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Nummer 24« - SS. Jahrgang 6mal wöchtl. Bezugspreis: f. Oktober L R.-M. auSschl. «estellgeld. Berechnung ver «»zeigen nach Rent.-Mark. Preise: Die elngejpaltene Petitzeile 30 ^>, f. Familien-« u. BereinSanz., Gesuche 2« H. Die PeNt-Rellamezeila 8g mm breit, 1 Ofsertengebühr für Selbstabholer U L. bei Uebersendung d t>. Bost außerdem Porto* .uschlag Preis f. ». «tnzelnummer 10 Renten-Pfennta. geschästlicher Teil: Josef Fohmana. Dresden, Sücksisäie Sonnabend, 25. Oktober 1924 Im Falle höherer Gewalt erlischt sede Verpflichtung auf Lieferung sowie Erfüllung o. Anz.-Aufträgen u Leistung v. Schadenersatz Für undeutlich u. d. Fernlpr übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Ver antwortung. Unverlangt etngesandte u. mit Rückports nicht versehene Manuskripte werden nicht ausbewahrt. Sprechstunde der Siedaktion ö bis 6 Uhr nachmt/iagS, tzauptschristlelter: Dr.Ioses«lbert.DreSveix volfsrelümg TaaeSzeituna für rbriftlillre Politik und Kult» - NnflllW M Wiüeii' Ae Ne!! kkl M ' Ins »eie Mi! »tb»ckto»toDre-den 14797 ^tevattton der Taflntstfleu ^oltszennnn DreSk«»" »6 i>olbeinstrlikkt'' ernr»« '^>7,3 - -d Deulschnalionale Parleikrise Kulturelle Streiflichter aus -er Tschechoslowakei Synode der tschechoslowakischen Rattonalkirche — Militär« seelsorg« — Neu« Kulturkampfbestrebungen. X Prag, im Oktober 1924. Kaum war in den Tagen de« Umsturzes die tschechoslowa kische Natlonalkirche von einigen apostasierten katholischen Geistlichen ins Leben gerufen worden, da trat auch schon das Chaos in ihren Reihen auf und führt« vorerst zur Spaltung in zwei Gruppen. Die mährische, mit dem Bischof Paolik an der Spitze, war orthodox gesinnt und suchte als solche Verbindung mit der griechisch-orthodoxen Kirche, unter Zugrundelegung der zyrillo-mekhodäischen Tradition. Die Anhänger Gorazd Pavlik waren im eigentlichen Sinne nur Schismatiker: Häretiker aber jene, die sich unter Dr. Farsky in Böhmen scharten. Er und seine Anhänger glaubten an keine Weihegewalt der Priester, und näherten sich in ihrer gesamten Glaubenslehre stark dem kalvinischen Protestantismus. Beide Richtungen standen bis vor kurzem in heftigem Widerstreit. Die Synode, die jüngst in Prag tagte, sollte vor allem den Zweck haben, einen Ausgleich »wischen beiden Richtungen herbeizuführen. Im Kompromiß- wege scheint dies nun nach außen hin auch geschehen zu sein. Die Koalitionsbast«, die als Eselsbrücke diente, wurde allerdings so liberal formuliert, daß mit Recht behauptet werden kann, daß der Boden des positiven Christentums bereits verlassen wurde. Die Einigungsformel zwischen beiden Richtungen hat folgenden Wortlaut: Di« tschechoslowakische Nationalkirche erblickt ihre Lebensaufgabe in der Rückkehr zum Christentum, nicht aber zum Christentum der ersten Jahrhunderte, sondern zum Christentum ter Evangelien selbst. Sie erstrebt eine solche Religion, welche sowohl dem kulturellen, al, auch dem moralischen Niveau des modernen Menschen und de» modernen Tschechen besonders ent sprechen würde. Indem sie sich auf diese Traditionen stützt, will die tschechoslowakische Rattonalkirche die von ihren husst- tischen Ahnen und böhmischen Brüdern begonnene Reformation fortsctzen und sie zum definitiven Abschluß bringen. Auch die jenigen Glaubensartikel müssen zum Gegenstand der Reforma tion werden, welche die erste Reformation ohne Veränderung be lassen