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Sächsische Volkszeitung : 11.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192410113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19241011
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19241011
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-11
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.10.1924
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Was wird aus -er Auswertung? Der neue Antrag Fleischer Man teilt uns aus dem Reichstag mit: Der Slnsivertungsausschntz des Reichstages har erneut seine Arbeiten ausgenommen. Bekanntlich wurden die Zivischentage dazu benutzt, um sich über einen ursprüngliche» Arsnorrtungs- antrag des Zentrumsabgeordnrlen AIrischer und über dessen finanziell«» Wirkungen zu unterrichten Das Reichssinanzmini- sterium ivar beaustragt worden, «inen Gesezzentwurj über die nach dem Plane Fleischer» aulzubringenden Steuern aus Speku lationsgewinnen zu veranlassen. Dieser Entivurs liegt noch nicht vor. 'Nun l>at der Abgeordnete Fleischer seinen Antrag erheblich modifiziert und auch ii» einzelnen die Lage sür die Aussührungs- möglichkeit umschriebe». Im wesentlichen sollen danach die Anleihedrsitzer die Halste der noch umlaufende», nach dem An träge auf 6b Milliarden im gesamten bezifferten Anleihen des Reiches und der Länder dem Staate übergeben, der als Treuhän der dafür bestellt würde. Die andere Hälfte, also die dann im Publikum verbleibenden 80 Milliarden sollen mit 9.5 Prozent vom 1. Juli 1924 ob verzinst werden. Die Zinsen will der An trag durch eine einmalige Wertzuwachs st euer auf gebracht wissen, die bis zu 50 Prozent des Vermögenszuwachses gehen soll. Im einzelnen yat der Antrag, mit dem sich auch ernst lich die Reichsregierung besaht, folgenden Wortlaut: „Um einerseits für die Zeit des wirtschaftlichen vcber- ganges einen bescheidenen Zinsendienst der Reichsanlcihe, andererseits erhöhte soziale Leistungen für bedürftige Anleihe besitzer zu ermöglichen, wäre folgender Weg einzuschlagen: 1. Nach amtlichen Angaben bezifsern sich die noch aus- stehenden Anleihen des Reiches und der Länder ohne die Reichs- eisenbahnanleihe auf .und 60 Milliarden nominal. Von diesen 60 Milliarden zieht das Reich zim teuft 39 Milliarden zu ir-uen Händen ein. Tie Anleihebcsitzcr werden registriert. Ihre Ansprüche bleiben weiter bestehen, lieber die Befriedigung dieser Ansprüche wird aber erst entschiede», wen» dies die rinanzicile Leistungs fähigkeit des Reiches gestattet und die Reichssinanzen stabili siert sind. Insbesondere wird dann zu erwägen sein, inwieweit die Anleihe teilweise bei der Auflegung einer neuen inneren Anleihe Verwendung finden kann. Auch wird zu prüfen sein, ob lind inwieweit eine Konventierung der Anleihe und eine Verlosung in Frage kommt. 2. Die Im Publikum verbleibenden dreihig Milliarden An leihen werden mit 9,5 Prozent verzinst. Da der Zinsgenuh am 1. Juli beginnen soll und die Zinsen erstmalig am 1. Januar 1925 gezahlt werden, ist hierfür ein Betrag von 75 Millionen Goldmark erforderlich. 3. Die Anleihe würde dadurch bei dem heutigen Neichsdonk- diskont einem Kurswert von fünf Prozent entsprechen, der sich mit 19 Prozent verzienst. 