Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 21.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192412218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19241221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19241221
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-12
- Tag 1924-12-21
-
Monat
1924-12
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.12.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sonntag, den 81. Dezember 1924. Teile v Friede den Menschen aus Erden Tiefe Nacht ruht nebelschwer Ueber Palästinas Erde. Fest gestützt auf ihren Speer Wachen Hirten bei der Herde. Plötzlich bricht ein Helles Licht Durch die dichten Wolkenmassen. Und der Hirten Angesicht Seh'n wir schreckensvoll erblassen. Doch da tönen leis' und mild Wundervolle Engelchöre, Ueber Petlehems Gefild' Zu des Jesukindleins Ehre. ..Lob sei Gott, dir in der Höh', Fried' den Menschen sei auf Erden" — weiland, laß dem deutschen Volk Gottesfrieden werden! Heinrich Maria Mertz. Südafrika 8ii> AmslveW >m Weren KMMe Die neue grobe Kölner Domglocke (Ersatz Kaiserglocke) hat nach ihrer feierlichen Weihe nunmehr im Glockenstuh! des Siidturmes inmitten ihrer älteren und kleineren Geschwister Platz gefunden. Erwartungsvoll harren die Büroer der rheini schen Metropole dem Vorabend des Weihnachtsfefies entgegen, an dem die Riesenglocke zum ersten Male ihre ehernen Klänge zur Begrüßung des Friedensfestes erschallen lassen soll. Patrio- tilches Empfinden freut sich des Namens Deutsche Glocke am Rhein. Sie mag auch als Staatsbürgerin unter dieser Be-eich- nung im nreuhischen Standesamtsregister sortleben. Im Tauf buch der Kirche jedoch stellt sie in Uebereinstimmung mit der Tra dition und altem katholischen Volksempfinden, mit einem Hei- ligennamen. als dem Apostelsürsten Petrus geweiht, eingetragen: sie ist denn auch unter der Bezeichnung Der dicke Pitter bereits in die Valkssnrache überoegangen. Dieses eigenartige Glockenleben in zwei Sphären reizt zur Auffrischung einer interessanten Erinnerung an die Namensbe- zeichnung der alten Kaiserglocke. Es handelt sich um einen in teressanten Briefwechsel zwischen dem protestantische» Staats- Minister a. D. v. Miihler und dem Kölner Erzbischof Paulus Melchers aus dem Beginn der 70er Jahre. Hier der Wortlaut: Putzarbei Sarnow in Vorpommern. 26. 9. 1878. Euer Erzbisckösliche Gnaden (Paulus Melchers in Köln) wollen verzeihen, wenn ich einige Zeiten an Sie richte. In den öffentlichen Blättern hat mehrfach die Mittheilung gestanden, d-atz die Glocke für den Kölner Dom. zu welcher Seine Majestät der Kaiser das Metall von französischen Kanonen bewilligt hat, und deren erster Gutz mißlungen war, eine Inschrift tragen soll, welche mit folgenden Zeilen beginnt: Die Kaiserglocke heih' ich. Des Kaisers Ehre preis' ich usw. Di« Sache erregte früh schon mehrfach Aergernitz. Es klang aber so unwahrscheinlich an und für sich, und weil es so durchaus dem Sinn und der Demuth Seiner Majestät widerspricht, bah ich den unangenehmen Ein druck norübergehen lieh und es für Zeitungsgeschwüh h'-elt, was es vielleicht auch ist. Denn es liegt fern. -daß Jemand den Ein sall haben sollte, durch eine Kirchenglocke Monschenruhm ver künden zu lassen. Jetzt, bei dem neuen Glockengüsse ist die Sache wieder aufgetaucht und ich bin wiederholt gebeten wor den, irgendwie und wo dieselbe in Frage und Anregung zu