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Sächsische Volkszeitung : 13.02.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192502130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19250213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19250213
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-02
- Tag 1925-02-13
-
Monat
1925-02
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.02.1925
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Freitag, den 1», Februar 1V25. Ne'. 36, «eite - ZMiiiisler «Is Siteslielltt Wie die Rechte den Kamps gegen Ebert führt Zn der Verösfentlichung des „Berliner Tageblattes" über die Versuche, Belastungszeugen gegen Ebert zu werbe» (siehe unsere Dienstagnummer). gibt die Verteidigung Röthardts letzt zu, daß die Aussagen Isidor Kreils ihr bekannt sind, und dag sie' das Material der Staatsanwaltschaft .zugeleitet habe. — Die Rechtspresse schweigt sich über die ganze Angelegenheit einmütig au«. Demgegenüber stellt das „B. T." sest. daß aus den Briefen, deren Echtheit von keiner Seite bestritten wird, hervorgeht, daß der d e u t s ch n a t i o n a l e Parteisekretär in Darmstadt, der aus dem ersten Magdeburger Prozeß bekannte Herr v. Forstner, gemeinsam mit Rothardt, dem Angeklagten im Magdeburger Prozesz, dem Rechtsanwalt und Notar Binde wald und dem deutschvölkischen Agitator Thurn einen Zuchthäusler, den im Kriege auch weaen Fahnenflucht be straften Herrn Isidor Kreil aus Kallmünz in Bagern, ver anlassen wollte, für den bevorstehenden zweiten Prozeh eine Er klärung zu unterschreiben, wonach während des Krieges Ebert unter dem Namen „Ehrensberaer" in Konstanz gewesen sei. und zwar in Begleitung ausländischer Ossiziere, und die deutschen Mehrheitssozialisten für landesverräterische Dienste sünfmal- hunderttausend Franks von den Feinden Deutschlands erhalten hätten. Isidor Kreil sein merkwürdiger Name für eine völkische Vertrauensverson!) sitzt zur Zeit im Berner Untersuchungsge fängnis. Es lohnt sich, einen der Briefe Thurns an Kreil, die das „Berliner Tageblatt" zum Abdruck bringt, im Auszug wie derzugeben. Thurn schreibt: „Ich lege Ihnen das Konzept bei, Herr Kreil, ich bitte Sie, setzen Sie ihre Unterschrift darunter. Aendern Sie nichts an der von mir verfaßten Erklärung, wie sie beliegt. Senden Sie die Erklärung unterschrieben, mit Tinte, wendend, an mich zurück. Ich sage Ihnen Kr., M. S. P. stürzt, Bonzen flüchten. Glauben Sie mir. Ich versichere Sie, ich werde mich für Sie einsctzen, Ihnen wird nie etwas geschehen, im Gegenteil. Geholfen kann Ihnen auch werden. Und was sich gehört, geschieht auch. Also nochmals: Handeln Sie, wie wir so oft be sprochen, lassen Sie alle Verstimmungen usf. abseits. Ich erwarte wendend die Rückgabe der unterschriebene» Erklärung." Die Erklärung, die Isidor Kreil unterschreiben sollte, lautet: „Ich tat von 1016 bis 1018 Kurierdienste sür die deutsche Mehrheits-Sozialdemokratie, brachte verschlossene Ledermappen geheimnlsvollen Inhalts vom Gcwerkschaftshaus am Enqelufer nach Bern und umgekehrt. Für diese landesverräterische Verbin dung mit dem Feind wurden die Mehrheitssozialisten bezahlt. F ü n f h u n d e r t a u se n d Franken brachte ich ini Jahre 1017 von Bern nach Berlin und lieferte sie prompt im Gewerlr- schaftshause ab. Vorangegangen waren Briefe des damaligen Neichstagsabgcordneten Ebert. Ich sah dann auch Ebert in Konstanz am Boüensee sder Reichspräsident bat diese Stadt noch nie betreten). I>z Begleitung von ausländischen Offizieren. Die waren natürlich in Zivil. Im