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Sächsische Volkszeitung : 12.02.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192502125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19250212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19250212
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-02
- Tag 1925-02-12
-
Monat
1925-02
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.02.1925
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Donnerstag, den 12. Februar 1925. Nr. 45. Seile 5 WMe und Weg zur Arbeit Dresden ; Schnellzugsverbindung Dresden—Hamburg über Han nover (Lehrte). Der Dresdner Berkehrsoer ein teilt mit: In Kreisen des reisenden Publikums scheint es nicht ge nügend bekannt zu sein, dah zivischen Dresden und Hamburg mchrsach Verbindungen über Hannover bezw. Lehrte bestehen, man also, wenn man den einzigen direkten Tagesschnellzug Dresden—Hamburg sab Dresden 1.55 ab Ham burg 6,45) nicht benutzen kann, durchaus nicht aus den wegen des Bahnhofswechsels sehr unbequemen Weg über Berlin angewiesen ist. Es liegen auch in Dresden (am Schalter und In den Reise büros) durchgehende Fahrkarten nach Hamburg über Hannover auf. Die Berkehrszeiten sind: Nachtverbindung Dres den — H a in b u r g ab Dresden 7,04, an Hannover 2,5!!. Weiter- sahrt mit dein von München kommenden D-Zug 4,13, an Hain burg Hbf. 7,18, Altona 7.42. — Nachtverbindung Ham burg-Dresden ab Altona 10,52, ab Hamburg 11,15, an Hannover 2,14, ab Hannover 3,59, an Dresden Hbf. 11,31. — Tagesverbindung Hamburg —Dresden «b Altona 12,00, ab Hamburg 12,22, an Lehrte 3,08, ab Lehrte 3.33, an Dresden Hbf. 10,57 (Speise,vagen auf der ganzen Strecke). — Zu beachten ist. dah bei der letztgenannten Verbindung in Lehrte, bei den beiden erstgenannten Zügen in Hannover u mzu steig c n ist. Im übrigen Wagendurchgang zwischen Dresden und Hannover oder Lehrte einerseits und Hamburg und Hannover oder Lehrte andererseits. : Viehoersicherung in Verbindung mit Zeitungsbezug. In letzter Zeit sind wiederholt in verschiedenen Gegenden des Rei ches Agenten aufgetreten, die vorwiegend in landwirtsckastlichen Kreisen Beiieher für eine Reihe von landwirtschaftliche» Wo chen- und Halbmonatsschriften werben mit der Angabe, dah niit dein Bezug gleichzeitig eine angeblich kostenlose Viehversicherung verbunden sei. Vor Abschluß solcher Zeitungsbezugs- und Ver sicherungsverträge wird gewarnt. Gleichzeitig wird gebeten, von diesbezüglichen Angebote» dein Landeskulturrat Mitteilung zu machen, damit dieser die Angelegenheit untersuchen und ge gebenenfalls gerichtlich verfolgen lassen kann. : Snarkasse der Stadt Dresden. Im Januar wurden bei der Sparkasse der Stadt Dresden rund 600 000 Mark einge-ahlt und rund 92 000 Mark zurückge'ahlt, mithin betrugen die Mehr- einzahlungen rund 508000 Mark. : Konsularwesen. Der bisherige Verweser -es estnischen Generalkonsulats in Berlin. Konsul A. Simm, hat sein Amt niedergelegt. Mit der Führung der Geschäfte der Behörde ist zeitweilig der estnische 1. Legationssekretär Iurt Sainmul be traut worden. ; Neugründung. Montag ist in den Räumen der Säch sischen Bodenkreditanstalt in Dresden die Gründung der Aktien gesellschaft Dresdner Kassenvereln erfolgt. Den ersten Aufsichts rat bilden die Vertreter der als Gründer beteiligten Banken und Banksirmen, außerdem die Herren Reichsbankdirektor Rich ter von der hiesigen Reichsbankhauptstelle und Bankdirektor Schmidt von der Sächsischen Bank zu Dresden. Zu Vorsitzenden wurden die Herren Konsul Reimer, Bankier Adolf Arnhold, Bankdirektor Kersten und Bankier Heinsch gewählt. : Erschossen hat sich am