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Eine „erbauliche" Geschichte Wie die Verschmelzung des Konsums von Schirgisivalde und Um gebung mit der Konsumgenossenschaft für das obere Spreetal, Sitz Kirschau, zustande Kain. Aus Schirgisivalde wird uns geschrieben: Bis 31. Dezember 1924 war die „Konsumgenossenschaft von Schirgisivalde u. Umg." selbständig. Im letzten Jahre wurde wurde von einer Anzahl Genossen eine zersetzende Opposition betrieben, die das Unternehmen schwer schädigte. Durch unver antwortliche Gleichgültigkeit anderer Genossen und auch insolge Mangels an Geschäftstiichtigkeit geriet die Genossenschaft i» Ge- schästsschmierigkeiten In der Generalversammlung am 18 De zember stand deshalb aus der Tagesordnung: Antrag des Aus sichtsrates, die Verschmelzung des Konsums Schirgisivalde mit der Konsumgenossenschaft für das obere Spreetal in Kirschau. Herr Verbandsrevisor Bessert aus Dresden hatte vorher in Schirgisivalde eine eingehende Revision vorgenommen. In seinem Nevisionsbericht geihelte er in tressenden Worten alle die Um stände. die der Krebsschaden für das Unternehmen geworden sind Für die Verschmelzung sprach Herr Gewerlischastssekretär Trepte. Die Dreiviertelmehrheit der Erschienene» war sür die Verschmelzung erforderlich. Lediglich den Ausführungen des Herrn Trepte gelang es, einen grossen Teil der Anwesenden s U r die Verschmelzung umzustimmen. Stimmberechtigte Mitglieder waren laut Anwesenheitsliste 156 erschinen Die Abstimmung durch Handerheben ergab 85 sür Verschmelzung, 47 dagegen. Mithin war die Dreiviertelmehrheit nicht erreicht und die V e r- schmelzung abgelehnt. — einige Genossen beantragten noch eine zweite Abstimmung durch Zettelabgabe Sie begrün deten diesen Antrag damit, daß eine Anzahl Genossen die Ver sammlung verlassen habe und eine nochmalige Feststellung der Anwesenden erforderlich sei Es erfolgte auch eine nochmalige Feststellung der Anwesenden, welche die Zahl von 140 ergab. Statuten gemäß hatte aber die Zahl von 156 massgebend zu bleiben als Grundlage der Abstimmung Die zweite Verlesung der Anwesenheitsliste und die zweite Abstimmung stellen eine zweite Versammlung dar Für die zweite Abstimmung wurden 140 Stimmzettel ausgegeben auf Grund der neu festgestelltcn Anwesenheitsliste. Vorausgesetzt, datz diese zweite Abstimmung überhaupt zulässig war. hatten also 140 Mitglieder der neuen Liste als Grundlage sür die Abstimmung zu gelten. Abgegeben wurden 136 Zettel. Im Verein mit 30 Gegenstimmen, 3 weihen Zetteln und 1 zerrissenen Zettel waren also 38 gegen die Ver schmelzung. 102 stimmten für die Verschmelzung. Diese 102 Ja stimmen sind wohl Hs non 136, aber nicht von 140 Anwesenden. Der Antrag auf Verschmelzung war also rechtlich wieder ab gelehnt. Eine Beratung des Vorstandes zeitigte das Ergebnis, datz die 136 eingegangenen Zettel nur als Grundlage sür die Abstimmung angesehen wurden und die Verschmelzung als ge rade mit 14-Mehrheit als Bescblutz verkündet wurde. Bei der Grundlage von 140 Anwesenden waren 10 5 Jastimmen erforderlich gewesen. — Man fragt sich, wie war cs möglich, datz eine so grosse Anzahl sür die Verschmelzung stimmen konnte und diese Mehrheit zustande kam. Es war möglich, weil die Sozialdemokraten alles herbeigezogen Halle», weil ein großer Teil der Genossen aus Gleichgültigkeit und Interesselosigkeit und vielleicht auch aus Beguemlichkeit der Generalversammlung >ern- gebliebe» war, ivie immer im letzten Jahre, und weil im letzten Moment zahlreiche Genossen, die kurz vorher gegen die Ver schmelzung waren, sich plötzlich aus die Seite der Sozialdemo