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Sächsische Volkszeitung : 10.02.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192502107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19250210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19250210
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-02
- Tag 1925-02-10
-
Monat
1925-02
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.02.1925
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Es wird welker enlhüM MMSKekrAiiOeil-W-KMelÄM Berlin, 9. Februar. Der „Voriväctc" und verschiedene andere Blätter verössent- lichen „Einhüllungen" über die Geschälte der Reichsbahn und Rcichspos, niir der berüchliglen Depositen- und Handelsbank. Dazu gehl der „Germania" von unterrichteter Seite folgende Darstelluikg zu: Anfang Oktober 1928 ist von dem Rcichspostininister Dr. Hösle, unterstützt durch den Reichstagcabgeordneten Dr. Flei scher, dem Reichskanzler Dr. Stresemann der Vorschlag unterbreitet morde», für das Reichspostministerium und, mie weiter in Anregung gebracht wurde, siir das Reichsverkehrs- ministerinm in Berlin lagerndes Gold mit Papiermark anfzu- kansen und damit sür beide Verkehrsinstituto des Reiches eine Goldreserve zu schassen, die angesichts der geradezu kata strophalen Inflation im Reichsinteresse unbedingt erforderlich sei. Es wurde dargelegt, dass dieses Gold sonst den Weg ins Ausland nehmen würde und von nns mit Devisen zuriickgekauft werde» mühte, während hi-r die Möglichkeit bestände, das durch Goldanknufsstellen in den Besitz der Aufkäufer gekommene Gold mit Papier mark zu erwerben. Da eine derartige Transaktion ohne siiwnttelles Risiko sür die Verkehrmniternehmungen war, hat der Reichskanzler dem Reichspostminister Hösle in einer Be sprechung mitgeteilt, das; er gegen die beabsichtigten Ankäufe keine Bedenken zu erhebe» hätte. Mit Schreiben vom 20. und 28. Oktober 1028 übermittelte der Neichspostminister dein Reichskanzler nunmehr ein Gesuch der Depositen- und Handelsbank A.-G., die von ihm für die Durchführung der Aktion in Aussicht ornominen war, datiert vom 17. Oktober 1028. an das Preußische Ministerium sür Handel und Gewerbe, um die Erlaubnis zur Zulassung zur Börse und zum Dopotrecht und Devisenhandel. Dem Schreiben war Abschrift des Briefes des Reichstagsabgeordncten Dr. Fleischer beigefügt, in dem erneut auf die Möglichkeit des Ankaufs großer Mengen Edelmetall durch Vertrauensleute der Depositen- und Handelsbank hingewiesen wurde mit der Bemerkung, das; dieses Edelmetall auf dein osfizieüen Markt nicht in Erscheinung treten könne. — Ter Reichspostminister Dr. Hösle übermittelte ferner ein Expose über die Depositen- und Handelsbank, in dem zum Ausdruck gebracht wurde, daß es sich um gut fundierte Unter nehmen handle. Gleichzeitig war ein Verzeichnis der Mitglieder des Vorstandes und des Aussichtsrates beigefügt. Die Unter lagen konnten bei dem Reichskanzler Bedenken gegen die in Ausücht genommene Bank nicht erwecken. — Mit Schreiben vom 12. November 1028 wandte sich die Depositen- und Handelsbank erneut an den Reichskanzler unter Bezugnahme auf eine Unter redung, die mit den« Reichspostminister stattgesunden batte, und wies darauf hin. daß größere Mengen Gold und Silber ange kauft worden seien: gleichzeitig wurde eine Einladung aus gesprochen. diese Bestände, die sich in den Tresors der Reichsvost befänden, zu besichtigen Ein gleichzeitiges Schreiben Dr. Flei schers unterstützte diesen Wunsch. Kur; nach Eingang dieser Schreiben erfolgte am 15. Novem ber 1928 ein Aufruf des damaligen Devisenkommissars, Geheiiu- rats Fellinger, der darauf hinwies, daß im Verkehr mit der Depositen- und Handelsbank größte Vorsicht am Platze sei. Diese Auffassung