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Nummer 299 — 23. Jahrgang «mal wöcktl. Bezugspreis: f. Tezber. L R.-M. auS'ckl. Bestellgeld. Berechnung der Anzeigen nach Re»1.-Mark. Preise: Die emgeiraltene Petitzeile M f. Familien- u. VereinSanz., Gesuche 2» Die Petit-Reklame,zeit« 4» mm breit. 1 ^t- Osfertengebühr für Selbstabholer 20 H. bei Uebersendung d. t>. Post ausserdem Porto- zuscklng. Preis v. Sonntagsnummer IS Neuteuvsemiig. Ijttlchiijtlicher LeUr A »sef F » h m a n n. Dresden. Sonntag, 26. Dezember 1924 Im Falle höherer Ge,»alt erlischt iede Bervslichtun- auf Lieferung sowie Erfüllung v. «iiz.-A»ft rügen u Leistung v. Schadenersatz. Für undeutlich u. d. Fernspv übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Per antwortung. Unverlangt etngesanvte u. ni«t Rückporti nicht versehene Manuskrivte werden nicht ausüewahrt Sprechstunde der Redaktion k bis 0 Uhr nachmbtagS dann,,chriftleiter: Dr. IosesAlbert. Dresden «»swaft-fteu» d»e »««stich,» >m» M»»« und rak-nia-Viulidtucker«, GmbH„ Dr,»d«ii>N. l». »oll>»tnstratze <16. sternnN 037es, Post- IlbrMonioVreeden I17N7 l^ür ckri8t!ick6 Politik unä Kultur Medattio» der Sächsisch«» ^o>lSlt«i>nna PreSdeu-A. >0. Holhelnsiratzeio. g?rnri!> M7LÜ und S W? Ungarischer Reisebrief von unserem Sonderberichterstatter (Nachdruck verboten) Budapest, End« Dezember. Ungarn gehörte einst zu unseren Waffenbrüdern, da es mit Oesterreich durch Personalunion vereinigt >var. Seit dieser Zeit sind starke Stürme über das Land gebraust, die politischen Gegen sätze sind sehr schloss, Kommunismus in russischer Ausmachung, und als Gegenwirkung extremer Nationalismus. Kein Wunder, das; die Berichterstattung über Ungarn auch in der deutschen Presse so verschiedenartig aussällt. Wie Nutzland ist auch Un gar» in vieler Hinsicht Sphinx, di« uns manches Rätsel aufgibt. Lesen ivir die linksradikalen Blätter, ist Ungarn das Land des „weihen Terrors", in anders gerichteten Blättern erklingen wie der andere Töne. Wenn man Gelegenheit l>at, die Berhältnisse an Ort und Stelle z» studieren, erkennt man die Unzuverlässig keit der heutigen Preßberlchterstattung über das Ausland. Was weis; der Durchschntttsdeutsche von Ungarn? Biele ken nen nur den ungarischen Gulasch. Gulyas geschrieben, uird viel leicht noch den ungarischen Tanz Csardas. Es liegt das wohl daran, datz die ungarische Sprach« für den Deutschen sehr schwer zu lernen ist. Wir trafen Vertreter deutscher Zeitungen in Bu dapest, die schon ein Menschenalter in Ungarn leben, die aber nicht ungarisch sprechen können. Die ungarische Literatur dringt daher nicht in dem Matze über die deutsche Grenze wie die anderer Völker. Und doch verdient dies Land an Donau und Theitz, das uns Dichter wie Lenau und Musiker in grotzer Zahl geschenkt l>at, viel größere Beachtung, als es sie bisher erfährt, vor allem in unserer Zeit. «»nd.-Ungarn bluten au» denseiben Wun den. Was für uns Versailles, das Ist für Ungarn Trianon. Der Name, bei dessen Klang einst die ganze überschäumende Lebens- tust der Zeit des französischen Königtums mit seiner Tanz, und Liebesluft lebendig wird, Trianon ist heute zu einem Schicksals wort mit düsterem Klang geworden. Die einstige Waffenbrüderschaft Deutschlands mit Ungarn ist gelöst, die Schicksalsgemeinschast ist geblie- den. Die außenpolitischen Probleme Ungarns sind fast dieselben wie die Deutschlands. Sie lassen sich aus vier Formeln bringen: Schutz der nationalen Minderheiten, Militärkontrolle, Festsetzung der Grenzen, die Reparationsfrage. 