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Lonnersrag. den. 2v. September 1924. Nr. 223, Seite ') Grundsteinlegung -er Sl. Paulus-Kapelle in Dresden-Plauen Dresden, den 24. September. Auf der Bernhardstraße zwischen Bayreuther und Bam- berger Straße in Dresden-Plauen kündet inmitten anderer Neu bauten. von denen teils schon der Hebebaum grüßt, ein schlichtes Bauschild ein besonderes Werk: Bau der St. Paulus- Kapelle. Bauherr: Gesellschaft der deutschen Oblaten, Dres den. Schon seit Wochen rühren sich geschäftige Hände und schon streben ringsum Pseiler und Wände zur Höhe. Heute schon lassen sich die Ausmaße des neuen Bauwerkes überschauen; kein Prunkbau ist im Entstehen, aber Dresden-Plauen bekommt seine heihersehnte Notstandskirche. Ein sonniger Herbsttag ging zur Neige. Die Maurer hat ten Ziegel und Kelle aus der Hand gelegt. Feierstimmung lag über dem Orte der Arbeit. Von der Apsis, die sich bereits alles überhöhend vom Abendhimmel abhebt, grüßt zum ersten Male das Kreuzeszeichen, ergreifend schlicht, auf einem Sandhügel errichtet. Eine festlich gestimmte Menge hatte sich auf dem Bau platz eingefunden, an ihrer Spitze die geistliche Behörde, der übrige Klerus von Dresden und zahlreiche andere pro minente Persönlichkeiten der hiesigen Gemeinden. Die feier liche Grundsteinlegung zu einem neuen Gotteshause sollte vollzogen werden. Ein Bischof schreitet mit Mitra und Stab über den Bauplatz. Unter Assistenz des Pater Pro vinzial der Oblaten von Hünfeld und des H. Pater Rektor der Dresdner Niederlassung sieht er inmitten der werdenden Mauern zum Allerhöchsten, daß diese Stätte ein Ort des Glaubens, der Gottesfurcht, der Liebe und des Friedens werden möchte. Ein erhebendes Bild, als der Bischof zum Segen seine Arme aus breitet eben an der Stelle, die einst den Hochaltar tragen soll: ^äjutorium nostrum in aomins llomivi! — Es segne euch ihr Steine und Mauern, der allmächtige Gott, zu dessen Dienst ihr bestimmt seid! Ein betender Bischof inmitten einer Arbeits stätte! Eine Harmonie von Gebet und Arbeit, wie sie nur der Katholizismus kennt. Die ersten Hammerschläge werden getan und der feierliche und denkwürdige Akt der Grundsteinlegung ist vollzogen. Die Nacht spannt ihr Sternenzelt über den ge heiligten Ort und frisch werden am neuen Morgen die schassen den Kräfte ans Werk gehen. Eckstein um Eckstein aufeinander- zutürmen, bis das Dach sich über der neuen Wohnung Gottes wölbt. » Die Festesstimmung fand ihre Fortsetzung bei der unmittel bar anschließenden Feier im W e st e n d s ch l ö ß ch e n. die durch einen von Herrn Kantor Schröter verfaßten Borspruch stimmungsvoll eingeleitet wurde. P. Rektor Balgo begrüßte die Erschienenen im Namen der Dresdner Oblatenniederlassung, insbesondere den Diözesanbischof Dr. Christian Schreiber, der heute zum erstenmal unter der neu entstehenden Gemeinde Dres den-Plauen weile; ferner den P. Provinzial Dr. Leyendecker aus Hünfeld, einen der eifrigsten Förderer des begonnenen Wer kes, und ferner alle übrigen Erschienenen des Klerus und Laien standes. Er wies hin auf die Tragweite des Ereignisses, der Gründung eines Klosters und einer Kirche in Dresden-Plauen. Wenn so' ein Kloster grundgelegt wird, dann wird ein Bogen aufgelegt, der sich hinausspannt in die fernste Zukunst, dessen anderen Träger man noch gar nicht kennen kann. Der heutige Tag sei ein Ereignis für die Oblatenpatres, wie für die Ge meinde. Schon lange habe man nach einem Gotteshaus ge strebt, um herauszukommen aus den ärmlichsten Verhältnissen. Um die neue Kirche werde sich bald ein geschlossener Pfarrbczirk mit einer neu aufblühenden schönen Gemeinde legen.. Der Red ner schloß mit dem Wunsche, daß