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Nummer 217 - 23. Jahrgang 6mal wöchtl. Bezugspreis: f. Septeniber 2 R.-M. auSschl. Bestellgeld. Berechnung der Anzeigen nach Rc»t.>Mark. Preise: Tie eingespaltene Petitzeile 60 H. s. Familie», u. BereinSanz., Gesuche 20 H. Die Petit-Neklamezeile 89 mm breit, 1 .tt. Osfertengebnhr für Selbstabholer 20 /Z>< bei Uebersendung d. d. Post ausserdem Porto» Zuschlag. Preis f. v. Einzelnummer 10 Renten-Psennig. Geschäftlicher Teil: Joses Fob mann. Dresden. SiicklWe Donnerstag, 18. Sept. 192^ Falle höherer Gemalt erlischt jede Verpflichtung auf Lieferung sowie Erfüllung v. Anz.-Aufträgen lh Leistung v. Schadenersatz. Für undeutlich u. d. Fernspn übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Vers antwortung. Unverlangt eingesandte u. mit Mckportg nicht versehene Manuskripte werden nicht ausbewahrt, Sprechstunde der Redaktion 5 bis 6 Uhr nachmittags, hauptschrifilciter: D r. I o s e s AI b e r t. D r e s d e n VMMung Tageszeitung für christliche Politik und Kultur^d^ IGesckiäftsstcUe der Sächsischen VvIkS^ctlnua und Truck und Verlag: Sarouia-Buchdruckcrei GmbH-, TresScn-ri. IS. s-oNicinstrasic N>, gernrus 32702. Polt. Ichcckioi»»TreSden N7V7 üiilkkWWii IO VW ' Ae Well ükk FlM ' Jas aeae Mil Redaktion der Lnil»sifkl,en ^oitszettuna Dresden - r.'l. w. Holbciilslranclli. ^enir»' 327L2 und A!tr38 Der günstige Bericht Boungs See aassezelAele kiliSkM in Paris ! As iranzäiiiiü-enzliiA WMKroieiil Die Verbilligung -er Pro-nklion Zu der Aktion der Neichsregierung, die die Ver billigung der Produktion bezweckte, wird lins von wirt- schastspolitischer Seite geschrieben: Mit den dieser Tage amtlich angekündigten Maßnahmen der Reichsregierung zur Herbeiführung eines Preisabbaus ist tatsächlich ein sehr gewichtiger Schritt unternommen worden, der wirtschastspolitisch von der allergrößten Bedeutung ist. Eine Verbilligung der Produktion ist nicht möglich durch Maßnahmen von unten herauf, sondern von oben herab. Der Appell an die Uneigcunützigkeit und an das soziale Empfinden oder gar an Geschäftsmoral hat immer nur beschränkten Wert. Wenn die Produktion bestehender oder steuerlicher Vorschriften wegen in ihrer freien Entfaltung gehemmt ist, dann helfen alle Vorstellungen nichts, die Existenz und ihre Sicherung sind eben Momente, die alles andere überwiegen. Der Staat selber muß ansangen. Und endlich ist der Ruf, den wir an dieser Stelle immer wieder erhoben haben, in etwa erfüllt. Die Tarife der Verkehrsunternehmuugen müssen herabgesetzt werden, und damit Hand in Hand muß eine Ermäßi gung der Kohlenpreise gehen. Außerdem muß die Produktion von lästigen finanziellen Fesseln, wie sie insbesondere in der Umsatzsteuer bestehen, befreit werden. Nach diesen drei Richtungen ist nun in der Tat die Ne gierungsaktion erfolgt. Sie ist noch nicht etwa vollkommen, aber sie ist doch ei» vielversprechender Anfang. Und auch dieser Anfang war nur möglich dadurch, daß durch die Londoner Ver- einbarungen in unser gesamtes Wirtschaftsleben eine größere Stetigkeit gebracht iverden kann. Weder die Herabsetzung der Tarife noch der Kohlenpreise, noch die Ermäßigung der Umsatzsteuer non 2)4 auf 2 Prozut und zwar schon mit Wirkung vom 1. Oktober ab können auf die Dauer befriedigen. Auch eine Umsatzsteuer von 2 Prozent ist lkür die Produktion noch drückend genug, aber eine Erleichterung ^ ist immerhin gegeben und die wichtigsten Voraussetzungen fiir einen allgemeinen und systematischen Preisabbau sind geschaffen. Ist