kraten schlugen. Ausschlaggebend war sür die hohe Zahl der Stimemn sür die Verschmelzung weiterhin der Umstand, datz nach den äutzerst schwarz gemalten Ausführungen des Herrn Trepte. der neugewonnene Geschäftsführer absagte und die Aussichtsrals- mitglieder auf ihrer Kündigung sür den 1. Januar 1025 bestehen bleiben Tie ganze Versammlung zeigte den Stempel der Kops- losigkcit auf der einen Seite und den Charakter der Opposition aus der anderen Seite. Hinzukam, datz die Abstimmung dis gegen Mitternacht hinausgeschoben war und Ermüdung und Gleichgültigkeit eintrat. lieber die Notwendigkeit der Verschmelzung lätzt sich kein klares Bild gewinnen. Die in der Versammlung norgebrachten Gründe sind jedenfalls nicht stichhaltig. Sie bewiesen nicht, datz der Schirgiswalder Konsum zum Vorteil der Mitglieder nicht hätte weiter Waren beziehen können wie bisher und zu denselben Bedingungen, wie es Kirschau auch tut. Tie bekannten Schlag worte vom Zusammcnschlutz der Verbraucher, natürlich im sozial demokratischen Sinne, wurden gepredigt und getreulich unter striche». Datz das große Genossenschaftssn st em e b e n s a l l s e i n e A r t V e r t r u st u n g i st. deren Triebkräfte dem Arbeiter gegebenenfalls den Brotkorb Hochziehen können, wenn er parteipolitisch nicht mitmacht, davon wurde nichts ge sagt. Die Tatsache ist nicht abzuleugnen, datz die meisten Aemter in den Zweigstellen genau so, wie in der Leitung meistens in so zialdemokratischen Händen liegen. Es ist überall so, datz sich grundsätzliche Gegner der Sozialdemokratie auch dem Konsum gegenüber ablehnend verhalten. Daran kann keine Erwiderung etwas abündern. Aus diesem Grunde ist man auch in Sckirgis- walde Gegner der Verschmelzung mit dem Konsumverein sür das obere Spreetal. Zwei schöne Häuser liehen die Schirgiswalder Genossenschaftler in die Hände der grotzen Kirscharier Kenosten- kchast wandern. Was bekämpft wurde, die Erhöhung des Ge schäftsanteils aus 20 Mark, ist durch die Verschmelzung mit Kirschau ohne weiteres in Kraft getreten. Jetzt, nachdem ein gerichtlicher Einspruch an der Finanzierung gescheitert ist. leider, wird lick mancher Schirgiswalder klar werden über weitere Mitgliedschaft, ganz besonder--, wenn er die neue Genossenschaft, der er sich aus seiner politischen und weltanschaulichen Grund- säklichkeit heraus ablehnend gegenüber verhält. v"b mit dem Geschäftsanteil von 20 Mark wird fundieren Helsen niüllen. Es ist leicht möglich, datz die Konsumgenossenschost für das obere Spreetal ein Danaergeschenk erbolKn Hot Dresden : Winterfest des Sammelverbandes. Das Fest der Wohl tätigkeit am 2. Februar im Konzertsaale der Ausstellung bildet schon jetzt das Interesse weiter Kreise, die diesen Höhepunkt aller Veranstaltungen schützen. Auch diesmal hat unser hochverdienter Herr Hofkapellmeistcr Pembaur als Leiter des Abends ein Pro gramm sertiggcstellt, das allen Erwartungen und den Traditionen der Vorjahre entsprechen wird. Ein „Heiterer Schubert- Abend" wird den Festteilnehmcrn geboten werden und hervor ragende Künstler haben ihre Mitwirkung zugesagt. Um allen Kreisen unserer Gönner und Freunde den hohen Genutz des Abends zu ermöglichen, lzat der Verband die Eintrittspreise nie- drigst gestellt in der sicheren Erwartung, datz bei einem vollen Hause auch sür unsere Waisenkinder ein Scherflein als 'Reinge winn übrig bleiben wird. : Die akademische Vinzenzkonserenz, die hier in Dresden vor kurzem wieder ins Leben gerufen worden ist. hält Donnerslag. den 22 Januar, 8 Uhr abends, Bautzener Strahe 43 <3. Stacks ihre Sitzung ab. Alle Iungakademiker, die im Geiste