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Dienstag, den 28. Dezember 1924 D/s //c7L,s/>c7L/ /crA^. /^s/ric»^c/ ss. c/ci/2 /-sss ^s,>is/? Loftnerittosti-L-i noc/, Lks^ yLv/s uns' Ü////FS Qu/e/s oufc/sn 7,/cck Kommk: 7>,n/ke Qu/s/o/ Tagesneutgketten Eine zweite Cxpe-Nion im Anis durch die Sahara Paris, 22. Dezember. Anher der von uns vor kurzem ge- schilderten ?>utomob>lexpedition durch Nordafrika ist am 28. No vember eine zweite Expedition in Eolomb Bechar ausgebcochen, um per Auto über den Niger hinaus nach Südosten und bis zum Aeguador durchzudringe». Der französische Ford Citroen, der der Orgamsator aller dieser Expeditionen ist und die Absicht hat im nächsten Jahre einen regelrechten Tonristenverkchr dnrch die Wüste elnzurichten, hat gestern nun von dieser zweiten Expedition eine Drahtnachricht bekommen, in der mitgeteilt wird, daß die Expe dition am 14. Dezember am Tschadsee angekommen ist, nachdem sic zum ersten Male auf rein französischem Boden die 4000 Kilo meter lange Strecke von Colomb-Bechar in Marokko Uber Aao am Niger bis zum See in 16 Tagen znrückgelegt hat, und oaß sic die Absicht hat, bald wieder auszubrochen, um dann vom Tschadsee nach dem Aequator iveiterzusahren. Die Sicherhellsverhältuisse in Südttrol Aus Bozen wird geschrieben: Seit den Untaten der zwei jugendlichen Banditen, die aus den Straßen der Provinz einen Fußgeher nach dem anderen ansiclen und eine ganze Reihe von Einbrüchen begangen hatten, sind die Sicherheitsverhältnisse nicht besser geworden Fortwährend geschehen wieder Raubansälle, selbst ein Automobil ist auf der Fahrt zwischen Brixen und Atz- wang von Banditen durch Schüsse anzuhalten versucht worden, aber ohne Erfolg. Der Wagen kam aus Innsbruck, der Chaus- seur gab größere Geschwindigkeit als der Uebersall erfolgte. Die Banditen halten dann das Nachsehen. Die Untaten der zwei jun gen Verbrecher, die nach Verübung einiger Mordtaten in Inns bruck fcstgenommen worden sind, gaben ein schlechtes Beispiel, insbesondere aber hat die mangelhafte und ungenügende Sicher heit aus den Straßen, das lichtscheue Gesindel zu neuen Taten er muntert Die jüngste Arbeit der Karabiniere, als der zur Sicher heit der Verhältnisse der Staatsbürger berufenen Organe, ist der Besuch jener Einzelhöfe auf den Bergen Südtirols, die noch immer deutsche Aufschriften tragen. Wer die Gegend gesehen hat, wird sich an die Sitte dieses Landesteiles erinnern, die aus alten Zeiten überkommen war. aus den größeren Gütern ind Höfen die Hausnamen anzubringen. Tie Italienisierung der uralten deutschen Höfenamen —> das ist derzeit die Hauptarbeit der Gen darmen. Das Gaunertum aber sühlt sich aus der offenen Land straße vollkommen sicher. 154 »Vst Francs Nostnqe>-er geraubt Paris, 22. Dezember. Ein Attentat von unerhörter Frechheit wurde.Sonnabendnormitlag aus offener Straße ouf einen Maoistratsbeawten verübt, der sich mit 154 600 Francs Lohngeldern vom Pariser Rathaus nach dem Vorort Ivry begab. Er hat die Straßenbahn benutzt und wottte sich von der Halte stelle zum Rathaus besehen, als plötzlich zwei maskierte Indivi duen über ihn herfielc». Er konnte gerade noch „Zu Hisse" schreien, dann hatte er scko» eine Hand voll Pfeffer im Gesicht, der ihn auker Gefecht setzte. Einer der beiden Angreifer entriß Ihm seine Aktentasche mit dem Gelde und im nächsten Augenblick wa'"n beide mit