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Sächsische Volkszeitung : 22.02.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192502227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19250222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19250222
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-02
- Tag 1925-02-22
-
Monat
1925-02
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.02.1925
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von rrfili-un?en, yroj-kten und ungrhobenen Schätzen. Don Zivil-Inn« !»ur E. Jaocbi.Sie»»ayer, FranAurt a. M. Do« dem Kriege, und selbst noch zum Beginn der Inslations- »eit war es möglich. Erfinder und Forscher, sowie Projekte aller Art durch Zuwendung von Kapital zu stützen und Teilbabrr- Jntevessenten den Ersindern in gröberer Zahl zuzusiihren. Nun aber, da säst sämtliche Bermögen verloren gegangen sind, ist es auch nicht mehr möglich, friihere Pläne m der alten Weise sort- »»'letzen. So halte man bereits in der Borkriegszeit, aber in der Hauptsache während der ersten Kriegsjabre. Ausschüsse. Der- eine und Gesellschaften geplant, sowie gegründet, welche sich zur Ausgabe stellt»», Ideen. Pläne und Projekte jeder Art zu prüfen, zu unterstützen und den Trägern des Fortschrittes Kapital in jeder Form zur Verwirklichung all dieser Anregungen zuzufiihren Aus diesen Erwägungen heraus entstand beispielsweise auch die Gesellschaft zur Errichtung eines Deutschen Erfindungs-Institute-, zu deren Gründern der Verfasser dieser Abhandlung gekörte. Die vorhande..en kleinen Stiftungen sind auch während der In flation in nich's zergangen und Neuzuwendungen nennenswerter Art bat man jetzt und in absehbarer Zukunft nicht zu erwarten Deshalb lassen sich solche Pläne ln dem groben Rahmen, in welchem sie seinerzeit gedacht waren und über ganz Deutlchlo^ organisiert werden sollten, bis aus Weiteres nicht durchfahren Wokl aber ist es denkbar, daß sich Ausschüsse bilden, die für enr umrillene Wirtschaftsgebiete, oder vielleicht zunächst Städte. de> Grundgedanken übernehmen. Es ist beispielsweise ohne weiteres in jeder Mittel- und Großstadt möglich, durch ein«, einem ge eigneten öffentlichen Unternehmen angugliedernde Stelle einen Sammelpunkt kür Projekte. Ideen. Erfindungen und Forschun. gen aller Art zu schaffen. Hauptaufgabe dieser Stelle wäre es, die tausendfachen zu erwartenden Anregungen zu prüfen, z» sichten, den Urhebern zu raten und die ersten Vorarbeiten durch Empfeh lung und Wetterleitung an geeignete Behörden Laboratorien, Industrie-Unternehmungen usw. zu fördern. Die Großmacht Presse müßte gleichfalls in den Dienst dieser Aufgaben gestellt werden. Man sollte nicht allein an technische Fortschritte und Pläne denken, sondern auch immer wieder darauf Hinweisen, welche un gehobenen Schätze die deutsche Erde in sich birgt. Sie wartet nur auf die rechten Männer, welche mit genügend Geist und Umsicht sie zu beben verniögen. Die feuerkofe Lokomotive. Von Dtpl.