Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 26.02.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192502260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19250226
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19250226
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-02
- Tag 1925-02-26
-
Monat
1925-02
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.02.1925
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Donnerstag, d«n 2V Februar 1925. Nr. 47, Seile 8 Dresden Die neuen Kraslomuibusse Dresden, 25. Februar Gestern fand unter Teilnahme ge ladener Vertreter der städtische» Behörden und der Presse eine Probefahrt mit den neue» für die Verbindung Neustädter Bahn hof—Hauptbahnhos städtischerseits beschafften Kraftomnibussen statt. Die Probefahrt verlies zu aller Zufriedenheit. Von den Kraftomnibussen sind zurzeit sechs Stück vorhanden. Die Fahr, gestellt sind geliefert von der Firma Büssing, Braunschwetg. Die Wagenkästen sind in der Hauptwerkstatt der Kraftverkehrsge sellschaft Freistaat Sachsen in Dresden gebaut morden. Die Ajagen haben eine Länge von 1ü Meter, eine Breite von 2,3 Meter und eine Höhe von 3 Meter. Das Fahrgestell hat drei Achsen und sechs Räder Die Kraft des 65 PS-Motors wird mit tels Kardan auf die beiden Hinteren Achsen übertragen. Die Räder haben Pneumatiks, deren äußerer Durchmesser 1,1 Meter u. deren Breite 22,5 Zentimtr. beträgt. DerWagen hat im Innern 31 Sitzplätze und 9 Stehplätze, auf der Plattform sind außerdem nach 8 Stehplätze. Eingesticgen wird durch die Hintere Tür, ausgestiegen durch eine vordere Tür, w-ttche vom Führer geöffnet und geschlossen wird. Der Achsstand* zwischen Vorder- und Mittelachse beträgt 55 Meter, zwischen Mittelachse und Hinter achse 1,25 Meter. Die Wagen haben Hand- und Fußbremse, welche auf beide Hinterachsen wirken. Die Bremswirkung ist so stark, daß der vollbesetzte Wagen auch im stärksten Gefalle auf kurze Entfernung zum Halten gebracht werden kann. Die Wa gen erregten beim Durchfahren der Straßen infolge der gewalti gen Ausmaße Aufsehen und werden das Straßenbiid sehr be leben. Sie verkehren von morgens 7 bis M Uhr abends alle 7)L, dann alle 1» Minuten. Die Haltestellen Neustädter Bahnhof (Schlesischer Platz), Albertplah, Neustädter Markt, Schloßplatz. Altmarkt, Waisenhaus-ZRingstr., Sidonien-/ Mosczinskyslrahe und Hauptbahnhos werden durch grüne Halte stellenschilder mit weißer Schrift, und ebensolchen Fahrtrich tungsanzeigen gekennzeichnet. So wünschenswert es an sich ist. daß für die Verbindung zwischen Neustädter und Hauptbahnhos die kürzeste Verbindung gewählt wird, so berechtigt ist doch das Bedenken, di« neue Auto buslinie durch die Seestraße zu führen. Aus verkehrstechnischen Gründen wäre es doch vielleicht ratsamer gewesen, die Linie auf einem kleinen Umiveg, etwa am Zwinger vorbei über Postplatz— Marienstraße — Ringstraße-Prager Straße zu führen, ein Weg, der zugleich Fremde an den schönsten Stellen Dresdens vorbei- führen würde. Doch wird in dieser Frage die praktische Erfah rung ausschlaggebend sein. Es ist zu hoffen, daß das neue Ver kehrsmittel sich recht gut einbürgern möge. Bezirksausschuß Dresden. 