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Sächsische Volkszeitung : 12.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192410124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19241012
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19241012
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-12
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.10.1924
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Saukörper aus Spritzbeton. Von Friedrich Huth, Architekt. In den letzten 20 Jahren hat sich aus ganz bescheidenen An fängen eine neue Technik entwickelt, die sich auf sehr mannig fache Materialien, auf flüssige und feste Stoffe, erstreckt und auch in den verschiedensten Industrien eine außerordentliche Be deutung erlangt hat. Es ist die Technik des Spritze ns. Wenn man nach einem Ursprung dieser Technik sucht, so wird man wahrscheinlich auf die kleinen Fläschchen zum Verspritzen von Odeurs oder die Eummibülle zum Ausstreuen von Insekten pulver zurückgehen müssen. Kleine Ursachen, große Wirkungen! Denn die großen Apparate zum Verspritzen von Farben und Lacken, Desinfektionsmitteln, Kalkmilch und Mörtel fzum Streichen oder Verputzen von Wänden und Decken) von Glas flüssen, von Teer und Asphalt und schließlich von Zement und Beton, sind zwar sehr verschieden konstruiert, beruhen aber doch fetzten Endes auf demselben Prinzip: die Stoffe durch kompri mierte Luft, durch Gase, zum Teil unter Anwendung von Hitze, zu zerstäuben, in einen feinen Nebel zu verwandeln und gegen die Körper zu schleudern, die mit dem Stoffe bedeckt werden sollen. Der Spritzbeton bildet nun ein besonderes, höchst inter essantes Kapitel, weil sich nämlich weit über den urspriinglick-en Zweck hinaus aus dieser anfangs höchst bescheidenen Technik eine neue Bauweise entwickelt hat. Man bedeckt nicht nur Bau skörper mit Zement- oder Betonschichten, sondern man erzeugt vroße tragend« Baukörper durch Spritzen des Betons. Das jSpritzen oder Schleudern des aus Zement und scharfem Sand ibestehsnden Betons hat nämlich ein« sehr dichte Lagerung des Materials zur Folge, woraus sich die außerordentliche Festigkeit, Tragfähigkeit und Dichtigkeit der Baukörper aus Spritzbeton ergibt. Die Betonmasse kann entweder auf ein Eisengerippe, jein Drahtgewebe oder dergl. aufgebracht werden, das zur Ar mierung des Betonkörpers dient, oder man kann, z. B. bei Her stellung von Gewölben, den Spritzbeton auf ein Lehrgerüst auf- tzringen und nach dem Abbinden de» Betons das Lehrgerüst ent sfernen. Es sind übrigens verschieden« Systeme bekannt: so namentlich das Preßzementverfahren des Ing. Wolfsholz und jdas Torkretverfahren der Torkret-Gosellschaft. Die für derartig« Arbeiten angewendeten Maschinen ver schiedener Herkunft arbeiten nach zwei Methoden. Zn dem einen Falle wird ein nur wenig angefeuchtetes Gemisch von Zement und Sand durch den Schlauch getrieben, erst am Ende desselben mit dem hier zutretenden Druckwasser gemischt und so in den fpritzfertigen Mörtel umgewandelt. In dem andern Falle wird der fertig« Mörtel aus einem Behälter durch di« Schlauchleitung getrieben und gegen di« zu bekleidenden Bauteile oder Lehr gerüste geschleudert. Beim Torkretverfahren wird die Lust im Kompressor auf einen geeigneten Atmosphärendruck gebracht, so dann im Tektor die