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Do« Dr. Norbert Salpeter, Krakau Aus einem Vortrag, den Dr. Salpeter kürzlich vor einem Kreise führender Männer der deutschen Wirtschaft gehalten hat, geben wir hier die Hauptgedanken wieder. Der Vortrag gibt einen Ueberblick über die in Deutsch land wenig bekannten Wirtschaftsverhältnisse in Polen und bedeutet einen interessanten Beitrag zu den deutsch polnischen Wirtschastsverhandlungen. lieber Polen sind im Auslande im allgemeinen nur verschwom men« Verstellungen vorhanden. Man verallgemeinert deshalb sehr leicht solche Erscheinungen, die nebensächlich, und beachtet solche nicht, die typisch sind. So wird zum Beispiel, wenn wir uns nur aus dem Boden der Wirtschaft bewegen, verschieden im Auslande die Entwicklungsstufe des Staates beurteilt. Deutschland hält Polen für ein Agrarland, Oesterreich für einen industriereichere» Staat und Rußland lür ein stark industriecntwickcltes Zentrum. Es sind dies selbstverständlich Teilanschauungen, welche auf den ganzen Staat im allgemeinen projiziert werden, je nachdem die an geführten Staaten ihre gewesenen Provinzen als Maßstab für di« Beurteilung des ganzen Staates verwenden. Polen wird im allgemeinen den Agrarländern gleichgeseht, Wir sehen, daß sich hier nicht nur Anschauungen kreuzen, wenn man den konstruktiven Bau des Staates erwägt, sondern auch, daß sich die Meinungen zuspitzc», sobald die praktische Anwendung der Wirt schaftspolitik in Frage kommt. Wie stellt sich nun tatsächlich der konstruktive Vau des Staates dar? Welche Bedeutung soll der Landwirtschaft und der Industrie bcigemcsscn werden? Landwirkschask und Agrar-Induflrie Versuchen wir die Tatsachen anzusnhren. Die Land- und Forstwirtschaft deckt weit über die Hälfte des Nationalein kommens, welches netto 9 Milliarden Goldsranken beträgt. Der Waldbestand kann jährlich 10,5 Millionen Festmeter Holz abwerfen. Der Vieh stand beträgt nach den letzten Erhebungen 29 Milli onen Stück, das sind zirka 70 Prozent des Vichslandcs in Deutsch land. Die Getreideernte bat, wenn sie auch den Vorkriegs stand nicht erreicht hat, doch auf den Hektar bebauten Landes zuge- uouuuen. Die Intensivierung der landwirtschaft lichen Produktion steigt, was am besten aus dem Ver brauch der Düngemittel zu ersehen ist. Der Verbrauch ist in einem Jahre, 1927, um 76 Prozent gestiegen. Die Bedeutung der Land- uud Forstwirtschaft kommt auch im Außenhandel zum Ausdruck. Der Erport von Landwirtschastsproduktcu und Erzeugnissen der Agrarindustrie, wie auch von Holz und .Holzwaren heträgt im Durchschnitt über 61 Prozent des Gesamtcrportes. Wenn auch die Landwirtschaft einen wichtigen Posten im Nationalvermögen und -cinkomme» des Staates cinnimmt, so darf doch nicht der Schluß daraus gezogen werden, als ob die Indu strie Polens keinen aktiven Posten darstellt. Die Industrie stützt flc/i auf zwei wesentliche Elemente, welche ihre Entwicklung fördern, und zwar aus den Reichtum der Land- und Forstwirtschaft, und zweitens auf den der inländischen industriellen Rohstoffe. An der Spitze der Agrarindustrie schreiten die Zuk- kersabrikcu. Die 72 Anlagen produzieren über 5,6 Millionen Kilogramm Zucker. Von der gesamten Lebcnsmittelausfuhr, welche im Jahre 1926 382 Millionen Goldfranken betragen hat, fiel auf den Zuckercrport über 22 Prozent. Ihnen folgen die Spiritusbrennereien mit 1317 An lagen und einer Jahresproduktion von 580 000 Hektoliter. In