-Ing. E. Maver-Sidd. Gewiß hat mancher Leier schon da und dort a»f Industrie, gleisen und dergleichen eine Lokomotio» ohne Rauchabzug ge sehen. ohne sich darüber Gedanken zu machen, mit welcher Gat- tung von Lokomotiven er es hier zu tun hat. Im Hasten der Zeit hat sich di» Beobachtungsgabe der meisten Menschen ver flacht und viele geben an den täglichen Erscheinungen achtlos vorüber oder sie beschäftigen sich wenigstens mit dem Gesehenen nicht weiter Diese kaminlosen Lokomotiven nun sind feuer lose Lokomotiven und von ihnen soll hier die Rebe sein. Die leuerlche oder Heißwasser-Lokomotive ist eine Dampf lokomotive ohne eigene Feuerung, also ohne Dampfkessel in den, gewöhnlichen Sinne. Die Dampferzeugnng findet daher nicht in der üblichen Weise durch stetige Wärmezufuhr statt, sondern es wird vielmehr die in einer bestimmten Wassermenge anfgespeicherte Wärme, die Infolge hoher Spannung an das Wasser gebunden ist. durch Drucknachlaß allmählich frcigemacht und zur Dampfentwicklung verwendet. Das Verwendungs- aebiet der Maschine ist demnach beschränkt, weil sie abhängig ist von einem Dampferzeuger, zu dem sie i» gewissen Zeit räumen zurückkehn um das Wasser im Behälter wieder zu er hitzen. Sonderbarerweise entsprang diese Erfindung nicht dem Vedürsnis, bas sie heute befriedigt, nämlich dem Bedürfnis nach einer billigen Bctriebskraft für den Verschiebedienst auf § Industriebuhnen sondern sie wurde von ihrem Erfinde für den Straßenbahndienst bestimmt. Die um ttttiN eingesühuen und pewöhnlich mit Pferden betriebenen Straßenbahnen erforderten rnsolge fortschreitender Entwicklung und Vcrkehrsstcigerung mehr und mehr mechanischen Antrieb. Bei dem hierfür un geeigneten Oderbau und dem Verkehr innerhalb der Stadt gebiete war es jedoch nicht leicht, eine brauchbare Antriebs maschine zu konstruiere», und so entstanden in bunter Reihe die verschiedenartigsten Motoren, z. B mit Koks geheizte Dampflokomotiven. Druckluft- und Animoniakmaschinen. sowie die senerlosen Maschine», denen sich später die Natronlokomotive zugeiellte. Die sruchtloien Bemühungen, einen brauchbaren Ammoniak- triebwageu herzustellen, bei dem heißes Wasser als Zwischen element diente, führten schließlich zur Erfindung der heutigen feuerloft» Lokomotive. Der Amerikaner Dr. Emil Lamm baute im Iuh->. I87l in New-Orleans einen Triebwagen, auf dessen Dache ein Hetßwasserbehältcr angebracht war. In diesem be fand sich ein zweiter Behälter mit fliissiaem Ammoniak Durch die Entwicklung der Wärme des Heißwassers wurde das Am moniak verflüchtigt und als gespanntes Gas in der Maschine zur Verrichtung von Arbeit verwendet, woraus es im heißen Wasser des Hauptkehälters wieder niederschlug. Dieses Ver fahren bewahrte sich jedoch nicht teils wegen des damit ver bundenen unvermeidlichen üblen Geruchs, teils wegen der Um ständlichkeit völliger Erneuerung des Heißwasservorratcs. und so kam Loinm aus den Gedanken, mit heißem Wasser allein zu arbeiten Er baute nacu eine kleine Lokomotive, die >872 aus der Straßenbahn ron New-Orleans nach Tacrolton in Betrieb kam Der Kessel wurde zuerst mit kaltem Wasser gelullt und dieses durch Dampf von !< Atmosphären Spannung erhitzt Derartige Muschln«,, waren in de» folgenden Jahren aus der genannten Strecke dauernd im Verrieb Die Dampfmaschine war senkrecht an der einen Stirnwand des Kessels angebracht und wirkte durch Znßnräder aus die darunter liegende Achse. Auch hier wurde das Walser, genau wie beute, durch Ein leitung von Dumps in eine am Boden des Behälters liegende geschlitzte Röhre erhitzt. Der Abdampf wurde in einem Kon densator niedergeschlagen Natürlich kamen diese Maschinen auch auf das europäische Festland, und zwar zuerst nach Paris, wo sie besonders von Francq weiter entwickelt wurden, und van da anch nach Deutschland wo sich besonders die Hohen- llern-A -G mit dem Bau solcher Lokomotiven befaßte, dem ie sich beute noch widmet. Unsere Abbildung zeigt die Gelamtanordnung einer mo. deinen senerlosen