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Nummer 242 — SS. Jahrgang «mal w5chtl. Bezugspreis: f. Oktober S R.-M. ausschl. Bestellgeld. Berechnung der «»zeigen nach Reut.-Mark. Preise: Die elngejvaltene Petitzeile 30 f. Familien« u. Bereinsanz., Gesuche 2V Die Pettt-Neklainezeil« 89 mm breit. 1 ^t. Offertengebühr für Selbstabholer 26 bei Uebersendung d. d. Bost außerdem Porto« ' hlag. Preis f. ». «tu^luummer 1» «enten-Pfenntg. schLftlicher Teil: 3«t«k Fohman^ »rsghe«. SiickMe Freitag, 17. Oktober 1924 Im Falle höherer Gewalt erlischt iede Verpflichtung au Lieferung fowte «csiillung o. «ln,.-Aufträgen «. Leistung v. Schadenersatz. Für undeutlich u. d. Fernipr- übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Vev> antwortung. Unverlangt etngesanvte u. mit Rückport« nicht versehene Manuskripte werden nicht aufbewabrh Sprechstunde der «edatzttoa ü bi» S Uhr nachmt/lagS. tzauptschrlftlelter: Dr. Jofef «l bert. Dr«»de» Tageszeitung für christliche Politik und Kultur LLMZWWS ' »llMliltllW lUlS NW « Ak M» Kr Mil « Jim »kllk Lek» Medaillon der Sächsische» U»olltz«i«una d TreSdon ei. ,8 oolbemiiraKeU- aeinr» Wie Z. 2 Gelandet! Feindliche Brüder Von Dr. Hermann Rolle, Bautzen Die „Gewerkschaft" der sächsischen Volksschullehrer, der SSächsische Lchrerverein". erlebt kritische Tage. Seit den Zeiten, wo unter dem Regiments des „Kultus-"Ministers Fleißner der Radikalismus Hochzeit feiern durste, hat sich manches geändert. Als Fleißner ging, hat ihm der Vorstand des Sächsischen Lehrer vereins ausdrücklichst und feierlichst bestätigt, daß er auf die Mit wirkung der sächsischen roten Lehrergewerkschaft großen Wert ge legt habe. Mit anderen Worten: hinter der kulturkämpferischen Schulpolitik Fleißners hat als treibende Kraft der Sächsische Leh rerverein gestanden. „Tempi passati!" Nichts ist beständig. Alles fließt, wie der alte Heraklit es sagte. Die Tage der roten Hochkonjunktur in der Schulpolitik sind, vorläufig wenigstens, vorüber. Entthronte Machthaber haben noch nie das Geschick gepriesen, das sie von der Höhe stürzte. Diese Regel scheint auch im „demokratischen" Zeit alter Geltung zu haben. Es ist immer schmerzlich, sich aus einer einflußreichen Stellung hinauskomplimentiert zu sehen. Noch schmerzlicher ist es. ivenn mit dem Sinken der Konjunktur die Aussichten auf dankbare Anerkennung der bewiesenen Gesin nungstüchtigkeit zu schwinden beginnen. Da sehen die Krippen jäger mit saurer Miene „die Felle daoonschwimmen", die sie im stillen schon unter sich verteilt hatten. Umso kräftiger schimpft man dann, um den eigenen Schmerz zu betäuben, auf die „Re aktion", „die immer kühner das Haupt erhebt und alle Er rungenschaften des neuen freiheitlichen Zeitalters gefährdet." Aber die rote Lehrergewerkschaft hat heute auch noch an dere Sorgen. Auch im eigenen Lager hat eine Krisis eingesetzt. Plan beginnt de» radikalen Führern die Gefolgschaft zu versagen. Und ist auch der Teil der Lehrerschaft, der jetzt endlich den Mut einer eigenen Meinung ausbringt und den Idealen der Ne- volutionsherrlichkcit abschwört, im Verhältnis zum Ganzen nicht allzu groß, so ist doch die Tatsache der Absplitterung selbst schon eine vernichtende Kritik an der so lange ohne merklichen Widerspruch gebliebenen schulpolitischen Haltung des Sächsischen Lehrervereins. Die „Einheitsfront" der sächsischen Lehrerschaft, die zwar in Wirklichkeit n i e bestanden