Montag gegen 5 Uhr morgens Im Grundstück Stcphanienstrahe 62 vor der im vierten Stockwerk befindlichen Wohnung des Arbeiters Herzog der in der Mitte der zivanziger Jahre stehende Schlosser Friedrich Hugo Heinrich Wietzel angeblich aus Furcht vor Strafe und aus Liebeskum mer. Der in der Wartburgstrahe wohnl-ast gewesene Schlosser ist bereits wegen schwerer Diebstähle ernst vorbestraft und hatte sich auch letztlich wieder strafrechtlich vergangen. : Zur Bcachtiiiig! Der ReichLperband akademischer Kriegs teilnehmer, Landesverband Sachsen, gibt bekannt, dah Direktor Scharte nicht berechtigt ist, für den Rstchsverband oder die Nothilfe für akademische Kriegsbeschädigte, Kriegsgefangene und Kriegsteilnehmer irgendwelche Handlung zu tätigen oder Beträge >n Empfang zu nehmen. : Ranbüberfaii. Am 7. Februar gegen 6.30 Uhr vormittags wurde aus einen in der Klopstockstraße wohnhafte» 20 Jahre alten Schriftsetzer auf den, an den Trescherhäusern in Vorstadt Löbtau vorüberführendeu Fustweg ein Raubiibcrsall verübt. Ein mir Maske versehener Unbekannter gab auf den Schristietzer ein«» Schuß ab, der fehlging, und versuchte darauf, ihm das Fahrrad zu entreißen. Ter Ueberfallene, der durch den Schreck die Svrache verloren hat, wehrte sich kräftig mit seinem Schlüssel, worauf der Räuber die Flucht ergriff. Personen, die de» Schuß gehört, oder sonst eine Beobachtung zu dem Vorfall gewacht haben, werden nach der Kriminalpoiizej, Zimmer 149, oder der Kriminaldienststelle, Löbtau, Tharandter Straße 5, gebeten- : Nachschlüsseldtcbstahl. In der Nacht zum 8. Februar wur den von Nachichlüsseldieben aus einem Darbiergeschäft am Schieß- hau? sämtliche Rasiermesser, Seifen, Pinsel, Parfüms usw- ge stohlen. Tie Kriminalpolizei warnt vor Ankauf der Sachen und ersucht um sachdienliche Mitteilungen. : Unbekannte Tote. Am 8. dieses Monats nachmittags tu der vierten Stunde ist auf hiesiger Königsbrücker Straße eine etwa 65jährige Frau an Herzschlag verstorben. Die Leiche ist nach dem St.-Pauli-Fricdhof übergeführt worden. Tie Tote ist etwa 1,55 Meter groß, untersetzt, hat graumeliertes, in der Mitte gescheiteltes Haar, rundes Gesicht. Bekleidet »st sic mit braunem Mantel, schwarzer, blaugemusterter Bluse, schwar zem Oberrock, einem dunklen und einem grüne» Unte.rrock, wei ßem Leinenhemd, schwarzen Strümpfen, mit bunte» Strumpf haltern, schwarzen, hohe» Schnürstiefeln und schwarzem, weiß- gestreiftem Kopfschal. In ihrem Besitze befand sich eine Leder- Handtasche und ein Schlüssel. Es wird gebeten, Nachrichten zur Feststellung der Person an die Landeszentrale für Vermißte, Theater und Musik Zentraltheatcr. ..Tie Perlen der Kleapatra." Man soll mir Nachahmungen vorsichtig sei»! Tlese Liebhaberei hat >chou manchem Librettisten ein Fiasko gebracht. Ilnb dieses habe» Jul. Vrammer und Alfred Grünwald sich mit dem Buche zu dieser Operette geholt. Die süßen Traube.n: Osfenbachs „Orpheus in der Unterwelt" und „Die schöne Helena" und „Ridcamus' „Dir lustigen Nibelungen" waren die Lockspeise. Für das Tlchterdneit der „Perlen der Klcopatra" wurde» aber die nachgezüchteteu Trauben mächtig >auer. Es »st Essig daraus geworden. Bcrie ifelt mager ist die Handlung. Mau möchte sagen: Untere., ä^rt. Eben ste!,r sagt in der „Fledermaus": „Oh, ich habe noch sehr viel Appetic auf der Liebe!" Dieses ist das dreimalige Motto der Handlung — wenn mau überhaupt von Handlung reden kan». Dreimal betört die Klcopatra mit Hilfe ihrer Perlen einen Mau». Aegypten, Klcopatra, das graiieste Altertum sind eben nur Staffage. Tie Handlung tönnte ebensogut in China oder in Grönland spielen. Sic tut gar nichts