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Sächsische Volkszeitung : 31.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192410317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19241031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19241031
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-31
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 31.10.1924
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Arettag. den 31. Oktober 1924 Nr. LK4. Seite 4 den Wirrnissen und Nöten der Gegenwart in eine bessere Zu kunft finden. Studienrätin Fräulein Franken vertrat noch einmal die Wünsche der Frauenwelt aus Berücksichtigung bei der Auf stellung der Kandidatenliste. Die Versammlung gibt ihre Zu stimmung zu diesen Ausführungen durch Beifall kund. Drötzer, Düsseldorf spricht als Vertreter der christlichen Arbeiterschaft sür Rheinland und Westfalen: Das Bild des Industriellen, das uns Herr Lammers gezeichnet hat. ist das Bild desjenigen In dustriellen. wie er sein sollte, ist aber nicht das Bild derjenigen Industriellen, mit denen wir im Kampf um die sozialen Rechte stehen. lSehr richtig ! Sonst hätte nicht selbst Reichsarbeits- n-.inister Brauns von der Gefahr einer sozialen Reaktion sprechen können. Wir brauchen einen zweiten Brandts in der In dustrie. Wenn alle-Industriellen zu ihrem Wort gestanden hätten, dann wäre der Kampf im Ruhrgebiet nicht mit solcher Erbitterung geführt worden. wie'l»«r tatsächlich geführt worden ist. (Lebhafte Zustimmung in der Versammlung.) Wir hoffen, daß die zarten Keime, die uns Herr Lammers ausgezeigt hat, zu einer starken Pflanze sich entwickeln, und daß der Industrielle, der uns entgegentritt, wirklich der Industrielle ist, den uns Herr Lammers z» zeigen versuchte. Gerade die Zentrums- arbciiei schast wird jedem in der Fraktion restlos Vertrauen enl- gegcnbringen, der auf dieser Basis arbeitet. Wir von der christ lichen Arbeiterschaft ergreifen jede Hand gern, die sich im Sinne der Gemeinschaftsarbeit uns entgegcnstrcckt. (Stür mischer Beifall.) Ein Vertreter der Z e n t r u m s j u g e n d erklärt, dass die Jugend im Zentrum zwar mit Sorge, aber auch mit freudiger Begeisterung diesem Parteitag entgegengeschaut habe. Wir wünschen, daß die Zahl der großen und ehrlichen Freunde, die wir haben, sich nock vermehrt und wir bitten darum, daß wir zu gemeinsamer Arbeit herangezogcn werden. Für uns gibt es keine andere Partei als das Zentrum. Die Jugend hat sich durchringen und durchkämpfen müssen, aber dieser Kampf, den wir durchgemacht haben, ist mehr wert, als wenn wir vorbehaltlos zur Partei gekommen wären. Diejenigen, die vielleicht gebangt hoben vor diesem Parteitag, sagen es heute offen: Wir sind stolz auf die Partei und wir stehen geschlossen hinter Marx und Wirth. — Der Vorsitzende Iustizrat M-in nig begrüßt die Zentrumsjugend. Die heutige Jugend, die so eben zu uns sprach, hat den ehrlichen Willen, mit uns zu arbeiten. Wir freuen uns über die Jugend, die zu uns kommt, und wir wollen mit dieser Jugend Zusammenarbeiten. Wenn wir uns so zu gemeinsamem Schassen zusammenfinden, dann wird das beiden Teilen zum Segen gereichen. (Lebhafter Beifall.i Univerfttälsprofeffor Dr. Schreiber vertieft die Gedanken zur Gewinnung und Heranziehung der Jugend, insbesondere der Akademiker für den Staat und für staatsbewußte Arbeit. Er gibt glänzende Formulierung über Staat und Wirtschaft und über das Verhältnis beider Faktoren zueinander, denen die große Versammlung mit der größten Auf merksamkeit folgt. Er zeichnet