4. Die Zinsen werden durch eine einmalige Wertzu wachs st e u e r aufgebracht, die angesichts der bedeutenden Stei gerung des Kurswertes im Durchschnitt fünfzig Prozent der Anleihe betragen soll. Die Wertzuwachssteuer beträgt also 15 Milliarden Mark nominell, die in Form von Anleihestncken an das Reich abznfllhren sind. Die Wertzuwachssteuer ist aus Grund des Vermögens der Anleihebesiher zu staffeln. Dabei könnte falgendennahen verfahren werden: Anleihebefitzer, die in den Jahren 1914 bis 1913. also in der Zeit der Emission der Anleihen, nachweislich ein Vermögen bis 59 009 Mark steuerlich deklariert batten, sind van der Wertzuwachssteuer zu befielen. Ebenso könnten die Anlcihebesitzer dir im Jahre 1923 nachweis lich ein Vermögen bis zu 29 909 Galdmark steuerlich deklariert hatten, von der Wertzuwachssteuer besreit werden. Bei den Anleihebesitzcrn, die im Jahre 1923 ein höheres Vermögen als 29 009 Goldmark steuerlich deklariert hatten, tritt eine ge staffelte Steigerung der Wertzuwachssteuer in Kraft und zwar liönn!>: diese Wertzuwachssteuer bei einem steuerlich deklarier ten Vermögen von 29 000 Goldmark mit 20 Prozent der An leihe beginne» und dann entsprechend der Grütze des steuerlich deklarierten Vermögens bis zu 09 Prozent gesteigert werden. Einer besonderen Besteuerung müssen die Anleihebesitzer unter worfen werden, oie im Jahre I9Ä in ihrer Vermögenssteuer- erklärnng keinen Besitz in Neichsanleihe auszuweisen hatten. Falls der vorstehende Weg nicht betreten werden sollte, müssten die Selbstzeichner der Kriegsanleihe von der Wertzuwachs- stener befreit bleiben. Die Steuer wäre dann von denjenigen Anleihebesitzern zu erheben, die nicht Selbstzeichner sind. Bei denjenigen Anleihen, bei denen Selbstzeichner nicht in Frage kommen, ist durchschnittlich eine Wertzuwachssteuer von 50 Pro zent zu erheben. Tie Steuersätze sind also, wie bereits bemerkt, so zu bemessen, datz die Wertzuwachssteuer insgesamt sünfzig Prozent der im Publikum befindlichen Anleihe, also 15 Milliar den Mark nominell beträgt, so datz nach Erhebung der Wert« zuwachsstcuer nur »och 15 Milliarden Mark nominell vom Reich zu 0,5 Prozent jährlich zu verzinsen wären, wofür eine Zins summe von 75 Millionen Goldmark in Betracht käme. Um diese 75 Millionen Goldmark aufzubringcn. wird aus dem Bestand der durch die Wertzuwachssteuer eingezogenen 15 Milliarden Nominale, die einen Kurswert von 759 Millionen Goldmark repräsentieren, jeweils soviel auf den Markt gebracht, wie zur Abdeckung der Zinsen erforderlich ist. Auf diese Weise würde das Reich in die Lage versetzt, den Zinsendienst in Höhe von 9,5 Prozent mindestens sechs Jahre lang bestreiten und weitere Mittel sür die soziale Fürsorge zugunsten bedürftiger Anleihebesitzcr bereitstellen zu können, ohne den Reichshaushalt durch neue Steuern zu belasten. Innerhalb dieses Zeitraumes aber mutz der Augenblick kommen, der es der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Staates gestattet, die für die Verzinsung erforderlichen Rütteln durch Steuern aufzubringen Der vor stehende Vorschlag stellt deshalb keine endgültige Lösung des Problems dar, sondern trägt lediglich dem derzeitigen Ueber- gangscharakter unserer Wirtschaft und Finanzen Rechnung. Die