einem Automobil, in dem sie gekommen ivarcn, verschwunden. Der Beamte erkalte sich bald wieder und kannte gerade noch das Automobil verschwinden sehen. Sofort wurden Mastnahmen zur Ergreifung der Täter getroffen. Bisher konnte nur d"S Auto wieder gefunden werden. Die beiden Tater waren nach einem anderen Pariser Vorort gesahren und hatten es dort im Stich gelassen. D-s Kraftwerk am Walchensee ferliqaeftelft Au-sburg, 22. Dezember. Die Bauarbeiten des Walchensec- kraslwerkes bei Kochel, des bisher größten Triumnhes deutscher Inaenieurkunst. sind nunmehr beendet. Die staatliche Bauleitung wird mit Jahresschluss aufgelöst. Die vollständige Inbctxieb- nabme des Millianenobsektes stndet am 1. Januar statt. Damit ist das größte Kraftwerk Europas geschossen. Die Elektri zierung der bayrischen Bahnen, die ihren Anfang bereits genom men hat, wird im nächsten Jahre energisch weitcrgeführt werden. Wieder ein schweres Raunnglüek Ein schweres Bauuntrlück ereignete sich auf dem Neubau des Allgemeinen Bau- und Snarvereins Nenmünster und Umge bung in Nenmünster. Der Rohbau und das Dachaerüst des drit ten Stachwerkes ivaren soweit fortgeschritten, daß die Richtfeier stattfinden fällte. Einiae Stunden vorher. — es befanden sich nach 18 Arbeiter auf dem Gerüst, stürzte ein Flügel des großen Gebäudes ein und begrub acht Personen unter den Trümmern. Die Berguna der Taten und Verletzten gestaltete sich schwierig, da eine große Brandmauer ebenfalls einzustürzcn drohte. Die schwankenden Mauern wurden durch di« Feuerwekr zum Einsturz gebracht. Nach lamzrn Bemühungen wurde ein Maurer und ein Zimmermann als Leiche geborgen, vier weitere Arbeiter wurden i„ schwerverletztem Zustande in das Krankenhaus eingeiiesert. Die Ursache des Unglückes konnte nock nicht festgestellt werden. Ein sSchsisch-preutzlsches LoNerleabkommen Dresden, 22. Dezember. Vor einiger Zeit ging durch die Presse eine Mitteilung über «in Abkommen zwischen der preußischen Generallotteriedirektion und der Sächsischen Lotteriederektion über die gegenseitige Zulassung der Lose der Preußisch-Süddeutschen Klassenlotterie und der Sächsischen Lan- deslottene. Hierzu werden von Berliner amtlicher Stelle die Bestimmungen miigeteilt, die für die Spieler von Interesse sein dürsten. Nach Paragraph 1 des Abkommens werden die Preu ßische und die Sächsische Lotterie die Zahl ihrer Lose im Ver hältnis von 5 :1 sestsetzen. Da die Sächsische Landeslotterie zur zeit 120 000 Lose ausgegcben hat, kan» die Preußische Lotterie Ihre Loszahl zunächst bis auf 600 000 erhöhen. Die kleinsten Ab schnitte der beiderseitigen Lotterien werden zu demselben Preise ausgegeben, das heißt zurzeit in Sachsen ein Zchntellos zu demselben Preise wie das Achtello« der Preußisch-Süddeutschen Lotterie. Das Abkommen ist mit Wirkung vom 1. September dieses Jahres ab zunächst aus fünf Jahre abgeschlossen worden. Es verlängert sich um weitere süns Jahre, wenn es nicht ein Jahr vorher gekündigt wird. s Errichtung eines Flughafens in Breslau. Die Breslauer Stadtverordnetenversammlung hat »ach einem Gutachten des Finanzansschttsscs beschlossen, die erforderliche» Mittel zum An kauf des großen Exerzierplatzes ii» Gesamtbeträge von etwa 2/4 Millionen Mark zu bewilligen. Damit ist die Errichtung eines Breslauer Flugl-afens, die lange umstritten mar. endgültig ge sichert. Eine aussehe»erregend« Verhaftung