des heiligen Vinzenz von Paul Mitarbeiten wollen, werden um ihr Erscheinen gebeten. : Dresdner Vcreinioung katholischer Akademiker. Ejiien we hevollen Abend bereitete den Mitgliedern und Gästen der Veremignng am Montag Frau Helene Jedermann durch ihre» Vortrag von Legenden und Gedichten auS dem 12. bis 16. Jahr hundert. Das war kein gewöhnlicher Kmistvortrag, das war innerstes Erleben und Mitsiihlen und klang deshalb auch in den Herzen der tief ergriffene» Inhörer wider. Die zarten, tiefen » d oft köstlich naiven W'ilen von Marias Kindheit, der ge heimnisumwobenen Verkündigung, die lieblichen Legende,, von Bethlehem bis zu den herzergreifenden Marienklagen unter dem Kreuze Hetzen von neuem innewerden, was Religion und Kunst >wr der Glanbensspaltnng unserem Volke bedeuteten Auch einig- kostbare Proben auS Seuie und Merhtild von Magdeburg Uetze» den Geist der Frömmigkeit und Fröhlichkeit, wie er den Mhsti- kern eigen war, ,o recht erkennen. .Hoffentlich trägt Frau Jedermann noch öfter in unseren Kreisen Perlen des Mittel- alters tn jo prächtiger Fassung vor. K. : Die Landesabteilung Sachsen der Reichszentrale sür Heu matd'rnst hielt Sonnabend und Sonntag im Vihthumlche» Gpm- naslun, ihre diesjährige Tagung ab. Hierbei sprachen Ministerial rat Professor Tr. Mencke-Gluckett über das Thema „Die grotzen Linien der inneren und äußeren Politik", GcwerkschastSsekretär Arndt über die deutsche Wirtschaftspolitik unter dem Einfluß Ker Tawesgeiehe u»d Professor Dr. Emil Schöne aber d'e Europälsirrung der Erde und ihre politischen Auswirkungen in der Gegenwart. Tie drei Vorträge wurden von der Geieiljrhaft iilit größtem Interesse und lebhaftem Beifall anfgenomnien. : Immelmann-Gedenkfeier. Die Querverbindung Dresden des Ringes der Flieger veranstaltet am 2. Februar abends 8 Uhr in den „Drei Raben" eine Immelmann-Gedenk feier. Der Abend wird a a. einen Vortrag des Oberleutnants Tschöltsch brinrcn über einen Rundflug durch Deutschland. Ter Vortrag wird durch Lichtbilder illustriert. Die Reichswehr kompagnie wird durch einige auch humoristische Vorträge dafür sorgen, datz der Abend eine nicht allzu ernste Note erhält. Tie Gedächtnisfeier soll die Einleitung bilden für eine durchzusiih- rende Sammlung zur Herrichtung des Iminelmannschen Grabes in einer der Bedeutung des Verstorbene» würdigen Weise. : Strombezug aus der Landesstromversorgung. Das städ tische Elektrizitätswerk Dresden hat zum Zwecke des erhöhten Strombezuges aus.Len Ansagen der Landcselektrizitätsversor- gung einen weiteren großen Umspanner für eine Leistling von 20 000 KVA. in Auftrag gegeben, wodurch sich die Anschlutz- leistung für den Strymbezup aus 50 000 KVA. erhöht. Mit dieser erweiterten Einrichtung wird es möglich, den zurzeit bereits 50 Millionen KVA. im Jahre betragenden Strombezug ganz wesentlich zu erhöhen. : Die EisenbNhnwerkstartcn Picschen-Radebeul. Vom städ tischen Verkehrsamt werden wir gebeten, darauf hinzuweise», datz die Eisenkahniverkstätten in Pieschen und Radebeul nach neueren Entschließungen der Reichsbahnverivaltung für bahn eigene Zwecke weiter Verwendung finden sollen, so datz eine UeberlaEinia an die Privatindustrie nicht in Frage kommen kann. : Sächsischer Landbund. Wie bereits mitgeteilt, hält der Sächsische Landbund im Nahmen der 5. Sächsischen Landwirt schaftlichen Woche am 30. Januar 11 Uhr im Zirkus Sarralani seine Hauptversammlung ab Der Fieichstagsabgeordnete Dr. Ge recke wird über das Thema: Unsere vaterländischen Auf gaben. der Präsident des Reichslandbundes Graf v. Kalch reuth über die wirtschaftspolitisch Lage sprechen : Spielplanänderung. Opernhaus: Pasquale Amato ist für ei» weiteres Gastspiel gewonnen morden, er wird Sonn abend, den 24. Januar, den Alsio in der „Bauernehre" und den Tonio in „Bajazzo" Engen. Imolgedessen wir die ursprünglich für Sonnabend, den 24. Januar, vorgesehene Aufführung der „Toska" auf Sonntag, den 25. Januar, verlegt. : Warnung vor Preisausschreiben! Das Presseamt des Polizeipräsidiums schreibt uns: Trotz wiederholter Warnungen finden sich im Inseratenteile der Zeitungen immer noch hin und wieder Anzeigen über Preisausschreiben und Preisrätsel, die als Ausspielungen im Sinne des 8 286 des Reichsstrafgesctzbuches zu betrachten und daher unzulässig sind Es wird darauf hingcwiescn, datz die Polizeibehörden anderweit angewiesen worden sind, gegen die Veranstalter der artiger Ausspielungen icharf vorzugehcn. Im Frieden von Sk. Nikolai Bautzen, den 21. Januar. Das Ableben des Domdekans Prälat Io Kob Skala hat in allen Kreisen lebhafteste Anteilnahme gefunden. Alle Lau sitzer Blätter haben dem hohen Verstorbenen ehrende Nachrufe gewidmet. In diesen Tagen der Trauer zeigte es sich, welcher rührenden Anhänglichkeit, Verehrung und Hochachtung sich der Verstorbene in seinem näheren und weitere» Wirkungskreise er freute. Während der Aufbahrung im Thronsaal des Dom kapitels am Sonntag und Montag kamen sie in endloser Zahl, um von dem Priester, Präses. Freunde und Wohltäter im Gebet Abschied zu nehmen. Und am Begräbnistage selbst ver mochte der katholisch» Domteil, nach den, der Tote überführt worden war, die Blassen nicht zu fassen, die dem hochgeschätzten Dekan die letzten Ehren zu erweisen, gekommen waren. Im Trauerzug selbst gingen die zahlreiche» Vereine mit trauerumslortcn Fahnen, in befonderer Stärke und beson derer Trauer de/ ''»Omliich» "rouenn-rein zu Bautzen, der seinen langjährigen geistlichen Präses, und der katholische Iung- fraucnvcrein zu Bautzen, der feinen Gründer und allzeitiqen Förderer zu Grabe trug. Auch Crostwitz. die Heimat des Ver storbenen, war durch eine Fahnen-Abordnung vertreten. Grosz war vor allem auch die Zahl der Schwestern vom heiligen Karl Borromäus, deren soziales Wirken in Bautzen dem Berstorbencn gleichfalls größte Förderung verdankt. Die Zahl der Geistlichen, die dem Sarge vorausschritten, mochte sechzig überschreiten. Eine zahllose Menschenmenge umsäumte die engen Gassen bis zum Nikolaitor, durch dos die Bautzener Gemeinde im Laufe der Jahrhunderte schon so manchen teuren Toten geleitet hat nach einer Stätte des Friedens, die niit vollem Recht zu einer der schönsten Friedhöfe unseres Vaterlandes zählt. Die Ruine, die sonst so tot und still von de» steilen Felshängcn ins Tal grüßt, Leipzig Ei» Kochverralsznozefs Leipzig. 21. Januar. In der gestrigen Nachmittagssitzung gegen den Maurer Kurt Pschalk aus Bautzen ivcgen Hochver rats usw. wurden weitere Zeugen vernommen, deren Angaben nicht wesentlich neue Momente zutage brachten. Seitens der Ver teidigung wurden einige Beweisanträge gestellt, unter anderen den aus der Zeigncrzeit her bekannten frühere» sächsischen Mi nister Böttcher z» laden, der bekunden soll, datz die Beivassnung und militärische Gliederung der Kommunisten in Sachsen aus Grund einer Regierungserklärung ans der Zeignerzeit erfolgt ist. Ferner soll der Bautzener Stadtrat Hoop und das Borstandsmit-' glied der SPD. Arndt ans Bantzen vernommen werde». Tie Letztgenannte» sind vom Gericht telegraphisch geladen worden. ) Ein Wirtsckastsplan für das wcstsächsische Braunkohlen- gebiet. Am Dienstag. 