ferner den Prozeß der Ethi- sierung der Wirtschaft als das große Kulturproblem der Wirt schaft. Er ist der Uederzeugung, daß doch das idealistische Moment auch in der Wirtschaft sich durchsetzen wird. Der Wille, in der Behandlung der sozialen Probleme hinauszuwachsen zur Arbeit siirdas Ganze ist das Lebenselement unseres Schaffens und gerade die Arbeit unserer Partei. Die großen Fortschritte der Kultur wären nicht möglich gewesen ohne die Mitarbeit oer Tagesnerügketten Dke Fahr! -er Shenan-oah Neuyor, 30. Oktober. Die Fahrt der Shcnaudoah ist nach einer Reis« von 9000 englischen Meilen nach der ameri kanischen Westküste und zurüch beendet. Die Reise ist in 18 kagen zurückgelegt worden, mit einer Durchfchnittsgeschwindrg- keit von 38 bis 40 Meilen in der Stunde, ckrwoh! man mit star ben Winden zu Kämpfen hatte. Im ganzen sind fünf Lan dungen voryenonrmen worden, bet denen meist Ankermaste verwendet wurden, teilweise von einem neuen Typus, dessen Brauchbarkeit nach Ansicht der Besatzung des Luftschiffes nun mehr erwiesen ist. Der Navigationsoffizier des deutschen Zep pelins Han» Lehmann hat die Leistung der Sbenandoah als die größte Leistung eines starren Lustschisses bezeichnet. Die Fahrt wird als Beweis für di« Brauchbarkeit der Zeppeiiniustschisfe ftzr den Weltverkehr angesehen. Perslenflug eines Schweizer Pilsirn Bern, 30. Oktcker. Der bekannt« Schweizer Flieger Ober leutnant Mittelholzer wird Ansang Dezember mit einem Junkers-W-asserflugzeug einen Flug nach Teheran an- treten. Zweck des Fluges ist di« Erkundung der Lujtveickehrs- precken vom Kaspischen Meer dis zum Persisäien Golf, die als Verlängerung der trans-kontinentalen Strecke Marseiile—Gens- Zürich—Wien—Belgrad—Konstantinvpel—Angora gedacht sind. Der Flug erfolgt auf Einladung der persischen Regierung, Wirtschaft. Und es gibt doch auch viele Industrielle, die für die Wahrung dieser Kulturgüter volle» Verständnis haben. Die Gedanken der Arbeitsgemeinschaft zwischen Industriellen und Arbeitern gehören zu den wesent lichsten Auffassungen gerade bnserer Partei. Das Wesen gerade unserer Partei ist die Auflösung der Dissonanzen und Differen zen in der Harmonie der Herzen und Seelen. Wir wollen^ die mrmonisierunk Haft heranzief ^ilassenorganisa ^ . , . . , Werte in Christus und in dem Christentum. Wirtschaft und Staat sind nicht Gegensätze, sondern unser geschichtsphilosophi sches vekentnls ist der Glaube an di« Mcnschheilsidee, in der Wirtschaft and Staat nicht Gegensätze sind, sondern innerlich zusammengehSren und Zusammenwirken müssen für den Aufbau von Staat und Volk. (Lebhafter Beifall.) Sedel mayr-München kommt auf die gegenwärtig schwebenden Verhandlungen zwischen Zentrum und Bayrischer Volkspartei zu sprechen und plädiert, daß auch in Bayern mit voller Be geisterung für den Zentrumsgedanken gearbeitet werden kann. Der Vorsitzende Iustizrat Mönning bemerkt, daß wir es alle ausnahmslos bedauern, daß damals die Spaltung eingetreten ist. (Lebhafte Zustimmung.) Wir wünschen, daß bald wieder Zentrum und Bayerische Volkspartei Arm in Arm marschieren. (Lebhafte Zustimmung.) Wir müssen danach streben, daß wir alle zusammen bald wieder zur gemeinsamen Arbeit uns zu sammenfinden. Wir alle haben die Hoffung, daß Zentrum und Bayerische Volkspartei in nächster Zukunft wieder eiock -vn mengehen. (Sehr richtig.) Kankamer» Ssfen hebt die Tatsache hervor, daß gerade der katholisch. ck- ckmeil und die Zcntrumspartei es gewesen seien, die in der Zeit des passiven Widerstandes die größten Opfer für das Bolksganze ge