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Sächsische Volkszeitung : 10.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192806102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280610
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280610
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-06
- Tag 1928-06-10
-
Monat
1928-06
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.06.1928
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holungsgeblet besonders für Leipzig durch besonderes OrtSstgtut ent wickelt werden. Zur Förderung einer Dezentralisation Leipzigs sind an den für Wohnzivecke besonders geeigneten Orten in der Um gebung ausgedehnte Wohngebiet« vorgesehen, besonders im Süden der Stadt. Der Gesamtbcdarf an Wohnflächen im Plangebiet be trägt für die nächsten 50 Jahre rund 1000 bis 1200 Hektar, berechnet aus eine Wohndichte von W Personen j« Hektar. Die infolge des Kohlenabbaues voraussichtlich um zu siedelnden Ortschaf, t e u haben eine bebaute Fläche von rund 65 Hektar mit über 7000 Einwohner», Für die Umsiedlung sind die der betreffenden Orts lage zunächst liegenden ausgckohlten Gebiete vorgesehen. In dem Plan werden sodann Versorgungsfragen behandelt. Es sind Verhandlungen für eine wirtschaftliche Versorgung des Plangebietes mit Gas unter einheitlichen Gesichtspunkten im Gange. Znm Schlüsse wird betont, das, der Flächennuhungsplan die Mög lichkeit gebe, di« Zukunstsenlwicklung der Gemeinden festzulegcn. Die Planungsarbeiten hätten die Notwendigkeit einer ge setzlichen Regelung eimvaudfrei erwiesen. Es sei daher demnächst eine Verhandlung beim Ministerium des Innern in dieser Richtung beabsichtigt. Gasfernversorgung in Weflfachsen lieber di« Fragen der Gasfernversorgung im Gebiete der Kreishauptmannschast Leipzi« erstattete hierauf Oberingenieur Litinskh an .Hand von eingehendem Kartenmaterial ausführlich Bericht. Er betonte die Notwendigkeit ein«r Rationalisierung der. lyasversorgung, das heißt, der Zusammenfassung mehrerer kleiner Produktionsbetriebe zu wenigen gröberen Einheiten. Neben den vorhandenen Gaswerken sei ins Auge zu fass«n, erstens die Kokerei gaslieserung aus dem Ruhrbezirk, zweitens die BraunkohlengaS- erzcngung im mitteldeutschen Braunkohlengebiet«, drittens die Gas erzeugung aus den Kokereien des sächsischen Steinkohlenreviers bei Zwickau und vierteus die Verwertung der Gasüb«rschüssc bei der lkohleiwerflüssigung in den Leunawerken. Der Gasbezug von der Ruhr kommt für Mitteldeutschland zunächst nicht in Betracht; er wäre nur dann ausführbar, wenn sich die meisten Großstädte für den Anschluß aussprächen, wofür aber bisher keine Neigung besteht, weil die An gebote von der Ruhr wirtschaftliche Vorteile nicht geboten haben. Dagegen handelt cs sich bei der Braunkohlen Vergasung im mitteldeutschen Gebiet um ein für Mitteldeutschland sehr wichtiges Problem. Es sind ztvar noch technische Schwierig keiten zu überwinden, die sich hauptsächlich auf Zusammensetzung, Reinheit und spezifisches Geivicht des Vraunkohlengases beziehen, die sich aber zweifellos lösen lassen. Die Verwendung der sächsischen Steinkohle für Gasfernversorgung ist für «inen eigercn Bezirk be reits praktisch durchgeführt. Der Aktionsradius der Gasfernver sorgung von Zwickau aus ist aber nach der heutigen Kapazität der dortigen Kokereien nicht so groß, um die