der Produktion der Bierbrauereien stellen wir seit zwei Jah ren eine andauernde Besserung fest. Diese Industrie, welche vor dem Weltkriege 8 Millionen Hektoliter Bier produzierte, wird in kurzer Zeit den Vorkriegsstand erreichen. Und dann kommt die Müh le n i n d u st r i e mit ihren 138 großen Anlagen von einer Jabres- produktioussäbinkeit von 220 000 Waggons. Einen wichtigen Posten stellt die F l e i f ch p r o d u k t i o ». Der Erport von Fleisch ist seit dem Jahre 1921 von 13 Millionen Goldsranken auf 38 Millionen im Jahre 1927 gestiegen. Anlelmend an die Vielftucht hatten sich die Gerbereien entwickelt- Ihre Produktionssähigeit wird auf über 5 Millionen Stück Viehloder geschäht, was weit den Bedarf der Vorkriegszeit übersteigt, welche nur 3,5 Millionen Stück aufnehmcn konnte. Demzufolge ist diese Industrie in der Lage, für den Export zu arbeiten. Der Jahreswcrt des gefällten Holzes beträgt rund 20 Mil lionen Goldsranken. Nach der Bearbeitung rund 800 Millionen. Die polnische Produktion beträgt 6 Prozent der europäischen und 2 Prozent der Weltproduktion Im Jahre 1927 betrug der Holz export, nicht eingerechnet die Holzivaren, 347 Millionen Gold franken, das sind 23 Prozent des polnischen Gcsamtcxportes, was fast dem Werte der Ausfuhr der gesamte» Lebensmittelprodukt« gleichkommt. In Verbindung mit dieser Industrie hat sich eine ganze Reihe weiterverarbeiteiider Industrien entwickelt, von denen die wichtigste die Möbelindustrie ist. Neben diesen Indu strien hat sich die Papierindustrie entwickelt, deren Wert an produzierten Waren noch im Jahr« 1925 über 90 Millionen Gold sranken betragen hat. Kohle, Eisen, Chemikalien Die zweite Gruppe der Industrien stützt sich aus die indn'9'ic!- len Rohstoffe. Die Förderung von Kohle hat seit dem Jahre 1923 von 36 Millionen Tonnen auf 38 Millionen im Jahre 1927 zugenommen. Im Jahre 1913 betrug sie 41 Millionen, lieber 25 Prozent werden von der Industrie verbraucht. Im Jahre 1926 betrug der Import wert 255 Millionen Goldfranken, das find 76 Prozent der gesamten ausgeführte» Brennmaterialien. Dann folgt die Erdölpro duktion, welche Polen neben Rumänien an die Spitze der europäischen Produk tion stellt. Di« Produktion be trug im Jahre 1923 737 000 Tonnen, stieg dann im Jahre 1925 auf 811 000 im Werte von 70 Millionen Goldfrankcn. Im Jahre 1926 fiel die Produktivität, um wieder in den nächsten Jahren zu steigen. In der chemischen Industrie führt den Vorrang die Dü n g e m i t t c l p r od u k ti o n. Auch in dieser Produktion stel len wir einen Erport fest, und zwar im Jahre 1927 in der Höbe von 14 000 Tannen. Einen wichtigen Posten stellt die Kali- und Stick- stafsproduktion. die Produktion von Schwefelsäure, Karbid zind ande ren Halbfabrikaten dar. Die Salzproduktion ist seit dem Jahre 1913 von 200000 Tonnen auf über 400 000 gestiegen. Daß sich an diesem Rohstofsreichtum eine wciterverarbeitendc chemische Industrie entwickftt, ist selbstverständlich, NWS uns am besten die Tatsache illustriert, daß von 153 Millionen Goldfranken ciugeführteu chemi schen Produkten fast 130 Millionen auf Rah- und Halbfabrikate fallen. Wenn wir nun zu der E i s e n -, S ta hl - u n d Zinkvro - d u k ti o n übergehen, dann stellen wir folgendes fest: Tie Hochöfen, Siabl- und Walzwerke finden ihren ganzen ?lbsatz im Jnlande, was mit der steigenden Industrialisierung Polens im Zusammenhänge siebt. Roheisen wurden 611000 Tonnen im Jahre 1927 Produziert, von denen nur 7000 Tonnen im Bilanzsaida des Mebrervortes aus Polen im Auslande verbliebe». Demzufolge ist auch die Stablerzeunung und die Walzwcrksvroduktiou. die erster« mit 1.2 Millionen Tonnen und die zweite mit 924000 Tonnen — mit Ausnahme eines Bruchteiles der ein- und auSgefübrien Pro auktion — im Jnlande verarbeitet worden. — Anders stellt sich die Z i n k v r o d u kt i o u. Polen steht andritterStelleinder Weltzinkpraduktion. 