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Sächsische Volkszeitung : 11.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192410113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19241011
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19241011
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-11
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.10.1924
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Sonnabend, den 11. Oktober 1024. Nr. 287. Seite 2 mungen und Launen unterworfen sein, ein Volk kann nicht heute jemanden zum Eintritt einladen. uns drei Jahre später ihn ohne Arund von seiner Schwelle wegweisen. Aber wer ist denn der. dem Edouard Herriot die Tür« wei sen will? Es mag Herriot gleichgültig sein, dah es das Ober haupt der katholischen Kirche ist. zu dem Mllionen von katho lischen Christen mit Inbrunst und Verehrung emporblicken. Es kann ihm nicht gleichgültig sein, dah der Heilige Vater den Gegenstand der Verehrung von Millionen von Franzosen bildet, und das; der gänzlich unbegründete Affront, zu dem er Frankreich gegenüber dem Heiligen Vater verleiten will, ein« Verletzung der Gejühle von Millionen Franzosen darstellt. Zudem war der Heilige Vater in diesen allerschwersten Zeitläufen ein unermüd licher Herold des Friedens, und dah di« europäische Politik schließlich in friedliche Bahne» cinlenkte, dah Herriot seine Politik durchsetzen konnte, das ist zu einem sehr hervor ragenden Teil dem Friedenswillen und der Friedensarbeit der Päpste zu verdanken, die in den letzten Jahren dir Christenheit regierten. Das ist eine Tatsache, di« di« Welt weih und an erkennt, und wenn cs eine Macht gibt, die auch jenseits des Atlantischrn Ozeans, die in den Vereinigten Staaten von Amerika als ein Palladium der Weisheit und der Gerechtigkeit anerkannt ist, so ist es der Heilige Vater, den Edouard Herriot jetzt ohne den Schatten einer Begründung von Frankreich tren nen will. Kommen wir nun wieder zurück zur französischen Kammer vom II. Mai 1924. Kommunisten und Sozialisten, zusammen 130 Mann, werden geschlossen für die Aushebung der Botschaft stimmen, die 198 von der Rechten und die meisten.Wilden gegen die Aushebung. Wie werden sich aber die 183 Radikalen ver halten? Wird Aristide Briand, der als Ministerpräsident im Fahre 1921 die Botschaft beim Vatikan wieder errichtet hat, nun mehr für die Aufhebung der von ihm errichteten Botschaft stim men? Fa. wird es ihm auch nur möglich sein, dieser Abstimmung fern zu bleiben? Was werden seine engeren Parteifreunde tun? Was iverden alle jene Radikalen tun, die im Jahre 1921 für die Errichtung der Botschaft beim Vatikan gestimmt haben? Ist es denn denkbar. Sah sranzösische Parlamentarier ohne jeden An laß und Ursache in einer so wichtigen Frage ihre Stellung,rahme plötzlich grundlegend ändern? Wie werden sich die 42 Mann Loucheurs v»rl)alten? Und will schliehlich und endlich Herriot mit den Stimme» der Kommunisten einen parlamentarischen Sieg davongetragen, der die Kluft zwischen Katholiken und Kir chengegnern in Frankreich neuerdings in unheilvoller Weis« auf reihen mühte? Denn man darf sich darüber keiner Täuschung hingeben, dah es in Frankreich eine mächtige katholische Be wegung gibt, und dah diese Katholiken sich auch ihrer patrio tischen Opfer sür Frankreich bemüht sind. Wer sür den Frieden arbeiten will, der muh muh für den sozialen Frieden und muh auch für den