Hohenzollern-Lokomoltve. Die Dampfzylinder besteben aus einem zusammenhängenden Gußstück und liegen zwilchen den Nahmen; sie sind hierdurch gut vor Abkühlung bewahrt Bel dieser Anordnung kommen auch die Entwässe- rungshäbne Innerhalb des Gleises zu liegen und sind gegen Be schädigung völlig geschützt. Die Steuerung Ist einfach und um faßt nur wenige, kräftig gehaltene Telle. Der Kessel ist ein einfacher runder Behälter aus Flußeisenblechen und ist mit einem Dorn zur Danrpsentnahme ausgerüstet. Im Innern sind senkrechte Bleche angebracht, uni Schwankungen des Wassers beim Abs aßen zu verhüten und unruhigen Gang der Loko motive zu vermelden. Vom Füllventil gelangt der Flllldampf in das weite durchlöcherte Rohr im unteren Kesselteil,' der Dampf diirö'strömt so das Wasser von der niedrigsten Tem- peratur-one her, wodurch die Durchwärmung beschleunigt wird. Der Kesiel ist zur Erzielung eines wirksamen Wärmcschutzes In Jsolierstosse eingehüllt. Das Wasser wird alio unter hohem Druck hoch erhitzt, im oberen Teil sammelt sich Dampf,' wird nun Dampf entnommen, so fällt der Druck und es entwickelt Schnittzeichnung einer seuerlosen Hohenzollern-Lokomotioe. sich weiter Dampf, der zur Arbeitsleistung in den Dampfzylin der geleitet wird. Ist die Temperatur aus etwa l2N Grad ge sunken. so muß die Lokomotive von neuem mit Flllldampf ge speist werden. Die Gesamtleistung einer feuerlosen Lokomotive mft ein, maliger Dampffüllnng bestimmt im wesentlichen die aufge. speicherte Kraft, also die Menge des erhitzten Wassers und dessen Anfangsspannung. Natürlich ist anch die Wärmeisolie rung des Kessels von gewissem Einfluß, ebenso der Wirkungs grad der Maschine. Scho- t E eir -em Mauerwerk! Nicht selten hört man die Ansicht äußern, daß Efeubeklei- dung den davon bedeckten Mauern schädlich sei. Wenn sich auch diese Meinung schon längst als irrig erwiesen hat. so ist immer hin das Ergebnis einer Umfrage von Interesse die General- Konservator Dr. hager in München bei einer größeren Zahl von Vauverwaltungen, Architekten, Forstmännern usw. vcrail- staltet hat. Die Mehrzahl der Antworten lautete dahin, daß Efeu die Wände nicht feucht macht, und daß seine Wurzeln das Mauer werk nicht sprengen. Im Gegenteil: Efeu schützt die Mauer wie ein Wettermantel. Durch den fortwährenden Wasserentzug am Fuß der Mauer und durch die Tätigkeit der Haftwurzeln des Efeus wird die Mauer geradezu ausgetrocknet. Auch das Fun dament greift der Eseu keineswegs an. Zweck unü öeöeutung öes G rcnn-L ckthauies. Von der am 29. Januar erfolgten Eröffnung des Licht- Hauses der Osram-Gesellschaft in Berlin an, Warschauer Platz! hat die Tayesprejje bereits berichtet, zum Teil wohl auch dar- ^ aus hingewicsen. daß cs sich um eine gemeumützige Lehrstätte! für praktische Lichlwirtschaft handele. Was man aber unters „Lichtwirtschaft" zu verstehen hat, das dürfte wohl nur wenigen bekannt sein. Die Begriffe Wärnrcwirlschaft, Kraflwirtschaft sind allen Gebildeten bereits in Fleisch und Blut Lber- gegangerr. Aber die Lichtwirtschaft ist als jüngster Zweig der technisch-wirtschaftliche» Wissenschaft noch zu wenig ausge^-sdet und darum wenige» vertraut. Im Lichthause soll die L'l.,t Wirtschaft systematisch uno praktisch betrieben werden, dann. ! ihre Bedeutung von der Allgemeinheit erkannt und sie a>s wichtiger Faktor in die Volkswirtschaft eingeglied-rt wird. Ls > kommt also vor allen Dingen daraus an, Verständnis für >fte produktive Bedeutung des Lichts im Wirtschaftswese» zu