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Nummer 236 - SS. Jahrgang 6mat wöchtl. Bezugspreis: f. Oktober S R.-M. «usjchl Bestellgeld. Berechnung der «uzetgeu nach R«nt.-Mark. Preise: Die eingespaltene Petitzeile SO f. Familien« «. VereinSanz., Gesuche 20 H. Die Pettt-Reklamezeilg öS mm breit, 1 Ossertengebühr für Selbstabholer iO bei Uebersendung d. d. Lost außerdem Porto« »»schlag Preis s. ». Stnzeluummer 10 Renteu-Psennig. Eeschüsilicher Teil: Joses Fohmaaa. Dresden. SöcksWe Freitag, 10. Oktober 1924 Im Falle höherer Gewalt erlischt lebe Verpflichtung auf Lieferung sowie Erfüllung v. An».-Aufträgen n. Leistung v. Schadenersatz Für undeutlich u d. Fernlpr, übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Bev« autwortung. Unverlangt etngcsandte u. mit Rückporto eicht versehene Manuskripte werden nicht aufbewahrt« Sprechstunde der Redaktion k bis 6 Uhr nachmi/tagS« Hauptschristleiter: Dr. Joses Albert. DrsSdtch volrsmtung Tageszeitung für christliche Politik und Kultu t«esUii>itsft»ll« der Sächftschen VvlkS,«t»nua und Srnck »nd Merlaa, Saronia-Buchdnickerei SnibH„ G -Dresden-«. IS, Holveinstrahe 46, genmis S27L2, Post. lcheckfoiiloDreSden 14797 Mllililtiiiili IM» WW « Ae Well I>kk Ami»Ins« Weil Redaktion der Sächsische» VolkSzeitu»« Dresden - «. IS. HolbcinsiraheiS. fzernrui ,82728 und 69638 Keine Kliirung in Berlin Der Kampf um die Macht Die Dinge, die gegenwärtig in Berlin vor sich gehen, müssen unsere höchste Aufmerksamkeit beanspruchen. Wie bekannt, treten bei uns in Deutschland immer dann die schwierigsten Regierungskrisen ein, wenn der Augenblick dazu ganz und gar ungeeignet ist, und die Parteien kön nen sich immer dann am schlechtesten zusammenfinden, wenn die Not des Vaterlandes am größten geworden ist. Nachdem in den gestrigen Vormittagsstunden die Zen trumsfraktion bereits ihre Entschließung veröffentlichte, sind auch von den übrigen Parteien am Nachmittag Er klärungen erfolgt. Naturgemäß interessiert die Oeffent- lichkeit vor allem der Beschluß der Deutschnationalen, weil von ihrer Haltung letzten Endes alles abhängt. Die ser Beschluß, der in den späten Abendstunden gefaßt wurde (und au anderer Stelle dieser Zeitung ausführlich berichtet wird) wirft neue Dinge in die Debatte. Eigen tümlicherweise wird mit einer allgemeinen Redewendung über den Vorschlag des Reichskanzlers hinweggegangen und gesagt, daß er den bisherigen Forderungen der Deutschnationalen nicht entspräche. Aber man bemüht sich mit keinem Wort, irgendwelche positive Einwendun gen zu machen. Das war ja von jeher die Taktik dieser Kreise: Worte zu bilden, die nichts und alles sagen. Weiter werden dann in dem Beschluß neue Richtlinien aufgestellt. An erster Stelle wird die christliche Kul tur als Grundlage des Staates verlangt. Man merkt zu deutlich die Absicht. Man hat danach gesucht, irgend etwas neues auf den Plan zu bringen. Diese christliche Kultur war ein gutes Steckenpferd, auf dem man jetzt herumreiten kann. Wir fragen uns aber, welchen Zweck hat es. so etwas in die Debatte zu werfen. Es ist doch e,ne Selbstverständlichkeit, daß die christliche Kultur die Grundlage unseres Staates sein soll. Und das ganze deutsche Volk weiß mit ebenso großer Selbstverständlich keit, daß die drei Parteien Deutschnationale, Volkspartei und Zentrum auf diesem christlichen Standpunkt stehen wollen, daß aber die Linksparteien eben auf einein anderen