erst einmal das Brot, der Industrie die Kohle preiswert zu beschaffen, und wird der Transport dieses Urprodukts zu erträg lichen finanziellen Bedingungen möglich, dann wird die Pro duktion als solche rascher angekurbelt werden können, als das unter den gegenwärtigen Verhältnissen möglich war, und auch die Produktionsergebnisse werden, weil sie notwendigerweise billiger als bisher in den Verkehr kommen können, und weil sie obendrein noch mit einer geringeren Umsatzsteuer belastet sind, leichter und schneller Absatz finden. Besonders zu be grüßen ist es, daß die Reichsregierung mit diesen Maßnahmen, insbesondere mit der Herabsetzung der Umsatzsteuer nicht länger warten will und durch eigene Machtvollkommenheit diese Herab setzung vorwegnimmt ohne die Entscheidung der gesetzgeberischen Instanz, des Reichstages, abzuwarten. Es würde in diesem Falle freilich eine wertvolle Zeit vergehen und die Entscheidung Anirde erst in einem Zeitpunkte möglich sein, in welchem die Produktion wegen der vorgeschrittenen Jahreszeit die Erleich terung sich nicht mehr zunutze machen könnte. Auch iin soziale» Intersse ist cs außerordentlich zu begrüßen, daß es nun jetzt doch wahrscheinlich wird, daß geplante Produktionseinschränkungen unterbleiben, und daß andererseits andere Produktionszweige wieder zu einer Erweiterung ihrer Beschäftigung übergehen können. Die oben erwähnten Maßnahmen würden indessen nicht ausreichen, um eine klare Bahn zu schaffen, wenn nicht im Zu sammenhang damit andere vorwiegend aus der Inflationszeit stammende Hemmungen abgebaut oder ganz beseitigt würden. Auch hier hat die Neichsregierung einen entschlossenen Schritt vorwärts getan. Es kommen eine Reihe von Devisenvorschns- ten in Wegfall, die ohnehin jetzt, nachdem die Währung sich stabil gehalten hat, und die Erhaltung ihrer Stabilität auch weiterhin gesichert erscheint, nicht mehr erforderlich sind. Was aber noch wichtiger ist: Es wird eine Erweiterung der Kredit gewährungen angekündigt. Die Diskontierungs- und Be- keihungsguote wird zunächst um 10 Prozent erhöht und dieser Betrag wird ausschließlich für die Zwecke der Produktions steigerung Verwendung finden. Allerdings darf nicht verkannt werden, daß hier eine schwere Gefahrenquelle liegt. Schon bei früheren Gelegenheiten haben wir beobachten können, daß Kre ditvermehrungen sofort auch zu Preissteigerungen führten. Würde inan das jetzt nicht von vornherein streng verhüten Können, dann würde freilich der eigentliche Zweck der Regierung». Maßnahmen, nämlich die allgemeine Preissenkung vereitelt werden. Die Reichsbank wird auch wieder Dreimonats-Wechsel entgegennehmen und Bankakzepte diskontieren. Mit all diesen Maßnahmen werden Möglichkeiten geschossen, um das Kredit- und Kapilalbediirfnis der Industrie in erhöhtem Maße berück sichtigen und befriedigen zu können. Der größte Druck lastete in den letzten Monaten ja um deswillen auf der Wirtschaft, ivcil aus Gründen der Erhaltung der Währung die schärfsten Kreditbeschränkungen Platz greifen mußten. Auch heute ist man vielfach in Wirtschaftskreisen noch nicht von gewifsen Gepflogen heiten, die in der Inflationszeit zur Uebung geworden waren, abgekommen, und auch die scharfe Feuerprobe und die schmerz liche Reinigungskur. die unsere Wirtschaft seit den Tagen der Inflation bis heute hinter sich hat, hat es immer noch nicht ver mocht, alle Schäden auszumerzen. Der Zwang, daß das ge schieht, wird sich aber solange weiter geltend machen müssen, bis wir tatsächlich wieder