67 Prozent des Landes, 68 Prozent der Bevölkerung t)at Ungarn an die hungerigen Nach- barn der Kleinen Entente abtreten müssen. Wie sehr diese „Sach verständigen" in französischem Solde gearbeitet haben, geht schon aus der Tatsache hervor, das; Landstriche mit einer Bevölkerung von 98 Prozent Mageren abgetreten werden'mutzten. Auch der französische Generalstab setzte sein« Wünsche durch, auf seine Ver anlassung mutzte Ungarn eine Donauinsel aus strategischen Grün de» abtreten. Auf wirtschaftliche Notwendigkeiten wurde natürlich überhaupt nicht geachtet. Ungarn hat keine Kohle, kein Holz, kein« Rohstoffe behalten, in de» Gebirgen ist die Bevöl kerung der abgetrennton Länder ohne Nahrungsmittel. Das N a t i o » a l I tä te n pr ob le in ist auch nicht gelöst. Bor 1914 war In Ungarn ^ der Bevölkerung einheitlich. Diese wohnt heute in drei verschiedenen Staaten. In die Tschecho slowakei sind auf diese Weise 6 Millionen Tschechen und 9 Mil lionen nationale Minderheiten gekommen. Diese Minderheiten sind kulturell dem sie beherrschenden Bolke überlegen und-sind aus dem Wege, sie auch parlamentarisch zu übertreffen. Ein lehrreiches Kapitel für Dentschkmd ist die Behandlung der M i litär k o ntrolle in Ungarn. Während die Welt bis mi di« Zähne bewaffnet dasteht, sucht man in den mitteleuro päischen besiegien Staaten dauernd nach Muffen. 1918 l-att« di« Kleine Entente nicht die Hälfte des jetzigen Heeresbestandcs. So besatz die Tschechoslowakei 1922 nicht weniger als 1166 Flugzeuge, die so konzentrisch um Budapest verteilt sind, datz innerhalb von 28 Minuten ganz Budapest in Trümmern geschossen ist. Wenn es dem Völkerbünde ernstlich um die Entwaffnung zu tun wäre, so sollte er doch mit der Kleinen Entente beginnen, die mit Hilfe von Anleihen aus dem friedlichen Frankreich fortgesetzt weiter rüstet. Ungarn gehört seit zivei Jahren dem Völkerbünde an, trotzdem hört die Militärkontrolle nicht auf. Die Länder werden l>eute in zwei Gruvven gespalten, die einen haben nur Rechte, die anderen nur Pflichten. Durch ein verquicktes Svi- onagestistem wird ein« Demoralisation begünstigt. Richter sind die i» Waffen starrenden Siegermächte. Auch in der Festsetzung der Grenzen hat der Völkerbund völlig in Ungarn versagt. Es wurde zwar durch besondere Ver träge. 1919 der Schutz der nationalen Minderheiten garantiert, aber von 66 Klagen, die Ungarn dem Völkerbund unterbreitete, W MWw ltt dSt «,«rrsrl»ln grvkvn Vueltzvrtolg Preis gab. diaest A.— l tiotbueli- !, tUMÜIUUA Seliloüstr. 32 bernrut 2015 Der Beginn -es hl. Jahres Sie Mim -er HI. Me m 61. Mk Bon unserem 2 o n de rb er ich ter sta t ter Rom. SS. Dezember 1921 Am heilige» Abend ösfnete der Papst zum Zei chen des Beginns des Heiligen Jahres die Porla Snnkta von St. Peter. Wir geben im nachfol genden eine Schilderung dieser Feier von unserem Sonderbertchterstatter. Die Red. Bereits am Sonntag „Gaudeie" ist in Gegenwart des päpst lichen Majordomus und verschiedener kirchlichen Würdenträger von der Heilige» Pforte der Peterskirche im Innern die Back- steinvermauerung entfernt, und die äutzere Marmorplatie durch eine ähnliche von Leinwand ersetzt worden. Die aufgefundene Urne enthielt Gold- und