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Sächsische Volkszeitung : 11.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192410113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19241011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19241011
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-11
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.10.1924
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Wese -es Willen»« Aon Abg. Andre (Stuttgart. Wenn mit Gesetzen und Verordnungen allein die menschliche Gesellschast vorangebracht werden könnte, dann mutzten mir in Deutschland in einem wahren Paradiese leben. Die Verhältnisse sind aber im Gegenteil wenig besriedigend. Ein Krebsschaden unserer Zeit besteht in der fortschreitenden Lockerung oer Fa milienbande. Das einem Erwerb nachgehende Kind macht sich vielfach sehr früh selbständig. Der Sohn zieht von seinen Ettern weg und mietet sich in einer Dachkammer ein. Oder Sohn und Tochter zahlen ihren Eltern ein schmales Kostgeld und ver brauchen den übrigen Verdienst für sich! Zum Teil haben wir es auf dem familiären Gebiet mit den Auswirkungen der verderb lichen Lehren jener Kreise zu tun, die den Staatsumsturz be rufsmäßig betreiben. Jene Eltern, die sich nie darum kümmern, wo uno wie ihre Kinder organisiert sind bezw. welchen Ver einigungen sie angehören, sollten darum ihr Jammern über die Unbotmähigkeit der eigenen Kinder unterlassen. Solche Eltern wirken ja durch die den Kindern gewährte Organisationssrei- heit an der Untergrabung der elterlichen Autorität selbst mit. Das Oberhaupt der Familie ist der Vater. Seine erste Pflicht ist selbstlose Liebe zu den eigenen Familienangehörigen. Er mutz sich mit ganzer Kraft für die Beschaffung der notwendi ge» Lebensbedürfnisse einsetzen. Er hat auch die Pflicht, seine Familienangehörigen zu beschützen: ihre Kinder zu beruflich tüch tigen und sittlich einwandfreien Menschen zu erziehen. Wenn der Vater mit der Mutter aber immer herumstreitet und ihr den Verdienst vorenthält, dann wirkt solches Beispiel verheerend auf die Kinder ein. Die Mutter ist das Herz der Familie. Sie hat es vor allem in der Hand, den Kindern die religiösen Lebens- werte beizubringen und ihnen Anstand und Sitte zu lehren. Von der Mutter wird es abhängen, ob die Wohnung häuslich, gemütlich und reinlich gehalten wird, ob ein echtes Familien- glllck sich austut und alle Glieder der Familie sich zu Hause wohlsühlcn. Leider müssen heutzutage selbst viele verheiratete Frauen einem Verdienst ausserhalb des Hauses nachgehen. Hier unter leidet oft die Familie mehr, als was der Verdienst der Frau für die Lebenshaltung der Familie ausmacht. Unter allen Umständen sollen Vater und Mutter wie gute Kameraden mit einander leben, bann wird sich alles andere oft von selbst finden. Die Kinder stehen zu den Eltern im Untertanenverhältnis, was sa schon in der körperlichen und geistigen Abhängigkeit zum Ausdruck kommt Den Eltern schulden die Kinder Liede und Dankbarkeit. Niemand uns der Welt steht den Kindern näher als die Ellern. Eine selbstverständliche Kindespslicht ist der Gehorsam gegen Vater und Mutter. Hinzukommen Mutz Be scheidenheit und Genügsamkeit sowie Ehrfurcht vor dem Alter. Wieviele Fehler machen aus all den Gebieten oft die Eltern selbst, mdem sie schhn dem kleinen Kind jeden Wunsch erfüllen! Da wundern sich dann später