Kreishauptmannschast Leip zig zu versorgen. Die vierte Möglichkeit besteht so lange nicht, als di« chemischen Betriebe die Gase noch selbst verwerten können. Wenn cs den Leunawerken gelingt, aus Schwelmkoks Öele herzu- stcllcn, werden jedoch bedeutende Gasmengen frei. .Der Vortragende besprach sodann den von der Landesstelle für Gemeinwirtschaft für Sachsen aufgestellten Musterplan für eineGasfer» Versorgung, der vielfach Kritik gesunden hat, namentlich durch den Wirtschaftsverbond sächsischer Gemeinden. ES ichcine, daß die Versorgung Sachsens mit Gas zweckmäßiger als von Zwickau allein von sieben Städten mit besonders gut ausgcbau- ten Hiaswerkcn durchzuführcn wäre. Neuerdings ist, wie der Vor tragende mittelste, eine Arbeitsgemeinschaft zur Beratung dieses Pro blems zwischen Staat, Gemeinden und sächsischen Werken ins Leben gerufen worden. Der Vortragende beleuchtete anschließend die Verhältnisse im Gebiete der Kreishauptmannschast Leipzig im einzelnen. Vier Städte und 785 Landgemeinden werden bis heute mit Gas über haupt nicht versorgt. Ein Fünftel der Gcsamtbcvölkerung und zwei Drittel der ländlichen Bevölkerung sind also von den Vorteilen des Gases ausgeschlossen. Don de» vorhandcncn^ld Gaswerken können nur 7 als modern angeiprochen werden Denkmal- und Naturschutz Den Abschluß der Tagung bildete ein Bericht des Museums- dircktors Dr. Schulze, Leipzig, über Fragen des Denlmal- und Naturschutzes im Bezirk der Kreishauptmannschast Leip zig. Einleitend betonte er. daß auch in Sachsen sehr viel Erhal tenswertes vorhanden sei. An Hand von zahlreichen Lichtbildern zeigte er einen großen Teil der in Westsachsen noch vorhandenen Denkmäler der Kunst und Natur. Bei Besprechung der Maßnahmen zum Schuhe dieser Denkmäler forderte er die Anlegung eines ge nauen Verzeichnisses der vorhandenen Schätze und die Bestellung von Vertrauensleuten. Die Schwierigkeiten, die entgegcnständcn, würde» sich bei einigem guten Willen leicht überwind?» lassen. Jedenfalls mache der Gedanke der Denkmalspflege und des Natur schutzes bemerkenswerte Fortschritt«. In einer mehrstündigen Besichtigungsfahrt wurden die historisch und künstlerisch interessanten Schlösser an der Mulde. Trebsen, Dö- bcu, Kössern, Eolditz, Rochlitz und Wechselburg besucht. seit Jahre» warten oder die aus dem Spielplane gänzlich ver schwunden sind. Um diese Tatsachen wirb man freilich beider seits schwer herumkommcn! —Ist— - Albertthralrr- Der Schwank „So ein Mädel", der vor etwa 10 Jahren unter dem Titel „Das Extemporale" im Albcri- theaier gegeben wurde (sein Autor HanS Sturm war übrigens sciuerzeii Oberspielleiicr des Alberttheaters!) gehört in das Reich der Sommerbühne. Das ist ein besonderes Reich. Man kann da geben, tvaS man will, nur äußerst spannend oder über die Maßen ulkig muß cs sei». Ob die Schwankkonstruktio» auch nur ein Fünk chen von Sinn hat, ist völlig nebensächlich, dafern die Lachmuskcln in gehörige Anspannung geraten. Und diese Voraussetzung, gewähr leistet das Stück in hohen, Maße. Man l>at gestern abend gehörig ge lacht und am Schluß ganz äbnliche Ovationen dargebracht wie bei einer literarischen Premiere. Die tolle Range, die ihrem Papa eine Braut versorgt, ihrem Tanzsiundenherrn ein fehlerloses Extcmporalr cinschmnggelt und als sich die schlimmsten Konsequenzen zusammen- ziebcn, mit — nochmals gefälschte» — Beweisen