au der Sache... Ten» eine rassige Frau kann schließlich noch mehr Männer >„s „Bren nen" bringe». So ist alio die Grundidee schon erotischer Act. Im Dialog selbst geht eS dann verhältnismäßig stubenrein ab- Ja, er ist sogar ziemlich langweilig und erinnert a» die Wirkung. des Mohnes. Der wirkt auch einschläfernd. Oskar Straus gab »hr das musikalische Gewand. Viel ist ihm auch nickt eingefallen. Tie Musik «st geschmackvoll und vornehm in strumentiert. Sie trägt aristokratiichen Schliff. Aber eins »ehlt ihr. Und das ist das Sprühende. Man sehnt sich danach: „Wenn doch die Musik einmal „durchgehen" möchte, sich austolle,i, e n- mal die Zügel schießen ließej" Allein, oaS kommt n'cht. Sit behält die Glacehandschuhe an Sie vermeidet sorgfältig jedes Ständchen. Sie achtet gewtisenhast auf die Bügelfalten. Seghers- wasser. das eine Stunde offen gestanden hat. Schal, ohn,« schäumenden Perlen. So muß Fritzi Mass ar h den Erfolg retten. Der Verband katholischer A Kadettlikerver einigungen Deutschlands (Sitz Köln) veranstaltet vom 28. s Februar bis 1. Marz dieses Jahres eine große Bezirkstagung i» Essen. Das charakteristische Ziel ist di« Inangrissnahme und Verwirklichung der christlichen Volksgemeinschaft, das Zusam- menrücken akademischer Intelligenz mit dem handarbeitende» Volke des Industriebezirks, soivie der »nmitteibare Ansiausch der Gedanken. Namhafte Arbeiterführer werden in öffentlichen Versammlungen sprechen zu der gesamten katholischen Intelligenz des Ruhrgebiets. Anerkannte Männer der Wissenschaft und des öffentlichen Lebens zieren ferner die Rednerliste. Soivohl das werktätige Volk, als die nichtakademische Angestellten-, Beam ten- und Kaufmannschaft haben Gelegenheit, in die dargebotene Hand einznschlagen und der Tagung den Stempel christlicher Ge- meinschaststendenz aufzudrücken. Das Ganze steht in« Zeichen religiöser Verinnerlichung und katholischer Kuituridcen: Pslege der katholischen Weltanschauung, der religiös-sittlichen Persön lichkeit und Volksgemeinschaft. Wenn nicht alle Aussichten trüge», handelt es sich um eine einzigartige Veranstaltung mit neuen Methoden, auch in voiks- bildnischer Hinsicht. Es werden erwartet der hochw. Herr Kar dinal Erzbischof von Köln, soivie die hochw. Herren Bischöfe von Münster und Paderborn, einige Weihbischöfe und der Abt von Maria Laach; ferner der frühere Bundeskanzler Dr. Sei pel, Wien, Hermann Bahn, Abgeordneter Ioos, die Professoren Schutzgasse 7, 3., Zimmer 200, gelangen zu lasse». Tortselbst liegen auch die Sachen und ein Lichtbild zur Anlicht ans. : Betrügereien im Amte. Der Eisenbahnassistent Hans Herman Burkhardt, geboren 1885 zu Zug, und der 1002 z» Dresden geborne Hilssassistenl Robert Rudolf Gansauge aus Dresden-Cotta, mußten sich wegen» im Dienste begangener Ver fehlungen vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden ver antworte». Beide Angeklagte waren im Bereiche des Dresd ner Hauptbahnhofes beschästigt, sie begingen dort gemeinschaft liche Mogeleien mit Postporto. Weiter wurde eine Rechnung über angebliche verauslagte ßöetriebsmaterialicn angesertigt und o ebenfalls ein kleiner Betrag erlangt. Burkhardt setzte ferner ür Streifwachen höhere Reisebctrüge und bei Lohnempfängern verschiedentlich größere Summen ein. Durch die teilweise ge meinsam begangenen Unregelmäßigkeiten erlangten die Ange klagten, und vornehmlich aber Burkhardt insgesamt gegen 700 Mark. Das Gericht verurteilte elfteren zu acht Monaten, den weniger beteiligten Gansauge zu vier Monaten, zwei Wachen Gefängnis. Aus eine von den Angeklagten vorgebmchle Bitte um Bewilligung einer Bewährungsfrist vermachte