wurde in Lübeck vor- genoimnen. Die Lübecker Drohtfabrik von Kühl und Lo. ging in Konkurs. Die Passiven überstiegen die Aktiven um mindestens eine. Million. Nu» ist der Mitinlzaber der Finna Kurt Kühn wegen Pfanduntersckiagnng, Urkundenfälschung usw. in Hast ge nommen worden. Es ist möglich, daß die Affäre noch weitere Kreise mit sich zieht. s E>» politücher Mord? Gestern nachmittag wuroe tu Berlin j„ der Nähe der Königin-Augusta-Brücke im Landwehr- kanm b>e Leiche eines 20 bis 30 Jahre alt«n unbekannten Mrn- ues geborgen, die bereits mehrere Wochen im Wasser gelegen haben muß. Nach de» Feststellungen der Mordkommission wiist die Leiche außer mehreren geringfügigen Verletzungen eine 13 Zenti- mcier lange klaffende Kopswunde ans- Diese Verletzung rührt anscheinend von Hieben mit einem stumpfen Gegenstände her. Danack ist anzunehmen, baß oer llnbclannte niedergeschlagen und ins Wasser geworfen worden ist. Der Tote trug am linken Ober arm eine rote Binde, wie sie von sozialdemokratischen und kommunistischen Parteigenossen getragen wird. Es wird ver mutet, daß hernach möglichcnvcise politische Gründe bei der Be seitigung oer Leicke mitaewirkt haben. s Ein Militiftwasstr'liii'.zeniz i» Brand gerat n. Am Sonn abend gegen Sonnenuntergang sing ein italienisches Militärw-rsier- slngzeng, das die Küste bei Porto El einen tiva überflog, plötzlich Fei,«r. Die beiden Insassen, ein Militärpilot und ein Nnterosfiz'er konnten sich durch «inen Sprnng ins Meer retten. s Ein deutscher Fischdampfer gesunken. Wie aus Christi- ania gemeldet wird, stießen in der Nähe vom Haugesund ttvei deutsche Fischoamvfer bei'unsichtigem und regnerischem Wetter zu sammen, wobei der eine „Heinrich Huch" ans Hamburg, sofort sank. Hierbei kamen füns Man» der Besatzung, oer zivefte Steuermann, der Maschinist, der Koch und zwei Ma trosen um. D'e übrigen wnroen von dein anderen Fischdamoser „Bremen" aus Bremerhaven gerettet, nachdem sie 20 Minute» >m Wasser gelegen hatten. Schluß der Wdmrs im Mdelmer Meß Urteilsverkündung Dienstag vormittag. Magdeburg, 22. Dezember. Im Beleidig,ingsprozeß gegen den Reichspräsidenten kam am Sonnabend zunächst der Vertreter des Nebenklägers, des Präsidenten Ebert, Rechtsanwalt Heine, zur Erwiderung auf die Ausführungen der Verteidigung zu Worte. Er ertlärte u. a.: Es kommt hier nur Paragraph 185 in Frage. Rotharot selbst hat erklärt, er wolle gar keine Behauptungen ansstellen. Tie Aufforderung, die er in allgemeiner Form an Herrn Ebert gerichtet hat, „Beweisen Sic dock, daß Sie kein Landesverräter sind", ist eine glatte Beleidigung nach Paragraph 185, eine dreiste Verhölninng. Der Wahrheitsbeweis nach H I86 ist ihm in diesen, Falle überhaupt nicht zu gestatten. Ich verstehe über haupt nicht, wie man so wenig Rücklicht aus die Würde des Rei ches nehmen konnte, in einem solchen Verfahren gegen den höch sten Vertreter des Reiches vorzugehen. Was soll das Ausland davon denken, daß man einen solche!» Prozeß hier abiviele» läßt- Ich verstehe auch nicht, wie dir Verteidiger sich dabei noch r» einem Pla>do>>er mit dem Ziele des Freisvrnches entschließen tonnten. Ter Verteidiger Rechtsanwalt Bindcwald hat in sei nem P ädopec in versteckter» aber deutlich sichtbarer Fori» d-n ersten Bronnen des Reiches des Fatscheides bezichtigt. Es be darf keiner Widerlegung dieses unerhörten Vorwurfes. lieber d>c