auf einer normale» und gesunden Basis stehen. Diese normale und gesunde Basis kann nur ein gesundes und normales Preisniveau sei». Wenn die Reichsregierung in diesem Augenblick zur Erzielung eines solchen lNiveaus bestimmte Vorkehrungen treffen muß. so vermag sie Paris, 17. September. Der Bericht, den Owen Doung gestern der Reparationskommission erstattete, hat. nach dem Ur teil der Presse zu schließen, einen ausgezeichnete n E i n- d r u ck hinterlassen. Nach dem New Porti Herold soll der Vor sitzende der Reparationskommission Barthou nach Anhören des Generalagenten zu ihm gesagt haben: Wir beglückwünschen Sic, Herr Poung. Sie haben in wenigen Tagen, während denen Sie ihr Amt ausübten, hervorragende Resultate er zielt und die Hossnung bekräftigt, daß das Taivesgutachten die Lösung der Schwierigkeiten Europas bedeuten würde. Bei der Energie, die Sie gezeigt haben, besteht kein Grund, an dem Er folg des Planes zu zweifeln, den Sie und Ihre Kollegen ausge arbeitet haben. In einer Ansprache hat Ponng darauf hingewiesen, daß die deutsche Negierung ihm in bereitwilliger Weise mit ollen möglichen Angaben an die Hand gehe. Sämtliche technischen Einzelheiten seien ihm in höchst zuvorkommender Weise mitge- leilt worden und die Ucberzung. daß das Dawesgutachten sie Rettung Deutschlands bedeute, breche sich Bahn. Poung be hauptet, daß auch die Deutschen sich in hervorragendem Maße an der Aufbringung der 800 Millionen-Anleihe im nächsten Ato nal beteiligen werden und daß sie ferner auch an der Zeichnung der Industrie- und Eisenbahnobligationen !ei>uchmcn durften Poung hat vor der Neparationskommission eine Reihe bemer kenswerter Anregungen gegeben und unter anderem betont, daß das Personal der verschiedenen technischen Körperschaften eine Mindestzahl umfassen müsse, hauptsächlich zur Vermeidung großer Ausgaben. Henry Robinson, der Pariser Vertre ter des Generalagenten und Mac Fodyan, der Kommissar sür die Monopolfragen, haben der Sitzung beigewohnt. Robinson wird der Reparationskommission einen Bericht unterbreite», bevor sie zur zweiten Festlegung der Ausführung des Sackverständigen- berichts schreiten wird. Für den Augenblick müssen noch ver schiedene technische Fragen mit den Vertretern deutscher Mini sterien behandelt iverden. Tie Reparalionskomiaftsion hat gestern die Gelegenheit wahrgenommen, und die Ernennung verschie dener von dem Sachverständigendericht vorgesehenen Beamten oorzunehmen. Der Preis der Neparalionskvhle Ncuyork. 17. September. Der Elncago Tribüne zufolge, bat die Rcparatwnsksniinisnon im Verlause der Sitzung, der Live» Poiiiig deiiv.'hute, gestern den Preis oer deutsch.» Rcpnrations- tolste festgesetzt. Er beträgt ungefähr i8 Goldmark für eine Tonne. Er tritt am I. Oltoder i» graft, und wurde sestgeseht, iin, die glatte Abwickelung der Sachlieserungeu zu ermöglichen. Tie Reparation-sto»,Mission bat Oivcn Peinig ferner mitgeteilt, daß Frankreich und Belgien den V.ürag von M.. Millionen Goldmnrt auf seine,n Namen bei c'.m Bauteil de) Ruhrgeoietes biiitcrlegt bade. Dieser Belrag sieltte eie scantv belgische Ruhr- eiuuahme, in der Zeit vom t dis lO. September dar. A»S- scyliesstich der 10 Millionen Golomark zur Bestreitung der Pe- satzliiigstosten. WM Mi! hie WA MW Paris, 17. September. Der französische Finanzminister Elemcntel cinpsing dieser Tage alle Direktoren der großen sran- zösischen Finanzinstitute, um mit ihm» über die Möglichkeiten der Plazierung eines Teils der deutschen Anleihe i» Paris zu verhandeln. Die