wurde von dem Preußischen Stoatskommissar bei der Berliner Börse geteilt. Geheimrat Fellinger teilte ferner mit. daß er mit dem Neichspostminister in dieser Angelegenheit in Verbindung getreten sei und dabei festgeslellt habe, daß das Reichspostministerium seine Aufträge an die Bank vom 17. No vember ab zu rück ziehe. — Nach den Mitteilungen des Gc- heimrats Fellinger über die Zurückziehung der Aufträge des Reichspostininisteriums an die Bank und die Einziehung des ausgestellten Empfehlungsschreibens bestand für den Reichs kanzler keine Veranlassung, die von ihm als beendigt angesehene Angelegenheit noch weiterhin zu verfolgen. Ein merkwürdiger Brief an Slrefemann B'rlftt, 9. Februar. In dein oben erwähnten Briefe Tr. Fl ec scher an den Reichskanzler Strejemann vom 12. No vember 1028 heißt eS: „Ter ans Ihre Beranlais ung durch bas Reichs- postmiiustenum und das ReichsverlchrsiiNnlsterinm mit Hilfe der Depositen- und Hnndelsbank eingeleitete Goldauskauf hat bis jetzt die bestm Ergebnisse gezeitigt und alle Erwartungen wem übertragen. Men» dieser Anskauf nur noch zwei Monate fortgesetzt werden kann, sind Sw in der Lage, über einen Gold bestand zu verfügen, der I h r e p o l > t i s ch e P v s i t i o n » » a » - greifbar macht. Ich halte mich siir verpflichtet, Ihnen dies gerade jetzt »litznteile», da von den verschievensten Sette» gegen Sie Stncni gelaufen wird. Damit Sie aber «'„mal nns Grund eigener Anschauung die Möglichkeiten überprüfe» rönnen, die sich ans dem bisherigen und dem wetteren Goldanfrauß für Sie nns die deutsche ReichSpolitit ergeben, halte ich es siir dringend geboten, daß Sie das bisherige Ergebnis einmal selbst besichtigen." ... „Bel dieser Gelegenheit darf ich vielleicht auch daran erinnern daß Sie sowohl sehr verehrter.Herr Reichskanzler, wie auch der Reichspost- und Reichsvcrichrsniinister de» An trag der Tcpvitteii- und Handelsbank um baldigste Gewährung des Tevisenrechies nachdrn.'lli.chst unlersintzt haben. Leider -,sl aber ein zmageuder Bescheid bis heute der Tepvsiten- und Han delsbank noch nicht zngegaiigen." Am gleichen Tage, dem 12. November, ist das Empfehlungs- schreiven der drei Minister, über das wir schon in der letzten Nummer berichteten, zurnctgezoge» worden. Ter „Vorwärts" be hauptet, auch »ach diesem Tage habe die Bank noch Postkreditc erhalten. Eine Bestätigung dieser Behauptung bleibt abzuwarte». Mrmen Set WsWinler Berlin, S. Februar. Zu den in der Presse umlaufenden Gerüchten über GolL- «nkäufe der Deutschen Reichspost teilt das Reichspostmini-- sterium amtlich mit: In der Uebergangswirtschast und bei dem rapiden Verfall der Markwährung im Herbst 1928 wurde es immer zweifelhafter, ob der Reichspost für die Folgezeit die Beschaffung der siir die Erhaltung der Telegraphen- und Fern- sprecheinrichtungen nötigen Halbedelmetalle möglich sein würde, zumal dis Devisenbeschaffung sür die Post wegen der Geldnot des Reiches von der Devisendeschafsungssteile mehr und mehr eingeschränkt wurde. Um den Telegraphen- und Fernsprechbau nicht zum Erliegen zu bringen, mußte sich daher die Post einige ihr an Hand gegebene Bestände an Edelmetallen sichern, um da für Devisen oder Haibedelmetalle einzutauschen. Im Ganzen sind siir die Post aus ihren Betriebsmitteln in der Zeit vom 28. Oktober bis 2-t. November 1928 durch Vermittlung der De positen- und Handelsbank in zehn Posten 207 Kilogramm Fein- goid und 700 Kilogramm Feinsilber angeschafft worden. Der Gesamtaufwand hierfür, einschließlich Bankspesen, betrug 012 085 Billionen Papiermark, gleich 912 0 8 5 Goldmark. Die Bestände wurden bei der Generalposlkasse aufbewahrt. Im April und Mai 1921, nachdem die Stabilität der Währung fest sland, sind die Metallbestände