brin gen. das; ich fürchten muhte, eine Unterlahungssünde zu begehen, „nd es für das Einfachste und Belte hielt, bei Euer Erzbischös- Kclzen Gnaden besche-idonttich arnufraggn, ob ich dem Aergernitz gegenül-er die Sache In Abrede stellen darf und jedenfalls Ihrer Weisheit Alles Weitere anheimgebe. Kleine Ursachen haben ja oft grohe Wirkungen. Mit unveränderter Gesinnung und auf richtigem Segenswünsche Euer Erzbischöflichen Gnaden ganz er gebenster v. Miihler, Staatsminister a. D " — Die Antwort des Erzbischofs Paulus Melchers vom 29. Sevtember 1873 lautete: „Ew. Exzellenz verfehle ich nicht auf das geehrte Schreiben vom 26. d. U. Nachstehendes in vertraulicher Weise ergebenst zu erwidern. Die in den öffentlichen Blättern mitgetheilte Ge schickte der sog. Kailerglo l« ist wirklich von dem betr. Aus schüsse des hiesigen Dombauvereins .welcher die Glocke giessen lickt, und welcher auch d'e von S. Majestät dem Kaiser dafür ge- schrnkten Kanonen erbeten und emvsanqen hat, adoptiert wor den. Es rvar ursprünglich dafür ein vierstrophisches Gedicht in Vorschlag gebracht worden, welches noch viel mehr Ungereimtes entlvelt, so doh ich. als mir Kenntnih davon wurde, dagegen Ein st euch zu erheben mich gedrungen fühlte. Demzufolge ist nur die erste Strovlze angenommen worden, jedoch ohne die von mir Sie Mn Msieilltt voll Mol <1M In den offiziellen Nachschlagewerken finden wir das Jahr 1818 als Griindungsjahr der britischen Kolonie Natal angegeben, nachdem vorher holländische Siedler das Land innehnttcn. In Wirklichkeit aber bestand eine solche bereits vorvollen hun dert Jahren, 1821, und nur der Mangel an Verständnis und Unterstützung seitens der Heimat war schuld daran, bah sie keine» Bestand hatte. Der allgemein wirtschaftlichen Depression nach dem siegreich beendeten Kriege gegen Frankreich mit den fortwährenden Hungerrevolte» muhte die damalige englische Re gierung nichts anderes cnvgegenzusetzen als Verschlechterung des Geldes und Entlassung verdienter Offiziere, die zwanzig Jahre lang für das Land gefachten hatten. Zu den Betroffenen gehörte auch der Schiffsleutnant George Francis Farewel, der sich seit 1823 bemühte, in Capetown Interesse für seine Expe dition nach der Delagoabai zu erwecken Als der Cpt. Henry Nurse zum ersten Male wertvolles Fluhpferdelsenbein aus jener Gegend mitbrachte, gelang es endlich Fareiveli. ein Unternehmen zustande zu bringen, bah ihm ermöglichte, mit der Brigg „Salis bury" die ersehnte Fahrt anzutreten ohne Karten ohne einen Dolmetscher iür den Verkehr mit den Eingeborenen! Das Ver messungsschiff „Leven", das zufällig in der Algoabai lag, konnte ihm sowohl erstere wie auch zwei Kaisern zur Verfügung stellen. Dennoch verlief die erste Landung in Port Natal ergebnislos. Erst im nächsten Jahre, 1821, gelang es dem unermüdlichen Farewell. mit den Schissen „Julia" und „Antilope" eine gröhere Menge Siedler mitzunehmen und eine bleibende Niederlallung zu errichten, die durch eine Uiwvallung geschützt wurde. Bald besuchte er den mächtigen Zulukönig Ehaka in seiner befestigten Residenz und tras dort eine» seiner vorjährigen Dolmetscher als stnduna (Generali wieder, der ihn eifrig Unterstädte. Als sein Begleiter Henry Fnnn, der als Gesandter bei den: Könige 'zurück geblieben war, diesen von einer lebensgefährlichen Verwundung heilte, erfolnte die förmliche Belehnung mit Port Nackl, wo nun mehr feierlich