französische» Banken werden den ihnen reservierten Teil der deutsche» Anleihe zu den gleiche» Bedingungen erhallen, ivie die amerikanischen Banken. Ihre grundsätzliche Zustimmung zur Uebeimahme eines Teiles der An leihe haben sie bereits ausgesprochen. Frankreich ivird fünf vom Hundert des Gesamlbetrages derAnleihe übernehmen. Der in Frankreich aufgelegte Teil der Anleihe soll aus Dollar lauten. Paris, 17. September. Nach der „Agcncc Oecoiiomlqus et kinancielle" haben die meisten Direktoren der Privatbanken hinsichtlich der Beteiligung an der aufzulegenden Anleihe non 800 Millionen Gold mark erklärt, daß sie die von den amerikaniski>en Vanlners auszustellciidcn Bedingungen unter stütze» wollten. Nach der Agentur haben die bebe ulend sten Kreditanstalten ihre Beteiligung zugesagt. Paris, 17. September. Nach der französischen Paris- Orleansbahngesellschast Hai nunmehr auch die französische Süd- bahn in Paris eine Anleihe van drei Milliarden Franken in Amerika ausgenommen. Der Zweck der Anleihe ist, die Elektri sierung gewisser Linie» zu ermöglichen. Die Anleihe ist »ach demSchema der amerikanischen Anleihe fiir diese Bahngesell- schast vom Jahre 1920 abgeschlossen worden, doch handelt es sich um eine neue Anleihe, nicht um eine Verlängerung der An- feihe des Jahres 1020, deren Rückzahlung erst mit dem Jahre 1060 füllig wird. In Börscnlireisen verlautet, daß auch andere Bahngesellschaften in Frankreich größere Anleihen ansnehmen werden. das nur deshalb, weil zuvor die innen- und außenpolitische Basis, und das auf Grund der aus den Londoner Abmachungen resultierenden Ergebnisse geschaffen morden war. Und die Maß nahmen zeigen zum zweiten, daß mir nun in der Tat über den toten Punkt hinweg find, und daß wir nun wieder daran gehen müssen, unsere Wirtschaft und unsere Produktion in normale Bahnen cinzufügen. Genf. 17. September. lieber das französisch-englische Einignngsprojekt der Sicherhefts- und Schiedsfrage, das man als Projekt Benesch . bezeichnet, das dem Zwölserkomilee vor- licgt, und das von den Komileemitgliedcr» geheimgehaften ivird, lief heute in den Kreisen des Völkerbundes folgende Ver sion um: Das P ojekt bcslcht ans einer Präambel, den Ar tikeln und den Zusatzartikcln. In der Präambel wird zum Ausdruck gebrachl, daß die Unterzeichneten Staaten ihre gesamte Land-, See- und Luslstrcitkräste dem Völkerbund zur Ver fügung stellen. Dann folgen einige Artikel über die Organi sation des Schieds- und Bermittlnngsversahicns, dos sür olle beitreicndc» Mitglieder obligatorisch ist. Bei Konslikten müssen sich die betressenden Staaten dem Schiedsspruch nntcrwersen. Der Angreifersiaat wird vom ständigen Gerichtshof sestgeslelit. Die Beschlüsse des Völkerbundsrates, soweit sie die Beilegung von Streitfällen bclrcssen, sind »ichi einstimmig, sondern mit einfacher Mehrheit zu fassen. Sobald ei» Konflikt ausgebrochen ist. haben die Bcrtragsstaaien Sorge zu tragen, daß eine ent militarisierte Zone gefchassen wird und durch militärische Sach- vcistündigc eine Kontrolle darüber ausznüben, daß in den am Konflikt beteiligten Staaten keine Kriegsrüslnngen vorgenomz men iverden. Alle Staate», die der Vereinbarung beitreten, müssen dem Völkerbund vollständige Statistiken über ihre Land-,' See- und Luftrüstnnge» zur Verfügung steilen und sich verpflich ten, an einer Abrüstungskonferenz teilzunehmen Kerriv! in Toulon Paris, 17. September. Herriot ist gestern in Begleitung des Marineministers und eines Unterstaalssekretärs in Tonion