25. Februar. In der letzten Sitzung des Be zirksausschusses der Amtshauptniannschaft Dresden, die Aintshauptmann Tr. Schulze leitete, wurde dein Landesansichuß für Nrbeiterwohlfahrt Sachsen eine einmalige Beihilfe i„ Höhr von 600 Mark zur Errichtung eines Kiudererholiingshcims tt» Schlosse Großsedlitz gewährt. T er Reichsverband Deutscher Kriegs beschädigter und Kriegechinterbliebenen hatte gegen die Wähl von Vertretern der Kriegsbeschädigten- und Hinterblicbencii-'Orga- Nisationen in den Bezirksfürsorgeansschuß Einspruch erhob?», da er nicht berücksichtigt worden war. Diese Beschwerde wurde an den Neichsausschuß »nd an den Bezirkstag überwiese,,. Ti« Eiiitrittskartcnstener für Lichtspieltheater wurde von 25 aus 15 Prozent Herabgesetzt, in» eine Anpassung an die in Dresden geltenden Sähe zu erreichen. Weiter wurde beschlösse», die Zahl der Aktienanteile b:i der Kraftverkehrs-Aktiengesellschaft von 19 auf 50 zu erhöhen, wofür 15 900 Mark znznzahlen sind. Non den rechtsstehenden Mitgliedern des Bezirksausschusses wur den zwar Bedenken gegen das Vorhaben geäußert; man w>cS vor alte», aus tue Verarmung DeiitschlaudS hin, die es nicht rätlich erlchcineu lasse, Mittel öffentlicher Kör;>erschaftcii, womöglich sogar als lausende Ausgabe fcstzulegen. Ter Arbeitsausschuß für das Winzerfest 1024 der Lößnitz hatte ei» Gesuch auf Erlaß der Bergiiügungsstcuer eingereicht; mit Rücksicht auf das ungünstige sinanziellc Ergebnis wurde «in Erlaß vieler Steuer s,",r Ein trittskarten um zwei Drittel bewilligt. Zur Deckung der Rest- ichnld für eine neu angeschaffte Motorspritze bewilligi« man der Freiwilligen Feuerwehr von Reichcnberg ei,, Tarlehn vo» 2500 Mark. : lieber die Benutzung von Sonntagsrückfahrkarten bestehe,, noch oft Zweifel. Diese Karte» werden a» Sonn- und Festtagen und am Tage vorher ansgegebe». Tw Karten gelte,, für Hin- und Rückfahrt nur am Tage der Ausgabe. Tie am Tag« vor Sonn- uiid Festtagen ausgegebenen Karten gelte«, an diesem Tage von 12 Uhr mittags an oder am Sonn- und Festtag zur Hinfahrt, zur Rückfahrt jedoch nur am Sonn- oder Festtag. Liegen meh rere Sonn- und Festtags unmittelbar hintereinander, so gelten die Kartei, bis zum letzten Sonn- oder Festtag zur Rückfahrt. Tie Das Volkslied Von Theodor Pröpper. (Nachdruck verboten.) Ich ging die Straße hinauf. Hin über Wies« und Rain ging mein Fuß. Am Waldrand stand ich. Der Wind trug inir einen Hellen Ton zu. Ein Lied klang irgenüivo. Ich lauschte und ging hinein in den Wald, das Lied zu suchen. Näher und näher kam ich. Auf einmal, als ich aus einer Waldlichtung trat, saß vor mir auf einer weichen Moosbank ein kleines Mädchen. Es band Blumen zu einem Strauß und sang dazu. Aus dem blonden Mädchenkopfe lag ein Kranz von Esengrün und blauen Blumen wie eine gar liebliche Krone. Mit seinen blauen unschuldigen Augen sah mich das Kind ganz er schrocken an. Ich aber lächelt« nur und fragte nach dem Lied und wer es sei. Da Hub das Mädchen an und sein Wort klang wie Gesang: „Ich bin das Volkslied." Ehemals da hatt' ich meine Wohnung In Hütt* und Häusern bei den guten Menschen. Mit ihnen Hab' ich froh gejauchzt und still geweinet. Hab' allzeit Sonne in die Welt getragen. Ich Hab' es hingeführt zu Spiel und Freud'. Mit meinem reinen Sang wollt ich die Well umspannen, wollt Unrast. Kummer, Sorge bannen. Ich wollte die Menschheit zu den Sternen füh