d>e britische Flagge gesetzt wurde. Bald aber er folnte allerlei Mißeesckick: die „Julia" mit wertvoller Ladung verbrannte auf hoher See. zahlreiche Siedler verliehe» entmutigt die Kolonie, die Kavreniernnq Zeigte keinerlei Verständnis für die groszziiaioe Politik Ehakos. Am 23. Sevtember 1828 wurde dieser durch seinen Bruder Dingaan ermordet, und am 1. De zember desselben Jahres ereilte Farewell auf einer Reise ins Inland dasselbe Geschick. Damit war das Schicksal der iuiwen Kolonie besiegelt. Holländische Buren folgten, und erst 1818 übernahm England von diesen -das Land, das nun erst dem gro ssen Verkehr endgültig erschlossen wurde. Das Andenken Fare- wells aber und seiner kühnen Pioniere soll deshalb doch nicht vergessen bleiben. LiltvlWs M» in WM» Pieter - Maritzburg, Natal, Okt. 21. Mit Ankunft des Apostolischen Delegaten zum 1. Mai vorigen Jahres ist für Süd afrika ein Frühling katholischen Lebens angebrochen. Die innige Verbindung mit dem Haupte und Herzen der Kirche zu Rom zeitigt hoffnungsreiche Früchte sür Zeit und Ewigkeit. Das zeigt auch die schon im August berichtete Plenarversammlung der sämtlichen Oberhirten des Südens unter dem Vorsitze des pä'sit- lichen Delegaten. Gegenstand der dreitäginen Sitzungen. Be ratungen und Beschlüsse war hauptsächlich die möglichst aktive Förderung der Mission unter den Eingeboren.'» »Iler Vikariate und Präjekturen. sowie die Entwicklung der katholischen Schu len nach einheitliche», echt kirchlichen Normen. Konkrete Ein zelheiten werden nächstens veröffentlicht Die südafrikanische Bevölkerung ist im Laufe der letzten 30 Jahre von 600 000 Weihen auf 1 520 000 gestiegen. Die Far bigen habe» sich von 2700 000 aus 611 Millionen vermehrt. Ein großer Prozentsatz hiervon entfällt auf die starke Zuwanderung aus Asien befouders Indien. Die Union ist nun schon mit 50 000 Juden gesegnet und jedes Schiss bringt neue Kinder Israels aus südliche Gestade. Leider wächst auch das bolschewistische Element beständig und bedroht nicht wenig die Volksseele der Eingebore nen. Das Problem der neuen Regierung, durch allmähliche Trennung der Schwarzen von den Europäern eine Besserung der jetzigen, unhaltbaren Zustände herbeizuführen. flöht aus viele Hindernisse, birgt manche Gefahren für das Land und stellt auch die Missionen vor nichi geringe Schwierigkeiten. Für die katholischen Eingeborenen der .Hafenstadt Natal wurde kürzlich die bedeutend erweiterte St. Panlskirche neu er öffnet und bietet nun gut 800 Gläubigen Raum. Die Gesamt zahl ist freilich größer, nahmen doch au die 900 bis 1006 schwarze Christen au den letzten öffentlichen Sakramentsvrozcssioneu teil. Auch anderweitig im Lende sind eine erfreuliche Anzahl von katholischen Kirchen im Bau. zum Beispiel die der Mariaunhiller Mariatho! bei Ixopo. womit ein Doppelieminar für meiste und schumrze Priesterkandidaten verbunden wird Dieselbe Mission eröffnet»: vor einiger Zeit die geräumige Kirche von Maria-Zell in Ostvrigualand. Der massive Steinbau mit Turm und lehr praktischer Einzelüiilane ist säst ausschließlich das Werk schwar zer Steinbrecher. Slelnhaucr und Maurer, die unter Leitung der Missionare mit Fleiß und Eifer mehrere Jahre daran arbeiteten. Zu Ostern fand die feierliche Konsekration der St. Iosevhs- Kathedralkirche von Maria »n hl l l durch Biickvf Fleischer statt. Südafrika sah diesen heiligen Akt zum ersten Male seit der