11m das Bild zu vervollständigen ist noch die weiterv er arbeitende Industrie zu betrachten. Der Arb eit er zähl nach stellt hier an erster Stelle die Textilindustrie 166 000 Arbeiter, an zweiter Stelle kommt die Metallindu strie 87 000, und ihr folgen die Mineral- 59 000, Kwki- 55 000, LehensmIttel- 44 000 und die chemische Industrie 31000: an letzter Stelle die Konfektionsindustrie mit 13 000 Ar beitern. In der Berg- und Hüttenindustrie arbeiteten im Monat Dezember 1925 180 000 Arbeiter, während die Zahl be reits im Monat April 1928 auf 200 000 gestiegen ist. In derselben Zeit stieg die Zahl der Arbeiter in der weitcrvcrarbeitendc» Indu strie von 367 000 auf 550 000, wobei wir vie kleinere» Aulagcu nicht hinzurechnen. Demzufolge ist auch ei» Fortschritt in ocr weiter- verarbeitenden Industrie zu bemerken. Im Lause von zwei Jahren sind 15 Prozent neue Industrieanlagen hin zugekommen. Die Zahl der stillgelegte» weitervcrarbeilenden An lagen ist in den ersten zwei Monaten d. I 1928 von 59l aus 107 gefallen. Der Aukenhandek Bei der Besprechung der Wirtschaft im allgemeinen lwbeu wir nicht unterlassen auch den A u ß e n ha nd e ls v e r k e h r hie und da anzudeuten. Es wäre aber angezeigt, auch dieses Problem zu be- leuchte», um aus der Systematik der Wirtselzast die Entwicklungs tendenzen des Außenhandels hcranSznlesen. Der Gcsamiumsatz stieg seit dem Jahre 1924, nach der Einführung der Zlotywährung, von 2745 Millionen ans 3140 Millionen Goldfranken im Jahre 1927. Die Ausfuhr aus Polen beträgt etwa 87 Prozent der »ach Polen importierten Warenwerte. Polen führt hauptsächlich Lebensmittel-. Produkte, Holz in halbbearbeitctcm Zustand, Rohstoffe und Halb fabrikate aus. und zwar bis zu 86 Prozent des Gcsamtervortcs den Rest in industriellen Fertigfabrikaten, während es hauptsächlich Jn- dustricscrtigsabrikate entführt, und zwar 39 Prozent des Gesamt. Importes, wie auch Rohstoffe und Halbsabrikatc in 28 Prozent. An der Spitze der rohslossüachfragendeii Industrie schreitet die Textilindustrie mit 53 Prozent der gesamten Rohstoff- und Halb- fabrikateneinfuhr. Ihr folgt nach die Hüttenindustrie mit 14 Proz., die chemische Industrie mit 13 Prozent, die Gerbereien mit 6 Proz, und die Papierindustrie mit 3 Prozent. — Und von den importierten Fcrtigtvaren fällt wieder der größte Teil, h. fast 47 Prozent, auf die Metall- und elektrotechnische Industrie, 13 Prozent auf di« Lederindustrie, 10 Prozent auf die Tertik-, 3 Prozent auf die Papier industrie, Demgegenüber zeigt wieder der polnische Export, je nach den exportierenden Industriezweigen, folgendes Bild: Exportierte Roh stoffe und Halbfabrikate fallen zu 43 Prozent auf die polnische Holz industrie, 26 Prozent auf die Rohöl- und Kohleniudustrie, 14 Prozent führt die Hüttenindustrie aus. Von den Fertigfabrikatcn exportieren wieder in Polen: 23 Prozent die Metallindustrie, 20 Prozent dir chemische und 10 Prozent die Textilindustrie. Was zeigt uns dieses