wecken, und Wege zur zweckmäßigen Beleuchtung der verschiedensten Arbeitsstätten, aber auch der Wohnmngen. der Vergnügungs stätten der Straße usw. zu schaffe». Der Lichtversorgung wird in wirtschaftlicher Hinsicht von den Elektrizitätswerken eine viel geringere Bedeutung bei- gemessen als der Versorgung von Werkstätten mit elektrischer Energie. Im allgemeinen denkt der Verbraucher nur an die ausreichende Beleuchtung der Räume und findet sich mit den unvermeidlichen Unkosten ab; man betrachtet die Beleuchtung als ein notwendiges Uebcl. Die produktiven Kräfte einer ausgiebigen und richtig angewendelen Beleuchtung, die doch das Tageslicht vertreten soll, haben bisher noch keine rechte ; Beachtung und Berücksichtigung gesunde». So hat man z. V. noch wenig daran gedacht, daß das Arbeitsvermögen des geistige» Arbeiters wie des Handarbeiters durch unzweckmäßige Beleuchtung beeinträchtigt und durch richtige und zweckmäßige Beleuchtung gesteigert wird. Man weiß dies zwar aus per. sönlicher Erfahrung, aber es ist doch wenig geschehen, diese Er- jahrung praktisch zu nutzen. Dem Großstädter ist die Werbekrast des Lichtes be kannt; er weiß, in welch umsa»gleicher Weise z. B. die Elek trizität für die Reklainebcleuchtung ausgenutzt wird. Aber ob das in so verschwenderischer Weise verwendete Licht wirklich die als selbstverständlich vorausgesetzte Werbekrast besitzt oder ob sehr viel von dieser Kraft gerade durch die Blendung der nächtlichen Straßenpassanten verloren geht, ist noch nicht fest gestellt. Es wird vielfach behauptet, daß die Mcrbelraft des Lichts, z. V. bei der Schaufenster- und Ladcnbeleuchtung, nur durch eine angenehme und nicht durch blendende Lichtfülle wirksam wird. Nichtige Beleuchtung steigert die Behaglichkeit in den Wohn-räumen und die angenehme Stimmung in der Familie. Aus der Straße ist die ausreichende und zweckmäßige Beleuchtung von wesentlicher Bedeutung für die Verminderung der Kriminalität und der Unfälle Aber das sind nur einzelne Punkte, u», auf die Wichtigkeit und Maimigsaltigkeit der Auf gaben hinznweisen. um die es sich hier handelt und die im Osram-Lichthause, dem Hause ohne Fenster, dargelegt werden. Wissenschaftlich sind diese Dinge allerdings zum großen Teil schon seit Jahren untersucht, aber es handelt sich jetzt darum, die Ergebnisse der Allgemeinheit verständlich zu machen und praktische Erfolge herbeizufiihren. Diesem Zwecke sollen nament lich Vorträge, sinnfällige Demonstrationen dienen. In den Räumen des Erdgeschosses werden die verschie. denen Belcuchtungsarten gezeigt, die zum Teil besonderen Zwecken angcpaßt sind: und zwar werden einwandfreie Losungen neben den allegmein üblichen, aber unzulänglichen Veleuchtungsarten vorgesührt. Co sehen wir z. B. in einem Empfangszimmer die Heimbeleuchtung, in drei verschiedenen Räumen die Möglichkeiten und Erfordernisse der Industrie, bclenchtung, in einem Laden mit Schaufenster die verschiedenen Arten der Laden- und Schaufensterbeleuchtung. Außerdem be- finden sich an der Außenfront vier Schaufenster, in welchen die zweckmäßige Beleuchtung für verschiedene Ladengattungen dar gelegt wird. Auch das Gebiet der Straßenbeleuchtung soll i« der Gegend des Lichthauses Berücksichtigung finden, sobald die bezügliche Erlaubnis der Behörden eingegangen ist. Kür die technische Praxis, namentlich für die Arbeit in Werkstätten und Laboratorien, dürfte das Lichthaus eine große praktische Bedeutung gewinnen. Man wird jetzt nicht nur klar