Betonmass« gemischt, durch einen Schlauch gedrückt und durch die Düse der Ausflußöffnung in gleichmäßiger Weise zerstreut. Da» Wasser wird dem trockenen Zement-Kies- ssand-Gemisch, das vom Tektor kommt, erst beim Austritt zuge führt. Denn das ziemlich trockene, nur ganz wenig angefeuchtete Gemisch läßt sich leichter durch den Schlauch treibe» als eine dickflüssig« Mischung. Als einfaches Beispiel möge zunächst die Herstellung frei stehender Wände aus Spritzbeton dienen. Man stellt aus Brettern eine Lvandverschalung her, die etwa wie eine rohe Breitwand jaussieht und die nötigen Türöffnungen enthält. Ueber diese Wandverschalung ist ein Eisengeflecht gespannt. Nun schleudert man den Beton gegen das Eisenzeflecht bezw. die Verschalung. Der Beton umkleidet da» Geflecht, verbindet sich fest mit diesem, Iso daß nach dem Abbinden des Spritzbetons die Holzverschalung entfernt werden kann. Zn jüngster Zeit hat man sich dieser Technik auch zur Her stellung von massiven Dächern bedient.Zm Juni vorigen Jahres wurde eine groß« Lagerhalle der Berlin-Anhaltischen Maschinen- bau-A.-E. (110 gm Dachfläche) mit einer Torkrethaut versehen, und im Oktober das Dach einer neuerbauten Montagehalle in derselben Weise ausgefllhrt. Im ganzen handelt es sich um 1500 gm Grundfläche. Di« Torkretdachhaut ist 3,5 cm stark: als Träger derselben hat ein Drahtgewebe Verwendung gefunden. Der Sprihmörtel hat sich bei den verschiedensten Versuchen als fo dicht erwiesen, daß keine weiteren Dichtungsmittel erforder lich wurden. Auch di« beiderseitig« Dachrinne wurde anstelle der sonst gebräuchlichen Zinkrinn« in Torkret ausgeführt. Das Torkretverfahren ermöglicht di« Ausführung sehr leichter Betondecken: st« sind von weit geringerer Stärke als di« sonst üblichen horizontalen oder gewölbten Betondecken und werden nur 3 bis 1 om stark ausgeführt, in Rücksicht auf die größere Gleichmäßigkeit und Dichtigkeit der Masse. Zn vorliegendem Falle wurde das Dach in der Weif« hergestellt, daß di« Dach platte in angemessenen Entfernungen durch nach innen vorsprin- gende Rippen verstärkt wurde. Nach Herstellung einer gewissen An zahl dieser Rippen, die durch 8 mm starke Rundeisen bewehrt sind, wurde sofort das Drahtgewebe von 25 mm Maschenweite auf der Schalung abgerollt und an den Stellen, wo sich die Eewebebahnen gegenseitig überdecken, ein Rundeisen von 6 mm Stärke angeflochten, um hier den notwendigen Zusammenhalt zu erreichen. Der Torkretauftrag erfolgte in 2 Lagen, und zwar zunächst so weit, daß das Drahtgewebe und alle Bewehrungseisen mit dem Zementmörtel umkleidet waren. Auf diese Weise war eine starke Dachhaut von etwa 2,5 cm erreicht. Dann erfolgt« die Herstellung der Oberschicht in einer Stärke von etwa 1 cm. Wenn ein gewisser Teil des Daches fertig war, konnte man mit dem Ausschalen beginnen und die Schalung an anderer Stelle aufs neue verwenden. Pappr für Sauzv-ecke. In letzter Zeit hat man vielfach Platten aus Faserstoff, namentlich Papp« und ähnliche Fabrikat«, für Bauzwecke ver wendet, z. B. zur Herstellung leichter Wände, von Wandbe kleidungen und Dcckcnsüllungen etc. Es hat sich aber hierbei die Notwendigkeit ergeben, diesen Platten eine solche Härte und Stoß- sestigkeit zu verleihen, daß sie Baukörper aus Holz, Drahtputz wände etc. zu ersetzen vermögen. Man hat zu diesem Zwecke z. B. mehrere