durch Abgabe an die Reichsbank und die Devisenbeschafsungssteile verwettet worden. Dabei ent stand ein buchmäßiger Verlust von 100 802 Goldmark, der dar auf zurückzusühren ist, daß die Metalipreise während der Lage rung gesunken ivaren. Die Deutsche Reichsbahn teilt folgendes mit: In, Anfang Oktober 1928, also noch während Her stärksten Infla tionsperiode, erhielt die Reichsbahn zur Deckung des von :hc herausgegebenen Notgeldes von der Reichsregierung die Erlaub nis zum privaten Goidankauf. Die Depositen- und Handels bank, die schon vorher aus demselben Anlaß niil Goldanküusen sür die Reichspost beschäftigt ivar, erhielt deshalb auch von der Reichsbahn den Auftrag, aus den mannigfachen Privatversteckeii das Edelmetall herauszuhoien, das aus dem Wege des regel mäßigen Ankaufs zu amtlichen Kursen niemals zu bekomme» mar. Hierzu erbat und bekam die Bank jeweils Anzahlungen auf kurze Frist, die sie durch Metallieserungen zu decken hatte. Ein Auftrag, Gold im Auslande zu Kausen, ist nicht erteilt worden, vielmehr machte der Direktor Wolpe unvermutet die Mitteilung, er habe Gold in Holland gekauft. Die Richtigkeit dieser Angabe wurde auf Anfrage vom Reichspostminister Dr. Hösle bestätigt. Ein K r ed i tv o r s ch u tz war, wie über haupt nicht, auch nicht zum Ankauf dieses Goldes gegeben worden. Infolgedessen stellte sich bald heraus, daß das Gold durch die ausgelaufenen Zinsen voll belastet war, also nicht ver langt werden konnte. Eine Ausfuhr von Mark ins Ausland ivar Wolpe vom damaligen Reichsverkehrsministerium von vorn- herein untersagt gewesen. Der Reichsbahn ist trotz der be dauerliche» Begleiterscheinungen im Grunde genommen unrein buchmäßiger Schaden entstanden, wenn man die Difse- renz zwischen dem amtlichen und dem sogenannten schwarzen Kurs berücksichtigt. Diesem nur buchmäßigen Verlust stehen aus der anderen Seite erheblich größere Gewinne aus der Heraus» gäbe eigenen Notgeldes gegenüber. Die volkswirtschaftliche Ab sicht. gehandeltes Gold zum Nutzen der Allgemeinheit den öffent lichen Kassen zuzusühren, wurde erreicht. 'Nach Stabilisierung der Währung haben Goldanküuse nicht mehr staitgesunden, und das vorhandene Gold wurde den Bestünden der Reichsbank zu- gesührt. I r »««MSI« Berlin, 9. Februar. Im Untersuchungsausschuß des Reichstages wurde am Sonnabend ein Schreiben der lichen Klärung zutraue. (!) Abg. Dr. Becker-Hessen wies darauf hin, daß dieses Schreiben lediglich eine leere Ausrede desjenigen sei, der den Mund etwas zu voll genommen habe. Ein Vertreter des preußischen Iusiiziinnisteriulns gab daraus die Erklärung ab, daß nach der Meinung der in den Strafsachen Barmat — und Kutisker tätigen Untersuchungs richter die Verhandlungen der parlamentarischen Ausschüsse eine wesentliche Gesährung der Strafverfahren enthalte. Ein Abschluß dieser Strafverfahren sei frühestens Ende März zu erwarten. Dann würde eine Verdunkelungsgefahr nicht mehr vorliegen Der Ausschuß spräche seine Verwunderung darüber aus, daß eine Mitteilung dieser Art dem preußi schen Untersuchungsausschuß nicht zugegangen ist. Der Aus schuß setzte daraufhin seine Beratungen in vertraulicher Sitzung fort. Der Termin der nächsten Sitzung ist noch nicht anberaumt. -» Im Untersuchungsausschuß des preußischen Land tages wurde in der Vernehmung des Ministerialdirektors Falk fortgefahren. Falk erklärte, daß er seinerzeit den Reichs minister Schmidt darauf hingewiesen habe, das; wenn die Reichs stellen ohne die erforderlichen Unterlagen eine Großhandels« erlaubnis erteilen, das direkt Anstiftung zu einer unerlaubten Handlung sei. Barmat habe seines Wissens übrigens die Groß- handelserlaubnis aus Befürwortung der Berliner Handels kammer erhalten. Im weiteren Verlause der