technische Durchführung dieses Vorschlages mutzte noch in den Einzelheiten unter Hinzuziehung berufener Fachleute aus gearbeitet werden. Insbesondere ist daraus hinzuweisen, datz der Zinsendienst aus technischen Gründen später nicht halbjähr lich. sondern ganzjährlich durchzusühren wäre. Die Verwirk lichung des vorstehenden Planes führt aber auch der kredit hungrigen deutschen Wirtschaft neue bewegliche Mittel im Be trage von 759 Millionen Goldmark zu. aus der das Reich neue Steuern zu schöpfen vermag, die es für soziale Zwecke nukbar machen kann." In wirtschaftlichen Kreisen kalt man den Antrag auck in dieser Form nicht durchführbar. Man macht geltend, datz dieser Plan praktisch nur einer Verzinsung van 1t Prozent gleichkäme und datz mit einer solchen Verzinsung die wirklich bedürftigen Anleihebesitzcr. insbesondere also die Zeichner selber, keinen be sonderen Vorteil hätten Aber auch über die Möglichkeiten der vorgeschlagenen Steuer ist man an der Vörie verschiedener Au«, faisung. Zunächst werden sich einmal die Parteien mit dietem Plan befassen müssen, und hierbei mutz man berücksichtigen, datz, die Stellungnahme gerade in der Auswertungssragc zu weilen weniaer van wirtschaftlichen, als speziell politischen Grün den beherrscht wird. Anker römischem Kimmel Bon misercm Sonderberichterstatter. Tas Konkordat mit Jugoslawien. - Kardina, EhrlcS 39. Ge burtstag. No,». 9. Oktober tk '-er die Fiage der Erteilung des religiöse» Unterrichts In de» Schiften der Türkei, wird ans Angora hierher berichtet, datz die Regierung ab:'tut gewuuc» iei, die Eröffnung solcher S-l'u!>u zu verbieten, dis im Abhängigkeitsverhältnis zu de» Boiich-isten stehen. Dagegen würden die von seiten der Schnl- türekti.'nen dem IlnterrichtSniiiiistcrimu direkt zngehenden An- si.rg'M eure wohlwollende Berücksichtigung finden. Bislang ist noch keine direkte Anfrage eingegangen. Der heilige Vater Kat den dein tichecho'lowaliichei, Heere vor>:el mken genEicken Eeneratober», Migr. V o »r b e r a, zur» Buchst rrnannt. Die Kouiekra!')N fand am 5. Oltober in der ftenediftiuerkircke von Eminaiis statt. Seit einigen Tagen befindet üch der Apostolische Nuntius von Jngoilawien. Migr, P : t l ? g r i n e I t i, in Rom. Ans Be'- grad verlanlet, die Regierung siebe bereits mit dem heiligen Stutu wegen eines stontordatSabicklnsieS in Unterhandlung, der ,'bestens der» Muiisterrat unterbreitet werden soll. Eine sacbl'.in- dme Üomuii'si»!, ivlt sich nach Rom begeben, nni die nötigen Au- orennnge» inr Eirwerständin-? mit der päpstlichen Behörde zu Irenen. Das Konkordat d ent dazu, alle scne Fragen zu regeln, die bei Entstehung von Grotzlerbie» zutage träte», beispielS- tmsise solche, die wegen der Titiilarinbaber der Diözesen, die pornrats pan Oesterreich abhinge», wegen der Privilegien nnd der Probenden nnd wegen der Ausübung des Kultus cnstanden sind. Ran h'sft, Jugoslawien werde Khan eine Grnndloge finden, ans die seine Staatsrechte und jene der Kirche anfgebant werden. Am 21. Juni 191 > wnrde zwilchen Peter l. nnd Papst Pius X, bezw. sür diele zwi'chen der» KardiiialstoatSsekretär Merry dkl Val uns dem bev'ilmächtigten Minister Milenko Pincitich ein Kon- 'ordat »»terzenhiiet, das in dem gegenwärtige» Erwähnung