Standpunkt stehen, der grundsätzlich ent gegengesetzt ist. Es mußte also von vornherein klar sein, daß die Sozialdemokraten niemals für eine christliche Er ziehung eintreten werden. Wenn trotz dieses entgegen gesetzten Standpunktes der Sozialdemokraten in Kul tursragen aber der Reichskanzler mit der Linken Verhandlungen versucht, so ist das doch dahin zu ver stehen, daß das ganze deutsche Volk gegenwärtig für d i e wichtigsten innen- und außenpolitischen Fragen, die gar nicht oder wenigstens nicht direkt in das Kulturgebiet hincinreichen, eine gemeinschaftliche Basis findet. ' Das ist der Zweck der Uebung. Das bei diesem Zusammen schluß die christlichen Parteien auch nicht ein Gramm ihrer christlichen Kultur bei kulturellen Fragen opfern sollten, das ist eine Selbstverständlichkeit. Die nichtchrist liche Opposition soll, wenn sie in der Regierung sitzt, keinen größeren Einfluß bei der Gestaltung kultureller Dinge haben, als sie ihn hat, wenn sie außerhalb der Re gierung in der a l l e r sch ä r fst e n Opposition sich befindet. Die Gesetze macht doch letzten Endes der Reichs tag. worin die Parteien das Wort haben. Durch ein näheres Zusammenfinden der Parteien aber, das eben durch die sogen, „große Volksgemeinschaft" ermöglicht sein soll, wäre vielleicht auch sogar in kulturellen Fragen etwas mehr zu erreichen. Daß die Sache zwei Seiten hat, wissen wir. Bekanntlich aber beharrt auch einer immer dann am stärksten auf seinem Standpunkt, wenn er außerhalb einer Arbeitsgemeinschaft steht, und von dieser Arbeitsgemeinschaft als Gegner angesehen wird. Wir möchten aber auch noch etwas anderes hinzufügen: Wenn die Deutschnationalen diese christliche Kultur jetzt in den Vordergrund schieben, so könnte man doch auch einmal die Frage an sie richten, wo sie denn in der Ver gangenheit diese christliche Kultur immer mit so großer Energie vertreten haben. Christlich bedeutet in erster Linie auch tolerant sein gegen alle christlichen Bekennt nisse, ganz gleichgültig, ob dieses Bekenntnis nun „zu fällig" den Namen Katholizismus trägt. Wir wollen dieses dunkle Kapitel nur so nebenher erwähnen. (Das Zentrum macht es sich beispielsweise zur Aufgabe, sowohl dem katholischen, wie auch dem protestantischen Wähler gerecht zu werde» ) Nach Erwägung aller Gründe bleibt uns nur übrig festzustellen, daß die Deutschnationalen durch dieses In-den-Vordergrundschiebeu der christ lichen Kultur nur ein unüberwindbares Hinder nis für die verantwortungsvolle Heranziehung der So zialdemokraten aufbauen wollten. Von der Unbeholfen beit der deutschnationalen Erklärung aber zeugt die letzte Bedingung, wo die Schuldfrage Deutschlands am Krieg erneut angeführt wird. Ueber die Frage können wir uns hier die Antwort sparen, weil wir sie schon früher reichlich gegeben haben. Die klarsten Richtlinien verfolgt heute die Zen trumspartei. Weil sie aber mitten in dem Lärm des Tages steht, handelt es sich für diese Partei darum, ge rade heute fest und einheitlich zu sein. Sie darf die große geschlasseile Linie, die sie besonders in den letzten AM Mt MkAlW (Drahtbericht unserer Berliner Vertretung.) Berlin, 9. Oktober. Heute vormittag 10 Uhr empfängt der Reichskanzler die Führer der Regierungsparteien, um mit ihnen das Ergebnis der Fraktionsbcratungen zu erörtern. Um 10 Uhr tritt die Zen trumsfraktion erneut zu einer Besprechung zusammen, die Demo kraten um 2 Uhr und die