hat. damit sie auch für dlesenigen Menschen annehmbar werden, die sich von der Religion obkehren, die in der Religion nichts anderes erblicken wollen als einen Rest niederer Kultur, welche bereits der Vergangenheit angehärt. Die einzige Grund lage. die die tschechosloivakische Kirche gemeinsam mit allen christlichen Kirchen hat, ist die Idee und Definition Gottes. Die Vrnndfordevung ist. daß das Christentum zu einer Religion werde, welches seine religiösen Ideen und Beweise nicht so sehr aus der Vergangenheit, sondern vielmehr aus der Gegenwart schöpft. Nicht der Glaube, sondern das Leben muß vor allem christlich sein. Im Sinne dieser Glaubensresolntion wurde auch die Frage der Priesterweihe formuliert, und zwar dergestalt, daß die Weihe durch das Auflegen der Hände beibehalten wurde, aber In den Augen der tschechosloivakische» Nationalkirche eine bloße symbolische Bedeutung, aber keinen sakramentalen Cha rakter hat. Nach dieser Entschließung bleiben die Grunbprobleme trotz dem ungelöst. Die Rückkehr zu den Evangelien ist zwar betont, ha« aber für die Anhänger dieser Sekte keine kanonische Autori tät, denn sie unteriverfen die Evangelien allen Prüfungen der modernen Bibelkritik. Sobald die Evangelien zur bloßen Litera, tur werden, bilden sie gewiß keine Glaubensquelle mehr. Woran glaubt eigentlich die tschechoslowakische Nationalkirche, wenn weder patristische Tradition, noch die Evangelien autoritative Bedeutung haben? Sie antwortet: An einen persönlichen Gott. Dem muß entgegengehalten werden, daß auch die Juden und Mohammedaner und viele Philosophen, die sich keineswegs als Christen bezeichnen, auch an einen persönlichen Gott glauben. Der Gottesgsaube allein macht noch keinen Christen aus. Wider sinnig geradezu Ist sene Stelle der Entschließung, die besagt, daß die Hauptquelle des Glaubens die Gegenwart sei, warum dann also Hinweise auf die tschechische Reformation. Auch wird in der Lehrresolution die These ausgestellt, daß neben den Evan gelien das Loben selbst und seine Bedürfnisse die Hauptguelle des Christentums der tschechosloivakischen Kirche bilden. Das Leben selbst aber kann doch schließlich keine Glaubensquelle sein, son dern dem Gleichen fällt im Leben u. a. die Ausgabe zu, ordnend zu wirken. Durch die Entschließung der Synode wurde wohl eine sehr breite Grundlage für die Zusammenarbeit verschiedener Rich tungen geschaffen, aber sie öffnet zugleich Tür und Tor dem reli. giäsen Subjektivismus, so daß in der tschechoslowakischen Kirche schließlich «in seder nach seiner eigenen Fasson selig werden kann. Hauptsächlich sind e» Verneinungen, die das Wesen der tschechoslowakischen Kirche ausmachen. Die Regierungsstellen, die bisher warme Förderer der tschechoslowakischen Kirche waren, erklären nun selbst, baß der tschechoslowakischen Nationalkirche der Titel einer Kirche nicht mehr gebühre, sondern nicht» anderes als ein« Freidenkergomeinschaft darstelle, da der Gottesglaube so lose formuliert ist, -atz er auch von Pantheisten ohne Schwie rigkeiten angenornmen werden kann. Man fürchtet, in Prager politischen Kreisen diese Entwicklung und glaubt, daß die Des organisation dieser Umsturggeburt schließlich auch auf da» öffent- iiche Leben übergrrifen Könnt«, weshalb diese bereit» den Hemm schuh aitlegeil, ZttSl sll» ien We!»M l>S Berlin. 