alles wieder ins Reine bringt, muß ja, genau so wie in der situationsreichen Hand lung selbst auch beim Publikum Siege feiern. Gertrud Meinz uützlc diese Sieges-Chance köstlich. Sie war süß, frech, ein goldiger Kerl. Und Verhoeven, der eine sabelhaste Technik im Sichver- sprcchen entwickelte und im übrigen ein fescher Primaner war, gab den denklxir besten Partner dieser Range ob. Steiner spielte den Papa Professor famos u»ü Willis gut gesehener Rektor schwelgte unzweiscilmft in eigenen Pennäler-Erinnerungen, die uns ehemalige Mittelschüler übrigens alle überkamen. Alice Wehmuth war die liebenswürdige ProscssorSbraut, um derentwillen der ganze Un fug verzapft wird, und Charlotte Friedrich «ine sächsische Auf- ivartcfrau von Klasse. An Wencks Schnldiencrtypc konnte man seine Freude haben. Die flotte Ausführung leitete Reih, dessen Stärke solche Drolerien find. Zck. , Keine Schließung des Zwicliauer Theaters. Der Stadt- rat zu Zwickau hat in seiner Sitzung am Donnerstag be schlossen, noch dem Vorschläge des Finanzausschusses die drei Institute Stadttheater, Etadtkapelle und Museum beizubehal- ten, nachdem auf Grund neuer Etatvorschläge eine gewisse Ver minderung der Zuschüsse vorgenoinmen wurde. Mit der Zu stimmung der Stadtverordneten in der Sitzung am nächsten Monlag ist zu rechnen. Die Krankenkasse aus dem Sande Tagung -es Relchsverbandes Deukfcher Lan-krankenkassen in Dresden Dresden, S. Juni. Die Tagung des Reichsverbandes der Deut» schen Land Krankenkassen in Dresden begann am Freitag mit einer Begrüßungsansprache des Ver-bandsvorsitzen- den Dr. Krüger ihre Hauptverhandlungen, nachdem am Vor abend ein geselliges Beisammensein im Ausstellungssaal die Tagung eingeleitet hatte. An den Verhandlungen nehmen neben zahlreichen Vertretern der Reichs- und Staatsbehörden, der an der Arbeit der deutschen Landkrankenkasse interessierten wirt schaftlichen Verbände, der landwirtschaftlichen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, über tausend Mitglieder des Reichsverbandes aus allen Teilen des Reiches teil. Der erste Referent, der Leiter der Abteilung für soziale Versicherung im Reichsarbeitsministe rium, Ministerialdirektor Dr. Grieser, führte zu dem Thema „Die Rationalisierung der deutschen Sozialversicherung" aus. daß der aus der Betriebswirtschaft stammende Begriff der Rationalisierung, des wirtschaftlichen Denkens auch auf die Sozialversicherung anwendbar sei, denn es gelte, mit den ge ringsten Mitteln höchste Leistungen zu erzielen. Die Krankenversicherung umfasse zwanzig Millionen Mitglieder: im Durchschnitt werde jeder zweite Arbeiter einmal im Jahr» krank und vier Wochen am Verdienen gehindert. Gegen diese Wechselfälle und ihre wirtschaftlichen Folgen schützt den Arbeit- nehmer und seine Familie die Krankenversicherung. Grundlage des Versicherungsbetriebes ist die Verbindung der Versicherung mit dem Arbeitsverhältnis, dessen organische Ausgestaltung die Sozialversicherung sei. Kranken ziffer und Krank heilsdauer seien heute ungünstigerals früher. Die Wirtschaftlichkeit in der Krankenversicherung verlange, daß die dreitägige Wartezeit für den Krankengeldbezug überall durchgeführt werde zur Ersparung von Ausgaben und zur Er leichterung der Verwaltung. Für die Höhe des Krankengelde» genüge im allgemeinen der halbe Grundlohn. Der ver heiratete Arbeiter solle einen Zuschlag.