Fremdenbuch des Hotels trug sich Ebert vorsichtigt als E h r e n sbe rg e r ein. Ich aber, das ver sprachen mir damals die Mehrheitssozialisten, sollte in der neuen Republik Staatssekretär werden. Die wichtigsten Dokuniente sind noch in der Schweiz. Die kann ich von dort besorgen." Es ist nicht bloße Dummheit, die aus dieser Erklärung spricht, sondern die Erkenntnis, daß die grobe Lüge sür den Augenblick am stärksten wirkt. In der Tat, eine sehenswerte Reihe von Zeugen, die von der Rechten gegen Ebert aufgeführt werden: Der Dieb Syrig, der achtmal wegen Betrugs vorbe strafte Gobert, endlich der Zuchthäusler Kreil. — Sage mir, mit wem du umgehst . . . Aus aller Well Eine Drahlseilbahn auf das Nebelhorn - Angslnust, 1l. Februar. Ein in Sonthofen ini All" giin gegründeter Bahnvercin Hit belchlossen, nach einem Pro jekt der Ingenieure Fihles und Schulz in München auf de,i beliebten, der Massivictte der Algäner Hochalpen bei Oberst- dors vorgelagerten 2100 Meter hohen Ausftchtsbcrg Nebelhorn iine Trahtleilschwebebahn mit Kabine,, zu bauen. Zu der Fi nanzierung des Unternehmens als Aktiengesellschaft werden Groß banken zugezogen. Tie Kosten der Bergbahn belaufen sich ans ungefähr 700 000—800 000 Mark. T>e Genehmigung der Staats behörden liegt bereits vor. Tie Ausführung des Projektes, das schon einmal »n Jahre 1011 in veränderter Form vorlag, soll so beschleunigt werden, daß die Bahn bereits im kommende,, Winter in Betrieb gesetzt werden kann. Mädchenhändler auf frischer Tal gefall Koblenz, 11. Februar. Tie 10jährige Tochter des Land wirts Hermes aus Bcrnsdvrf stand in Rheinbach in Tienste». Bei einem Einkauf begegnete das Mädchen einem auf der Bendelia aus Sardinien Tie populärsten VAgontrii Sardiniens, Nicolo Luccii und Battista Lorraine haben sich -- italienischen Blättern ans Sassari zufolge — selbst dem Gericht gestellt. Nicolo Lllecn ist der Bruder und Nachfolger deS berüch tigten Banditenhauptmaniis Onorato L»ee», der mit seiner ver wegenen Bande viele Jahre hindurch das Land beherrschte. N>- rvlo Luccu ist jetzt 30 Jahre alt. Sein Gefährte, Batüsta Lor raine ist zwar 50 Jahre alt, aber man hielte ihn für einen Drei ßiger, >o frisch und beweglich hat ihn das Leben i'n Freien er halten. Er >'st ein Vetter des Giovanni Trorraück', der die ge fürchtete Bande bildete, deren Führung sparer auf Onorato L»cc>l überging. Letzrercr 7st »n Jahre 1010 ini Kanipss »Ol den Karabinier', gefallen. Ein Bruder Giovannis, Carnime Lorraine, ist von Egidio Podda, einem Feinde seiner Familie, ermordet worden. E>ne Schwester des Banditensührers ist die wegen ihrer liußcrordeutlichen Schönheit vielbrwuiiderte Bonnedetta, die iei- »erzeit als Mitschuldige an den zahlreichen ihrem Bruder zn- geschricbenc» Morden verhaftet, aber dann sreigesprochcn wor den war. Tie Bande Lorraine wurde tm Jahre 1908 gebildet. Da mals bestand zwischen den Familien Luccu und Lorraine ei„ wütender Haß wegen Erbjchastsstreitigkeiten. Solange die Fehde bestand, gab es im Laufe der Jahre aus beiden Seilen insgesamt zwanzig Morde und viele Mordversuche. Tic Gegend von Orqo- solo, eine der malerischsten Landschaften Sardiniens, litt viele Jahre unter dem Schrecken die,eS Familiciikrieges. Eines Tages gelang es Angehörigen der Familie Luccu, den Aeltesten der Familie Lorraine zu überraschen; sie ermordeten ihn und war fen die Leiche in einen Brunnen. Ta bildeten die Söhne des Er mordeten eine bewaffnete Bande von treiiergebene» Männer», die sich außerhalb des Gesetzes stellte und sich vornahm, das ganze Geschlecht der Luccu