sich von der neuen heute grundgelegten Stätte aus ein Strom reichster Gnade ergießen möge. Alsdann ergriff Bischof Dr. Chr! stian Schreiber das Wort. Er gab ebenfalls seiner Freude Ausdruck über das heu tige Ereignis, das für das alte wiedererstandene Bistum Mei ßen von größter Bedeutung sei. Die Niederlassung der Patres- Oblaten ist seit der Glaubensspaltung die erste Niederlassung einer Ordensgesellschast in Dresden. Der bischöfliche Redner wies auf die engen Beziehungen hin, die ihn gerade mit den Patres-Oblaten aus seiner früheren Tätigkeit in Fulda verbin den. Er habe in den Oblaten-Patres immer mehr Seelsorger erkannt, wie sie unsere Zeit braucht, die die ganzen Nöte unserer Zeit gefühlt haben. Er dankte der Ordensgesellschaft, daß sie seiner Einladung nach Dresden gefolgt sei. Er werde ihnen hier in Dresden-Plauen einen eigenen Psarrbezirk einräumen, dessen Abteilung bereits erfolgt sei, und wozu der apostolische Stuhl bereits seine Genehmigung erteilt habe. In der voll zähligen Vertretung der hiesigen geistlichen Behörde erblicke er eine gute Vorbedeutung sür das harmonische Zusammenarbeiten zwischen Ordens- und Weltklerus. Der Kirchenbau hier in Dresden-Plauen sei ein unaufschiebbares Bedürfnis. Wohnen doch in dem abgegrenzten Psarrbezirk, soweit bekannt, min destens 1500 Katholiken. Wenn wir also hier eine Kirche bauen, so besorgen wir nur das, was uns heiligste Pflicht ist. Von jedem, der Verständnis l,at, müssen wir darum erwarten, daß er unser Vorgehen versteht, billigt und sich darüber freut. Wir sind nicht engherzig, als ob wir meinen, wir allein würden es schassen, wir begrüßen jegliche Arbeit, die dazu dient, Gottes furcht und Gottesglaubcn im Volk zu erwecken, zu stärken und zu erhalten. Dabei hoffen wir aber auf die gleiche Wertung unserer Arbeit. Der Bau einer Kirche sei ein eminent gemein nütziges Werk. Der bischöfliche Redner sprach den Patres- Oblaten den innigsten Dank dafür aus, daß sie nunmehr schon zwei Jahre unter den armseligsten Verhältnissen mit apostoli schem Eifer in Dresden und im gesamten Bistum Meißen ge arbeitet haben und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sich ihre Tätigkeit noch vervielfachen werde, wenn von der Zentrale noch mehr Kräfte zu uns geschickt werden. Lebhafter Beifall oankte diesen bischöflichen Worten. Daraus nahm der Pater Provinzial Dr. Leyendecker das Wort, um zunächst dem Bischof Dr. Schreiber zu danken. Er sei es gewesen, der di« Oblaten nach Dresden gerufen kecke mit der Ausforderung, in Dresden-Plauen eine Pfarrei zu über nehmen. Er legte das Versprechen ab, den Wünschen der bischöf lichen Behörde stets in vollster Weise zu genügen. Redner ge dachte weiter zweier Männer, denen nicht zuletzt das l-eutige Werk zu danken sei, des hochw. P. Langer, der mit apostoli schem Eifer dahin gedrängt habe, »ich: nur in der Diaspora zu arbeiten, sondern in die Diaspora hincinzugehen, und des hochw. P. Kassiepe, der im Jahre 1919 die erste Mission in der Hofkirche geleitet habe. Durch Missionen in Amerika habe er unter Opferung eines guten Stückes seiner Gesundheit die ersten Mittel zum jetzt begonnenen Bari zusammcngebracht. Und endlich galt sein Dank dem anwesenden Architekten R. Zaeek. Wie der hochwürdige Redner ausführte, ist dies in Dresden- Plauen der zweite Kirchenbau, den er als Verantwortlicher unternommen habe. Am 21. Mai 1911 wurde in Brüssel der Grundstein gelegt für die katholische deutsche Kirche. Damals baute man in einer deutschen Diaspora eine St. Paulus kirche, heute habe man in einer katholischen Diaspora, in einer Hauptstadt, die gleich Brüssel zu den schönsten Städten Europas zählt, den Grundstein zu einer St. Pauluskirche gelegt. War doch unter den Aposteln keiner, der den Gedanken der Diaspora so als den seinen empfunden hätte, wie der Völker apostel Paulus. Die Verhältnisse seit 1914 haben sich gewaltig geändert. Es war interessant von den Geldgebern von damals zu hören. Wo wird das Geld diesmal Herkommen? Die Sorgen des Pater Provinzial hätten nur weitere Kreise hören solle». Schließlich weih man aber im Bistum Meißen genau, das zum Kirchenbauen Geld gehört und immer wieder Geld. Und der Weg nach der Eisenstuckstr. 