die Eltern, wenn die Kinder uns nichts verzichten können und wollen, und wenn ihnen jeder Ge- meinsin.nn, jeder Familiensinn fehlt! Was ein Häkchen werden will, krümmt sich beizeiten! Da gilt dann freilich das vierte Gebot Gottes nicht mehr, das lautet: „Du sollst Baler und Mut ter ehren, auf datz es dir wohlergehe und du lange lebest aus Erden!" Auch das Verhältnis der Geschwister untereinander hängt wesentlich von der Erziehung im elterlichen Heim ab. Hier müssen die Eltern auf gegenseitige Verträglichkeit und Hilfs bereitschaft sehen, und zwar von Jugend auf. Es darf eben nicht geduldet werden, datz jedes Kind seinen eigenen Kopf durchsetzt. Erhaltene Geschenke gehören unter alle Kinder verteilt: sie müssen wissen, daß sie zusammcngehören und datz keines bevor zugt wird. In diesem Geiste erzogene Kinder werden auch im späteren Leben Zusammenhalten und einander zu helfen bestrebt sein. Ein Teil der Not unserer Zeit besteht doch nur darin, datz die Kinder den alt und schwach gewordenen Eltern oder den bedürftigen Geschwistern selbst dann nicht mehr zu helfen be reit find, wenn sie ohne besondere Anstrengung Hilfe bringen könnten. Traurig, aber wahr! Als Mittel zur Pflege des Familiensinns kommen vor allein in Frage die Förderung der Geselligkeit im eigenen Heim. Das Kind soll im Familienkreise und nicht nur auf der Stratze oder später im Vergnügungslokal Erholung suchen und finden. Wie wenig wird in den Familien zum Beispiel das deutsche Volkslied gepflegt und gesungen. Vergessen wir nicht das nette Lick-k n: Hab' oft im Kreise der Lieben Im duftigen Grase geruht Und habe ein Liedlein gesungen Und alles ward wieder gut. T> . m. Eltern! Lasset wenigstens die Kinder singen und spielen, plaudern und erzählen und macht dabei selbst mit. Machet auch gemeinsame Spaziergänge. Hinaus im Herbst in Wald und Feld! Schluß mit der Stubenhockerei am schönen freien Sonn tagnachmittag! Haltet die Familienfeste hoch: feiert die Geburts- oder Namenstage: machet die notwendigen Anschaffungen, wenn irgend möglich, auf diese Tage und gebet selbst das Notwendige in der Form eines Geschenks zum Geburtstag. Feiert Weih- nachten, Ostern, Pfingsten, die Kirmes und ähnliche Feste ge meinsam! Alle Vergnügungen der Außenwelt können nicht er setzen, was die Familie an inneren Freuden geben kann und soll. Pfleget das Studium der Familiengeschichte, den Verkeh» mit den Verwandten, denket an die Erhaltung des Vaterhauses innerhalb der Familie und iasset bodenständig sein, was unter den Eltern und Vorfahren bodenständig war. Schafft einen festgeschlossenen Familienkreis, pflegt den Familiensinn und schafft damit die Unterlage für ein starkes Staatswesen. Echte Vaterlandsliebe und echtes Pflichtgefühl gegen den Staat ge deiht nur dort, wo ein gutes Familienleben erblüht. Die För derung des letzteren dient der Allgemeinheit, dem Staate und dem Vaterlande. Me WmersiWlW li»s dem Menet KaliMenlm Sonnabend, den 27. September, nachmittags 3 Uhr scharte "ich die katholische Frauenwelt im festlich geschmückten großen Saale der „Centralhalle" um das Bildnis der unbefleckten Nottesmutter. Mit dem Gesang der Marianischen Iungsrauen- iongregation „Leise, leise, fromme Weise" wurde die Versamm lung eingeleitet. Fräulein Juliane Lutterbeck brachte einen Prolog zum Vortrag, der der Bedeutung der Tagung für unsere Frauen und Mädchen entsprach. Dann