kulturellen Frieden Kämpfen, Es wäre tief traurig, wenn der Mann, der sich in London so große Verdienst« er worben hat, in Paris und in Strahburg sich schiveren Unrechts schuldig machen würde. M Lull im NelWg Unser parlamentarischer Vertreter schreibt uns: Wieder ist der Reichstag der Tummelplatz sür fraktionelle Bocksprünge. Wie von den vorangegangenen 13 Krisen mindestens drei Viertel überflüssig waren, so ist auch diese voll ständig unnütz und betrachtet am Zeitpunkt, wieder einmal denkbar ungeschickt inszeniert. Wenn man den früheren Reichs tag »ach Hause schicken muhte, weil er aus den parteipolitischen Bindungen nicht herauskam, so sieht man diesen Reichstag noch vielmehr als den vorangegangenen in derartige taktische Fuß angeln verstricht. Man kann es ruhig aussprechcn, dah der Reichstag trotz seines kurzen Bestandes bei weitem nicht mehr die Stimmung im Lande wiedergibt. Ja, wir gehen weiter und sagen, auch die Fraktionen selber geben zum größten Teil kein getreues Spiegelbild mehr von der Stimmung der Wähler! Kern- und Angelpunkt unserer gegenwärtigen Politik sind die Londoner Vereinbarungen. Sie sind in ihren Wirkungen entscheidend sür alles, was nun »ach innen und auhen politisch und auch wirtschaftlich — man denke an die im Zuge befindlichen Handelsvertragsverhandlungen — durchzusühren ist. Es ist selbstverständlich, dah sür solche Ausgaben die Regierung eine möglichst breite parlamentarische Basis hinter sich haben muh, dah sie nicht riskieren kann, in jedem Augenblick von irgend einer Opposition gehemmt zu werden. Es ist auch ein aus die Dauer absolut unerträglicher Zustand, dah sür solche Ausgaben der Regierung nur eine parlamentarische Minderheit zur Ver fügung steht. Im übrigen ist es ja von einem eigenartigen Inter esse, dah schier alle europäischen Staaten gegenwärtig von Minderheitsregierungen geführt werden, man denke nur an England und Italien, aber auch an Frankreich. Gelingt es nicht, die Parteien aus einer einheitlichen Linie, die einzig und allein dem Wähle der Gesamtheit des Volkes und des Reiches gewidmet sein darf, zu vereinigen, dann bleibt neben einer Reichstagsauflösung, die nur das a l l e r 8 u h e r st e Mittel sein kann, nur noch der Weg übrig, dah der Reichskanzler kurz entschlossen solchen parteipolitischen Bindungen der Fraktionen sich entgegenwirft, selbst ein Programm entwickelt und auj der Grundlage dieses Programmes ein Kabinett von Per sönlichkeiten. von denen es keineswegs unbedingt not wendig ist, dah sie irgendwie parteipolitisch gebunden sind. Und erst dann, wenn der Reichskanzler auch über solche Bemühungen stürzen sollte, wenn sich also erwiese, dah es tatsächlich auch in diesem Reichstag nicht fertig zu bekommen ist, einen freieren und gesünderen Zug in das Parteileben zu bringen, dann freilich wird man das Volk selber zu einer neuen Entscheidung aufrufen müssen. Für -er» Preisabbau Berlin, 10. Oktober. Die „Boss. Zig." meldet, dah gestern zwischen den zuständigen Stellen Beratungen üder weitere Mah- nahmcn im Rahmen der Preisabbauaktion stattgesunden hätten Man gehe mit dem Plane um, mit HUfe einer Lockerung verschiedener Einfuhrverbote einen Druck aus die Nreiskildung auszuüben. Weiter sei ein Vorgehen aus dem Kredit- und Kar- tcllgebiet ins Auge gefotzt. Sine sehr vernünftige Rede Leipzig. 