Verhandlung legte der stellver tretende Vorsitzende Abg. Deerberg (Dnat.) aus einen von den Linksparteien eingebrachten Mißtrauensantrag, das Amt des Vorsitzenden nieder. Zum vorläufigen Verhandlungsleiler bestimmte der Ausschuß den Abg. Pinkernell (Dnatl.). Es folgte dann die Vernehmung des ehemalige» Wirt schaftsministers Wissels, der erklärte, er habe niemals während seiner Amtszeit eine Einfuhrbewilligung selbst erteilt. Der Kriminalkommissar Klinghammer, der Wissel ge- genttbergestellt wurde, mußte demgegenüber zugeben, daß er sich nicht um eine Einfuhrerlanbnis gehandelt habe, sondern um ein Schreiben des Wirtschaftsministers, in dem von einer Ein fuhrerlaubnis die Rede war. — Klinghammer bestritt entschie den, daß er aus dem bei Barmat beschlagnahmten Material irgend etwas an die Presse gegeben habe. Ministerialdirektor Dr. Fal k stellte noch fest, das; die Be schlagnahme der Papiere Barmats, die von Klinghammer durch- gesührt war, von Kiinkhammer selbst wieder aufgehoben worden sei. Er begreife nicht, warum Klinghammer damals nicht aus Grund des § 140 ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitct habe. Klinghammer werde wissen! dak er. Falk, gegen seine eigene,: Minister ein- oder zweimal im Wege des Strafverfahrens Habs einschreilen und bei ihnen Durchsuchung der Räume habe vor nehmen müssen. Sv hätte gegebenenfalls Klinghammer gegen ihn, Fa!k. einkchreitcn können. Klinghammer brauchte damals nur nach Moabit zum Staatsanwalt zu gehen. Aber deute nach sechs Jahren lägen allerdings die politischen Verhältnisse anders als damals. Berlin, 9. Februar. (Drahtbericht.) Der ehemalige sozial demokratische Reichstngsabgeordnete Gustav Bauer hat, wie der B. Z. mitgeteilt wird, bei dem Vorsitzenden des Unter suchungsausschusses des preußischen Landtages seine nochmalige Vernehmung beantragt mit der Begründung, daß er den Inhalt des veröffentlichten Aneximabriefes an ihn. der zu der Nieüer- legung seines Mandates führte, näher aufklären wolle, da dieser in wesentlichen Punkten Unrichtigkeiten enthalten habe. MM MWemWenlMW in Mutzen Berlin. 9. Februar. lDrahlbericht.) Im Preußischen Land tag sinden heute Fraktionssihungen nicht statt. Dagegen haben sür Dienstag die einzelnen Fraktionen zu Besprechungen ein- gelaoen, deren Gegenstand wohl zumeist die Frage der Regie rungsbildung sein dürste. Zentrum, Dculschnationale und Deut sche Balkspartei wollen am D i e n s ta gv o r m i t l a g um 10 Uhr. die Demokralr» und Sozialdemokralen um 12 Uhr. die Wirtschaftliche Bereinigung und die national-sozialistische Frei- heitspartei um 1 Uhr Zusammenkommen. Um 2 Uhr nachmit tags beginnt die Plenarsitzung mit der Tagesordnung: Wahl des Ministerpräsidenten und erneute Wahl siir das Landtags- prälidium. Me Dmen-ms kes Smer-Mes B.rli». 9. Februar- Halbamtlich wird mitgeteilt: Geg.-nnbcr den wiederholten Behauptung',, der sranziftisckeu P-e>se, daß die rund 71>, Millionen Goldinart, die an d'e Wirt-chast >>» besetzte» Gebiete gezahlt worden sind, dem l.c- trage der Tawesaiilelhe entnommen worden und, wird von zu- stäub ger d.'nlütier Seile erneut mitgeteilt, daß diele Beh-aup- tnngeii vollständig salich sind. Ter Ertrag der Dawesanleihe unterliegt nicht der Beringung der Reichsregierung. Vn'innhr ist ocr Ertrag der Anleihe in T-evi'en oder Gold der Ue'chr bau, zngesloisen, die de» entsprechende» Gegenwert Mark dem Generalagenten für die R e p a r a t i o » s z a h-- l n n g e ii siir die erste Annuität überwiest'» hat. Ohne Zu stimmung des Gencralagenten und der Reparation-Z,stninninion kan» über den Ertrag der Tawesanleihe daher nicht verfügt werden Was die 700 Golbinark N n h r e »t i ch ä d l g u n g e ii n» langt, io stellen sie keine Entschädigung für