ren und wollte mit meiner Lieder buntem Reigen der Welt den Weg zum ivahren Glücke zeigen. Mit Inbrunst hielt ich des Volkes Seele umfangen und wollte sie führen hin zu ihrem Schöpfer, Gott. Froh Hab der Welt Ich meine ganze Lieb' ge geben. Sie aber gab dafür mir den Tod. Die Welt, sie hat sich srech von mir gewendet, In wilder Leidenschaft das Antlitz mir zerschlagen. Da Hab' beim Sonnenuniergong im Dämmergrauen ich weinend still mein Klagelied gesungen. Todwund schied ich dann von der Welt Verderben, schritt müde hin zum Wald, um einsam dort zu sterben. Doch als ich dasaß. wehvoll trauernd, da kam «In schlichter Mann des Weg's gegangen. Liebvoll und tröstend faßte er mich bei der Hand und führte mich in jenes kleine Haus am Waldes rand. Dort gab er mir -Heim und Obdach. Ich sollte weiter lwll mein Liedlein singen in jenem Haus, darum die Rehe sprin- gen. Bruder. Schwester war mir Sonne, Wald und Wind. Aus klaren Bronnen trank ich Kraft. So kommt'», daß sugendfrisch ich bleibe wie ein Kind. Doch wenn ich sinkend schreite hin durch rauchgeschwärzte Kammern, dann muß ich, ach, so oftmals denken an di« Menschen draußen, an ihr freudlos Jammern. Sonntagsriinsahrkarten gelten: Oster«; Vom Gründonnerst.ig mittags 12 Uhr bis zu», Ostermontag cinlchließlich, Pfing sten: Vom Freitag vor dem Feste mittags 12 Uhr bis zu», Pslngstmoiitag einichließlich. Innerhalb der verlängerte,, Gel tungsdauer können die Kartell an beliebigem Tage zur Hi,,- und Rückfahrt benutzt werde». Tie Rückfahrt »„iß auf der Zielstal io» der Fahrkarte lpätestens um 12 Uhr Mitternacht, von Nnterwegs- siationci, lpätestens mit dem Zug angetreten werden, der die Ziel station der Fahrkarte um 12 Uhr Mitternacht verläßt. Tie Karte» gelten nur für Pcrsonenzüge; Eil- und Schnellzüge dürfen auch gegen Nichlüiiing nicht benutzt iverdru. Fahrt»,ite,r- brechuug ist auf der Hin- und Rückfahrt je einmal gestattet, auch kann die Rückreise von einer Zwischenstatwn a»S angetreten werden. Karnevalsumzug. Dresden sah Dienstag mittag wieder ein mal eine» KarnevnIsu m z u g. Er war von den Studieren de» der Staatliche» Akademie für Kunsigewerbe veranstaltet »nd verband damit auch eine R e k l a m e iv a g c n s ch a », a» der sich einige Dresdner Firme» und Gaststätte» beteiligten. Zu dem, was wirklich als Faschiiigsvermiinimung anzusehen war, halte wohl die nötige Vorbereitungszeit gefehlt, es blieb des halb sowohl in der Zahl als auch in der Ausmachung hinter den Erwartungen zurück, besonders wenn man sich der srühren Um züge erinnert. Man sah einen Baneriiball, ein Zukunstsbilo in das Jahr 1926. dann natürlich den unvermeidlichen R unds u n k- lautsprecher und den im Wettstreite mit der elektrischen Kraft unterliegenden letzten Straßenklepper. Bon den Kostümen ist das gleiche zu sagen. Etwas Gediegenes konnte man kaum sinden. Witz und Geist, wie sie früher über der Veranstaltung eines Karnevalsumzugs lagen, vermißte man diesmal außer ordentlich. Etwas unpünktlich, nämlich fast eine Stunde nach der bekanntgegebcncn Zeit, setzte sich der Zug an der Eliasstraße in Bewegung und ging über den Sachsenplatz und die Marschall straße nach dem Stadtinnern. Ueberall auf den Straßen, die der Zug benutzte, hatten sich dichte Menschenmauern gebildet, die ungeachtet