auszurotten. Tie Behörden schritten ein, ES wurde» Masseiwerhaftirngen vorgenommen; von der Fa milie Lorraine allein wurden hmidert Personen verhaftet. Aber mir zehn von den Verhaftete» kamen vor die Geschworenen. Ter Prozeß fand erst nn Jahre 1018 statt und erregte großes Aus sehen; alte Angeklagten wurden wegen Mangels an Beweisen freigesprochen. Interessant ist der Umstand, daß im Prozesse sogar die Zeugen ans der Familie Lncca zugunsten ihrer Feinde auSsagten. Nach dem Prozeß kam es zu einer feierlichen Ver söhnung der beiden feindlichen Familien: An der Feier nähme» auch die weltlichen und geistlichen Behörden teil. Römischer Brief ' jVo» uuserm Sondervecirhterstatter.) > ' .sei». 10. Februar 1025 Vor einigen Tagen empfing der Heilige Vater Kon- listoiieiisaale die Vertreter der Basiliken, die Rektoren der geist lichen Nation ilanslalteii, die Prvkuratorcn der Ordensgenotsc»- schasten, die Seiner Heiligkeit prächtige, ost >n wunderbarer Mi- iliatniinalci'ei ausgesührte Wachskerzen darbrachten. Beachtens wert war, daß eine an'ehnliche Zahl Generalproknratore,, der deutschen nnd österreichischen Ration a,«gehören, so die der Palloltiner, der Sakvatorianer, der Stehler Ge„osse»ßhast,i d>e der Benediktiner von S Anselmo, der Ca»iillia»cr, der Re demptoristen und der Priester vom Allee-Heiligsten Sakramente. Tas gleiche universelle Bild wie bei de» Ordensgesellschasten, bot sich auch dem Auge dar, als die Rektoren der Nntionalstlk- tungeil vertraten. Auch hier stehen die Deutschen mit ihre» drei Nationalanstalten: Anima,' Laniposanto, Gcrmanikunl n» d r Spitze, während Franzosen, Belgier je durch zwei, die übrige» Nationrn durch eine vertrete» sind. Für alle hatte der Heilige Pater einige freundliche Worte: zum Scklnß erteilte er de» Apo stolischen Segen. Ter Frier wohnten auch Prinz Johann Geo rg von Sachsen nebst Gemahlin, die Prinzessin Mathilde von Sachse», der Geschäftsträger der deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl, Tr. Meher, Gesandtschastsrat! Tr. Klee, der baherische Gesandte Baron Ritter, Prälat Hindrin- ger nnd andere bei. Es vergeht fast kein Tig, baß nicht einzelne Pi kg er zöge oder gruppen in Rom cintrefjen, um den Jubiläums- ablaft z» gewinnen. Bis jetzt sind es meistens einheimische, so an? Mailand, Turin, Ligurien, Sizilien, aber auch ans Argen tinien, Belgien »nd anderen S'aate» haben sich solche eingrstellt. Rin 18. Februar wird der deutsche Pitgerzng aus Berlin nnier Führung des Paters Wolfs von der Gesellschaft des göttliche» Heilands erwartet. Tie Pilger werden >m Park- hotel, sowie in den geistliche» Anstalten der Grane,, Schwe stern, ini deutschen Laniposanto nnd bei den Salvatorianern nntergebracht werde». Es ist „och nicht so lange her, daß man unter dem Regime des StndtoberhanpteZ Ernesto Nathan, Großmeister der italie nischen Freimaurerei, damit begann, d>e „ach Heilige., benann ten Straßen „nd Plätze der ewige» Stadt umzntanse.i „nd ihnen den Namen von Apostaten (Abtrünnige») zn gebe». Hcnte ist dies anders geworden. Seitdem Senator Cremonesi, Bruder des päpstlichen Gros;al»ioseniers ans dem Kapitol das Zepter schwingt, werden >n Uebereintnnft mit der Regierung viele ncn- crstandene Straßen „nd Plätze in der Peripherie Roms nach verdienstvolle,, Würdenträgern der Kirche, ja selbst nach großen Päpsten benannt. So erhielt der Platz vor der niilvßchen Brücke den Namen: Piazza Cardinal Lonsalvi (1757—1821); die Stra ßen des an der vatilanische» Mauer sich hinzichende,, neuen Viertels Anrclio sind folgendermaßen bezeichnet: via Vonisa- cw