Deutsch« Volkspartei um 4 Uhr. Eine Fraktionssitzung der Deutschnationalen ist noch nicht angcsetzt. Als Hauptergebnis der Fraktionsbcsprechungen sieht man in poli tischen Kreisen die grundsätzliche Zustimmung der Fraktionen zu den Richtlinien des Kanzlers und die drei Forderungen der Deutschnationalen an. » An den heutigen Besprechungen zwischen dem Reichskanzler und den Führern der Koalitionsparteien nahmen auch teil der Reichsaußenminister Strescmann »nd der Staatssekretär im Außenministerium Bracht, sowie der Peesteckef der Reichs kanzlei Spieker. Die Fraktionen waren durch folgende Herren vertreten: Das Zentrum durch die Abgeordneten Fehlen- bach, Stegerwald und v. Guera r d. die Deutschs Volks partei durch die Abgeordneten Schulz. Curtius und Dr. Zapf, die Demokraten durch die Abgeordneten Koch, Erkeftns, Dr. Haas und Kleinath. An der F r a k t i o n s s i tz u n g d e s Zentrums nahmen auch die Führer der Lnndtagssraktion und sämtliche Minister, die ererichbar waren teil. Anwesend waren u. a. die Führer der Landtagssraktion Herold »nd Dr. Par sch. ferner die Minister Brauns. Hoest« und der preußische Fustizminister Am Zehnoss. Außer der Sitzungen der Deutschnationalen und der Demokratischen Partei wird heute nechmittig eine Zusammenkunft der Parteiführer und eine Besprechung der Reichsminister stattfinden. Die Richtlinien -es Reichskanzlers, bis den Beratungen der Parteien über die Sclmssung einer große» Koalition von den Deutschnationalen bis einschließlich Sozialdemo kraten zugrnndelagc». haben folgenden Wortlaut: Die Verfassung vom 11. August 1919 wird als rechtsverbineliche Grundlage des staatlichen Lebens anerkannt. F'der Versuch, ihre Abänderung ans ungesetzliche, insbesondere gewaltsame Weise herbeiznfnhren. wird demgemäß als Hoch verrat »u verfolgen und zu bestrafen sein. 2. Tie Richtung der Außenpolitik wirb in erster Linie durch die Londoner Abmachungen bestimmt. Die auf Grund dersetben erlassene» Neichsgcsetze sind lohal ansznfnhren, eben so wie wir die loyale Durchführung de? Abkommens von unsere» VertragSgcgncr» erwarten. Die Negierung wird eS sich angelegen sein lgsse», die Auswirkung der übernommenen Verpflichtungen anfs Sorgfältigste z» überwachen und die sich als notwendig erweisenden Abänderungen zu erreichen. — Anfnabmc in den Völkerbund soll entsprechend der im deut schen Memorandum niedergelcgten Auffassung erstrebt werden. 3. Bei der L a st e n v c r t ei l n n g in Ausführung der bezeichneten Gesetze sollen die Maststübe der Wirtschaftsförde- rnng der sozialen Gerechtigkeit angeivendet werden. Die bestehen^ den Finanzgefttze sollen nach diesen Gesichtspunkten dnrchge- arbeitet werden. 4. Als eine der wichtigsten Aufgaben der Negierung wird es betrachtet, die sozialen Lei st» »gen dein Bedürfnis entsprechend zu steigern, sobald die finanzielle Lage des Reiches es irgendwie zuläßt. 5. W i r t sch a f t s p,o l i t i sch wirb möglichste Steigerung der Produktion und des Nutzungsgrades der Arbeit angc- strebt werden, um die internationale Kredit- und Wettbewerbs fähigkeit der deutschen Wirtschaft zu sichern, wie sie insbe sondere auch unter dem Gesichtspunkte der Neparationsbelaktung unerläßlich ist. Ausgehend vom Grundsatz der wirtschaftliche» Freiheit werden staatliche Eingriffe nur insoweit in Betracht komme», als sie notwendig erscheinen, um eine wirtschafts schädliche Unterdrückung der Wirtschaftsfreiheit