Einfiihruna des Christentums im Lande denn keine der sämt lichen übrigen Kirchen der Union ist bis jetzt Iionsebriert. Iss» »W-! MeiiM SSt iieulsche» MO» in Walkül» De» Wirren des Weltkrieges waren 17 Missionsaelneie. die von deutschen Missionaren verwaltet wurden, zuw Ovicr gefal len. Seit Ausgang des Krieges hat die Propaganda sich bemüht, den vertriebenen und ausaewiesenen Missionaren neue Arbeits felder zunlweisen. In Südafrika wurden iüns neue Mffsions- gebiete deutschen Ordensaeselischaften anvertraut Jetzt ist den deutschen Oblaten der unbefleckten Jungfrau Maria von der Propaganda das Apostol. Vikariat Kimberley in Südafrika übertragen worden. Zum Avostoi. Administrator wurde der Oblateuixiier Hermann Meysing, ei» geborener Eichsfeider, ernannt, der bisher in der Hereromission Süduwstafrikas tätig war. Dos Vikariat umfaßt einen Teil des Oransefreistaates, das Westgrigualan-d mit der Di-amantenstadt Kimberley und das weile aber dünn bevölkerte Betschuanaland. Auf sünf'Stationen mit zahlreichen Auhenposten, die nun von de» deutschen Oblaten übernommen werden müssen, sind die Missionare in der Weihen- und Schwarzenseelsorge tätia. Doch zählt das Vikariat unter einer Bevölkerung von 112 000 Eurovüern und etiva 300 000 Farbigen nur 3500 weihe und gegen 2000 farbige Katholiken. vorgeschlagene Modefikation, daß ln der zweiten Linie statt des Wortes „Kaisers" das Wort „Höchsten" substituiert werde, wie es, um Gott die ihm gebührende Ehre zu geben, m. E. viel an- gemeszener gewesen wäre. Aus naheliegenden Rücksichten habe ich es nicht für raths-am gehalten, -diese Modifikation zu einem casus belli, nachdem man in noch wichtigeren Punkten meinem Einspruch willfahrt l-atte, zu machen. Ich würde es aber mit Freude und Anerkennung begrüßen, wenn Ew. Exzellenz in der Lage sein sollten, diese Modifikationen noch jetzt zur Geltung zu bringen." Es berührt überaus sympathisch dah der protestantische preußische Minister und der katholische Erzbischof sich in der Wahrung ihrer christlichen Grundsätze auch in jenen Tagen so ganz übereinstimmend begegneten und danach handelten, der erstere, in dem er den Brief schrieb, der Erzbischof, indem er bereits den zuiveit gehenden Ueberschivang zurecht gerufen hatte. Der Briefwechsel l>at stattgefunden zwischen dem zweiten und dritten Guß der Glocke. Der Minister.hat es nicht für opportun gehalten, seine Ansicht über das „Aergernis" auf kurzem offenen Wege kundzutun und durchzusetzen. Und der Erzbischof sah wohl klar voraus, daß in den bevorstehenden kirchenpolitischen Wirren, die ihn selbst als Staatsgefangenen nach dem „Klingel pütz" brachten, die Kirchensemde auch diesen casus belli gegen die Kirche ausschiachten würden." Ei» lehrreicher Briefwechsel. Meminisse iuvabit. Ärgstes. Ttriimof«» »i.ZI V.Z1 Die Macht der Drei Et» Roma» aus dem Jayre 1955 Von Han» T o m i » i k Copyright 1922 bn Ernst Keil» Nnchs (Aug Scherl), G m b Leipzig — Nachdruck verboten. <70 Fortsetzung.) Zwei Derschen warn, cs. Die eine um zwölf Uhr zehn Minuten amesikansichec Zeit von Siyville datiert. Tie andere um sechs Übe Zwanzig Minute > westeuropäischer Zeit von c>sr englischen Großstation in Eliisdeu. Berücksichtig e mau die ver schiedenen Ort.zeiie», so waren beide Depeschen nur mit zehn Minuten Abstand ausgegeheu worden. Zwei Depeschen von völ lig gleichem Wortlaut: An alle! Tie Macht verbietet den Krieg. Die