27, 1., l., ist hoffentlich für jeden erreichbar, durch Post, Auto, Elektrische oder per Pedes Aposto- lorum, auf daß er dort in paulinischem Geiste seinen Beitrag abführen kan»! Denn „eine Kirche, sür die ich nichts gegeben habe, ist mir nicht ans Herz gewachsen!" Damit werden ihm die sächsischen Katholiken, die geschlossen mit Dresden-Plauen mit fühlen werden, restlos zustimmen. Und wenn die Silber- und Goldtalente auch nicht in Millionenzahlen regnen, das begon- nene Werk wird man nicht mehr zum Stillstand kommen Iahen. Vikariatspräses Kaiser überbrachte daraufhin die Glück wünsche des Dresdner Klerus und knüpfte daran als Kind der Stadt Dresden launige Erinnerungen. Pfarrer Schindler, Löbtau, sprach der entstehenden Nachbarpfarrei Mut zum be gonnenen Werke zu und beglückwünschte die Oblatenpatres im besonderen zur Wahl des Architekten, der an der Löbtauer und zuletzt an der Bischofswerdaer Kirche sein vortreffliches Könren erwiesen hat. Pfarrer Dr. Just sprach als Vertreter des Propstes die Glückwünsche der Mutterkirche aus. und velonre insbesondere die Notwendigkeit der Kleinarbeit in der neuen Gemeinde, um die sich in aufopfernder Weise schon bisher 22 Jahre lang Herr Lehrer Ritsche, Verdienste erworben hat. Zur Hebung der Feierstimmung trug nicht zuletzt der musika lische Teil bei. der von einem Klavier- und Violinduett und von der Iohannstädter Cacilia unter Kantor Joses Schröter bestritten wurde. Ein schöner Beweis von Zusammengehörig keitsgefühl, daß die Iohannstädter Sänger hier gaben. Bald wird hoffentlich auch die junge Gemeinde Dresden-Plauen ihre eigene Cacilia haben, wenn der Grundsteinlegung recht bald das Richtfest und die Weihe der St. Pauluskapelle gefolgt sein wird, des jüngsten Mittelpunktes katholischen Glaubens und Gemeindclebens im Bistum Meißen. Die künstlerische Leitung des Baues liegt in den Händen des akademischen Architekten R. Zaeek, dessen Entwurf aus einer Konkurrenz siegreich hervorgegangen ist. Vorläufig ist nur ein Teil des Entwurfes in Angriff genommen, der im Kellergeschoß einen geräumigen Gemeindesaal mit Vercinsbiihne enthalten wird. Darüber kommt die Kapelle zu liegen, die für spätere Zeiten nach dem eventuellen Anbau eines rechten Seitenflügels mit Kirche, als Gemeindesaal Verwendung sinden soll. Der Kapelle nach der Straße zu vorgelagert sind vor läufig die Wohnräume der Oblatenpatres, die später nach Errichtung des genannten Seitenflügels als Geseilschaiis- zimmer, Bibliotheksraum usw. dienen sollen. Man hasst den Rohbau, dessen Ausführung Baumeister I. G. Ha u s e r. Bautzen, obliegt, bis zum Eintritt des Winters unter Dach zu bringen — vorausgesetzt, daß die unentbehrlichen Gelder sticht aushören zu fließen. Katholiken Sachsens, laßt de» hoffnungsvollen Bau eure größte Sorge sein! Es ist eure Kirche, die hier in Dresden-Süd durch die Initiative der Oblaten im Entstehen ist. M. D. Dresden Sitzung des Bezirksausschusses Dresden. 