findet. DamatS hat Pins X. obne de» österreichische» Einspruch zu berücksichtigen, da die D'nnnmonarchie einem offiziellen Nb- ichlirst zwi'chen dem heilige» Sinht und Serbien entgegen war, eine Politik der Annäbecnng unter den Nationen, die zwar nicht katholisch iind, die aber katholische Untertanen haben, befürwortet. TaS Konkordat von 191t besteht ans 22 Artikeln. Der erste ge währleistet freie nnd vfientliche Ausübung der katholischen Re ligion. Im zweite» ist die Gründung einer Kirchenprovinz vor gesehen, bestehend a»4 der Erzdiözese von Belgrad nno der Diözese von Sofia; der dritte bestimmt, das? Erzbischof und Bischof direkt vom heiligen Stuhl abliängen, von dem sic nach vorheriger Uehercinkiinst mit der Regierung rrnannt werde». Die anderen Artikel enthalten Verfügungen über Eidesleistung und die Treue de- Untertanen dein Souverän gegenüber, Bestim mungen über den religiösen Unterricht der katholischen Jugend, über Heranbildung des jungen Klerus, über Gültigkeit der Este unter Katholiken niiv. Tie katholische Kirche genietzt daS Recht einer juristischen Person nnd die Fähigkeit, die ihr znstehen- den Rechte vo's anSznüben. Infolge der Bildung des serb'sch- kroansch-stavonischen Reiche? ftetc» natürlich andere Gesichts punkte m den Vordergrund. Mit dem Studium derselben hat sich seit geraumer Zeit schon Msgr. Pel-legrinriti im Verein mit oen Regierungsbehörden heichästigt. Am Sonntag. 26. Oktober ist in der vatikanische» Biblio thek in Gegenwart des heiligen Vaters ein Festakt vorgesehen zu Ehren des 3 0. Geburtstages des deutschen Kardinals Ehrte. Die feierliche Handlung wird durch ein Ehorlied der Germaniker eröffnet, die Festrede hält Prof. Ber! ere O. S. B. anS Brüssel, worauf die Delegierten der Akademie», deren Mit- glieo Kardinal Ehrte ist, dem Jubilar ihre Festgabe» darbrin- gen Pins Xb. Kat es" sich aiiSbeonngen, an seinen Vorgänger i» der Vaticana eine Ansprache zu halten, woraus mit einer nmsikat'schrn Zugabe der O'ermaniker die erhabene Frier ihr Ende erreicht. In den ersten Jahre» seine? Pontifikat? verfügte Bene dikt XV. im Einverständnisse mit der Kangregation de? Zere- invnial?, datz jedes Jahr in den ersten Tagen des November in der Sü'tina ein feierliches S e e t e » a m t sür die im Lause des Jahres verstorbenen Kardinäle abgehaltcn werden soll. Der Papst assistiert dabei vom Thrane nnd erteilt dje Abso lution. Dieser Brauch iollte in gewisser Weise die frühere Ge wohnheit ersehen, datz der Papst den in ihren Titelkirchen ab- gchaltenen Seelenämtern der in Rom verstorbenen Kardinälc persönlich beiwohnte. So wurde im vergangenen Jahr im Bei sein PinS Xl daS Seetenanit für die verstorbenen Eminenzen PriSeo, Baeilieri, Svldevita, Marin! und Nichelmh abgehalten. Heuer ist mm der Fall ringetreten, datz seit August 1923 bis zu diesem Tage keiner der Pnrpnrträger zu Grabe getragen wurde. Bis zum November fehlen keine- dreißig Tage, und es kann leicht der Fall eintreten — wir möchten das wünschen datz iw lebten Jahre, keiner der Kircheiifürsten vom Tode ereilt wor den ist. Dann aber wird die Gewohnheit durchbrochen »nd kein Seetenanit in der Sirtina abgehalten. Unter dcm Ponti fikat PinS XI. sind 3 Kardinale gestorben, während 12 kreiert