Bild? Erstens, daß Polen zwar seinen Export gegenwärtig — nicht eingerechnet die Lebcnsmittelausfuhr — auf di« ausgcsührien Rohstoffe und Halbfabrikate stützt, daß aber die überwiegende Einfuhr der Fcrligfabrikate für den AiiSbg» der In dustrie bestimmt ist, und zwar am stärksten für die Metallindustrie und dann für andere bedeutende Industriezweige. Zweitens, daß neben den Fertigwaren Rdbstoife und Halbfabrikate einacsübrt wer den, welche im Jnlande weitcrverarbeilet werden. Und drittens zeigt das Verhältnis des Jmvortc? von Fertigwaren und Rohstoffen und Halbfabrikaten, und zwar der größere ProzenUab, welcher auf die Fertigprodukte fällt, daß sich die polnische Industrie ü b e r w i e- gcnd auf inländische Rohstoffe » nd Halbfabrikate stützt. Daß aber Polen fast zwei Drittel seines Exportes, neben den Lebensmittelprodnkten, auf Rohstoffs und Halbfabrikate stützt, ist nicht dem zuzuschrelben, daß cs eine kleine wciterverarbeitendc In dustrie besitzt, sondern der Tatsache, daß infolge des bestehenden Warenhungers die Industrie vollauf mit der Deckung der inländi schen Nachfrage beschäftigt ist. Bereits aus dieser Feststellung ersieht mau sofort, daß Polen im höchsten Maße in der Einfuhr der lndustriesörderudcu Artikel „nd Produktionsmittel interessiert ist, wie Maschinen und Avvarate, aller lei elektrotechnische Waren, Automobile, chemische Halbfabrikate und dergleichen. Selbstverständlich auch tu solchen, welche in Polen nicht verarbeitet werden aber in einem kleinen Prozentlake, wie allerlei Mediziualinstrumente, PriftistonSmeßiustruinenle, Velzwarc» usw. Daß wiederum Polen in großem Maße interessiert ist seine Lebens- mittclpradukte und insbesondere Tiervrodukte abzuleben In diesem zwischenstaatlichen Verkehr spielt Deutschland den H a u p t fa kt c> r. lieber 25 Prozent der gesamten Einfuhr kommt aus diesem Staate, über 32 Prozent des gesamten poluifchcu E'vorts geht nach Deutlchlaud. Bevor die Zoll- mißverständuisse mit Deutschland kamen, betrug de,- devischc Ervort nach Polen 34,2 Prozent im Iabre 1921 (1927 25 Prozent), der polnische Ervort »ach Deutschland 42,1 Prozent (32 Prozent) Den Ausfall decken jetzt andere Staaten, und zwar die Vereinigten S: :a- Der Ieschken Deutschböhmens Glanzpunkt. Der Feschsten ist der unbestrittene Herr des Isergebir- ges Niemand staun ihm seine Würde streitig machen. In stiller Verehrung huldigen alle Gipfel weit und breit seiner Majestät. Stolz trügt er seine Größe zur Schau und nimmt selbstbewußt die Huldigung der Kleineren entgegen. Von allen Gipfeln der Lausitzer Berge ist der Ieschken zu sehen. Er liegt im gesegneten Deutschböhmerlande, Lange Jahre war der Besuch des Ieschkens vielen Wanderlustigen unmöglich. Selbst die nächsten Nachbarn hatten es schwer. Nun aber die Grenzschwierigkeiten etwas gemildert sind, da setzt auch wieder der altgewohnte Fremdenstrom ein. Berlin und Ham burg, ja sogar Moskau zeichnen sich ins Fremdenbuch ein. Viele Wege führen zum Iesckzken. so viele, daß die Wahl schwer wird Leute, die gern den Berg besteigen, aber nicht viel laufen wollen, fahren meist mit der Bahn bis Reichen- berg und benutzen die Straßenbahn bis Oberhanichen. Von dort aus geht man etwa eine Knappe Stunde in gemüt lichem Wanüerschritt. Beschwerlicher ist der Aufstieg von Neu- Iand ans. angenehmer der von Kriesdorf her. Von War- lenberg her über Oschitz sind ebenfalls große Steigungen zu überwinden. Ich verbinde den