Bronze»,edaillen aus dem Jahre 1966 und die Urkunde über Oefsnung und Schlief-,»»g der Heilige» Pforte durch Leo XIII. In der von Madernas Meisterhand ausgeführte» <71 Meter langen, 20 Nieter hohen) mit glänzend ornamentierter -stuck- decke verzierten Vorhalle waren Tribünen für die röimiche Ari stokratie. für das diplomatische Korps, für die Malteserritter, für die Anverwandten des Papstes und für sonstige hochgestellte Persönlichkeiten in die »ach dem Petersplatz zugehenden fünf Türfüllungen hineingebaut. Schon frllzeitig blieb die Peters kirche geschlossen, damit ungestört die letzten Vorbereitungen zum feierlichen Einzug des Papstes getroffen werde» kannten. Zur Linke» der Heiligen Pforte erhebt sich über mehrere Stu fen der rotsamtne, mit dem päpstlichen Wappen gezierte Thronbaldachin, unter dem Pius XI. während des grössten Teils der Feier Platz nehmen sollte. Trönipetenstgnale verkünden das Nahe» der Prozession kurz nach 16 Uhr. am heiligen Abend. Gemessenen Schrittes steigt sie vom Vatikan her, über die Skala Regia, an dem kolos sale Reiterstandbild Konstantins des Großen vorüber, die zum Atrium führenden Marmorstufen hinab. Unter dem Bortritt der Schweizergardisten nahe» zuerst die Prokuratoren der Betiel- vrden in weißen, braunen und schwarzen Kutten: Dominikaner, Franziskaner, Kapuziner, Konuentualen, Augustiner usiv.; ihnen schließen sich in pelzverbrämten Togen, das viereckige Sauit- birett auf dem Haupte, die Konsistorialadvokate» an, denen die überzählige» und wirklich «> diensttuende» Geheimkänunerer geistlichen Stande» in roten wollenen Gewändern, die Schultern mit hermelinartigem Ueberwurf bedeckt, auf dein Fuße folgen. Eine stets steigende Rangstufe nehmen die Geistlichen und Laten in der kirchlichen Hierarchie ein. die nun in ihren verschieden artigen. malerischen Trachten an unser», Auge vorüberziehen. Da sind die In violett gekleideten Prälaten der höchsten päpst lichen Gerichtshöfe, der Nota Romana und der Segnutura, der Hoftheologe aus dem Predigerorden, die Ordensgenerüle und die Siebte der Venediktinerkongregationen, ihnen folgen die Apo stolische» Protonotare mit dem Maestro di camcra an der Spitze, dann die in Rom residierenden Bischöfe und Erzbischöfe. Am meisten bewundert werde» die langbärtigen Kirchenfürsten orientalischen Ritus in ihre» bunten, golddurchivirkien Seiden- mäiitel», die farbigen Mitren aus Atlasstosf. oder gar eine Art goldener Kranen auf dem Kopfe tragend: viel beachtet wird der Fürstthronussistent Colonnä in pitoreskem spanische»' Kostüm. I» gewissen Abständen nahen seht die Mitglieder des heiligen Kollegiums, zunächst die Kardinaldiakonen, dann die Kardiual- prtester und endlich die Ordinarien der Suburbikardiözesen. »lle in Meßgewänder gekleidet, die brennende Kerze in der Hand. Posaunenslöße verkünden das Herannahe» des Stellvertreiers Christi, der dann umgeben von Nobelgardisten mit gezücktem Degen, begleitet von Mitgliedern des römischen Patriziats und von den Kommandante» der päpstlichen Garden, hoch auf der Sedia gestatoria, überallhin segnend im Rahme» der ans die Königstreppe hinführenden Pforte erscheint, die dann sofort hin ter ihm geschlossen wird. Pius XI. nahm nun auf dem neben der porta santa errich« teten Throne Platz, während die Sänger der Sixtinischen Ka pelle »liier Leitung Perosis das Ve»i creator spiritus