bracht haben. (Bravorufe.) Hankamer behandelt im übrigen die Fragen der Partei-Organisation und der Kleinarbeit. Das Ge heimnis des Erfolges in den Kreisen, die verhältnismäßig glänzend abgeschnltten haben, ist auf die sorgfältig durchgeleitete Kleinarbeit zurückzuführen. (Lebhafter Beifall.) Das sage ich Ihnen, der ich über 50 Jahre inmitten der Zentrumspartei stehe. Hankamer verweist vor allem aber auch aus die Notwen digkeit der Presse für den Wahlkampf und ihr« Unterstützung durch die PartelangehSrigen. (Einhellige Zustimmung.) Kamacher» Köln Kommt auf den Begriff Föderalismus zu sprechen und sagt: „Am Rhein hat dieser Begriff eine eigenartige Färbung bekom men, weil er in dem französischen Sprachschatz eine besondere Rolle spielt und dort auch mit dem Begriff des Separatismus verbunden wird. Wir haben vor diesem Begriff eine ebenso große Besorgnis, wie vor dem französischen Begriff der Sicher heiten. Wir möchten am liebsten den Begriff des Föderalismus vergleichen mit dem Gedanken der Selbstverwaltung. Hamacher geht dann auf die Notwendigkeiten der Wahlarbeiten des näheren ein. Er meint, wir müßten überall uns zum Ziele setzen, mindestens 10 Proz. an Zentrumsstimmen mehr herauszubrlngen als beim letzten Mal. Wir können das. denn eine glänzendere Parole hat es sür uns nie gegeben. Diese Parole für den Wahl kamps heißt: Für Marx und die Mittel Der Luftverkehr im Minier Berlin, 30. Oktober. Der deutsche Luftverkehr wird auch im kommenden Winter bedeutsame Fortschritte bringen. Nicht nur auf der Strecke Berlin—London, sondern auch auf dem Streckennetz der Trans- und Nordeuropa-Union, sowie der Iunkers-Luftverkehrs-A.-G. wird der Verkehr im Winter weiter geführt werden, und zwar bleiben die Linien Frankfurt am Main—Fürth—Nürnberg—München—Wien und Wien—Budapest sowie B e r l i n — D r c s d e n im Betrieb, dazu später auch nach die Linie Berlin—Hclsingfors. ebenso wie die Linie Malmö- Kopenhagen und später Stockholm-Abo im Winter wciter- gcführt wird, desgleichen der Betrieb auf den Luftverkehrslinien Danzig —Warschau— Lemberg und Warschau—Krakau. Späie Keftuk?'?r eines deutschen Svl-aten Der einzige Sahn eines Landwirts aus dem Meserdorfe Pollhagen mar ais Kriegsteilnehmer vermißt gemeldet wor den. Die Eltern starben aus Gram und hinterließen ihre Be sitzung der Braut des Verschollenen, die sich vor etwa einem Jahre verheirate!«. Vor einigen Tagen kehrte der Vermißte zu rück: er fand sein« Eitern nicht mehr unter den Lebenden, sein elterliches Erbe in fremden Händen und seine frühere Braut als die Frau eines Freundes vor. — Er war in französische Gefan genschaft geraten. Bitterer Hunger hatte ihn dazu gezwungen, einige Kartoffeln aus dem Felde zu smnm-ln. Hierbei wurde er erwischt und mit zehn Jahren Eesängnis bestraft. ' Durch das Londoner Abkommen erhielt er seine Freiheit zurück. Anschlag aus elnen Peisonenzuq Falk-urstein, 30. Oktober Ein Eiscnbahnfrevel wurde auf der Cüenöahnlinie Faikensiein—-Muldenberg—Kllngentlzal ver Neue MWe in her ViMM Durch die deutsche Presse gehl folgender Aus satz über die Spitzenausslellung anläßlich des 6 Sächsischen Katholikentages aus der Feder der preußischen Landtageabgeordneten Elise Stos- fels, der uns zur Verössentlichuug zur Ver fügung gestellt wird. In Plauen war es, der Hauptstadt des sächsischen Vogt- landcs, weithin bekannt durch seine Textilindustrie, »nicr der die Gardinen- und Spitzensabrikalion einen hervorragenden Platz einnimmt. Dort hielt Bischof Schreiber von Meißen am setzten Eeptembcrsonntag große