24. September. Unter dem Vorsitze des Amts- kmuplmannes Schulze hielt der Bezirksausschuß der Amts- yauptmaunschast Dresden seine 1. Sitzung in der neuen Zu sammensetzung ab. Line lebhafte Aussprache über die Z u g t i e r st e u e r füllte einen großen Teil der Beratung aus. Der Berichterstatter führte aus, daß bei Erhebung des gesetzlichen Satzes von 16 Mk. für ein Pferd und 12 Mark für ein anderes Zugtier nur 55 000 Mark einkommen würden, während die für Beihilfen zur» Wegebau benötigte Summe sich auf 180 000 Mark beläuft. Ein im Anschluß an diesen Bericht gestellter Antrag verlangte die Erhöhung der Steuern auf den dreifachen Betrag. Ein zweiter dem entgegenstehender Antrag verlangte Beibehaltung des Mindestsatzes, ein dritter Vermittlungsvorschlag sah die Erhe bung des doppelten Satzes und die Ausbringung der fehlenden 50 000 Mark durch Bezirksumlage vor. Alle drei Anträge wurden abgelchnt, die Entscheidung liegt nunmehr beim Be zirkstag. Gleichzeitig abgelehnt wurden Anträge auf Erhöhung der Mitgliederzahl des Ausschusses. — Das Ausscheiden der Stadt Radeberg aus dem Bczirksverbande und die Ein gemeindung des Kammergutes Gorbitz in die Stadt Dresden wurde genehmigt. — Die bisher noch bestehenden örtlichen Klein- handelsverkaufspreiss für H a u s b r a n d k o h l e wurden auf gehoben und die Kohlenbezirksstelle der früheren Amtshaupt- mannschast Dresden-N. aufgelöst, da die Verhältnisse beide Ein richtungen überflüssig gemacht haben. Weitere Herabsetzung -er Kohlenpreise Vom Gewerbeamt wird uns geschrieben: Die Kleinver kaufspreise sür Hausbrandkohle betragen für 1 Zentner ab Lager: für Steinkohle je nach Herkunft und Sorte 1,65—2,18, sür Niederlausitzer Briketts 1,25, für Niederlausitzer Siebkohle 0,75 Goldmark. Kilfe gegen die Unwellerschäden Dresden, 24. September. Am 17. und 18. September haben Vertreter des Wirtschasts- und des Finanzministeriums, des Ministeriums des Innern, des Landeskulturrats und der Landesfinanzämter Dresden und Leipzig unter Zuziehung der örtlich zuständigen Finanzvorstünde diejenigen Gebiete des mitt leren und oberen Erzgebirges und des Vogtlandes bereist, in denen durch das anhaltende Regenwetter die Ernte, ins besondere die der Halmfrüchte, zum Teil schwer geschädigt worden ist. Auf Grund der hierbei gemachten Wahrnehmungen werden die zuständigen Stellen in nächster Zeit Entschließung darüber fassen, welche Hilfsmaßnahmen erforderlich und mög lich sind. : Kirchensteuer. Der Rat zu Dresden, Steueramt, teilt mit: Durch amtliche Bekanntmachung im Dresdner Anzeiger vom 12. September 1924 habe» wir darauf aufmerksam gemacht, daß der am 15. Mai 1924 bez. bei späterer Zustellung des Steuerbescheides binnen 14 Tagen nach der Zustellung fällig gewesene 1. Termin der von den Mitgliedern der evangelisch lutherischen und römisch-katholischen Kirchgemeinden zu zah lenden Kirchensteuer für das Rechnungsjahr 1924 sl. 4. 1924 — 31. 3. 1925) demnächst gemahnt wird. Wer dessenungeachtet Zahlung bis jetzt nicht geleistet hat. wird auf Grund von 8 314 der Neichsabgabenordnung aufgefordert, den Rückstand nunmehr binnen acht Tagen zu zahlen. Eine besondere schriftliche Mah nung ergeht nicht; vielmehr wird nach Ablauf von acht Tagen mit der zwangsweisen Einziehung der Rückstände begonnen. : Begräbnisbund St. Benno. Dresden. Donnerstag, den 25. September, abends ^8 Uhr, Vorstandssitzung im Gcsellen- haus, Käufferstraße 4. : Brandoersicherungsbelträgr. Für die Gebäudeversicherung wird am Oktobertermin 1924 ein Beitrag von je 1 Gold- sNenten-sPfennig für die Einheit erhoben sBekanntmachung der Brandversicherungskammer vom 22. August 1924 in Nr. 198 der Sächsischen Staatszeitung vom 26. August 1924). Dieser Be trag ist in der Zeit vom 1. bis 15. Oktober 1924 an die zu ständige steueramtliche Kassenstelle zu bezahlen. Das Beitrei- bungsverfnhren beginnt am 17. Oktober 1924. : Rückkehr Dresdner Kinder. Die