irgendwelche 'in Zn lawineiihang n»t der Nlihrbesetziing erlittene Schäden dar, so» dorn sie sind die Bezahlung für die n'cht nur von der Stiwer- indiistcle, londern auch von der übrigen Wirtschaft der besetzten Gebiete geleisteteien tatsächlichen R c p a r a t i o n s s a ch l' e f e- r ii » ge n an die Besatzungsmächte. Diese Leistungen der besetzte» Gebiete sind betanntlich ans dec kürzlichen Konferenz der alt iertcn Finanziilinister in Parts mit rund einer Milliarde Goldmark be rechnet und dem Reiche ans Reparationskoiito gntgeschriepen wor den Es ist ganz selbstverständlich, daß das Reich diese zunächst von der privaten Wirtschaft aufgebrachten Leistlingen sich nicht ans Reparatioilskonto gntschrelben lassen kann, ohne anderer zettS der Privaftvirtschift diese Le'stiiiigen zu be zahle». Wie aus den« Vergleich der vom Reich gezahlten rund 700 Millionen Goldinart mit der dein Reich gntgeschrlsbeneil Suinme von rund einer Milliarde hervorgeht, ist bei der endgültigen Abrech nung m>t der Wirtschaft lin besetzten Gebiete über diele Leistungen >m Wege des Vergleichs für das Reich eine erhebliche Ersparnis erziele worden. Paris. 9. Februar. „Nenyork Hcrald" berichtet ans Nen- yort über G o l d s e n d n n g e n an Deutschland: Die vor gestrigen Goldieiidungen Nenyorler Banken sür Tenlschland be trugen 4 500 OM Dollar, während die Gestniitsiiiilme sür die ganze Woche nngesähr 19 215 000 Tollar betrug. Die größte Nebcitvenliiig. die gestern von der Firma I. B. Morgan n. Ec>. ersolgte, bcli.-s sich ans 2 500 000 Tollar und ivar sür die Reichs- baut in Berlin bestimmt. Einschließlich die er Ueoerwrin-ng bat Teuftchland bis letzt von jeinem 100 Millionen Tollar be tragenden Kredit im ganzen 42 500000 Dollar in Gold erhalte-»- Das -eulkch-siamesische Wirtschaftsabkommen Der Reichstag beriet am Sonnabend in zwei Sitzungen über das vorläufige Wirtschaftsabkommen mit Siam. In der ersten Sitzung übte der Abg. v. Freytagh-Loringhoven (Dn.) an dem Vertrag, der der Würde des Deutschen Reiches widerspreche, scharfe Kritik. Der Demokrat Haas beantragte darauf, den Außenminister herbeizurufen, damit er auf diese Aeußerungen erwidere. Ein Nationalsozialist bezweifelte die Beschlußfähigkeit des .Hauses, und die im Anschluß daran vorgcnommene Abstim mung ergab, daß nur 242 Abgeordnete anwesend waren, wäh rend zur BLschiußsähigkeit 247 Abgeordnete erforderlich sind. Präsident Lobe schloß darauf die Sitzung und beraumte die nächste auf 2 Uhr an. In dieser Sitzung wandte sich Außen minister Dr. Stresemann gegen die Kritik, die der deutsch nationale Abg. Dr. v. Freytagh-Loringhoven an dem Abkommen geübt l)abe. Es liege durchaus kein Zeugnis deutscher Schwäche darin, wenn die Verhandlungen in Berlin geführt wurden. Das lag vielmehr im deutschen Interesse. Unberechtigt ist auch die Kritik daran, daß der Text des Abkommens in englischer Sprache obgofaßt ist. Das Zurückgreifen auf einen Text in dieser Sprache ist für die deutschen Kausleute zweifellos praktischer, als wenn man sich auf die wenig bekannte siamesische Sprache stützen müßte. Das Abkommen ivar dringend notwendig, denn nach dem bisher gellenden Recht war es den deutschen Kaufleuten verboten, siamesischen Boden zu betreten. Dr. Stresemann bedauert am Schluß besonders die Wendung des Abg. v. Frey- tacch. daß der Vertragsabschluß die Würde und das Ansehen des Deutschen Reiches geschädigt habe. Subjektiv kann dieser Bor wurf nicht gemeint gewesen sein, denn der Redner setzte ja gleich hiii.-u, daß ein Teil seiner Freunde sür den Vertrag stimmen werde. (Große Heiterkeit links und in der Mitte.) Vor der Abstimmung — viele Abgeordnete der Rechten fehlen — stellt Präsident Lobe die Beschlußunsähigkeit des Hau ses fest und beraumt die nächste Sitzung aus Montan an. Die erslen Wahlergebnisse aus Südslawien Belgrad. 