VIII. (1201-1303), via Alesia, dro III. (1150-1181), via Beiirdetto XIV. (1710-^-1758,. via Gregor!,, VII. ,1073 -108?,) via Jnnocenzo III. (1108-1216), via Paolo sj. <1161—1181). Im Trionfale-Biertel am Fuße des Monte Mario treffe» wir eine via Toinmaso d'Aguino an. Tas Wappen des nenen Viertels beim Monte Saero trägt einen Olivenzweig mit dem Worts »Pox"/ wie ein solches nach der Legende Me„e,nins Agrippa geführt haben soll. Ter katholische Abgeordnete Nlartiri hat, wie wir auch schon nn anderer Stelle berichteten, der Regierung vorgeschlagen, das ehedem im Innern des Koloisenms errichtet ge,ve>e»e Kreuz wieder ans seinem ursprünglichen Platz anfznrichte,,. Ein Vor- schlag, der von der Mehrheit der Bürgerschaft, die am alte» Glauben sesthätt »nd die wohl weis,, welch »»geheurer geisti,zer Wert de», Symbol der Erlö'nng brigemesten wird, ausgenom men wurde. Auf Rat deS Icl. Leonhard von Porto Manrizis hatte Papst Benedikt XIV- >>» Jahre 1710, inmitten des als heiliger Boden erklärten slavstche» Amphietheaters das Kreuz anfpslanzen und ringsherum II Kapelle» zur Verrichtung der Krruzwegandacht i-rbanrii lauen. Gleichzeitig wurde eine Brn- derschast »,s Leben gernsen, die namentlich Freitags »nd Sonn tags dort ihre Andachtr» abhielt. Nach Einzug der Piemonteieir in Rom sielen unter dein Vorwände im Koloßen», Ausgr.ibnngew anznstelle», die Stationen und das Kreuz der Art zum Opker. Wie »nil vertäutet, ist die Regierung Mussolinis gewillt, dem Wunsche des katholischen Teils der Bürgerschaft Rechnung zu trage», »nd den Freimaurern zu». Trotz das Symbol des Gcckt- inenschen wieder an seine ursprüngliche Stelle zu bringen. Außer vielem Gutsbeßtz in den Tridenti„cr nnd Jütische» Alpen sind drei erstclosnge römische Villen. infolge des Kriegs« ansganges in d.n Beßp der Italiener gelangt: ini südliche» Teil der Sladt die Villa Lctinioni.ina oder Mattel (auch nach d-'m letzten Beiiner Pitla Hoismann genannt), bei Tivoli die Villa d'Esle nnd die Villa Falronieri bei Frascati. Letztere, die be sonders dadurch bekannt geworden ist, daß der Schriftsteller Richard Voß lange Jahre in ihr gewohnt „nd sie besungen hat, ivnrde vom Bankier Mendelssohn dem Kaper W'theim znm Geschenke gcinachl. Sie war als Somineraufentnalt iür deutsche Künstler und Gelehrte geplant; in ihr hatte zuletzt Gehciinrat Professor Kehr sei» Heim ansgeschlage». Heut,, hat der Staat die. märchenhafte Villa dem Nationaldichlcr Gabri ele d' A ii n n n z l o znin Geschenk gemacht. Tie von Kardinal Hippolyt d'Esle erbaute Villa in Tiol>, die wäter an die Habs burger überging und in der lange Zeit Kardinal .Hohenlohe ge wohnt hatte, worin Liszt unsterbliche Melodien schuf, w'rd nnnnichr Sitz ds königliche» Mnienins für italienische Ltli io- graphie, daS in seinen zwei oberste» Stockwerken Sitten ,d 6'o- bräuche kennzeichnende Gegenstände zur Tarstellnng bringen wird. Ter erste Stock gilt als Revrä'entanonsranm nnd wird demgemäß dekoriert werden. In einem andere» Teil des Gebäudes lall eine Art mnsttalische Toninieruniverjität für Streichn-str»»»-»'» nnd Klavier zum Nutze» der Fremden, namentlich der Ame-Ianer eingerichtet werden. Tie historiche Villa Celiniontana endcich, worin sich der heilige Pylippiis Neu so ger-e mit je-nc» Schü lern erging, in der sich der elegante Obeli't von Ranises 1k. erhebt, ist der königlichen geographischen Gesellschaft zaert-'lr worden, anbetrachts ihrer großen Verdienste „m d e italieni sche Politik nnd Kultur, da sie seit 70 Jahren »n Pall u.m da? Interesse für die geogrivhi'chc,, Wissenschaften