84. Oktober. Der Parteivorstand der Deutsch- nationalen Bolkspartei hielt gestern Im Reichstage eine Sitzung ab, in der an erster Stelle die Frage des Wahlkampfes erörtert wurde. Der bisherige Parteivorsitzende Staatsminister Hergt erklärte entsprechend seiner bekannten öffentlichen An kündigung. daß er den Parteivorsitz niedcrlege, nachdem die Ver handlungen über die Regierungsbildung Ihr Ende gesunden hätten. Der Partetvorstand nahm mit Bedauern den Entschluß des hochverdienten Parteiführers zur Kenntnis, sprach ihm den herzlichsten Dank für seine erfolgreiche, selbstlose Leitung der Partei aus und richtete an ihn die einmütige Bitte, als Mitglied der Parteileitung weiterin der Partei seine Kräfte zur Ver fügung zu stellen. Mit der Parteiführung wurde bis zur satzungsgemäßen Neuwahl der Parteiinstanz die erst Ende dieses Jahres statt findet, der Vorsitzende der preußischen Landtagssraktion Dr. Winkler betraut. Zugleich wurde der Großadmiral von Ttrpitz einstimmig zum Mitglied der Parteileitung ernannt. Die Vorsitzenden der Landesverbände der Deutschnationalen Volkspartei werden Anfang November zu einer Sitzung zu sammentreten. Berlin, 24. Oktober. Der „Lokalanzeiger" schreibt: Dieser Wechsel I» der Parteileitung der Deuischnatianalen Valkspartet sei jedenfalls dazu geeignet, die Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Partei, die in der Abstimmung am 29. August zum sichtbaren Ausdruck kamen, zu überbrücken. (An dieser Aeuße- rung ist nur wertvoll, daß die Meimmgsverschiedenheiten in der Partei zugegeben werden. D. Red.) M MNIMMden -kk Die Bolkspartei rückt von de» Deutschnationalen ab. Berlin, 24. Oktober. lieber die Sitzung des zeichäfts- führenden Ausschusses oer Deutschen Bolkspartei berichtet die „Zeit" noch im einzelnen, daß der Hauptteil der Beratungen den Vorbereitungen znm Wahlkampf galt. Wie beceUS bekannt, wurde beschlossen, den eigentlichen Wahlkamps mit dem Reichsparteitag in Dortmund Mitte November zu eröffnen. Be züglich der Wahlparole für oic Deutsche Bolkspartei herrsch!« völlige Ncbereinstlmmung. Die Deutsche Volkspartei wird oen Wahlkampf selbständig führen, ohne Anlehunng nach rechts oder links. Die Deutsche Bolkspartei wiro ihre bisherige Politik der inneren Konsolidierung auch weiterhin verfolgen. Der bentschnationale Wahlaufruf, der in einer gerrdezn niederschmetternden brutalen Offenherzigkeit das mabre chescht der Dcutschnationalen, das ein Doppelgesicht ist, enthüllte, bat die Deutsche Bolkspartei auf den Plan gerufen. Sofort nach Erscheinen dieses Aufrufs hat sich die Deutsche Bolkspartei mit der Dcutschnationalen Bolkspartei in Verb ndung gelebt und Einspruch erhoben. Die Folge war eine Enlschuldiguna oer Deutschnationalen Volkspartet gegenüber der Deutschen Bolks- pnrtel und eine Erklärung in der Presse, sie in gewi'sen Punkten einen Rückzug bedeutete. Nun seht sich das Berliner Organ der Deutschen Bolkspartei „Die Zeit" sehr scharf noch einmal mit diesem Ausruf auseinander. ES heißt da u. r.: „Die bentschnationale Bolkspartei hat om D-enstag eben falls einen Parteiaulrns erlasse», der rllerdings den Eindruck macht, als lei er von irgendeinem jungen Abgeordnete» von völkischer Richtung als Entwurf verfaßt und ohne Korre5turprüfung an die Oessentlichkeit gebracht worden. Tie Deutsche Bolkspartei hat Veranlassung genommen, sich rmt aller Entschiedenheit gegen die Anspielungen die'es Aufrufs zu wen den, die sich ans sie beziehen und wir dürfen wohl erwarten, oaß eine Richtigstellung des Entwurfs nach dieser