erkennen, daß man die für eine Werkstatt geschaffene Beleuch tung nicht ohne weiteres als Vorbild für eine andere betrachten kann, daß vielmehr jeglicher Tätigkeit die Beleuchtungsern- richlungen derart angepaßt werden müssen, daß auch bei Abendbeleuchtung ein möglichst vollkommenes Arbeitsergebnis erreicht wird. Hth. vre chemisch-technische Industrie auf der Leipziger Messe. Daß auf der Leipziger Technischen Melle das Gebiet der Chemie, in unserem Falle der technischen Chemie, nicht fehlt, ist wohl selbstverständlich An Produkten finden wir. entsprechend oen vorhandenen Industrien, beispielsweise für das Maschinen wesen, Oele, Fette, Schmiermittel aller Art, Betriebsstoffe. Iso liermittel, Kieicl-inc. Farbe». Säuren usw. Für die Fahrzeug industrie ebenfalls Oele. Schmiermittel. Farben, auch Lackfarben und Polierminel. dann mecierbeständiae Eniaillesarben für Ka rosserien. Fahrräder, Gestänge, auch für Schreibmaschinen usw. Für das Bauwcicn Rostpqutzmcltel. Zenientdichtungsmittel, Bindemittel, Kieselgur, Leime, Farben. Firnisse, auch seuer. feste Farben usw. Auch Maschinen und Appurate für die che mische Industrie werden gezeigt, Glasschmelzöfen, Trockenöfen für Farben und Lacke, Oelrcinigungsseparatoren, lPräzisions- und Neigungswagen) usw. All diese Ausstellungsgegenstände, deren Vielseitigkeit überraschen wird, sind je nach ihrer Zuge hörigkeit zu der betreffenden Branche in der Halle 18 lneben der Hauptgastwirtschast des Ausstellungsgeländes) zu finden. Die fleroöpnimifche Versuchsanstalt. Die Aerodynamische Versuchsanstalt in Göttingen ist in letzter Zeit häufig in der Presse genannt worben, so namentlich bei Besprechung des Flettner-Rotorschisses und der neuen Wiud- krastmaschine des Majors Pilau. Für unjcren wirtschaftlichen Wiederaufbau hat dieses einzig dasteizende deutsche Institut be reits Außerordentliches geleistet, und es ist bemerkenswert, daß verschiedene Korporationen und Privatleute bedeutende Mittel für diesen Zweck zur Verfügung gestellt haben. Leider waren bei den schlechten Finanzverhältneissen des Reiches diese Zu schüsse erforderlich, aber es ist anderseits erfreulich, daß es in Deutschland nicht an Leuten fehlt, die große Summen für wis. senschaftliche Zwecke bereit stellen; sie haben Teil an der Ehre, die uns die Erfolge des Rotorschisfes, aber auch anderer rein wissenschaftliche Ergebnisse der Forschungen dieses Instituts ge bracht haben. Nur durch die in Güttingen geleistete Vorarbeit wurde Flettners Erfiirdunq möglich; die Kräfte, die dieses Schiss in Bewegung setzen, sind für den Laien, arft welchen das Segelschiff und Segelboot so überzeugend wirkt, noch immer völ lig rätselhaft, obwohl ihm dargelegt wird, daß hier wie dort dieselben Kräfte wirken. Nun hat der Abteilungsleiter der Aerodynonrischcn Versuchsanstalt, Dipl.-Jng. Ackeret, eine kurze leicht verständliche Darstellung unter dem Titel „Das Rotor schiff und seine physikalischen Grundlagen" veröftentlicht, in wel cher an Hand zahlreicher Abbildungen nicht nur die Wirkungs- weise des Rotorschisfes erläutert, sondern zugleich ein Einblick in das Arbeitsgebiet der Versuchsanstalt gewäbrt wird. Mir er- kennen, daß cs sich hier um ein Gebiet von außerordentlich prak tischer Bedeutung handelt, und werden wieder einmal daran erinnert, daß es ungerechtfertigt ist. nur die endlichen, sichtbaren Ergebnisse tech-ischer Fortschritte zu feiern, ohne zu berücksich tigen, daß erst durch die außerordentlich mühevolle geistige