Belastungszeugen Syrig und Gobert seien nun wohl die Aktcn ge'chlosse». Nachdem nach Rechtsanwalt Heine noch Tr. M a r t > >, gesprochen hatte, der abermals versicherte, das; weder der deutsch- nationale Land: igsabgeordiiete Pftrrer Koch noch eine Partei hinter dem Nngetlagten stände, erteilte der Vorsitzende dem Ange klagten das Schlußwort. R 0 thardt aber erklärte lediglich: „Ich habe nichts mehr ansznfnhren: ich schließe mich den Ausführungen meines -Verteidigers an und bitte um meine Freisprechung." Der Vorsitzende vertagte hierauf die Verhandlung aus Dienstag vor mittag 10 Uhr. Ein bestimmter Termin zur Urteilsverkündung ist isich^ angesetzt; dock wird es wahrscheinlich gleich zu Beginn der aus Dienstag vormittag anberniiniten Verhandlung verttindel werden. Nach Schluß der Sitzung begann die Beratung des Ge richts. Die Am atzskerrer In den Wirtschaftlichen Tagesberichten von Rich. Calwer licken wir folgende interessanten und beachtenswerten Aus führungen: Der Reichssinanzminister ist mit den Ergebnissen der Um satzsteuer nicht zufrieden. Er ordnet daher eine Umsatz steuerveranlagung an, die im Januar 1025 sür das ganze Jahr 1924 zu erfolgen hat. In einem Erlaß des Reichsfinanz ministers an die Landessinanzämter wird über die Gründe der Anordnung ausgesührt: „Den Finanzämtern war es nicht immer möglich, festzustcllen, ob die Steuerpflichtigen für 1924 Voranmeldungen ab gaben oder Vorauszahlungen leisteten, und ob die für das Jahr 1924 abgegebenen Boranmeldungen und ge leisteten Vorauszahlungen den tatsächlichen Umsätzen ent sprachen. Würde es dabei verbleiben, so würde di« Folge sein, daß Steuerpflichtige, die für das Jahr 1924 nichts oder erheblich zu ivenig bezahlt lzaben, bester gestellt würden als Steuerpflich tige, die ihre» umsatzstcuerlichen Verpflichtungen, den gesetzlichen Vorschriften entsprechend, nachgekommcn sind. Ein derartiges Ergebnis schädigt die Steuermoral. Auch zur Beseitigung vor stehend gekennzeichneter Ungerechtigkeit bedars es der Veran lagung." Aus diesen Ausführungen ist zunächst zu entnehmen, daß die Finanzämter die Zahl der Steuerpflichtigen gar nicht un- ter scharfer Kontrolle haben. Andernfalls könnte es nicht Vorkommen, daß iveder Voranmeldungen noch Zahlungen von vielen, dir pflichtig sind, nicht ringingcn. Der Erlaß drückt sich sehr vorsichtig aus, wenn er sagt, es sei „nicht immer mög lich" gewesen. Wie groß di« Zahl der Nichtzahler ist. wissen näm- lich die Finanzämter selbst nickt. Also kann der Reichsfinanz minister auch nicht wissen, in welchem Umfang Hinterziehungen stattgefunden haben. Sie dürften weit größer sein, als es nach dem Ausdruck des Erlasses scheinen könnte. Es war bisher lei der so, daß die Steuerpflichtigen, welche richtig ihre fälligen Be träge entrichteten, denen gegenüber geschädigt ivaren und sind, die nicht zahlen, weil die Behörde sie nicht kennt oder nicht auf zufinden vermag. Davon soll gar nicht geredet werden, wieviele außerdem noch zu ivenig bezahlen, weil die Finanzämter über den tatsächlichen Umsatz gar keine Kontrolle ausüben können. Daß ein solches Ergebnis die Stcuermoral schädigen muß, das ist richtig. Nur hätte man das wissen können, als man die Um satzsteuer einsührle; mindestens hätte man einige Vorkehrungen gegen die Hinterziehungen treffen können. Freilich hätte dies viel Arbeit und Kosten verursacht. Aber