anstimmen. Dann begab sich der Heilige Vater zur goldenen Pforte. „Oesinet mir die Tore der Gerechtigkeit", singt der Pontifex mit lauier Stimme, während der goldue rem; ziselierte Hammer in seiner Hand zum erstenmal die Pforte berührt. „Ich ivill eintreten durch sie. dem Herrn zu bekennen", ontwortet ihm die Sänger schar. „Eingehen will ich in dein Haus, o Herr", spricht der Papst beim zweiten Hainmerschlag, worauf er die Antwort erhält: „Aiibeten ivill ich dich in deinem heiligen Tempel in der Furcht vor dir". Wiederum hebt er an: „Oessnct die Tore, den» mit uns ist Gott". Der mächtige Ta'en vollbringt in Israel", schallt es wieder aus dem Munde der Sänger zurück, während ver letzte Hammerschlag erklingt. Nun herrscht tiefe Stille und ge spannte Erwartung. Da stürzt mit lautem Gepolter die noch ge bliebene Backsteiiiumrahmiiiig zusammen, die Pforte ist vo» da hinter stehenden Arbeitern etngerissen worden. Inzwischen ist der Papst zu seinem Thron zurückgekehrt und singt die Oratorien. Rasch ist der Schutt beiseite geschasst, da jedermann ein Stück zur Erinnerung »ach Hause nehmen wollte. Die Beichtväter von St. Peter i» Meßgewänder geklei det (darunter P. Aquilin Reichert aus Bauern), reinigen nun mit Weihwasser Schwelle und Pfosten der geöffneten Türe, und trocknen sie mit weißem Linnen ab. wonach der Papst sich erhebt und den 99. Psalm betet: „Jubelt alle Lande, dienet Gott den» Herrn mit Freuden . . Nun stieg er vom Throne herab und das Kreuz in der Rechten, eine vergoldete brennende Kerze in der Linken, stimmte er das Tedeum an, u»ter dessen gewaltiqcn Feierklängen nunmehr der festliche Einzug durch die heilige Pforte erfolgte. Im Mittelalter wurde dieser feierliche Moment der draußen harrenden Menge durch Abfeuern der Haubitzen im Quartier der Schweizergarde und der Engelsburg verkünde!. In der Peterskirche war am Altar vo» Michelangelos Pieta ein Throusessel ausgestellt, aus den der Papst nach Verrichtung eines stillen Gebetes Platz »ahm. um die Vertreter der Bruder schasie», die während des Jahres die heilige Pforte zu behüte» haben, zu begrüßen. Weiter zog der glänzende Festzug vorüber an der Sakramentskapelle, wo der Papst sich noch einmal vor dein Sakrament neigt«, zur Confessio hin: dort wurde der Tragsessel auf einem vor dem Apostelgrab errichteten Gerüst nie dergesetzt. Nur die Glücklichen, die durch Vermittlung des päpst liche» Majordomus eine Einlaßkarte erhalten hatten, darunter unsere deutsche» Pilger, konnten den Segen des Heilige» Va ters empfangen. In unbeschreiblichen Jubel brach das Volk der Römer ans, als da»» der Papst auf der Sedia gestatoria das Kreuzzeichen wiederholend, durch die Menge getragen winde und seinen Weg durch die Sakrameutskapelle zum Vaiikau ein schlug. Die Glocken von St. Peter, der großen Basiliken und aller Kirchen Roms läutete». So war die Eröffnung des Heiligen Jahres vollzogen ist keine «ln zig« erledigt worden. Ungarn hat das Recht, den Vertrag von Trianon als gebrochen anzusehen. Einen richtigen Standpunkt nimmt auch Ungar» in der Kriegsschuldfrage ein. Es betont, daß die Entente durch die Friedensbeschlüsse bis jetzt schon mehr an der Menschheit ge sündigt hat als der Weltkrieg. Es befürwortet mit Recht ein engeres Zusammenarbeiten aller durch die Friedensschlüsse geschädigte» Völker. Die Reparationsfrage ist das dritte