wurden. Da? heilige Kollegium bcstebt gegenwärtig aus 66 Mitgliedern, von denen die Halste Italiener, die andere Hälfte Nichtitaliener sind. Frühgermanische Kullur in Schlesien Durch Nachgrabungen in Schlesien ist es jetzt gelungen, die Kultur der Ostgermanen, die bisher nur bis zum Ende des dritten Jahrhundert', v. Ehr. gut belogt war. weit über das vierte Jahr hundert di-- ft, das fünfte Jahrhundert hinein zu verfolgen. Mehr äs--, van zig Sicdelimgcn ans dieser Zeit sind in Schlesien bekannt geworden. Der am besten kennzeichnende Niederschlag dieser neugcfu'ndenen frühgermanischen Kultur sind, wie Max Ieihn-Dreslau im neuen Heft von „Petermonns Mitteilungen" schrieb, ans der Drehschciloc hergcstellte. hartgebrannte Tonge- fätze, die häufig mit Wellenlinien und eingestempelten Mustern verziert find. Man hat diese Gcfötze bisher fälschlich der ein halbes Jahrhundert jüngeren spätslamischen Kultur zugeteilt, mit der sie in der Tat gewisse Aehnlichkeiten haben. Die schlesischen Germanen sSifingenk entlehnten diese Töpferware der Keramik der römischen Provinzen in den Danauländern. wo ganz entspre chende Gefiitze Vorkommen. Durch den Nachweis dieser Gruppe ist auf archäologischem Wege der Beweis erbracht worden, datz die schlesischen Germanen erst im fünften Jahrhundert n. Ehr. Deutschland verliehen, um gleichzeitig mit ihren in Ungarn an sässigen Stammesgenossen nach Westen abznwandern. Dos Frei werden dieser alten germanischen Stammessiize im Osten ist ja dann der Grund für das in der deutschen Geschichte so verhäng nisvolle Nochriicken der slawischen Völkermasien geivesen. Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Dr. Josef Albert Dresden. — Für den Inseratenteil: Jolek Fobmann. Dresden. Die Macht der Drei Ein Roman aus dem Jahre 1955 Von Han § Dominik. Copyright 1922 bli Ernst Keil? Nachf. (Ang. Scherl), G. m. b. H., Leipzig. — Nachdruck verboten. s13. Fortsetzung.) Viscount Robarts suchte, mit wem er eine neue Wette ans den Segelfing cingchen könnte. Die übrige» Aaste Lord Mait- landS verfolgte» durch scharfe Gläser die immer höher steigenden Segler. Aus der Bordtreppe der Maitlmidjacht wurden Schritte vernehmbar. Nene Gäste kamen. Sir Arthur Berns», der Vor gänger Lord Maitlands in der Admiralität. Er führte einen Fremde» in diesen Kreis ein. „Herr Tr. Glossin aus Trenton in de» Staaten..." Während der Eingesührtc sein Konipliment machte, fuhr Sir Arthur zu Lord Maitland gewendet kaum hörbar fort: „.... Ein alter Freund von nur... Kann vielleicht helfen, die Krise zu lösen." Die wenigen Worte genügten, mn dem Amerikaner einen Empfang zu sichern, oessen Herzlichkeit noch mn eine Note über die übliche englische Gastfreundschaft hinausging. T-r. Glossin widmete sich besonbecS der Herrin der Jacht n ihrem Staunen lenkte er das Gespräch sehr bald auf solche rte und Personen, die sie als Sängerin kennengelernt hatte, ohne doch ihren, früheren Berns mit einem Worte zu erwähnen. Lady Diana wurde durch das Gespräch gcsesjelt und doch wieder innerlich abgestotzen. Sie spürte bei jedem Satz eine» geheimnisvollen Doppelsinn uno konnte sich dem Einfinsse dicke? Gastes doch nicht entziehen. Eine innere Stimme warnte sie, sich den Mann zu nah kommen zu lassen, und unter