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Sächsische Volkszeitung : 10.02.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192502107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19250210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19250210
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-02
- Tag 1925-02-10
-
Monat
1925-02
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.02.1925
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Technische Frühjahrsmesse. (Leipzig. 1. bis 11. März 1925.) Von Friedrich Suth. Architekt. Die Leipziger Messe bat sich in einer Frist von fiinf Jahren zu eim-r aroven Heerschau der deutschen Industrie entwickelt. Mit jedem Jahre hat sic ihr Gebiet erweitert, und ihre Anriehungs- kraii aui die technischen Kreise hat ständig zugenommen. Der Ver kehr an« d-m technischen Gelände am VölkerlMachtdenkmal ist in de» leinen Sodre» dinier dem allgemeinen Meßverkehr der inneren Stad, »ichi zurückgeblieben, und an interessanten Schaustücken ist die Techniiche Messe ohne Zweifel reicher als die Mustermesse. Ge st,nie« sie doch einen Einblick in Fabrikationsbetriebe, die sonst nur wenigen zugänglich sind. Das zunehmende Interesse und die außerordentliche Inan spruchnahme des Plastes durch Jndustriesirmen hat wiederum zu einer bedeutenden Erweiterung der Messe geführt; es weiden zur Frühjahrsmesse nicht nur neue Hallen von gewaltiger Aus dehming eröffnet, sondern eg sind auch noch völlig neue Gruppen geschaffen worden, di« sich gleichsam aus Forderungen entwickelten mit denen einzelne Industrien an das Meßamt berangetretcn sind Das vor noch nicht zwei Jahren vollendete Hans der Elektrotechnik muhte durch den Anbau von »weigeschoWen Seitenflügeln zur Rechten und zur Linken der groben Haupthalle erweitert werden: auch die neu geschaffenen Räume sind von der elektrotechnische, Industrie voll belegt; eine besondere Abteilung „Elektrotechnik und Radio" muhte noch in Halle 5 an der Lindenallee des tech nischen Geländes untergebracht werden. Ferner wird fetzt die Halle der Werkzeugmaschknenöndustrie lHalle 9). Las größt« und konstruktiv interessanteste Gebäude der Technischen Messe, vollendet und seiner Bestimmung übergeben Diese Riesenhalle bedeckt bei einer Länge von 194 Metern und einer Breite von 83 Metern 16 400 Quadratmeter Grundfläche Sie besteht aus einem dreischifstgen Mittelbau, an welchen sich beiderseits niedrige massive Bauten a »schließen. Me freitragend. Dachkonstruktion der großen Mittelhalle ist in Eisen konstruier! und wird von einer langen Reihe schmiedeeiserner Stützen ge tragen. welche die Mittelhalle von den Seitenhallen trennt. Zuir Transport der schweren Güter führen Eisenbahngleise direkt in die Halle hinein, und die drei Schiff« des Mittelbaues sind je mit einem Laufkran von 20 Tonnen Hebekraft sowie Elektro flaschenzügen zum Heben der schweren Lasten ausgestattet. In diese grobe Halle ist der Verein Deutscher Werkzeugmaschinen fabriken eiugezogen. der im Frühjahr 1923 und 1924 seine imvokq- ten Ausstellungen in der Betvnballe veranstaltete. Jetzt wird sich nun der Verein der Deutschen Wcrkzcugmaschinenfabriken in dem weit ausgedehnten Neubau noch ungehemmter uni in völlig k'arm und übersichtlicher Anordnung seiner großen Ausstellungsobjekte entmickeln können. Er zeigt Maschinen zur Bearbeitung jeglichen Materials und jeder Form — zur Verarbeitung von Sol» und Metall, von Stern und Glas. Leder, Papier, Zelluloid und allerlei Knnsimassen. und veranschaulicht die - Herstellung von Werkzeuge-' für die Arbeitsmaschinen, wie überhaupt für alle Industrien und Gewerbe. Neben der Halle des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinen- fabrrken steht noch eine »weite, jetzt vollendete Salle; sie