«xholten. Wo Kranken geld mit vollem Lohn oder Gehalt zusammentrifft, könne ein» Verkürzung des Krankengeldes eintreten, während andererseits von einer bestimmten Woche an bei langer Krankheit ein höhere» Krankengeld gewährt werden könne. Das wirtschaftliche Den ken in der Sozialversicherung verlange den FamiIienschutz assgesetzliche Leistung und eine beherrschende Stellung für die Sachleistung. Lin neuer Betriebsplan solle Kranken. Kassen und Versicherungsanstalten in der Bekämpfung von Volks» Krankheiten und zur wirksamen Gesundheitsfürsorge verbinden Es beginne jetzt eine neue Bauperiode zur Vereinfachung der Versicherung in Gegenstand, Aufbau und Leistungen, in der Zu sammenfassung aller Kräfte. Reibungen in der Sozialversiche- rung seien keine Krankheiten, sie seien notwendig für den Fort schritt. Ein Deutschland ohne Sozialversicherung sei undenkbar. » In der Hauptversammlung der Deutschen Landkranken. Kassen sprach nach Ministerialdirektor Dr. Grieser, Universi- tütsprofessar Dr. MoIdenhauer, M. d. R., Köln, über „Di« volkswirtschaftliche Bedeutung der Krankenversicherung mit Be- rücksichtigung der Londkraukenkassen". Im Jahre 1914 erst ist die Krankenversicherung, so führte der Redner aus, für dis Landwirtschaft obligatorisch geworden. Niemand kann die große Bedeutung der Krankenversicherung für das platte Lan- und ihre großen Aufgaben, die in der hygienischen Bolksbeleh. rung gerade auf dem Lande liegen, leugnen. Dazu kommt als neues Problem die Versicherung der kleinen Landwirte. Eine Frage dabei ist nur, ob die großen Borteile nicht zu teuer er- kauft werden, denn die Aufwendungen für die Krankenversiche rung sind von 540 Millionen Mark im Jahre 1914 aus 1,5 Mil. Iiordcn im Jahre 1927 gestiegen. Ein weiteres Anwachsen dieser Ausgaben kann aber den Fortbestand der deutschen Soziaiver- sicherung ernstlich gefährden. So entsteht der Ruf nach einer Reform derKrankenversicherung, über die die Mei. nungen heute noch außerordentlich auseinandergehen. Die Reform muh einmal auf dem Wege des verständnisvollen Zu. sammenorbeilens mit den Aerzten gesucht werden; aber auch di, Gesetzgebung muß einschreiten, indem sie gewisse Hemmungen gegen eine übergebührliche Inanspruchnahme der Kranken kassen vorsteht. Wichtiger aber als alles andere ist die Aus. Klärung und Erziehung der Versicherten dahin, daß sie sich selbst schaden, wenn durch übersteigerte Ansprüche di, Beiträge für Sozialversicherung wachsen, damit aber der Real- lohn und die Lebenshaltung gedrückt werden. Nur durch ver- ständnisvolles Zusammenarbeiten aller Beteiligten wird es mög. lich sein, die Krankenversicherung in ihrer hohen Blüte uni» großen Bedeutung für das gesamte Volk zu erhalten. Das Problem der Arbeitslosenversicherung de r'La nd arbeiter behandelte Ministerialrat Dr. Zschlicke, Berlin. Das Gesetz, so führte er aus, über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung bejaht aus wirtschaftlichen »ni sozialpolitischen Gründen die Notwendigkeit, die Landarbeiter in die Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung einzu« beziehen, bemüht, sich ober, den besonderen Bedürfnissen der Landwirtschaft durch besondere Einrichtungen Rechnung zu tragen. Der Kreis der gegen Erwerbslosigkeit Versicherten deckt sich grundsätzlich mit dem Kreis der gegen Krankheit Pflichtversicherten. Sehr einschneidend