Papplagen durch Verleimen miteinander verbunden und das Erzeugnis mit Oelanstrich versehen. Dies« geölten Pappen werfen und verziehen sich aber leicht und besitzen keine ausreichende Härte. Ein« Firma, die sich in bautechnischen Kreisen allgemein durch zweckmäßige Konstruktion transportabler Baracken bekannt gemacht hat, hat sich nun ein Verfahren zur Herstellung von sestcnPlatten aus Faserstoffen, wie z. B. Pappe und dal. patentieren lassen (DRP. 388119). Aus der Patentschrift gebt hervor, daß vas Wesen der Erfindung in der kombinierten Behandlung der einzelnen Faser- stofstafeln in einem Oelbade unter Druck besteht, in der darauf folgenden allmählichen Lufttrocknung und im Zusammenleimen der so getränkten einzelnen Tafeln. Durch die besonder« Art der Behandlung im Oelbade (20 bis 50 Grad L.) wird eine gleich- mäjjige Verteilung und Durchdringung der Flüssigkeit innerhalb der ganzen Tafel erreicht und eiu völliger Abschluß aller Poren des Faserstoffes durch die ganze Tafel hindurch bewirkt, sodaß ein homogenes, ölgetränktes Erzeugnis entsteht. . Bei der sich daran unmittelbar anschließenden langsamen Lufttrocknung findet ein« Verharzung der Oelmasse statt, die sich als überaus fein verteiltes Harz in allen Poren der Faserstoff tafel so fest ablagert, daß ein Schrumpfen, Verwerfen oder Ver ziehen der Tafel nicht möglich ist. Die Platten sind, wie in der Patentschrift weiter betont wird, für Wand- und Deckenflächen bei Herstellung von Baracken und ähnlichen Baulichkeiten zu ver wenden und zeichnen sich durch hohe Stoß- und Zugfestigkeit cuis. Es möge hier noch ein anderes Patent Erwähnung finden, welches kürzlich (DRP. 389536) erteilt wurde. Nach diesem Verfahren werden zwei oder mehrere Pappenbahnen miteinander verklebt, doch findet als Klebmittel Wasserglas Verwendung, und zwar im Ganzen zehn Prozent des Pappengewichts. Man kann verhältnis mäßig porös« Pappen verwenden, um die Menge des aufzu nehmenden Wasserglases zu erhöhen. Man erhält bei diesem Ver fahren nicht nur sehr fest« und steife, sondern auch sehr n zjserdich-te Papptafeln von großer Feuersicherheit. . Lauifernsprecher. Der allgemein gebräuchliche Fernsprecher gewöhnlicher Bauart seht voraus, daß die angerufcne Person oder deren Vertreter in der Lage ist, an den Apparat heranzutreten und den Hörer an das Ohr zu nehmen. Diese Voraussetzung trifft aber für die Beschäftigung mancher Personen nicht zu, und vor allen Dingen ist der übliche Fernsprecher nicht geeignet, mehrere Personen in einem Raume gleichzeitig etwas mitzuteilen. Für derartige Fälle bedient man sich des sogenannten Lautfernsprechers, bei dem die Worte noch in größerer Entfernung vom Apparate verständlich sind. Ein auf der Eisenbahntechnischen Ausstellung i» Berlin- Seddin ausgestellter und erläuterter Lautfernsprcchcr unter scheidet fi ch vom Fernsprecher gewöhnlicher Bauart vor allem dadurch, daß die in den Aufnahmeapparat hinein gesprochenen Worte vom Empsangsapparat nahezu in der gleichen Stärke wiedergegeben werden. Man verwendet auch Lautfernsprecher mit besonderen Armhörern vorteil haft dort, wo wegen starker Vetriebsgeräusche eine Verständigung durch den gewöhnlichen Fernsprecher nicht oder nur schwer zu erreichen ist, z B. in elektrischen Kraftwerken, Kesselschmieden, Lokomotivschuppen usw. Seiner