Heerschau. Tausende Katholiken waren aus dem weiten Diasporabezirk des früheren Königreiches Sachsen dem Ruse Ihres Oberhirten gefolgt. Tiefer feierte am Morgen in der überreich geschmückten Festhaste, der früheren Exerzierhalle, ein Pontifikalamt. Den Teilnehmern sielen gleich die bet der Dekoration verwandten geschmackvolle» Kirchenspitzen auf. mehr aber noch. die. welche die Alben und Rochels der assistierende» uud anwesenden Geistlichen zierten. Sie stellten in ihren schönen Zeichnungen wie in ihrer Ausführung, welche die Muster aus verschiedenem Grund so klar und deutlich hervar- srcten ließen, einen reichen Schmuck de»- heiligen Feier dar. Durch diese Beobachtung angeregt, besuchten dann auch viele — nicht bloß Frauen, erfreulicherweise auch Männer und Jugend lich« — die Ausstellung von Kirchenspitzen, welche die Firma .Albert Schwarz in den unteren Räumen ihrer Gardinen- und Etickereisabrik veranstaltet hatte. In kleinerem Umfange hatte diese Ausstellung schon an- säßttch des deutschen Katholikentages im Ursulinenkloster in Hanover die Bewunderung der Besucher gefunden. Während ver Bischosskonserenz in Fulda ausgestellt, hatten die deutschen kirchenlürsten ihre reiche Anerkennung gezollt. Nun war sie in ihrer Heimat, um manches Stück bereichert, wieder zur Schau gestellt. Da sie einen sehr wertvollen Fortschritt unserer Paramen- ttk darstellt, verdient sie es, daß weitere Kreise aus sie aufmerk sam gemacht werden. Schon seit Jahren war es das Bestreben des Inhabers len-r F!n'-.' (m ^«-'«»'sse der V"-'-r>ö„eruiw i ns. es Gottes- !Übt. Ms der Personenzug 344 die Station Grünbach verlassen hakt«, bemerkte der Zugführer auf freier Strecke, oberhalb des Göltzschtales, daß zwischen den Schienen kunstgerecht groß« Slein« eingeklemmt waren, welche den Zug zum Entgleisen geb'ncht hätten. Dank der Aufmerksamkeit des Zugführers ist der Fee- vel rechtzeitig bemerkt worden. Nach dem Anhalten des Per sonenzuges konnten die Stein« von dem Bahnkönier entfernt werden. Da der Zug dort eine sehr abschüssige Stelle zu passie ren hatte, wäre sonst ein unabsehbares Unglück entstanden. Unheimliche Wirkung von Giftgasen Aus Elizabeth (New Jersey) meldet United Preß: Die furchtbaren Wirkungen der neuen Giftgas«, die einen Zukuusts» krieg zu einem Danteschen Höllenkreis gestalten würden, tra!en in tragischer Welse bei Versuchen in einem Laboratorium der Standard Oil EoMpany zutage. Bei den Versinken handelte es sich darum, die Wirksamkeit des Benzins zu erhöben. Alle Angestellten arbeiteten mit Gasmasken. TrolMm sind be reits zwei Tote zu beklagen, drei Personen wurden irrsinnig und sieben liegen fchwerkrank darnieder. Eines der Opfer, ein Deutschamerikaner namens Ernst Oelgert, lag wochenlang in Halluzinationen und Krämpfen, die die Anwendung der Zm ,ms- jacke erforderlich machten, bis ihn der Tod von seinem L r-n erlöste. Ein anderer bedrohte in seinen Wahnsinnsanfällen -eine Mitarbeiter in so gefährlicher Weife, daß Polizei zu ihre,» Schutz« herbeigerufen werden mußte. Man benötigte drei Mann mn ihm die Zwangsjacke anzulegen. Den Körpern der Tode: sw entströmten noch nach dem Tode stundenlang verpestende 'käse. Medizinische Untersuchungen wurden sofort angestellt, haben > w bisher zu keinem Ergebnis geführt. Die Verwendung des be treffenden Gases ist zunächst eingestellt worden. Sin aufsehenerregender Giftmordversur!; Altenburg. 