wurden die zahlreich Erschienenen, darunter besonders der Hochw. Herr Bischof, Prinzessin Mathilde und Prinz Max. von der Vorsitzenden des Katholischen Frauenbundes, Frau Isabella Lutterbeck, aufs herzlichste bewillkommnet. Die Vorträge hatten Frau Reichstagsabgeordnete Stoffel» und Frau v. Lhiede- mann übernommen. Al« erste ergriff Frau Stoffel» da» Wort. Sie sprach über: „Gesetzgebung und Familienideal". Der Krieg hat Umwälzun gen aus wirtschaftlichem, sinanziellem und sozialem Gebiet ge- bracht, die von Einfluß auf die Gesetzgebung geworden sind. Schon vor dem Kriege lockerten sich die sittlichen Anschauungen in unserem Volke. Der Einfluß des Liberalismus betonte das Ich, der Herrenmensch ist das stärkste Bild der individualistischen Richtung. Der Sozialismus wollte demgegenüber die Gesamt heit zusammenfassen, alles gleichmachen. Unter diesen beiden Richtungen hat die deutsche Frauenwelt sich eine neue Stellung zu erringen gewußt. Der Krieg hat unser Familienleben wahr haftig nicht gefördert. Auf der einen Seite zeigte sich aus schweifendes Genutzleben, auf der anderen Seite Verarmung und Entbehrung. Es kam die Revolution und mit ihr der Umsturz, der sich hineinwagte bis in das Heiligtum der Ehe. Nach Artikel 119 der Verfassung steht die Ehe als Grundlage des Familien lebens und der Erhaltung und Vermehrung der Nation unter dem besonderen Schuhe des Staates. Jetzt geht der Kampf um christliche Sittlichkeit und das, was andere natürliche Sittlich keit nennen. Die Gleichberechtigung der beiden Geschlechter in der Verfassung wird eine Reihe Verschiebungen in den Gesehen nach sich ziehen. Doch wir wollen keine volle Gleichberechtigung für die Frau, denn Ausgabe der Familie ist es, die Einheit herzu stellen, und in dieser kann nur einer befehlen. Die Frau ist es da, die dem Manne das Vorrecht einräumt. — Eine weitere Ver- schiebung infolge der Gleichstellung der Geschlechter stellte sich ein aus dem Gebiete der v erh e i ra t etcn B ea mt i n. Früher mußte sie bei der Verheiratung aus dem Amte scheiden, da sie sonst nicht die rechten Mutter- und Hausfrauenpslichten erfüllen konnte. So hat man auch in Schweden und England, wo die Verheiratung der Lehrerinnen erlaubt ist, festgestellt, daß die Durchschnittszahl der Kinder nur ein bis zwei beträgt. — Das moderne Gesetz bringt Erleichterungen in der Ehescheidung. Im B.G.B. kommen als Scheidungsgründe fünf Punkte in Be tracht: Ehebruch, Trachten nach dem Leben, Geisteskrankheil. Zerrüttung des Familienlebens, böswilliges Verlassen. Jetzt soll infolge eines neue» Antrages die Ehe schon auf die bloße Weisheits-Sentenzen nach Thomas von Kempen. Von Oswald von Collant. Keiner ist vollkommen auf Erden, Daß er nicht öfters versucht kann werden. » Ertrag' geduldig fremde Gebrechen, Da du hast selber mancherlei Schwächen. * Halle dich friedlich in allen Sachen, Dann wirst die Andern du friedlich machen. Trag' dein Kreuz willig, wenn es auch schwer, Unwille drückt die Bürde noch viel mehr. Nichts hast du. was du dich rühmen wolltest, Doch viel, des du dich gering schätzen solltest. » Sicherer ist cs aus Rat zu hören, Als mit Rat Andere zu belehren. Der Menschen Urteil, o fürchte es nicht. Wenn nur dein Gewissen dich schuldlos spricht. Aussage der Eheleute hin ohne nähere Untersuchung gelöst wer den könne». Nur die Zentrumspartei hält a:> der Nicht sch et düng fest und