besonderen Eigenschaften wegen, wozu nicht am wenigsten weitgehende Anpassungsfähigkeit an gegebene Betriebsverhältnisse gehört, wird der Lautfernsprecher im Eisenbahnbetriebe zu den verschiedenste» Zwecken benutzt. Die starke Sprachwirkung wird im allgemeinen nicht durch grundsätzliche Aenderungcn im Aufbau der Apparate, sondern durch die Anwendung stärkerer Sprechströmc, für stärkere Strombelastung eingerichteter Mikrophone, durch kräftige Magnetsysteme und eine besondere Schaltung erreicht. Das Anrufen erfolgt beim Laut fernsprecher ebenso wie beim gewöhnlichen Fernsprecher. Am einfachsten ist die Schaltung einer Lauifernsprechanlage im Elsenbahndienst, wenn lediglich zwei Stellen miteinander verkehren sollen. Das ist z. B. dann der Fall, wenn im Ver schiebedienst der Eisenbahn eine einwandfreie Verständigung zwischen Ablaufberg und Stellwerk herbeigeführt werden soll. Das vielfach gebräuchliche Verfahren, dem Stellwerk die Nummer der verlangten Gleise dadurch bekannt zu geben, daß man sic auf die Puffer der ablaufenden Wagen schreibt, ist unzuverlässig. Schon undeutlich geschriebene Zahlen können zu Mißverständnissen, Zeitverlusten und sogar zu Materialschäden infolge falscher Weichenstellung führen. Auch geben schlechte Beleuchtung, Nebel und Niederschläge leicht dazu Veranlassung, daß der Stellwerks beamte die Numern nicht erkennt. Zuverlässig wird der Betrieb, wenn eine Lautfernsprechanlage vorhanden ist Auf dem Stell werk schallen, unabhängig von Beleuchtung und Wetter, die Gleisnummern so klar und deutlich aus dem Telefon, als ob der zurufend« Beamte dem Stellwerkswächter unmittelbar gegen über stände. Dieser hat nicht nötig, seinen Platz an den Stell werkshebeln zu verlassen und kann jedem Befehle sofort Nach kommen. Hat er Zweifel an der Richtigkeit eines Kommandos, so kann er sofort zurückfragen, indem er einfach nach dem Apparat hinspricht. — Bei den Zentralbehörden der Bahn. z. B. den Eisenbahn direktionen, ist der Lautfernsprecher oft ebenso nützlich wie in den Verwaltungsgebäuden großer industrieller oder kaufmännischer Unternehmungen. Es kommt nämlich nicht selten vor, daß ein Direktionsmitglied in dringender Angelegenheit verlangt wird, während es gerade an einer Besprechung im Beratungszimmer teilnimmt. Muß nun ein Angestellter das Beratungszimmer betreten, um dem Betreffenden diese Mitteilung zu machen, so verursacht das immer ein« gewiß« Unruhe. Ist jedoch ein Lautfernsprecher im Zimmer angebracht, so kann der Ge wünschte ohne wesentliche Störung der Beratung und, was das Wichtigste ist, ohne jeden Zeitverlust benachrichtigt werden, in welcher Angelegenheit man ihn zu sprechen wünscht. Hierbei genügt es, wenn im Veratungszimmer an geeigneter Stelle ein Lautfernsprecher angebracht ist: die Telefonistin in der Zentrale braucht dann nur in einen Apparat gewöhnlicher Bauart zu sprechen. Der Lautfernsprecher dient auch dazu, in größeren Gebäuden wichtige Mitteilungen nach vielen Stellen gleichzeitig bekannt zu geben Dies ist besonders in arlamente» erforderlich, wo sich di« Abgeordneten nicht dauernd im Sitzungssaal aufhalten und in den Beratungs- oder Schreibzimmern anderweitig beschäftigt sind. Die Abgeordneten würden in diesem Fall in völliger Un kenntnis über den Verlauf der Sitzungen bleiben, wenn ihnen nicht die wichtigsten