wa.yznhalten suchte, dann auch wegen ihrer kräftigen Unersintzung bei de» sto'.oiiial.iiiterilchmnngen, Zn bedauern wä>c es, wenn das Mi nisterium sür Nationalökonomie i„ dein prächtigen Park tonen wollte, um Laboratorien sür vegetabilische Pathologie und cor anderes für botanische Zwecke zn errichten. Tasür wäre g „ng Raum ans Monte Mirio, wo der städtische FisknS über aus gedehnte Gebiete verfügt. Landstraße stehenden A n t a. Während einer der Insassen sich an dem Auto anscheinend zu schassen ma.chte, faßte der andere Insasse deS Antos das Mädchen, und in rasendem Tempo fuhr man davon. Einer Antoniobilrevision ln M ü n st e r (Eikel) ist eS zn danke», daß die Schandtat entdeckt wurde. Landsäger revidierten das Auto und fanden neben diesem Mädchen ei» zweites Mädchen besinnungslos vor. Tie Besit zer des Antos wurden verhaftet, das Auto beschlagnahmt. TaS Mädchen konnte wohlbehalten seinen Elter» wieder zngeführt werden. , i Koinmunistische Dcinonstratienen in Prag. Gelegentlich kommunistischer Demonstrationen gegen die Teuerung kam es Ter Bandit Lorraine, der sieh jetzt gestellt hat, befand sich unter d'n hundert Verhaftete»; aber während alle diese unter starker Eskorte abgeführt wn.rden, gelang es dem Battista Lor raine, z» entlausen. Battistn wollte ans alle Fälle in Freiheit bleiben, um die Güter seiner Angehörige» bewachen zn können. Zu ihm gesellte sich Nicolo Luccu, und die beide» führten ge meinsam elf Jahre lang das anfregeude Banditenleben. Sie machten sich aber dadurch sehr voputär, daß sie die Bevölkerung besser, als die Karabinicri e-S konnte», »or den gemeinen Ver brechern schützten; hierfür konnten sie ihrerseits ans d'e sichere Unterstützung der Bevölkerung rechnen; sie konnte» ganz ruhig in die Ortschaft kommen, sich um ihre Familieniiitercssen kümmern, ohne befürchten zu müssen, daß sie von einem Verräter ansgetiesert würden, obwohl ans den Kopf des Battista ein Preis von 50000 Lire und auf die sonstigen Angehörigen der Bande i„§- gesamr ein Preis von 150 000 Lire ansgesetzt war. Folgende Episode verdient noch erwähnt zu werde»: Ini Jahre 1021 waren zwei Knaben ans reichen Familien von Räubern entsührt worden, die für die Rückgabe der Kinder ei» hohes Löiegcld forderten; um der Forderung mehr Nachdruck zu ver leihen, ließen sie das Gerücht aussprenge», der Raub wäre aus Veranlassung der Band.ten Corrainc-Lucen ansgeführt wordc». Als Luccu und Lorraine dies erfuhren, beschlösse,, sie, znm Schutze ibres guten Nenommees als „ehrliche Bandit«,," die Er presser ausziiforschen, d'e Räuber wurden auch von ihnen ent deckt und gezwungen, die Knabe» herauszugebe,,. Die Behörde» würden wohl schwerlich die zwei Banditenführer ln ihre Hände bekommen haben, wenn sich diese, müde des aufregende» Lebens aus den Bergen und in den Wälder», »ach Rücksprache mit ihren Advokaten nicht entschlossen hätten, sich selbst zu stellen. — Das Land der Indianer. Die sechs In-ianerstämme in der Provinz Reuyork haben bei dem Bundesgerichtshof einen Prozesz anhängig gemacht, indem sie das Land des Staates Neu- york im Werte von drei Milliarden Dollar, von dem sie behaup ten, daß es rechtlich ihr Eigentum sei, zurückfordern. Die Fläcke des Landes betragt etwa 20 000 englische Quadratmeilen, ist also nahezu so groß wie Holland und Belgien zusammen. Wenn die Indianer ihren Prozeß gewinnen, wollen sie einen selbständigen Staat innerhalb der Vereinigten Staaten bilden, der berechtigt sein soll, eigene Verträge zu schließen. Die sechs Stämme be tragen aber zusammen etwa 6000 Menschen, während