lzat, mit der man aber so oft auf die Oeffentlichkeit Eindruck zu machen verflicht hat (wie oft hieß es doch' die gesamte Lehrerschaft steht hinter der Forderung der weltlichen Schule!), Ist nicht mehr verwcno- bar, nachdem der „Neue Sächsische Lehrerverein" sich am 27. Sep tember unter Anwesenheit von Vertretern der Behörden konsti tuiert hat. Auf über 1000 soll, wie Zeitungsnachrichten melden, sich die Zahl seiner Mitglieder zurzeit belaufen,- von der Orts gruppe Dresden wird die Zahl 400 genannt. Der Sächsische Lehrerverein allerdings sucht die Tatsache der Absplitterung da durch zu verkleinern, daß er durch seine Bezirksvereine hier lind da in Tageszeitungen die Meldung verbreiten läßt, cs seien nicht mehr als 2l>0, die ihm „untreu" geworden mären. Auch das wird seit Beginn der Trennungsbewegung von seiten des alten Sachs. Lchrervereins gern als ein Mittel benutzt, um die verhältnis mäßige Harmlosigkeit dieser Zersetzungserscheinung darzutun. daß man die Abgefallenen als eine Gesellschaft nicht ernst zu nehmen der oder in ihrer Gesinnung recht zweifelhafter Elemente darzu stellen beliebt. Die Polemik, mit der die Leipziger Lchrerzeitung und die Sächsische Schulzeitung gegen die Standesgenossen an kämpfen, die aus Gründen einer zweifellos ehrlichen pädago gischen lieber,zengung sich in einer neuen Gemeinschaft sammeln, ist — milde gesagt — keine vornehme Kampfesweise. Es ist eine bittere Tragik: Die Führer des Neuen Sächsischen Lehrervereins sind die ehemaligen Führer des Sächsischen Lehrervereins: Lehrer Edmund Leupolt, der frühere langjährige Schriftleiter der Sächsischen Schulzeitung, und Oberlehrer Sättler, einst erster Vorsitzender des Sächsischen Lehrervereins. Wie werden sie jetzt geschmäht und verketzert von den radikalen Führern, durch die sie einst in den glorreichen Tagen, da die politische Revolution die pädagogische Revolution entzündete, aus den Führerstcllen hinausgcdrängt worden sind! „Hosianna — krucifige!" Aber der Sächsische Lehrerverein hat noch gegen andere Gegenströmungen anzukämpfen. In seiner „Gewerkschaft" gibt es auch eine Gruppe kommunistischer Lehrer, die jetzt recht vernehmlich ihre Stimme erheben und das Steuer des Säch sischen Lehrervereins auf ihren Kurs herumzureißen versuchen Also: verschärfte Opposition auch von der äußersten Linken! Der Unterschied ist nur, daß man es dort für taktisch klüger hält, in der Lchrergewerkschaft zu bleiben, doch wohl darum, weil man sich Hoffnung macht, nach der Absplitterung der „Rechtsge richteten" umso leichter Einfluß auf die Haltung der Gewerk schaft zu gewinnen. Ueber die „Stellung der kommunistischen Lehrer zur Lehrergewerkschaft" haben dann auch die kommuni stischen Lehrer Sachsens auf ihrer Tagung am 5. und 6. Juli in Limbach beraten. Dort ist an der Haltung des Sächsischen Lch- rcrnereins scharfe Kritik geübt worden. Was dabei über die Politik dos S. L. V. an historischen Tatsachen sestgestellt worden ist, verdient die Beachtung seitens der breitesten Oesfentlichkeit, Denn hier sagen es diejenigen, die es wissen müssen, die Ge nossen aus dem eigenen Lager, vor allen, die cs hören wollen, das; sich die rote Lchrergewerkschaft in der nunmehr zu Ende gegangenen Periode sächsischer Schulpolitik der uneinge schränkten Gunst von oben her zu erfreuen gehabt hat. Nach einem Berichte des Dresdner Volksblalles. den die Sächsische Schulzeitung (Nr. 26. vom 27. August El, S. 444) selbst zitiert. N « uyork. 