9. Februar. Der gestrige erste Wahltag ist »ach de» bis 11 Uhr hier eingeiauseiien Nachrichten verhältnismäßig ruhig verlaufen. Nach Kroatien wurden vier Infaitterieregi- mcnler gesandt. Tie Wahlbeteiligung war sehr rege. Trotz der großen Agitaton aller Parteien werden keine ernsten Zusammen stöße gemeldet. In Belgrad wurde Pasitsch mit rund 10000 Summen gewählt, während seine letzte Wahl mit 7000 Stimmen erfolg!«. Der Führer der Opposition, Da v i d o w i t sch, der bei der letzten Wahl nur 4000 Stimmen erhielt, wurde mit 0000 Stimmen gewählt. In Agram wurde der Oppositionsführer Raditsch und Dr. Trimbisch mit großer Mehrheit gewühlt, ebenso in Laibach Dr. Koresco. Bemerkenswert ist überall der große Slimmenznivachs der Oppositionsoarteien. Ein klares Bild von dem Ausfall der Wah! wird man sich kaum vor Diens tag machen können, da die Resultate aus Bosnien und Dalma tien nicht ehek eintresfen werden. Abd el Krims Forderungen Paris, 8. Februar. „Chicago Tribüne" veröffentlicht heilt.' wettere Erklärungen Abd et Ve ri in S. Er >agic dem Bericht erstatter des Blattes: „Wenn Spanien bereit ist, sein sogenanntes Protektorat anfzilgcben, sind wir bereit, unter folgenden Bedingungeil Frie den z» schließen: Tie ll ii a b y ä n g i g k e i t und natlonale S on veröii ität des Rifs muß ausdrücklich anerkannt wer de». Ferner muß das ganze Oiebiet vv» der Melitta-Zone bis nach der Zone von Centn nahe der tröste dem Ris zugetcilt werde». Tann sind wir auch bereit, irgendeine Vereinbarung zu treff.-,, hinsichtlich der zukünftigen Regierung der Küstcnzone von Tanger bis zur fcnnzösisch'n Grenze. Wir verlange» über dieses Gebiet n icht die Souveränität, obwohl sich gegenwärtig unsere Souveränität in d:r Tat über das Gebiet bvn Tanger bis nach Centn erstreckt. Niemals werden wir mit einem spanischen Pro teltorat über irgendeinen Teil von Marokko einverstande.n ,efti- W»' ttnd bereit, über eine Jnteriiatioiialiftcrililg der Küstenzone zu verhandeln. Für „»'er Volk eignet sich am besten die absolute Monar chie, eventuell beabsichtigen wir, sie in eine k o n st i t n t > o - >> c 1 I e Monarchic aus breiter liberaler Griiiidlage »mzu- wandcln. Ter Name R>j Rtt'ubift ist durchaus sai'ck, dn nur unter Republik nur kleinere Einheiten, wie Volksstämine, ver stehen. Tie Souveränität des Sultans Mul.ay Pulses über Ma rokko ist eine Fabel, denn wir wissen, daß Pussef der Gefangene der Franzosen ist, der >m eigene» Namen nicht Handel!, rann noch will. Wir beabsichtigen n cht, die Souveränität irgendeines Gefangene», wag er auch SSultan sein, anzuerkennen." Abd et Knm erklärte ferner, daß die jetzige Grenze mit dein s r a ii z ö s > s che n Teil von Marotko von ihm n i ch t aner kannt werde. Sie sei 1904 von den Diplomaten gezogen worden, Ti« Risleule würden diese Greiizli» tt, niemals annehmen, da sie durch das Gebiet der Stämme gehen. Er verlange natür liche „nd prallische Grenzlinien. W'itl-ruilgsaus.'.chte» für den 9. Februar abends bis 10. Fcbrnae abends: Veränderliche. Bewölkung, »och vereinzelt N>e dcrschlngsici'auer, »n Lause des Tages beginnender Temperatur rückgang (Gebirge später wieder. Kältegrade), allmählich abflan- ende, aber »och etwas böige „ordwestltche Winde. 2um lOMnZen Oeäenken rm l!ik 8eklLoliten in lülsZuren bringen ivir ab morgen eine einZetienäs, nsek «ksn neuesten Quellen xfearbeitste OruVtellunA lier Lp- eigniZse. Lovvotil äie xrolZe Nerdstseklsekt ivio ciie tä/intei'setilaekt (vom ?. bis 21. ?ebruar) winZ tigLin «ttisfi'ibrlicb rur Lpöiterun^ kommen, vis Arbeit erscbeint in 5 ^bsclmitten.
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