der Wassertiimpel. in denen das Schnewasser infolge des Tauwettcrs zusammenlief, des Kommenden harrten, um dann vielleicht doch zu der Ueberzeugung zu komme», daß der Karneval unserem armen Volke recht schlecht ansteht. : Uebertriebener Beamteneifer oder korrekt gehandelt? Z» der dieser Tage durck einen Polizeibcamte» erfolgten Er schießung eines tollwutverdächtigen Hundes aus dem Bismarck- platze teilt uns das Presseamt des Polizeipräsidiums mit, daß der fragliche Beamte in dem Falle korrekt gehandelt hat und deshalb der in einer Zuschrift der Interessengemein schaft Dresdner Hundebesitzer an die Presse diesem Beamten gemachte Vorwurf, er habe bei Erschießen des Hundes „in über triebenem Beamteneifer" gehandelt, zurückgewiesen werden muß. Mit Anbindc» des Hundes an einem Baume war zwar fürs erste die Gefahr, daß das wütende Tier nach andere Stra- ßenpassanten gefährdete, beseitigt. Doch versuchte, wie cin- mandfrei feststeht, der nur an einer dünnen Kette an einem Baume befestigte Hund, dem immer noch dicker Schaum vor dem Maule stand, sich mit aller Gemalt wieder loszureißen und er neut Menschen anzugelien Dieser erneuten Gefährdung van Menschen Kanute, wie der Fall lag, nur durch Erschieß?» des nach den damaligen Anzeichen tollwuiverdöchtigen Tieres, wenn schließlich die spätere Sektion den Tollwutverdacht auch nicht bestätigt hat, vorgebeugt werden. t Spiritus« rpl>'ion. Am Sonntag vormittag ereignete sich >m Laboratorium Maricnhosstraße 93 eine Spiritusexplotton, wobei der Geschäftsführer Kriesbach an Kops und Händen ichwere Brandwunden davontrug. Er und der Angestellte Pescher, dec ebenfalls Verbrennungen erlitt«» hatte, wurden nach dem Krankenhaus übergcsührt. : Vrandschiidenveralitunaen. Die Bekanntmachung der Brandversicherungskammer vom 22. Dezember 1924 wird von den unteren Bcrivaltunasbehörden vielfach noch nicht richtig ge Han d- habt. Die Brandverficherungskammer Kat vielmehr zu beobach ten gehabt, daß Zweifel bezüglich der Anwendbarkeit des Teue- rungszuschlages in Höhe von zurzeit 60 v. H. der Grundschüdcn- vergiitung bestehen. Die unteren Verwaltungsbehörden werden daher erneut auf die Verordn»»» der Brandversicherunaskammer unter G 2 IA vom 5. Januar 1925 hingewiescn, in welcher alle verkommenden Fälle erwähnt sind. Im Zweifelsfalle wollen sich die genannten Behörden vor der Gültigmachung von Anwei sungen au die Brandvrrsicherungskammer wenden. In allen Fällen, bei welchen zur Erundschädenvergütung ein besonderer Teuerungsznschlag hinzuzurcchnen ist. erhöht sich auch -er auf den Anweisung?» angegebene Tageszinssatz um den gleichen Hun- dcrtsatz. : Die landwirtschastlick^ Landesausstellung Dresden 1925. Die landwirtschaftliche Landesausstellung Dresden 1925, die be kanntlich in den Tagen vom 4. bis 7. September in Dresden-Reick stattfinden soll, darf nach Mitteilung des städtischen Derkehrs- amles nunmehr als gesichert erscheinen, nackudem staatlicher- und städtischerseits erhebliche Zuwendungen beschlossen sind. Diese erstrecken sich nicht nur auf Geldbeihilfen und Zuwendungen zum Gewährleistungsstock, sondern auch auf Preise für Ausstellungs gegenstände. So leb ich lange, lang sckson meine Tage im tiefen Wald beim Weben der Natur. Ich lausche stille, was die Winde fragen und