Richtung erfolgen wirb, nnchdcin sie durch ein Abendblatt am Dienstag >»ge- kündigt worden ist. Der ganze Aufruf st ht in vollem Gegensatz zu der Politik, die die d ntschnationnle Partei »na Herr Hergt gerade in den letzten Woche» getrieben hoben." Damit also ist von der Deutschen Bolkspartei selbst in aller Oessentlichkeit die Feststellung erfolgt, baß die Deutsch- nationalen eine zwiespältige Politik betrieben haben, und daß das, was sie jetzt ausspreche», in vollem Gegensatz zu de», steht, was sie tn den Verhandllnngen über ihre RegicrungS-- beteilisfttng feierlich erklärt und bekannt haben. Da? bedeutet eine schroffe Isolierung der Deutschnationalen, die aber nach allem, was vorging, die Deutschnationalen selvst ver. schuldet haben. Bemerkenswert ist es, daß der tschechosloivakische General superior der Armee. Dr. Bombera, als solcher zum Weihbischof geweiht wurde. Damit hat der päpstliche Stuhl einem lang gehegten Wunsche der Regierung entsprochen. Im Zusammen- hange damit fühlte sich die Regierung veranlaßt, der kaiholisck)en MMtärgeistlichkett ihre besondere Anerkennung auszusprechen, in der es heißt, daß die Mllitärseelsorger neben rein geistlicher Wirksamkeit sich Insbesondere mos dem Gebiete der Volksbildung betätigen und in dieser Beziehring geradezu staunenswerte Er folge aufzuweisen vermögen. Ihrer Tätigkeit ist es auch zu ver. danken, daß dem Staate sehr wichtige Matrikelarchivalien ge rettet wurden. Nebstbei widmen sich die Feldkuraten auch der Erhaltung der MMtärfrtedhöfe. Biele von ihnen stehen an der Spitze der Volksbildungswesens, besonders in der Slowakei, sie verwalten Militärhetme, fungieren als Bibliothekare und Leiter -er Lesehallen. Viole Kuraten halten Kurse für Offiziere und Rottmeister (Feldwebel) für Sprachenprüfungen ab. auch Bür gerschulkurs« für Rottmeister und Mannschaften, sowie landwirt- Kegen NrelUniW Authentische Feststellungen. Uns gehen folgende Ausführungen zu' In der Kundgebung der Deulschnationalen Reichsiags- fraktion vom 21. Oktober dieses Jahres ist folgender Absatz enthalten: „Führende Regierungsparteien haben uns Deutschnalio- nalen Ende August feierlich ibr Wart verpfändet. Die Deutsch- nationale Bolkspartei war zum Regieruugseinlrin unter Hintansetzung schwerer Bedenken im Interesse des Vaterlandes bereit. Das gegebene Wort wurde nicht eingelöst." Eine weitere deutschnationale Kundgebung vom 22. Oktober dieses Jahres lautet: „In der Kundgebung der Dcutschnationalen Rcichslags- fraktion vom 21. dieses Monats wird daraus hingewiesen. daß das den Deutschnationalen gegebene Wort nicht eingelöst worden ist Die Fraktion ist sich dabei bewußt gewesen, daß dis Deutsche Bolkspartei die gegebene Zusichcnuig durch ihre loyalen Bemühungen gehalten hat. Mit jenem Satz hat jedoch zum Ausdruck gebracht werden sollen, daß durch das Vor gehen von anderer Seite der Versuch einer Regierungs erweiterung nach rechts zum Scheitern gebracht worden ist" Der letzte Satz der deutschnationalen Kundgebung kann dahin verstanden werden, daß die Zentrumsfraktion Ende August ihr Wort verpfändet und das gegebene Wort nicht eingelöst habe. Deshalb stellen die Unterzeichnete», die Ende August mit den deutschnationalen Vertretern verhandelt haben, folgendes fest: 1. Den deutschnationalen Vertretern ist von den Unter zeichneten namens der Zentrumsfraktion lediglich folgende Erklärung abgegeben worden: a) Bei Annabme des Londoner