Besuch des Ieschken gern mit der Wanderung von der Lausche her entlang des Lausitzer Landweges über den Hochwald. Deutsch-Gabel, Kellerberg, Schönbach-Scheusler-Kuppe, Moiselskupzie. Die Moiselkuppe liegt etwa Stunden von Kriesdorf entfernt. Ein gutes Berg- gasihaus nimmt dort den Müden aus. Nun verläuft der Weg immer den Kamm entlang. Das Auge schmerzen die abgeholz ten Waldstrecken, einzig belebt von dem leuchtenden Rot des Bergweidenröschens. Oftmals wird der Weg frei, das Iesch - kenhaus lugt von seiner hohen Warte. Wenn man de» Gchfel so vor sich sieht, da möchte manch einem der Mut sinken. Aber der Weg steigt so langsam an, daß man die Höhenunter schiede nicht merkt. Man ist zudem nie allein. Immer begegne! man Gleichgesinnten, die dasselbe Ziel suchen. Dort, wo der Weg zur Franz-Iosefs-Höhe abzweigt, biegen wir nach rechts ein. Ein kurzes Stück benutzen wir die Autostraße und dann den Steilankstieg. Kaum ein Unterschied zum Zickzachweg der Schneekoppe. Sehr steinig ist der Pfad, und je höher man kommt, desto mehr Geröll liegt im Weg«. Der Gipfel ist arg verwittert. Kein Wunder, bei solch altem Herrn. Die klima tische» Einflüsse haben ihm arg mitgespiclt. Wie eine Burg ragt das Ieschkenhaus in die Lande, so trutzig, so gewaltig. Wind und Wetter mögen toben, ihm können sie nichts «»haben. Wunderbar im Sinne des Wortes ist die Aussicht. Nichts kommt ihr gleich. Man muß sie nur genossen hoben bei klarem, sichtigem Wetter. Wie eine Landkarte aus- gebrcüek liegt das Gelände. Das verschlossene, dunkle Iser- gebirge, die Kuppen aus Rübezahls Reich, Erzgebirge, die Berge um Bautzen, die Sächsisch-Böhmische Schweiz, bis weit ins tschechische Sprachgebiet hinein mit den Bösigen, dem Geltsch und dem Millesckzauer als den hervorragendsten Punkten wären da besonders heroorzuheben. Niemals ist man allein oben. Daher ist's auch gar so schön in der geräumigen Gaststube. 500 Menschen faßt sie. Genug Fremdenzimmer für Uebernachtende Sie erhalten einen tiefwurzelnden Eindruck, wenn am Morgen die ersten Sonnenstrahlen den Gipfel des Berges wachkiissen und wenn am Abend die letzten Strahlen der Sonne über den Berg huschen oder die bleichen Strahlen des Nochtgestirns das Ieschkenhaus umgeistern. Jahrelang zehrt man von solch einem Anblick Schade, daß in den letzten Jahren um dieses Kleinod solch böse Stunden den Deutschen beschert wurden. Das Prager Bodenamt wollte das Ieschkenhaus. dem deutschen Gebirgs- verein gehörig, in tschechischen Besitz überführen. Das wäre keine Weste der Versöhnung. Dieser Berg war deutsch, liegt im deutschen Sprachgebiete und soll zeigen, daß der neue Staat deutsche Wünsche achtet wie eigene. Fritz Günther, Das Gift d«r Kornrade. — Die schöne Kornrade, deren rote Nelkenblüten sich im Feldblumenstrauß so lieblich ausnchmen, hat eine recht unangenehme Eigenschaft. Sie enthält nämlich in ihren Samen Giftstoffe, gegen die zwar die pflanzenfressenden Tiere ziemlich unempfindlich sind, die aber dem Menschen beim Genuß größerer Mengen Schaden bringen können. Dies ge schieht allerdings nur dann, wenn zugleich mit dem Getreide, zwischen dem die Kornrade wächst, auch die Kornradensamen ins Mehl geraten. Nach den Untersuchungen von Rost tritt auf den Genuß eines 20 Gramm schweren Weißbrotes, besten Mehl 3 bis 5 Gramm Radenmehl bcigemischt ist, Kratzen im Halse wie auch Uebelkeit und Magenkatarrh auf. Tödliche Vergiftungen werden hingegen nicht beobachtet: auch kann die giftige Wirkung durch längeres Backen oder Säuern des Teiges völlig aufgehoben werde». Um die Vergiftungsgefahr auszuschalten, pflegt man Getreide das stark mit Kornradensamen durchmischt ist, durch sogenannte Radenstebe zu seihen, wodurch die Ststsamen von den Körnern abgeschieden werden. Das deutsche Gesetz erlaubt übrigens bis zu 0.5 Prozent Radenbeimischung zum Mehl In Extraktform rein dargestellt ist das Gift immerhin so stark, baß Hunde und Schwetne, denen man den Extrakt einspritzt«. daran zugrunde gingen. Landkarten ans der Luft. — Der Zollstock des Londmesiers, der auf weglosen Gebieten mühselig lein Amt versieht, kann mit dem schön ausgestattetcn, elektrisch betriebenen Ausuabme- Apparai des Luft-Photographen nicht mehr konkurrieren. Di« zeitraubende und schon dadurch viel kostspieligere Erdver messungsmethode'wird durch die neuesten Erfolge der Luft- Kamera im wahrsten Sinne des Wories Überflüge!!. Der Luft» Photograph gewinnt wirklich ,.im Fluge", wozu der Geometer sich in den weniger zivilisierten Gegenden der Erde erst langsam den Weg bahnen muß, und die Technik der Weltucrmenun.z an der Hand der mit aller Genauigkeit ausgenommen«» Lusi-Bilder ist in der letzten Zeit immer mehr zur Vollkommenheit -eüracht- worden. In welchem Umfange die'« Methode, die Landkarten aus der Lust zu erhalte», bereits angewandt wird, scbilt r! an schaulich der letzte Bericht des Leiters des englischen Zivil-Luft« breitstes des Vize-Marschalls Sefton Brancker über den Fort schritt der Luft-Photographen. So sind z. B. 2>c um Quadrat« mellen außerbritischen Landes von den beiden wicku-ist a briti schen Gesellschaften für Lust-Aufnahmen auf diese Weist' ..ver messen" worden. Flugzeuge der Lufl-Ausiiabmen-G.'stlllichafts haben 2300 Ouadratmeileii des bisher fast nnbetannien Gebietes von Sarawak überflogen und dabei ein wertvolles Material! für Landkarten mit dem Maßstab van 1 Zoll pro <n:al. Meil«' hergestellt. In kaum zwei Monaten wurden ferner 800 Quadrat- sonders des Königsschatzes eröffnet worden Jahren veranstalteten Ausgrabungen in Mst ocai.deu die Kenntnis ber ältesten Geschichte Borderaüc is v.de: reichert und legen von dem künstlerischen Kinu cu der ein glänzendes Zeugnis ab. Im vierten vor-.brft.'.ich -i I-Hr» tausend hat dort die Gi)l:-sch'miedcft'<t bereits est.e er- e > sich« .Höhe gezeigt. Aus dem Grab des Prinzen Wcs .> :i "c-Pig stammt ein'großer goldener Helm, der den O- de Kopfes, mit den Haaren, den kleinen Zöpichc > am Hin e:'. .>p' de» Kronreis, den Ohren plastisch rvicdergitn dann eine Reche von goldenen Gefäßen und ein Dolch, Die kön^ftck' §',"''d'rte, mit Schildpatt und Lapislazuli in wotoOartiaer Be ereeitnng zeigt auf der einen Seite die königliche Familie beim ' >ukett. auf der anderen die sumerische Armee mit ihren Si > va.aerr und ihrem schwer gepanzerten Fußvolk. Tie von E L Maotley geleiteten Ausgrabungen geben damit ein lebciidiaes Büd aus jenem Volke, das die älteste bekannte Ziviliftnoi: vom Persi schen Golf über die Berg« des Taurus »nd über die Syrische Wüste nach der Küste des Mittelländische' Meeres ertrage» und so die erste Verbindung zwischen der Welt der er'"ärmten> Buchten des Mittelmeeres und dem Inneren Asiens, die erst» Brücke zwischen Orient und Okzident gebaut hat scheu Z'ui' st" NU nr »imen in li lr, be» st sc >» d u lest.en st zciaui.en l.,iven c is b.c.euo ad be- der Sr :e''er rcbristlich u I-Hr-