das Gericht bei dem Umfange der begangenen strafbaren Handlungen nicht zuzukommeil. Leipzig Vier Jahre „Unllas-Leipzig" Ter wisschenschastlich-kathokische Stnd.'»tenvercin „Un'taS-- Leipzig" konnte deier Tage sein viertes Stistnngssest begehen. Am Sonnabend früh vereinigte sich die Korporation in der Propstciktrche St. Trinitatis zu gemeinlch.iftlicher hl. Kommunion. Am Abend fand im Keinen Saale des Küustlerhanses, Bosestraße, in kleinem Kreise ei» Gesellscheistsabend statt. Zum akademischen F e st g o t t c s d > e n st am Sonntag in der Propstcikirche zele brierte A. H. Kaplan Dittrtch die Meise, während Hochschul- vfarrer Beier die Arstpredigt hielt. Am Altar hatten neben den Chargierten der J.ibeUocporation die der Leipziger C- B. Verbindung „Bnrgnndia" nnd der „UnitaS Siansia", Berlin-Clyirlottenburg, als Vertretung der U. V. Berit,,, mit ihren Fahnen Ausstellung genommen. E'n C- C. am Nachmittag war inneren Korporationsangelegenheite» gewidmet. Am Abend fand «m Vereinslokal ein Festtomin e rs statt. Tesse» Leiter stud. jur. Schneider konnte unter den zahlreichen Fcstgäste» u. a. Hvchlchnlpsarrec Beier und Studentenseelsorger P Kr.ms.der, die Vertreter der übrigen katholischen Stude»tcnverb-nd»nge„ Leipzigs und die Chargberteu des Berliner U. V. begrüßen. A. H. Kaplan Tlttrich ging in seiner Festrede auf die histo rische Entwicklung nnd die Bedeutung des katholische» Korpo- Crationswesens, insonderheit des U»itasv«rbandcs, e,„. Hoch- sclmlpfarrcr Beier gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß „Nnitas-Lcipzig" sich trotz der schwierigsten Zeiten dnrchgesetzt und ihre Lebensfähigkeit und Existenzberechtigung vollauf be wiese» habe und schloß mit den beste» Wünschen sü-r die Zukunft. Die Vertreter des C. B. und K. V. brachten mit ihren Glück wünschen d il feste,, Willen zum Ausdruck, wie bisher auch in Zukunst »nt „Unitas-Leipzig" an den Aufgaben der katholischen Akademikerschaft znsauimenznarbeiten. Eine launige studentische Stimmung hielt die Festvcrmmmlung noch lange zusammen und gab dem schön vcrlauscnen Stiftungsfest einen harmonische» Abschluß. ) Vahnposirälibereken. Der Postpakciivagen eines Eisen bahnzuges, welcher vor 14' Tagen zwischen Berlin und Leipzig lind ne hat es mit ihrer vollen Künstlerschaft getan- Sic brachtr die Kohlensäure hinein. Sie brachte d'e abgestandene Handlung zum Aufbrausc». Ihr Temperament siegle ans der ganze,, L'me. Aber auch wieder die Eleganz, die Delikatesse und der Charme. Ihre Natürlichkeit, ihre Liebenswürdigkeit sind bezaubernd. Auch ohne die Verlen der Klcopatra. Und sie singt, so leicht und irisch wie der Vogel in den Zweigen. Ihr zur Seite standen Eric Wirk, Artur Gnttmann, Robert Nästelberger, Ferry Sikla, Eugen Günther, L>,a Percival und die übrigen Darsteller. Auch der Chor bewährte sich wieder vor- zügl'ck. Flott war die Spielleitung von Mlksa Preger. — Straus leitete sein Wert selbst. Vornehm, geschmackvoll. Man rief ihn „ach dem 1. und 2. Auszüge. O,t ,,„d herzlich. Auch M.ksa Preger mußte sich zeigen, lieber alle», stand aber doch Fritzi M<l,sary... —Ist— Klavierabend Schaufusp-Bonüll. Ter erste Abend von Walter Schaufuß-Boittili bereitete mir v'-el Freude. Auch der Zweite Uetz erkennen, daß aus dem Konzertierende» „och ein bedeutender Künstler zu werde» veriprtcht. Tie technische Reife *.st ganz erstaunlich. TaS zeugte sich besonders bei Chop'-n. Äberl Der Vortrag und das innere Durchdringen halten damit nicht gle chen Schritt. Schade um Brahms. Schade um Choptn. Hier blieb es bei», bloßen Virtuosentum. Und gerade diese be.iden »erlangen doch >o wenig