weis! dieselbe Längonausdehmin« auf. wie die der Werkzeugmaschinen aber eine geringere Tiefenentwicklung. Dieser Neubau (Halle 8l mit einer Ausstellungsfläche von über 6000 Quadratmetern wird die vom Mitteldeutschen und OstEfchen Braunkohlensyndikat jest! zum zweiten Mal veranstaltete Braunkohlenfachmesse einsckssietzrn Wichtige Neuerscheinungen find ferner die Allgemeine Wärme- M'sse und die Messe für Fövderwesan. Die Wärmemcsse uminist alle Gebiete der Wärmewirffchcrft und Wärmetechnik und wir> nicht nur anisckzauliche Modelle, sondern ganze im Betriebe be findliche wärmewirtschaftlichc Anlagen zeigen. Ihr angegliedsrt ist die ebenfalls neu eingerichtete Gicßerei-Fackaurstcllung. Die För dermesse wird das ganze Gebiet des Förderwesens veranschau lichen. so namentlich alle Heb- und Transportmittel für geringe Entfernungen, wie sie innerhalb oder zwischen zusammengehörigen Betrieben verwendet zu werden pflegen. Im Herbst vorigen Jahres erschien zum ersten Mal auf der Messe der Essen- und Stahlwaren-Jndustriebnnd. Elberfeld, mit einer großartigen, weit amgcdebnien und wirkungsvoll aus- gestatteren Ausstellung in der Vctonhalle. Diese Eisen- und Stahl- warenindustrie-Ausstellung wird diesmal den gesamten Hallen- komvler der durch zoblreiche umfangreiche Anbauten erweiterten Betonhalle einnehmcn. die jetzt den Titel „Esti-Messebaus" führt. Im Obergeschoß der Halle findet man die lehrreiche Belr-etzs'"^- nssche Wanderausstellung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Be- trieb-ingenieure. Eine bemerkenswerte Vergrößerung haben ferner erfahren di? Gruppen Pumpen. Kompressoren und Gebläse, die bisher nur durch Einzelfirmen vertreten waren. Neu ausgebaut ist auch die Gruppe Nntriebsmaschinen. besonders Rohölmotoren, Dieselmotoren >ssw. Diese Ausstellungen sind iu der großen Salle 11. zwischen der Vctonhalle und dem Hause der Elektrotechnik, untergcbracht. Als Neuheit wird in diesem Gebäude noch eine vollständige Muster druckerei gezeigt. Sehr reich beschickt werden zur diesjährigen Frühjahrsmesse die Au-stelllmgen der Maschinen für Landwirtschaft und Nab rnngsinittelgewcrbe. die Abteilung der Textilmaschinen sin Halle 13. nahe der Hauvigastwirischaftl, sowie die Gruppen der chemisch-technischen Industrie. Die ehemalige Kruvphall-e wird von der Firma Oberschlesilche Kokswcrke und Che>n«^che Fabriken A.-G., Berlin, in Anspruch genommen, die mit olle« ^-zeuenisssn ihres Fabrikationsprogramms vertreten sein wird Endlich verdient nach Erwähnung, daß die Knaftfnhrzeng- fnkkiustrie sich in weit größerem Maste als zuvor für die Technische Messe interessiert. Sie zeigt in Halle 6 auf einer Ausstellunge- fläckre von rund 3000 Quadratmetern ihre Erzeugnisse, wird aber vieles auch auf der 400o Quadratmeter großen Freifläche Nord-Süd des technischen Geländes, d. h. zwischen dem Esti-Hauc und dem Hause der Elektrotechnik, vorführen. Man wird hier alst. Klein autos Motorräder. Fahrräder. Anlo-' und Fahrradznbehör. aber auch Nutzwagen. Lastwagen. Anhängewagcn, Elektromobile. Est'k trokarren, Motortricbwagen. Raupenschlepper wie auch Motorboot-' finden. Einen in sich abgeschlossenen Teil bildet stets die Bau. messe, doch Kat diese in den letzten Jahren wesentliche Verände rungen nicht erfahren. Es ist aber a»'''' ein reger,Besuch dieser Teils der Technischen Messe zu erwarten, da man mit einem bal digen Wiederaufleben der gesamten Bauindustrie rechnet. die Sehan-lung ele'tr scher Anlagen bei Scan-- Unfällen. Vom schweizerischen elektrotechnischen Verein und dem schweize rischen Feuerwehrverein sind besondere Anleitungen zur Organ!, sation. Ausrüstung und Instruktion sogenannter elektrischer Ab teilungen der Feuerwehr ausgestellt worden. Zwar haben auch wir bei uns in