16. Oktober. Z. R. 3 ist gestern 3.11 Uhr mit- teleuropäische Zeit in Lakehurst gelandet. Das Luftschiff bewerkstelligte seine Landung in wunder voller Weise. Es zog geradeaus über dem Flugfeld- bis zur äußersten Ecke des Landungsplatzes, wo cs sich herumdrehte und dann das Feld in einer weiten Entfernung umkreiste. Es flog schließlich mit dem Vug gegen den Wind und machte erst vor der Halle halt. Die Reise von Friedrichshafen nach Lakehurst (7560 Kilo meter!) dauerte 81 Stunden 25 Minuten. Z. R. 3 hat also die Reise in 3ZL Tag zurückgelegt, das heißt doppelt so schnell als der schnellste Ozeandampfer. Der Führer über die Fahr! Neuyork, 16. Oktober. Als Dr. Eckener unter dem Ju bel der Anwesenden in Lakehurst aus der Kabine des Z. R. 3 stieg, rief er: Ein neuer Weltrekord von 5000 Meile» ununterbrochenen Fluges! Dr. Eckener berichtete dann: „Der erste Teil unserer Reife nmr schön. Der letzte Teil vollzog sich bei schwerem Wetter. Von Dienstag 5 Uhr bis heute 5 Uhr (ameri kanische Zeit! D. Red.) kämpften ivir gegen das Wetter mit einer Schnelligkeit von 55 bis «0 Meilen die Stunde. Wir än derten unseren Kurs von der direkten Linie ab, als wir aus der Fahrt von den Azoren nach Lakehurst waren, weil wir fanden, daß wir in sich erhebende Südwestwinde und in ein kleines Tiefdruckgebiet steuerten. Wir steuerten nach Neuschottland in einen südöstlichen Wind und kamen dann in schneller Fahrt längs der Küste südwärts, wobei wir zwischen den Kreuzern „Mil waukee" und „Detroit" hindurchfuhre». ohne einen zu sehe».. Ein günstiger Wind trieb uns nach Lakehurst, nachdem wir Boston und dann Neuyork mit einer durchschnittlichen Schnelligkeit von 00 Meilen passiert hatten. So, meine Heeren sind wir jetzt hier." Glückwünsche -es Präsidenien CooNüge Neuyork, 16. Oktober. Wie aus Washington gemeldet wird, war die erste offizielle Persönlichkeit, die Dr. Eckener beglück wünschte. Präsident Coolidge selbst. Er sandte dem Koni Mandanten des Luftschiffes folgendes Glückwunschtelegramm: „Die epochemachende Fahrt hat den Beweis für die Mög lichkeit erbracht, daß Flngschissc, die leichter als die Lust sind, imstande sind, bedeutende Lasten zu befördern. Gleich rühmens wert ist die Leistung der Erbauer des Lustschisses und der Na- vigationsieitung. Es ist ein Grund zu großer Befriedigung für die amerikanische Bevölkerung, daß die friedlichen Be ziehungen zwischen Deutschland und Amerika wieder völlig hergestellt sind. Das Lustschiss hat die erste direkte Luftver bindung zwischen Deutschland und Amerika hergcstellt." Nie MMlM i» MM!! Neuyork, 16. Oktober Bei der Ankunft des Zeppeliulustschiffes spielten sich enthu siastische Szenen ab. Als das große Luftschiff über Eoney Irland in Sicht kam und auf das Zentrum Neuyorks zujicuerte, liesen hat in Limbach der kommunistische Lehrer Schrapel dargelegt, „wie der Sächsische Lehlerverein die rechte .Hand des sozialistischen Kultusministeriums gewesen ist, wie die Anwärter der Schulrats stellen ausschließlich ans den Gewerkschasisbonzen der Lchrer gewerkschaft genommen wurden, wie der Sächsische Lehrerverein weitestgehenden Einfluß auf die Gestaltung der reformistischen Schulgesetze des Freistaates Sachsen hatte." Da überhäufst die Politik der Buck und FIcißncr zugleich die Politik des Säch sischen Lehrervereins war, so geriet der Sächsische Lehrerverein i» den üblen Geruch