einem un widerstehlichen Zwange brachten ihre Lippen gleichzeitig eine reundliche Einladung nach Maitland Castle zutage. Eine Ein- adung, die Lord Maitland dringend unterstützte. Es lag ihm daran, mit diesem einflußreichen Amerikaner in Fühlung zu bleiben. Dr. Glossin dankte für die Aufforderung. Er nahm sie mit Vorbehalt an. Vorerst habe er noch in London zu tun. Danach würde er gern nach Maitland bastle kommen. Krieg und Kriegsgefahr.. .. er lachte darüber. DaS amerikanische Volk denkt nicht daran, sich mit oen stammverwandten Briten in einen Krieg einzulasien. Preßzänkercien bedeuteten noch lange keine» -krieg. -vrd Maitland ging gerade aus da» Ziel los. Die Aufregung d<r amerikanischen Presse sei durch die Entführung eines Flug zeuge» hervorgerusen worden. Die amerikanische Presse habe behauptet, daß die Engländer e» entführt hätten. Ob der Zwi schenfall Kargesttllt s«t. Dr. Glossin wnrde wortkarg. Die Entführung des Flug schisfes s»i noch nicht völlig aufgeklärt. Bestimmte Beobachtun gen deutete» aber auf eine bestimmte Svnr. Er vermied es, hier in der Gegenwart so vieler Gäste mehr z» sagen. Aber Lord Maitland verstand, daß der Amerikaner ihm unter vier Angen mancherlei mitzuteilen habe, Tinge» die jedenfalls die größte Diskretion verlangten. Draußen nahmen die Konkurrenzen ihren Fortgang. Das Zwischenspiel der Segelflieger war beendet. Der Viscount Robarts hatte es zu seinem Leidwesen vorübergehen lassen müssen, ohne eine Wette unterbringen zu' können. Unbelebt dehnte sich die Fläche deS Solenk. Ader mit den Stoppuhren in der Hand wartete» die Preisrichter. Und jetzt.... Wirbelnd schoß es wie ein Fisch aus dein Wasser, reckte im Augenblick des Anftauchens zwei kräftige Schwingen und flog in die Höh«. Ter erste Flng- tancher war angekommen. Ten Bedingungen der Konkurrenz entsprechend, stieg er bis ans zehntausend Meter Höhe, ging dann im Gleitfluge nieder und legte sich ruhig aus das Wasser. Noch wahrend er niedergmg, stieg bereits das zweite Boot ans dem Wasser in die Höhe. In kur-zen Intervallen folgten die anderen Wettbewerber. Die Konstruktionen gaben sich gegenseitig kaum etwas nach. Die wenigen Sekunden, die das eine Boot etwa länger als das andere nachs 'einer Bose aus dem Grunde hatte suchen müsse», gaben den Ausschlag. Jeder von den Zuschauern hier in der Jacht begriff, daß England in d-cien Flugtanchern eine neue wirksame Waffe be- 'aß. Diese Maschinen konnten in gleicher Weise U-Boot« nnd Flugzeuge angreif-n. Sie konnten den Ort deS Kampfes nach eigene», Belieben über oder unter dem Wasser suchen. Lord Maitland stand mit dem Doktor Glossin an einem der Fenster. „Eine glänzende Erfindung! Ich denke, Sie werden Ihrem Präsidenten davon zu erzählen haben." Dr. Glossin lächelte höflich. Die Pläne der Flugtaucher waren längst in Washington. „ES gibt etwas anoereS, was uns geganwärtig größer«, Sorge macht." Lord Maitland blickte fragend ans. Mein Lord, hörten Sie jemals etwas von telenergeti- scheu Konzentrationen?" Lord Maitland blickte so naturgetreu verdutzt auf, daß Dr. Glossin einsah, der Lord wisse wirklich nicht- davon. Wen« aber der Vierte Lord der britischen Admiralität von diese- Sache nichts wußte, dann war beinahe sicher anzunehmen, daß