Deutschland bei gröberen Feuerwehren Fachleute, die mit der Behandlung elektrischer Anlagen bei Feuersgeiahr vertraut sind: da es aber vielerorts an solchen Kräften mangelt, so feien nachstehend einige Ratschläge angegeben, wie man sich im Fall« eines Brandes gegenüber elektrischen Leitungen zu ver halten hat. Vor allen Dingen juche man beim Entstehen dahin zu wirken, daß der Brand mittels feuersicherer Gegenstände, r. B Decken aus Stoff, Sand, Kohlensäure oder ähnlichen Gegenstände», die vor allein nicht leitend sind, erstickt wird. Von einer Ve-wcn düng von Wasser ist dringend abzuraten, da Wasserstrahlen, dcni Strome einen Weg geben und so den Bedienenden gefährde, köimen. Ferner wird man darauf bedacht sein müssen, die vom Feuer betroffene Stelle absuschalten, was natürlich in erster Linie von Avparalen und Maschinen gilt, damit diese teuren Gegen stände so viel wie möglich verschont bleiben. Die Abschaltung soll sich im allgemeinen nur auf das Notwendigste beschränken, denn das elektrische Licht vermag auch in rauck>gefiillten Räumen beste wie jede andere Lichtquelle die zur Rettung nötigen Arbeiten zu erleichtern. Hat die elektrische Anlage größeren Umfang, so mpfiehlt sich, für dieselbe eine» wirkungsvollen Trockenseuer- löscher zu beschaffen. Gans besonders ist auf etwa vorhandene Freileitungen »u achten. Da diese der Feuerwehr Hindernisse in den Weg legen, so ist meist mit einem Abschneiden derselben zu rechne». Kan» man sie nicht vorher stromlos machen, so bediene man sich zum Abschneiden einer Zange, deren Griffe man vorher gut isoliert hat, z. B. mit einigen Taschentüchern oder einem Handtuch und 'chneide dieselben an derjenigen Seite ab, von wo der Strom her commt. damit die herunterfallende Leitung keine Spannung führt dieses Verfahren wird sich gewöhnlich auf Verbind»na-leitungci » dem betreffenden Grundstück beziehen, z. B. »wischen Wohnbau- ind Werkstatt, Wohnhaus und Scheune u. a. Ein Kurslchlmße,. olcher Leitungen durch Ueberwenen eines Drahtes ist nicht zu empfehlen, da es gewöhnlich nicht mit dem nötigen Verständnis vorgenommen wird. Der Einwand, daß solche Leitungen keine resährlichen Spannungen führen, ist als nicht stichhaltig von der Sand zu weisen. Denn wenn z. V. Rettungsarbeiten auf dem Hach in der Nähe solcher Leitungeen aussuWren sind, so wird der etwa die Leitung zufällig Berührende zwar nicht vom Strome getötet werden, kann aber infolge des beim Berühren erhaltenen Schlages erschrecken und abstürzen. Auch etwa vorhandene Schwachstromleitungen, Televbon- und Telegraphendräbte, die erreichbar sind, dürfen picht übergangen werden. Sie können nämlich ebenfalls gefährlich werden, da ie bei Gewittern und heftigen Stürmen starke atmosphärische La- -ungen aufnehmen und auf eine gefahrbringende Svannung ge bracht werden. Das Gleiche gilt, wenn sie mit Straßenbahnen, die ebesalls Hochspannung sichren, in Berührung kommen. Ing. K. T. Eine K3l)lvo»ricks1ung für Zilme. Durch die Verwendung von lscheinwerferartigen Kinospiegel lampen wird die Feuergefahr für den Film ganz erheblich ge steigert. Die Spiegellampen haben den Vorteil, daß sie die ganze Kraft der Lichtquelle im Bildfenster des Vorfübrungsavparates vereinigen gegenüber der einfachen Bogenlampe ohne Spiegel, die nur einen Teil der Lichtstrahlen der Durchleuchtung des Films nutzbar macht. Aus diesem Grunde will man wegen der Brand gefahr für den Film, die durch die erhöhte Wärmeausstrahlung des Svieoels verursacht wird, nicht auf den Vorteil der wirkungs volleren nnd infolge der Ersparnisse an Siromkosten billigeren Be leuchtungsari verzichten. Es war Mo nötig, Kühlvorrichtungen zu schassen, die zwar die Würmcstrahlen abfangen, die Lichtstrahlen aber in keiner Weise beeinflussen. Man schuf