Vorgänge mit Hilfe des Lautfernsprechers zur Kenntnis gelangen. Eine solche Anlage mit über 100 Lautfernsprechern befindet sich seit vielen Jahren im Berliner Reichstagsgebäude in ständiger Benutzung. Kino für Uegen-e Zuschauer. Bruno Taut, der frühere Magdeburger Stadtbaurat, wegen seiner Vorliebe für die bunt« Behandlung von Straßenfronten und Innendekorationen auch als „der bunte Baurat" bezeichnet, hat sich einen Bildvorführungsraum für liegende Zuschauer (zur Vorführung von Lichtbildern, insbesondere kinematographischen Bildern) patentieren lasten. Es ist einleuchtend, daß lebende Bilder statt auf eine Wand ebensogut auf ein« Zimmerdecke ge worfen und dann von liegenden Zuschauern betrachtet werden können. Es mutet uns zunächst etwas merkwürdig an, daß das lebende Bild an der Deckenflächc des Theaters erscheinen und die Kinobesucher, womöglich auf weichen Polstern ausgestreckt, die Lieblingsfrau des Maharadscha oder die Nicbelungen liegend ge nießen sollen. Herr Taut hat aber anscheinend weniger öffentliche Vorführungen im Sinne, als vielmehr Vorführungen im Haus halte, Sanatorien, Krankenhäusern usw. Operierte und Kranke, die Wochen und Monate an das Krankenlager gefesselt oder zu Liegekuren verurteilt sind, würden ihre geistige Aufnahmefähigkeit durch Betrachtung des Films anregen und sich bei dieser Unter haltung weniger einsam und unglücklich fühlen. Di« Idee ist meines Erachtens leicht durchführbar, würde vielleicht für Kaffee häuser ein« besondere Atraktion bilden, und auch viele Aerzte werden unzweifelhaft Tauts Anreguicg als beachtenswert an erkennen. Für öffentliche Vorführungen wird die Einrichtung aber schon deshalb nicht in Betracht kommen, weil liegend« Per sonen weit mehr Raum beanspruchen als sitzende. Ein neues verfuhren ?ur fidtölung öer Bei seinen Untersuchung«» über insektentötende Mittel ist der Franzose Gabriel Bcrtcand darauf gekommen, das Chlorpikrin auf seine Eignung zur Tötung von Seidenspinnerpnpp-n zu prüfen, deren Abtötung sonst gewöhnlich durch Hitze erfolgt, lieber die Ergebnisse berichtet er im „Bulletin cke ia 8ociete ci'Lnco»- rageinent pour I'Inckuslrie blstionsle". Scho» die ersten Versuche an Ringelspinaercoccns bewiesen, daß diese für gasförmiges Chlorpikrin gut durchlässig seien. Aus den Versuchen, die zu nächst im Laboratorium zu Paris, dann an der Station für Seidcn- zucht zu Dragiugnan unternommen wurden, ergab sich, daß bei 20 mg Chlorpikrin im Liter di« Puppen in einer Stunde abze- tötet wurden, bei einer Temperatur von etwa 20 Grad C. Zur Abtötung von 1 >-8 Puppen brauchte man danach ungefähr 1 8 Chlorpikrin: das Verfahren ist also sehr billig. Die Cocons ver lieren den anhaftenden Geruch des Chlorpikrins sehr rasch — Es blieb nun nur noch die Frage zu beantworten, ob die Qualität der Seide nicht unter der Behandlung der Cocons mit Chlorpikrin leidet. Prüfungen nach dieser Richtung hin unternahmen die Station für Seidcnzucht zu Draguignan. das buboratoire cie la Conckition ckes 8c>ies zu Lyon und eine Seidenweberei zu Mar seille. Es ergab sich, daß durch die Behandlung mit Chlorpikrin weder die Qualität noch die Farbe der Seide leidet; sie laßt sich leichter verspinnen als nach Abtötung durch Wärme. vpnamit zum Mafchinrnabbruch. Eine derartige Methode zur Beseitigung einer Seil scheibe von