ist damit ein Schützer der Einheit der Ehe. Je strenger die Vorschriften sind, welche die Eheleute verpflichten, umso größer ist auch die sittliche Kraft, der junge Mensch läßt sich dann nicht nur von dem augenblicklichen Tau mel leiten. Weitere Gefahr liegt in dem Antrag der Unabhängi gen Sozialisten, die Paragraphen 218 bis 220 des Stratgesetz- buches aufzuheben, die schwere Zuchthausstrafen ansetzen siir solche, die sich am werdenden Leben vergreifen. Gegen die Aus hebung dieser Paragraphen wandte sich erfreulicherweise die gesamte katholische Frauenwelt Deutschlands, und es ist nicht unmöglich, daß das gesamte deutsche Volk zu einem Volksent scheid aufgerufen ivird, wenn immer neue Forderungen dieses Gesetz bedrohen. Ein weiteres Gesetz, das für die Arbeiten der Mutter in der Familie bedenklich erscheint, ist die Forderung des Achtstundentages für die Hausangestellten. Zwar glaubt der Reichswirtschaftsrat eine IZstündige Arbeitsbereitschast ver langen zu dürfen. Ob aber wohl die Mädchen, die jahrelang hindurch gewöhnt sind, nur soviel zu arbeiten, wie ihre Alters- genossinnen ln der Fabrik, einmal mustergültige Hausfrauen werden können? Außerdem ist eine gewisse Rücksichtslosigkeit der Hausfrau gegenüber in diesem Gesetz gegeben, da dann die Mutter die Ueberlastung zu tragen hat. Außerdem ist die häus liche Arbeit etwas anderes als die in der Fabrik, Nämlich per sönliche Dienstleistung. Ein Gesetzentwurf, der eine Aenderung des Paragraphen 10 des Reichsbeamtengesetzes herbeiführen will, liegt auch vor. Ein Beamter ist verpflichtet, moralisch hoch- zustrhen. Jetzt ist der demokratische Antrag eingegangen, daß die uneheliche Mutterschaft der Beamtin kein Hinderungsgrund für deren Aufstieg sein soll. Im Reichstag ist diese» Gesetz an genommen worden, der Reichsrat hingegen hat es abgelehnt, und nun ist es dem Reichstag von neuem übergeben worden, der nun zweidrittel Stimmenmehrheit aufbringen muß, um das Ge setz anzunehmen. Ein neuer Antrag ist eingeggngen, datz vor der Eheschließung Gesundheitszeugnisse vorgelegt werden müssen. Ferner bestehen noch Gesetzentwürfe zur Bekämpfung der Ge- schlechtskrankheiten und zur Ausdehnung der Wöchnerinnen- htlfe. Die Regelung des Hebammengesetzes ist verabschiedet worden, die Hebammen sind nicht als besoldete Beamtinnen ein gestellt worden. Dann müssen noch die sozialen Zulagen für kinderreiche Familien erwähnt werden. Rednerin schloß ihre Ausführungen mit dem Gedanken, da» Leben der Frau und Mutter sei «in Opserleben, Dienen ist das. was der Frau ansteht! Der Hochw. Herr Bischof zeichnete mit belehrenden Wor ten in warmherziger Weise ein Bild der christlichen Familie und geißelte mancherlei Mißstände, die sich in neuester Zeit ein gestellt haben. Viele unserer Mütter haben kein rechtes Ver ständnis mehr für die zartfühlende Kinderseele, besonders in- bezug auf das Schamgefühl. Es ist heilige Aufgabe der katho lischen Frau und Mutter, diesen Uebelständen nach besten Kräf ten zu steuern und damit ihren Teil beizutragen zu Gesundung unserer Jugend und des gesamten deutschen Volkes. Frau v. Thiedemann behandelte in feiner, besonder« ansprechender Weise das Thema: „Der Wert religiöser Kennt nisse für di« Menschheit von heute". Der Katholikentag ist der MoSenzenlraleCarlFieseler j Dresden-A.» Vlkloriaskrahe 11 / Fernsprecher 20SS4 Jugend gewidmet und weil die Jugend