Verinnerlichung! Auch die 4. Sonate von S.ja- bur blieb nur Äeußerlichkeit. In einer Sonate von Bocaurt entwickelte der Pianist etwas mehr Impuls und Empfindung. Man möchte wünichen, daß der Künstler zu seiner blendenden, aber eiskalten Technik noch die nötige Wärme und das »nbrd'-ngt zu fordernde Innen eben stade» möchte Ein begabter »nd losfnungs- voller Pianist saß da sicher am Flügel! Ter Palmcngartensaal war nur leidlich gut besetzt. Ungenügend gefüllte Säle bedrücken natürlich auch einen konzertierenden Künstler... —. Pädagogium der Tonkunst. Sonntag, 15. Februar, r/,12 Nhr 5. Konzert der Lehrerschaft, Johanna Kasten (Gesangs, Ursula Saam- Briefs, Dessauer, Simon und Stistsvikar Dr. Landmesser (Aachen). Die bevorstehende Essener Veranstaltung könnte in ihrer programmatischen Linie formgebend werden für eine neuartige praktisch religiöse Betätigung volksbildnischcr und volksgeinein« schriftlicher Art. Das rascher pulsierende Leben der Wirtschaft mit katholischen Prinzipien zu dnrchsluten, die zumeist imagi näre» Gegensätze ihrer Hauptfaktoren, Untcrnehmerschast und Arbeitersckmft, zunächst wenigstens in der Idee und dann auch praktisch ihrer Schroffheit zu entkleiden — wäre eine soziala» Tat ersten Ranges, die Morgenröte einer besseren Zeit. Hier muß auch die Anteilnahme der katholische» Unternehmer- Kreise einsetzen. Wenn alle Volkskreise, die wissensckzaftliche Intelligenz soivohl als die wirtschaftliche in all ihren G! ederun- gcn, durchdrungen von christlichen und nicht nur einseitig wirt schaftlich-sozialen Grundsätzen sich die Hände reichen, wenn alle Beteiligten ihre Standesvorurteile einerseits und Kiassenideen anderseits über Bord werfen — dann dämmert das goldne Zeit alter. Der praktische Versuch des katholischen Akademiker» Verbandes ist auch eine vaterländische Tat. Er kann ein Mark stein und Wegweiser werde» für eine erleuchteie Auffassung der modernen Gesellschasisprobleme im Lichte katholischer Denkweise. Dr. Rüster, Bonn. (Auf der Essener Tagung wird unsere Zeitung durch einen eigenen Referenten nnd Beobachter vertreten sein. D. Red.) beraubt worden war, sollte am Mvntag an den Zug angehnugt werden. Plötzlich gab es beim Nangieren einen heftigen Ruck, und als man nach der Ursache forschte, sand man im Bremser- Häuschen den 26 Jahre alten Hilssschafsner Alfred K., der früher auf dem Postamt 57 angestellt, aber wegen Unregelmäßigkeit zur Entlassung kam. K. hatte sich in das Bremserhänschcn -'in- geschlichen, um den Gepäckwagen zu berauben. Er hatte an der Bremse gespielt und so plötzlich den Wagen zum Stehen ge bracht. Obwohl K. sestgenommen wurde, ergab sich i» Leipzig, daß der Paketmage» wiederum beraubt worden war. Demnach hat K. verschiedene Heiser gehabt, die nach seiner Ver haftung weiterarbeiteten. ) Das Untergrundmeßhaus Markt i», Dienste der Woh'- tätigkeit. Das Untergrundnießhans Markt wird an einig:» Tage» vor seiner Inbetriebnahme zur Besichtigung srei- gegeben werde» Das Einiriltsgeld wird am ersten Tage 1 Mk, an den folgenden Tagen 50 Pjg. für die Person betragen. Die eingehenden Eintrittsgelder sollen der Leipziger Winterhilie und dem Roten Kreuz zu gleichen Teile» zuiliehen. Schule» erhalten bei vorheriger Anmeldung Ermäßigung. ) Naubüberfall. In der Nacht zum 9. d. M gegen 12 30 Uhr erschien aus der Polizeistelle in Probstheida ein Mullcr- meister aus Gräsenhainichen und zeigte an. daß er aus dein Wege von Libertmolkivitz nach Probstheida kurz vor dem Monarchen- Hügel von vier jungen Männer» mit starken Stöcken überfallen worden sei Der Uebermacht ivegen mußte er sich füge» und ihnen seine Barschaft, etwa 