ist die Möglichkeit, einen großen Teil der in der Landwirtschaft Beschäftigten von der Arbeitslosenversicherung zu befreien. Der Nechtscharakter der Befreiungsvorschrift ist noch nicht abschließend geklärt, doch ist diese Klärung durch die Rechtsprechung des Spruchsenats fn, Arbeitslosenversicherung beim Reichsversicherungsomt in Kürz« zu erwarten. Die Einbeziehung eines Teils der Landwirtschast in die Arbeitslosenversicherung stellt eine nicht unerheblich, Belastung der Rcichsanstalt dar. Auch die Krankenkassen er- blicken in einer Mitwirkung bei der Arbeitslosenversicherung namentlich der Landarbeiter eine finanzielle Belastung. Wenn auch die Bemessung der Vergütung der Krankenkassen nach den vereinnahmten Beiträgen deshalb ungleichmäßig wird, weil dort, wo viel Befreiungsentscheidungen zu bearbeiten und Vermal, tungskosten dafür aufzuivenden sind, die Veitragseinnahme» verhältnismäßig gering sein müssen, so darf doch nicht übersehen werden, daß die Arbeitslosenversicherung sämtliche Erwerbs- losen während der Tauer ihrer Arbeitslosigkeit gegen Krankheit versichert und dafür sehr viel mehr Beiträge anfwendet. als Leistungen von erkrankten Erwerbslosen beansprucht werden Reichsanstalt und Krankenkassen sind gerade auch bei ver Durch führung der Arbeitslosenversicherung der Landarbeiter ans enge» Zusammenarbeiten angewiesen. Vrrrcirn un<I Umgebung Dresden im Blumenschmuck Dresden, 9. Juni. Der Dresdner Verkehrsverein hat auch in diesem Jahre den reizvollen Wettbewerb „Dresden im Blumenschmuck", wie alljährlich, wieder ausgeschrieben. Dresden ließ als erste deutsche Stadt vor nunmehr 27 Jahren Liesen Wettbewerb er stehen und hat sich seitdem seinen Ruf als (Sorten- und Blumen stadt bewahrt. Die Schönheit Dresdens u»d seiner Umgebung, sowie die Iahresschau „Die Technische Stadt" werden, wie der bisherige starke Fremden zu ström zeigt, der besonders in Kon gressen mit Hunderten und Tausenden von Teilnehmern in Er scheinung tritt, wieder eine starke Anziehungskraft auf die Fremden ausüben, denen wir Dresden in schönster Aus schmückung vorführen müssen. Dies zu unterstützen soll die Aufgabe des Wettbewerbes „Dresden im Blumenschmuck" sein, dessen Einrichtung die alte bewährte geblieben ist. Fünf Abtei lungen sind vorgesehen: Ganze Schauseiten, ganze Stockwerke, Balkone und Veranden, einzelne Fenster rund Vorgärten. Wer sich beteiligen will, hat,sich beim Verkehrsverein Hauptbahn- Hos-Ostbau anzumelden unter genauester Angabe des Ortes, wo sich der Blumenschmuck befindet. Der Rundgang der Preis richter, deren Namen später noch bekanntgegeben werden, erfolgt Ende Juli. Näheres hierüber wird noch veröffentlicht. — Hoffentlich findet der Wettbewerb, der Dresden so viele Freund« im In- und Auslande erworben Hot, wieder regste Beteiligung. : Schwere räuberische Erpressung bildete den Gegenstand eines größeren Strafprozesses, der am Freitag vor dem Gemein samen Schöffengericht Dresden zur Verhandlung stand. Die Anklage richtete sich gegen den 1902 zu Lugau (Erzgebirges ge borenen Tischlergehilsen, Gelegenheitsarbeiter und Karussell dreher Eugen Artur Frey, der am Nachmittag des 2. April in Niedersedlitz bei Dresden seine Logiswirtin, die 70 Jahre alte Witwe Selma Martin überfallen und zur Hergabe ihrer Er sparnisse von 40 Mark gezwungen hatte. Frey schlang de, Greisin ein Handtuch um den