am 15. August in das Dresdner Jugendheim nach Misdroy gereisten Kinder kehren in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag, 12,20 Uhr, zurück. Sämtliche Kinder werden bis Hauptbahnhof geführt. Ellern und Angehörige werden ersucht, ihre Kinder zu dem angegebenen Zeitpunkte in Empfang zu nehmen. : Der dritte diesjährige Jahrmarkt — Michaclismarkt — wird vom 19. bis mit 21. Oktober abgchalten. Sonntag, den 19. Oktober, ist das Auspacken und der Warenverkauf von 11 Uhr vormittags ab gestattet. Am Sonntag ist der Warenverkauf spätestens abends 6 Uhr, an den beiden anderen Tagen spätestens abends 7 Uhr einzustellon. — Der diesjährige Zwiebel- und Meerrettickmarkt wird, wie bereits schon mitgeteilt, vom 18. bis 21. Oktober in der Großmarkthalle und auf dem freien Außenmarktplatz an der Weißeritzstrahe abgehalten. : Umbau im Landtagsgebäude. Der für die parlamen tarischen Ferien eingesetzte Z w i s ch e n a u s sch u ß des Land tages war für vergangenen Sonntag zu einer Sitzung einbe rufen worden zu einer Besprechung über Umbauplüne im Land tagsgebäude. Die durch den Auszug der Staatsbank aus dem Landtagsgebäude sreigewordenen bczw. noch sreiwcrdcnden Räume im Erdgeschoß sollen für Zwecke des Landtags verwendet werden. Geplant ist die Schaffung von neuen Arbeitszimmern sür die Abgeordneten, die Einrichtung einer Badeanlage und die Verlegung der Landtagsbücherei. Beschlüsse sind noch nicht erfolgt. : Führungen durch das Hygiene-Museum. Vom ärztlichen Bezirksverein Dresden-Stadt wird uns mitgeteilt, daß sich eine so erfreulich große Anzahl von Aerzten zur Verfügung gestellt hat, daß die in der vergangenen Woche angekündigten Führun gen durch das Hygiene-Museum bis auf weiteres jeden Sonnabend von 3 bis 5 Uhr und Sonntag von 11 bis 12 Uhr (erstmalig Sonnabend, den 27. September) stattfinden werden. Es ist zu hoffen, daß ein reger Gebrauch von der neuen Einrichtung gemacht wird. : Sächsischer Lurnlehrertag. Die Hauptversammlung des Sächsischen Turnlehrervereins (Sächsischer Turnlehrertag) sinket vom 25. bis 28. September in Dresden statt. Verbunden mit ihm wird am 26. und 27. September das erste Turn- und Spielfest der höheren Schulen Sachsens. : Bund der technischen Angestellte» lind Beamten. Ter am Sonnabend eröffnet« .Bundestag der technischen Angestellten und Beamten wurde mit einem Referate oes Gesthäflsführers Schweiher-Berlin Uber die Organisationsgrnndsähe des Bundes fortgesetzt. Tie Verfassnngsfrage wurde zur weiteren Erörte rung dem Ausschuß uberwiesen. : Zcntralverband der Invaliden- und Witwen Deutsch lands. In den fortgesetzten Verhandlungen des hier tagenden Zentralverbandes der Invaliden und Witwen Deutschlands be- richtete RcichstagSabgeordnetcr Karsten-Berlin über die Tätigkeit der sozialpolitischen Abteilung, über soziale Fürsorge uno den Stand der Sozialversicherung. Verwahren müsse sich die Organi sation gegen die Durchführung der Fürforgepflichtveroronung, in der sie keine Vereinheitlichung sicht, sondern eine Gleich, niachcrei nach unten, in dem alle Sozialfürsorge auf den Stand- Punkt der Armenpflege herabgeorückt werde. Es gelte darauf hinzuarbeiten, daß ein Umbau der Sozlalvetrsicherungsein- richtungen auf einheitlicher Grundlage zustande kommt. In der der Aussprache hattx der Reichsregierungsvertveler Ministerialrat Tr. Wö lz-Berlin vom Reichsarbeitsministerinm versichert, das Neichsarbcitsministerium weroe grundsätzlich dafür eintreten, daß allmählich die Durchführung des Versicheruugsgebanlcns und nicht die des VersorgungSgedankens erreicht werde. : Letzte Vorführung der historischen Spinnmaschinen In der Iahresschau. Am Donnerstag, den 25. September, werden in