die sogenannten Küvetten iu den verschiedensten Ausführungen. Eine besondere zweckmäßige Küvette ist folgende: Im Lichtapparat gegenüber dem Spiegel auf der andere» Seite der lichterzeugenden Kohlen, kurz vor dem durchlaufenden Film, ist eine Trommel untergebracht. die an Stell« der Jellbespannung zwei Glasplatten trägt. Der Trommelrand wird von einem metallenen Doopolrahmen ge bildet. durch den während der Borführnnu dauernd Wasser kreist. Ver Hohlrauni zwischen den beiden Glasplatten wird mit Wasser (mit Zusatz von etivas Kupfevsulfat oder dergk.) gefüllt, wodurch wenig Licht aber fast die gesamte Wärme nbgefaiigen wird. Auf diese einfache Weise bleibt der diesseits der Küvette laufende Film immer ans Zimmertemperatur. fcrnv'0 lem im f n. In einem im Jahrbuche des Deutschen Werkbundes ver öffentlichten Avfsatze über das Fernproblem im Ingenieurbau hebt Mnthesius hervor, cs sei ein Irrtum, daß es im Juge- nieurwesen nur eine mathematische Lösung gäbe, die zugleich den sparsamsten Materialverbrauch und den größte» Nutzeffekt darstelle; „auch für den Ingenieur führen viele Wege nach Rom es liegt nahe, diejenigen zu wählen, die außer der Statik auch dem Auge gerecht wird. Und sodann steht die Schönheit der Nützlichkeit nie grundsätzlich !m Wege. Auch bei der schönen Form kann der höchste Effekt mit den geringsten Mitteln erreicht werden." Mit derartigen Gedanken, die er als „Wcrkbundgcdanken" bezeichnet, beschäftigt sich auch Josef Krcimaicr im Otiober- hcft der Stimmen der Zeit (Herders Vertag, Freiburg i. Br.j. „Ich weiß nicht," so führt er in diesem beachtenswerten Auf sätze aus, „ob sich schon viele unserer Leser einmal Gedanken darüber gemacht haben, welch eine auserlesene formale Schön heit z. B. in einer gut gebauten Violine steckt. Proportionen nnd Linienwohllaut sind für das ästhetisch empfindende Auge ebenso entzückend, wie für das Ohr der Saitenklang des In struments. Die Violine ist ein Wunderwerk des Instinktiv tätigen Schönheilsgefühls, das ganz allmählich, aber konse quent alle ästhetischen Herbheiten und Unebenheiten im Vau auszugleichen verstand. Oder betrachten wir einmal eine mo derne Schnellzugslolomotive und vergleichen sie mit den ersten Lokomotiven, die vor etwa 100 Jahren gebaut wurden. Da mals Halle man noch nicht verstanden, daß ein Wagen, der die Kraft der Fortbewegung in sich selbst trägt, auch schon in sei ner äußeren Form ein Symbol seiner gewaltigen Energie sein müsse. Co baute man Lokomotiven, die sich von der Pferde kutsche kaum in anderem unterschieden, als daß sie eben einen Dampfkessel trugen und einen hohen, schlanken Rauchschlot. Und nun sehe man die unzähligen Entwicklungsstufen bis zu unseren neuesten, zum Erschrecken gewaltigen, auch in ihrer ästhetischen Fonnerscheinung so Hochvollendelen Typen. Wie viel Zweckstreben, aber auch Schönheitssinn hat bei diesen Dampfriesen znsammengewirkt! Wie edel sind ferner die For men des Zweirades geworden, der Automobile, Dampfschiffe, Flugzeuge und Luftschiffe! Wie rastlos wird bei all diese» Ee- branchsgegenständen. nachdem einmal die größte Zweckmäßigkeit erreicht ist, auch an der Berschönerung der Form gearbeitet! Ich habe mit Absicht Beispiele gewählt, die für eine ästhetische Leirachtnngsweise ferner zu liegen scheinen als das eigent liche Gebiet des Kunstgewerbes mit seinen unzähligen Ver zweigungen, um zu zeigen, daß es überhaupt keine durch den Menschen gefertigte Gegenstände gibt, bei denen der Zweck alles, die Form nichts gilt. Man wird aber nun auch ver stehen. mit wieviel Recht der deutsche Werkbund das Ecsamt- aebiet des deutschen Gewerbes und der deutschen Industrie in seinen Aesthetisierungswillen einbezogen hat. Je mehr es hier noch z» bessern gibt, um so wichtiger ist seine