27. Januar, wird bei der Krcishanptmana- schaft Leipzig unter Leitung des Gcheimrats Dietrich eine Sit zung stattfinden, in der Vertreter der Ministerien, der beteiligten Gemeinden, der Industrie usw. über die Schaffung eines Wirt schaft s p l a n e s für das west sächsische Brau »koh len gebiet beraten sollen. Der Kr.'isi'.nsschns! zu Leipzig bewilligte in seiner gestrigen Sitzung die kvstenia'e Ileberlasiniig eines 5020 Quadratmeter großen Bauplatzes nn Werte von 50000 Mart an den H an bei s > ch n l v e r e i» Wurzen zur Errichtung eines Handels- 'chulgebäudes durch die Stadt Wurzen. Airs Sachsen Sanierung des sächsischen Bauernbundes Dresden, 21. Januar. In einer am 18. Januar in Dres den stattgchabien und von mehreren Hundert Mitgliedern be suchten außerordentlichen Hauptversammlung des Sächsischen Bauernbundes wurde über die finanzielle Lage des Bandes ein gehend berichtet. Es ergab sich, daß der bisherige Geschäftsführer, der inzwischen deshalb fristlos entlassen worden war, die Ge schäfte in unverantwortlicher Weise geführt hatte. Ob auch kri minelle Verfehlungen vorliegen, wird die schwebende Untersu chung ergeben. Zwecks Beseitigung der erheblichen Unterbilanz sie atmete heut Lebe» Kops an Kops stillt eine Niesengcmeinde das mächtige Kirchenschiff, in das von oben der blaue Himmel hineinbiickl. An der Westwand iin Innern der ehemaligen Klosterkirche hat man dom Domdekan die Ruhestatt be reitet. Von der Höhe grüßt der wuchtige Dom in die Ruine herab, die der Wintersonne Strahle» seiorlich vergolden. Und raunt schon an diesem Orte jeder Stein von irdischer Vergäng lichkeit, das eherne Latein der Kirche im Wechsclgebet von Priester und Gemeinde klingt einige, überirdische Saiten «n. Die schlichte Einsachheit des priesterlichen Toten wollte keine Grabrede. Die kurzen Lcbensdntc», die Prälat Sauer am offenen Grabe gab, gaben Auskunft über sein inhallreiches Lebenswerk. Insbesondere verliert auch die katholische wendische Bevölkerung in der Lausitz ln Domdekon Skala einen ihrer edelsten Förderer, dem das wendische Volkstum, das wendische Vereinswesen und auch die wendische Wissenschaft so vielcs verdankt. Besonders gedachte Prälat Sauer der Vorromäeriiineii, die dem Verstorbenen während seiner langen Krankheit opfer vollste Pflege zuteil werden ließen. Ein Zeichen der Wert schätzung, der sich der Verstorbone erfreute, war es auch, datz neben den Spitzen der Kreis- und Amtshauptmannschaft und der Stadt Bautzen (Oberbürgermeister Niednerj, als Vertreter der protestantischen Kirche Geheimer Kirchenrat Rosenkranz und Pastor prim. Häbler an de» Trauerfeierlichkeiten teil- nahmen. Ter Grabhügel hat sich nunmehr über dem teuren Toten geschlossen. Sein Wirken und seine Liebe wird so mancher, der ihm nahestand, in Zukunft missen. Fortlebe» im Gedächtnis aber wird sein edles und vorbildliches pricsteriiches Wirken und besonders in den Annalen des Dvmstiftes zu St. Peter niit seiner Siebenhundertjährigen Geschichte wird Name und Werk des Domdekans Jakob Skala auf einem ehrenvollen Blatte stehen. Er ruhe in Frieden! und der Schaffung einer finan'äeUen geiunoui Grundlage nahm die Bersammlung mit großer Mehrheit den Saniernngsplan an, der vom Reichstagsabgeordneten Dr. Külz misgestcllt worden ist, der sich in uneigennütziger Weise zur Berfimung gestellt hatte, nachdem er um Rat und Hilfe aebeten wurden war. Die Turch- führuna der Sanierungsvorschiäae wurde einem Ausschuß von fünf Mitgliedern übertragen. Der Posten des Geschäftsführers wurde mit einer bewährten Persönlichkeit besetzt Eröffnung des Erbolnnasheims „Iäeerhvs" Das vom Landcskarlell Sachsen des Deutschen Be ll m t e n b u n d e s eingerichtete