Abkommens durch die deutschnationale Reichstags s r a k t i o n (Das soll heißen: Durch die Fraktion als solche. Die Fraktion hätte sich also aus den Standpunkt der Annahme stellen müssen Bekaniillich aber stimmten nur 49 Stimmen, also nicht mal bis Hälfte der Frak tion. für Ja. D Red.) wird eine entsprechende Vertretung der letzteren tn den Ausschüssen zur Durchführung des Abkommens für selbstverständlich erachtet. bj Die Zentrumssraktion hat im Mai dieses Jahres ein stimmig auf dem Standpunkt gestanden, daß bei Annahme des Sachverständigengulachtens durch die deutschnationale Reichs tags s r a k t i o » diese -mtsp"cckende Vertretung in der Negie rung finden würde. Die erreichbaren Mitglieder des Vor standes waren einmütig der Meinung, daß diese Stellungnahme sich nicht geändert hat, und daß demnach hei Annahme des Lon doner Abkommens die dcutschuationale Reichstagssraklion im Reichskabinett entsprechend vertreten sein wird. Der Abgeord nete Lammers fügte den deutschuationolen Vertretern gegenüber ausdrücklich hinzu, daß gleichzeitige Verhandlungen nach links durch diese Erklärungen nicht ausg-'schsossen werden sollten. Die Notwendigkeit, denz.. Reichskancker in der Angelegenheit völlig freie Hand zu lassen, wurde von den Unterzeichneten aus drücklich betont. 2. Am 29. August ging dem Unterzeichneten Abgeordneten v. Guerard ein Brief des Vorsitzenden der deutschnalwnale» Ncicksiogssraktion zu. der dem unter 1. geschilderten Sach verhalt in keiner Weise entsprach. Der Inhalt dieses Briefes wurde geaenäber d"„ deu'schualioualeu Herren, dem Abgevrd- imte» Grasen Westarp und dem Herrn von Lindncr, von dem Abaeo'dnele» von Guerard sofort als sachlich durchaus unzu- trefsend bezeichnet, was der Abgeordnete Graf Westarp bei der Besprechung in lanalcr Weise anerkannte. 8. Die Fraktion dos Zentrums des deutschen Reichstages hat „auch unter Hintansetzung schwerer Bedenken im Interesse des Vaterlandes" ihr möglichstes getan, um eine Mitarbeit der Deutschnationalen in der Regierung herbeizuführen. Sie hat sich dabei in vollem Umianqe aus den Boden der vorstehenden Erklärung ihrer Unterhändler gehalten. Die politischen Vor kommnisse haben deutlich gezeigt, daß die Erweiterung der Regierung nicht an der Haltung des Zentrums, sondern an schafiliche ökonomische und orthographische Kurse in deutscher, tschechischer, slowakischer und ungarisä>er Sprache. Einige unter richten an Unteroffiziers- und Reserveoffiziersschulcn. Viele Analphabeten verdanken der Militärgeistlichkeil die Kenntnis Im Schreiben und Lesen, sogar Gesangszirkel und Theatervereini- gungcn begründeten sie unter der Mannschaft. Die Anzahl der Vorträge, die sie ivährend der ersten !> Jahre abhielten, bildet einen Beleg ihres unermüdlichen Eifers. Eine Rekordleistung kann z. B. ein Stabskurat austveisen, der nicht weniger als 999 Vorträge in deutscher und slowakischer Sprache für das Militär abhielt. So erfreulich diese Anerkennung von seiten der Regierung auch sein mag, so muß man leider di« Erfahrung machen, daß gerade in letzter Zeit der Sturm gegen die katholische Kirche von neuem entfacht ivuvde. Es scheint denn doch das ernste Ziel ge wisser Regierungslmrteien zu sein, die Trennung von Kirche und Staat vollständig zu machen. Das kleine Schulgesetz, ein faules Kompromiß der Regierung mit der überwiegende» Zahl der anderen Ursachen gescheitert ist. gez.: von Guerard. gez.: Lämmer s.