80. Oktober. Um den Gang der Untersnckm'g nicht zu beeinträchtigen, wird von der Untersuchungsbehörde erst jetzt über einen aufsehenerregenden Giftmoidversiich ve- richtet, der am b. Oktober an der Besitzerin des Schlosses und Rittersgutes Ehrenhain verübt wurde. Im Zusammen hänge damit wurde am vergangenen Sonnabend die 42jäh>ige Frau eines Landrichters am Altenburger Landgericht, eine Ver wandte der Schloßherrin, verhaftet, die im Verdacht steht den Giftmordversuch unternommen zu haben, um in den Besitz des Rittergutes zu gelangen. f Schlechter Fischfang. Die Fischer von Riigenwawe, Stolpmünde und Leba berichten, daß auch in diesem Jahre die dienstes die Fortschritte. welche die Technik in der Gardineu- und Stickcreinidustrie gemacht hat, für die Herstellung von schönen und doch preiswerten Kirchenspitzen auszunutzen. Das Lrgebnis dtzsser Bemühungen war in der Ausstellung mit viel Geschmack und Geschick zusammengestellt. Zunächst siel dem Besucher beim Eintritt in die Ausstellung die Mannigfaltigkeit aus. mit der die wenigen in Betracht kom menden Motive. Kreuz. Kelch. Weinlaub, Sichren, Trauben, Passionsblumen, zeichnerisch ausgewertet waren. In immer neuen Formen, es mögen wohl 50 gewesen sein (die Kollektion soll über 200 Muster umfassen), traten diese Zusammenstellungen auf. Auch Ciilarten traten in die Erscheinung. Neben dem Kirchenstil fand man Muster, die ins Gotische, ins Barock und Renaissance gingen, sogar byzantinische Linienführung. Dazu kam die Vielgestaltigkeit der Ausführung. Jeder Geschmack und jede Finnnzkraft konnte zu ihrem Rechte kom me». Zuerst präsentierten sich Tüllspitzen, deren Stickereien mit der sogenannten Echissll-Maschine sorgfältig und sauber herge stellt waren, dann gewebte Spitze», die in kleinem Filetgrund wirkungsvolle zierliche Zeichnungen aufwiesen — wohl die preis wertesten von zirka 1 Mark an pro Meter. Dann folgten so genannte Hohlschnittspitzen nach Art von Spachtelarbeiten, bei welchen die Muster infolge der Hohlräume sehr kräftig hervor- traten nnd die daher eine prächtige Fernwirkung erzielten, Ma schinenarbeit in Kettenstich nnd Plattsticharbeiten mit der Hand ausgeführt, waren geschickt darin vereint. Ebenfalls auf Fern wirkung berechnet waren die auch aus Hand- und Maschinen arbeit zusammengesetzten zahlreichen Filetspitzen in Filet- Guipure- und Filet-Antik-Arbeiten. Weiter hingen aus Tam- burierarbeiten mit Mustern nach Art der Richelieuspitzen in fort laufend geschwungenen Linien mit hübschen Umrandungen, von der Maschine hergestellt. Die Glanznummern bildeten Point- lace- und Klöppelspitzen in Handarbeit, in kunstvollster Aus führung nach den verschiedensten Entwürfen. Diele Spitzen waren in verschiedenen Breiten vertreten, praktisch besonders für die Anfertigung von Rochetts, sür deren Aermel man auf diese Weise schmälere Spitzen mit entsprechen dem Muster zur Verwendung hat. Auch für Altardeckert ist die Auswahl unter verschiedenen Breiten angenehm. Besonders wirkte» die i^'^ele-^ten Snruchsvitzen in Brüssel- und Appltca» 3 767 000 Kilogramm. Der Hauptfang erstreckt sich nach wie - n auf Flundern. f Schweres Unglück bei Sprengungsarbeltcn. Bei Sz gungsarbeiten am Neukenrother Wehrbau bei Kronach sind durch einen vorzeitig losgehenden Schuß drei Arbeiter aus Ncrck.m roth so schwer verletzt worden, daß sie bald nach ihrer Ein bringung im Krankenhaus starben. s Todessturz lm Automobil. An der Vuchmacl-rrbrücke lei Tübingen überschlug sich ein Automobil, wobei vier Per sonen ins Wasser geschleudert wurden. Hierbei wurde der Smrt- baumeister von Rottweil getötet, während seine Frau und d r Städtschultheiß von Rottweil schwer, der Chauffeur leicht vmirtzt