von anderer Seite abzuwehren. Bei Lösung der bevorstehenden außen« handelspolitischen Ausgabe» wird mit der Stärkung der in ländische» Produktion gleichzeitig auf die möglichste Förde rung der Ausfuhr ans dem Boden von Gegenseitigkeit und Meist begünstigung und die tunlichste Schonung des Verbrauchs hin- gearbcitet werden. M MWeieii Win Mm H Berlin, 9. Oktober. Die Entschließung des Zentrums, die wir bereits gestern bringen konnten, bedeutet eine einmütige Billigung der Hal tung des Reichskanzlers. Es ist bemerkensivert, daß die Debatte, in welcher die verschiedensten Persönlichkeiten, u. a. die Abge ordneten Bell, Stegerwald, von Guerard, Minister Brauns usw. eingrifsen, die einheitliche und geschlossene Linie des Zentrums in keinem Augenblick außer acht ließ. Die Ent schließung der Zentrumsfvaktion ist nicht nur ein Zeugnis für die Monaten bei der Lösung der wichtigsten Probleme ge zeigt hat, gerade heute nicht um Haaresbreite verlassen. Offenbar ist die gegenwärtige Krise nichts als ein Kampf um die Macht von rechts und links. Allerdings in gewissein Sinne noch mehr von rechts als van links. Darum drohen in der Tat dem Zentrum ganz bedeutende Schwierigkeiten. Wenn sich heute die Zen trumspartei in das Schlepptau irgendeiner anderen Par tei nehmen ließe, so wäre es mit der großen Tradition staaisftendigo und ausopsenmgsbereite Gesinnung des Zentrums deni Volksganzen gegenüber, sondern auch ein Dokument echter Liebe zum Volke, die wirklich das Vaterland über die Partei siel». Die Fraktionssitzung der Deutschen Bolkspartei ging gestern abend gegen 9 Uhr zu Ende. Die Fraktion hat fol gende Entschließung angenommen, die Sem Reichskanzler über gebe» worden ist: „Der Standpunkt der Deutschen Bolkspartei in der Frage der Rrgierniigsermeilernng ist bekannt. Er hat sich nicht ge ändert. Die Richtlinien der Neichsregierung erkennt die Fraktion als eine brauchbare Grundlage für die Koaiitions- vcrlzandlnngcn an. Sie biiiig! einmülig das Verl)allen ihrer Unterhändler und ersucht sie, ans beschleunigte Losung der Frage der Regierniigserweiterniig hinznwirken." Die Frakiionssitzung der Demokraten ergab folgende Entschtießnng: „Die Fraktion der Deutsch Demokratischen Parte! hast eine A e n d e r u n g der Regierung in der jetzigen poiiiischen ' Lage nicht für erwünscht. Die Losung wichtiger Auf gaben, deren Bearbeitung von der Regierung eingeieitet ist, und das Bedürfnis van Volk und Wirtschaft nach ruhiger Wei terentwicklung erfordern zurzeit die Bernieibung einer Regie rungskrise. Sollte eine Acnderung der Zusammensetzung der Regierung durch die Haltung anderer Fraktionen sich nicht ver. »leiden lassen, dann würden wir gemäß dem Vorschlag des Kanzlers einer »ach rechts und links erweiterten Regierung unsere Unterstützung nicht versagen." Die Forderungen der Deusschnalionolen Berlin, 9. Oktober. Tie Fraktionssitzung der Deutsch- nationalen Bolkspartei, die gestern nachniiiiag 5 Uhr begann, dauerte bis gegen 9.30 Uhr an Als Ergebnis der Sitzung ver öffentlicht die Fraktion eine Entschließung, welche die fast ein mütige Zustimmung aller Anwesenden gesunden hat. Tie Ent schließung heißt: „Der Vorschlag des Herrn Reichskanzlers entspricht weder de» bisherige» Forderungen der Deutschnationalen Bolkspartei »och den ihr gegebenen Zusicherungen, deren Erfüllung wir nach wie vor erwarten. Nachdem indessen der Herr Reichskanzler den