Vorarbeit solch bed.utende Erfindungen gemacht werden können. Auch bei der V»rkierrlich»ng der Amerlkasahrt des „Z.R. 8", die doch wabrlich nicht nur eine große und kühne Sportleistung wor. hat man die wissenschaftlichen Leistungen, welche die Grund lage des sichtbaren Erfolges bildeten, kaum noch beachtet. — Das vorliegende Büchlein versteht es. in musterhafter Weise, die etwas verwickelten physikalischen Grundlagen des Rotorschif. fes dem gebildeten Laien anschaulich und klar zu erläutern. Mgeme'tie Wassersport-Ausstellung. Die Stadt Potsdam veranstaltet mit Unterstützung des Ver eins d»r Flußschiffwersten Deutschlands, des Reichsverbandes de>- Automobil-Industrie, des Versandes deutscher Luflfahrzeug- Industriellc. istw. in der Zeit vom 16. Mai bis 2. Juni eine All- rf gerne.». Wasftrspvrt - Ausstellung. Sie findet aus dem in den Besitz der Stadt Potsdam übergegaiigenen Gelände „Sportplatz Zeppelinhasen" am Templiner See statt. Da neben Segel-, Mo tor- und Ruderbooten aller Art auch Wasserflugzeuge als Aus stellungsgegenstände zugelassen sind, ferner während der Dauer der Ausgellung von sportliche» Verbände» mehrere Regatten auf dem über b Kilometer langen und t Kilometer breiten Tem pliner See abgehalten werden — besondere Anziehungskraft dürfen die vorgesehenen Tauchervorsiihrungen bilden — und für gute Verkehrsverbindungcn der Ausstellungsbesucher gesorgt wird, müssen die Aussichten für die Ausstellung als besonders günstig bezeichnet werden. — Wie wir den Ausstellungsbestim- mungen entnehmen, sind außer den bereits genannten Ausstel lungsgegenständen auch Modelle von Booten und Wasserflug zeugen. sowie Motoren aller Art, Getriebe. Propeller Lichtan lagen, Winden, Vergaser. Kugellager, Zündapparate. Antrieds- kettcn, Vetriebsstosfbchälter. Baumaterialien. Klappverdecke, Beschläge, natürliche und optische Instrumente, Signalinstru- mente, Rundfunkgeräte. Ruder, Ketten, Seile. Farben. Lacke, Anstrichmittel. Betriebsstosfe, Oele. Fette Möbel- und Küchen einrichtungen, Bekleidung?- und AusrUstungsgegenstände für Wassersportler, Klubabzeichen, Ehrenpreise. Medaillen. Commer- stände, Winterlager. Zelte, Planen, sowie alle anderen Bestand-, Zubehör- und Ersatzteile und Ausrüstungsgegenstände für Was sersportfahrzeuge. Angelgeräte. Schwimmgerätr und Werkzeug maschinen und Werkzeuge für den Boots- bezw, Flugzeugbau zu- gelassen. Die Geschäftsstelle der Ausstellung befindet sich beim Magistrat der Stadt Potsdam und zwar im Stadtschloß. Zimmer 28»-28t. Von dieser Stelle sind auch die Ausstellungsdestim- mungen zu beziehen. fl r sl llnny ,hsim un- Scholle*. Eine Ausstellung „Helm und Scholle" soll vom L. Mai bis 1. Juni 192b in Braunschweig stattfinden. Der gesamte archi tektonische Aufbau der Ausstellung lteat in den Händen des Architekten Stadtbaurat a. D. Bruno Taut. Berlin, während die Abteilung „Scholle" von dem Gartenarchitekten Leberechi Migge, Worpswede, durchgefllhrt wird. Ein größere» Gelände isi speziell für Ausstellung und praktische Demonstration der ver schiedenen Baustoffe und Baukonstrukttonen vorgesehen, wöbe dieses Gebiet durch kleinere Eigenbauten von Firmen der oer schiedenen Spezialbauweisen Buntheit und Abwechselung erhol len wird. Die anschließende Abteilung für Baumaschinen wird der zuirehmenden Industrialisierung der neuen Baumethoden ent- sprechen. 7 sc«in. Os!s un6 klr knlss. ülllIMMVlM. liekett lliiiM MI». inuit sii>. ir
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