wurden. -s- Graszfcuer tu Stockho.m. Wie aus Stockholm gemeldet wird, ist Jacobs Hotel abgebrannt. Der Wirt und 20 rmdere Personen befanden sich in Lebensgefahr, konnten mH aber im letzten Augenblick durch Sprung aus dem vierten Stockwerk in das Sprungtuch retten. Nach zehnstündiger, mühcvoUee r.i.e t gelang es schließlich der Feuerwehr, den Brand zu löschen. s Ein Seitenstück zum Ebieagoer Kuabenmord. Aus R o in wird gemeldet, daß scheinbar unter dem Eindruck des Chico. o:r Knabenmordes in Sizilien im Städtchen Naro zwei Sludc.'en einen Mord vollführtcn. der sich den Chieagoer Vorgängen so st ganz anpaßt. Der 21jährige Amorecco und der 19jährige Soioa pore, beide Söhne reicher Kaufleute, hatten den Prozeß r.rgui die Mörder Loeb und Leopold verfolgt und de» Entschtun ge faßt, einen 19jährigen Kollegen, namens Callcgora gieichsck s umzubringen. Sie lockten ihn Mitte Oktober in die Rohe der St. Slugustinerbnpelle, wo die Gebeine der Mönche bestatte: ocr- den. Unter dem Vorwand, Tauben zu jagen, lockten sie C r!'e- gora in die Nähe der Kapelle erstachen ihn und versteckte!: dcn Leichnam unter den Totenschädeln und Knochen. Tie Am - hörigen des Vermißten glaubten zunächst, daß Cnllegora durch- gegangen sei, erhielten aber daun Erpressungsbriese mit Geld forderungen, auf Grund deren die Polizei die Verfolgung m:f- nahm, die Täter entdeckte und verhaftete. Beide hoben be'ckck ein Geständnis abgelegt. Da bekanntlich in Italien keine Tode strafe besteht, werden sie vermutlich dieselbe Strafe erhol Mi. wie die Chieagoer Loeb und Leopold. ch Oslo statt Kristiania. Die Berliner Norwegische Cei ! schaft teilt amtlich mit, daß infolge Gesetzes vom 11. Juli > ° l die Hauptstadt Norwegens ab 1. Januar 1925 Oslo heißt. T - jetzige Name Kristiania ist somit vom 31. Dezember dieses Jahres gesetzlich ausgehoben. tionsarbcit, bei denen die Sprüche selbst mit Handpla-ist'ck er stellt waren: ferner sand man Spitzen von 10 Zentimeter b:: u einem Meter breit. Ueber die verhältnismäßig billigen Preise der Spitz« - staunt, erfuhr man. daß dieselben auf die Vermeidung i-.d -n Zwischenhandels zurückzuführen seien und auf die Tätlich: moz der Firma wegen Ihrer vielseitige» Fabrikation von Ga''.mn und Stickereien die technischen Hilfsmittel, wie kaum m:r anderen Firma, schon zu Gebote standen. Es sei das So n des Inhabers, den Kirchen, auch den weniger bemittelten, scm >e und geschmackvolle kirchliche Spitzen zu verschaffen Und das Ziel scheint erreicht. Es steht außer Zweifel, daß die Firma Albert Schwarz in Planen bahnbrechende Arbeit in der Vervollkommnung und Verbilligung der Kirchen spitzen geleistet hat. Es ist zu hoffen, daß der Katalog, der bereits in He uw- vor in Aussicht gestellt worden ist, und der die ganze Mo nig- faltigkcit der Muster aufweisen soll, (er wird über 100 M ster enthalten) (n einigen Wochen die Auswahl und Bestellung der Spitzen seitens der Allgemeinheit ermöglicht. Gewiß wecken dann manche Kirchen, deren Paramenten in dem letzten Jahr zehnt infolge der wirtschaftlichen Nöte nicht mehr ergänzt oder erseht worden sind, zu Neuanschaffungen Mut bekommen, und kirchliche Gewänder mit schönen neuen Spitzen werden dem Herrgott zu Ehren, dem Gottesdienste zur Verschönerung und dem Gläubigen zur Freude gereichen. vcwn 8io bst ksclark moiu» Uustsr in naobstvbsvclsn Artikeln sivlorclorn: Uniitel8w1sv / RvMmiztokk« / stsrrnoftestter I^väsu-, ÜV8VU-, nnä II'8lvr8totio 81« k LI» n »r 8 Karl kulliiiami, ^runtaät i. Vk. 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