das Gebiet, das sie fordern, eine Bevölkerung von 2 5000 000 Menschen lp.it. Die Indianer begründe,, ihre Forderungen mit dem ungesetz- zn heftigen Zusammenstößen zwischen der Polizei und de» De monstranten. Hierbei sielen Schüsse. Ans beide» Seile», gab cs Verletzte. f Ein amerikanisches Militärflugzeug atzgestürzt. Wie der „Matin" ans Reuyork meldet, ist gestern nachmittag ein Müj- larslngzeug ans 4 00 Meter .Höhe abgestürzt. Einer oer beiden Insassen fand den Tod- i Die Hochzeit des Fraucilinörd rs. Wie die Blätter in l- den, ivnrde der des -Nordes beyhnldigte srützere Berliner Polizeiwachtmeister Gerth in der kleinen 8»veile de.' Berliner Untersuchungsgefängnisses getraut. Mit sei er F:>-n war Gert» bereits vor seiner Tat verlobt. liehen Verkauf ihres Landes durch ihre Bcriahcen. Es besieht ein alter Vertrag der Stämme mit der Regierung der Bereinigten Staaten, daßÄsue Zustimmung der Regierung kein Land von den Indianern rechtsgültig verkaust werden kann: taist rück i." ch ist bei den Landverkäufcn die amerikanische Regierung nie nach zugezogen worden. Hierauf süßend, fordern die reuen Männer die Ungültigkeitserklärung dieser Berka»fe»bschli»se und die Rückgabe des Landes. Das eigenartige Geschick der sechs J»eaa- uerstümme in der amerikaiiischcu Geschickte niLckt den Prozeß zu einem Novum in de» amerikanischen Rechd'-analeii. Wahrend, der britischen Kolonisierung wurden die Stämme sormell als po litisch unabhängige Einheit anerkannt. Ihr System der B ünd- n i s r e g i e r u n g erweckte die Bewunderung der amerikaii'.jcken Kolonisten und wurde tatsächlich auch später die Grnndiaoc der amerikanischen Verfassung. Die sechs Stämme haben ein Bünd nis zur Erledigung gemeinsamer Angelegenheiten, wahrend jeder Stamm volle Selbständigkeit für die Regelung seiner, inneren Angelegenheiten behält. I» dieser Form bestanden dü'se Linge- borenenstämme schon lange vor der Entdeckung Amerikas. Wäh rend der Kolonisierung griffen die Franzosen die Völker an. wur den aber zurückgeschlagen. Die Engländer lebten in Frieden mit ihnen und erlaubten ihnen später, sich in Kanada anzusiedeln. Die Vereinigten Staaten schlossen Vertrüge mst den Stämmen, nach denen die Indianer ihr altes Besitztum, die heutige Provinz Ohio, obtraten und dafür volles Landesbesitzrechl des ictzigen Staates Neuyork zuerkannt bekamen. Im Lanie 7er Zeit aber eroberten die Amerikaner das Land, zwar »ich mit Gewehren, aber durch Geschästsverträge und ihre geistige llebcricgenheit, wobei allerdings die Urverträge außer acht gek's'en wurde», die heute de» Rechtsanspruch der Indianer als nicht ganz unbegrün det erscheinen lassen. — Entdeckung einer Bärenhöhle. Im sogenannten „Salz- oken" nächst der „Elmgrnbe" im Toiengebirge, von der PUKringer- hütte der Sektion „Wels" des Deutschen und Ocsterreichischei, Alpenvereins etwa zwei Stunden entsernt, wurde eine äußerst interessante Höhle entdeckt. Etwa in 2000 Meter Höhe gelegen, diente diese, nach den Skelettsiinden zu schließen, den Höhlen bären zur Wohnung, Ein portal fähiger Eingang führt in di» große Höhle, die mit ihrer südlichen Lage einen prächtigen Fern blick über das Dachsteingebiet erösfnet. Zahlreiche Deckenem» brüche verwehren vorlüusig das weitere Vordringen. In mehre ren domartigen Erweiterungen befanden sich, wie die Forsch»»« gen ergaben, die Wohn- und Elerbcstätten de« vorgeschichtlichen (interglazialen) Höhlenbären. Im roten Höheniehni wurden die Skeleltüberreste altersschnmcher und ganz junger Bären gefunden»
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