sozialistisch zu sein. Es ist sehr wertvoll, daß hier einmal aus den Reihen des Sächsischen Lehrervereins selbst die allerdings längst bekannten Tatsachen ausdrücklich bestätigt werden. Dieses Zeugnis abzn- schwächen, wird dein Sächsischen Lchrerverein sehr schwer fallen. Auch was Herr Schrapel über die Haltung des Sächsischen Lehrer- vereins seit der Regierungsumbildung zu sagen weiß, ist sehr in teressant, ivenn mich nicht in allein durchaus zutreffend. Es heißt in jenem Bericht weiter: „Nachdem das sächsische Ministerium von General Müller ouseinandergejagt worden war, änderte sich die Mode, und der Sächsische Lehrerverein war nun nicht mehr hoffähig. Das Heldtkabinett ignorierte die sächsische Lehrer- gemerkschaft. Der volk-parteiliche Kultusminister suchte eine neue Verbindung mit der sächsischen Lehrerschaft, er fand sie im Neuen Sächsischen Lehrerverein. (Letzteres ist eine leere Bchanp- tang. Der Vers.) Der alte Sächsische Lchrerverein versucht die Felle, die ihm daoonschwimmen, zu halten; er betont seine par teipolitische Neutralität. (Mit dieser Unwahrheit ist er a u ch früher schon immer krebsen gegangen. Der Vers.) Er schil dert seinen Anhängern den Neuen Sächsischen Lehrerverein als eine unbedeutende, von moralisch minderwertigen Absplitteruugs- lenten geführte Gruppe. Und schließlich die Hauptsache: er macht weitestgehende Zugeständnisse nach rechts. (Welche denn? Der Vers.) Diese „R e ch t s einstetlung" des alten Sächsischen Lehrer- vereins besteht selbstverständlich nur in der Phantasie de» kom- Rufe: Dort ist er! von Mund zu Mund. Das Lustschijs. von zwe Flugzeugen begleitet, segelte majestätisch über die Stadt mit steuerte dann schnell auf Brooklyn zu, auch dort von Tausenden begrüßt Der zahllosen Zuschauer, van den.-» viele die Hut« in die Luft warfen, bemächtigte sich beim Anblick des silbec- grauen Schiffes größte Begeisterung Ulster schrillem Sirenen, heulen der im Hafen liegenden Schisse und künstlicher Fabriken fuhr Z. N. 3 an der Spitze von Manhattan-Isiand vorüber und segelte schließlich über das Herz der Cilp selbst. Inkoige des Morgennebcls war der Silberglanz des Schiffes etwas gedämpft. Den besten Anblick genossen die zahlreichen Zuschauer, die sich auf die Dächer der Wolkenkratzer begeben hatten Das Luft schiff erreichte Neuyork 70 Stunden und 15 Minuten nach seiner Abfahrt aus Friedrichs!,afe». Nachdem das Zevpelinliiftschifs fünf große Schleifen über Neuyork gezogen halte, »ahm es seinen Kurs ans Lakehurst und entschwand schnell den Blicken. Der Oberbürgermeister von Neuyork hatte i» letzter Stunde unter dem Eindruck der Meldung von dem erfolgreichen Verlaus der Fahrt den Vorsitzenden der dentsch-amerikoniichen Verbände Neuyorks. Richter Obermagner. beauftragt, sich nach Laks hurst zu begeben und die kübnen deutschen Luftvionierc namens der Stadt Neuyork zu bewillkommnen Auch ein Bankett wird ihnen in der Handelsmetropole der Bereinigten Staaten von einem besonderen Komitee geboten werden. Neuyork, 16. Oktober. Bei der Neuporker Lloyd Agmttnx wurden fast vier Mistio„e„ an Wetten auf das Zeppelin Luft schiff angelegt. Die Wetten für die glückliche Ankunft des Zeppe lins standen am Dienstag 25 :1 JUjlrmmsnarbsU zwi?