bastille hielt und welcher la Regnie als Präsident Vorstand. Mehrere Zeit hindurch blieben RegnieS Bemühungen, so eifrig sie auch sein mochten, fruchtlos, dem verschlagenen Tesgrais war es Vorbehalten, den geheimsten Schlupfwinkel des Verbrechens zu entdecken. In der Vorstadt Sgint Germoin wohnte rin altes Weib, la Voistn geheißen, die sich mit Wahrsagen und Geistcrbeschwören ab gab und mit Hilfe ihrer Spießgesellen, le Sage und lc Vigoiireur, auch selbst Personen, die eben nicht schwach und leichtgläubig zu nennen, in Furcht und Erstaunen zu sehen wußte. Aber sic tat mehr als dieses. Erilis Schülerin wie la Croix, bereitete sie wie dieser das feine, spurlose Gift und half auf diese Weise ruchlosen Söhnen zur frühen Erbschaft, entarteten Weibern zum andern jüngeren Gemahl. Desgrais drang in ihr Geheimnis ein, sie gestand alles, die Chambre Ardente verurteilte sie zum Fcuertode. den sie auf dem Greveplah erlitt. Man fand bei ihr ein« Liste aller Personen, die sich ihrer Hilfe bedient batten; und so kam es, daß nicht allein Hin richtung auf Hinrichtung folgte, sondern auch schwerer Verdacht selbst aus Personen von hohem Ansehen lastete. So glaubte man. daß der Kardinal Bonzh bei der la Voiffn das Mittel gefunden, alle Personen, denen er als Erzbischof von Narbonne Pensionen bezahlen mußte, in kurzer Zeit Hinsterben zu lassen. So wurden die Herzogin von Bouillon, die Gräfin von SoissonS, deren Namen man auf der Liste gefunden, der Verbindung mit dem teuflischen Weibe angcklagt, und selbst Francois Henri de Montmorenci, Boudckelle. Herzog von Luxemburg. Pair und Marschall de? Rei ches, blieb nicht verschont. Auch ihn verfolgte die furchtbare Chambre Ardente. Er stellte sich selbst zum Gefängnis in der Bastille. wo ihn Louvois' und la Regnles Haß in ein sechs Fuß lan ges Loch einsprrren ließ. Monate vergingen, ehe es sich vollkom men ausmitteltc, daß des Herzogs Verbrechen keine Rüge verdienen kcnitte Er hatte sich einmal von le Sage das Horoskop stellen lassen Gewiß ist es, daß blinder Eifer den Präiidenlen la Regnie zu Gewaltstreicken und Grausamkeiten verleitete. Das Tribunal nahm ganz den Charakter der Ingiiisition an; der geringfügigste Verdacht reicht« hin zu strenger Einkerkerung, und oft war es dem Zufall nbc'lassen. die Unschuld des auf den Tod Angeklagten dawuliii«. Dabei war Regnie von garstigem Amelien und beimlncki'cheni Wesen, so daß er bald den Hast derer auf sich lud, deren Räckcr oder Schützer zu sein er berufen wurde. Die Herzogin von Bouillon, von ilnn im Verhöre gefragt ob sie >vn Teillcl ge'eben? erwiderte: Mich dünkt, ich sehe in diesem Augenblick! Während nun auf dem Greveplah das Vlut 'Schuldiger und Verdächtiger in Strömen flost und endlich der heimliche Giftmord seltener und seltener wurde, zeigte sich ein Unheil anderer Art, das neue Bestürzung verbreitete. Eine Gaunerbande schien cs darauf angelegt zu haben, alle Juwelen in ibren Besitz zu bringen. Der reiche Schmuck, kaum gekauft, verschwand aus unbegreifliche Weise, mochte er verwahrt sein, wie er wollte Noch viel ärger aber war es, daß jeder, der es wagte, zur Abendzeit Juwelen bei sich zu tragen, auf offener Straste oder in finsteren Gängen der Häuser beraubt, ja wohl gor ermordet wurde. Die mit dem Leben davon- gekommen, sagten aus. ein Faustschlgg ans den Kops habe fle wie ein Wetterstrahl niedergestürzt. und aus der Be'-mbuim erwacht bätten sie sich beraubt und an ganz anderm Orie als da. wo sie der Schlag getroffen, wiedergeftinden. Die Ermordeten, wie sie beinabe jeden Morgen auf der Straste oder in den Häusern lauen, batten «Ge die selbe tödliche Wunde, einen Dolchstich ins Herz, nach dem Urteil der Aerzte so schnell nu- sicher tötend, dast der Verwundete keines Lautes mächtig zu Boden sinken mustte. Wer war an dem üpuigen Hose Ludwigs des Vierzebntcn. der nichtt in «inen geheimen L!e- beshandel verstrickt, spät zur Geliebten schlich und manchmal ein reiches Geschenk bei sich trug? Al? ständen die lltziuner mi! Geistern im Bunde, wußten sie genau, wenn sich so etwas zuiragen sollte. Ost erreichte der Unglückliche nicht das Haus, wo er Liebes'Gck zu geniesten dachte, oft fiel er aus der Schwelle, ja vor dem Zimmer der Geliebten, die mit Entlehen den blutigen Leichnam fand. Vergebens liest Argenson. der Polizeiminister, alle? m '-reifen, was von dem Volk nur irgend verdächtig schien, vergeben? mittete la Regnie und suchte Geständnisse zu erpressen vergeben? wurden Wochen, Patrouillen verstärkt, die Svur der Täler ivar nicht zu finden. Nur die Vorsicht, sich bis an die Zäbne zu bewaft'"«n und sich eine Leuchte vortragen zu lassen, hall einigermaßen, und doch fanden sich Beispiele, daß der Diener mit Skeinwürsen geäugstigt und der Herr in demselben Augenblick ermorde! und beraubt wurde. lFortsetzung folgt.)
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