nun eine iveitere Frage: glaubt der Reichsfinanzmini ster, daß dnrch die angeordnet« Veranlagung die Steuer» Nr. 2V8, Seite 4 Isnusi' 13 25 an 6er N.?.V. Januar 192o bstailiu^sain rvill. muö clsii ^anuar-öennKsprsis bis sum ssnlisi' lg 25 siriAssalilt bubsn. Lei vsrspätsßsr kkLugspisis- 7-ablunT orlisebtz 6i's OüItiAkaiß clas .lanuarloses. IInssrkVsrlaAsbeiLisbsr. öönan 616 cUireir äsn üfltzttrÜAvn suksstzollt wird, vvoltan bs- aeliten, 606 in ller heutigen stummen ll s 2gh»csnte für lanuon 1925 bsib'sßt. s^ür I^aLislier. bsi cZensn cs er einkassiart rvir6. fallen 6is ^aiilkarßsn ws«. ks liebst nun ini snt.6rc>ss6 sinss juäon äun 5. Januar 192o, cisn IstLlen Liusikiblni'gs. tsrinin niobtz 2u vsrsüuniön, 6snn nur csuieli reellt/ ilirrv Lin/»KIui,in <1» 8 vollen ^nnuii- 862U88prvi808 sicrbsrß sieb isäer cbe l'eilnalnne an äer ^iobunA. lls8bo8Üei'!Vl.k'.V.jsnliss1925 80>vi6 61« Voiökkenlliebunx llop ^liiittien bklinlikl sieli in dkn KUMM8N vom6. 1anuan1925 Verlag üer Läelieieolien Voik^eilung unk! üer Iküringer Volk^aM. moral gebessert und die bestehende Ungerechtigkeit behoben iverden könnte? Werden sich etwa die Steuerpflichtigen, die die Behörde nicht kennt, und die nicht zahlen, n inmehr von selbst melden, um in Zukunft Umsatzsteuern bezahlen zu dürfen? Diese wissen ganz genau, daß die Finanzämter gar nicht in der Lage sind, sich eine einigermaßen zuverlässige Aufstellung der Steuer pflichtigen zu verschaffen. Im großen und ganzen bleibt es daher in Zukunft so, wie es bisizer war. Daran ändert die Ver anlagung nicht das Geringste. Ebenso kann das Finanzamt aus der Veranlagung nicht im geringsten ersehen, ob die Voraus zahlungen dem tatsächlichen Umsatz entsprochen haben. Die Steuermoral wird also nicht im geringsten gebessert. Wohl ober liegt folgende Gefahr vor: die Finanzämter werden die eiuge- sandten Veranlagungen sür 1924 ohne weiteres zur Grundlage der Beurteilung der Steuerpfiicht auch im Jahre 1925 machen, ganz ohne Rücksicht darauf, daß die Umsätze von Jahr zu Jahr, von Monat zu Monat sehr stark sich verändern können. Dann wird es wieder den gewissenhaften Steuerzahlern noch schwerer gemacht .Ihren Verpflichtungen nachzukommen, weil sie bei ge ringerem Umsatz«, also niedrigerer Steuerzahlung als im Jahre 1924, fortgesetzt mit dem Verdachte der Finanzämter, sie zahlten gegen 1924 zu wenig, zu dämpfen haben werden. So dürste die ganze mühsliege Arbeit der Veranlagung nicht nur bestehende Ungerechtigkeit nicht belieben, sondern vielmehr verschärfen und die geschädigte Steuermoral nur noch weiter verschlechtern. * Kein« alten Geschäftsbücher und Akten vernichten. Soweit sich bis jetzt übersehen läßt, besteht immerhin di« Möglichkeit einer Aufwertung der Kriegsanleihen und Vorkriegsanlcihen sür Selbstzeichner oder Käufer vor dem 1. Januar 1919. Aus diesem Grunde ist es erforderlich, daß am Iahresschluß die Vernichtung auch der Geschäftsbücher und Akten unterbleibt, die nach 8 44 des Handelsgesetzbuches nicht mehr aufbeivahrt zu werden brau chen, da sie über 10 Jahre im Gebrauch sind. Es ist notwendig, die Unterlagen über die Zeichnungen zur 1. Kriegsanleihe restlos zu erhalten. Wünschenswert ist. daß Banken und Sparkassen und sonstige Zeichnungsstellen der Kriegsanleihe selbst all« Unterlagen weiter aufbewahren, die zur Stellung von Aufwertungsanträgen eine Nachweiskrast besitzen.