<hcn Deu'schsnn- «n- Am r ka Eine Botschaft des Z. R. 3. Neuyork, 16. Oktober. Während Z. R. 3 über Neuyork kreiste, wurde ein Fyllschirm mit einer Botschaft Dr. Eck-ners an die Bevölkerung Neuuorks und an das amerikanisck - B-Ik abgeworfen, die noch in den Nachmittags'olattern verölst,i-stcht wurde. Dari» heißt es: „Neuyork, wir grüßen Dich! Angesichts der Silhouette diese, herrlichen Rieiensladl neigen wir den Bug unseres Luftschiffes uns grüße» das ganze amerikanische Bali: mit aufrichligir Freude. Wir lugen die zuversichtliche Hafsnuug. daß .usere Fahr! über dcn Ozean eine Epoche freundfchaft'ieber und fruchtbarer Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Völkern anbabncn wird, eine Epoche gemeinsamer Weiterentwicklung des »»sterblichen Werkes des Grafen Zeppelin, des Erobeiers der Lüfte. In dici.iu Sinne wollen ivir Hand in Hand an der Ausgabe a,beiten. durch Uebrrbrückuiig von Zeit und Raum aber Nation.!» immer enger mit eincmder zu verbinde». Der Komwcmdaist und die Maiiuschast des Z. R. 3 übermitteln der Bevölheiuug von Neuyorb und dem ganzen amerikanischen Volke ihre besten Wünsche und Grüße." An- -6Ä i?t -er Fiumsr -avvr- London, 16. Oktober. Reuter meldet aus Washington, daß annähernd 2 208 000 Dollar als deutsche Reparationszah lungen an die Vereinigten Staaten gntgeschrieben würden, wenn das Luftschiff Z- 8k. 3 vo r der Regierung übernommen war--,, sei. inuiiistischen Lehrergewerkschaftlers. Für die Kommunisten ist ja schließlich alles außerhalb ihrer Partei rechtsgerichtet! Und so ist es nicht so sehr verwunderlich. wenn.ma» in Limbach der gegenwärtigen Politik des alten Sächsischen Lehrervereius de» schärfsten Kamps angesagt hat. Denn also sprach „Genosse" Schrapel: „Wir als Kammnniste» sehen, wohin die Reise sührt. Die Politik des Zugestüiidnissemachens hat immer zu Miß erfolgen geführt. Wenn wir gestehen, daß die bisherige Tätig keit des Sächsische» Lehrervereius nicht in unserem Sinne sein konnte, so müssen wir jetzt Klipp »nd klar heraussagc». daß uns diese Rechtsschwenkung noch stärker hcrausfordert zur Opvo- silionsarbeit. Wir werden alles tun. um die Politik des Säch sischen Lehrervereius in unserem Sinne zu beeinflussen; ivir werden trotz aller Abwege, die der Sächsische Lehrerverein geht, versuchen, die hampssühigen Kräfte der Lehrerschaft zu Iiou- zentrieren auf de» Schulkampf." Nach der Laslösuug der im Neuen Sächsische!, Lehrerverein Zusnuimeugeschlosseuen nun auch diese Kampfansage von seilen der hcnnmunistischcn Lehrer. Sic hofften allerdings ihre» uttra- radikalen Standpunkt im Sächsischen Lehrerverein durch-.u- setzen. Da stünde freilich dem alten Sächsischen Lehrerverein eine zulninftsreiche Entwicklung bevor. Die Absage, die seine Po litik letzt von zwei Seiten her. von rechts und links ersährl. beweist, daß die alte Spiegelfechterei mit seiner parteipolii scheu Neutralität die Geister nicht mebr ,zn bändigen vermag. Daß W eltanschanung e n t r e n n e n können, hat der Sächsische Lehrerverein ja in seinem Kampfe für die weltliche Schule immer und immer wieder zu leugnen versucht. Jetzt erfährt er es am eigenen Leibe. Man könnle dieser jüngsten Eittwickluiig gegenüber eine gesunde Schadenfreude empfinden, wenn cs nicht zugleich schmerzlich wäre, zu sehen, das; nur ein verhältnismäßig kleiner Teil dem Radikalismus ösfcutlich oblagt, während gleich zeitig ein anderer Teil sich einem noch schlimmeren Extremismus ergibt. Aber trotz allein: Achtung vor denen, die die sächsische Lehrerschaft vor dem völligen Aufgchen in den Ideen des So zialismus zu retten versuchen!