was die Vögelein mit ihrem Lied mir sagen. Nur nächtlich, wenn die Sterne weihvoll sckpnnen und um die Welt die Nacht den Schleier legt, dann schleich ich sinnend hin zu dieser Stelle, um einmal noch zu träumen von den alten Tagen. Dann schaue ich mit meinen großen Nätselaugen in jene Welt, vor der mir nun so bangt. Und fragend schau ich auswärts in die Sterne; ob je die Welt wohl noch nach mir verlangt? Und weinend sing ich dann zur Nacht mein Lied, daß es wie Liebestrauer zu den Menschen zieht. —" So sprach das Mädchen mit dem Blu menkranz im Haar. Ein wundersames Rühren faßt« mich. Ich nahm das Volks lied bei der Hand und singend stiegen wir zu Tale nieder. Im Städtchen gingen wir durch Straßen »nd durch Gassen. Bor den Hütten der Armen und vor den Häusern der Reichen sangen wir unser Lied. Und die Menschen öffnete«» die Türen und boten dem Volkslied Einlaß. Menschenaugen hellten sich und über manches Angesicht flog ein Leuchten. Mit dem Lied kam die Freude gezogen. Klingende Girlanden des Frohsinns hin gen über den Türen, spannten sich über die Straßen wie jauch zende Triumphbogen. Und darunter zog das Volkslied einher wie das Königskind im Märchen. Menschen gingen voraus mit Lauten und Geigen und Flöten. Und die Freude ging mit ihnen. — Das Volkslied hält seinen Einzug. Es geht von Haus zu Haus und klopft an alle Pforten. Menschen der Heimat, öffnet ihm. „Machet auf das Tor, machet auf dag Tor, es kommt ein goldner Wagen." „Der böhmische Wenzel" Uraufführung ln Schirgiswalde am 1. März. Wie bereits gemeldet, findet am 1. März in Sch'rgislvalde die Uraufführung des heimatlichen Schanlpiels „Ter böh mische Wenzel" statt. Das Stück stammt aus der Feder des bekannten Heimatichriststellers Schuldirektor Franz Röst» »e r. Rößler hat sich eing h nd mit der Forschung der Vergan genheit von Schirgisivalde befaßt. Besonders die Zeit, da Schi» gislvalde Republik war, ist von ihm meh fach bearbeitet worden. Von ihm stammt auch das „Helmatbuch von Schirgiswalde, K»r- schau und Crostau". Im Frühjahr 1924 veröffentlichte er das Drama „Der böh mische Wenzel", das von einem Bautzener Kritiker s«hr aner kennend beurteilt wurde. Run werden »ir sein« Aufführung «r- : Wechsel der Beschälstelle. Das Wirtschastsministerlum, Abteilung Landwirtschast, gibt bekannt, daß die Beschälstelle Un würde infolge Kündigung des Vermieters »ach Löba» jGasthoj Tonhalle) verlegt worden ist. : Schutzimpfung der Schweine gegen Rotlauf. In Er;zän- zung der Bekanntmachung der staatlichen Schlachtviehversiche rung. Schutzimpsung der Schweine gegen Rotlauf betreffend, vom 2. Februar 1925 ivird noch bckcmnlgegcben. daß die Kosten der für die Schutzimpfung erforderliche» Impsstosse die Anstalt sür slaatiiche Schlachtviehversicherung trägt und sie den Tierärzten unmittelbar vergütet. Die Kosten der Impfung selbst sind von den Tierhaltern zu tragen. : Fertigstellung des Staatshaushaltvlaurs. Das Gesamt- minislerium hat in seiner Sitzung vom 20. Februar beschlossen, den ordentlichen und den außerordentlichen Staatshauslpiltplan für das Rechnungsjahr 1925 sowie das Hausi)altsgesetz süe das selbe Jahr dem Landtag zngehen zu lassen. : Gebäude- und Brandversicherungsbcitriigc. Mit Genehmi gung des Ministeriums des Innern wird nach dem Beschlüsse