Heim „Jäger Hof" in Rehe feld ist am 11. Januar mit einer schlichten Feier der Benutzung übergeben worden. Das Hauptgebäude nimmt erholnngsbediirf- t:ge Bundcsmitglieder und deren Angehörige zu längerem Auf enthalte auf, während das Nebengebäude den Wanderern und Sportlern unter den Bundesmilgliedern zur Bersiigung steht. I» beiden Gcbäu-dcn sind besondere Speise- und Auienthalts- räume vorhanden Das Heim ist das ganze Jahr gcönnet und wird zu jeder Jahreszeit einen angenehmen Ausenthait und vorzügliche Bewirtung bieten. Anfragen »»d Amnetdunac» und ausschließlich an die Geschäftsstelle des Landcskartel's Sachsen des Deutschen Beamtcnbiindcs, Dresden, Aiitemsplatz 1, zu richten. 0 Bautzen. 21. Januar. (Betrüger.) Mit großem Geschick spielte eine Geschäftsangestclltc der hiesigen Bahnhoispolizei- wache zwei W c ch s c I g e I d b e t r ü g c r in die Hände Die Festgenommcnen, zwei anaeblick reisende Kaufleute aus Berlin, waren im Verlaufe des 'Nachmittags in einem hiesigen Geschäfte erschienen, hatten daselbst einen billigen Gegenstand gekauft, aicsen mit einem Hiindertmcrrnschein bezahlt und auf geschickte Weise nicht nur den herausaegebenen Mehrbetrag, sonder» auch das Za.hlmittel wi-sder an sich genommen. Tie Fcstgenommenen wurden der zuständigen Kriminalpoli'.ci übergeben k) Chemnitz, 21 Januar. (Ein Massenprozoß.) Ein Prowsz, wie ihn in ähnlichem Ausmaße die Chemnitzer Gerick'e seit langem nicht gesehen haben, findet gegenwärtig var dem Gemein samen Schöffengericht statt. Nicht weniger als 4 3 A n geklagte haben sich wegen insgesamt 23 Einbrnchsdiebstäkten Fabriken. Gebäuden, Geschäftsräumen usw. in Ebemnitz, Planen. Zwickau und Berlin zu veranworten Die Sicherung der Verhandlung, die mehrere Tage in Anspruch nehmen wird, hat ein starkes Ans- Streichquarlell der Dresdner Slaaisvper Verdi, Cherubim und Schubert bestritten das Proaramm des 2. K a ui »i e r ni u l > k a b c n d S iin Paliiiengarlcn W'nn Maz' Strub, Erdmann Warivas, Alfred Spitzner und Georg WNie sich zum Musizieren vereinigen, dann gibt es einen guten Klang. Man wird in die höchsten Höhen der Kunst gesnyrl. Man ver giß! einmal ans zwei knappe Stunden Alltag, und was »nS jonst ln dieser aufgeregten Zeit über den Weg laust. Man versenkt sich ganz in ein Land, wo selige Harmonien das Regiment stihrcn und in dein Frau Mnsika von Licht und Sonne, von cwi- onn Frieden zu singen »nd sagen weiß. Man hatte von diesem Abende mir die wenigen Takte aus dem Larghetto des Streich quartetts von Cherubim zu erleben brauchen, in denen d>e Jn- strmneMe wie das Fernwerk eincr Orgel in hachzarien Altorden i ihiiislossen, um den lostbaren Gewinn davonzntragen. daß hier vier Knnstlcr auS tiessten Seelen offenbare», waS Meister der Miisis ans einer sernen Welt hörten und dann in Töne sauten. Es bleibt tief bedauerlich, daß Abende, die einer reine» Kunst 'inldigcn, sich nicht eines besseren Besuches ersrenen tonnen, a.'ö cs am gestrigen Abende war. - ist— ArinicM Senntra ist cine Piolinvirtuosin mit snd'.ic'em Temperament. TaS zeigt sich schon einmal ganz in mechanischem Maßstabe. Tie Tongcbmig strotzt von Krastgefnhl. Auch der Vortrag ist von Lrideiochast durchglnht. Anderseits findet er aber anch de» Ausdruck zartester Weichheit. So ergeben >i.h an dauernd Gcc,c»lätze, die zwingend genug sind, um die Höree mit sortzureißen. In Werken von Nardini, Bitall, Lalo. Sara- 'ate und Bazzim ossenbarte sich die Jtaliienccin als eine Künst le in mit starker Eigenart. Antanio Travcrsi war ein ge wandter Begleiter, dem aber eine ver'önliche Rote nicht abzug - >»»>ieil wm. cg.