10- Oktober. Aus Linladnng der Liga für Men schenrechte sprach am Donnerstagabeud im überfüllten Felsen- kellcr, einem der größten Säle Leipzigs, Pros. Basch-Paris. Einleitend wies Universitätsprofessor Dr. Driesch-Leipzig aut die Notwendigkeit der Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland hin und betonte, daß man einem Gast, der guten Willens ist, wie Prof. Basch, die enkgegcngestreckte Hand nicht ausschlagen dürfe, wie dies in Berlin und Potsdam geschehen sei. Prof. Basch führte aus: Ter Abgrund zwischen beiden Böllern müsse uno werde überbrückt werden. Es wäre das größte Unglück sür die Menschheit, wen» das Volk Molieres, Teseartrs und Brrgsons nicht mit dem Volk Goethes, Kants und Hegel- zusammenarbeiten könnte. Ter Versöhnung stehe in der Hauptsache di« Schuldsrage entgegen, die die Böller mit Miß trauen erfülle. Was oie ferneren Ursache,, de» Krieges betresie so haben alle kapitalistischen Staaten Schuld am Kriege. In bezug auf die nahcu Ursachen Hobe er persönlich die Uebeip» zeuguug, daß nur r,n Land in Europa den Krieg ivollte und iu tragischer Schuld Wolken mußte, wenn es nicht uutergehrn wollt«: Oesterreich. Die Schuld Deutschlands liege darin, daß eS sich, r! b > ; Oc^tti ceick.o zu hemmen, ins Schlepp» . t . - ..p .. s.' 1 n.'.z ^ ^ Vor dem Wahlkamps in England MMI« M A. 0Mkl London. 10. Oktober. Zu «egst»« »er gestrigen Bach mittagssitzung des Unterhauses teilte ein Rrgierungsvertreter mit, dah es möglich sein werde, dah Neuwahlen am LS. Oktober staUsinden. In unterrichteten Kreisen glaubt man. dah dieser Termin schon als jetzt se st stehend anzusehe« ist. Die Wahlarrssichlerr London, 10. Oktober Die Wahlaussichten werden hier in gut unterrichteten politischen Kreisen wie folgt beurteilt: So wohl die Arbeiterpartei wie auch bi« Konservativen erwarten erhebliche Gewinne. Ein bekannter Führer der Ar beiterpartei schätzt den zu erwartenden Gewinn der Arbeiter auf 100 Sitze, während man im konservativen Lager auf einen Man datszuwachs von etiva 40 Sitzen rechnet. Di« Erwartungen der Arbeiterpartei scheinen jedoch etwas zu optimistisch zu sein. Im allgemeinen erwartet man aber in keinem Falle eine regle- rungsfähigeMehrheit weder bei den Konservativen noch bei den Arbeiterparteilern. — Die liberalen Stimmen werden daher auch im neuen Parlament di« Entscheidung bringen, l?) W MMs MM London, 10. Oktober. Macdonald teilte gestern im Umer- hause mit, daß das Parlament aufgelöst werde. Er erklärte: Ich bedaure, daß die von zwei Oppositionsparteien unter nommene Aktion eine allgemeine Wahl unvermeidbar macht. Ich hatte eine Audienz beim König und beantragte die Parla mentsauflösung. Der König ermächtigte mich, mitzuteilen, dah er damit einverstanden sei. jBeisall bei der Arbeiterpartei.) Das Unterhaus trat um 6 Uhr nach einer Pause wieder zusam men. Die Thronrede wurde auch im Unterhaus verlesen und dann die formelle Auflösung verkündet. Es wurde im weiteren Verlaus der Sitzung dann haupt sächlich die Frage erörlert, ob die gegenwärtige Regierung die Geschäfte weiter führen soll. Ei» Vertreter der Regie rung erklärte, daß vor der Parlamentsauflüsung noch die ad- schliehendcn Verhandlungen in der Frage der Regelung der Ulstergrenzen stattfinden werden. Die Arbeiterpartei sei sich dessen bewußt, dah für sie gegenwärtig der günstigste Augenblick sür Neuwahlen herangekommcn sei und hoffe im kommenden Parlament die absolute Mehrheit sür sich zu erhalten. Es sei notwendig, dah das bisherige Kabinett bis zu den Neu