auch -die Admiralität und die englische Regierung keine Kennt nis davon hatten. Das mußte aber zweifelsfrei fsstgestellt »ver keil, bevor Cyrus Stonard loSschlna. Darum war Dr. Glossin hier in England» »nd dar»», hatte Ehr»? Stonard da? schon ge zückte Schwert noch einmal in die Scheid« zurückgestvßr». Besaß England das Geheimnis Gerhard BurSfcldS, so durfte Amerika den Angriff nicht wagen. Im anderen Falle konnte der Schlag mit guter Aussicht auf ein Gelingen gefükrt werden. Die Koiiknrreiizeii gingen ihrem Ende entgegen. In, Well bewert, »,» den Höhenflug errang ein Fahrzeug den ersten Preis, welches sich unter Zuhilfenahme der Rciketenwirkung ansströme»- der Pulvergaie- bis zu einer Höhe von tOO Kilometer erhoben kalte. Aber die Konkurrenten »m de» SrductligkeitSpreiS blie- be» weit hinter der amerikanischen Tvpe R. F. e. zurück. Tann war die Konkurrenz beendet. Während die Bolksmasien i» Wasserdoste» und Bahnen den Städten znströmte», erhoben sich die Jachten in die Lüste. Der indische Nad'cha steuerte ge- radcswegs dem Bergstock des Himalaia zu. Tie Jacht des Lords Maitland flog nach Maitland Castle. TL. Glossin sukpc ini Kraftwagen des Sir Vernon nach London. » » * Die Schollen sielen aus den Sarg, der die sterblick>e Hülle von Gtady Harte barg. Ihr Leben war ruhig erloschen, wie die Flamme einer Lampe, der das Oel fehlt. Das Ende war seit Monaten voranszusehen. ES war vielleicht durch die Aufregungen beschleunigt worden, die das Schicksal Silvester? in das stille Haus in der Johnson Street brachte Jane stand in einem kleinen Kreise Leidtragender an der offenen Gruft. Hier kam ihr erst ganz zum Bewußtsein, wie. einsam sie in den letzte» Jahren gelebt hatte». Nur wenige Personen gaben der Toten da? Geleit. Freunde des verstorbenen Mannes, wie dieser in den Staatswerken angestellt. Einige Frauen dabei. Jane war ihnen von Herzen dankbar, daß sie jetzt noch einmal qeko,innen waren, der Toten die letzte Ehre zu erweisen. Sie fützlte sich grenzenlos einsam und verlassen. Während sie Beileidsworte hörte und Hände drückte, dachte si« daran, daß sie setzt allein in das leere Ha»S in der Johnson Street zu rückkehren müsse, und daß... auch Silvester von ihr gegan gen sei. Si» krampfhaftes Schluchzen erschütterte ihren Körper. Sie drohte umzusinkcn, als T-r. Glossin zu ihr trat, sie stützte »nd behutsam von dem Grabe fortführte. Sorgsam geleitete er si« durch die breiten Wege des Friedhofes, der in voller Jnni- pracht grünte und blühte, als ob r» keinen Tod und kein Ster ben auf der Welt gäbe. Willenlos ließ Jane eS geschehen. Jeder Mensch, der sich ihrer annahm, war ihr in ihrem augenblicklichen Anstande will- kommen. Um wieviel mehr Dr. Glosiin, der so lange in ihren« Hauie verkehrt«, der ihre Mutter genau gekannt hatte, der v«r« sprachen hatte, ihr über Silvester Nachrichten zu bringenl S« stieg vor dem Friedhof in ihren Kraftwagen und ließ sich von ihm in die Wohnung in der Johnson Street ge leiten. Nnd hier im Anblick der allv.r:: outen und heute s» ganz verwaisten Räume kam ihr Schmer' »"» neuem zum Aus- druck. Fassungslos sank sie aus einen iei und drückte da- Taschentuch vor die Augen. (Fortsetzung folgt.)
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