Macht wird jede feindliche Handlung verhindern." Was Eynis Stonaro seit zwölf Tagen heimlich fürch test, was ihn zwölf Tage und Nächte in dieser unnatürlichen Spannung und Aufregung gehalten hatte, war geschehe,,. Die unbekannte Macht verbot den Krieg, stellte eine gewaltsame Verhinderung aller Operationen in Aussicht. Ter Diktator sprang aus und lief wie ei» gefangenes Raub tier im Zimiuec hin und her. Jetzt flackerte der Helle Wahnsinn in seinen Augen. Seine Lippen murmelten Flüche, während er oie Faust ballte. Hauptmann Harris trat mit einer neuen Depeschen»! ,ppe in das Zimmer. Er sah init Schrecke», wie der Zustand des Diktators sich verschlimmert hatte. Cyrus Stvnard riss ilmi die Mappe auS der Hand, beugto sich über den Schreibtisch und las Seine Augen weiteten sich, während er den Inhalt der Depesche verschlang. Tann stieß er die Mappe weit von sich nno brach in ein gellendes Gelächter aus- Ein Lachen des Wahnsinns und der Verzweiflung, das immer «christer und krampfartiger wurde. Bis «s schließlich mehr Schluchzen als Lachen war. Dann stürzte er auf der Stelle, auf der er stand, nieder und lag rrgungsloS auf dem Teppich. Jetzt war es Zeit, Dr. Rockwell zu rufen. Hauptmann Harris bettete den Bewußtlosen auf den Diwan und ging dem Doktor zur Hand, solange er gewünscht wurde. Eine Viertelstunde nach der Erkrankung waren die Staats- sekretäre des Krieges, der Marine, des Innern und Aeußsrn zur Stelle. Sie hörten den Bericht des Arztes. Prüften dann die Schriftstücke, die der Präsident-Diktator zuletzt bekommen hatte. Dir beiden Depeschen von Sayville und Cliffden, di« noch zerknittert auf der Schreibmappe lagen. Dl« Mitglieder des Kabinetts wußten nur wenig von der Ktstenz .„„bekannten Macht. Gerade daS, was sich nach der ersten warnenden Depesche in Sayville nicht mehr gut oer- helinlichen ließ. Chrus Stonard hatte diese Angelegenheit ganz geheim behandelt und nur mit Tr. Glosjin besprochen. Mit Dr. Glossiii, oer schon seit drei Wochen nicht mehr in Washington gesehen worden war. Der Staatssekretär oes Krieges George Crawsord la? die Tepe'che vor, „Die Macht verbietet den Krieg. Sie wird jede kriege ische Handlung verhindern." Er ließ das Blatt verwundert sinken. „Beim Zeus, eine kühne Svrachc! Welche Macht kann eS sich erlauben, „ns den Krieg zu verbieten, zwei Weltreiche zu brüskieren?" „Tie Macht! Wie das klingt? Geheimnisvoll »nd an maßend! Ist es denkbar, daß der Diktator durch diese Depesche jo schwer erschüttert worden sein sollte?" Sie suchten weiter. Haiiptmciiin .Harris wies dem Staats sekretär des Krieges die Mappe, bei deren Lektüre, der Präsident zusammenbrach. Sie la.eu die zweite Depesche, und ihre Wirkung auf diese vier Staatsmänner war niederschmetternd. Vw ran, von oem Chef der großen amcrikaiilichen At- lanticslotte. ES war der verzwckselte Ruf eines wehrlos ge machten und von ei„cr myste'ciösen Kraft gepackte» Geschwa ders. Ter Anfang d-r Depesche ,°tzte um 12 Uhr 30 ein. Dann war sie bruchstückweise immer weitergegebcu worden, wie die Er eignisse sich abspielten: „K'ar zu», Gefecht. In Schußweite mit der englischen Attautikslotrs... Tie Feuerleituug versagt... Unsere Geschütze können nicht feuern... Könne» auch nicht laoen... Geschühverschlüsse mit oen Rohren verschweißt... Geschütze brauchbar... Torpedos unbrauchbar... Englische Flotte feuert auch nicht.., Nudermaschiiien blockiert... Unsere