der Zeit von vormittags 10 Uhr bis nachmittags 5 Uhr zum letzten Male die historischen Spinnmaschinen der Firma Claus; in Flöha im Betrieb vorgeführt. : Ein beklagenswerter Unglücksfall ereignete sich am Dienstagnachmittag im Grundstücke des Fleischermeisters Tietze, Trachenberger Platz, Ecke Barbarastrahe. Hier hatte jemand in unglaublichem Leichtsinn Sprengkapseln aus einem Schutthaufen abgelegt. Der Schutthaufen war znmr be reits weggeräumt und die Kapseln gesunden worden, eine aber muß dabei übersehen worden sein. Diese fand unglücklicher weise ein sechsjähriger Knabe, der mit anderen Kindern auf dem Hofe spielte. Er schlug mit einem Stein auf die Kapsel, diese explodierte und verletzte das Kind sehr schwer. Es wurde ihm die linke Hand völlig zerrissen und eine Kniescheibe schwer beschädigt. Dieser Fall weist die Allgemeinheit wieder einmal darauf hin, welche Verantwortung derjenige aus sich ladet, der in der Verwahrung oder Ablegung von Sprengkörpern nicht die alleräußerste Vorsicht walten läßt. : Ticbcösrechheit. In Vorstadt Plauen stieg «in Dieb mittags in ein Hochparterre-Fenster ein und entwendete aus der Wohnung einen Morgenauzug, Währeno die Wohnungsinhaber sich in der Küche aushielten. Ter Spitzbube verließ durch die Vor saaltür die Wohnung, ohne daß ec angehalten worben wäre, trotzdem ihm Hausbewohner begegnete». Leipzig ) Ein Pferd von der Straßenbahn getötet. Am Montag- nachmittag fand aus der Sndstraße ein Zusammenstoß zwischen einem Straßenbahnwagen und einem mit zwei Pferden bespannte,, Landwagen statt. Der Zusammenstoß war s» heftig, oaß eines der Pferde sofort getötet wurde. Personen wurden nickt ver letzt. Gemeinde- und Bereinswesen 8 Dresden-Neustadt. An diesem Donnerstag. Freitag und Samstag, abends 8 Uhr in unserer Psarrkirch? Predigt-Triduum. — Der hiesige katholische Iünglingsverein feiert am 2. Ok tober sein 16. Stiftungssest. Auch eine würdige kirchliche Feier soll am Sonntag, den 28. September, früh 7 Uhr, in unserem Gotteshause vorausgehen — bestehend in feierlichem Gottesdienst mit Generalkommunion aller Vercinsmilglieder. Zur Vorbe reitung sinden an obengenannten Tagen Predigten statt, wozu alle Psarrangehörigen freundlichst eingeladcn sind. Besonders wollen alle Jünglinge den Besuch dieser Gnadenabende als ihre Ehrenpflicht betrachten und vollzählig erscheinen. Besondere Beichtgelegenheit in unserer Pfarrkirche durch einen auswärtigen Priester Sonnabendabend von 6 Uhr an. Also, katholische Jüng linge von Dresden-Neustadt, ein ehrlich Tapfer und Treu auch eurem lieben Herrgott! 8 Dresdcn-Friedrichstadt. Die katholische Pfarrgcmcinde zu Dresdcn-Friedrichstadt veranstaltet am Sonntag, den 12. OK tober 1924. im großen Saale des Keglerhcims, Friedrichstraße 12 ein Konzert zum Besten ihrer Pfarrkirche. Fräulein Maria Lu nik — Klavier — sowie die Herren Kammermusiker Theo Bauer — Violine —. Karl Kaiser — Klarinette —. El. Braun — Kla vier — und Konzertsänger Leo Papst werden in liebenswürdiger Weise ihre Kunst in den Dienst der guten Sache stellen. Ter Kirchenchor „Cacilia" Friedlichstadt unter der Leitung des Herrn Organisten Flesch bringt mehrere Tonstücke zu Gehör. Am Schlüsse wird die jugendliche Spitzen- und Bcrwandlungstanzerin Erna Haas mehrere reizende Tänze aufsühren. Der hochwürdigste Herr Bischof hat sein Erscheinen zugesagt. Beginn des Konzertes v Uhr nachm. Eintrittspreis 1 Mark. Nach dem Konzert ist «all. Leipzig. („Krcuzbllndnis", Gruppe Sk. Trinitatis, katho lische Erneuerungsbewegung.) Sonntag, den 28. September, 1L8 Uhr Gruppen-Abend mit Vortrag vom Bundesbrnder Franz Harbich im Lokal: Auguste-Schmi-dt-Haus. Drcsdl »er Straße 7. Gäste wilikommenl Friese.