Ausgabe. Gerade im Ingenieurfach findet sich das bloße Zweckmäßigkeitsstreben noch stark vorherrschend. Die schöne, gefällige Wirkung findet zu wenig Berücksichtigung, reine Nützlichleilsmteressen und das mathematische Gewissen haben die Leitung." ' Man wird Muthesius beistimmen müssen: „Auch bei der schönen Form kann der höchste Effekt mit den geringsten Mit teln erreicht werden." Ein Aesthetiker möchte vielleicht mit Semper einwenden, Eisen und sonstiges Material, das der In genieur verwendet, sei zu dünn, um ästhetische Wirkungen zu erzielen, ein monumentaler Stab- und Gußmeiallstil darum un möglich. Die Beweislast dürfte recht schwer fallen. Muthesius sagt, dieses Urteil gründe sich auf die unbewiesene Voraus setzung, daß zur ästhetischen Wirkung unbedingt die Massigkeit gehöre. Es sei das aber ein Trugschluß, indem ein Eewohn- heitsidcal für ein absolutes Ideal gehalten wurde. Dieses Gewohnheitsideal sei eben dadnrch entstanden, daß die bis herigen Generationen in Materialien bauten, die massiv wirk ten. nämlich Stein und Holz. Hätten ihnen dünngliedrigc Me tallstäbe zur Verfügung gestanden, daim würde heute wahr scheinlich das Dünngliederige als das Normale und Ideale empfunden, die Massigkeit aber als unästhetisch verurteilt, werden. Die Vorzüge üer Honigwabenspulen. Die Zahl der Verwender von Soniawabenspulen für den Rundfunkempfänger ist ständig im Wachsen begriffen, was bei den iroßen Vorzügen, welche die Verwendung derselben bietet, nicht vunderbar ist. Die Honigwabenspulcn sind zweifellos in elrklri- cher Beziehung die besten Spulen, die überhaupt hergestcllt wer den. Dämpfung und Skineffckt sind gering, deegloichen Eigen- lapazität und das Verhältnis des Ohmschen Widerstandes zur Selbstinduktion. Dazu kommt aber eine Reihe weiterer Vorzüge. In erster Linie ist die handliche Form und leichte Auswechsel. barkeit der Spulen zu erwähnen. Es ist ein leichtes, von einem Wellenbereich zu einem anderen überzugehen. Besonders wertvoll werden diese Spulen aber dadurch, daß sie auf der ganzen Welt in einheitlichen Abmessungen und Windungszahlen hergestellt wer den, so daß das Nachbaucn der in den verschiedenste» Zeitschriften! angegebenen Sck>altungen ohne Fehler möglich ist, wenn man nur die richtigen Honigwabensvulen zur Hand bat. Mit ihrer Hilf« ist es möglich, im Augenblick das in so vielen Fällen ausschlag gebende richtige Verhältnis von Kapazität zu Selbstinduktion zu ermitteln, günstigste Koppelungen und Rückkoppelungen hcrzz,stellen usw. Trotz dieser erheblichen Vorzüge muß beim Einkauf grüßte Vorsicht angewandt werden, da oft kleine versteckte, aber schwer wiegende Fehler Vorkommen. Die größten Gefahre» sind der Kurzschluß der inneren Windunoen und das Abreiben der inneren Anschlußdräbte. Beides sind Fehler, die sich von außen nicht fest stellen lassen. Es ist also ratsam, alle Spulen vor der Abnahme aus das sorgfältigste zu prüfen. hth. Geborene § sHe. Ende der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde dem Engländer Henri Ronart ein Verfahren patentiert, Nah rungsmittel durch Eintauchen in eine abgekiibltc Flüssigkeit zum Gefrieren z» bringen und die Nahrungsmittel aus diese Weise zu konservieren. Der dänische Fischexporteur Ottesen wies später aus die außerordentlick)en Vorteile der Verwendung ab gekühlter Salzlösungen für das Gefrieren von Fischen hin. Im Jahre 1913 erhielt er ein Patent auf die Anpassung der Konzentration der Salzlösung an die jeweilig gewünschle Ee- friertempcratur. Nach diesem Verfahren ist es möglich, den Fisch in eine Lösung einzutauche», welche die niedrigste Tem peratur aufweist. die für die betreffende Flüssigkeit in nicht gefrorenem Zustande zu erreichen ist. Diese Methode verbreitete sich in der gangen Welt — sie