des Verwaliungsausschusses für Gebäudeversicherung bei der Ge bäudeversicherungsabteilung am April- und Okloöertermin 1925 ein Beitrag von je 1 Reichspfennig für Einheit eingehoben : Gutsankaus. Das 300 Hektar umfassende Gut Ober rödern bei Radebnrg wurde zivecks Aufteilung in einzelne bäuerliche Wirtschaften von dem Sächsischen Heim. Landessied- lungs- und Wohnungssürforgegesellsckaft, hier, erworben. : Versorgungsamt Dresden. Tie Ruhegehälter usw siir März werden beim Versorgungsamt Dresden am Sonnabend, den 28 Februar von 12 bis 3 Uhr nachmittags gezahlt. ; Diebstähle. In der Nacht zum 20. Februar wurden aus einem Schrebergarten in Borstadt Sridnitz 7 Hühner und 1 Hahn und in derselben Nacht ans Rittergut Giauschnntz bei Kön'.gsbrück 24 Stück rebhuhnfarbig« Italiener mit gelben Füßen und vier Hähne gestohlen. Gestohlen wurden ferner am 19. Februar vo» der Blasewitzer Straß« eine grüngestrichene zweirädrige Hund- Karre mit der Firmenbezeichnung Glauch. Leihwagen Nr. 14. Böh mische Straße 17, und am 20. Februar vormittags von der An tonsmark ihalle weg eine zweirädrige Handkarre mit dem Fir menschild R. Thomas, Trompeterstrabe 16, Wagen Nr. 10 : Galavorstellung im Zirkus. Zum Besten der Genossen schaft Deutscher Bühnenangehöriger veranstalten sämttich? Mit glieder der beiden Staatstheater, ferner Damen und Herr«:» der Gesellschaft am Dienstag, den 10. März im Zirkus Sarrasaoi eine Galavorstellung Die Borstellung wird eine große Reihe überaschender Zirkusdarbietungen bringen. Kreisausschußsitzunc, Leipzig. 25. Februar. In der Kreisausschußsitzung am Montag wurde zunächst Kenntnis genommen von den Richtlinien des Ministeriums über di« Ausnahme von Auslandskrediien durch Länder. Gemeinden und Gemeindeverbände. Danach dürfen Auslandskredite nur mit langen Fristen abgeschlossen werden, und die jährliche Maximal- belasttmg darf 8 Prozent nicht überschreiten. Ferner müssen Auslandskredite unmittelbar produktiven Zwecken Angeführt, Pfänder irgendwelcher Art dürfen nicht vorgesehen werden. Das Gesuch des Direktors der „Retorte" Ludwig Korman» in Leipzig um Erteilung der Erlaubnis zur Aufführung ein aktiger Opern. Operetten. Singspiele, Schauipi?!?, Lustspiele und Possen im bisherigen „Kleinen Theater" in Leipzig wurde ge nehmigt. Der Einspruch gegen den Stadivergrdnetcnbeschiuß in Leip zig, das Weiterbestehen des Wahlausschusses bis zur all gemeinen Neuwahl betreffend, wurde zurückgewiesen. Ten Satzungen des kürzlich gegründeten Fürsorge',weckvcrbondcs der Kreishauptmannschast Leipzig wurde zugestimmt. Auch der 2. Nachtrag zur Satzung des Geineindepersicherimgsve'-bandes zu Leipzig fand Zustimmung. Eine merkwürdige Angelegenheit, die eine längere Aus sprache auslöste, betraf den Einspruch aus Döbel», der sich gegen einen Beschluß der Stadiverordneien richtete, wonach den Natsmttgliedcrn jederzeit das Wort zu erteilen ist. Der Be schwerde wurde stattgegeben, denn der 8 19 Abs. 2 der Gemeindc- ordnnng steht dem entgegen. Nur den wirklichen Vertretern des Rates in einer zur Verhandlung stehenden Sach?, also den Dezernenten, ist jederzeit das Wort zu erleilen. Dem Gesuch der Stadt Borna wegen Ausnahme eines kleinen Darlehens standen Bedenken nicht entgegen, ebenso einem Gesuch der Stadtgemeinde Gei'Hain