einer Welle wird in der Zeitschrift „Foundry" beschrieben. Es war trotz Anwendung schwerer Hämmer nicht gelungen, die Scheibe, die einen Durchmesser von 2100 mm und eine Breite von 370 mm hatte, von der Welle zu entfernen, zumal auch verschiedene andere aus ihr be festigte Maschinenteile nicht beschädigt werden dursten Man griff daher zu Dynamit, einem sonst im Maschincbau ungewöhn lichen Mittel. Jede Speiche wurde mit einer großen Anzahl Bohrlöcher zum Einfuhren des Sprengstoffes vcr ehcn. Zur Beseitigung des Rillenkranzes der Scheibe sprengte man nun Speiche für Speiche und behielt auf der Welle nur noch die Scheibcnnabe zurück. Auch diese wurde nun mit Bohrlöchern für Dynamit versehen und durch erneute Sprengungen soweit gelockert und gespalten, daß es nur weniger Hammerschläge be durfte. um sie völlig zu entfernen. Der Zweck, den man bei diesem Verfahren verfolgte, nämlich die Welle und die sonstigen Maschinenteile unversehrt zu lassen, ist vollkommen erreicht worden. Ein inöischer R-'esenbaaaer. Die indische Regierung geht jetzt an den Ausbau umfang reicher Bewässerungsanlagen heran. Zu diesem Zweck hat man einen großen, etwa 300 Tonnen wiegenden Kanalbagger gebaut, dessen Schaufel etwa sechs Kubikmeter Erde faßt. Der Bagger hat einen Ausleger von 37 Meter und daher einen Wirkungsbereich von etwa 61 Metern im Umkreise. Da der Kanal eine Breite von 61 Metern besitzt, so reicht also die Auslegerweite des Baggers gerade aus, um von der Kanalmitte aus jede Stelle des Bau geländes erreichen zu können. Die Stundenleistung des Baggers soll etwa 250 bis 300 Kubikmeter betragen. Eine weitgehende Verwendungsmöglichkeit der Maschine ist ferner dadurch gegeben, daß der Bagger auch als Kran benutzt werden kann. In dieser Eigenschaft ist er imstande, eine Last von 22 Tonnen bei 38 Meter Ausladung zu heben. Tin?: ,^r Weissblech. Verzinnte Eisenbleche, sogenannte Weißblech«, müssen häufig für bestimmte Zwecke des Handels signiert oder auch für die Zwecke d«r Bearbeitung mit Linien und Zeichnungen versehen werden. Für diesen Zweck eignet sich eine Tinte, die aus einem Teil Kupfer in zehn Teilen Salpetersäure hergeftellt wird. Nach erfolgter Lösung setzt man noch zehn Teil« Master hinzu, um die Tinte gebra> ck-sfertig zu machen. Man kann dann mit einer Kielfeder ans dem Weißblech schreiben oder zeichnen: dieses muß aber vorher mit trockner Schiemmkreid« abg>:rieben sein, damit das Blech die Tinte gut annimmt. Tinte zum Schreiben auf Glas. Eine zum Schreiben aus Glas geeignete Tinte stellt man her. indem man 10 Teile Schellack vorsichtig in 75 Teilen Alkohol unter Erwärmen löst, diese Lösung mit einer Lösung von 18 Teilen Borax in 125 Teilen Wasser vermischt und diese Mischung mit 0,5 g Methylviolett versetzt. Signkertinte. Eine Signiertinte, die namentlich zum Beschreiben von Kisten geeignet ist, erhält man durch Auflösen von etwas Dam- marharz in Terpentinöl, das man, um die Lösung zu beschleuni gen, erwärmt, und durch Einrührcn von sehr fei» gemahlene» schwarzer Farbe (z. B. Lampenrutz) in diesen Firnis. Die Tinte muh gut verschlossen aufbcwahrt werden. Wenn sie zu dick ge worden ist. verdünnt man sic mit Terpentinöl. unci lilr kvti». Ißttsn». SiHmss-Ans-i, ^vntrMsii?»«. liefert MiiMei'.Si'eMii-i.
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