wahlen im Amte verbleibe, was jedoch nur durch Parlaments beschluß herbeigeführt werden könne. Die beiden einsluhreichsten Kabinettsmilglieder Snowden und Thomas wiesen gleich falls darauf hin, das; es unbedingt notwendig sei. dah die laufenden Regierungsgeschäste noch durch die gegenwärtige Re gierung erledigt würden. Die Thronrede London, 10. Oktober. Die Thronrede über dl« Parla- mcntsauslösung war sehr ausführlich gehalten und gab eine Uebersicht über die Arbeiten der bisherigen Regie rung. Besonders wird den Ergebnissen der Londoner Kon ferenz beigestimmt, denn sie habe zur Verwirklichung des Dawesplanes sehr viel beigetragen. Ihrem glücklichen Aus gang sei es zu verdanken, daß die sehr schwierigen Probleme durch die beteiligten Mächte bis zu einem gewissen Grade gelöst werden konnten. Ich bin überzeugt, sährt die Thronrede fort, dah die Regelung dieser Frage in weitem Matze zur Wieder herstellung des internationalen Handels beitragen wird, von dem das Gedeihen dkr Staaten abhängt. In Genf sind auf der fünfte» Versammlung des Völkerbundes in der Schiedsgerichts-, Sicherheits- und Abrüstungsfrage bedeutende Fortschritte erzielt worden. Das Ergebnis der Beratungen wird möglichst Vals dein Parlament vorgelegt werden. Hoffentlich trägt es dazu bei. dah bald die schweren Lasten, unter denen heute die Völker leiden, erleichtert werden ferner geht die Thronrede aus die Verhandlungen mit S o ws e t r » h la n d und auf den Abschluß eines englisch russischen Vertrages ein, der die Wiederherstellung der politi schen und wirtschaftlichen Bande zwischen Grostbritannien und Ruhland anknupfen soll, die ein notwendiges Element sür den allgemeinen Frieden und den wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas bilden. Es wird weiter bedauert, dah die Besprechun gen zwischen Macdonald und dem ägyptischen Ministerpräsiden ten zu keiner Verständigung geführt haben, die bei meitecen Verhandlungen hätte erreicht werden können. Auch trotz der Ergebnislosigkeit der Besprechungen werde die Politik Groß britanniens gegenüber Aegypten in demselben Sinne fortgesetzt werden, wie sie bisher nach Aufhebung des Protektorats von England geführt worden sei. Ferner wird darauf hingemiesen, dah eine Belebung der Bautätigkeit angestrebt iverden müsse, denn nur diese könne Handel und Industrie wieder aufleben lassen. Das von der Regierung ausgestellte Bauprogra m m gewährleistet eine ununterbrochene Bautätigkeit von 15 Jahren. Das Echo in Frankreich Paris, 10. Oktober. Herriot hat sich einem Vertreter des „Petit Journal" gegenüber folgendermaßen über den Sturz Maedonalds geiiuhert: Meine Ueberzeugung geht dahin, dih Macdonald die Geschäfte wieder übernehmen wird. Er hat die Mehrheit des Landes hinter sich. Di« gegenwärtige Krise ist nur vorübergehend. Mügen die nächsten Ereignisse mir recht geben. Paris, 10. Oktober. Obwohl sentimentale Erivägungrn in den Betrachtungen über die Mederlage der Ardeiterregicrung keine besondere Rolle spielen, ist ersichtlich, dah die englische Krise aus den verschiedensten Gründen in Paris Bedauern verursacht hat. Die mahgebenden Pariser Kreise verhehlen sich nicht, dah die rein persönlichen Verpflichtungen, die Macdonald in der Frage der internationalen Schulden in Chequeres und während der Londoner Konferenz dem fran zösischen Ministerpräsidenten gegenüber übernommen hat, schwer lich von seinem Nachfolger gehalten werden würden. Im