Schiffe nach Osten gezogen... Die englisch»: Flotte zieht in geschlossener' Kiellinie dicht an uns vorüber »ach Westen... Auf der engli schen Flotte große Verwirrung. . Unsere Panzer schließen sich dicht zusammen... aller Stahl stark »lagnchisiert... Die eng lische Flotte am Westhorizont verschwunden... Eine unwider stehliche Kraft treibt unsere Schisse mit 50 Knoten nach Osten... Gott sei unseren Seelen gnäoig." Depesche öfter als einmal und verstanden daS Gelachter, mit dem Cyrus Stonird zusamuiengebrochen war. Das war also die Macht! Die unbekannte, geheimnisvolle Macht, d'° den Krieg nicht wollte. Tie Macht, die die Mittel besaß, nm alle Waffen wirkungslos zu mache». Die Macht, deren erste Warnung man ignoriert hatte, und di- n»n ihre Gewalt zeigt-, -c .. Katastrophe betraf die große amerikanische Schlacht- Ehre oes Sternenbanners wav bei der Affäre enqa- trotzdem könnt: sich kedncch der vier Staatsmänner der Wirkung des titanischen Humors entziehen, der in diesem Verfahren lag. Eine Macht, die Geschütze verschweißte nno d-e Cchlachtvanzer eTktroniaguctisch zniaininciiUebie, ecke Macht, die eine ganze Flotte willenlos durch cu>„ Ozean zog, wäre auch imstande gewesen, die Schlachtichiue zu versenken. Se tat eS nicht. Sie lähmte die Waffen und zog die seiiidlichc» Flotten in nächster Nähe aneinanoer vorüber, die ainerikani'cke Florte »ach England und die englische Flotte nach Amerika. Denn so ging die Rsi-e ganz offenbar. Wenn noch irgend, ein Zweifel darüber bestand, wurde e,- durch das Teleph' , be seitigt, das fick ans dem T-'ch- des Pr,'ffide»t-Titiators meldeue. Die drahtlose Verbindung mit der Attautikslvlte. Ter Staatssekretär der Marine eilte an den Avparit »nd erkannte die Stimme des Admirals Nobels»», der sich bei der Atlantikflotte befand. „Habe ich die Ehre, mit Seiner Exzellenz dem .Herrn Diktator zu sprechen?" Präsident-Diktator bat sich für kurze Zeit zur Rabe d.-gebe Berichten Sie au mich. Ich habe Ihre Depesche über d.e tat strophe vor mir liege,,." „Sie wisse»?" „Ich weiß, daß Ihre Flotte kampfunfähig mit sün-; Seemeilen nach Osten treibt." „Es sind iiizwi-cheu hn»deck geworden, liniere Lcksij- raff halb aus' dem Maser gehoben, ostwärts. W r besitzen ffo Möglichkeit, etwas dagegen zu unternehme». Wir müssen a warten, was das Schicksal mit uns vorhat." „Wie sieht es auf der Flotte aus? Sind noch weitere 2 schädigttugcu auf de» Schisse» cingenelc,,? Wie ist der üuüa der Be'atzung?" „Beschädigungen?... Keine weiter. Jedes Gesiluitz am Vc Muß verschweig... Ter Zustaua der Mamff.haste»?. .. Fr gen S>e lieber nicht... Keine Disziplin mehr. Ei» Teil der Le: vom religiöse» Wahnsinn befallen. Liege» auf den Knie», >! gen Psalmen, erwarten das Jüngste Gericht. Einige über Bo gesprungen. Geht die Fahrt so weiter, landen wir morg >n England." Der Staatssekretär der Marine legte den Hörer auf d Apparat. Er trat an oen großen Globus, steckte einen Kurs uns rechnete. Tau» wandte er sich z» seine,, Kollegen. „Meine Herren! Ich glaube, wir dürfen die cngli'che Flo morgen etwa nm die nennte Stunde an der amerikanischen Kü erwarten." Mr. Fox sprach durch das Telephon mit Tr. Rockwell. In dem Befinden des Herrn Präsident DikiaiorS ist visber keine Aenderung ciiigetrcwu. Die Staatsgewalt ,jeal nocb >-r Verfassung bei ven Staatssekretäre». (Fortsetzung folgt.!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)