10 Mark, geben. Daraus verlangte» die Straßenräuber noch seine Uhr. In dem Augenblick ici aber ein Auto von Licbertwolkwitz gekommen und die vier Raube: seien nach den Feldern zu davongelaufen nnd in der Dnnkelh'it verschwunden. Das spätere Abstichen der Umgebung durch Poli-, zeibeamte war ergebnislos. Aus Sachsen Das neue Sladllor in Bautzen Wie schon kurz gnncldct, wird Bautzen, das städ'.ebaultcke Kleinod Sachsens, in lnrzer Zeit ein neues außerordrutl ch be grüßenswertes Bauwerk erl-alten, dem tue Stadtverordneten in der letzten Sitzung bereits einstimm'.g ihre Zustimmung ect.sll haben. Baumeister Han'er beabsichtigt am Eingänge der Kcon- prinzenbrücke ans der Stadtseite (Südseite), die bisher e » trost lose» Ansehen bot, ein Ges bäst-sbans von 60 Meter Länge, aber nur geringer Tiefe zu errichten, das mit dein gegenüberliegend.'» Vogclschcn Hanse durch einen Torbogen in 4,50 Meter Höbe verbunden werden soll. Der Torbogen soll eine Tiefe von 8.70 Meter erhalten nnd zwei Wohnungen aufuehmeu. Obwohl der Bund deutscher Architekteil (B. D. A) gegen dieses Bauvorhaben Einspruch erhoben hat, da. dadurch angeblich die städtebauliche Aufgabe hinsichtlich der Erkaltung des Stadtbildes »nd der Be lastung d-eser Vcrkehrsstellen nicht gelöst werde, erklärte üch Stadtbau rat Göhr: entschiede» sür das Projekt und wes daraus hin, daß durch die Ueberbrnckung das Straße»' ^ '» dieser Stelle erst schön werde. Ta der Torbogen ans be d u Se.i e> von je vicr^ Pfeilern getragen werde» soll, deren Anbr g ans der Bordkante erfolgt, trete keine 'Verengung. der Straße e>„. Der Redner wandte sich gegen den Unterzeichner der Eingabe deS B- D. A., Herrn Nennia»»: er wisse nicht, ob dieser Herr zu einem Urteil bernfen sei, nachdem die Pläne bevits Künstle » ersten Ranges Vorgelegen ,,»d dere» Beifall gesunde» Kaie». T« ein Konkurrent kein Urteil über einen anderen Koninr- Keilpfliig (Klavier), Valcska Warminika (Klavier), Willi Jando (Vwiine,, Prof. Otto Urbach (Klavier). U. a. Passacaglia v„r Alexander Friedrich von Hessen. — Donnerstag, 19. Februar, Vs8 Uhr, Konzert der Lehrerschaft. Z n in Beste» derZiv n „ - Irrche Im Schweizerhaus. Marie Albcrlj (Ge.a »g/, Mar'.a von Rainer (Violine^, Prof. Otto Urbach (Klavier), Herbert Jäger (Begleitung und Kammermusik). Im Slaatlichen Kunstgewerbemuseum (Eliasstraße 34> ist. dank dem Entgegenkommen der Kunsthandlung Ticdcmann u. Uzielli in Frankfurt a. M., eine kleine Kollektion chinesischer Farbenholzschnitte eingctrossen. Die Blätter, heute von den Sammlern sehr geschätzt, zeigen die hohe Meisterschast der alt. chinesischen Kunst auch auf diesem Gebiete, das lange Zeit ols Vorrecht der Japaner gegolten hat; sie sind im orientalische» Saal ausgestellt. Skulpturensammlung. Die nächste Führung findet Don- nerstag, 10 Uhr vormittags statt. Dr. 'Walter Müller spricht über die griechische Kunst in der ersten Halste des sünsten Jahr hunderts v. Chr. (Olympia). X Karl Engler s. Der Wirkliche Geheime Rat Pros. Dr. Engler, der in der ganzen Weit einen hervorragenden Rus als Chemiker besitzt, ist am 9. Februar im Alter von 83 Jahren in Karlsruhe gestorben. Prof. Engler war von 1887 bis 1890 Mitglied des Deutschen Reichstap.es. Seine ivissenschastlichen Arbeiten beschäftigten sich hauptsächlich mit der Synthese des Indigo, dessen künstliche Darstellung ihm 1870 i» Ge meinschaft mit Emmerling gelang, ferner mit der Bildung des Petroleums, das er ebenfalls zuerst aus tierischen und pslanzlichen Bestandteilen künstlich darstellte »md mit den Vxq- dationsvorgänge» in, allgemeinen.
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