übrigen herrscht die unverkennbare Befürchtung vor, daß sich aus einem englischen Kabinettswechsel betrübliche Folgen für das Gen fer Protokoll ergeben könnten. Diese Befürchtungen bringen die Blätter nachhaltig zum Ausdruck. Zusammenfassend schreibt der „Temps": Die Niederlage des Kabinetts Macdonald würde ohne Zweifel schwere Rückschläge auf die internationale Situation zur Folge haben. Man müsse feststellen, daß Macdonald, nachdem er neun Monate am Ruder war, auf Sand gebaut habe und „dah sein Werk von einem parlamentarischen Zwischenfall abhängig ist. „Journal oebotS" benutzt die Gelegenheit, um eine Warnung an Herriot zu richten, daß, wenn er in seinem Kampfe gegen die katholische Kirche zu weit gehe, leicht das Schicksal Macdonalds teilen könne. nett gewesen, wenn Pros. Basch auch hinzugesnat lchtte, worin die Schuld Frankreichs bestand. Die Red) Der Reoner erklärte, er habe also nicht, wie Berliner Blätter es fälsch lich dargcstellt hätten, Deutschland die Nlleinschuld am Kriege zuschieben wollen. Im übrigen sei die Schuldfrage keine Frage, die in Zeitungsartikeln gelöst werden könne, sondern eine Frage oer historischen Wissenschaft, die am besten von einer un parteiischen intcrnati inaken Kommission zu prüfen wäre. Tie Völker könnten aber nicht warten, bis die Schuldfrage ge klärt sei, da cs dann leicht zu den 50 Jahren kommen könnte, von denen Macdonald in Gens gesprochen habe. Wenn aber die Völker sich verstehen lernten, werde die Schuldfrage viel ver lieren. Die Reparationsfrag« Hobe mit der Schuldfrage nichts zu tun, da man niemand eine Verpflichtung im Sinne des 8 231 des FriedenSvertrages anfzwingen könne. Sie sei lediglich eine juristische Frage. Wenn aber Deutschland sein Möglichstes tue, um Reparationen zu leisten, und sich herausstrlle, daß der Lawesplan es zu sehr belaste, so werde das heutige Frank reich kein Shylock an Deutschland werden und Sanktionen nicht vornehmen. In Frankreich habe man zum Reichskanzler Tr. Marx, dem einfachen, schlichten und aufrechten Manne, großes Vertrauen. Biel leichter lösbar wäre die Reparationsfrage, wenn Deutschland in den Völkerbund einträtr. Man verstehe in Frankreich nicht, warum man in Deutschland so spröde tue, nachdem Macdonald und Herriot Deutschland eingeladen und ihm volle Gleichberechtigung zugcsichrrt hätten. Durch den Völkerbund allein, nicht ourch Gewalt, könnten Modifikationen des Ver trages erreicht, Ungerechtigkeiten beseitigt und die Herstellung der „immanenten Gerechtigkeit" beschleunigt werden. T«r Reoner schloß mit einem Appell, dir Mauer des Mißtrauens zwischen beiden Böllern niederzureißen und di« wahre Versöhnung an zustreben. Seinen Ausführungen folgte lang anhaltender Bei fall. > »i- Prof. Dr. Driesch »nterftrich in seinem Schlußwort di« Ausführungen des Redners und betonte, daß es der Saroinal- frhler der deutschen Regierung durch viel« Jahrzehnte gewesen sei, zu mißtrauisch zu sein. Das Mißtrauen» das sie «ms der Pvciten Haager Konferenz gezeigt habe, dürfe sich nicht wieder hole» gegenüber dem Völkerbund uv» gegenüber den aukrichti- gen Erklärungen der französischen Regierung. — Dir Versamm lung verlies ohne jeoe Störung. BSNrlsche MSr-er vor Gericht Berlin, 10. Oktober. In Breslau begann gestern ein Prozeß gegen vier ehemalige Mitglieder der Organisation Roh - dach, die beschuldigt sind, im Juni 1V22 einen Kaufmann Her mann In Breslau ermordet zu haben. Der