Hals, sagte ihr, es sei jetzt alle und erzwang so die Herausgabe der wenigen Mark. Aus tun Vernehmung des Angeklagten ergab sich, daß er wegen seine« leichtsinnigen Lebenswandels von seinen Eltern verstoßen worden ist Er leugnete die Absicht der Tötung und gab als Motiv der Tat an, er habe seine Eltern damit ärgern wollen, daß er wieder zu einer Gefängnisstrafe verurteilt werde. Das Gericht ver urteilte Frey unter nochmaliger Zubilligung mildernder Um stände wegen räuberischer Erpressung zu zwei Jahren Gefäng nis. Meulsche Schtiltmgslaginig ree MM- horstimnve Die politische Bildungs- und SelLfterziehungsarbeit der Windthorstbunde war in etwa durch Wahlkampf und Wahlen unterbrochen. Sie setzt jetzt mit neuen Kräften wieder ein. Symptom dafür ist die Ostdeutsche Schulungstagung, die der Reichsverband der Deutschen Windthorstbünde vom 29. Mai bis 1. Juni inGriisfau veranstaltete. Hier in diesem freundlichen schlesischen Dörfchen, das durch die rege Tätigkeit des seit kurzem hier wieder beheimateten Venediktinerkonvents, mindestens in Ostdeutschland weitesten katholischen Kreisen bekannt geworden ist. trafen sich eine größere Anzahl Bundesschwestern und -brüder aus Niederschlesien, Oberschlesien, der Mark Brandenburg und Berlin, um sich insbesondere über die Lebensfragen des deutschen Ostens zu unterhalten. Hervorragende Kenner der Ostfrage, die Abgeordneten Dr. Brüning. Dr. Perlitins, der General sekretär der Zentrumspartei von Niederschlesien, Zana na, Stu- oienat Dr. Maxis und Lehrer Erwin Niffk a Grachen über die Lebensnotwendigkeiten von Volk und Land in Ostdeutschland. .Dr. Brüning beleuchtete in einem großzügig, angelegten Referat die Lage des deut-ßhen Ostens in außenpolitischer Hin sicht. Einleitend betonte er, gerade jetzt müßten wir uns außen politisch zustärkst auf den Osten konzentrieren. Das östliche Pro blem ist, so führte er aus, ein geopolitisches Problem. Das ist insofern der Fall, als es hier die Aufgabe einer klugen Staats kunst nicht nur Deutschlands, sondern auch anderer Staaten sein muß, den Bevölkerungsüberschuß, aus Gebieten intensiver Land wirtschaft in wenig, bevölkerte Gebiete extensiver Landwirtschaft iiberzufübren. Dieses gemeinhin osteuropäische Problem ist in seiner Lösung gefährdet durch di« Balkanisierung Osteuropas. Ein Gürtel ausgeprägtester Nationalstaaten zieht sich von Süd- osteuropa bis hinauf nach Finnland. Jeder einzige von ihnen stellt an sich einen Gefahrenquell für die europäische Sicherheit dar. Zwischen einigen dieser Staaten und gewissen Westmächten bestehen nun außenpolitische Beziehungen, militärische Abmachun gen. Dieser Zustand birgt für uns die Gefahr in sich, das Pro bleme unserer osteuropäischen Außenpolitik, die sich beispielsweise auf Polen und die Tschechoslowakei beziehen, verquickt werden mi« knicken westcuroväilcker Nolitik. wie es Dolen zu wollen Mint. (Letzte Rede Zaleskis im Sejm.) Es'muß jedoch mit eine der Hauptaufgaben unserer Außenpolitik sein, eine solche Verquickung zu vermeiden. Es darf keine Kombination etwa zwischen Rheinlandfrage und Ostfrage geben. Rechte, die wir uns durch loyale Erfüllung unserer Rcparationserfüllungen er worben haben, dürfen wir nicht noch einmal erkaufen, etwa durch ein Ostlocarno. Außenpolitisch muß unser Hauptziel sein, die be gonnene Politik der Verständigung, der Bejahung des Völker