Gedanken der Volksgemeinschaft in den Voidec- grund gestellt hat. erklären wir. daß gerade auch die Deutsch- nationale Bolkspartei stets sür die Volksgemeinschaft cingetreten ist. <!) Wir verstehen darunter eine Gesinnungsgcmeinschast, die in der Zusammenfassung aller auf ch r i st l i ch e m . nat to nalem und sozialem Boden stehenden Bolkskräsle besteht. Demgemäß setze» wir voraus, daß Sicherheiten dafür geschossen werde», daß alle an der vorgesehenen Gemeinschaft beteiligten Parteien sich zu folgenden Ziele» bekennen: 1. Christliche Jugenderziehung und christliche Kultur als Grundlage des Staatslebens. 2. Unter Ablehnung des, die Volksgemeinschaft verneinenden Klassenkampses und unter Sicherung der Koalitionsfreiheit die Bekämpfung jedes den Arbcitssrieden bedrohenden Terrors und die Förderung der Arbeitsgemeinschaft bei voller Wahrung der sozialen und Gleichberechtigung der Arbeitnehmer. 3. Anerkennung und weitere amtliche Verfolgung der Regierungserklärung vom 29. August über die Nichtschuld Deutschlands am Kriege. Die Deutschnationale Reichstagsfraktion billigt das bisherige Verhalten ihrer Unterhändler und ermächtigt sie. in Erneuerung des am 29. September erteilten Auftrages zu weiteren Verhand lungen über die Regierungsbildung an Hand der vorgelegtcn i m e i n z e l n e n n o ch zu erörternden Richtlinien. Bedenken -er Sozlaldemokralie Berlin, 9. Oktober. Tie Fraktionssitzniktz der Sozialdemo- iraten, die um 2,30 Uhr begann, endete nach 5> Ubr Ter Frak- tioiisvoriitzcnde Hermann Müller erstattete Bericht über di« Verhandlungen mit dem Kanzler. Eine Entschliestnng wurde nicht gesasti. Die Fraktion billigte die bisherige Haltung ihrer Unterhändler und ermächtigte sie, die Verhandlungen i» der gleichen Weise fortznsühren. Tie Unterhändler haben an den Reichskanzler einen Brief gerichtet, in dem sie cinsinhrlich zu den borgelegten Richtlinien Stellung nehmen. Es heißt darin unter anderem: Im Absatz I der Richtlinien znni Schutze der Reichsversassnng sei das Wort „Republik" vermieden worden Ta der Führer der Mehrheit der dentichnationalen Fraktion Schtange Schöninge» vor kurzem noch die Rückkehr der Monarchie öffentlich provagiert habe, müsse nach Auffassung der sozioidemokraiischen Fraktion jede Partei, die in die Reichsregicrnng cinbezogen werde» solle. in der Frage der Staatsform einer ganz unzweideutigen Fassung des Regiernngsprogramms znstimine». Hinsichtlich der Außen politik komme es nach Ansicht der Sozialdemokratie darauf an. vor alter Welt klarzustelken, daß sich die Reichsregiernng ans die Fortführung der bisherigen AnßenvoliUt des Kabinetts Morr festlege. Tic sozialdemokratische Fraktion neknne an, oan oer 'Antritt Dcntschlanos in den Voltcrl, und so schnell wiei möglich erfolgen werde. Das Pragramm der Reichsregierung müsse ferner die Ratifizierung des Washingtoner Abtommens über den Achtstundentag enthalten. des Zentrums vorbei. Die Partei wäre damit i» ihrer Existenz bedroht. Man achtet heute mehr als je auf alle Regungen und Strömungen der Partei der Mitte. Das Zentrum hat in den schwierigsten Zeiten der Nachkriegs zeit d i e selbständige und führende Rolle in der deutschen Politik gespielt. Warum sollte sie es heute nicht können? Sie m u tz es können, sie schuldet es dem Vaterlande, weil jede andere Politik von P a r t e i g r u n d s ä h e n durch strömt ist, die nicht in erster Linie das Vaterland, son-