für den Lebenskampf eine Vorbereitung braucht, wollen wir uns heule Rechenschaft geben, inwieweit sie dafür gerüstet tst. Das Rüstzeug sind religiös« Kenntnisse, ist Wissen über Glaubenaivahrheilen. Man betrachte sich den Werdegang des Menschen. Der Gotlesbcgrifs tritt an das kleine Kind als Selbstverständlichkeit heran: aus dem Schoße der Mutter lernt es die Hände falte» und an Gott glauben, ohne viel zu fragen, weshalb und warum. Später kommt dann das: Gott sicht es, Gott hört es, Du sollst und Du sollst nicht Vater und Mutter wissen sonst alles, warum sollten sie sich hierin irren? Die Schule bestärkt das. Nach der Schul zeit geht man wohl zur Tanzstunde, an Religionsstunde» denkt man nicht mehr. Außerdem vergißt man. was inan in Schule und Elternhaus gelernt hat. Der junge Mensch ist leicht geneigt, religiöses Wissen für etwas durchaus entbehrliches zu halten. Man macht der Religion den Vorwurf, daß sie dem Wissen ent gegen sei. Das ist aber ganz unbegründet, das Wisse» ganz im Gegenteil die festeste Stütze der Religion ist. Wäre cs nicht so. dann hätte es nie einen heiligen Thomas v. Aguin gegeben. Wenn der Unglaube nicht bösem Willen entspringt, dann ist Un wissenheit die Ursache. So sind die meisten Mensche» wohl gut gerüstet für das praktische Leben, aber unvorbereitet siir den geistigen Kampf. Wie und wo aber kann sich die Heran wachsende Jugend für diesen Kampf stählen? Es geschieht dies durch das Lesen von religiösen und Erbauungsbüchern, insonder heit des Katechismus, durch Anhören der Predigt, Veranstaltung theologischer Vorträge, Vereinsleben u. a. m. Sorgen mir dafür, daß die heutige Jugend den festen Boden des Dogmas nicht unter den Füßen verliert. Die Vorsitzende dankte den Redncrinncn für ihre begeistert aufgenommcnen Worte, woraus Fräulein Hildegard Krögcl ei» von Herrn Lehrer I u st komponierles „A veMarl a" zum Vortrag brachte. Die Feier schloß mit dem gemeinsamen Gesang des alten schönen Liedes „Maria zu liebe»". As Nem der KeiMlmIiliMim des MWWeii SenIlA» FmeOmdes Seit Jahren kommen aus den Tagungen katholischer Organisationen immer wieder die Fragen des christlichen Familienlebens zur Sprache. Haben doch schon 191» die deutschen Bischöfe mit ihren: Hirtenbrief den Finger au! die große Wunde der Urzeüe menschlichen Gemeinschasislebem. ge- legt »nd sind doch andererseits die antichrisiichen Bestrebungen, s die ein« völlige Verwirrung und Vernichtung der natürlichen ^ und übernatürlichen Moral verursachen, unentwegt, geheim und ! offen am Werk. — Aut zahlreichen größeren und kleineren i Tagungen Hai auch der K D F in den verschiedenen Testen des ' Reiches Ehe- und Familiensragcn behändest und kann!« au» der s inneren Anteilnahme der oft igehrere Hunderte zählenden Teil nehmerinnen schließen, daß eine Orientierung der Frauen über > diese Fragen im Lichte des katholischen Glauben» unendlich wichtig ist. Wen» nun auch die S. Generalversammlung in. Hildesheim wieder die Probleme des Ehe- und Familienlebens ansstcllt, so ist es nicht, weil das Franenleben !o besonder» lief von den Konflikten betroffen wird, die ein Abirren »on der christlichen Ethik Hervorrufen kann, sondern auch weil sie in unserer mora- liich verirrten und verrohten Zeit, ganz besonders de». Blickes ans das christliche ins Heber-natürlich« htneinragende Ideal der Ehe und Familie bedarf, sich mehr als je des heiligen und