eingelrossen. Er wurde non der Bevölkerung stürmisch begrüßt mit den Rusen: „Es lebe Herriot. cs lebe der Frieden'" Ter Bürgermeister der Sladt feierte die Verdienste Herriols in einer Ansprache, aui die Herriot erwiderte. Herriot miio am Don nerstag nach Paris znrnckkehren. MM M Mklmler! Essen, 17. September. Wie aus Oberbausen gemeldet ivird, haben die sranzösnchen Truppen Oberhansen gestern verlassen. Nur cm kleines Uebe'gobckommando ist zurückgeblieben, aas nach Erledigung der Uebergabe der Quartiere usw. auch ab- rückcn ivird. Es wäre allerdings verfehlt, auch in diesem Falle ivie iin Falle Dorimuud an'uuehme». daß es sich hierbei um eine Räumung handelt. Selbstverständlich gilt Oberbauien ebenso wie das Dortmunder Gebiet stir die Franzosen auch wci tcrhin als besetztes Gebiet und wird dementsprechend behandelt iverden. Speyer, 17. September. Die Aufhebung weiterer Aus weisungsbefehle aus der Pfalz ist nunmehr crsvlat. W:e mir hören, ist unter anderen folgenden Persönlichkeiten d< Rückh.'hr gestattet worden: Regierungspräsident vvn Klingensberg. Ober- regiernngsra.t Vutz ans Speyer. Bezirksgmlmann Bauer ans Pirmasens. Bürgermeister Vanmann ans Kaiserslautern und einer Reihe weiteren höheren Beamten der Verwaltung Bonn, 17. September. Hier sollten zwei neue Kasernen für die sranzösiiche Besatzung gebaut iverden. Die Ausschrei bung der.Arbeftcn und Licscrmngcn war bereits vor einiger Zeit erfolgt und die Ansschachtnugsarbeiten ln vollem Gange. Nunmehr ist ans Anweisung der sraazäsisckm Miiitärbehch'ee ans diesem Bauplatz die Arbeit eingestellt worden. Trier. 17 September. Drei junge Leute und ei» Mädchen aus Koblenz halten in Trier einem srainöni'chcu Efteabalmer 27,00 Franken, einen Revolver und Wäsche gestohlen. Das sraii- zösische Kriegsgericht verurteilte die drei im*gen Leute in je ä Jahren Zuchthaus und das Mädchen zu 2 Jahren Zuchth ius. Das iRuhrkohlenFwangssyndikai Essen, 17. September. Dm gestrige Sitzung der Rnhrkah- leN-A.-G. srheinischavestsälisches Koblensmidikats, die bis abends 8 Uhr dauerte, hat die von dem größten Teile der Rnhrzecheu er strebte Einigung trotz aller Bemühungen der letzteren nickt ge bracht. Alle Versuche, die noch außenstebenden Zechen Ewald und Bismarck zur sreiwilligcn Unlcrzeichnnng zu bemcgcn, scheiterten. Die Folge davon ist, daß das Smidikat in der Weis« in Tätigkeit tritt, daß 00 v. H. der Zechen des Rulirberabaues diesem freiwilligen Syndikat beitreten. mäkrend der Beitritt der übrigen durch eine Verordnung des Reichsivlrtschaftsmini- steriums vollzogen wird. Eine dahingcbende Benüanng des Reichswirlschgftsministcrs ist bereits gestern im Re.chsanzeiger veröffentlicht worden und in Kraft getreten. Marx und Slresemann wieder in Urlaub Berlin, 17. September. Reichskanzler Marx hat gestern abend Berlin verlassen und ist in Sigmaringen eingetrosien um noch den Res! seines Urlaubs zu verbringen Wahrschcim lich wird der Reichsaußenminisler Dr. Stresemnnn heute abend »ach Bad Wildlingen abreisen. Die Minister iverden, soweit si, wieder in Urlaub sind, sämtlich vor dem W.Scplember nach Berlin zurückkchren. Die Regiernngsaktio» wird aber erst dann ihren Zweck erfüllen können, wenn auch die private Wirtschaft dst Folgerungen ans den jetzigen Entscheidungen zieht. >?>d diq Reichsregiernng wird ein wachsames Auge darüber habe» müssen, daß nun auch wirklich mit allen Ueberblcibscln ans eine» hofsentlich endgültig überwundene» knrchibarc» WirischastsH epoche cnlschlosscn aufgeräumt wird.