wurde häufig auch unrer Um gehung der Patent« des dänischen Erfinders angewendct. Ein gewisser Mangel derselben besteht aber darin, daß die Verwen dung einer Salzsäure eine wirksame Behandlung großer Men gen von Fi'chcn nach dem Verfahren von Ottesen nicht gestatiet. Demgegenüber bietet das amerikanische Verfahren ovn Harden F. Taylor, das Prof. A. Schwarz in Heft 4 der „Umschau", Frankfurt a. M. beschreibt, den Vorteil, oah cs kontinuierlich vor sich geht, und alle erforderlichen Operationen, wie das Waschen der Fische, das Gefrieren in Col'lö'iin» und das Gla sieren, automatisch in möglichst kurzer Zeit unter Anwendung geringen Arbeitsaufwandes gestartet. Die Fische werden am Kopf oder Schwanz auf wagerechten Stange» aufgehäi'gt. die durch einen sclbi'äi'digen Transporteur weiier bewegt werden. So werden oie Fische durch einen Tunnel geführt, in welchem sie zunächst einem kräftigen Strahl Süßwasscrs ausgeietzt wer den, wodurch Schleim, Schmutz u. a ni. entfernt wird. Da"» gelangen sie unter einen Regen von Salzlösung, die ans 15 b'S 20 Grad abgckühlt ist; hierdurch gefrieren sie vollständig. Nachdem sie die Salzlösung verlassen haben und etwas adge- tropft sind, passieren sie einen Regen von frischem Wasser, der !>n Nest der Salzlösung astmült uieo gleichzeitig die Glafieruiig cinleitet. Das Wasser läuft wieder einen Augenblick, dann kommen die Fssche unter eine kurze Dusche von kaltem Wasser, um die endgültige Glasur zu erhalten. Die von Hand auszmührende Arbeit besteht nur in dem Aushängen der Fische an einem Endo des Transporteurs und im Abnebmen am anderen Ende. Der erwähnte Tunnel muß eine Länge haben, d>e der zu verarbeitenden Fischmenge entspricht. Er besteht aus Beton und ist mit Kork ausgckleidet. Am Boden befindet sich ein Behälter, der durch Querwände in drei Abteilungen geteilt ist. von denen die erste das Spülwasser, die zweite die zum Gefrieren verwendete Salz lösung uns die dritte das zum Abwcsschen und Glasieren ver wendete Wasser aufnimmt. Die Salzlösung wird in d«m Behälter durch Kühlrohre abgekiihlt und dann durch einen Filter zu den Bcrie'elungsrohren oben im Tunnel hinaufgesübrt, so daß immer dieselbe Lösung Verwendung f-n.üer. H. Ein l p-rnu lsckor A Die bisher gebräuchlichen A !^,eber sind größienieils sehr umstand! ch; du'ch Schranne» oder Drücken auf einen la neu Hebel wird das Auto gehoben. Tie Firma G. Hofsmann öe Co., Düsseldorf, hat nun einen Heber hergestellt, der mittels einer hydraulischen Presse das Heben vornimint. Er besteht aus einem Hubzylindcr mit einer für Vorder- und Hinterachsen ver stellbaren Spindel, einem Pasx'ritahl-'^mbt'ch auch und c m Wasserbehälter. In diesem Behälter befindet sich auch das Pum- pcnsystem. das durch zwei oben am Behälter angebrachte Fuß hebel in Tätigkeit jjcsotzt wi'd; der Bedicnungsinann stellt sich also mit beiden Füßen aus die Fußhebel und hat nun weiter nichts zu tun. als abwechselnd das Körpergewicht auf den einen oder anderen Fuß zu verlegen; hierdurch wird die hc"-'"' ! gegenüberliegende Doppclpnmpc betätigt. Ohne jede Anstren gung wi'd durch den Wasserdruck in wenigen Sekunden der Wagen gehoben und auf dieser Höhe fcstgchalten; durch das Oeffnen einer Ablaßschraubc kann dann der Wagen schnell oder millimcterweisc nicdcrgesetzt werden. Der Apparat arbeitet mit einem Druck von 200 Atmosphären und bietet die Möglich keit, ca. 2000 Kg. in 10 Sekunden 14 Zentimeter zu heben und je nach Wunsch evtl, in 1 Sekunde wieder zu senken. Das Ma terial ist eine Speziallcgierung, die die Leichtigkeit von Alumi nium und die Festigkeit von Stahl besitzt. bth. I sckn. un6 lür üntos. Monn. Soßmoo^snoo. Lonllllvnso >o». liekell »IW 8Mr.gMlIl8-A.. MmEt. i,
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