heili gende» Charakters der katholischen Ehe bewußt werde» soll Die Zenlrulkommission für Ehe- und Familienfragen des K.D.F. Hai seit längerem gemeinsam mir Vertreter» der Kirche ernste Vorarbci! geleistet. Ihrem Verantwortungsbewusstsein ist vor allein die Wahl des Gesamlthema« in Hiidesheim zuzuschret- ben. Die einzelnen Vortröge behandeln folgende Themen: „Ehemoral und Ekerecht im Lichte de« Ehesakramentes". Res. H. H. Pfarrer Dr. Neundörier, Mainz: „Die Ehe in der Aussassung der katholischen Frau". Res. Frau Dr. Schlüter-Herrn Ke», Berlin: „Die Gefährdung der christliche» Ehe." Res. Frau E. Ammann, München: „Die Hygiene ln der Ehe vom Standpunkt der katholischen Aerztin." Res. Frau Dr. Elise Schwörer« Ialkomski: „Die Erziehungsaufgaben der Mutter im Hinblick aus dl« künftig« Familiengründung." Res Gräfin Anna Sprettl, Kapfing: „Forderungen zum Schutz von Eh« und Familie hinsichtlich der sozialen und wlrtschaltllchen Schwierigkeiten in unserer Zeit, as an Reich. Staat und Gemeinden: bs an die katholischen Frauen." Res. Frau Maria Heß- berger, Berlin. Auch außer dem ersten Referat wird jeder der Vorträge naturnotwendlgerwetse prinzipielle» Charakter haben, wenn, auch die einzelnen Referenten zunächst ihre persönliche Auf fassung bringen werden In der in kleinen Gruppen geplanten Aussprache, deren Leitung verantwortlichen Führern übertragen wird, soll dann das Astgemeingültige und Erstrebenswerte er arbeitet werden. Der Gedanke, den Frau Ministerialrat Helene Weber im Schlußvortrag behandeln wird: „Die Kulturkrast der katholische« Frauenbewegung" wird das Verantwortungsbewuhtsein der Frauen im Hinblick auf die besonders im Familienleben sichtlich werdende Kulturzersetzung besonders vertiefen. Mari« Zettler. — Essen ist Sberflüsslsig. Dr. Goldstone, ein In Winnipeg praktizierender Arzt, der in Kanada als Autorität für aste Fra gen der Ernährung gilt, hat zu Demonstrattonszwecken seit zehn Tagen nur von Wasser gelebt, und glaubt, daß er auch noch eine weitere Dekade ohne Nahrung durchhasten kann, ohne an kör- verlicher Kraft Einbuße zu erleiden. Seiner Ansicht noch Ist der Hunger nichts weiter als eine Art psychologischer Komplikation. „Wenn ein« Person", so erklärte er, „nur dl« nötig« Energie auf« zudringen vermag, so kann sie ohne Schaden längere Zeit sasten." Dr. Doldstone hatte erst kürzlich einen, Patienten, der an einer Hautkrankheit litt, eine längere Hungerkur verordnet, die ihm völlige Genesung bracht«. — Dr. Goldsimx scheint weniger Arzt, als Dorletekiinstler zu sein, und die Karriere des berühmten Hungerkünstler» Succl einschlayen zu wollen. — Der Zigarettenoerbrauch in Deutschland hat sich im Jahr« 1923 gegenüber dem Verbrauch des Jahres 1913 mehr als r>er» doppelt. Der NensrNch« Ertrag au» der Zigarettensteuer ist aber in der Inflationszeit nicht In dem gseichen Maße gestiegen, son dern dürft« noch hinter den Einkünften de» Jahre« 1913 zurück« stehen. Im sausenden Jahre weist der Zigarettenoerbrauch «inen außerordentlich starken Rückgang auf und man rechne! damit, daß die Verbrauchszisser des Jahres 1913 nicht erreicht wird. Die »Welt der Frau" erscheint unter Mitwirkung de» Katholische« Deutschen Frauenbund«». In-u. auslSn-MSa-dliMerfür Lenen-v. Samen-MM MiMvsler-Brüerlisuns. 8 Savorll-öchnille vsrWgk — Ständiger Eingang von Neuheiten^
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