Hauptangeklagte ist der Oberleutnant n. D. Mayer. Zwei der Angeklagten sind geständig. Budapest, 10. Oktober. Der Erzdergermvrder Heinrich Förster-Schulz wurde gestern aus veranlastimg der Staats anwaltschaft aus der Hast entlasten. Me MWI« Dresden — «ine «aSkiertr Kestnugl Pariser Blätter melo^n aus Berlin, daß in einer Kaserne in Dresden von der inte» alliienen Militärkontrollkommisjion 20 verschiedene Ge schütze gefunden worden seien. Wir erfahre» hierzu, baß tatsächlich 20 Geschütze gesunde» worden sino. Es handelt fick jedoch um alte ausran gierte Stück«, dir schon seit 20 Jahren auf dem LSnigsbriicker Schießplatz als Scheib:n verwendet wurden. Die Geschütze sind vollständig unbrauchbar und ohne Verschluß. Die Koutrollkommission wird gut tun, einmal oas Wassenmnseum zu besichtigen — mit den dort ausgestellten „Feldschlangen" aus dein 16. Jahrhundert könnt« Deutschland eines Tages «inen fürchterlichen AngrissSkrieg br- ginuen! (Die Red.) Abbau der Tevijenvrrordnuug. Die Brrordnung über de» Abba» der Devisengesetze ist fertiggrstellt und bedarf nur noch der In h-n V- 'rbnni'gsrrftchuvf wird der Begriff '' n« so'» Aicho? -d-i.,!' der Devisenbank beibehalten, jedoch wird der Charakter dir Devisenbank in Zukunft von der obersten Lanbesbehörde verliehen werden und nicht mehr durch bei, Devisenkoministar, her abgebaut wird. Verboten bleibt der De Visenter min Hansel, soweit er sich auf Geschäfte von Devisen gegen Mark erstreckt. Beibehalten wird auch der Einheitsknrs. Auch die Auskunftspflicht der Devisenbanken wird in beschränktem Umfange beibehalten. In Wechselstube» wird durch Verordnung bis zu einem gewissen Grade die Abgabe von Valuten .^stattet. Tie Wirtschastsvcrhandlungen in Paris. In der gestrigen Sitzung der deutsch-französischen Wirtschastsverhaiidlunge» machte die Ungleichung der beiderseitigen Standpunkte Fortschritte, inan glaubt bestimmt, heute und in den nächsten Tagen weiter« Fortschritte zu machen, so daß Hoffnung aus eine Verständigung berechtigt ist. Blutige Zusammenstöße zwischen Faschisten und Karabinieri. Jii Molinella bei Bologna kam eS gestern zu einem Zusammen stoß zwischen Faschisten und Karabinieri, die beauftragt waren, mehrere Mitglieder des fafchiüischen Verbandes zu verhaften, wobei es ans beiden Seiten Verwundete gab. Gemütliches Amerika! Ein Neger, der eines Vergehen- gegen ein iveißes Mädchen beschuldigt war, wurde abends in den Straßen von einer Gruppe von Männern und Knaben durch 'S Schüsse und Schläge getötet. Hiernach wurden Zweifel laut, ob der getötete Neger auch der richtige Mann getocsen sei. Berliner Börse Mitgeteill von unserem berliner Bdrsenvertreter (Drahtberich» «Nienkurie In Billionen ' Berliner Nnsangskurfe Dt. «taatsaukih« b Pro«. Kelchs anleih» ««r-s.ReichsanIeibe Vf, pro», «eichsaui. »Btoz.Reichsanltihe Verkehrs»«!« «iektr. Hochbahn. - I. «ulltralien (>amburg>kad . . Hania . . . . > Korddenttch« Llohb Nohland-Linie . , Bankaktien keri^andelsariell. Kommers-n.Bnvatb. Darmst. ».Kaiionalb. Deutsche Dank , . Diskomo ... . Dresdner Bank . - >Mtt«Id. Kredit . > ü «rawirksakti«» vochu«»r , . . . vud«m> *t. Lux Eilen« Steinkohlen. «ellenttrchen . . . Hagener r-es» . . . . . Hohenlah» . . > . Als« .»»»», Lau« Mannesman!«. . . «kansssider. . . . Oberichl. Eisenbau Oberjchl. Etirnind. Bydnl, Ithetn. Bräunt. . . Jheinltahl. . . . Kombach«!. 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