bundes, fortzuführen und alle Bestrebungen zu stützen, die in dieser Linie liegen: Abschluß des Antikriegspaktes. Innerpolitisch sind die Hauptfragen für uns: großzügige Siedlung, Organsation des Absatzes der Siedler, Ausbau der Verkehrswege: Kanäle und Eisenbahnen. Frachtverbillig-ung bzw, Erleichterung, gesunde Neugliederung Deutschlands, dabei im Hinblick auf die spezifisch agrarische Struktur des deutschen Ostens gegenüber dem industriellen Westen, eventuell Sondergcsetz- gebung, großzügige Wohnungspolitik. Kulturpolitisch war zu beachten, daß man bei der Ansiedlung konfessionell geschlossene Siedlungen schafft. Die Minderheiten- feelsorge muß gesichert werden. Auf die Praxis der Vorkriegs zeit, die auf eine Vergewaltigung nationaler Minderheiten hm« auslief, darf auf keinen Fall zurückgegriffen werden. Zusammenfassend ist zu sagen, daß es in jeder Beziehung gilt, Raum zu schassen für den Bevölkerungsübcrschuß. Das ist nicht so sehr eine Sache roher Gewalt, sondern ist eine Frage von eminent wichtiger Bedeutung^ Sie ist zu lösen nicht durch haßecheuaende Angrisfspolitik, sondern, weil es auch eine Frage anderer Staaten ist, nur auf der Basis internationaler Verstän digung. Reichstagsabgeordneier Dr. Perlitius bemühte sich, dis besonderen Schwierigkeiten der Ostsiedlung darzulcgen, Schwie rigkeiten. die insbesondere in der Verteuerung, von Grund und Boden Lurch den Bürokratismus der Sicdlungsgescllschaftcn liegen. Lewer hat die Gesetzgebung dem Staate hier noch nicht aenügond Kontrollrechte eingcräumt. Er sprach insbesondere von den Aufgaben, die di« Siedlungsgesetzgcbung noch Hai: Reich und Länder miissex den befähigtesten Siedlungsanmärtern, den Kleinbauern- und Pächterföhnen finanziell die Siedlung erleich tern. Weitestgehende Befreiung von Soziallasten müssen hier noch eintreten. Zn beklagen fei der bäuerlichen Bevölkerung des Ostens die manaelnde Kenntnis volkswirtschaftlicher Zukammen- An diesen «n angrkündig: »«rein. Von Helfer der Di« Lind muß am ,^>» mit aus feine Bonifatir und Einkomm; tztzrnde nicma, cher Srrlen unt Der 1-Mi«ioi« Der Veri Hochschule zur schenk gemacht gegen Erde. Ü stibt worden. Vorsitzenden i Dr, Foerste wesenden Rckt den herzlichster Dresden, von Nische Hochsch: dieses Gescher derartige Nnl< Wunsche AuS immcrdar Nus stand der Meö Geschenkes ein schule darstellc Auch damals, Nicsa nebaut Wohlgcl scn sich an d eines Funken obachten kann : Send, erreichen, daß oder einer ähi Nabiibossposi-r lich den Gcsc lagernd" usw chen. Diese sich bei der E gemeinen dar best»,der« Bei : Di« „ Nachdem im Völkcrschan, Ncbcrwindim! wurde die b abgelöst. Die scn. Männern Lilberschmicd macher, Schn ihr Handwerl Auch das ar< worden, Täg sprechend abg : Str Straße. Mon strecke der L' Straße bis z Linie endet i straste »nd f Meter lange, sich an der l Keller-Strass nach n»ü vo richcr/Kronp, Fahririchtnnl Ksi« mSs«, Hi< -iedlungsp dadurch die dann eine ( eigenen Kr tage gescha von neuen »osenzifftr, Eenküng de Die La eigentlich sä auf ih« v« faden absch Peking — , Eroberung 1827 erfolg Südarmee, im vergan, konnte ihn Pekings ui äonalarrne Japans in Partei ge, Ausländer gebrochen! teurers . . Tschan chinesischen große Roll baren wur Ziehung, u russisch-,ap apaner. , ienste Ub> .engtien I -em Sturz tunn-Srhr ^ 191 brte fick
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