außenvoliiische Problem Ungarns. Ungarn hat die widerrechtliche Besetzung durch die Ru mäne» über sich ergehen lassen müssen, die das Land ausplünder« tcn. Diese Schäden werden auf 16 Millionen Kronen geschätzt. Dadurch ist mehr als die geforderte Reparation bezahlt. In der Frage der G r e » z f e st s e h u n g lmt die ungarische Friedensdelegation in Trianon ein« Volksabstimmung verlangt. Dies wurde abgelehnt: in einer Mg»iel»ote wurde aber zugestan- den. daß die Grenzkommissionen Meldung über falsche Kreiizfest- sehung erstatten sollten. Aber keine.einzige »emienswerte Aeude- rung wurde diirchgeführt. Rumänien hat an die geschädigten Privatleute in den besetzte» Gebieten zwei ganze Goidmgrk ge zahlt. Zusammenfassend darf man sagen, daß Ungarn mit dein Völkerbund die schlechtesten Erfahrungen gemacht hat. Ungarn wird die Schmach, die ihm von der Entente in dem sogenannten Friedensvertrag zugefügt ist, niemals vergessen. Die Press«, die Schul«, alle Mittel der Propaganda iverden in den Dienst dieses Kampfes gegen den Schmachvcrtrag von Trianon sehr geschickt «mgespmint. Sa bringen einige Zeitungen täglich an einer Stelle, ivo es aussällt, das Mahnwort: Das zer stü ck e l te U nga r n Ist kein Reich. das ganz« Ungarn i st ein Himmelreich! In den Kirchen wird nach dem Gottesdienst die National hymne gesungen, in den Schulen betet man den Spruch, der auch iy allen Straßenbahnwagen steht: Ich glaube an einen Gott, ich glaube au ein Vaterland, ich glaube an' eine ewige göttliche Gerechtigkeit, ich glaube an das Au ferste hen vo» Ungarn. Seit dem Zusammenbruche der Schreckensherrschaft der Kommuniste» hat in Ungarn eine christliche Renaissance einge setzt. Das christliche Element geht hier aus der Defensive zur Offensive über. Ueberall spürt man den Hauch dieses entschieden christlichen Geistes. Di« Studentenschaft, die in Deuischiand ein trauriges Bild politischer und religiöser Uneinigkeit bietet, um faßt hier unter der Parole Christlich-national alle die verschie denen Gruppen der Studierenden, sie Hai ihre eigenen glänzend organisierte» soziale» Einrichtungen. In Ungarn ist der dem Volke seit Jahrhunderten eigene Na- tionaistalz stark mit den christlichen Elementen vereinigt. So Kat man in der alten St. Stefunsbasilika die Fahnen der durch oog Vertrag vo» Trianon verlorenen Gebiete aufgestelli. Schon bald nach dem Schandverirag hat man in Budapest vier „Mahnmale" errichtet, plastische Gruppen, die in hinreißender Lebenswahrheit durch Figuren ans den getrennten Gebieten de» Schmerz ver ewigen sollen. Ungarn ist heute noch ein Königreich, dessen König vor läufig freilich seine Regierung nicht antreien kann, da cs die Entente nicht erlaubt. Aber sobald diese Hemmungen von außen sortfallen. wird es vielleicht nicht mehr lange dauern, bis wieder ein König die Krone des heiligen SleplMi sich auss Haupt setzt. Für Deutschland Hai der Ungar meist etwas übrig, er fühlt sich als Leidensgenasse, denn auch seinem Lande hat man die wertvollsten Gebiete geraubt, ohne daß auch nur ein SäMten eines Rechts darauf beigubringen wäre. Die kriegerischen Mas sen hat man dein Bolke geraubt, aber die Waffen des Geistes konnte man nicht zerschlagen — und Ungarn n»eiß sie z» führe», das beweist auch di« ungarische Presse. Sie Ist stark zentra lisiert. Di« Hauptstadt ist der Mittelpunkt für di« Publizistik