betr. Ausnahme eines Darlehns bis zu 100 000 Mark. Dagegen wurde gegen das Gesuch um Aufnahme eines Darlehns bis zu 151000 Mark durch die Stadt Pegau Einspruch erhoben, weil die Bedingungen, die die Landcsversicherungsanstalt als Geldgebcrin gestellt HA, eine zu schwere Belastung für Pegau bedeuten würde. Tie Landes versicherungsanstalt nämlich verlangt Anerkennung einer 50pro- zentigen Aufwertung der früher der Sladt Pegau gewährten Darlehen! leben. Ein Stück Vergangenheit unicrer Stadt wird sich o»r unser», Auge austnn. Das Drama hat fünf Akte. Der erste spielt in Neuichir- giswalde ber der Geliebten des Nänberhauvtinann-s Wenzel — Veronika. Wenzel Kummer war e,n eitler flatterhafter seiest dem weiblichen Geschlechte gegenüber. Bei keiner seiner Gelieb ten hielt er lange aus. Schon im ersten Akt tritt die Nachfolgerin der Veronika, die schöne Lotte, auf. Ter zweite Att ipielt >n der zu Wenzels Zelt berüchtigten Schenke von Renschirgi.ivalde. Lic Räuberbande, die hier beim Verteilen dec in Banke» ge raubten Sachen ist, wird vom Stadtcichter Reime von L.H'-ig.S- wald? und sernen Leute» überrascht. Zwei Räuber werden ge fangen, nur der böhmische Wenzel nicht. Ter sitzt aus dem Tache, währrnd die Büttel das Ha»S durchtnchen. Der dritte Akt bringt bewnders spannende Szenen. Wenzel Kummer hat eine neue Geliebte, die Re«el, ebenfalls in Neuschirgft Walde. Ter Hauptmann Wenzel sitzt aber in Bautzen >>» Arrest, mit Ketten angeschmiedet. Ms er abgesührt worden ist, lmt er zur Nese. vor dem Büttel getagt: „Zur Kirmes bin ich wü'der da, backe tüchtig Kuchen." Wir sehen Resel, wie. iie tue Bückware auftischt und Wenzel erwartet. Er kommt auch wirklach. Trotz strengster Bewachung und in stürmischer Nacht ist er ans der Ortenburg in Bautzen ausgebrochen. Er Hai die ciierne» Klam mern aus der Mauer gerissen und trägt sie „och, als er bei Rese. erscheint. Wir sehen, wie von Wenzels treuen Genosse» die Ellenklaminern in mühevoller Arbeit entiernt werden. Er reut sich seiner Freiheit, aber „nr kurze Zeit, denn gar bald »id ihm die Häscher auf der Spur. Er must stückte». Ter vierte Akt führt uns in die ichlesische,, Wälder. Hier cntspiinit sich ein wilder Kampf mit den ausgeiandte» Soldaten. Tes Hauptmanns Geliebte. Resel, findet den Tod. Wenzels Kraft ist damit gebrochen. Er wird gefangen. Bei Wenzel war ein« Sinnesänderung eingetrete». Cr wollte rin besseres Leven mit Resel beginnen und »n Tre„e zu ihr halten. Ihr Tod c»i seiner Seite hat ihn gebrochen. Im fünften Alt sehe.» wir den Hauptmann >m Kerker zu Jungbunzlau, wo er abgeurteilt werde» toll E>» Genosse, als Kapuziner verkleidet, e.s ist der treue Löhr, will ihm Hilft bringen. Wenzel Kummer lehnt d'.'le ab. Er stirbt in den Armen des Genosse» im Kerker. Das Stück ist reich an romantischen und spannenden Szenen, die natürlich bei der Bevölkerung darum doppelten Reiz haben, wew sie sich alle in der Heimat abspielen. Das klein« »»»st- lervölkchen, das dieses Schauspiel aufführt, hat keine leicht« Aufgabe gehabt. Aber mit anerkennenswertem Eiftr sind ,ie ans Werk gegangen. Tie Aufführung dieses Stückes ist ein Ereignis ,ür Schirgiswalde und die ganze Umgebung. Wir ,ehe» ihr mit größtem Interesse entgegen. <x>r
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)